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VU - BERICHTE Fachhochschule Esslingen Hochschule für Te chnik Ausgabe 6/2001 Fachbereich Versorgungstechnil< und Umwelttechnik
Berufsstart von 27 Versorgungstechnik-Ingenieuren
am Ende des Wi ntersemesters 2000/2001 :
Mit Zuversicht und Tatkraft bereit für neue Aufgaben
sen: Denn es galt viele Prüfungen zu schaffen - und das nicht nur auf den Gebieten, die einem besonders lagen, sondern auch in den weniger geliebten Fächern. Mit zielgerichtetem Lernen für die verschiedenen Grundlagenfächer wie z. B. Mathematik, Physik, Chemie, Technische Mechanik, Konstruktionselem ente, Festigkeitslehre und Thermodynamik war das Grundstudium bewältigt worden; danach ging es um zahlreiche versorgungsspezifische Fächer, Labors und Planungsübungen. Und letztendlich hatte sich das alles nun wirklich gelohnt: Mit dem begehrten akademischen Grad "Dipl.-lng. (FH)" erschloß sich für sie die Berufswelt des Ingenieurs.
Abschl u ß gesch afft: D i e fri schgebackenen D i p lom-I n g e n i e u re u n d D i plomI ng e n i e u r i n nen der Versorg u n g stec h n ik
In seiner Rede an die Absolventen und deren Angehörige machte der Rektor der FHTE, Prof. Dr. - I ng. Jürgen van der List, darauf aufmerksam, daß inzwischen rund 75 % der Ingenieure und etwa 50 % der Betriebswi rte ihr Diplom an Fachhochschulen erlangten; in der Industrie werde praktisch kein Unterschied m ehr zwischen Uni- und FH-Ab-
Der 16. Februar 200 1 war für 27 Absolventen und Absolventinnen aus dem Fachbereich Versorgungstechnik und Umwelttechnik der FHTE ein ganz besonderer Tag: In der Aula des Esslinger Hochschulzentrums fand die DiplomAbschlußfeier für das Wintersem ester 2000/200 1 statt. In festlichem Rahmen wurde der erfolgreiche Abschluß ihres Studiums der Versorgungstechnik begangen.
303 Absolventinnen und Absolventen in den verschiedenen grundständigen Studiengängen der Fachhochschule Esslingen (FHTE), Hochschule für Technik, nah m en ihr hart erworbenes Diplom entgegen; daneben wurden 3 1 Masterabschlüsse in weiterführenden Studiengängen vergeben. I nsgesamt erreichten damit 330 Studierende ihren akademischen Abschluß; hierunter waren 26 Frauen und 304 Männer. 298 Absolventen verfügten über die deutsche Staatsangehörigkeit, 32 waren ausländische Studierende aus 14 verschiedenen Ländern.
Leist u n g l o h nt s ic h
Die jungen Diplom-I ngenieure der Ver- solventen gemacht. Das Studium an der sorgungstechnik hatten in ihrem vier bis FHTE fordere die schöpferischen Kräfte fünf Jahre dauernden Studium viel Lei- und die Leistungsbereitschaft der Stustung gezeigt. Und die war nötig gewe- dierenden in starkem Maße heraus. Da-
bei gehe es neben dem Erwerb wichtiger technisch-wissenschaftlicher Kenntnisse um das Erkennen von Grundprinzip ien und Zusammenhängen. Logisches Denken, Methodenkompetenz, Verständnis für wirtschaftliche Fragen, Teamfähigkeit und die charakterliche Bildung seien Ziel des Studiums gewesen; die Toleranz gegenüber Andersdenkenden gehöre ebenso dazu wie die Fähigkeit, künftig eine Vorbildfunktion auszuüben.
Exkursionen:
Machen die technische
Wirklichkeit erlebbar
Der Erwerb von Praxiswissen über die komplexen Strukturen der Industriegesellschaft ist ein wichtiger Teil des Studiums. Die technische Wirklichkeit läßt sich für Studierende dadurch verstehen und erleben, daß sie sich "vor Ort" informieren. Dabei helfen Exkursionen zu I nd ustriefirmen, technisch-wissenschaftlichen Einrichtungen, Mustervorhaben und ausgeführten Anlagen: Hier gibt es hochwertige Informationen über Forschungs- und Entwicklungsstrategien, die unterschiedlichsten technischen Anlagen und Produkte, Herstellungsverfahren und -strukturen, technisch und wirtschaftl ich si nnvolle Produktanwendungen sowie die Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen.
Studierende der Versorgungstechnik und Umwelttechnik konnten im Wintersemester 2000/200 1 u. a. die folgenden· Firmen und Institutionen besuchen:
- Abfallverbrennungsanlage Zürich - Anlage mit sorptionsgestützter solarer
Kühlung, Stuttgart - Bosch-Junkers: Robert Bosch GmbH;
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Viel Lob gab es auch vom Direktor des DaimlerChrysler-Werks in Kassel, Dipl. I ng. (FH) Heinz IlIi, sowie vom Esslinger Oberbürgermeister Dr. Jürgen Ziegler und vom Göppinger Bürgermeister Joachim Hülscher: Wer das praxisnahe Studium an der FHTE absolviert habe, brauche sich beim Berufsstart keine Sorgen zu machen: Der Arbeitsmarkt sei zur Zei t so günstig wie selten, und damit sei ein guter Einstieg in die deutsche Wirtschaft möglich.
Geschäftsfeld Thermotechnik, Wernau - Bundesministerium für Verkehr, Bau
und Wohnungswesen, Berlin - Centra HoneyweIl Gebäudeautoma
tion, Schönaich - DaimlerChrysler Kraftfahrzeugtechnik,
Stuttgart - Eichelberger Ventilatorenfabrik, Berlin - Fellbacher Musterhäuser für solare
Energienutzung - Honeywell Haus- und Gebäudeauto
mation, Berlin - Karlshof Biogasanlage mit BHKW,
Backnang - Kieback und Peter, Gebäudeautoma
tion, Berlin - L TG Aktiengesellschaft, Raumluft-
technik, Stuttgart - Recycling- und Abwasserbehand-
lungsbetriebe Zürich - Reichstagsgebäude, Sitz des Deut
schen Bundestages, Berlin - Siemens Gebäudeautomati on, Leinfel
d en-Echterd in g en - Wasserversorgungsbetriebe Zürich
Der Fachbereich Versorgungstechnik und Umwelttechnik der FHTE bedankt sich bei diesen Firmen und I nstitutionen für die aufschlußreichen Werksführungen, Vorträge und Informationen sowie' für die freundliche Betreuung. De
Bes ichtig u ng von M usterhäusern fü r sol are E nerg i etec h n ik
Bei der Übergabe der Diplomzeugnisse hob der Dekan des Fachbereichs Versorgungstechnik und Umwelttechnik, Prof. Dr. - Ing. Martin Dehli, hervor, daß neben der Begabung der Studierenden auch Fleiß, Realitätsnähe und Disziplin erforderl ich gewesen seien, um sich auf die Berufswirklichkeit vo rzubereiten. Er zeigte sich überzeugt, daß sich die Absolventen bewähren und dauerhaft zur technischen Weiterentwicklung beitragen würden. Oe'
Auslandserfahrungen
während des Studiums
Das Studi um bietet viele Möglichkeiten, mit Neuem und Wissenswertem in Berührung zu kommen. Das gilt nicht nur für Grundlagenvorlesungen, Fachvorlesungen, Planungsübungen und Labors, sondern auch für die bei den praktischen Studiensemester. Und wer will, kann die Studienzeit auch dazu nutzen, wertvolle Erfahrungen im Ausland zu sammeln.
Keine Scheu, sich den neuen und teil-l weise fremden Wirklichkeiten eines: Auslandsaufenthalts zu stellen und da< bei auch mit Schwierigkeiten fertig ZU! werden, hatten in den letzten Jahrenl eine ganze Reihe von Studentinnen und l Studenten der Versorgungstechnik. Daß ! man während eines Auslandsaufent- I halts im Studium gerade auch als Frau: " seinen Mann stehen kann" , wollen einige junge Diplom- Ingenieurinnen der Versorgungstechnik und Umwelttechnik zeigen. Sie berichten über ihre Auslandserfahreungen bei den folgenden Informationsveranstaltungen:
Donnerstag, 22. März 20 0 1: Erfa h r u n g s bericht aus Frankreich Frau Dipl. -lng. (F H).A. Lang E rfa h ru n g s bericht aus den USA Frau Dipl. -lng. (FH) E. Seth
Donnerstag, 29. Mä rz 200 1' Erfa h ru n g s bericht aus Argenti n i en Frau Dipl. -lng. (FH) S. Venus E rfa h r u n g s bericht aus I n d i en FraU Dipl.-lng.(FH) M. Högerle
Donnerstag, 5. April 200 1 : Erfa h ru n g s bericht aus Großb rita n n ien Frau cand. - ing. (FH) Y. Göppel Al lgem e i n e r Erf a h r u n g s bericht Frau G. Hauff
Die Vorträge finden um 17.30 U h r Im, Gebä u d e 1, Hörsaal S 1.009, am Standort Stadtmitte der Fachhochschule Esslingen (F HTE), Hochschule für Technik, statt.
Praxisnaher Schlußpunkt im Studium: Die Diplomarbeit
Nicht u ng ewö h n l i ch : Zusam menarbeit zwischen d er F HT E u n d der I nd u strie bei der Betre u u ng von O i pl o m arbeiten
Ein guter Schluß ziert alles: Das gilt auch beim Studium. Hier ist es die Diplomarbeit, mit der rund vier Jahre harte Arbeit im Studium abgeschlossen werden. Die Studierenden legen sich dab ei in aller R egel mächtig ins Zeug, um zu beweisen, was sie sich so alles an Wissen und praktisch-technischem Können angeeignet haben. Und das ist nicht wenig, wie die anspruchsvollen Themen der Diplomarbeiter. zeigen.
G ro ße T hemenvielf alt
Weil die Diplomanden ihr Thema meist frei wählen können und sich nicht unter Prüfungsdruck befinden, können sie sich locker und zugleich zielstrebig an die Arbeit machen. Die betreuenden Professoren der F HTE - und natürlich auch die Zweitbetreuer in der I ndustrie sowie die Mitarbeiter des Instituts für Versorgungstechnik - begleiten die Diplomarbeiten nicht als nörgelnde Besserwisser, sondern als Gesprächspartner und Moderatoren, mit denen I deen und gute Einfälle zwanglos b esprochen werden können.
Auch im Wintersemester 2000/200 1 wiesen die Diplomarbeiten im Fachbereich Versorgungstechnik und Umwelttechnik der F HTE eine große Themen-
vielfalt auf - sowohl die Diplomarbeiten im Institut für Versorgungstechnik als auch die von I ndustrie und Planungsbüros betreuten A beiten. Und das sind die Themen, mit denen sich die Diplomanden dieses Mal auseinandersetzten:
- M ic h ael A l b recht, Alexander Beugel u n d Uwe Stau dacher: Optimierung einer Zulufttemperaturregelung hinsichtlich hydraulischer und regelungstechnischer Einstellkriterien - Konzeption, Aufbau und Inbetriebnahme eines Laborversuchs
- Urban Benz: Liegenschaftsbezogenes Energiekonzept - Untersuchung über den Einsatz eines Blockheizkraftwerks
- M arc Betz: Entwicklung eines Verfahrens zur Aufnahme von Komponentenkennlinien in bestehenden RL T-Anlagen
- F ra n k Oemel: Sanierungsvorschläge für eine Krankenhaus-Klimaanlage
- Jens E i sen m a n n u nd Alexander Vetter: Untersuchung von Filter-Ventilator-Modulen (FVM) auf schalltechnische Optimierung sowie den Aufbau eines Wärmetauschers als Luftkühler
- M art i n E i ß l er: Energiekonzept für die Beheizung einer Wohnsiedlung - Systemvergleich, Wirtschaftlichkeit
- Gerd F i n k be i n e r : Untersuchung der Energiebedarfs- und -verbrauchsstruk-
turen in einem fertigungstechnischen Unternehmen unter technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten
- J ü rgen F rey: Untersuchung und Auslegung der Energie- und Wasserversorgung des Besucherzentrums Ischi
i gualasto in einer ariden Zone Argen-
I tiniens
- M arc G l as l: Marktstudie Gebäude\ automation ,- M att h i as G retz u n d M arkus M ai l e:
Entwicklung und Gestaltung einer Internet-Plattform für Flächenheizund -kühlsysteme
- Mez ba h u d d i n H aider : Optimierung der Lüftungstechnik in einer Montagehalle unter Anwendung von Schichtlüftung nach wirtschaftlichen und hygienischen Gesichtspunkten
- Cori n n a J u ng: Wirtschaftliche und hygienische Trinkwassererwärmung in N ahwärmeversorgungsgebieten
- Steffen K l ei n : Druckverlustoptimie, rung eines Funkenvorabscheiders Typ
KSE mit Hilfe des Strömungssimulationsprogramms Fluent
- T i l m a n n Koß : Proj ektmanagement an einem praktischen Beispiel einer RL TAnlage
- T homas M i etzker: Qualifizierung eines PU-Schaum-Aktivkohlefilters für kritische organische Verbindungen in der Reinraumtechnik und Erstellung eines mathematischen Filterdurchbruchm odells
- I n g o Pf i rrm an n : Aufbau eines Qualitätssicherungskonzepts für Bauteile der Versorgungstechnik
- O i eter Ra u: Entwicklung eines kompakten Wärmeübertragers für eine Gastherme
- Jochen Sch l echt : Optimierung der Kühlwasserversorgung von Punktschweißrobotern bei der Rohbaufertigung von Automobilen
- M yrna S c h l ucke: Konstruktion und Erprobung von Komponenten für ein Bodenklimasystem
- And reas Sch m i d : Echtzeit-Gebäudeund -Anlagensimulation zur Schaffung einer realen Testumgebung für Wärmeerzeuger
- Tobi as Sc h m i d : Wirtschaftlichkeitsanalyse einer Heizzentralensanierung mittels BHKW
- C h ristoph Stro bel: Aufbau und Inbetriebnahme eines BrennstoffzellenTeststandes zur Integration in ern B ren nstoffzellen-B lockheizkraftwerk
- Ol iver Wöh rl e: Untersuchung des Einflusses von Strömungshindernissen auf die Luftionisation in turbulenzarmer Verdrängungsströmung Oe
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Exkursion nach Berlin: Versorgungstechnik vom Feinsten
E i n e Exk u rs ion wert : Der Deutsch e Reichstag in Berl i n
Jede Menge starker Eindrücke gab es für 33 Versorgungstechnik-Studenten der Fachhochschule Esslingen (F HTE) - Hochschule für Technik - während ihrer Exkursionswoche, die Teil des praxisnahen Studiums ist: Vom 16. bis zum 1 9. Oktober ging es für die Studenten und Studentinnen des siebten Semesters in die Bundeshauptstadt Berlin. Daß es sich dabei nicht um eine Spaßreise a la "Love-Parade" handelte, war
von vornherein klar: Denn man war wegen hochkarätiger Technik auf Achse.
Den größten Eindruck auf die Studierenden machte der Deutsche Reichstag, der nach dem Umbau inzwischen zum Anziehungspunkt vieler interessierter Bürger geworden ist. Prof. Dr. Albers, der die Studiosi zusammen mit Prof. Dipl. -Ing. Fetzer und Dipl. -Ing. Lippe begleitete, zeichnete vor seinem beruf-
Hoch motivierte St u d i eren d e bei d er Bes ichti g u n g e i n e r Venti latore nfabr ik
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lichen Wechsel an die F HTE für den Einbau neuester Gebäudetechnik im Reichstag mitverantwortlich. Logisch, daß er deshalb auf viele versorgungstechnische Leckerbissen aufmerksam machen konnte, die beim Umbau zum Wohl der Parlamentarier installiert worden waren.
F l ü sterle ise Vent i l atore ntec h n ik t ü r Deutsch l a n d s Abgeord n ete
Besondere Sorgfalt wurde zum Beispiel f1Jr die neue Klimaanlage aufgewandt, die die Abgeordneten prakt i sch lautlos mit wohltemperierter Luft versorgt -damit ja keine brilli ante Formulierung während der Debatten durch eine zu hohe Geräuschkulisse verloren gehe. Ohne spezielle, eigens für den Reichstag entwickelte Schalldämpfer und eine optimierte Ventilatorentechnik, die sich in einem großen "Berliner Trichter" im Plenarsaal unter der neuen Glaskuppel befinden, wäre dieses Ziel nicht zu verwirklichen gewesen. Und damit der Reichstag mit mög l ichst wenig Wärmeund Kälteenergie auskommt, wurden technisch aufwendige Energierückgewinnungstechniken installiert. Damit nicht genug: Ein Blockheizkraftwerk,
Bri ngt L ic ht i n s T u n der B u n destag s abg eord n eten : D i e n e u e G l ask u p pe l des Reic hstags
das mit dem erneuerbaren Energieträger Rapsöl arbeitet, sorgt für Strom und Wärme; außerdem hat der Reichstag einen Anschluß an die öffentlichen Strom- und Fernwärmenetze
Lüftungs- und Kl imatechnik braucht hochwertige technische Komponenten Deshalb statteten die Esslinger Studenten und Studentinnen der Versorgungstechnik auch einer namhaften Berliner Ventilatorenfabrik einen Besuch ab, wo sie mit den neuesten Entwicklungen auf diesem Gebiet vertraut gemacht wurden. Zum Beispiel spielen heute in Sachen Gebäudesicherheit spezielle Ventilatoren für die Lüftung von Sicherheitstreppenräumen sowie für die AbfuhC "L9JL
So entsteht Regel u ng stec h n i k t ü r d i e Gebäudeautomation
Verbrennungsgasen im Brandfalle eine wichtige Rolle.
B l o ß kei nen Sta u b aufwi rbel n!
Außerdem stand die Besichtigung von zwei gro ßen Unternehmen der Regelungstechnik auf dem Programm: Prof Fetzer, von Haus aus Spezialist für Regelungstechnik, stimmte die Studierenden auf die Aufgaben der Gebäudeautomation ein, ohne die heute kein modernes Gro ßgebäude mehr auskommt. Zahlreiche komplexe Funktionen bei der Wärme- und Kältebereitstellung, beim Brandschutz, bei der Zugangskontrolle sowie auf weiteren technischen Gebieten werden inzwischen von der Gebäudeleittechnik abgedeckt.
Besondere Aufmerksamkeit fanden bei den Studenten und Studentinnen die Fabrikationsmethoden, die für die regelungstechnischen Komponenten erforderlich sind. Dabei wird in bestimmten Fertigungsbereichen anspruchsvolle Reinraumtechnik eingesetzt, damit kein Stäublein die hochemp'findlichen Bauteile durcheinanderbringt. Die Esslinger Studenten erwiesen sich bei der Besichtigung keineswegs als "staubige Brüder": In klinisch reine Weißkittel gehüllt, schlichen sie auf Zehenspitzen durch die Produktionsräume.
Daß sich Berlin in den zehn Jahren seit der Wiedervereinigung mächtig gewandelt hat, wurde den Esslinger Studierenden bei einer ausgiebigen Stadt-
rundfahrt durch das neue Berlin deutlich. Kräne, Baugruben und Hochhäuser mit viel Versorgungstechnik gab's auf Schritt und Tritt zu sehen, und dazwischen stieß man immer wieder mal auf die Reste der ehemaligen Berliner Mauer. Damit die Heimatgefühle nicht zu kurz kamen, machten die angehenden Versorgungsingenieure natürlich auch am Potsdamer Platz Halt: Denn dort ist ein namhaftes schwäbisches Fahrzeugunternehmen durch einen repräsentativen Gebäudekomplex würdig vertreten.
Auch dem Bundesbauministerium wurde ein Besuch abgestattet: Hier ging es vor allem um Informationen über die kommende Energieeinsparverordnung, die kurz vor der Verabschiedung steht. Diese soll vor allem bei Neubauten für einen noch sparsameren Energieeinsatz sorgen und dazu beitragen, daß Energievorräte geschont und der Aussto ß des klimawirksamen Gases Kohlendioxid vermindert wird. Ebenfalls auf dem Programm standen Informationen und Diskussionen zum Leitfaden "Nachhaltiges Bauen".
Bei so viel aktuellem Fachwissen und praxisbezogenen Anschauungsobjekten in Sachen Versorgungstechnik war es kein Wunder, daß die meisten Studierenden mit ihrer Exkursion hochzufrieden waren. Ein Teilnehmer drückte dies so aus: "Viel neue Technik und eine prima Stimmung - das versöhnt
• mit so mancher trockenen Fachvor-,
'. Jung an der FHTEI" De
F ü r Ess l i n g er Versorg u n g s i n g e n i e u r :
Bronze bei den
1 1 . Paralympics in Sydney
Dem Fachbereich Versorgungstechnik und Umwelttechnik der FHTE in guter Erinnerung ist Thorsten Oppold: Er hatte - trotz seiner Behinderung - als Rollstuhlfahrer sein Versorgungstechnik-Studium konsequent durchgeführt und 1998 als Diplom-lngenieur(FH) erfolgreich abgeschlossen.
Im Herbst 2000 machte Thorsten Oppold erneut von sich reden: Er gewann bei den 11. Paralympics in Sydney im abschließenden Rollstuhl-Marathon am 29. 10 . 2000 gegen starke internationale Konkurrenz die Bronzemedaille. Noch vor dem FHTE-Absolventen errang sein Teamgefährte Heinrich Köberle Silber. Köberle sicherte sich den zweiten Platz in der Zeit von 2:48, 45 Stunden; Thorsten Oppold benötigte für dieselbe Distanz 2:56, 40 Stunden. Insgesamt gewannen die deutschen Sportler 15 Gold-, 42 Silber- und 38 Bronzemedaillen.
Übrigens: Thorsten Oppold schl oß sein Studium der Versorgungstechnik an der FHTE mit der Diplomarbeit zum Thema "Gesamtauswertung des Landesförderprogramms Kommunale Energiekonzepte in Baden-Württemberg 1993 -1996 einschließlich eines Überblicks über den Stand der Technik der Holzvergasung" ab.
Diplomarbeit führt zu
Fachveröffentlichung
G. N ü bl i ng; K. Reiche; D. A. Petry; M. Dehli; H.-B. S c h u lte: E i nfl u ßg rö ße n auf d ie Q u a l ität der S chwei ßverbi nd u n g bei m Heizwe n d e l schwe i ßen von Polyethylen. 3R international, 39(2000); Heft 8, S. 484-490.
Die im Sommersemester 2000 abgeschlossene Diplomarbeit von F HTE-Absolvent Gunnar Nübling, die bei der Firma Georg Fischer Wavin AG, Schaffhausen (Schweiz), durchgeführt wurde, war eine wichtige Grundlage für eine entsprechende Fachveröffentlichung. Dabei wurde mit Hilfe genormter Prüfverfahren die Qualität der Schweißverbindung von Heizwendelfittings geprüft. Der Diplomand wies nach, daß das Heizwendelschweißen von Polyethylen bei fachgerechter Anwendung ein verläßliches, millionenfach bewährtes Verfahren zur Verbindung von Rohrleitungskomponenten ist.
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Der I n d u strieverban d Tec h n ische Gebäudeaus rüstu n g Baden-Württemberg ( ITGA ) setzt s ich fü r d ie S icherung des I n g e n ieu rn achwuc hses e i n. Gesc h äftsfü h rer J ü rgen Meyer: "An den Hoch sch u len muß die Bedeut u n g d e r Versorg u ng stec h n ik erh alten werd en. D ies ist e i n ex istenziell es Bed ü rfn is u n serer U nternehmen."
sagen: Diese Systeme arbeiten unauf-' fällig im Hintergrund, ohne daß sich der Nutzer über ihre Bedeutung und Technik Gedanken macht. Er nimmt sie also nicht wahr. Es fehlt deshalb oft die I nitialzündung, die das Interesse eines Studierwilligen an dieser Technik weckt.
Rechtsanwalt Jürgen Meyer ist neuer Geschäftsführer des Industrieverbands Technische Gebäudeausrüstung BadenWürttemberg e. V. (ITGA). Er hat die Nachfolge von Rechtsanwalt Peter-Henner Unruh angetreten, der über 25 J ahre lang die Geschäftsführung des Verbandes wahrnahm und nun in den Ruhestand getreten ist. Die "VU-Berichte" sprachen mit Jürgen Meyer. ? - Ungünstige Voraussetzungen dafür,
daß sich junge Leute für ein Studium ? - Herr Meyer, Sie sind in der der Versorgungstechnik entscheiden? Heizungs-, Klima- und Sanitärindustrie Deutschlands kein Unbekannter
! - Ich habe den größten Teil meiner; Berufszeit in diesem wichtigen Wirtschaftszweig gearbeitet und dabei umfassende Erfahrungen sammeln können. Die Bedeutung der Heizungs-, Klima- und Sanitä nndustrie wird von Außenstehenden meist unterschätzt - zu Unrecht, wie man angesichts eines Jahresumsatzes von annähernd 40 Milliarden Mark leicht erkennen kann.
? - Warum diese Fehleinschätzung?
! - Ein Grund dafür ist die Art der Be-: richterstattung in den Medien: Über ln- I dustrie und Wirtschaft wird nur noch ausschnitthaft berichtet - und dann: meist nur über große Branchen wie et-
I'
wa die Fahrzeug- und die Informationstechnik. Viele Branchen, die unser Wirtschaftsleben entscheidend mitgestalten, kommen zu kurz - so auch die Heizungs-, Klima- und Sanitärindustrie.
? - Das hat sicher auch Rückwirkungen auf den Nachwuchs an Ingenieuren . .
! - I n der Tatl Und das, obwohl alle Argumente für dieses Studium überzeugend im Trend sind: Die Versorgungstechnik steht im Einklang mit Umwelt, Natur und Mensch, der Arbeitsmarkt kann die Nachfrage nach Jungingenieuren nicht decken, und die Einkommen sind für Berufseinsteiger attraktiv. Der Bundesverband der Heizungs-, Klimaund Sanitärindustrie (BHKS) geht davon aus, daß in Deutschland j ährlich rund 1400 bis 1500 Studienanfänger ein Studium der Versorgungstechnik aufnehmen sollten, damit der Bedarf der Industrie an entsprechenden Diplom-Ingenieuren gedeckt werden kann. Demgegenüber ist die Zahl der Studienanfänger in den versorgungstechnischen Studiengängen laufend zurückgegangen: Waren es im Jahr 1996 noch 1416 Studienanfänger, so schrieben sich 1997 nur noch 1182, 1998 nur noch 1020 und 1999 nur noch 905 Studienanfänger ein.
? - Sie sehen also ein ernstes Nachwuchsproblem?
! - Eindeutigl Unser Bildungswesen kann dem wirklichen Bedarf nicht voll
! - Ja. Das Auto und der Computer gerecht werden. Das ist meist kein Vergehören heute zur erlebten Alltagswelt: säumnis der Hochschulen, sondern Junge Leute wachsen damit auf und ha- eher ein Problem des Schulwesens, ben dazu oft ein positives emotionales aber auch des gesellschaftlichen AnseVerhältnis. Auch ich erlebe diese Faszi- hens von Ingenieuren, deren Sozialprenation. Dies kann man - ohne Kenntnis. stige immer noch nicht ihren Leistungen der Materie - von den komplexen Syste- entspricht. Maßnahmen zur Sicherung men der Gebä udetechnik, der Energie- des Fachkräftenachwuchses in der Verversorgung und der Umwelttechnik nicht sorgungstechnik umzusetzen wird eine
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meiner wesentlichen Aufgaben sein. Eine breite Initiative hierzu wurde bereits ins Leben gerufen - einschließlich einer I nformationskampagne bei den Ausbildungssuchenden über die Versorgungstechnik.
? - Die für die Hochschulen zuständigen Ministerien der Länder tun doch einiges, um das Problem zu entschärfen?
! - l\IIeines Erachtens nicht genug! Die Heizungs-, Klima- und Sanitärindustrie sieht mit Befremden, daß renommierte Lehrstühle und Hochschulinstitute, die sich um den Nachwuchs und die Forschung für unseren Wirtschaftszweig verdient gemacht haben, nicht mehr neu besetzt bzw. geschlossen werden. Und es gibt Anzeichen, daß versorgungstechnische Fachbereiche mit anderen Fachbereichen zusammengelegt werden könnten; teilweise sol len auch durch Pensionierung freiwerdende Professörenstellen in andere Studiengänge verlagert werden. Dies erfüllt uns mit großer Sorge. Wir sind mit den Unternehmen unserer Branche einer Meinung, daß dagegen etwas getan werden muß. Denn es kann und darf nicht sein, daß die Unternehmen die Ausbildung der Ingenieure zu Versorgungsfachleuten selbst übernehmen müssen.
? - Der Fachbereich Versorgungstechnik und Umwelttechnik an der Fachhochschule Esslingen (F HTE) steht bei der Zahl der Studienanfänger wesentlich· besser da als die meisten anderen Fachhochschulen in Deutschland .
! - Ja, das zeigen unsere Zahlen. Deshalb sollte man im Hinblick auf die weitere Entwicklung alles tun, um auch an der F HTE die Versorgungstechnik in ihrer Bedeutung zu erhalten. Denn für die einschlägige Industrie in BadenWÜrtternberg ist die F HTE traditionell die wichtigste Hochschule für den versorgungstechnischen Nachwuchs.
VU-Kolloquium im Wintersemester 2000/2001:
Neue Entwicklungen in der Versorgungstechnik und Umwelttechnik
Auf große Resonanz stießen die sechs Vortragsveranstaltungen des Versorgungstechnik- und Umwelttechnik-Kolloquiums, die - wie in jedem Semester -auch im Wintersemester 2000/2001 an der FHTE stattfanden: Nicht nur zahlreiche Studierende, sondern auch Versorgungsingenieure mit langer Berufspraxis waren willkommene Besucher.
Auf dem Weg zu "intelligen
ten" Großgebäuden
Den Anfang der Veranstaltungsreihe am 11. Oktober 2000 machte P rok u rist D r.-I ng. H a n s Werner Roth von der Stuttgarter L TG Aktiengesellschaft mit dem Thema "Ra u m l ufttec h n ik heute u n d morgen ". Sein Vortrag verdeut
'lichte, wie stark inzwischen die Auffas-sungen über geeignete Lösungen bei der Raumklimatisierung im Fluß sind.
Dr. Roth definierte hierbei ein "intelligentes" Gebäude als ein System, das richtig und selbständig auf äußere und innere Einflüsse reagiere, wo bei der Schutz von Mensch und Geb äude sowie der Komfo rt der Nutzer im Hinblick auf Licht, Luftqualität, thermische Behaglichkeit und Akustik entscheidend seien; .das Gebäude könne sich flexibel an eine veränderliche Nutzung anpassen, spare Kosten sowie Energie und schone zudem die Umwelt.
Neue sowie sanierte Großgebäude seien sehr gut wärmegedämmt, wiesen meist einen großen Fensterflächenanteil auf und müßten zudem vergleichsweise hohe thermische I nnenlasten verkraften. Die Folgen hiervon seien im Winter ein Aufheizpro blem sowie im Sommer ein Kühlpro blem. An inneren Wärmelasten seien die künstliche Beleuchtung von Innenzonen, Bürogeräte wie z. B. Perso-
Raum kl imatisierung von G ro ßgebäud e n: Ei n e a n s p ru c h svol l e A ufg a be
Gebäude mit Betonkernaktivieru ng zur K ü h l u ng mit Nacht l u ft u nd ü ber d as Erd reich
nal-Computer sowie Personen zu berücksichtigen; daneben spielten äußere Lasten - insbesondere die Sonnenstrahlung - eine wesentliche Rolle.
Geeignete Raumklimasysteme seien unter den Gesichtspunkten der Kühllastdichte, der Luftqualität, der Akustik, der Medienzuleitung, der Flexibilität und individuellen Bedienbarkeit, der Integration in die Raumgestaltung, der Umweltverträ glichkeit sowie der Investitionsund Betriebskosten auszuwählen.
Eine aktive Raumkühlung sehe mechanische Antriebe, Kältemaschinen sowie eine Raumtemperaturregelung vor. Die passive Raumkühlung versuche, ohne mechanische Antriebe und nur mit natürlichen Auftriebskräften auszukommen, suche erneuerbare Energien z. B. über Zuluft-Erdwärmetauscher - zu nutzen, beziehe natürliche Nachtlüftung und Wärmespeicherung in der Gebäuidemasse mit ein und lasse gleitende Raumtemperaturen zu. Bei einer hybriden Raumkühlung - also einer Mischung beider Systeme - strebe man eine zusätzliche Nutzung erneuerbarer Energien etwa durch Bauteilkühlung, durch sorptionsgestützte Klimatisierung mit solarer Energieeiribindung bzw. durch eine Kühlung z. B. über Erdsonden oder Grundwasser vor.
türliche Lüftung greife dabei auf Fensterantriebe, Schallschutzlüfter, Volumenstromregler, Solarkamine und mechanische Abluftführungen zurück; für die hybride Raumkühlung gewinne auch die Bauteilkühlung durch wasserführende Kunststoffrohrschlangen in den Be
!tondecken mehr und mehr an Bedeu�tung. Bei der Erdkältenutzung stünden Inzwischen Erdkollektoren, Energiepfähle, Fundament-Bodenplatten sowie 50 bis 100 Meter tiefe Erdsonden zur Verfügung.
Darauf zeigte Dr. Roth technische Varianten bei Luft-Wasser-Klimaanlagen auf, die mit einer statischen Heizung kombiniert werden: Hier seien Induktionsgeräte, Ventilatorkonvektoren (Fancoils), Kühlfächer, Kühldecken und Systeme mit Betonkernaktivierung zur Raumkühlung geeignet. Daneben wies er auf die Einsatzmöglichkeiten von -unter Fenstern angeordneten - Ventilatorkonvektoren hin. Weiter stellte der Referent Lösungsmöglichkeiten bei NurWasser-Raumklimasystemen vor, die mit einer statischen Heizung kombiniert werden; auch hier seien Ventilatorkonvektoren (Fancoils), Kühlfächer, Kühldecken und Systeme mit Betonkernaktivierung zur Raumkühlung geeignet.
Schließlich ging er auf Raumklimageräte mit Kältemittelkreislauf ein, bei denen entweder eine mechanische oder eine natürliche Lüftung verwirklicht werden könne: Hier stünden Fensterklimageräte, Splitgeräte mit Direktverdampfung, Splitgeräte mit Wasser als Kältemittel und V RV-Systeme mit Kältemittelkreislauf zur Auswahl.
Dr. Roth erläuterte Beispiele effizienter hybrider Systeme: So bewirke eine elektrische Leistung von 1 kWe eine thermi,sehe Leistung
Tec h n ik zur sorptionsgestützten K l i Der Vortragende stellte sodann Syste- m atis ierung m it der M ö g l ichkeit z u r m e mit statischer Heizung und natür- Nutz u n g vo n N i ed ertem peratu r-Sol arlicher Lüftung vor. Eine kontrollierte na- energ i e
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I Versorgungstechnik- und Umwelttechnik-Kolloquium im Wintersemester 2000/2001
Bauelemente ::itr. Position
(StIömungsform form
Kühldecke + Schlitzauslaß M Decke
CoolWave + M Decke integr. Luftausl
Fancoil + Schlitzauslaß
M Brüstung
Induktion M+Q Decke INDIVENT Ecke
Induktion Q Brüstung QHG
Betonkemakt. M+Q Boden + Wandausl.
WS M Decke Schlitzauslaß
W/rrr W/m ' 6OWIrrf' 79Wlrrf 47rJNIrn '
591W
, ,
76 Wlrrf, 455W/m
92BW,' 1 19Wlrrf' 71 mim 653W�, 84 Wlrrf 502W/m
488W:, 63 W/rrf 375W/m . " ,
4O' W/rrf ,', 59 WIrr(. 350W/ITi' . ��;::' ....
38wi��; 226W/m
Luftqu. Lüft.eff.
1000/.
100%
100%
110%
110%
100%
100%
thermo Flexibilitiit
Komfort
abgeh. Decke erf. 100% > 200mm
sehr hoch
90% abgeh. Decke erf. > 300mm
abgeh. Decke, 80%
Teildecke
abgeh. Decke,. 100% Teildecke
> 300mm
80% Möbel vor Auslaß
60% Brandschutz Flurwand
80% abgeh. Decke erf, > 300mm
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3,3 ' , 262
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Wartung
Ventile
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V-Regler
Verg leich versch iedener Ra u mk l i m asysteme u nter tec h n ischen, wirtsc h aftl i chen u n d energetischen Gesichts pu nkten
von 50 kWth bei Einsatz einer Wärmerückgewinnung im Winter, von 26 kWth bei Einsatz einer Kälterückgewinnung im Sommer von 4, 5 bis 11,2 kWth bei freier Kühlung und von 15 bis 30 kWth bei Einsatz eines' Luft-Erdwärmetauschers,
Hinsichtlich der Medien-Transportenergie seien je kWth Kühllast die folgenden elektrischen Leistungen erforderlich:
200 We bei Einsatz einer VVSKlimaanlage mit dem Medium Luft, 55 We bei Einsatz einer Induktionsanlage mit Luft und Wasser als Medien, 33 We bei Einsatz von Ventilatorkonvektoren in Kombination mit einer Grundlüftung sowie den Medien Luft, Umluft und Wasser und 35 We bei Einsatz einer Kühldecke kombiniert mit einer Grundlüftung mit den Medien Luft und Wasser.
Möglichkeiten zur Energieeinsparung schätzte der Referent bei einer Fahrweise nach Nullenergieband und mit gleitenden Raumtemperaturen auf 5 %, bei Hybridlüftung auf 20 bis 40 %, bei Minimierung von Innenlasten auf 10 %, bei sinnvoller Bauweise auf 10 % und bei klugem Nutzerverhalten auf weitere 5 bis 20 % ein. Daneben könnten mit Quellüftung im Vergleich zur Mischlüftung 2 bis 5 % realisiert werden.
siver Elemente - abzusehen: Hierfür bestimmend seien die Wünsche nach indi-
.
vidueller Nutzung, höhere Energiepreise sowie gesetzliche Auflagen, die zu einer besseren und häufigeren Nutzung erneuerbarer Energiequellen führten. Wieter sei durch die Zunahme von Allergien, durch Schadstoffbelastungen in Ballungsgebieten und bei wachsender Arbeitseffizienz eine erhöhte Luftqualität in Innenräumen erforderlich.
Antworten auf diese Anforderungen könnten durch modular einsetzbare Raumklimatechniken gegeben werden; deren Vorzüge seien die digitale Planbarkeit, die schnelle Montage und Demontage, die flexible Nutzbarkeit sowie eine wirtschaftliche Fertigung Modulare Systeme seien gut in die Raumautomation integrierbar, mit der die Optimierung des Einsatzes von Heizung, Kühlung, Beleuchtung, Jalousi
aus Belgien
�
Steht der Erdgasmarkt
vor einem Umbruch?
Parallel zur Binnenmarktrichtlinie Gas der Europäischen Union (EU) trat im April 1998 in Deutschland das novellierte Energiewirtschaftsgesetz in Kraft; damit wurde - zeitgleich mit der liberalisierung des deutschen Strommarkts -auch der Gasmarkt geöffnet. Bis zum praktischen Marktbeginn dauerte es hier allerdings - anders als in der Stromwirtschaft - noch weitere zwei Jahre: Im Sommer 2000 wurde als Rahmen hierfür die "Verbändevereinbarung "Netzzugang Gas" abgeschlossen, mit der Fragen der Gasdurchleitung geregelt werden. Hierüber berichtete bei der zweiten Veranstaltung des VU-Kolloquiums am 25. Oktober 2000 P rok u rist D i pl . -Kaufm a n n Ralf L i l ienfe i n, bei den Neckarwerken Stuttgart AG (NWS) für Vertriebs- und Abrechnungsfragen sowie für Dienstleistungsaufgaben zuständig, in seinem Vortrag "Li beral is ieru n g i n der Erd g asw i rtsch aft" .
Bereits bisher habe es starke Wettbewerbselemente in der Erdgaswirtschaft gegeben: So seien der Leitungsbau, Erdgaseinfuhren und -ausfuhren sowie der Wettbewerb auf der Ferngasstufe frei gewesen. Vor allem aber habe sich
Bei der Raumlufttechnik sei künftig ein en und der Anweverstärkter Einsatz hybrider Systeme - senheit der Nutzer aiso die Kombination aktiver und pas- ' möglich sei.
Leit u n g s n etz fü r d i e ü berreg i o n a l e und reg ionale E rdg asverso rg u n g in Deutsc h l a n d
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I Versorgungstechnik- und Umwelttechnik-Kolloguium im Wintersemester 200012001
Erdgas in Konkurrenz zu Öl und Kohle seinen Markt erkämpfen müssen - mit Erfolg, denn inzwischen würden rund 22 % der deutschen Primärenergieversorgung über Erdgas gedeckt.
Der Referent skizzierte zunächst die Kernpunkte der EU- Binnenmarktrichtlinie Gas: So sei inzwischen ein verhandelter oder ein regulierter Zugang Dritter zu den Gasnetzen möglich; es gebe das Recht auf freien oder regulierten Leitungsbau, und die Endabnehmer würden stufenweise zum Markt zugelassen: Die Mindestquoten betrügen für 1999 20 %, für 2003 28 % und für 2008 33 %. Daneben könnten alle mit Gas arbeitenden Stromerzeuger sofort und Gasverteilungsunternehmen mindestens soweit am freien Markt teilnehmen, wie ihre Kunden zum Wettbewerb zugelassen seien. Die Mitgliedsstaaten könnten über die vereinbarten Mindestquoten hinausgehen: Während Belgien, Dänemark, Frankreich, Finnland, Griechenland, Italien, Österreich, Portugal und Schweden ihre Märkte nur im Mindestumfang liberalisieren würden, sehe Irland eine leicht erhöhte Marktöffnung vor; die Niederlande und Spanien würden bis 2008 ihre Märkte vollständig liberalisieren; Deutschland und Großbritannien hätten bereits im Jahr 2000 ihren Gasmarkt vollständig geöffnet.
Fachleute erwarteten, daß sich die dramatischen Marktveränderungen, die im Strommarkt als Folge der liberalisierung eingetreten seien, bei Erdgas nicht abspielten: So seien bei der- Stromerzeugung die Standorte frei wählbar, und es könnten unterschiedliche Energieträger eingesetzt werden; daneben gebe es gegenwärtig Kraftwerksüberkapazitäten, und die Strompreise orientierten sich deshalb nicht an den Vollkosten. Demgegenüber werde Erdgas nicht erzeugt,'
sondern als Naturprodukt nur in wenigen Regionen gefördert; daneben seien
A n l agentec h n iken fü r den ErdgasFerntrans port
P rok u rist Ralf L i l ienfei n referierte ü ber d i e Li beral is ierung des Erd g asmarktes.
die Gastransportwege vergleichsweise starr und würden meist nur in einer Richtung genutzt.
Auch handle es sich - gerade im Hinblick auf unterschiedliche Gasqualitäten in Deutschland - um eine materielle und nicht um eine immaterielle Durchleitung. Auf der Produzentenstufe gebe es nur wenige marktmächtige Anbieter und kein auf den Markt drängendes Überangebot, so daß ein Produzentenwettbewerb kaum zu erwarten sei; daneben sei wegen des hohen Importanteils aus Nicht-EU-Ländern nicht durchgängig mit denselben Wettbewerbsbedingungen wie innerhalb der EU zu rechnen.
Auf der Angebotsseite seien langfristige Verträge auch künftig die Grundlage für Erdgaseinfuhren. Kurzfristige HandeIsvereinbarungen und damit die Ausbildung von "Spotmärkten" , die beim Strom einen nennenswerten Anteil hätten, seien beim Erdgas - bis auf Ausnahmen wie etwa beim Gasaustausch zwischen Süd eng land und Belgien -nicht zu erwarten. Daneben prägten "Take-or-pay-Verträge", bei denen auch bei verringerter Abnahme das volle Entgelt zu zahlen sei, das Marktgeschehen: Damit trügen die Produzenten das Preisrisiko und die Einfuhrunternehmen das Mengenrisiko In Deutschland werde der Markt durch wenige Importeure bzw. Produzenten geprägt: Der größte Anbieter habe einen Marktanteil von mehr als der Hälfte; den Rest teilten sich vier weitere Anbieter.
Der Referent stellte darauf die neue Verbändevereinbarung zum Netzzugang bei Erdgas vor. Im Rahmen eines l\Jetznutzungsvertrags seien insbesondere die maximal vorzuhaltende Leistung, die Ein- und Ausspeisepunkte, der Zeitraum (in der Regel ein Jahr) sowie Gasbeschaffenheit und -druck zu regeln Das Durchleitungsentgelt, das hierfür zu entrichten sei, setze sich aus einem Transportentgelt sowie einem Entgelt für Systemdienstleistungen zusammen. Das Transportentgelt sei untergliedert in
ein leistungs- und entfernungsabhängiges Entgelt bei der überregionalen Ferngasversorgung, eine leistungsabhängige "Regionalbriefmarke" bei der regionalen Ferngasversorgung sowie eine arbeits- und leistungsspezifische "Kommunalbriefmarke" bei der Endverteilung.
Im Rahmen eines Beispiels erläuterte Ralf Lilienfein die Grundzüge des Durchleitungsentgelts: Eine Gasmenge von 1 0 Mio kWh mit einer Leistung von 10 MW und somit mit 2500 jährlichen Voillastbenutzungsstunden solle an der deutsch-belgischen Grenze bei Aachen übernommen, über 273 km im überregionalen Fernleitungsnetz transportiert, bei Lampertheim an der hessisch-baden-württembergischen Grenze übernommen und schließlich über das Endverteilungsnetz im Raum Ludwigsburg vollends nach Stuttgart geleitet werden. Für den Ferngastransport fielen dabei 0,53 Pf/kWh, für den Transport auf der Regionalstufe 0,64 Pf/kWh sowie für die Endverteilung weitere 1, 15 Pf/kWh an, so daß sich ein gesamtes Entgelt von 2, 32 Pf/kWh errechne. Soweit das Gas z. B. zu 2,0 Pf/kWh an der Grenze bezogen werden könnte, ergäben sich da-; mit Gesamtkosten von 4, 32 Pf/kWh.
Bisher nicht geregelt sei der Zugang zu Gasmischanlagen und Gasspeicheranlagen; auch gebe es noch keine Vereinbarungen über synthetische Lastprofile für kleinere Durchleitungskunden ohne Leistungsmessung.
Erd g as-Untertag espeicher
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I Versorgu ngstechnik- und Umwelttech n i k-Kol loquium i m Wintersemester 2000/2001
Umweltentl astungen
bei der En ergieversorgung
Fragen des Umweltschutzes haben bei den Unternehmen der Energieversorgung seit den achtziger Jahren einen wachsenden Stellenwert. Im welchem Umfang hierbei Umwelttechniken verschiedenster Art genutzt werden, wurde bei der dri tten Veranstaltung des VUKolloquiums am 8. l\Jovember 2000 deutl ich: Der Umweltschutzbeauftragte der Energie-Baden-Württemberg AG (EnBW), Dr_- I n g . Rüdiger Beis i n g , beri chtete im Vortrag "U mweltsch utz i n ei nem g ro ßen E nerg ieversorg u ngsu ntern e h m e n " über das dort verwirklichte Spektrum von Umweltschutzmaßnahmen.
Die Energie-Baden-Württemberg AG (EnBW), durch den Zusammenschluß der Energie-Versorgung Schwaben AG und der Badenwerk AG entstanden, sei das drittgrößte Stromversorgungsunternehmen Deutschlands und beschäftige insgesamt rund 12900 Mitarbeiter. Kerngeschäftsfeld sei die Versorgung mit Strom, Gas und Fernwärme; daneben sei die EnBW u.a. auch in der Entsorgung und thermischen Abfallbehandlung, bei industriellen Dienstleistungen und in der Telekommunikation tätig. Zusätzl ich seien die Neckarwerke Stuttgart AG (NWS) der EnBW über einen Beherrschungsvertrag verbunden.
Der Vortragende umriß zunächst die rechtliche Stell ung von Umweltschutzbeauftragten: Ihre Aufgabe erstrecke sich u . a. auf die Information, Berichterstattung und Beratung der Untern ehmensführung, auf die Überwachung und Kontrolle sowie auf das Ergreifen von Umwelt- Initiativen. Hierbei seien über 8000 umweltspezif ische Vorschriften, l\Jormen und Regelungen zu berücksichtigen. Der Gesetzgeber sehe für die Unternehmen Immissionsschutzbeauftragte, Gewässerschutzbeauftragte, Abfallbea uftragte, Stö rfa 1 1 bea uftragte, Stra hlenschutzbeauftragte und Gefahrgutbe- ' auftragte vor.
Innerhalb der EnBW seien Aufgaben der Luftreinhaltung, des Gewässerschutzes, des Schallschutzes, der Entsorgung, der Materialwirtschaft, des Landschafts- und Naturschutzes sowie Erprobungsvorhaben für neue Techn iken zu nennen.
Schwerpunkt der Umweltbeeinflussungen sei die Stromerzeugung: Bei der
1 0
Gewinnung, dem Transport, der Aufar beitung und Nutzung des erforderl ichen Brennstoffs gehe es um umweltverträgliche Lösungen. So seien z. B. bei der Stromerzeugung aus Kohle in den letzten Jahrzehnten durch Wirkungsgradverbesserungen, geeignete Brennertechniken, durch eine katalytische Entstickung, eine Filterung und eine Entschwefelung der Rauchgase die Emissionen an NOx, Staub und S02 je erzeugter Kilowattstunde Strom sehr stark vermindert worden; daneben spiele die Weiterverwertung von Reststoffen wie Flugasche und Gips eine wichtige Rol le. Weiter komme der Verminderung von C02-Emissionen wesentliche Bedeutung zu.
Daneben benannte und bewertete der Referent Umweltschutzmaßnahmen und Umweltauswirkungen bei wei teren Techniken der Stromerzeugung, die bei EnBW genutzt bzw. erprobt werden würden: Hierzu zählten Anlagen zur Nutzung von Kernkraft, Wasserkraft,
Windkraft, Biomasse, Deponi egas, Müll sowie Photovoltaik. Als Beispiele für innovative Konzepte bei der Stromerzeugung im EnBW-Konzern erwähnte der Referent den Umbau eines bestehenden Kraftwerks in ein komb iniertes Gas- und Dampfturbinen-(GuD)-Kraftwerk mit höchstem Wirkungsgrad auf Erdgasbasis, die Steigerung der Energieausnutzung im Kernkraftwerk Phil-
i ippsburg durch den Einsatz verbesserter : Dampfturbinen, die Erprobung einer
neuen 1 000-kW-Brennstoffzellenanlage, die sich auf die Hochtemperatur-Feststoffelektrolyt-Technik (SOFe) abstütze, sowie die Errichtung und den Betrieb einer Pi lotanlage zur Herstellung neuartiger Dünnschicht-Photovoltaik-Solarzellen.
Bei Stromtransport und Stromverteilung seien etwaige Rückwirkungen von elektrischen und magnetischen Feldern, landschaftsschonende Trassenführungen, die Verkabelung, der Bau raumsparender gekapselter SF6-Schaltanla-
.--------.------------��----l CO2-Emission und vermiedene COz-E m ission durch den Einsatz nicht fossiler Primärenergie bei E n BW Eigenerzeugung (EnBW Kraftwerke AGI
50
40
� 30
1 99 6 1 99 7 1 998 1 9 99
C OrVerm e i d u n g :
Kernenerg i e
Wasse rkra ft
- E m issio n :
.. Kohle, Öl. G a s
' Kern energ i e u nd erneuerbare E nerg ien tragen z u r C02-Vermeid u n g be i .
502- u n d N Ox - E m issionen i m Heizkraftwerk H e i lb ro n n
1 8000 �---------------------- 6000
1 6 000
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c 1 2000 (JJ
! 1 0000
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--�'V-b Endausbau Raue hga se n t se hwe fe I u n9
-------------------1 2000
I 4000
2000
1 984 1 98 5 1 9 86 1 987 1 988 1 989 1 990 1 99 1 1 99 2 1 993 1 994 1 995 1 99 6 1 99 7 1 998 1 999
.. S02 --{]- N ettostro m e rzeugung
I 1_-_________________ . ____ . ___ . __ w� • ....".."...·_�>'.·_.?'. ____ ____
'Rückg ang der Em issionen an Schwefe l d i ox i d (S02) u n d Sti ckox i d en ( NOx) im Heizkraftwerk Heilbro n n der E n BW
U mweltschonende Fernwärmeversorg u n g ei nes Automobi lwerks aus dem Heizkraftwerk H e i l b ro n n
g en und d i e Renatun e rung stärker in den Blickpunkt g etreten. Bei de r Stromanwendung g ehe es u.a . darum, durch das Angebot von Umwelttarifen den Wünschen von Kunden nach Stromspezifikationen aus besonders umweltverträglichen Strome rzeugungsanlagen R echnung zu trag en; daneben befasse man sich m i t verbesserten Lösungen bei der umweltverträglichen Stromanwendung : im Gebäudebereich z. B. mit dem Einsatz energiesparender Wärm epumpen sowie mit neuen Gebäudekonzepten wie Energiespar-Gebäuden bis hin zu Passivhäus ern.
Schließlich ging Dr. Beis ing auf Kli m aschutzfrag en ein: Die deutsche Stromwi rtschaft habe seit 1990 eine Verring e-
Sorgfältige Planung
und optimierter Betrieb
von hydraul ischen N etzen
Fü r den nutzungsopt im i erten Betrieb von heiz- und raumlufttechnischen Anlag en m ü ssen hydraulische Verteilsyste m e s i nnvoll g eplant werden. Hierzu kann die - in jahrelang e r Gremienarbeit entstandene - Richtlinie VDI 2073 " Hydraulische Schaltung en fü r heiz- und raumlufttechnische Anlagen" beitrag en.
Am 29. November 2000 ging Prof. D i p l . - I n g . D i eter Striebe l , P rofessor im Fachbereich Versorgung stechnik und Umwelttechnik der FHTE, in seinem Vortrag " Hyd rau l i sche Schaltu ngen fü r h eiz- und ra u m l ufttech n i sche Anlagen : Was bri ngt die neue Richtl i n ie?" auf Z i ele und Elem ente dieser Richtlini e ein
P rof. Striebel knüpfte mit seinem Vortrag an die techni sch-wis senschaftliche Tradition des Fachbereichs Ve rsorgungstechnik und Umwelttechnik der F HTE an, die auf diesem Gebiet durch Prof. Dip/. - Ing . Hans Roos beg ründet ! worden war; dieser hatte durch seine i Untersuchung en wes entlich zur Fortent- i wicklung der hydraulischen Netztechnik l beig etrag en.
M it der Richtl i n ie V D I 2073 " Hyd ra u l i s c h e Schaltu n g e n i n heiz- u n d rau m l ufttec h n ischen A n l agen " w u rd e d as Perpet u u m m o b i l e noch kei neswegs g efu nd e n .
g eschlossenen Strömungsweg mit gleichem Mas s enstro m. F ü r das Verständ-nis seien insbesondere die Beg riffe des hydraulischen Widerstands sowie des Was s e rstro m s von Belang.
rung der CO2-Emis sionen um 1 1 % er- Der Referent gliederte seinen Vortrag in Ein Ve rteil system lasse sich in die drei reicht; h ierzu habe die 'Erneuerung der einer e rsten Übe rsicht in Funktionsbereiche Nutzenübergabe, Kraftwerke in den Neuen Bundesländern - Zi els etzung , Zweck der Richtlini e, Verteilung und Erzeugung untergli edern. e rheblich beig etragen. Der langfristi g e Beg riffe Die Sollfunktionen W r das Verteilsystem Verzicht auf die Nutzung der C02-freien - Sollfunkti onen eines hydraulischen im Bere ich der Nutzenübe rgabe se ien Kernenerg i e in Deutschland s ei nicht Verteilsyste ms i die zeitvariable Einhaltung eines Soll-mit einem verstärkten Einsatz e rneuer- Struktur eines Verteilsystems hY- i massenstroms sow i e einer Solivorlauf-barer Energ ien kompensierbar; deshalb draul i sche Kreis e, Anschluß von te mperatu r; daneben g ehe es darum, sei wieder m it einem Anstieg der C02- Überg abesystem en, Anschluß von Reg elungsaufgaben zu unterstützen. E m i s sionen in Deutschland zu rechnen. Erzeug ern, Rohrverleg ung im Ge- Die Sollfunktionen fü r das Verteilsystem
SOFC-Bre n n stoffzel len-Kraftwerk mit Gast u r b i n e : Geplante 1 000-kWe-Demonstrations a n l ag e in M arbach
.
bäude, Anordnung der Pumpen im Bereich der Erzeugung sei ein von Auslegung : Rohre, Stellarmaturenq Übergabezwäng en unabhängig er BeThe rmostatventile, Pum pen, hydrau- , trieb, ein den Erzeug ererfordernissen l i scher Abgleich 11 entsprechender Massenstrom, die Ein-
I 'l altung von Grenzwerten fü r Ein- und Die Zielsetzung und der Zweck der i Austrittstemperaturen sowie eine VerRichtl inie VDI 2073 s ei, Grundsätze zur l läng e rung der Laufzeit von Erzeug ern. Gestaltung des hydraul ischen Verteil- I systems sowie R eg eln fü r d ie Ausle- ' Der Referent g i ng sodann an hand von gung zu vermitteln; als Lehrbuch s ei sie Ersatzschaltbildern auf mögliche Struknicht g edacht. ' turen eines Verteilsystem s ein. Er be
Das hydraulische Verteilsystem sei als Ve rbindung s system zur Wärm e- oder Kälteverteilung zwischen Erzeug er und Ve rbraucher m it dem Wärm eträger Wasser ode r e inem ähnlichen Fluid definiert. Unter einem hydraulischenl Kreis versteh e man e inen zum Kreis ;
schrieb den Aufbau eines hydraul i schen N etzes, die verschiedenen Varianten zum Ansch luß von Übergabesystem en, Ubliche Schaltung en m i t m ehre ren Verb rauchern ( Zweirohranschlu ß in Normalverlegung sowie nach Tichelmann, Einrohranschluß) ; daneben stellte er Anschlußmöglichkeiten von Erzeug ern
1 1
HVldra u l i�sc tles Netz
VeTtellkreis
G r u n d s ätzl icher Aufbau ei nes d ra u l i sc h e n N etzes
m e n zu kön n e n ; h i e ra u f s e i e n S u m m en
werte i n d en K re i sen zu Verbraucher zu b i l d e n .
e i n em d i e d e r Ste l l a rm atu r i m T e i l kr e i s m it
zu 1-l "., h l ,,,,1.r a u f d i e t io n e i n M i n d estw i d e rsta n d e rfo rd e r l i c h ; h i erzu s e i d e r d e r h i l frei c h . D e r R eferent verwies a uf d i e F u n kt i o n d e s V enti l s b e i d i rekt e r An b i n -
Kä lteerzeu- zeu g er ;
n a c h
v o n R o h rn etz
e i n e s e i n em ersten
S c h ritt d i e von W ä r m e-bzw. Kä lteb e d a rf, d er Vor- u n d d er
\...:,,,,,1'örY"l C u n d
d a m it d es von Bedeu-in e inem zweiten Schritt es
u m d i e d e r R o h rd u rc h m es-
ser , wobei e i n e etwa 0 , 7 M eter j e Seku n d e ' I' V ,,", OT'-:l I l D vo n 1 00 b i s 200
I n e i n em d ri tten S c h r itt u n d Ei nzelwi d e rstä n d e
Zweirohranachluß nach TIchelmann
m i t m e h reren Verbra u ch ern : D ruckverl auf b e i e i n e r Zwei
n ac h Tichel m a n n
1 2
d e r Auswa h l d er Thermostatvent i l e
B e i d e r I n b etr i e b n a h m e e i n es stems so He d em b e s o n d ere Aufm e rk s a m k e it
erwü n sc ht e S o l l m a sb e i
g e m Gesamtd r u c ka bfa l l H i erzu b i ete s i c h a n , d i e stä n d e entwe d e r a l s vo n H a n d W i d e rstä n d e d i e
e i nzu b a u en o d e r a l s Stel l a rm a
konz i -
Druckverlauf bei Teillast:
D ruckverl auf i n e i n e m b e i von Verbrauchern
Ven t i l offe n ; Tei l last: Vent i l
u n d
ke i n e s e h r wesent l i c h en z u r l e i ste n . D es h a l b kon
zentr i e rt man s i ch v o r a l l e m a uf d ie E nt-' I'"\ r."'1"oi h ' rt o"'''''' u n d
e i n fa c h e r h erzu ste l l e n d e r S o l a rze l l e n .
B e i d e r fü nften i n ne r h a l b d es am 1 3 . D eze m b e r
2000 b er i chtete D r. rer. n at o T . .... \.1 1 1 .., •• • •
n em
voltai k fü r I n d u str ie u nd ü be r d e n Sta n d
vo n D ü n n-
M ar kters ch l i e-
Der Referent s kizz i erte z u n ä c h st d ie B eW elt-
d e n e n a u c h R ü c kwi r k u n -g en a uf d a s v o n C02-Em i ss io n e n n i ch t a u szu s c h l i e ß e n .
D es h a l b e rs c h ei n e e i n e stä rkere N utzu n g CO2-fr e i e r
wi e B i o m a s s e wün", ,,,,I-, ,.., n C",.,,.., r!-· a u c h ei n e R e n a i ss a n ce d e r C02-fre ie n a uf d e r B a s i s weiterer s i c h e r h e itstech n i s c h e r Verbes
seru n g en d e n k b a r. Aus on arr, i "" Ali ,..+
s c h a ft l i ch e r S i cht ste l l e s i c h e i n er tec h n i s c h u n d wirtschaft l i ch fä h i g e n s c h r ittwe isen erneu
erba rer in d ie b este h e n d en
Dazu s o l l te ei n e u n d d ezent ra l e n
werd e n ; flJ r d ezentra l e St r u kd a ß a u ch d e r Verbra u c h
d ec ke n d e n n e n n en s
werte l ei sten . Ents c h e i d e n d d ab e i se i u . a . , d a ß d u rc h verbra u c h e rs e it i
d e r Verb ra uc h
I Versorgungstechnik- und Umwelttechnik-Kolloguium im Wintersemester 200012001
C IS-Beschichtu n g s a n lage fü r S u bstrate von b is zu 1 20 Zenti metern '
absolut zurückgehe; dann könne der ! verbleibende Bedarf anteil ig stärker '
durch Sonnenenergi e gedeckt werden Als Bei spiel führte Dr. Schott die Ent- · wicklung von Passivhäusern an, mit denen große Fortschritte bei der Senkung des spezifischen Wärmebedarfs erzielt worden sei en. Auch be i stromverbrauchenden Geräten seien erhebliche Einsparungen erreicht worden,
Parallel zu di eser Entwicklung sei eine Senkung der spezifischen Herstellungskosten von Photovoltaikmodulen auf etwa e in Fünftel in den vergangenen zwei Jahrzehnten erreicht worden; weitere, wesentliche Kostensenkungen sei en j edoch erforderlich. Damit ließen sich in absehbarer Zeit vor allem kleinere Verbraucher in dünn besi edelten Gebieten ' versorgen - denn ein Anschluß ans öffentliche N etz sei dort umso unwirtschaftl icher, je kleiner der zu deckende Leistungsbedarf sei. Weltweit ca. 2 Milliarden Menschen verfügten nicht über einen Anschluß an ein öffentliches Netz. Anwendungsfelder seien beispielsweise Kommunikationssysteme, die Medikamentenkühlung und die Tri nkwasserversorgung, In Industrieländern seien u.a. Systeme mit Mehrfachnutzung von Interesse - etwa ästhetisch üb erzeugende Photovoltaik-Jalousien, di e zur Abschattung sowie zur Stromerzeugung di enen könnten. Dabei komme es auf integrierte Lösungen an; auf vorhandene Strukturen "aufgepfropfte" Techniken seien nur Zwischenlösungen.
Eine nüchterne Markteinschätzung zeige, daß Photovoltaik- Fabrikationsanlagen nicht zu groß ausgelegt werden dürften; eine Ferti gungskapazität von 5 b is 20 MWe je Jahr sei realistisch. Entscheidend für e ine Vermi nderung der
Herstellungskosten sei, daß nicht wie bisher bei S il izium-Solarzellen in einzelnen, diskontinuierlichen Tei lschritten produzi ert werde, sondern möglichst in konti nuierlichen Fertig u ngsverfahren.
Diese Bedingung lasse sich mit der Dünnschicht-Technologie erfüllen: Das ZSW befasse sich deshalb mit der Wei terentwi cklung und mit geeigneten Fertigungsverfahren für die C I S-Dünnschichtzelle. Bei dieser Zelle werde Kupfer- I ndiulll-S elenid verwendet; inzwischen sei im Technikumsmaßstab für ein kl eineres C IS-Modul ein Wirkungsgrad von 12, 7 % erzielt worden. Die H ochskali erung der Produktionsanlagen auf eine größere Modulfläche sei inzwischen erfolgt, wobei ein Wirkungsgrad von über 10 % angestrebt werde. Zugleich würden C IS-Module für den Konsumentenmarkt in Produkten getestet und in Zusammenarbeit mit Industriepartnern in Kleinsysteme i ntegr iert.
Im ehemaligen Dampfkraftwerk Marbach am N eckar habe Ende 1999 die Würth Solar - ein Gemei nschaftsunternehmen der Würth-Gruppe, der EnBW und des ZSW - den provisorischen Reinraumb etri eb einer 1, 2-MWe-Pilotanlage aufnehmen können; seither befasse man sich intensiv mit der Installation, Inbetriebnahme und Erprobung der kontinuierlich arbeitenden Fertigungsmaschinen, wobei u. a. die R einigung und das Schneiden des Trägerglases, die Rückkontakti erung, die Struktu-
E ntwic k l u n g sziel : C I S -D ü n nsch icht..: Sol arzel len auf bieg baren F l äc h en
ri erung durch Lasertechnik, d ie Simultanverdampfung im Hochvakuum und die chemische Weiterbehandlung sowie weitere mechanische Strukturierungen, Kontaktierungen und die Verkapselung im Mittelpunkt stünden. Ziel sei der Aufbau einer Fertigungsanlage mit einer Kapazität von 10 MWe je Jahr.
Längerfristig erscheine die Fertigung von C IS-Dünnschicht-Solarzellen auch auf flex i blen, biegbaren Flächen interessant Dr. Schott zeigte sich üb erzeugt, daß di e Photovoltaik, d ie 19 9 9 mit etwa 0, 0 1 % zur Stromerzeugung b eigetragen habe, innerhalb von ein bis zwei Jahrzehnten Beiträge zur Stromversorgung im Prozent-Bereich leisten werde; bereits j etzt seien rund zwei Drittel des Photovoltaik-Absatzes nicht subventioniert.
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1 3
I Versorgungstechnik- und Umwelttechnik-Kolloguium im Wintersemester 200012001
Fortschritte beim Einsatz
umweltverträglicher
Kältemittel
Für den Vortrag bei der sechsten Veranstaltung innerhalb des VU-Kolloquiums am 10. Januar 200 1 zeichnete D i p l . -l n g . ( F H ) R. Ost von der Firma Rütgers Kältetechni k GmbH verantwortlich. Er berichtete über das Thema " Kältee rzeug u n g m it u m we ltverträgl ichen Kä ltem itte l n " . Der Referent brachte zunächst seine Überzeugung zum Ausdruck, daß in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren bereits wesentliche Fortschritte bei der Lösung der Frage des Einsatzes umweltfreundlicher Kältemittel erzielt worden seien; dies sei nicht zuletzt der kältetechnischen Industrie und den Betreibern kältetechnischer, Anlagen zu verdanken.
Weltweit gesehen seien al lerdings unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten: Während z. B. die skandinavischen Länder ebenfalls bei der Verwirklichung ökologisch vertretbarer Lösungen engagiert seien, gebe es etwa in den USA und in Japan davon z. T. abweichende Konzepte: In diesen Staaten stünden standardisierte kältetechnische Lösungen für den Weltmarkt im Mittelpunkt, wobei tei lweise noch Kältemittel eingesetzt werden würden, die in Deutschland für Neuanlagen nicht mehr zugelassen seien; auch spielten Produkthaftungsgründe im Hinblick auf die technische Sicherheit von Kältemitteln
!eine größere Ro lle als in den Staaten ider Europäischen Union.
Dies führe dazu, daß der Ersatz umweltunverträglicher Kältemittel nicht so weit vo rangekommen sei wie in Deutschland. Unbefriedigend sei die Lage insbesondere in einer Reihe von Entwicklungs- und Schwellenländern, wo ein geschärftes Umweltbewußtsein sowie entsprechende rechtliche Vorschriften erst noch im Entstehen seien.
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ten von Kältemitteln aufmerksam: Unter anderem sei anzustreben, daß Kältemittel nicht gi ftig, nicht brennbar, thermisch stabil , nicht korrosionsfördernd, werkstoffverträglich, gut wärmeleitend, umweltverträglich und kostengünstig seien; daneben sollten sie durch eine flache Dampfdruckkurve, ein geeignetes Druckverhältnis im gewünschten Temperaturbereich, eine hohe Dampfdichte, eine hohe volumetrische Kälteleistung und einen kleinen Isentro penexponenten gekennzeichnet sein.
I nsbesondere die seit den dreißiger Jahren als Kältemittel viel eingesetzten Fluorchl orkohlenwasserstoffe (FCKW) R1 1 (C C I3F), R12 (CC bF2), R22 (CHC IF2) und R502 (ein R22haltiges Gemisch) erfüllten die meisten der genannten Eigenschaften sehr gut - mit Ausnahme der Umweltverträglichkeit. In den siebziger Jahren hätten Wissenschaftler die zerstörenden Rückwirkungen dieser Kältemittel , soweit sie freigesetzt werden würden, auf den Ozonschi ld der Erde in größeren Höhen untersucht, welcher vor den gesundheitsbeeinträchtigenden Wirkungen der Ultraviolettstrahlung der Sonne schütze. Daneben sei man auf den Beitrag dieser F CKW zur weltweiten Klimaerwärmung aufmerksam geworden,
Der Referent erläuterte darauf geeignete Kenngrößen zur Bewertung der Umweltverträglichkeit von Kältemitteln: das Relative Ozonabbaupotential (OD P), das Relative globale Erwärmungspotential (GWP) und die Gesamte äquivalente Erwärmungs-Einflußzahl (TEW I) ,
Für das Kältemittel R11 gelte O D P = 1; für das "Treibhausgas" C02 werde GWP = 1 gesetzt, Von diesen Größen ausgehend ließe sich die Umweltverträg l ich keit unterschied I icher E rsatzkä 1 -temittel bewerten. Inzwischen habe sich als Ersatz von R1 2 und tei lweise auch von R22 insbesondere das Kältemittel R1 34a (CF3C H2F) bewährt; hierfür gelte ODP = 0 und GWP = 130 0. R1 1 ließe sich durch R123 (C2HC I2F3) ersetzen_ Schwieriger sei der Ersatz von R502 und R22; hier hätten als Einstoff-Kältemittel R717 (f'-IH3), R32 (C H2F2), R 125 (C F3C HF2) und R 143a (CF3C H3) Bedeutung; für Substituti onsaufgaben i nteressant seien auch die - allerdings brenn-baren - Kohlenwasserstoffe R1 270 (C3H6) , R290 (C3 Hs) und R60 0a (C4H1 O) ,
Weiter seien in der Kältetechnik zeotro pe Kältemittelgemische von I nteresse, da hier bei der Verdampfung und Kondensation ein oft wünschenswerter Temperaturgleit zu beobachten sei; ein Beispiel hierfür sei das umweltverträgliche R407C (ein Gemisch aus R32, R125 und R1 34a). Daneben gebe es auch umweltverträgliche azeotrope Kältemittelgemische, bei denen der Temperaturgleit freilich eher gering sei.
Beim - inzwischen in Klima- und Normkühlanlagen häufig eingesetzten - umweltverträglichen Kältemittel R 134a sei nunmehr auch die offene Frage nach geeigneten Schmiermitteln gelöst: Mineral- und Syntheti köle würden sich hiermit nicht mischen lassen, was zu Problemen beim Transp o rt im Kältemittelkreislauf und zu unerwünschten Ablage-
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Prof. Gerhard Seng in den
Ruhestand verabschiedet
Zum Abschluß des Wintersemesters 2000/200 1 schied Prof. Dipl. - Ing. Gerhard Seng aus dem aktiven Dienst an der FHTE aus und trat in den wohlverdienten Ruhestand. Gerhard Seng wurde 1937 in Stuttgart geboren Nach dem Besuch von Grundschule und Gymnasium studierte er an der dam aligen Technischen Hochschule Stuttgart Ma·· schinenbau und erlangte den akademischen Grad des Diplom-Ingenieurs.
Hiernach war Dipl. - I ng. Gerhard Seng zwei Jahre als Ingenieur auf den Gebieten der Fernwärmeversorgung und Kraftwerksplanung bei der Firma Kraftanlagen AG in Heidelberg tätig. Daraufhin übernahm er drei Jahre lang ingenieurtechnische Aufgaben als wissenschaftlicher Assistent in der Abteilung Heizung und Lüftung am Lehrstuhl für Dam pfkraftanlagen und Strömungsmaschinen der Universität Stuttgart. Während weiterer drei Jahre bearbeitete er als Planungs- und Versuchsingenieur den Bereich der Trocknungstechnik bei Werner und Pfleiderer in Stuttgart.
I m Jahr 1 970 übernah m Dipl. - I ng. Seng ein Professorenamt an der damaligen Ingenieurschule Esslingen, der heutigen Fachhochschule Esslingen (FHTE) -Hochschule für Technik. Hier betreute er i m Fachbereich Versorgungstechnik insbesondere die Lehrgebiete Heizungstechnik, Lüftungstechnik sowie Feuerungstechnik und Wärmewirtschaft. Darüber hinaus setzte sich Prof. Seng intensiv für den Auf - und Ausbau des Feuerungslabors im Institut für Versorgungstechnik der FHTE ein. Danach stand er dem Labor für Wärme- und Heizungstechnik als Laborleiter vor und leitete zusätzlich mehrere Jahre lang das Institut für Versorgungstechnik. Im Rah men der Selbstverwaltung der Hochschule bekleidete Prof. Gerhard Seng während mehrerer Jahre auch das Amt des Leiters des Fachbereich s Versorgungstechnik. Von 1 977 bis 1 a8 1 war er in der Hochschulleitung _. gemeinsam mir dem damaligen Rektor Prof. Dipl . - Ing. Wolfgang Schnabel und dem Prorektor Prof. Martin Käß - als Prorektor tätig
Bei den Studierenden erwarb sich Prof. Seng durch seine anschaulichen, praxisnahen Vorlesungen, die von wissenschaftlicher Genauigkeit getragen waren, sowie als I ngenieur mit breitem wirtschaftlich-industriellem Hintergrundwissen Ansehen und Respekt.
P rof. Seng bei ei ner Laborü b u n g
Prof. Dipl. - I ng. Gerhard Seng stellt der FHTE seine Erfahrungen auch weiterhin als Lehrbeauftragter zur Verfügung. Der Fachbereich Versorgungstechnik und Um welttech nik dankt Herrn Kollegen Seng für seine umfassende Arbeit in Lehre und Forschung und wünscht ih m für den Ruhestand alles Gute.
Prof. Dr . Leh r e rörtert m it Stu d ierenden d ie E rg e b n i sse ei nes Vers uchs
I m pressu m :
Redaktion: Prof. Dr. - Ing. Martin Dehli (Oe)
Bilder: Aqua Super Sonic; Bitzer GmbH; Dehli; EnBW AG; Escher; GVS GmbH; Lippe; L TG AG; robatherm GmbH; Rohrbach; Ruhrgas AG; Siemens AG; Striebel; Wirsbo-Velta; ZSW
Fach hochschule Esslingen (F HTE) Hochschule für Technik Fachbereich Versorgungstechnik und Um welttech nik Kanaistraße 33, 73728 Esslingen Tel. (07 1 1 ) 397-3450, 3451 Fax (07 1 1) 397-3449 e-mai l : martin dehli@fht-esslingen. de
Prof. Dr. -Ing. Klaus Lehr
im Ruhestand
Zum Ende des Wintersemesters 2000/200 1 wurde Prof. Dr. - I ng. Klaus Lehr in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Klaus Lehr wurde im Jahr 1936 in Stuttgart-Bad Cannstatt geboren. Nach dem Besuch von Grundschule und Gymnasium in Stuttgart studierte er an der damaligen Technischen Hochschule Stuttgart Maschinenbau. l\Jach dem erfolgreichen Abschluß des Studiums zum Diplom-Ingenieur war er acht Jahre lang als wissenschaftlicher Mitarbeiter und wissenschaftlicher Assistent an der Staatlichen Materialprüfungsanstalt Stuttgart tätig. Hier erhielt er die wesentlichen Im pulse für seine Arbeit über Fragen der Werkstofftechnik und der Festigkeit, mit der er an der Universität Stuttgart zum Doktor der Ingenieurwissenschaften promovierte.
Praktische berufliche Erfahrungen sam-. melte Dr. Lehr beim Technischen Überwachungsvereln Bayern In Munchen sowie bei der Firma Robert Bosch GmbH in Stuttgart.
I m Jahr 1970 wechselte Dr. Lehr an die damalige Ingenieurschule Esslingen, der heutigen Fach hochschule Esslingen (FHTE) - Hochschule für Technik. Hier übernah m er im Fachbereich Versorgungstechnik die Lehrgebiete Werkstoffkunde und Technische Festigkeitslehre. Im Rah men weiterer Lehraufgaben arbeitete sich Prof. Dr. - I ng. Lehr auch in die Gebiete der Sanitären Haustechnik ein; daneben geh örten zusätzliche Fächer wie beispielsweise Technisches Zeichnen zu seinen Lehraufgaben. Darüber hinaus hatte Dr. Lehr wesentlichen Anteil am Aufbau des Labors für Gas- und Wassertechnik im Institut für Versorgungstechnik der FHTE; diesem Labor stand er lange Jahre als Laborleiter vor. Bei den Studierenden der Versorgungstechnik erfreute sich Prof Dr. Lehr als kenntnisreicher Dozent mit hohem fachlichem Wissen sowie als einfühlsamer Pädagoge einer hohen Beliebtheit.
Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst steht Prof. Dr. - Ing. Lehr der FHTE auch weiterhin als Lehrbeauftragter zur Verfügung. Der Fachbereich Versorgungstechnik und Um welttechnik dankt Herrn Kollegen Dr. Lehr für seine intensive, von wissensc haftlichem Kenntnisreichtum und pädagogischem Geschick getragene Arbeit und wünscht ihm für die Zeit des Ruhestandes weiterh in alles Gute.