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Märkte sind heutzutage in Wien äußerst gefährdete Einrichtungen. Entweder wer- den sie ganz geschlossen wie der Simme- ringer Markt oder der Markt am Dorner- platz in Hernals. Oder sie vegetieren vor sich hin wie der Markt am Nepomuk Vogl- Platz. Auch dem Kutschkermarkt ist es schon einmal besser gegangen. Und dass es ihn in der jetzigen Form überhaupt noch gibt, ist nur dem unermüdlichen per- sönlichen Engagement und der kreativen Kraft der MarktstandlerInnen, und dabei besonders den Herzdamen, zu verdanken. Dieses Engagement wollen wir gemein- sam mit so vielen Menschen wie möglich unterstützen. Wir wollen dem Kutschker- markt ein Umfeld geben, in dem er wie- der blühen und aufleben kann: Mit dem K3-KUTSCHKERGASSE: KUNST_KULTUR_KULINARIKMEILE oder: eine Vision für die Zukunft des Kutschkermarkts. 01 / 10 DIE ZEITUNG DER WÄHRINGER GRÜNEN WÄHRINGERBLATTL Die Grünen Währing, Tel. 0676 / 661 26 25, [email protected] waehring.gruene.at Maggie Kolb

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Die Zeitung der Währinger Grünen

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Märkte sind heutzutage in Wien äußerstgefährdete Einrichtungen. Entweder wer-den sie ganz geschlossen wie der Simme-ringer Markt oder der Markt am Dorner-platz in Hernals. Oder sie vegetieren vorsich hin wie der Markt am Nepomuk Vogl-

Platz. Auch dem Kutschkermarkt ist esschon einmal besser gegangen. Und dasses ihn in der jetzigen Form überhauptnoch gibt, ist nur dem unermüdlichen per-sönlichen Engagement und der kreativenKraft der MarktstandlerInnen, und dabei

besonders den Herzdamen, zu verdanken.Dieses Engagement wollen wir gemein-sam mit so vielen Menschen wie möglichunterstützen. Wir wollen dem Kutschker-markt ein Umfeld geben, in dem er wie-der blühen und aufleben kann: Mit dem

K3-KUTSCHKERGASSE:KUNST_KULTUR_KULINARIKMEILEoder: eine Vision für die Zukunft des Kutschkermarkts.

01 / 10DIE ZEITUNG DER WÄHRINGER GRÜNEN

WÄHRINGERBLATTL

Die Grünen Währing, Tel. 0676 ⁄ 661 26 25, [email protected]

waehring.gruene.at

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K3FÜRSIE IM ACHTZEHNTEN AKTIV. Klubobmann Marcel Kneuer sowie die BezirksrätInnen Alexandra Pekarek, Ute Greimel-Rom,Dieter Hohenwarter, Margit Stockinger, Robert Zöchling, Katharina Gugerell, Ronald Knapp und Oliver Fuchs.

Projekt „K3 – Kunst-, Kultur- und Kuli-narikmeile Kutschkergasse“ wollen wir denStraßenraum in der Kutschkergasse undUmgebung kulturell beleben und denMarkt damit wieder ins Zentrum des öf-fentlichen Interesses rücken. Leere Ge-schäftslokale sollen durch künstlerische Ak-tivitäten mit neuem Leben erfüllt und dasPublizistikinstitut einer neuen Nutzung zu-geführt werden. Das Theater in der Edel-hofgasse wollen wir einladen, bei „K3 –Kunst-, Kultur- und Kulinarikmeile Kutsch-kergasse“ mitzumachen. So wie der Marktein Ort des öffentlichen Austauschs von Le-bens- und Genussmitteln, ein Ort sinnli-chen Erlebens ist, soll der öffentliche Raumin der Kutschkergasse zusätzlich auch Raumfür Begegnung und Austausch zwischenKunst- und Kulturschaffenden und Inter-essierten und MarktbesucherInnen wer-den. Markt als auch Kunst und Kultur inWähring zu beleben ist uns ein Anliegen.

LEERE GESCHÄFTSLOKALE NUTZENIn der Kutschkergasse gibt es viele leereGeschäftslokale. Wir fordern, dass die StadtWien diese mietet und zu einem günsti-gen Tarif an interessierte KünstlerInnenweiter gibt, die dort Ateliers, Kreativräu-me oder Galerien einrichten können. Die-se KünstlerInnen sollen im Gegenzug ih-re Arbeiten öffentlich zugänglich machen,die Lokale zum Straßenraum hin öffnen.Wir stellen uns vor, dass Teile des öffentli-chen Straßenraums für künstlerische Akti-vitäten mitgenützt werden können undsollen. Die Straße und der Markt als Ate-lier, als Tanz- und Performanceraum, alsAusstellungsfläche, als Erlebnisraum… DenIdeen sind dabei keine Grenzen gesetzt.Durch die Nähe von künstlerischen Akti-vitäten mit Gassen und Plätzen wird Be-gegnung initiiert und Austausch angeregt.

DAS PUBLIZISTIKINSTITUT NUTZENDas Publizistikinstitut in der Schopenhau-erstraße ist seit vielen Jahren zu klein fürseine vielen StudentInnen. Die Stadt Wiensieht vor, dass in 2-3 Jahren das Institutmitsamt den Studierenden und dem Lehr-körper in ein größeres Gebäude im 9.Be-zirk übersiedeln soll. Wir fordern, dass dasGebäude danach für eine öffentliche künst-lerische Volkshochschule und eine Musik-schule genutzt wird. Hier können Men-schen jeden Alters ihre kreative Ader aus-

leben, neue Zugänge zur Kunst und Mu-sik finden oder einfach Spass an der Mu-sik oder am künstlerischen Arbeiten ha-ben. Für (Schul-) Bands sollen in diesemGebäude auch eigene Proberäume ein-gerichtet werden. Dieser Ort soll ein wei-terer Mosaikstein für musische und kreativeBegegnungen aller Art sein.

DAS THEATER DES AUGENBLICKSDas Theater des Augenblicks in der Edel-hofgasse sehen wir als eine „Wurzel“ derWähringer Kulturszene. Seit fast 20 Jahrenwerden dort interessante und spannendeTheaterprojekte inszeniert. Das Theaterdes Augenblicks widmet sich seit seinerGründung den Themen Begegnung, Be-wegung und Sprache, verschiedene Kul-turen und deren Aufeinandertreffen. Wirwollen das Theater einladen, mit seinenProduktionen auch in den öffentlichenRaumzugehenundsonochein Stücknäheran die Kutschkergasse heran zu rücken.

DER KUTSCHKERMARKTDer Kutschkermarkt lebt vom Engagementseiner Genussmenschen. Vom Engage-ment der Genusssuchenden und dem derGenussbietenden. Von der Möglichkeit,den öffentlichen Raum uneingeschränktzu nutzen, ohne störenden Verkehr, mitreichlich Platz zum Sitzen und Verweilenund der Möglichkeit, für sich die Lang-samkeit neu zu entdecken.Dieses Engagement braucht unserer An-sicht nach positive Rahmenbedingungen,braucht Anteilnahme und Beteiligung. Wirwollen in unser K3-Projekt Kraft und Res-sourcen einbringen, uns wo gewünschtund willkommen beteiligen.

Ideen, Anregungen und WünscheWir laden Sie herzlich ein, uns Ihre Ideen,Anregungen und Wünsche für K3 mitzu-teilen. Schreiben Sie uns eine eMail [email protected] oder an Die Währin-ger Grünen, Lindengasse 40, 1070 Wien.Wenn Sie gerne bei K3 dabei sein möch-ten als für Währing engagierter Mensch,als Kunst- und KulturschaffendeR oder In-teressierteR, laden wir Sie gern zu unse-rem Projekttreffen ein.

Nähere Informationen über das Treffenerhalten Sie unter 0676/6612625oder unter [email protected]

EDITORIAL

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IHRE GRÜNEN IN WÄHRING.

LIEBELESERINNEN!

Seit nun 20 Jah-ren kaufe ich amKutschkermarkteinen Grossteilmeiner Lebens-

mittel ein. Einiges hat sich in diesenJahren getan. Ideen wurden verwirk-licht, manche davon haben die Zeitnicht überdauert, andere – wie der Ge-nusspfad – setzten Zeichen und sorg-ten für neues Leben. Aber nichts hatden Markt so mitgenommen wie diejüngste „sanfte“ Sanierung: Zweimalim letzen Jahr wurden neue Stroman-schlüsse hergestellt. Dazu ein neuesMarktstandkonzept mit 2 Metern Ma-ximaltiefe, das die elementaren Be-dürfnisse und Rahmenbedingungender dort arbeitenden Menschen grobmissachtet. Da grenzt es an ein Wun-der, dass die von uns befragten Herz-damen vom Kutschkermarkt ihren Mutund ihre Begeisterung für den Marktnicht verloren haben und schon wiederjede Menge Energie in die neuerlicheBelebung und in die neuen Ständestecken. Unser Ziel ist es, im Rahmendes von uns initiierten Projektes „K3-Kutschkergasse: Kunst – Kultur – Kuli-narikmeile“ eine Vision für die Zukunftdes Kutschkermarkts, einen Beitrag zurBelebung zu leisten, da uns der Marktseit Jahren ein Anliegen ist. Wir hoffenauf die tatkräftige Unterstützung vonfür Währing engagierten Menschen,von Kunst- und Kulturschaffendenoder Interessierten, um das Projekt ge-meinsam zu tragen.

Ihr ROBERT ZÖCHLING

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FRISCHERWIND IM ACHTZEHNTEN.Johanna Pasiecznik, Jessica Schreckenfuchs

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ÖVP & SPÖWEITER GEGEN PARKPICKERLWähring: Auch über 800 Unterschriften für eine Parkpickerl zwischen Gürtel und Voror-telinie (S45) überzeugen die anderen Parteien nicht.

Im Mai letzten Jahres haben wir unsereParkpickerl-Kampagne gestartet, und im

Jänner 2010 war es endlich soweit: Wir ha-ben über 800 Unterschriften aus Währing– fast ausschließlich von AnrainerInnen –an Stadtrat Schicker übergeben. Immer-hin haben wir es mit der Kampagne ge-schafft, dass das Parkpickerl für Währingendlich wieder ein Thema ist, dem sich al-le Parteien widmen müssen. Doch bis esendlich zur Umsetzung kommt, ist an-scheinend noch ein weiter Weg mit vie-len Hindernissen zu gehen.

Ein Hindernis dabei sind die anderenParteien in Währing. Weder ÖVP noch SPÖ

noch FPÖ sind für eine rasche Einführungdes Parkpickerls. Ein dementsprechenderAntrag der Währinger GRÜNEN wurde beider Bezirksvertretungssitzung im Sep-tember von allen anderen Parteien abge-lehnt. Dabei waren unsere Argumente fastnicht vom Tisch zu weisen. Wir haben unsan den Ergebnissen des Parkpickerls im15. Bezirks orientiert (siehe auch nach-stehender Artikel), die wichtigsten Punktwaren:

• Eine massive Reduktion der Stell-platzauslastung im Bewirtschaftungsge-biet. Sowohl an Tagen mit Veranstaltungals auch ohne Veranstaltung in der Stadt-

halle kam es zu einer starken Abnahmeder Stellplatzauslastung: an Tagen ohneVeranstaltung von 101% (vorher) auf 66%(nachher), an Tagen mit Veranstaltungvon 104% (vorher) auf 75% (nachher).

• Der Anteil der FalschparkerInnen lt.StVO nahm deutlich ab: Er beträgt nachEinführung der Parkraumbewirtschaftungrund 1%. Das heißt, es gibt sie faktischnicht mehr.

• Der Anteil der abgestellten Fahrzeugemit Nicht-Wiener-Kenneichen ist nach Ein-führung der Parkraumbewirtschaftung„Stadthallenumgebung“ abends von ca.20% - 25% (vorher) auf durchschnittlich10% - 14% zurückgegangen.

Wie wären wir in Währing glücklich,wenn wir endlich solche Ergebnisse hät-ten. Und Vorteile brächte das nicht nur fürAutofahrerInnen, sondern für alle Be-zirksbewohnerInnen: Weniger Verkehr,weniger Lärm, mehr Platz für Radwegeund besonders auch für Baumpflanzun-gen im grünarmen Gürtelgebiet.

FALSCHE ABSTIMMUNGEin weiteres Hindernis versucht die SPÖWähring aufzubauen: Sie hat beantragt,dass es in Währing eine Abstimmung derBevölkerung über das Parkpickerl gebensoll. Das wäre rein prinzipiell ja nichtschlecht, hat aber einen großen Haken.Die SPÖ will nur in ganz Währing ab-stimmen lassen und weigert sich, den

Die Klubobmänneraus Währing und Döbling,Marcel Kneuer und Christian Hlavac,übergeben die Unterschriftenim Büro von Stadtrat Schicker.

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Bezirk in zwei Zonen zu teilen. Was dasheißt, wissen wir noch zu gut von der Ab-stimmung über die Schubertparkgarage:Obwohl es wahrscheinlich zwischen Gür-tel und Vorortelinie eine Mehrheit für dasParkpickerl geben würde, würden die Ge-genstimmen aus Gersthof und Pötzleins-dorf (wo ein Parkpickerl derzeit nicht nötigist), das Pickerl im ganzen Bezirk zu Fallbringen. Das lehnen wir strikt ab.

VIEL GELD FÜR LEERE GARAGENAber auch SP-Stadtrat Schicker versuchtsich mit Tricks gegen das Parkpickerl zuwehren. Erst müssten in den Gürtelbezir-

ken 15-19 ca. 20 Wohnsammelgaragen ge-baut werden, bevor das Parkpickerl kom-men kann. Wozu das gut sein soll, weißniemand. Die Garagen kosten zusammenmehr als 50 Millionen Euro und werdennach Einführung des Parkpickerls leer ste-hen. Denn wenn das Parkpickerl kommt,werden z.B. in Währing zwischen 10% und20% der Parkplätze wieder frei, da dannsowohl die NichtwienerInnen als auch die„Parkickerlflüchtigen“ aus dem 9. BezirkWähring nicht mehr als großen Abstell-platz verwenden können. Wer soll sichdann in eine Parkgarage mit Kosten von 80Euro im Monat hineinstellen?

WIR KÄMPFENWEITER!Der große Erfolg unserer Unterschriften-aktion hat uns gezeigt, dass wir auf demrichtigen Weg sind. Wir werden daherauch in den nächsten Monaten immer wie-der Vorstöße für das Parkpickerl machen.

Wenn Sie noch nicht unterschriebenhaben, können Sie das weiterhinauf unserer Homepage machen:

waehring.gruene.at/parkpickerl

Der Antrag, auch im letzten noch feh-lenden Teil Währings Tempo 30 zu

verordnen, wurde von allen anderen Par-teien abgelehnt. Damit müssen die Be-wohnerInnen in Gürtelnähe auch weiter-hin unter unnötigem Lärm leiden.

Im September haben wir den Antrag ge-stellt, dass die zuständige MA 46 ersuchtwird, das Gebiet zwischen Gürtel, Jörger-straße, Martinstraße/Gymnasiumstraßeund der Bezirksgrenze zum 19. Bezirk zurTempo 30-Zone zu erklären. Dabei sollender Gürtel, die Kreuzgasse, die Währin-gerstraße, die Gentzgasse, die Sternwar-testraße, die Anastasius-Grün-Gasse sowiedie Gymnasiumstraße – dort, wo sie von öf-fentlichen Verkehrsmitteln befahren wird– ausgenommen werden. Die Martin-straße soll allerdings einbezogen werden.Der Vorteil von Tempo 30-Zonen für die

Wohnbevölkerung ist eindeutig erwiesen.AuchbeiderDebatte rundumTempo30 inGersthof (das jetzt beschlossen wurde) hatsich gezeigt, dass die Vorteile die NachteiledieserMaßnahmebeiweitemüberwiegen.

In Innerwähring ist durch einen höhe-ren Anteil des Autoverkehrs auch die Be-lastung wesentlich größer. Gerade, wasdie Lärmbelastung betrifft, gibt es dies-bezüglich auch regelmäßig Beschwerdenaus der Bevölkerung. Eine Reduzierung

des Lärmpegels um 3 dB(A) – wie sie beiTempo 30-Zonen durchschnittlich ge-messen wird – würde hier schon eine we-sentliche Verbesserung bringen. DieseMinderung ist vergleichbar mit einer Re-duzierung des Verkehrsaufkommens um50%! In den Bezirken entlang des Gürtelssind bereits 90% der Wohngebiete Tempo30-Zone. Gerade in Währing fehlt hieraber ein entscheidendes Stück.

Positiv auswirken würde sich ein flächen-deckendes Tempo 30 auch die SchülerIn-nen in diesem Gebiet, die zu Fuß unter-wegs sind. Es könnte vielleicht für Eltern,die ihre Kinder derzeit mit dem Auto zurSchule bringen, ein Grund sein, diese zuFuß gehen zu lassen.

Der Antrag wurde von allen anderenParteien abgelehnt.

GRÜNE POLITIK: TEMPO 30 IN INNERWÄHRING ABGELEHNT!

Wenn das Parkpickerl kommt,muss auch Bezirksvorsteher Homolenicht mehr illegal parken.

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DHJIn Rudolfsheim-Fünfhaus zeigt ein „Son-

derfall“, dass die Parkraumbewirtschaf-tung (Parkpickerl) auch in Bezirken außer-halb des Gürtels Vorteile bringen kann.Die Situation ist seit Jahren gleich, und al-le äußeren „Gürtelbezirke“ kennen sie:PendlerInnen und „Pickerlflüchtlinge“ ausden inneren Bezirken verstellen die Grät-zel rund um den Gürtel und ganz beson-ders bei den U-Bahnstationen. Der 15. Be-zirk ist da keine Ausnahme, ist er doch mitgleich drei U-Bahnlinien (U3, U4, U6) gutversorgt und bei Parkplatzsuchenden da-her sehr beliebt. Zusätzlich gibt es mit derStadthalle Österreichs größte Veranstal-tungshalle, deren BesucherInnen durchParkplatzsuche und Parken die Situationzusätzlich verschärfen. Die Stadthalle wardaher auch der Ausgangspunkt einer in-teressanten Sonderregelung.

EIN PILOTVERSUCHWIRD ZUR DAUER-HAFTEN REGELUNGRudolfsheim-Fünfhaus hat sich – als einzi-ger der Bezirke außerhalb des Gürtels – be-reits 2001 für die Einführung der Parkraum-bewirtschaftung ausgesprochen. Aber dadie Entscheidung darüber beim zuständi-gen Stadtrat Schicker liegt und dieser keinInteresse an einer Ausweitung hatte, ist lan-ge nichts passiert. Lediglich ein „Pilotver-such“ für das Gebiet rund um die Stadt-halle konnte erreicht werden: Für den Zeit-raum September 2005 bis Juni 2007 wur-de eine Kurzparkzone für die Abendstun-den (18.00 - 23.00 Uhr) eingeführt. Die Er-gebnisse dieses Versuchs waren dann auchnicht überraschend: Es gab eine spürbargeringere Stellplatzauslastung – übrigensauch tagsüber – im „Pickerlgebiet“ mit ei-ner deutlichen Verbesserung der Lebens-qualität. Gleichzeitig gab es eine Verschär-fung der Situation im Randbereich, vor al-lem auch im 16. Bezirk. Daher wurde 2007

eine Ausweitung der Kurzparkzone sowohlim15. Bezirk als auch für die erste Baublock-reihe im 16. Bezirk beschlossen und der Pi-lotversuch in einedauerhafte Regelungum-gewandelt. Diese gilt seit September 2007.

MEHR PLATZ FÜR FUßGÄNGERINNENHeute hat sich die Situation für die Be-wohnerInnen der Gebiete rund um dieStadthalle deutlich verbessert: Es gibt vie-le freie Stellplätze, das Kreisen der Autosauf der Suche nach einem Parkplatz hataufgehört, die Lebensqualität hat sich da-durch verbessert. Und es können nun auchSünden der Vergangenheit rückgängig ge-macht werden: Straßenzüge, in denen zu-sätzliche Stellflächen für Autos (absurder-weise) auch Gehsteige beansprucht ha-ben, können nun schrittweise wieder fuß-gängerInnenfreundlich gestaltet werden.Dies ist mit dem Umbau der HütteldorferStraße gelungen, die nun Gehsteigbreitenvon mehr als zwei Metern aufweist. Undzumindest im unteren Teil wurde auch einRadweg verwirklicht. Auch der Kriemhild-platz wird jetzt gemeinsam mit den Anrai-nerInnenneugestaltet. Selbstwennder Pla-nungsprozess noch nicht abgeschlossen ist,so glaube ich doch, dass auch dort die Geh-steigegänzlichwiederdenFußgängerInnenzur Verfügung stehen werden.

Der Sonderfall Stadthalle zeigt deutlich,dass die Einführung des Parkpickerls vieleVorteile bringt: sofortige Entspannung derParkplatzsituation für die AnrainerInnen,„Rückgewinnung“ von Gehsteigen, mehrPlatz für Grünbereiche oder gute Radwe-ge. Das alles bringt mehr Lebensqualitätmit besserer Luft, weniger Lärm, mehrWohlbefinden. Daher fordert Rudolfsheim-Fünfhaus weiterhin die flächendeckendeEinführung der Parkraumbewirtschaftung.

Jennifer Kickert, Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Rudolfsheim-Fünfhaus

NEUES GARAGENPROJEKTVILMA-DEGISCHER-PARKNun gibt es also einen konkreten Vor-schlag des Garagenkoordinators derStadt Wien, auf Antrag der WähringerSPÖ und ÖVP, für eine Garage unterdem Vilma-Degischer-Park neben demEvangelischen Krankenhaus. Das Pro-blem dieses Standortes ist leicht ersicht-lich: Da der Platz sehr klein ist, mussdie Garage sehr tief gebaut werden,dementsprechend hoch sind auch dieKosten. Für 166 Stellplätze auf 5 Stock-werken 7,5 Millionen Euro. Die Gara-ge Schubertpark mit 400 Stellplätzenhat ca. 6 Millionen Euro gekostet.Wir als Währinger Grüne sprechen unsstrikt gegen die Garage aus. Es ist rich-tig,dass inderGegendkeine freienPark-plätze zu finden sind, allerdings kanneine Garage keine Lösung sein. Es herr-schthier einehoheÜberparkungvonbiszu 30% mit Autos, die nicht aus Wienstammen. Meist Angestellte, Mitarbei-terInnenundKundInnendesAKHsowiedes WKO Campus Wien (Wifi und FH).Es ist nicht einzusehen, dass die An-rainerInnen rund um den Vilma-Degi-scher-Park 2 Jahre Baulärm, Dreck undmehr ertragen müssen und dann füreinen Parkplatz noch ca. 80 Euro imMonat zahlen sollen, nur damit vieleNicht-AnrainerInnen ihre Autos hiergratis parken können. Und: WelcherPark in Währing ist bald nicht mehrbedroht von Garagenbau-Überlegun-gen? Im Übrigen: Die zu erwartendenBaumfällungen könnten nicht mehrmit Bäumen dieser Qualität ersetztwerden, weil die Erdbedeckung derGarage zu gering ist.Wir Währinger Grüne verlangen als Al-ternative endlich die sofortige Ein-führung des Parkpickerls zwischen Gür-tel und Vorortelinie, die ein Vielfachesder 166 Parkplätze der Garage brin-gen würde, bei wesentlich geringerenKosten und ohne jahrelange Bela-stungen durch eine Riesenbaustelle.

P.S. Unterschreiben auch Siefür die sofortige Einführung desParkpickerls in Währing zwischenGürtel und Vorortelinie:waehring.gruene.at/parkpickerl

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Kriemhildplatz in der Nähe der Stadthalle: Viel Freiraum statt verparkter Gehsteige

ERFOLGSSTORYPARKPICKERLDer 15. Bezirk beweist, dass dasParkpickerl eine große Entlastung bringt.

WORÜBER WÄHRING SICH ...

... WUNDERT:dass es für den Vilma Degischer Parkein fertiges Garagenprojekt gibtund Sie es nur hier erfahren!

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WO BLEIBT DIEBILDUNGSREFORM?Die Proteste werden wieder aufleben.

Die StudentInnenenproteste an denUniversitäten in Österreich sind wohl

an niemandem spurlos vorüber gegangen.Es wurde demonstriert, mitbestimmt, oderman erklärte sich einfach solidarisch undunterstützte den neu eingeführten Begriffdes „Audimaxismus“. Prinzipiell sind dieStudentInnenproteste und die mediale Prä-senz vorbei. Die Unmut und der Wunschnach einer Bildungsreform bleiben.

DIE UNI BRENNT!Tatsache ist, dass mit den Uniprotesten erst-mals seit langem die Studierenden wiederihre Unzufriedenheit geäußert haben. Wasin der Akademie der Bildenden Künste alserster Aufschrei begann, hatte sich binnenweniger Stunden vom Audimax auf derHauptuniversität Wien über die TU Wienbis hin zur BOKU ausgebreitet. Mittlerweilehat der Studierenden-Protest internatio-nalen Status erreicht. Der Aufstand fandsogar in Spanien und England Anklang.Auch viele Unis in Deutschland haben sichsolidarisch erklärt wie beispielsweise Mün-chen, Regensburg, Frankfurt oder Würz-burg, und ebenso eine „Unsere Unibrennt“- Besetzung gestartet. Durch dieVielzahl an Protestierenden wurde auchdas Interesse seitens der PolitikerInnen ge-weckt. Die Grünen haben im Parlamentsogar eine Sondersitzung zu dieser The-matik beantragt.

Die Situation an den Universitäten er-höhte die Unzufriedenheit der StudentIn-nen schon seit längerer Zeit. Zwar wurdenakademische Hürden wie Studienge-bühren abgeschafft, jedoch nur für dieje-nigen, die zeit- und plangemäß in ihremStudium vorwärts kommen. Studierende,die über ihrer Mindeststudienzeit plus zweiToleranzsemester sind, zahlen weiterhinden Betrag von rund 380 Euro pro Seme-ster. Gerade das Studieren für Erstseme-

strige wird immer schwieriger. Sobald dieAufnahmetests bzw. diverse Studienein-gangsprüfungen nicht positiv absolviertwerden, haben die StudentInnen kaum ei-ne Chance, andere Kurse zu belegen. Dann

kann es schon mal vorkommen, dass dienächsten Aufnahmeprüfungen erst ein Jahrspäter angeboten werden. Gerade dieserZustand lässt die Studierenden verzwei-feln. „Es kann nicht sein, dass man sich fürein Studium inskribiert, zwei Aufnahme-tests absolvieren muss, um dann zu er-fahren, dass man es nicht geschafft hat.Als Krönung wartet man ein Jahr, bis manerneut antreten darf. Wo bleibt da nochder Sinn des Studierens?“, so eine Stu-dentin im ersten Semester Psychologie.

Weitere Forderungen der StudentInnenbeinhalten unter anderem den freien Zu-gang zu allen Studienrichtungen, Mi-

grantInnen-Förderung auf allen Ebenen,demokratische selbstverwaltende Organi-sation der Studierenden, ganzheitliche Ab-schaffung der Studiengebühren, Stopp derÖkonomisierung und etliches mehr. Kurz

gesagt: freie Bildung für alle und umsonst– so der Leitspruch der Proteste an denUniversitäten in Österreich.

SITUATION AUF DER BOKUINWÄHRINGAuf der BOKU, der Universität für Boden-kultur im achtzehnten und neunzehntenBezirk, fiel der Demonstrationsandrangeher knapp aus. Die Studierenden wolltensich an der Universität für Bodenkultur zwarden Protesten anschließen bzw. solidarischerklären, aber gleichzeitig keine Vorlesun-gen stören. Daher wurde nur der Festsaalbesetzt, und die Massen blieben aus. Zwar

Junge Menschen wollen eine gescheite Ausbildung

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gibt es zu verhandelnde Missstände, abernach wie vor hat die BOKU ein familiäresImage. Trotz des enormen Erstsemestri-gen-Zuwachses an Studierenden, vor al-lem in der Studienrichtung Umwelt- undBioressourcenmanagement, wurden kei-ne Zugangsbeschränkungen oder Knock-Out-Prüfungen eingeführt. Der freie Bil-dungsweg für BOKU-Studierende wirdzwar ermöglicht, aber es mangelt immernoch an universitären Räumen. Die Hör-

saal-Situation lässt zu wünschen übrig, undso kann es einem passieren, dass die Che-mie-Vorlesung in einem Kino wie dem Ci-neplexx Kagran oder dem IMAX-Kino ab-gehalten wird. Vor Ort gibt es keine Tische,sondern Liegesesseln mit Getränkehaltern,und dazu wird Popcorn gereicht. Trotz demKritikpunkt des Platzmangels und der feh-lenden Finanzspritze fühlen sich viele Stu-dierende auf der BOKU gut betreut.

Die Protestwelle ist zwar vorläufig ab-geflaut, aber trotz der konkreten Forde-rungen der Studierenden bleiben sie lei-der unerfüllt. Auch politisch und gesell-schaftlich ist das Thema am verblassen.Doch die Probleme bleiben. Zu wenigeProfessorInnen, zu kleine Hörsäle, zu ver-schultes Uni-(Bachlor-)system. Solange dasnicht gelöst wird, wird der Protest weiterschwelen und über kurz oder lang wiederaufleben. Inzwischen ist man in Diskussi-sonsforen wie zum Beispiel Facebook oderTwitter nach wie vor präsent und bereitetsich auf die neue Wissenschaftsministerinvor bzw. auf das nächste Großereignis, dievon 11. bis 13. März 2010 in Wien und Bud-apest stattfindende Konferenz zum Bolo-gna-Prozess, an der BildungsministerIn-nen 46 europäischer Staaten teilnehmenwerden. Sicher ist jedenfalls: Ohne einegrundlegende Reform werden die Prote-ste sicher bald wieder aufflammen.

Johanna Pasiecznikund Jessica Schreckenfuchs

Kreativer Protestfür bessere Bedingungen

BETEILIGUNG VON KINDERNBEI DERSPIELPLATZGESTALTUNG

Wir sind der Meinung, dass Kinder zu-wenig bei der Spielplatzgestaltung ein-gebunden werden. Immer wiederkommt es vor, dass Spielplätze in Parksvon erwachsenen PlanerInnen umge-staltet werden, die Kinder aber nach-her nicht mit dem Ergebnis zufriedensind. Eine vorherige Einbindung derKinder könnte hier wesentlich bessereErgebnisse erzielen. Aktuelles Beispielist der Währinger Park, in dem erstkürzlich der Spielplatz umgestaltetwurde, im Kinderparlament allerdingswieder zahlreiche Umgestaltungs-wünsche geäußert wurden. Daher ha-ben wir beantragt, dass die Magistrats-abteilung 42 ersucht wird, größereUmgestaltungen von Spielplätzen nurmehr nach einer vorherigen umfas-senden und professionellen Befragung

betroffener Kinder (den Spielplatz nut-zende Kinder als auch SchülerInnender umliegenden Schulen) durchzu-führen.

Der Antragwurde von allen anderenParteien abgelehnt.

GRÜNE POLITIK

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Seite 8WÄHRINGER BLATTL

VERKEHRSBERUHIGUNGIM COTTAGEVIERTELDer Cottage Verein hat eine Studie zur Verkehrsberuhigung veröffentlicht.Die Ideen gehen in die richtige Richtung.

Auch wenn man es nicht glaubt, imeher ruhigen Cottage gibt es ver-

kehrsmäßig einige Probleme. Natürlichsind diese nicht zu vergleichen mit demLärm oder der Verkehrsbelastung im

Kreuzgassenviertel oder in Innerwähring.Trotzdem ist es auch in dieser Gegendsinnvoll, etwas zu verbessern. Das hat nunder Cottage Verein – in dem einige Be-wohnerInnen des Viertels organisiert sind– in Angriff genommen. Es wurde bei derTechnischen Universität Wien eine Studiezum Thema „Verkehrsberuhigung im Cot-tageviertel“ in Auftrag geben, die dannvon Univ.-Prof. Dr. Thomas Macoun er-stellt wurde.

LÄRM VERMINDERT LEBENSQUALITÄTInteressant an der Problemanalyse ist, dassder Verkehr und die damit verbundeneLärmentwicklung bei Umfragen unter denCottage-BewohnerInnen als der Faktor be-zeichnet wird, der die Lebensqualität ammeisten beeinträchtigt. Wenn das schonim vergleichsweise „ruhigen“ Cottage-

viertel so ist, wie muss es dann erst in denvom Verkehr viel mehr belasteten ViertelnWährings sein! Insofern muss man dieseInitiative auch unter dem Aspekt sehen,der vom Cottage Verein auch in der Ein-

leitung genannt wird:„Die Realisierungwürde nicht nur eineverkehrsberuhigteZone um den Türken-schanzpark und ei-nen größeren Erho-lungsraum ermögli-chen, sondern auchein Musterprojekt fürzukunftsweisende-Verkehrsregelung.“Das bedeutet aberauch, dass es wichtigist, nicht nur das Cot-tageviertel alleine zuberuhigen, sonderndass auch andereViertel Währings da-

von profitieren müssen. Doch nun zu denDetails der Lösungsvorschläge im Kon-zept. Ein zentraler Punkt ist natürlich dieHasenauerstraße. Hier soll durch kleineAufpflasterungen sowie die Einführungvon Tempo 30 die Geschwindigkeit ver-ringert werden. Außerdem sollen Ein-bahnregelungen den Durchzugsverkehrim Bereich Gregor Mendel-Straße und Tür-kenschanzstraße verhindern. Auch für dieCottagegasse soll es geschwindigkeits-mindernde Maßnahmen geben. Ziel ist esdabei, den reinen Durchzugsverkehr zuverdrängen.

Im Gegensatz zu früheren Konzepten,die umfassende Einbahnregelungen vor-sahen, bringt der jetzige Entwurf nur sehrmaßvolle Änderungen, die aber durchauseffektiv sein dürften.

UNDWAS SAGEN DIE WÄHRINGERGRÜNEN DAZU?Prinzipiell können wir die Grundintentio-nen und auch viele Maßnahmen der Stu-die unterstützen. Aber: So ein Konzeptkann man nicht unabhängig von den be-nachbarten Bezirksteilen umsetzen. Sonstverlagert sich der Verkehr in die Nachbar-gebiete, und die Belastung steigt nochmehr. Daher muss auf jeden Fall das Park-pickerl zwischen Gürtel und Vorortelinieeingeführt werden, weil es die gesamteVerkehrsbelastung verringert.

Außerdem muss das Gebiet zwischenGymnasiumstraße/Martinstraße und Gür-tel endlich Tempo 30-Zone werden (in-klusive Martinstraße). Weiters braucht esauch in den angrenzenden Gebieten ver-kehrsberuhigende Maßnahmen durch ge-genläufige Einbahnen. Dazu gehören z.B.die Schleichwege in der Paulinen- undLacknergasse. Mittelfristig wäre es auchsinnvoll zu überlegen, ob in dieser Ge-gend eine Buslinie vom 17. Bezirk in den19. Bezirk nicht auch noch zur Verkehrs-beruhigung beitragen könnte. Nicht zuvergessen ist auch der Radverkehr. Wenndie Verkehrsberuhigung hier wirklichgreift, könnten viele Straßen für Radfah-rerInnen ohne zusätzliche Maßnahmengefahrlos benutzbar sein. Im Cottage-viertel wurden jetzt erst einmal die Wün-sche der AnrainerInnen zu diesem Kon-zept erhoben, die dann in einer Bürge-rInnenversammlung diskutiert werden sol-len. Wichtig ist auf jeden Fall, dass dasKonzept nicht in der Schublade ver-schwindet, denn ausgehend vom Cottagekönnte es hier wichtige Impulse für mehrLebensqualität in Währing geben.

Marcel KneuerDie Studie zum Herunterladen:http://www.cottageverein.at/Conten/Frameset_2Verkehr.html

Schwellen für mehr Sicherheit und weniger Tempo

ÜBER WAS SICH WÄHRING ...

... ÄRGERT:dass die ÖVP in der letzten Bezirk-vertretungssitzung gegen alle Anträ-ge gestimmt hat, die eine Verbesse-rung in der Gersthoferstraße bringenwerden. Trotzdem wurden sie mehr-heitlich angenommen.

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Seit einiger Zeitwerden vom Akti-onsradius WienCD's über einzelneWiener Bezirke her-ausgegeben. Jetztist auch eine überWähring erschie-nen. 80 Minutenlang gibt es vieleInformationen, inerster Linie über dieGeschichteWährings. Namenwerdenerklärt,Her-

künfte erläutert und besondere Häu-ser vorgestellt. Ergänzt wird das Ganzemit kurzweiligen Interviews und Wie-ner Musik.Es handelt sich um nichts Peppiges,sondern um eine gemütlich angeleg-te CD, die man in ruhiger Stunde ger-ne hört. Am besten hat man dazu aucheinen Bezirksplan und eines der vielenhistorischen Fotobücher über den Be-zirk zur Hand. Denn die Texte animie-ren dazu, sich viele dieser Dinge, dieman auf der CD hört, zumindest aufFotos anzuschauen, wenn nicht gleichin Wirklichkeit zu sehen.Ein Teil der CD ist auch die Vorstellungvon Währinger Berühmtheiten, zu de-nen der Sänger Heinz Holecek oder Be-atrix Neundlinger von den Schmetter-lingen gehören. Oder Egon Fridell, dersich in der Gentzgasse auf der Fluchtvor den Nazis in den Tod stürzte.Die CD ist sowohl für Menschen, dieschon länger in Währing, wohnen alsauch für Neuhinzugezogene eine in-teressante Bereicherung.

“GESCHICHTE UNDGESCHICHTEN DER WIENERGEMEINDEBEZIRKE“

BEZIRKS-CD „WÄHRING“

Wer das Cottage besser kennenlernenmöchte, findet in den 3 Bänden der

Cottage-Serie von Heidi Brunnbauer einsehr interessantes Nachschlagewerk. Dabeiwird einerseits das Grundprinzip und -ver-ständnis des Cottage-Gedankens erklärt.Andererseits werden viele Häuser undMenschen beschrieben, die das Cottagegeprägt haben. Das sind in erster LinieMenschen der Oberschicht, Wirtschafts-treibende und KünstlerInnen.

Und obwohl es natürlich interessant ist,mehr über ihre Lebensgeschichten zu er-fahren, so merkt man doch ein wenig dasFehlen der Beschreibung all jener Men-schen, die hier in den letzten 130 Jahren indienender Weise in den Häusern tätig wa-

ren und all dieses Le-ben, das uns hier be-schrieben wird, erst er-möglicht haben.

Vieles davon wird manwohl nie erfahren, abervielleicht ergibt sichnoch ein vierter Bandmit Interviews ältererMenschen, die ein we-nig mehr beschreibenkönnen,wie sichdas Le-ben im Cottage vor 60,70 Jahren abgespielthat. Es könnte – zumindest beispielsweise– diese doch sehr nüchternen (wenn auchnicht schlechten) Beschreibungen der Häu-

ser mit Leben füllen.

Einen kleinen Einblick darin be-kommen wir zumindest indirekt,wenn von den zahlreichen Arisie-rungen nach 1938 berichtet wird.Hier brauchen wir leider nicht vielVorstellungsgabe, wie es sich da-mals abgespielt hat. Eine Erinne-rungstafel für all die Menschen, diedamals aus dem Cottage vertrie-ben wurden, wäre in diesem Zu-sammenhang auch mehr als an-gebracht.

So bietet dieser 3. Band, wie auchdie beiden anderen davor, viele in-teressante Einblicke, die einen gut-en Denkanstoß liefern. Er hinter-lässt außerdem noch viele Lücken,die vielleicht auch einmal gefülltwerden und das Bild über das Le-ben im Cottage noch mehr erwei-tern können.

Marcel Kneuer

BUCHKRITIKHEIDI BRUNNBAUER:IM COTTAGE VONWÄHRING/DÖBLING…Interessante Häuser – interessante Menschen III,Edition Weinviertel

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GENERATIONEN-CAMPUSVINZENZGASSEEin Projekt zur Belebung des Kreuzgassenviertels ist in Währing nicht unumstritten.Unklar ist warum.

Seit Ende des Jahres 2006 ist es ge-schlossen, das Haus der Barmherzig-

keit Ecke Vinzenzgasse/Kreuzgasse, undseither stellt sich die Frage, was mit demHaus passieren wird. Nun hat der Ei-gentümer – eine kirchliche Stiftung – eininteressantes Konzept vorgestellt, das auchumliegende Grundstücke (Schulen) miteinbezieht, und in dem das Haus zu ei-nem Begegnungszentrum für Jung undAlt werden soll: Das „Generationen-Cam-pus Vinzenzgasse“.

BEGEGNUNG DER GENERATIONENDas Haus der Barmherzigkeit, die Schul-stiftung und die Caritas der Erzdiözese Wi-en planen gemeinsam die Schaffung ei-nes Bildungs- und Pflegekompetenzzen-trums. Dazu gehört ein Neubau des Hau-ses der Barmherzigkeit (siehe Zeichnung),in dem man wieder eine Pflegeeinrich-tung nach modernsten Maßstäben schaf-fen will. Neu dazu kommen sollen die be-stehende Volks- und Hauptschule, die sicheinen Block weiter in der Antonigasse be-finden. Diese sollen erneuert und um ei-ne Fachhochschule für Sozialbetreuungs-berufe der Caritas erweitert werden. DieFachhochschule bildet neben der neu er-richteten Pflegeeinrichtung das Herzstückdes neuen Campus in der Vinzenz- undAntonigasse. Dadurch sollen Studium undPraxis ideal verbunden werden.

VORTEILE FÜR WÄHRINGDer Pflege- und Bildungscampus könnteeine spürbare Aufwertung des Kreuzgas-senviertels bringen. Mit einer modernenPflegeeinrichtung für rund 220 Bewoh-nerInnen und einer eng damit verbunde-nen Fachhochschule für ca. 220 Studie-rende der Gesundheits- und Kranken-pflege – Schwerpunkt Langzeitpflege –soll außerdem die pflegerische und so-ziale Infrastruktur im Bezirk ausgebaut

werden. Die berufsbildende Schule sollvon der Fachschule bis zur Matura zahl-reiche Ausbildungen im Altenarbeits- undBehindertenbetreuungsbereich anbieten.Die bestehende Volks- und Hauptschulesoll modernisiert und erweitert werden.Die Spiel- und Sporteinrichtungen fürSchul- und Kindergartenkinder bleiben er-halten, ebenso der Grünraum in RichtungKirche St. Severin.

MEHRHEIT IN WÄHRING DAFÜRIn Währing ist das Projekt – obwohl es ei-gentlich nur Vorteile für den Bezirk bringt– leider nicht unumstritten. Während dieWähringer ÖVP und die GRÜNEN für dasProjekt sind, ist die SPÖ dagegen. GenaueGründe dafür werden nicht genannt, an-scheinend wird hier der Parteitaktik derVorrang gegeben vor dem Wohl derWähringer Bevölkerung. Eine Sorge, diees bei manchen AnrainerInnen gibt, dürf-

te aber sicher unbegründet sein: Die Angstvor weiterem Parkplatzverlust. Denn imHaus der Barmherzigkeit soll es eine großeGarage geben, die kein Vergleich mit denwenigen Stellplätzen im alten Haus ist. Undbis zur Fertigstellung wird es außerdemhoffentlich auch schon das Parkpickerl inWähring geben.

Was uns als Grüne wichtig ist, ist, dasses Möglichkeiten geben soll, das Gelän-de auch als AnrainerIn zu durchqueren,damit es einerseits hier kürzere Wege gibtund andererseits das Gelände als Blocknicht abgeschlossen von seiner Umge-bung ist. Besonders bei den Grünflächenrund um die Kirche wäre eine Öffnung fürdie breite Öffentlichkeit wünschenswert.

Jetzt ist einmal der Gemeinderat amZug, der für die Errichtung bzw. Erweite-rung der Schul- und Sozialbauten ein Wid-mungsverfahren einleiten muss. Es bleibtzu hoffen, dass dieses wichtige Projekt fürdas Kreuzgassenviertel nicht zwischen denpolitischen Fronten zerrieben wird.

Marcel Kneuer

Ein Generationen-Campus als Impulsgeber für das Kreuzgassenviertel

Im Konzept für den geplantenPflege- und Bildungscampuswerden umliegenden Arealemiteinbezogen.

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GRÜNE AKTIV IN WÄHRINGHier finden Sie einige Anträge, die wir in den letzten beiden Bezirksvertretungssitzungengestellt haben. Alle Anträge nachzulesen auf unserer Homepage waehring.gruene.at.

FAHRRADABSTELLPLÄTZEAN DER KREUZUNGMARTINSTRAßE/STAUDGASSE

An der Kreuzung Staudgasse/ Martin-straße besteht ein großer Bedarf anFahrradabstellplätzen, der sich derzeitdurch das Abstellen von Fahrrädern imEingangsbereich des Hofermarktes ma-nifestiert. Dadurch werden insbeson-dere der vom Geschäft für das Anhän-gen von Hunden vorgesehene Platzund der Gehsteig verstellt. Mit der Er-richtung von 6 Fahrradabstellbügelnsoll der Radverkehr im Bezirk durch si-chere Abstellplätze für Fahrräder wei-ter attraktiver gemacht werden unddie Störung zu Fuß gehender Verkehrs-teilnehmerInnen vermindert werden.

Der Antrag wurde mit großerMehrheit angenommen

MEHR GEHSTEIGFLÄCHENVOR DEN VOLKSSCHULEN

Wir hätten gerne an den Volksschul-standorten VS Bunte Schule (Schulgas-se 57), Albertus Magnus VS (Michae-lerstr. 12), VBS Scheibenbergstr. 63 undder Evangelische VS (Schumanngasse17) jeweils vor dem Schuleingang eineGehsteigverbreiterung. Denn dort sinddie Gehsteige sehr schmal, und die Kin-der als auch die Eltern finden sowohl inder Früh als auch nach der Schule we-nig Platz vor. Kinder und Eltern brau-chen geeigneten Platz, um sich von ein-ander zu verabschieden oder KontaktezuanderenElternundKindern zu knüp-fen – eine Verbreiterung der Gehsteigewäre hier förderlich.Der Antrag wurde von allenanderen Parteien abgelehnt.

VERBESSERUNGENFÜR FUßGÄNGERINNENBEIM SCHUBERTPARK

Direkt beim Schubertpark – Ecke Te-schnergasse/Schulgasse – hätten wirgerne eine Schwelle auf der Fahrbahnerrichtet. Denn dort queren täglich vie-le Kinder und ältere Menschen denKreuzungsbereich, um in den Schu-bertpark zu gelangen bzw. wiedernach Hause zu gehen. Um diesen neu-ralgischen Punkt für Kinder und ältereMenschen sicherer zu machen, soll ei-ne Schwelle die AutofahrerInnen zumlangsamen Fahren motivieren. Der An-trag wurde mit den Stimmen der GRÜ-NEN und der SPÖ der Verkehrskom-mission zugewiesen.

Dort wurde er mehrheitlichabgelehnt.

MEHR BÄUME IN DERTHERESIENGASSE

Das gürtelnahe Gebiet im Kreuzgas-senviertel ist gekennzeichnet durch ei-ne dichte Verbauung mit äußerst we-nig Grün. Um den AnrainerInnen indiesem "vernachlässigten" Bezirksteilein wenig mehr Lebensqualität zu er-möglichen, wollen wir, dass die There-siengasse, beginnend bei der Jörger-straße bis zur Kreuzgasse, durch einegroßzügige Baumreihe "grüner" wird.

Der Antrag wurde von allenanderen Parteien abgelehnt.

RADFAHREN IN DERWÄHRINGERSTRAßE

Viele RadfahrerInnen wollen von Gerst-hof gerne sicher in Richtung Gürtel fah-ren. Da es leider nur wenige Möglich-keiten gibt, verwenden viele dieWähringer Straße, wo dann bei derKlostergasse die Radroute durch dieSchulgasse beginnt. Die WähringerGRÜNEN haben daher beantragt, dassder zuständige Stadtrat Rudi Schickerersucht wird, Maßnahmen zu treffen,die das Radfahren in der WähringerStraße zwischen Gersthofer Straße undAumannplatz sicherer machen.

Leider wurde das Problemvon den anderen Parteien nichterkannt und der Antrag vonÖVP, SPÖ und FPÖ abgelehnt.

RADFAHREN VON DER GYMNA-SIUMSTRAßE ZUM GÜRTEL

Wenn man vom Radstreifen in der Ha-senauerstraße oder der Gymnasium-straße aus Richtung 19. Bezirk kommt,gibt es in Währing keine sichere Mög-lichkeit, um zum Gürtel zu gelangen.Wir haben daher beantragt zu prüfen,wie diese Radverkehrsanlagen durcheine geeignete Verlängerung im 18.Bezirk an die Radverkehrsanlagen amGürtel und im 9.Bezirk angebundenwerden können, und anschließend diezuständigen Magistratsabteilungenmit der Umsetzung zu beauftragen.

Der Antrag wurde einstimmigangenommen.

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HERBERT PASIECZNYK

Reisen ist sein Leben, und Herbert Pa-siecznyk lebt die Kunst. Zum Zeitpunktdes Verfassens dieses Artikels befindet sichder aus Währing stammende Künstler Her-bert Pasiecznyk auf Fuerta Ventura, umNatur und beeindruckende Landschaften

auf die Leinwand zu projizieren. VierzehnTage wird er dort aquarellieren, und esgilt, das subjektiv Wahrgenommene vorOrt umzusetzen. Begleitet wird der 68-jährige Lehrende von eifrigen StudenIn-nen, welche seine Kurse an der Volkshoch-schule besuchen. Seit Herbert Pasiecznyksein Diplom auf der Kunstakademie amSchillerplatz absolvierte, lebt dieser mitund von der bildenden Kunst. ZahlreicheReisen fördern dabei die Inspiration undliefern Erkenntnisse. Um eine einzige Aus-stellung zu besuchen, nimmt der dreifa-che Vater lange Strecken wie nach Paris,

Barcelona und Zürich in Kauf. Leidenschaftfür Kunst kennt nun einmal keine Grenzen.Obwohl Herbert Pasiecznyk, wie all seinemännlichen Familienmitglieder, einen Be-ruf mit Metall erlernte, ist ihm schnell klar-geworden, dass er nichts anderes kannund will als Künstler zu sein. Dieses Ziel er-reichte er über den zweiten Bildungsweg.

Der facettenreiche Künstler bezeichnetsich selbst als Kind seiner Zeit, und er wur-de nicht nur von der bildenden Kunst, son-dern auch aus anderen Kunstbereichenwie etwa der Musik beeinflusst. Er verrätuns, leidenschaftlicher Hörer von Mahlerund Schubert zu sein. Besonders fasziniertist Herbert auch vom wissenschaftlichenZeichnen wie etwa anatomisches Zeich-nen oder darstellende Geometrie. Hierbeigeht es weniger um Kunst im eigentlichenSinn, sondern um Genauigkeit, Auffällig-keiten und Abnormitäten. Auch das Akt-zeichnen zählt zu seinem Kunstbereich.

Im Laufe seiner Karriere als Maler durch-lebte er verschiedene Phasen. Währendseiner Schaffensperioden widmete er sichden unterschiedlichsten Themen, Moti-ven und Techniken. Einzigartig sind vorallem die Farbräume, und charakteristischist die radikale Reduzierung auf geome-trische Grundformen. Im Alter tendiert er

mehr zum Abstrakten als zum Realisti-schen. Ausgangspunkt kann eine Zeich-nung oder ein Foto sein – es wird als An-regung genommen, um es danach weiterzu bearbeiten oder wieder zu verwerfen.Der Arbeitsprozess, den der Künstler beieiner Projektumsetzung durchläuft, kannMonate bis hin zu Jahren dauern. EinigeWochen kann das Objekt unangetastetbleiben, bevor es wieder überarbeitetwird. Die Arbeitsweise kann sozusagenmit einer Schachpartie verglichen werden.

Jessica Schreckenfuchs, Johanna Pasiecznyk

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TREFFEN: Währinger Grünen TreffenMittwoch, 17. März 2010, 19.00 UhrMittwoch, 21. April 2010, 19:00 Uhr

Ort: Bitte erfragen unter: 0676 661 26 25 bzw. [email protected]

SITZUNG: Öffentliche Sitzung der BezirksvertretungDonnerstag, 6. Mai 2010, 16.30 Uhr1180, Amtshaus Martinstraße 100

Wenn Sie das Währinger Blattl gratis bestellen, uns im Wahlkampf unterstützen oder zueinem Kennenlern-Treffen eingeladen werden wollen mailen Sie uns oder rufen Sie uns an:[email protected] bzw. 0676/6612625.Auch über sonstige Anregungen freuen wir uns! Umfangreiche Infos über unsere Aktivitätengibt es auf der Homepage www.waehring.gruene.at.

GRÜNER KONTAKT

Grüne Wien: http://wien.gruene.at

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Künstlerportrait: EIN KÜNSTLER AUF REISEN