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FiBL Frick
Wer kauft eigentlich Bioprodukte?
Konsumentenprofile und -einstellungen
Wer kauft eigentlich Bioprodukte?
Konsumentenprofile und -einstellungen
Dr. Toralf Richter
Archiviert unter: http://orgprints.org/00002635/2003
FiBL Frick
Wer kauf eigentlich Bioprodukte ?
Inhalt
Biomarkt Schweiz kompakt
Konsumententypen
Bio-Käuferprofile
Konsumentenbefragung Schweiz zu Bioprodukten
T. Richter
FiBL Frick
Biomarkt Schweiz kompakt I
Mengenmässiger Anteil im Jahr 2002
Menge abs. in t
Bio Naturaplan normal
Fleisch frisch/TK 85 3.0
7.2
9.0
8.5
6.3
3.8
4.7
4.0
9.2
3.6
3.1
4.7
11.1
6.3
85.9
93.0
84.7
91.5
93.7
96.2
95.3
96.0
90.8
96.4
96.9
95.3
Brot 177
Eier 581
Gemüse/Salate 389
Obst/Früchte 371
Quark 19
Butter 21
Joghurt/Sauermilch 155
Milch 482
Schnittkäse 52
Weichkäse 11
Frischkäse 14
T. Richter
FiBL Frick
Biomarkt Schweiz kompakt II
T. Richter
43.6
42.7
14.9
46.3
49.3
79.7
62.7
67.1
45.2
69.3
78
85.4
5.7
26
27.4
23.6
16.7
17
29
25.6
32.3
12.5
15.4
13
50.7
31.2
57.7
30.1
34
3.3
8.3
7.3
22.5
18.1
6.6
1.7
Coop Migros Übrige
Fleisch frisch/TK
Brot
Eier
Gemüse/Salate
Obst/Früchte
Quark
Butter
Joghurt/Sauermilch
Milch
Schnittkäse
Weichkäse
Frischkäse
Mengenmässiger Anteil im Jahr 2002
FiBL Frick
Regelmässige Biokäufer (> 10% Ausgaben für Bio)
10-15% aller CH Haushalte
Deutschschweiz
Singles
30 – 50 J.
Alle Einkommensgruppen
Unregelmässige Biokäufer (< 10% Ausgaben für Bio)
Ca. 60-70% aller CH Haushalte
Alle Sprachregionen
Alle Familientypen
30 - > 60 J.
Hohe Einkommensbezieher
FiBL Frick
Konsumententypen Identifikation strategischer Zielgruppen
T. Richter
Einstellungen und Verhaltensweisen im Biomarkt
Anknüpfung an das Alltagsleben: Der ganze Mensch
Mediaplanung
Grundorientierung, Werte
Lebensstile,
Alltagsästhetik
Sinus-Milieus
Zielgruppen für das strategische Marketing
FiBL Frick
Konsumententypen Sinus-Milieus Gliederung
Oberschicht/Obere
Mittelschicht
MittlereMittelschicht
UntereMittelschicht /Unterschicht
SozialeLage
Grund-orientierung
ATraditionelle Werte
Pflichterfüllung, Ordnung
CModernisierung II
Multioptionalität, Virtualisierung,Experimentierfreude, Leben in Paradoxien
3
2
1
BModernisierung I
Konsum-Hedonismus und Postmaterialismus
Sozi
ale
Lage
Eink
omm
en, B
ildun
g, B
eruf
GrundorientierungAlltagsbewusstsein, Lebensstil, Lebensziele
- die „aktive“ Dimension -
-die
„pa
ssiv
e“ D
imen
sion
-Soziale LageSoziale Lage
WerteWerteArbeit & BerufArbeit & Beruf
AlltagsästhetikAlltagsästhetik
Umwelt & TechnikUmwelt & Technik
Gesundheit & ErnährungGesundheit & Ernährung
Politik & GesellschaftPolitik & Gesellschaft
Geld & KonsumGeld & Konsum
Wunsch & LeitbilderWunsch & Leitbilder
MedienMedien
LebensstilLebensstil
FreizeitinteressenFreizeitinteressen
Familie & PartnerschaftFamilie & Partnerschaft
FiBL Frick
Konsumententypen Sinus-Milieus
© Sinus Sociovision 2001
Sinus C12
Sinus C2Experimentalisten
7%
ModernePerformer
8%
Sinus B3Konsum-Materialisten
11%
Sinus B2Bürgerliche Mitte
16%
Sinus A23Traditionsverwurzelte
21%
Sinus A12
Konservative5%
Sinus B1Etablierte
10%
Sinus B12Postmaterielle
10%
Sinus BC3Hedonisten
11%
Oberschicht/Obere
Mittelschicht
MittlereMittelschicht
UntereMittelschicht /Unterschicht
SozialeLage
Grund-orientierung
ATraditionelle Werte
Pflichterfüllung, Ordnung
CModernisierung II
Multioptionalität, Virtualisierung,Experimentierfreude, Leben in Paradoxien
3
2
1
BModernisierung I
Konsum-Hedonismus und Postmaterialismus
FiBL Frick
Konsumententypen Milieugruppen
Oberschicht /Obere
Mittelschicht
MittlereMittelschicht
UntereMittelschicht /Unterschicht
SozialeLage
Grund-orientierung
ATraditionelle Werte
Pflichterfüllung, Ordnung
CModernisierung II
Patchworking, Virtualisierung
3
2
1
BModernisierung I
Konsum-Hedonismus und Postmaterialismus
© Sinus Sociovision 2002
Sinus B3Konsum-Materialisten
Sinus B1Etablierte
Sinus C2Experimentalisten
Sinus B12Postmaterielle
Sinus BC3Hedonisten
Sinus B2Bürgerliche Mitte
Sinus C12
ModernePerformer
Sinus A23Traditions-verwurzelte
Sinus A12Konservative
GesellschaftlicheLeitmilieus
HedonistischeMilieus
TraditionelleMilieus
MainstreamMilieus
FiBL Frick
Megatrends Konsumstile FoodMegatrends Konsumstile Food
Traditional Food De-Ritualisierung
Gourmet-Genuss Fast-Food
Fresh&Natural Technical Health
Öko-Moral Anti-Öko
FiBL Frick
Traditional FoodBevorzugung von Produkten mit regionalem Bezug
Traditionelle Speisen und Rezepte
Lebensmittel aus der eigenen Gegend
Saisonale Ausrichtung des Speiseplans
Ausgeprägte Preisorientierung beim Einkauf
Bewertung nach der äußeren Ästhetik des Schönen und nach Haltbarkeit
De - RitualisierungAuflösung definierter und normierter Essens-Rhythmen
Die Einnahme von Mahlzeiten wird anderen Erfordernissen des Alltags nachgeordnet
Variabler Tagesablauf: Essen nach Hunger und Gelegenheit, nicht nach der Uhr
Flexibilisierung und Multi-Tasking: Essen geschieht nebenbei, bzw. zeitgleich mit anderen Tätigkeiten
FiBL Frick
Genuss - GourmetGehobene Esskultur, Wertschätzung des Hochwertigen und Besonderen
Gutes Essen und Trinken als wichtiger Bestandteil des Lebensstils
„Essen“ als Ort, Medium und Gelegenheit, um zu genießen und sich zu verwöhnen: ein ganzheitliches Sinnenerlebnis
Fast FoodPräferenz für Fast Food-Produkte und Snacking
Geringes Interesse an Ernährungsfragen und Mahlzeitenzubereitung
Nahrungsmittel sind lediglich notwendige Voraussetzung zum Leben, haben aber kein Wert an sich
Pragmatische Orientierung: Essen muss schnell gehen und satt machen
FiBL Frick
Fresh & NaturalNatürlichkeit und Verantwortung als Lebensregeln
Ganzzeitliche, vitale und gesundheitsbewusste Ernährung
(Umwelt-)bewusste und verantwortliche Auswahl von Nahrungsmitteln
Frische und Naturbelassenheit als oberste Kriterien
Organische Ökologie: Der Mensch ist ein Teil der Natur und steht in der Verantwortung, den natürlichen Kreislauf zu schützen und zu wahren
Technical / HealthGroßes Vertauen in wissenschaftlich-technisch hergestellte Nahrungsmittel
Gesundheit als etwas mechanisch Regulierbares
Akzeptanz industrieller Produkte
Vollwertiger Ersatz für natürliche Nahrungsmittel: Weil sie gezielt nach wissenschaftlichen Erkenntnissen hergestellt werden, sind sie (teilweise) besser als naturbelassene Produkte
Als Aufbau- und Stimulationssubstanzen
FiBL Frick
Öko MoralStreben nach einem grundlegenden Wandel in der Produktion und Konsumption von Nahrungsmitteln
Neues Bewusstsein für Qualität und Geschmack
Sensibilität für ethische und ökologische Aspekte in der Nahrungsmittelproduktion
Wunsch, natürliche und naturbelassene Nahrungsmittel zu erhalten
Bereitschaft und Forderung, als Konsument Preisnachteile in Kauf zu nehmen
Anti ÖkoProvokativ-ablehnende Haltung gegenüber der Öko-Thematik im Nahrungsmittelsektor
Die Diskussion um ethisch-moralische Aspekte bei Produktion und Konsum von Nahrungsmitteln wird als übertrieben wahrgenommen („Öko-Spinner“)
Wenig Bedenken hinsichtlich gesundheitlicher Gefährdungen
Demonstrative Zurückweisung häufig auch aufgrund eingeschränkter finanzieller Möglichkeiten: „Bio ist auch nicht gesünder“
FiBL Frick
Einstellungstrends in den Sinus-Milieus im Bereich Ernährung und Ökologie
Oberschicht /Obere
Mittelschicht
MittlereMittelschicht
UntereMittelschicht /Unterschicht
SozialeLage
Grund-orientierung
ATraditionelle Werte
Pflichterfüllung, Ordnung
CModernisierung II
Patchworking, Virtualisierung
3
2
1
BModernisierung I
Konsum-Hedonismus und Postmaterialismus
© Sinus Sociovision 2002
Sinus B3Konsum-Materialisten
11%
Sinus B1Etablierte
10%
Sinus C2Experimentalisten
7%
Sinus B12Postmaterielle
10%
Sinus BC3Hedonisten
11%
Sinus B2Bürgerliche Mitte
16%
Sinus C12
ModernePerformer
8%
Sinus A23Traditions-verwurzelte
15%
DDR-Nostalgische
6%
SinusAB2
Sinus A12Konservative
5%
T r a d i t i o n a l F o o d
Quelle: 3SC Trend- und Milieuforschung 2001, Basis = 2.047 Fälle
FiBL Frick
Erkenntnisse aus den Konsumentenbefragungen (I)
Gründe, warum Konsumenten Bioprodukte kaufen, variieren von Produkt zu
Produkt und von Anlass zu Anlass
Männer tendenziell mit geringerem Interesse an Nahrungsmitteln
Konsumenten vertrauen Personen tendenziell stärker als Labels
Regelmässige Käufer treffen bei Bioprodukten zum Teil völlig anderes
Qualitätsurteil als unregelmässige Käufer
Regelmässige Biokäufer essen tendenziell eher lust- und genussvoller
T. Richter
FiBL Frick
Erkenntnisse aus den Konsumentenbefragungen (II)
Meinungen bilden sich häufig aus eigenen Erlebnissen heraus (Wenn nicht
gespritzt wird, müssten die Äpfel doch Flecken haben)
Teufelskreis: Qualitätsanspruch + Erwartung an Bioproduktion
Haushaltsbudget limitiert auch bei interessierten Konsumenten häufig Kauf
Zugang zu Bioprodukten fast ausschliesslich induziert über soziales Umfeld
Misstrauen gegenüber Bioprodukten ist sekundär, Preishürde ist primär
Regelmässige Biokäufer haben Vertrauens-/Image-Problem mit Migros
Knospe mit sehr positivem Image, COOP weitgehend positives Image
Medien besitzen zentrale Meinungsbildnerfunktion
T. Richter
FiBL Frick
Fazit
T. Richter
Bioprodukte haben nicht nur einen simplen Gebrauchswert für Konsumenten.
Dahinter steht oft eine bestimmte Wertewelt, ein moralisches Bewusstsein
und/oder die Illusion, den Zauber des vorindustriellen Lebens zu kaufen und/oder
einfach etwas für Körper und Gesundheit zu tun.
Fehlt der Glaube an diese (Vertrauens)Eigenschaften, entfällt der empfundene
Mehrwert und lediglich der preisliche Nachteil wird wahrgenommen.
Vertrauen in Bio täglich zu praktizieren und zu kommunizieren ist deshalb von
zentraler Bedeutung für das Marketing
Bioprodukte haben nicht nur einen simplen Gebrauchswert für Konsumenten.
Dahinter steht oft eine bestimmte Wertewelt, ein moralisches Bewusstsein
und/oder die Illusion, den Zauber des vorindustriellen Lebens zu kaufen und/oder
einfach etwas für Körper und Gesundheit zu tun.
Fehlt der Glaube an diese (Vertrauens)Eigenschaften, entfällt der empfundene
Mehrwert und lediglich der preisliche Nachteil wird wahrgenommen.
Vertrauen in Bio täglich zu praktizieren und zu kommunizieren ist deshalb von
zentraler Bedeutung für das Marketing