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WDM – Komponenten und Systeme
SeminarAusgewählte Themen in Hardwareentwurf und Optik
WS 2003 / 2004
Bastian TrauterTechnische Informatik, 7. Semester
WDM – Komponenten und Systeme 2
Definition
WDM = wavelength division multiplexing
Gleichzeitige Übertragung von Signalen unterschiedlicher Wellenlänge („Farbe“) über eine einzelne Glasfaser
Quelle: [28]
WDM – Komponenten und Systeme 3
Übersicht
• Einführung, Motivation• Bandbreite einer Glasfaser• Komponenten eines WDM-Systems• Standards für WDM, WDM-Systeme• Netze mit WDM, Einsatz von WDM• Ausblick• Quellen
WDM – Komponenten und Systeme 4
Motivation
• Der Bedarf an Bandbreite verdoppelt sich alle 6-12 Monate
• Nur ca. 10 % der Weltbevölkerung nutzen das Internet
• Herkömmliche Verfahren nutzen nur einen Bruchteil der Bandbreite von Glasfasern
• Vorteile der optischen Datenübertragung
WDM – Komponenten und Systeme 5
Motivation
• Multiplexverfahren
Quelle: [14]
SDM – Erhöhung der Kapazität durch zusätzliche Kabel, FasernTDM – Mehrere Signale mit niedriger Übertragungsrate werden „geschachtelt“FDM – Jedes Signal hat einen eigenen FrequenzbereichCDM – Signale werden durch unterschiedliche Codewörter dargestelltWDM – Variante des FDM Frequenzen entsprechen optischen Wellenlängen: λ = c / f
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Grundlagen
• Aufbau einer Glasfaser
Totalreflektion:
Das Licht wird an den Grenzflächen von Kern und Mantel reflektiert
Quelle: [11]
WDM – Komponenten und Systeme 7
Bandbreite einer Glasfaser
Wie groß ist die Bandbreite einer Glasfaser?
Zwei „Störeffekte“:
• Dispersion
Ausbreitungsgeschwindigkeit im Medium:
v = c / n n = n(λ)!
Verschiedene Wellenlängen breiten sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit in der Faser aus
Folge: Ein Puls verbreitert sich
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Bandbreite einer Glasfaser
Standardfaser: Dispersionsminimum bei ca. 1300 nm
Quelle: [11]
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Bandbreite einer Glasfaser
• Dämpfung (Absorption, Streuung)
Absorption
intrinsisch: Wechselwirkung mit dem Material selbst
extrinsisch: durch Verunreinigungen im Material
Streuung
Ursache: Inhomogenitäten, Indexschwankungen
Quelle: [11]
WDM – Komponenten und Systeme 10
Bandbreite einer Glasfaser
Gesamtdämpfung
Quelle: [14]
3 Dämpfungsminima: mögliche Übertragungsfenster
WDM – Komponenten und Systeme 11
Bandbreite einer Glasfaser
1550 nm Fenster in 3 Bänder eingeteilt:S(hort)-, C(onvential)-, L(ong)-Band
Bsp.: C-Band: 1530 – 1565 nm
∆λ = 35 nm ∆f = ≈ 4,4 · 1012 Hz
Datenübertragung mit 10 Gbit / s: Benötigte Bandbreite ca. 20 GHz
4,4 THz / 20 GHz je Kanal = 220 Kanäle
∆λ / 220 ≈ 0,16 nm
λ1 · λ2
c · ∆λ
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Prinzipieller WDM Aufbau
• Prinzipieller Aufbau einer Punkt zu Punkt-WDM-Verbindung:
MU
X
DE
MU
X
S E
S
S
S E
E
E
λ1λ1
λ2 λ2Faserλ1, λ2, λ3, λ4λ3 λ3
λ4 λ4
Sender Empfänger
Verstärker
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Sender
• Sender- kleine spektrale Breite wird benötigt- Stabilität
Quelle: [11]
WDM – Komponenten und Systeme 14
Sender
LED, Laserdiode (LD): zu große spektrale Breite, schlechtes Temperaturverhalten
Temperaturverhalten: LED: ca. 0,3 nm / °CLD: ca. 0,5 nm / °CDFB: ca. 0,1 nm / °C
Quelle: [9]
DFB („distributed feedback“ Laserdiode)
WDM – Komponenten und Systeme 15
Sender
• Prinzipielle Funktionsweise eines Lasers
Quelle: [14]
Wechselwirkungen von Licht und Atomen:Absorption: Photon hebt ein Elektron in ein höheres Energieniveau
spontane Emission: Elektron geht in ein niedrigeres Energieniveau und sendet ein Photon aus
stimuliere Emission: Ein Photon stimuliert ein Elektron zum Übergang in ein niedrigeres Energieniveau, es entsteht ein neues Photon mit gleicher Wellenlänge und gleicher Phase
WDM – Komponenten und Systeme 16
LaserdiodeLaserdiode:
- Diode in Durchlassrichtung gepolt
- Elektronen und Löcher rekombinieren in der Zwischenschicht spontane Emission
- Licht koppelt nur teilweise aus der aktiven Schicht aus,Endflächen wirken als teildurchlässige Spiegel
- Atome in der aktiven Schicht werden zur stimulierte Emission angeregt es entstehen viele Photonen gleicher Phase und gleicher Wellenlänge
Quelle: [22]
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DFB - Laserdiode
DFB - Laserdiode
Quelle: [11]
„normale“ Laserdiode mit Bragg-Gitter in der aktiven Schicht
WDM – Komponenten und Systeme 18
Bragg Gitter
Interferenz:
- Periodische Brechzahländerungen im Wellenleiter
- wirken als teildurchlässige Spiegel
- Konstruktive Interferenz wenn optischer Weg = λ / 2 (Oder Vielfaches)
neff · Λ = λ / 2
λB = 2 · neff · Λ
Quelle: [11]
Λ: Periodenlänge (Bild: Λ = 2 · d)
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Bragg Gitter
Quelle: [5]
- Die Bragg-Wellenlänge λB wird reflektiert, die anderen transmittiert
- Im DFB-Laser: Die Bragg-Wellenlänge wird verstärkt
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Muliplexer / Demultiplexer
zunächst Demultiplexer:
- Mehrere Wellenlängen sollen getrennt werden
- Wellenlängen dicht beieinander große Auflösung ( A = λ / ∆λ ) notwendig
- 25 GHz Kanäle ∆λ = 0,2 nm A = 1550 nm / 0,2 nm = 7.750
- Idee: Prisma (Dispersion)- Auflösung ca. 1.000 ungeeignet
- Gitter (Beugung)- Auflösung ca. 10.000- prinzipiell geeignet, aber für WDM eher ungeeignet, da unhandlich
Quelle: [24]
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Demultiplexer: AWG
• Arrayed Waveguide Grating (AWG)Eingangssignal verteilt sich auf mehrere Fasern unterschiedlicher Länge
Durch unterschiedliche Länge, unterschiedliche Phase
Am Ende Interferenz Jede Wellenlänge interferiert unter anderem Winkel Quelle: [9]
WDM – Komponenten und Systeme 22
Arrayed Waveguide Grating
• Prinzip wie FIR (finite impulse response) – Filter:z-1 z-1 z-1
τ τ τu
y
Impulsantwort:
t
T
τ τ τ
comb(t / τ) · rect(x / T) comb(t / τ) = δτ(t)
WDM – Komponenten und Systeme 23
Arrayed Waveguide Grating
comb(t / τ) · rect(x / T) τ · comb(ω · τ) * T · sinc(T · ω)
ω
1 / τ
· · ·· · ·Übertragungsfunktion des AWG
WDM – Komponenten und Systeme 24
Arrayed Waveguide Grating
Quelle: [19]
Quelle: [9]
Wichtige Aussage: Optische Wege sind umkehrbar!
AWG ist in umgekehrter Richtung ein Multiplexer!
WDM – Komponenten und Systeme 25
Verstärker
• Erbium Doped Fiber Amplifier (EDFA)Aufbau:
Quelle: [16]
WDM – Komponenten und Systeme 26
EDFAFunktionsweise:
Quelle: [8]
Quelle: [11]
-Pumpen hebt Er3+-Ionen auf E3- fallen schnell wieder zurück auf E2 (nichtstrahlend)- gelegentlich spontane Emission- „vorbeifliegende“ Photonen regen stimulierte Emission an
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EDFA
EDFA verstärkt im Bereich 1525 – 1570 nm
C-Band: 1530 – 1565 nm
Quelle: [13]
Problem: ASE (Amplified SpontaneousEmission) – Rauschen
Auch die Photonen, die durch die spontane Emission entstehen, werden verstärkt
Quelle: [11]
WDM – Komponenten und Systeme 28
Koppler
Wenn die Fasern sehr eng zusammen sind: Kopplung über ihre evaneszenten Felder
Energieübertragung ähnlich wie bei gekoppeltem Pendel
Quelle: [15]
WDM – Komponenten und Systeme 29
Koppler• Elektrisch Schaltbar über elektrooptischen Effekt
• Lithium Niobat (LiNbO3) ändert Brechungsindex beim Anlegen einer Spannung
• Einsetzbar als 2 x 2 - Schalter
Quelle: [9]
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Add / Drop - Multiplexer
Quelle: [17]
Einzelne Wellenlängen werden aus der Faser aus- und eingekoppelt
Realisierung mit Bragg-Gittern:
3dB - Koppler: Aufteilung 50:50
reflektiertes Signal geht bei günstiger Phasenlage nur in einen „Arm“ des Aus- bzw. Eingangs
Quelle: [15]
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Add / Drop Multiplexer
• ADM aus AWGs
Quelle: [10]
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Empfänger
• Photodiode• Vortrag CMOS-Kameras
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WDM Systeme
• WDM seit 1994: 2 Signale auf einer Faser (1310 nm und 1550 nm)
• Inzwischen Standards der ITU (International Telecommunication Union)
• festgelegtes Wellenlängen- (bzw. Frequenz-) Raster• z.B. für 50 GHz:
f = 193,1 THz ± m · 0,05 THz (m = 1,2,3,…)
Quelle: [11]
WDM – Komponenten und Systeme 34
CWDM und DWDM
• 2 Varianten des WDM• CWDM (Coarse WDM)
– großer Kanalabstand (∆λ > 10 nm)– wenige Kanäle– Billigere Technologie
• DWDM (Dense WDM)– kleiner Kanalabstand– viele Kanäle
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unidirektional vs. bidirektional
• Prinzipiell beides möglich• Unidirektionale Übertragung meist
einfacher realisierbar• Es wird selten nur eine einzelne Faser
verlegt, sondern sehr viele in einem Kabel
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Netze mit WDM, Einsatz von WDM
• Mit ADMs sind Ringstrukturen möglich (aber Anzahl Wellenlängen ist begrenzt)
• WDM wird zur Zeit hauptsächlich in Weitverkehrsnetzen eingesetzt
• Transatlantikkabel• Vermittlung erfolgt meist noch elektrisch• Übertragung über Zwischenschichten
(siehe nächste Folie)
WDM – Komponenten und Systeme 37
Übertragungshierarchie
Übertragung über mehrere Zwischenschichten
Quelle: [7]
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Kommerzielle Systeme
• Lucent LambdaXtreme Transport– 64 Kanäle à 40 GBit / s– Insgesamt 2,56 TBit/s– Bis zu 1000 km Reichweite
• Technisch gibt es noch mehr Möglichkeiten, aber momentan kein Bedarf
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Ausblick
• „Einstellbare“ Komponenten• Optische 3R-Regeneratoren (Verstärkung,
Form- und Taktkorrektur)• Reine Optische Netze (Optically Switched)• Optische Paketvermittlung
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QuellenBücher[1] Brenner, K.-H., Skript zur Vorlesung Grundlagen der Optik. Universität Mannheim, 2003[2] Bludau, W. Lichtwellenleiter in Sensorik und optischer Nachrichtentechnik. Springer, 1998[3] Buchold, B. Integriert-optische Wellenlängenmultiplexer in Glas für WDM-Systeme. VDI Verlag, 1998[4] Chrétien, G. Optische Komponenten für das neue Jahrtausend. Alcatel Telecom Rundschau, Ausgabe 3/2000[5] Eberlein, D. Bragg-Gitter. Arbeitsblätter Lichtwellenleiter-Technik. Funkschau, Ausgabe 3/1999[7] Fey, D. Optik in der Rechentechnik. Photonisches VLSI und optische Netzwerke. Teubner, 2002[8] Kauffels. Optische Netze. mitp, 2002[9] Kiefer, R., Winterling, P. DWDM, SDH & Co. Technik und Troubleshooting in optischen Netzen. Hüthig, 2002[10] Kostrzewa, C. Design und Optimierung von wellenlängenselektiven integriert optischen Add/Drop-Multiplexern auf Polymerbasis. VDI Verlag, 1999[11] Krauss, O. DWDM und Optische Netze. Eine Einführung in die Terabit-Technologie. Siemens / PublicisCorporate Publishing, 2002[12] Kufner, M. Skript zur Vorlesung Bauelemente der Optoelektronik, Universität Mannheim, 2002[13] Mukherjee, B. Optical Communication Networks. McGraw-Hill, 1997[14] Späth, J. Entwurf und Verfahren zur Verkehrslenkung in WDM-Netzen. Universität Stuttgart, 2002[15] Voges, E., Petermann K. (Hrsg.). Optische Kommunikationstechnik. Handbuch für Wissenschaft und Industrie. Springer, 2002[16] Kiefer R., Winterling, P. Optische Netze. Technik, Trends und Perspektivenc’t Ausgabe 02/2003[17] Späth, J. Mehr Licht! Photonische Netze: die Zukunft der Kommunikationsnetzec’t Ausgabe 01/1999
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QuellenWWW[18] Acterna White Paper - Acterna guide to 40 Gigabit. Challenges, test methods and solutions.http://www.acterna.com/CommEx/CommEx_PDF_Win/index.html?PDF=/germany/technical_resources/technology_documents/whitepaper/Optical__General__whitepaper4_en.pdf[19] ASIP White Paper – Integrated Optoelectronics in InP technologyhttp://www.asipinc.com/pdf/ASIP_WP_integrated.pdf[20] Force, Incorporated. Dense Wavelength-division Multiplexing.http://www.fiber-optics.info/articles/dwdm.htm[21] Grolla, S. Seminar Rechner- und Betriebssysteme: Wavelegnth Division Multiplex. 2000 http://www.uni-weimar.de/~grolla/docs/wdm/[22] Hanne, F. Skript zur Vorlesung 'Laser - Grundlagen und Anwendungen'.http://www.uni-muenster.de/Physik/PI/Hanne/Laser.html[23] Lucent LambdaXtreme Transporthttp://www.lucent.com/minds/lambdaxtreme/[24] Ogdal B., Persson E. WDM - Wavelength Division Multiplexing. Linköping Universityhttp://www.ifm.liu.se/Matephys/AAnew/teaching/optosite/Projects2003/WDM.pdf[25] Ryan, G. Dense Wavelength Division Multiplexing. http://www.urec.cnrs.fr/hd/DWDM/CIENA/dwdm_ciena.pdf[26] Scharf, A. tecChannel: Dense Wavelength Division Multiplexing. Express per Glasfaser. 2001http://www.tecchannel.de/netzwerk/networkworld/infrastructure/484/index.html[28] IEC - Online Education: Dense Wavelength Division Multiplexing (DWDM)http://www.iec.org/online/tutorials/dwdm/