14
74 Fortschritte der Kieferorthop~idieBd. 34 (1973)Heft 1 Aus der Universit~tsklinik und Poliklinik fiir Zahn-, Mund- and Kieferkrankheiten Hamburg Wachstum undEntwicklung des Unterkiefers in Relation zum Gesichtsschiidel Von E. Hausser, Hamburg Mit 11 Abbildungen HerrnProf:Dr. Dr. Dr.h. c: Dr. h. c. Erwin Rei c h e nb:ac h zum 75. Geburtstag Das Erscheinungsbild des Gesichtssch~idels stellt eirt Produkt aus Anlage und Umwelteinflu~ dar, indem die genetisch determinierten einzelnen Teile des Gesichtssch~idels dutch den modellierenden Einflu~ der Umweltfaktoren ihre charakteristische individuelle Pr~igung erfahren. Zahllose Variationsm/Sglich- keiten und individuelle Formunterschiede treten dabei auch unter optimalen Bedingungen durch das Zusammenwirken dieser au~erordentlich differenten Faktoren in Erscheinung. Aus zahlreichen Untersuchungen ist es jedoch be- kannt, da~ auch bei grogen Differenzen im architektonischen Aufbau des Ge- sichtssch~idels stets gewisse Relationen der einzelnen Teile untereiiiander ge- wahrt bleiben. Eine isolierte Betrachtung einzelrter Teile Zur Ermittiung be- stimmter Gesetzm~if~igkeiten erscheint daher nicht angebracht, es bedarf viel- mehr stets auch einer eingehenden Berticksichtig~ang dieser Relationen einzelner Teile zum Ganzen (Abb. 1), Die Formbildung der einzelnen Teile des Gesichts- sch~idels ist der Ausdruck yon Wachstums- und Entwicklungsvorgangen, und bet der Gestaltung des Gesichtssch~dels ftihren sie zu besonderen Charakte- ristika des individuellen Gestaltungsvorganges. Diese engen Korrelationen der sagittalen Wachstums- und Entwicklungs- tendenzen des Gesichtssch~idels kommen bei anatomisch-korrekten Verh~ilt- nissen besonders deutlich zum Ausdruck, denn aus Querschnittsuntersuchun- gen geht hervor, da~ die sagittale Entwicklung des Gesichtssch~idels weitgehend der Richtung der Y-Achse (Do w n s) folgt (Abb. z)i Hierbei erf~hrt der Durchschnittswert des Unterkieferwinkels in den 4 Altersgruppen vom 6. bis zum 20; Lebensjahr eine Abnahme um 9 ~ und entsprechend ver~indert sich auch das GrN~enverh~il~nis des horizontalen zum aufsteigenden Unterkieferast, das 7 : 5,5 in der ersten Altersgruppe und 7 : 6,5 in der letzten Altersgruppe betrug. Der aufsteigende Ast hat demnach eine grS~ere Wachstumszunahme ats der horizontale Unterkieferast erfahren. Die durchschnittliche Gr~ge die- ser Wachstumszunahme des horizontalen Unterkieferastes betrug etwa

Wachstum und Entwicklung des Unterkiefers in Relation zum Gesichtsschädel

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Wachstum und Entwicklung des Unterkiefers in Relation zum Gesichtsschädel

74 Fortschritte der Kieferorthop~idie Bd. 34 (1973) Heft 1

Aus der Universit~tsklinik und Poliklinik fiir Zahn-, Mund- and Kieferkrankheiten Hamburg

Wachstum undEntwicklung des Unterkiefers in Relation zum Gesichtsschiidel

Von E. Hausser, Hamburg

Mit 11 Abbildungen

HerrnProf:Dr. Dr. Dr.h. c: Dr. h. c. Erwin R e i c h e n b : a c h zum 75. Geburtstag

Das Erscheinungsbild des Gesichtssch~idels stellt eirt Produkt aus Anlage und Umwelteinflu~ dar, indem die genetisch determinierten einzelnen Teile des Gesichtssch~idels dutch den modellierenden Einflu~ der Umweltfaktoren ihre charakteristische individuelle Pr~igung erfahren. Zahllose Variationsm/Sglich- keiten und individuelle Formunterschiede treten dabei auch unter optimalen Bedingungen durch das Zusammenwirken dieser au~erordentlich differenten Faktoren in Erscheinung. Aus zahlreichen Untersuchungen ist es jedoch be- kannt, da~ auch bei grogen Differenzen im architektonischen Aufbau des Ge- sichtssch~idels stets gewisse Relationen der einzelnen Teile untereiiiander ge- wahrt bleiben. Eine isolierte Betrachtung einzelrter Teile Zur Ermittiung be- stimmter Gesetzm~if~igkeiten erscheint daher nicht angebracht, es bedarf viel- mehr stets auch einer eingehenden Berticksichtig~ang dieser Relationen einzelner Teile zum Ganzen (Abb. 1), Die Formbildung der einzelnen Teile des Gesichts- sch~idels ist der Ausdruck yon Wachstums- und Entwicklungsvorgangen, und bet der Gestaltung des Gesichtssch~dels ftihren sie zu besonderen Charakte- ristika des individuellen Gestaltungsvorganges.

Diese engen Korrelationen der sagittalen Wachstums- und Entwicklungs- tendenzen des Gesichtssch~idels kommen bei anatomisch-korrekten Verh~ilt- nissen besonders deutlich zum Ausdruck, denn aus Querschnittsuntersuchun- gen geht hervor, da~ die sagittale Entwicklung des Gesichtssch~idels weitgehend der Richtung der Y-Achse ( D o w n s) folgt (Abb. z)i Hierbei erf~hrt der Durchschnittswert des Unterkieferwinkels in den 4 Altersgruppen vom 6. bis zum 20; Lebensjahr eine Abnahme um 9 ~ und entsprechend ver~indert sich auch das GrN~enverh~il~nis des horizontalen zum aufsteigenden Unterkieferast, das 7 : 5,5 in der ersten Altersgruppe und 7 : 6,5 in der letzten Altersgruppe betrug. Der aufsteigende Ast hat demnach eine grS~ere Wachstumszunahme ats der horizontale Unterkieferast erfahren. Die durchschnittliche Gr~ge die-

se r Wachstumszunahme des horizontalen Unterkieferastes betrug etwa

Page 2: Wachstum und Entwicklung des Unterkiefers in Relation zum Gesichtsschädel

E. Hausser, Wachstum und Entwicklung des Unterkiefers 75

10 mm, w~ihrend die Gr~$llenzunahme des aufsteigenden Astes nahezu dop- pelt so grot7 war. Auch bei den individuellen Schwankungen -- die Extremwerte der wirklichen Gr~$lTen zeigen Unterschiede bis zu 12 mm -- blieb das Gr6- tTenverh~iltnis, zwischen den Unterkiefer~sten erhalten.

Weiterhin besteht auch zwischen der Gr~$lTe der Oberkiefer-Basis und dem Ausmaf~ der Unterkiefer-Basis eine besonders enge Relation. So ist zwischen

.-" j " ,

: i / !

\

~'~176 "~,,~

,,,-o,,,, .., ... .... j , "

i~.-"Gq ",. ,. :/ , , ' i l l / ~. t " i i l

i r b ' ! ~ / , , ~/

%

Abb. 1. Schematische Darstellung der Auswertung der Fernr6ntgenprofilaufnahmen

der Gr6l]e der Oberkiefer-Basis und der Unterkiefer-Basis in alien Alters- gruppen ein durchschnittliches Verh~iltnis von 4 : 6,6 vorhanden. Es kann dar- aus gefolgert werden, da/7 das Wachstum von Oberkiefer- und Unterkiefer- Basi~s eine weitgehende Obereinstimmung aufweist, zumal auch bei den einzel- hen F~illen zwischen der Gr6lTe der Oberkiefer- und Unterkiefer-Basis stets eine ~ihnliche Relation vorhanden war und keine iiberm~ilTig grol]en Differen- zen gefunden wurden.

Page 3: Wachstum und Entwicklung des Unterkiefers in Relation zum Gesichtsschädel

76 Fortschritte der Kieferorthop~idie Bd. 34 (1973) Heft 1

Bei der Beurteilung der sagittalen Wachstums- und Entwicklungsvorg~nge bedarf es jedoch stets auch einer Beriicksichtigung der vertikalen Beziehungen, insbesondere im Bereich der Kieferbasenl So zeigt die Oberkieferh6he im Ver- h~ltnis zur UnterkieferhShe sowohI im:Bereich der Schneidez~hne als aud: im Gebiet der Molaren ein konstantes Verhalten yon 2:2,9. Innerhalb eines Kie- fers weist dagegen das Verh~iltnis der Kieferh6he im Gebiet der Schneide-

/

I . . . . . . < z

. - . / i 1 . - 1 / . ~.-., j j ' J

Abb. 2. Wachstumsver~inderungen v o m 3 . bis ~30. Lebensjahr bei anatomisch korrektem Gebifi anhand yon Durchschnit tsdiagrammen mit eingezeichneter Y-A&se

z~hne und im Bereich der Motaren sowohI im Oberkiefer als auch im Unter- kiefer mit zunehmendem Alter auch eine zwar geringe, aber gleichm~itgige Gr/5- tgenzunahme von 5 : 3,4 zu 5 : 4,2 bei einem gemeinsamen Durchschnittswert von 5 : 3 auf.

Aufschlutg fiber die Abh~ingigkeit der individuellen ph~notypischen Form in dem Zusammenwirken von genotypischer Anlage und paratypischen Einfliis- sen kSnnen aU& vergleichende Untersuchungen yon eineiigen und zweieiigen Zwillingen geben durch konkordantes und diskordantes Verhalten der ver- schiedenen Merkmale, wobei auch;der modetlierende Einflutg y o n Form und Funktion des Kauorgans auf die Gestaltung des Gesichtssch~delS erkennbar wird. Der Einflut~ des Gebisses auf die Form des Unterkiefers, insbesondere seiner Basalkonstruktion, ist nach diesen Untersuchungen auch bei Gebit~fehl- bildungen jedoch verh~iltnism~if~ig gering, denn der Unterkiefer. weist auch bei unterschiedlichen Gebit~formen keine wesentlichen Verschiedenheiten auf, und

Page 4: Wachstum und Entwicklung des Unterkiefers in Relation zum Gesichtsschädel

E. Hausser, Wachstum und Entwicklung des Unterkiefers 77

insbesondere zeigt der Unterkiefer-Winkel eine auffallende Gleichheit seiner Auspr~igung selbst bei zweieiigen Zwillingen mit erheblichen Differenzen im Gebit~befund. Der Unterkiefer scheint aufgrund seiner Konstruktion (B a u m e) paratypischen Einfliissen gegeniiber besonders widerstandsf~ihig zu sein, solange sie sich nicht schidigend auf die fiir das Wachstum und die Entwicklung wichtigen Zonen und Zentren des Gesichtsschadels auswirken. Diese Auffassung wird auch durch die Ergebnisse der kieferorthopidischen BehandlungsmatRnahmen weitgehend best~tigt, denn nur, wenn durch recht- zeitiges Einsetzen der therapeutischen Impulse noch eine Beeinflussung der Wachstums- und Entwi&lungsprozesse erfolgen kann, erscheinen bestimmte Umformungen bei den Bif~verschiebungen i~berhaupt noch m6glich.

Zwischen den einzelnen Gr6~enver~nderungen lm Gesichtssch~idel bestehen deutliche Signifikanzen, wie aus zahlreichen Untersuchungen hervorgeht ( H a v o l d , K o r k h a u s , L i e b , L u z i , M a j , S c h m u t h , A .M. S c h w a r z , T i e g e 1 k a m p). Dabei konnte auch gezeigt werden, dai] die korrelativen Zusammenh~nge der einzelnen Grb~enzunahmen in sagittaler Richtung eine hohe statistische Signifikanz aufweisen (L i e b), auch wenn die absoluten Gr61~enzunahmen der vom Basion gemessenen Abst~inde zu den Profilpunkten bei den einzelnen Individuen verh~ltnism~if~ig grof~e Differen- zen ergaben. Diese Gr~f~enzunahmen zeigten auch eine gewisse Abhingigkeit vom Alter der Patienten und nur indirekt yon der Dauer der Beobachtungszeit, da mit zunehmendem Alter die Wachstumszunahme eine Tendenz zur Ver- ringerung aufwies.

Auch bei behandelten Distalbif~f~llen, die im Vergleich zu den unbehandel- ten F~llen untersucht wurden, zeigten die Korrelationsrechnungen, dat~ zwi- schen der Gr6t~enzunahme der Strecken, die zur Bestimmung der sagittalen und vertikalen Wachstumsverinderungen des Mittelgesichtes gemessen wurden, im allgemeinen eine ~hnliche Korrelation vorhanden ist, wie sie auch bei den unbehandelten F~llen als statistisch gesicherte Signifikanz nachgewiesen wer- den konnte. Aus einem Vergleich der graphischen Darstellung der Wachstums- zunahme der unbehandelten F~ille und behandelten F~ille ist hinsichtlich des Unterkiefers zu entnehmen, da~ die Kurven durch die Behandlungsverande- rungen im Bereich des Unterkiefers bei den behandehen F~llen im allgemeinen auf eine gr6~ere Wachstumszunahme als bei den unbehandelten F~llen hin- weisen, wobei diese Unterschiede mit zunehmendem Alter jedoch geringer werden. Nach diesen Untersuchungen scheint die Ausgangsgr?Sf~e der einzelnen Strecken fi/r das Ausmat~ der Gr6~enzunahme ohne Bedeutung zu sein, wobei es allerdings noch einer weiteren Untersuchung bedarf, inwieweit diese Fest- stellung durch das Alter und den Beobachtungszeitraum beeinfluf~t sein kann; denn aus den einzelnen Untersuchungsergebnissen geht eindeutig hervor, dat~ die Prognose fiir eine mandibul~re Bi~verschiebung in sagittaler Richtung mit zunehmendem Alter ungiinstiger wird, da dann anscheinend an den Okklu- sionsver~inderungen in starkem Ma~e alveolare Umformungen beteiligt sind.

M a j und L u z i fanden bei ihren Wachstumsuntersuchungen vom 9. bis 13. Lebensjahr an 28 Kindern mit ,normaler Okklusion der Z~ihne" 3 verschie- dene Wachstumstypen, denn die Wachstumsrichtung des Gesichtssch~dels ver-

Page 5: Wachstum und Entwicklung des Unterkiefers in Relation zum Gesichtsschädel

7 8 F o r t s c h r i t t e d e r K i e f e r o r t h o p / i d i e Bd. 34 (1973) H e f t 1

lief entweder nach vorne oder nach vorne und unten -- etwa der Y-Achse ent- sprechend- oder aber iiberwiegend nach unten (Abb, 3). Diesen allgemeinen Wachstumsrichtungen entsprechend: differierten auch die durchschnittlichen absoluten Gr6/~en des Unterkiefers; sie waren am kleinsten bei den F~llen mit vorwiegend nach vorn gerichtetem Wachstum, w~hrend bei den F~illen mit nach

s I i ...... " ~' / .- - ~

O ~ m

Abb. :3. Unterschiedliche Wachstumsrichtung nach vorw~irts, nach vorw~irts und unten und vorwiegend nach unten (nach M a j und L u z i)

unten gerichteten Wachstumstendenzen die Unterkiefer-L~nge yore Pg zum Articulare ebenso wie die Gr~/~e der beiden Unterkiefer~iste (iber dem atlge-. meinen Durchschnitt lag. Die Gr6~e des Unterkiefer-Winkels war bei diesen F~llen dagegen am kleinsten.

Aufgrund ihrer Untersuchungen konnten M a j und L u z i feststellen, da~ bei ihren F~llen die M~idchen (16) eine gr~t~ere Wachstumszunahme als die Knaben (12) zeigten, die Wachstumsvorg~inge nicht gleichm~ig abliefen, sondern Zeiten griSf~erer Wachstumszunahme mit Zeiten geringerer Wa&s- tumstendenz abwechselten, und da~ bei der isolierten Betrachtung des Unter- kiefers die Gr6f~enzunahme des Unterkiefers zwar weder zur allgemeinen K6r- pergr6f~e in einer nachweisbaren engen Beziehung stand, noch zwischen der Gr~f~enzunahme des Unterkieferk6rpers und der Unterkiefer-Aste eine enge Korrelation bestand, da~ aber, wie die Untersuchung der Korrelationen ergab, eine gewisse Beziehung der Gr6/~enver~nderungen untereinander eindeutig zu erkennen war. Zwischen den F~illen mit den verschiedenen Wachstumsrich- tungen batten sich dabei keine nennenswerten Differenzen gezeigt.

Mit diesen Feststellungen erfahren daher auch die Ergebnisse an dem HamL burger Untersuchungsgut trotz einzelner Unterschiede eine gewisse Best~iti- gung, wobei allerdings, einem Hinweis von M o o r r e e s folgend, auch zu beachten ist, daf~ sich das chronologische Alter allein als Grundlage f/Jr eine vergleichende Beurteilung von Wachstumsvorg~ngen nur bedingt eignet und da/~ auch Me~fehler die Untersu&ungsergebnisse bei der Beurteilung des iso- lierten Unterkiefers nut zu leicht beeintr~ichtigen k/Snnen, wenn die Bestim- mung der Bezugspunkte am Condylus art. schwierig ist.

Gewisse Differenzen bei dem Vergleich verschiedencr Untersuchungsergeb- nisse k6nnen allerdings auch mit einer unterschiedlichen Bestimmung der ein- zelnen Me/~punkte und damit auch ni&tkongruenter Mef~strecken sowie pro-

Page 6: Wachstum und Entwicklung des Unterkiefers in Relation zum Gesichtsschädel

E. Hausser, Wachstum und Entwicklung des Unterkiefers 79

jektorischer Grb/~enunterschiede infolge anderer Aufnahmebedingungen (S a v a r a) im Zusammenhang stehen. So ist es bei der Beurteilung der Ver- h~ltnisse am horizontalen Unterkieferast besonders wichtig, ob bei den ein- zelnen Untersuchungen das Kinn in die Messungen einbezogen, oder ob die Kinnprominenz besonders beriicksichtigt wurde. Nach den histologischen Un- tersuchungen von E n 1 o w und H a r r i s iiber die wachstums- und ent- wicklungsbedingten Ver~inderungen des Unterkiefers vergr6~ert sich n~imlich die Kinnprominenz besonders zwischen dem 4. und 12. Lebensjahr durch Um- bauvorg~inge und periostales Knochenwachstum am vorderen Teil des Unter- kiefers. Diese Untersuchungsergebnisse erfahren auch durch die Feststellungen der Querschnittsuntersuchungen eine Best~itigung, denn danach weist der Kinn- vorsprung v o n d e r 1. bis zur 3. Altersgruppe eine Vergr6t~erung mit stati- stisch hoher Signifikanz auf (Abb. 4). Zwischen der Gr6~e des Kinnvorsprungs und dem Abstand Gonion--Pogonion besteht aber nur bei der Gesamtheit aller F~ille eine Korrelation mit einer beachtenswerten Signifikanz, w~ihrend sicl~ innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur eine geringe (Gruppe II) oder keine Korrelation nachweisen liet~ (Abb. 5). Dagegen ist die stetige Vergr~erung des Abstandes Gonion Gnathion zwischen den einzelnen Altersgruppen hochsignifikant, bei einer Gesamtbetrachtung aller F~ille besteht auch eine signifikante Korrelation zwischen dem Abstand Gonion--Gnathion und der Gr6f~e des Kinnvorsprungs. Die Form des Unterkiefers unterliegt somit einer aut~erordentlich grot~en Variationsm~glichkeit, die eine Kl~rung der vielf~il- tigen Zusammenh~inge in besonderer Weise erschwert.

Unter entsprechender Beri~cksichtigung dieser Schwierigkeiten k~Snnen aber auch bei Gebit~fehlbildungen dadurch wichtige Hinweise auf architektonische

m m

10,0 -

9,0 4_

8 , 0 - -

7 , 0 - -

6 , 0 - -

5 , 0 - -

4 , 0 - -

3 , 0 - -

2,0 "

1,0

I II i l l W Mife/werte der Gr'dl~e des Kinnvorsprungs

Abb. 4. Graphische Darstellung der Gr~il~e des Kinnvorsprungs in den 4 Altersgruppen

Page 7: Wachstum und Entwicklung des Unterkiefers in Relation zum Gesichtsschädel

80 Fortschritte der Kieferorthop~idie Bd. 34 (1973) Heft 1

I I

.9

8 ?

6

4

I

. . . . [

I

d , / . . . .

Kinnvorsprung und Go-Gn ( ~ F ~ e g e m ~ noch der ~ du X ~ n ~ )

Abb. 5. Verh~ltnis yon Kinnvorsprung und Entfernung Gonion- -Gnath ion

)

~ o

Besonderheiten im Aufbau des Gesichtssch~idels gewonnen werden. Dabei sind insbesondere yon vergleichenden Untersuchungen stark differierender For- men yon Gebit~fehlbildungen wertvolle Erkenntnisse zu erwarten. So gilt be- kanntlich ein vergr~t~erter Unterkieferwinkel ebenso wie eine beobachtete Vergr6~erung des horizontalen Unterkieferastes im Verh~iltnis zum aufstei- genden Ast als charakteristisches MerkmaI einer echten Progenie. Diese Form- abweichungen werden auch als wichtige Hinweise auf den progressiven Cha- rakter der Fehlbildung angesehen, obgleich zwischen diesen beiden Merk- malen bisher keine signifikante Korrelation festgestellt werden konnte. Ein Zusammenhang zwischen der Achsenrichtung der unteren Schneidez~ihne und der Gr~t~e des Kieferwinkels, den L i e b bei der Progenie land, besteht auch bei anderen Anomalien-Gruppen (J a n s e n), e r i s t daher kein besonderes Merkmal der progenen Fehlbildungen. Das zugunsten des horizontalen Unter- kieferastes verschobene Verh~iltnis zum aufsteigenden Ast bei der Progenie wird von allen Untersuchern ( B e c k e r , K o r k h a u s , N e u m a n n , R u h l a n d , T i e g e l k a m p , A. M. S c h w a r z u .a .A.) best~itigt, es vergr~5t~ert sich auch w~hrend der Entwicklung, da, wie die Untersuchungen von W. F i t t k a u zeigen, der horizontale Unterkieferast eine gr6~ere Wachstumszunahme als der aufsteigende Ast aufweist; dadurch erf~ihrt auch die Strecke Tragion--Gnathion eine iiberdurchschnittliche Vergr6t~erung bei den progenen Fehlbildungen.

Bei den Anomalien mit Distalbit~ konnten dagegen fiir die Kompressions- anomalien keine Besonderheiten in der Form des Unterkiefers gefunden wer- den, da, wenn auch die absoluten Werte fiir die Gr~t~en des horizontalen und des aufsteigenden Unterkieferastes verkleinert waren, das L~ingenverh~iltnis dadurch keine nennenswerte Ver~inderung erfahren hat. Beim Deckbit~ konnte dagegen auch F i t t k a u eine Verl~ingerung des aufsteigenden Astes im Ver- h~iltnis zum horizontalen Unterkieferast feststellen und damit die Angaben

Page 8: Wachstum und Entwicklung des Unterkiefers in Relation zum Gesichtsschädel

E. Hausser, Wachstum uncl Entwicklung des Unterkiefers 81

von K o r k h a u s , S c h I n u t h und A.M. S c h w a r z best~itigen;dabei waren aber im Vergleich zu den Durchschnittswerten beide Unterkiefer~iste in der Mehrzahl der F~ille ebenfalls verkleiner~, ohne dan diese Eigenart mit zu- nehrnendem Alter eine grundlegende Ver~inderung zeigte.

Es kann daraus aber ein Hinweis auf die engen Zusammenh~nge der wachs-

Abb. 6. Fernr/Sntgenprofilaufnahme einer 17 Jahre alten achondroplastischen Zwergin mit charakteristischer Entwicklungshemmung im Mittelgesicht

Page 9: Wachstum und Entwicklung des Unterkiefers in Relation zum Gesichtsschädel

82 Fortschritte cler Kieferorthop~die Bd. 34 (1973) Heft 1

turns- unct entwicklungsbedingten Ver~inderungen im ganzen Gesichtssch~idel entnommen werden, nachdem U 1 r i c h den statistischen Nachweis fiir die signifikanten Unterschiede in der sagittalen Entwicklung y o n Sch~idelbasis, Oberkiefer-und Unterkieferbasis bei anatomisch korrektem Gebif~ w~ihrend der verschiedenen Entwicklungsstadien erbracht hat. Somit bedarf es bei einer Beurteilung der sagittalen L~ingenverh~iltnisse stets auch einer hinreichenden Beriicksichtigung des allgemeinen Entwicklungsstandes und der Gebit~entwick- lung, wenn die Ermittlung yon Relationen der Bestimmung yon morphologi, schen Besonderheiten dienen soll. Diese Forderung wird auch aufgrund seiner Untersuchungsergebnisse an unbehandelten Anomalien mit Neutralbit~ und Distalbit] Von E. M a n n s durch die Feststellung;best~itigt; dat~ das Sagittal- wachstum des Unterkiefers bei den Distalbit~f~illen etwas geringer als bei den F~llen mit Neutralbif] ist, und dat~ diese Wachstumsunterschiede tiberwiegend in der Altersgruppe II (10,5 -- 14 Jahre) in Erscheinung traten, also eine gewisse Wachstumshemmung des UnterkieferS bei den Distalbigf~illen erst nach dem 111 Lebensjahr auftreten diirfte. Bei den Distalbigf~illen zeigte clann auch der horizontale Unterkieferast im Verh~iltnis zur Strecke NmS eine geringere L~inge als bei den Neutralbi~f~illen.

Mit diesen Untersuchungsergebnissen erf~ihrt auch die friihere Beobachtung, dal~ das A~smat~ der Gr6genzunahme sagittaler Stre&en in keiner bestimmten Relation Zur AusgangsgrSf~e steht, eine erneute Best~itigung, ohne dab dadurch ein Widerspruch zu der dutch klinische und histologische Untersuchungen be- st~itigten M~glichkeit einer therapeutischen Beeinflussung der sagittalen Lage- beziehungen durch eine Vorentwicklung des Unterkiefers eintritt

Diesen verh~iltniSm~if~ig engen Relationen der einzelnen Winkelgr6t~en und Met~strecken, fiir die durch statistische Korrelationsuntersuchungen eine mehr oder weniger hohe Signifikanz nachgewiesen werden kann; steht eine Reihe massiver Wachstums- und Entwicklungsst6rungen gegeniiberi Wenn sich aus diesen F~illen auch keine statistisch gesicherten Gesetzm~it~igkeiten ableiten las- sen, so vermitteln sie doch interessante Einblicke in das Wachstums- und Ent- wicklungsgeschehen und geben damit in vieler Hinsicht Aufschluf~ fiber die Aktivit~it der Wachstumszonen und -Zentren a m Gesichtssch~idel. S o weisen die Folgen einer erblichen Chondrodystrophie auf die besondere Stell~ng der Wachstumszonen am Unterkiefer hin; denn sie bieiben mit ihrem appositionel- len Knorpelwachstum davon unbeeinfluf~t (Abb. 6): Dadurch entsteht ein ahn- liches Aussehen wie bei der Dysostosis cranio-facialis C r o u Zon , die aufgrund einer fr/ihzeitigen, beschleunigten Ossifikation der Sch~ideln~ihte zu einer star- ken Entwicklungshemmung der Sch~delbasis und des ganzen Mittelgesichtes ftihrt, w~ihrend das Wachstum des Unterkiefers ungestSrt verl/iuft. Dagegen werden Wachstum und Entwicklung ties Unterkiefers bei einem Fehlen oder einer Sch~idigung der Wachstumszone am aufsfeigenden Unterkieferast in ganz besonderem Matte beeintr~ichtigt (Abb. 7 und 8). Wahrend auf der unbe-

Abb. 7. Front- und Profilaufnahme einer 13 Jahre alten Patientin mit Aplasie des rechten Ohres und des re&ten aufsteigenden Unterkieferastes

Abb. 8. Fernr6ntgenprofilaufnahme der 13j~hrigen Patientin mit Aplasie des re&ten Ohres und aufsteigenden Unterkieferastes

Page 10: Wachstum und Entwicklung des Unterkiefers in Relation zum Gesichtsschädel

E. Hausser, Wachstum und Entwicklung des Unterkiefers 83

Abb. 7

Page 11: Wachstum und Entwicklung des Unterkiefers in Relation zum Gesichtsschädel

84 Fortschritte der Kieferorthop~idie Bd. 34 (3.973) Heft 1

Abb. 9

Page 12: Wachstum und Entwicklung des Unterkiefers in Relation zum Gesichtsschädel

E. Hausser, Wachstum und EntwickIung des Unterkiefers 85

einflu~ten Seite diese Vorg~nge ungest/Srt verlaufen, tritt auf der gesch~digten Seite eine erhebliche Wachstums- und Entwicklungshemmung in sagittaler, transversaler und vertikaler Richtung auf. Diese einseitige WachstumsstSrung

Abb. 11. Hochgradige transversale und sagittale Unterentwicklung ira Bereich des ganzen Oberkiefers bei doppelseitiger Lippen-Kiefer-Gaumenspalte im Alter von 17 Jahren

Legenden zu Seite 84

Abb. 9. Front- und Profilaufnahme eines 15 Jahre alten Patienten mit einer Sch~digung des re&ten Kiefergelenks im Anschlul~ an eine Mittelohrentz~indung im Alter yon 2 Jahren. Im Alter yon 7 Jahren operative L6sung einer Ankylose und Schaffung einer Pseudarthrose

Abb. I0. FernrSntgenprofilaufnahme des 15 Jahre alten Patienten m i t einer infekti~sen Sch~digung des re&ten Kiefergelenkes

Page 13: Wachstum und Entwicklung des Unterkiefers in Relation zum Gesichtsschädel

86 Fortschritte der Kieferorthop~idie Bd. 34 (1973) Heft 1

kann dann zu einer ausgepr~igten Kinnverschiebung zur kranken Seite mit einer starken Beeintr~chtigung des Gebisses fiihren.

Zu ganz ~ihnlichen Auswirkungen wie eine Aplasie des Kieferge!enkes kann auch eine ers t sp~iter eintretende: :infektiSse~ traumatische oder'::Sltrahlungs, beding:te Schadigung der Wachstu~szone am aufsteigenden Ast ides Unter- kiefers' ffihren5 indem bei einer frfihzeitigen S&~idigung eine au~erordentlich starke, imponierende Wachstumshemmung des Unterkiefers auf der gesch~i, digten Seite entsteht und damit auch das ganze Untergesicht eine Umformung erf~ihrt (Abb. 9 und 10). Treten solche Sch~idigungen beiderseits am Unterkie- fer ein, so resultiert daraus im alIgemeinen eine hochgradige Retrogenie mit einer weitreichenden Formveranderung des Unterkiefers aufgrund der aus- fallenden Wachstums- und Entwicklungsvorg~inge am aufsteigenden Ast. Das Gebit~ zeigt bei diesen F~illen jedoch oftmals erstaunliche Anpassungserschei- nungen an die gestSrten Basisrelationen.

StSrungen in der Entwicklung des Oberkiefers und Mittelgesichtes scheinen dagegen nut geringen oder keinen:: EinflUfl auf die Entwicklung des Unter , kiefe;rs Zu habeni denn auch bei de~ h0chgradigen Entwicklungshemmungen des Oberkiefers bei einseitigen und:::doppelSeitigen Spaltbildungen:kann der Unterkiefer eine dem Durchschnitt entsprechende Form und GrSt~e i:haben; ob- gleich nach dem ~iut~eren Erscheinungsbild der Unterkiefer aufgrund der ge- stSrten Relationen ats viel zu grog ausgebildet erscheinen mag. Der untere Zahnbogen weist dabei nicht selten nur geringgradige Formabweichungen im Sinne einer funktionellen Anpassung auf (Abb. 11).

Der Unterkiefer ist in seiner Form aut~erordentlich variabel und bei der Be- stimmung seiner individuellen Charakteristika bedarf es einer hinreichenden Berficksichtigung der verschiedenen morphologischen Besonderheiten. Nut durch eine eingehende vergleichende Untersuchung, zu der sich trotz aller Vor- behalte die FernrSntgenprofilaufnahme bestes Hilfsmittet er~ieSen hat, ksnnen . . . . . . . . die einzelnen individuellen Besonderheiten des komplizierte~i Aufbaus des Unterkiefers erkannt werden und::iassen sich die MSglichkeiten::einer thera- peutischen Beeinflussung im Zusammenhang mK dem architektonischen Auf, bau des ganzen Gesichtssch~idels beurteilen.

Zusammenfassung

Der Unterkiefer stelIt ohne Zweifel genetisch, ~itiologisch und morphologisch einen be- sonders interessanten Teil des Gesichtssch~idels dar. Zahlreiche Untersucher haben sich da- her auch bemiiht, durch entwicklungsgeschichtliche, histologische und zephalometrische Unte~s'uchungen nicht nur die morphol0gischen Zusammenh~inge zu kl~ren, sondern auch HinweiSe auf die vielf~iltigen Relationen:der Form des Unterkiefers mit dem AUfbau des gesamten Gesi&tssch~dels zu gewinnen. Mit den Ergebnissen neuerer vergleichender Un, tersuchungen anhand yon FernrSntgenp~6filaufnahmen von Probanden inK: anatomisch korrek:tem Gebif~, mit sagittalen Bit~anomalien und mit starken Entwicklungshemmungen aufgrund massiver exogener Sch~idigungen wird versucht, einen weiteren Beitrag zur Kla, rung der kompliz!erfen Zusammenh~nge zu leisten, um damit auch die MSglichkeiten und Grenzen ~herape~tischer Einflul~nahme unter Berficks{ch~igung des architektonischen Auf: baus des gesamten Gesichtssch~dels auf einer mSglichst weitreichenden Grundlage beurtei- fen zu kSnnen

Page 14: Wachstum und Entwicklung des Unterkiefers in Relation zum Gesichtsschädel

E. H a u s s e r , W a c h s t u m u n d Entwick lung des U n t e r k i e f e r s 8 7

S u m m a r y

The lower jaw doub t l e s s ly p r e s e n t s a ve ry i n t e r e s t i ng par t of the facia l ske le ton gene - t ically, ae t io logica l ly a n d morpho log ica l ly . A grea t deal of ph i l0gene t ica l , h i s to logica l and cepha lome t r i c research s h o u l d e luc ida te n o t on ly m o r p h o l o g i c a l connec t ions b u t h i n t at the n u m e r o u s re la t ions b e t w e e n t he f o r m of the lower j aw a n d the c o n s t r u c t i o n of the who le skul l . T h e resu l t s of n e w c o m p a r a t i v e e x a m i n a t i o n s of c e p h a l o g r a p h s of people w i th ana tomica l ly correct den t i t ions , w i t h sag i t t a l anoma l i e s of occ lus ion a n d m a r k e d inh ib i - t ions of d e v e l o p m e n t can con t r ibu te to k n o w l e d g e in th i s field. T h e s e r e su l t s will g ive a f avo rab l e base for the j u d g e m e n t of the poss ib i l i t ies and l imits of t he rapeu t i ca l in f luence wi th r ega rd t ~ the archi tec ture of the who l e skul l .

R6sum6

La m a n d i b u l e r ep r6sen te s ans dou te u n e par t ie tr6s in t6 res san te du c rane et de la face, du po in t de vue g6n6t ique , 6tiologiqu'e et morpho l og i que . De n o m b r e u x chercheurs se son t au s s i efforc6s, n o n s e u l e m e n t de clarifier les r appo r t s m o r p h o l o g i q u e s ~t l ' a ide de recherches h i s to log iques , c6pha lom6t r iques et de recherches sur le d 6 v e l o p p e m e n t m a i s encore ~ ob ten i r des ind ica t ions su r les n o m b r e u s e s re la t ions en t re la f o rme de la m a n d i b u l e et la f o r m a t i o n de l a face.

De nouve l !es recherches c o m p a r a t i v e s on t 6t6 en t rep r i ses ~ l 'a ide de t616radiographies du profil chez des pa t i en t s avec une occ lus ion a n a t o m i q u e correcte et chez d ' au t r e s avec des dysocc lus ions sag i t t a l es ou p r 6 s e n t a n t de for tes d6ficiences de c ro i s sance due ~ des a t t e in tes exog6nes impor t an t e s . Cet te 6rude n o u s p e r m e t d ' appo r t e r su r u n e base p lus large u n e au t re c o n t r i b u t i o n pou r d6 t e rmi ne r les corr61ations difficiles, les poss ib i l i t6s et les l imi tes de no t r e ac t ion t h6 rapeu t ique , en fonc t i on de l '61aborat ion de la face.

Schrifttum

B a u m e , L. J . : S tud ieweek 1960, S. 83--123. Neede r l andsche V e r e e n i g u n g voor o r tho - dont i sche Studie. T r a n s a c t i o n EOS 1962, S. 63. - - E n 1 o w , D . H . : T h e h u m a n face. H a r p e r & Row Publ . , N e w York 1968. - - H a v o i d : Amer . J. O r t h o d o n t . 49 (1963). - - H a u s s e r , E.: Fortschr. Kie fe ro r thop . 17 (1956), 3; 24 (1963), 3/4; 25 (1964), 3; 26 (1965), 4; Schweiz. Mschr . Zahnhe i l k . 79 (1969), 362. - - K o r k h a u s , G. : Fortschr. Kie fe ror thop . 13 (1952), 3; 20 (1959), 1. - - K o r k h a u s , G., D. N e u m a n n : Fortschr. Kie fe ror thop . 18 (1957), 2. - - L i e b , G.: T r a n s a c t i o n EOS 1962, S. 273; Fortschr. Kie fe ro r thop . 22 (1961), 3. - - M a n n s , E.: Fortschr. K ie fe ro r thop . 32 (1971), 3/4. - - M a j , G., C. L u z i : T r a n s a c t i o n EOS 1962, S. 141. - - M o o r r e e s , C. F. A., Ch. J. B u r s t o n e , R. L. C h r i s t i a n s e n , E. H. H i x o n , S. W e i n s t e i n : Amer . J. O r t h o d o n t . 59 (1971), 1. - - S a v e r a , B. S.: H u m . Biol. 37 (1965), 245; A m e r . J. O r t h o d o n t . 61 (1972), 3. - - S c h m u t h , G. : Fortschr. K ie fe ro r thop . 20 (1959), 1. - - S c h w a r z , A . M . : D i e R S n t - genos ta t ik . U r b a n & Schwarzenberg , M i i nchen -B e r l i n -Wien 1958. - - T i e g e I k a m p , K . H . : Dtsch. Zahn~irztl . Z. 13 (1960), 1; Fortschr. Kie fe ror thop . 22 (1961), 2. - - U i r i c h , H. : Diss . H a m b u r g 1969.

Anschr . d. Verf . : Prof . Dr . E. H a u s s e r , B R D - 2 H a m b u r g 20, L e n h a r t z s t r a ~ e 9