Upload
ngophuc
View
215
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
3
Schulentwicklung auf der Grundlage von gemeinsamen Werten
Schulentwicklung ohne klare Ziele undohne gemeinsam erarbeitete Wertgrundlage ist meist ein fluchtiger Prozess ohne Nachhaltigkeit.
Systemische Schulentwicklung braucht eine Werteausrichtung.
Leitbildentwicklung ist keine Zeitverschwendung!
3
4
Systemische Schulentwicklung:Ja zur Gestaltung der Zukunft durch Visionen und Ziele
VisionZukunftsbild, Leuchtturm
MissionZweck. Grundsätze. Werte
• Was ist uns gemeinsam so wertvoll, dass wir alle darauf Wert legen?
• Was ist uns so wichtig, dass es sich lohnt darauf ein schulisches Konzept, ein schulisches Angebot usw. aufbauen?
• Was soll in unserer Schule als wertvoll erlebt und erfahren werden?
• Wie gestalten wir diesen Erfahrungsprozess?
• Welche Verbindlichkeit haben die gemeinsam gefundenen und entwickelten Werte in unserer Schule?
Ziele Veränderungsbereiche (z.B. Zielvereinbarung nach EVA)
13. Januar 2012 513.01.2012
Systemische Schulentwicklung:Ja zur Gestaltung der Zukunft durch Visionen und Ziele
VisionZukunftsbild, Leuchtturm
MissionZweck. Grundsätze. Werte
ZieleVeränderungsbereiche (z.B. auch Zielvereinb. nach EVA)
Schulprogrammausgewählte und formulierte Ziele für 1 Schuljahr
StrategieplanMessgrößen, Projektziele, Prozessplanung
ProjektablaufplanKleinschrittige Projektplanung
ZielvereinbarungenPersönliche Schwerpunkte (MAG) 5
steuert
Schulaufsicht
Schule
Gleiche Rahmenbedingungen
Ausstattung Lehrpläne Schulordnung Dienstordnung Anweisungen Kontrolle. ..
Gleiche Schulqualität
Exkurs: Was ist systemische Schulentwicklung –und warum überhaupt ist sie notwendig?
Schulentwicklung von unten
Schule entwickelt
ausgehendvon ihrereigenen
Situation / ihren Herausforderungen/
Vorgaben...
entwickelt Qualität
8
Top-Down versus Bottom-up
Erfahrung 1: Es gibt keine reinen/erfolgreichen bottom-up Ansätze in Schulen(Das Missverständnis der breiten Akzeptanz:Ich bin dafür, aber ich ändere nicht mein Verhalten)
Erfahrung 2: Top-Down ist bezüglich nachhaltiger Wirkung von Innovationen zum Scheitern verurteilt.
8
9
Phasen der Schulentwicklung
Phase 1:Wandel in Eigenregie (späte 80er)
Phase 2: SE als verordnete innere Reform Pflicht zur Selbstevaluation Einforderung von Schulprogrammen
Phase 3: Nebeneinander von Druck und Zug Druck (Bildungsstandards) Zug (Eigenverantwortung)
9
1010
Schulentwicklung ist ein Prozess...
... um die Qualität der Schule zu sichern und zu steigern.
... bei dem die Beteiligten auf der Basis gemeinsam erarbeiteter Ziele...
... bestimmte Strukturen ihrer Schule...
... reflektieren und ggf. verändern, ...
Kernprinzipien systemischer Schulentwicklung
1212
Transparenz und Offenheit
Betroffene zu Beteiligten machen
System Schule als „Lernende Organisation“
Gemeinsame
Weiterentwicklung
Freiwilligkeit:
Überzeugen
statt Anordnen
Zentrale Kriterien systemischer Schulentwicklung
Eigener Entschluss der Schule Selbstverpflichtung der Schule Mitarbeiterorientierung Selbstreflexion Gemeinsame Ziele Vereinbarung verbindlicher Maßnahmen Evaluation Standortspezifische Qualitätsverbesserung
16
Drei Stadien der Entwicklung Die fragmentierte Schule
gefüge-artige, aber keine teamartige Kooperation
kein gemeinsames Zielsystem.
Die Projekt-Schule
etliche Lehrer finden sich zu Projektteams zusammen.
Projekte werden aber nicht aufeinander bezogen
Synergie-Effekte und Meta-Lernen wird verschenkt
Die Problemlöse-Schule
Organisations-Lernen
und damit auch die Schulentwicklung
wird durch Meta-Lernen selbst zum Lerngegenstand gemacht.
16
1717
Lernende Organisation: Merkmale Fehler = Quellen neuen Wissens
Veränderung = Chance
Positionen dürfen hinterfragt werden
Unternehmen Einzelschule lernt selbständig und als System
Flache Hierarchien
Führungskräfte ‚zum Anfassen’
Lernen ist Recht und Pflicht (Fortbildungsplan)
Wissen wird ausgetauscht (SchILF)
Wissen und Erfahrungen führen zu Konsequenzen
1818
Lernende Organisation im Schulentwicklungsprozess – ein Paradigmenwechsel mit Folgen
Schulentwicklungsprozess pädagogischer Auftrag (s. BayEUG) stärkt (oder ermöglicht erst) Identifikation aller Beteiligter mit
ihrer Schule
Schulidentität nicht nur eine Frage der sozialen „corporate identity“, vor allem auch eine Frage der gemeinsamen Lernerfahrung
und der daraus erwachsenden Motivation.
(nach Armin Hackl, Wien)
19
Kennzeichen Professioneller Lerngemeinschaften
1. Gemeinsam geteilte Normen und Werte (fehlertolerant,
unterstützend)
2. Fokus auf Schülerlernen
3. Deprivatisierung der Praxis
4. Zusammenarbeit/ Kooperation
5. Reflektierender Dialog
(datengestützt)
6. (Zielklarheit)
Quelle: Louis/ Leithwood19
20
Widerstand gegen Kooperation
Einzelkämpferschule
Fragmentierte Schule
Verweigerung von Kooperation
Lehrer als verbeamteter Freiberufler
Gleichzeitigkeit unterschiedlichster Strategien
Expertenorganisation mit geringer Gesamtsteuerung
Überempfindlichkeit gegenüber Hierarchie
Denunzierung von Führung als Herrschaft
Ablehnung von Formalität und Kontrolle
Abspracheunschärfen
20
Was kriegen wir dafür?
Das haben wir noch nie
gemacht!Das bringt
doch nichts!
Das Alte hat sich bewährt!
Das haben wir doch alles
schon!
22
„Lehrertypen“Bahnbrecher + Mutig immer die ersten auf neuen Wegen
- halten Stillstand und Misserfolg nicht aus; können Angst auslösen
Pioniere + Folgen den Bahnbrechern, gehen planvoll vor, sindteamorientiert
- ertragen keinen Dissens, benötigen die Nestwärme
Siedler + Bearbeiten das neue Gebiet, lassen sich darauf nieder und entwickeln es weiter
- sind schwer aus der Reserve zu locken; verhalten sich abwartend;brauchen viel Zuwendung zu Beginn
Stubenhocker + Lassen die Neuerer gewähren, sind bestenfalls „Besucher“; Sehenkeine Veranlassung, etwas zu verändern
- sind nur auf sich und ihren Unterricht konzentriert
Widerständler + Erheben kritisch ihre Stimme gegen Innovationen und beeinflussenderenTempo und Richtung
- Verwenden „Killerphrasen“; verbreiten schlechte Stimmung; arbeitenz. T. im „Untergrund“
22
Widerstände Keine Veränderungen ohne Widerstand
Wunsch: Sicherheit, Geborgenheit, Anerkennung Ängste werden ausgelöst
Widerstand, ein fertiges Produkt zu übernehmen (Bedürfnis nach Profilierung)
Ziele, Motive sind nicht verstanden
Glaube an das Kommunizierte fehlt (Vertrauen?)
positive Konsequenzen sind fraglich
Nichtbeachtung der Widerstände führt zu Blockierungen des Prozesses
Widerstand ist normalEs gibt keine Veränderung ohne Widerstand
Nicht das Auftreten, sondern das Ausbleiben von Widerstand gibt Anlass für Besorgnis
Widerstand enthält immer eine „verschlüsselte“ Botschaft
Die Ursachen für den Widerstand liegen auf der emotionalen Ebene (Ängste, Bedenken)
Nichtbeachtung von Widerstand führt zu Blockaden
Nicht Druck erhöhen, sondern Kontakt mit den Betroffenen suchen
Mit dem Widerstand gehen, nicht gegen ihnJudo-Prinzip anwenden:1. Druck wegnehmen, dem Widerstand Raum geben2. Hinhören, in den Dialog treten, Ursachen erforschen3. Notwendigkeit des Wandels aufzeigen, gemeinsame Absprachen
treffen, das Vorgehen festlegen
Häufige Fehler bei der Entwicklung von Schule
Innovative Projekte ohne inneren Zusammenhang Innovation ohne Beteiligung / Information des Kollegiums Zu hoher Veränderungsdruck durch die Schulleitung Zu wenig Zeit für die Implementierung von Innovation Übertragung der Verantwortung auf (externe) Experten Keine überschaubaren Zeiträume Keine klar definierten Ziele Keine Bestandsaufnahme zu Beginn, keine Evaluation am EndeFehlen von Wertekonsens / Leitbild Reduzierung von Widerstand auf ein taktisches Problem
Systemische Schulentwicklung
Schul-entwicklung
Unterrichtsentwicklung
Organisationsentwicklung Personalentwicklung
31
Werteerziehung im Schulentwicklungsprozess Gemeinsam
alle LehrerInnen (wenn möglich mit Eltern- und Schulervertretern) arbeiten bei der Findung der Schulwerte zusammen.
Weniger ist mehr besser zunächst nur ein Wert, in dem sich eine Schule Ziele (oder ein Ziel) setzt;Bedeutung eines verpflichtenden Wertes fur das Zusammenleben wird exemplarisch erfahren.
Öffentlichkeitund Veröffentlichung schafft Wahrnehmung und Verbindlichkeit.
Eindeutigkeit der Umsetzungsmaßnahmenüberzeugt und schafft Klarheit.
Verbindlichkeit fur alle schafft Akzeptanz und Nachhaltigkeit.
Evaluationbestätigt, unterstützt Korrekturen und verhindert Betriebsblindheit.
(nach Armin Hackl, Wien) 31
32
Werteerziehung im Schulentwicklungsprozess
32
Wert-orientierte Kulturenschaffen
Wertorientierte Strukturenetablieren
Wert-orientierte Praktikenentwickeln
33
Top Down – Bottom Up
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will ...
muss man die Tatsache achten, dass sie einen festen Rahmen haben: dieser Grundsatz ... ist einfach eine Forderung des Wirklichkeitssinns.
Wenn es aber Wirklichkeitssinn gibt, ... dann muss es auch so etwas geben, das man Möglichkeitssinn nennen kann ... was ebenso gut sein könnte, zu denken und das, was ist, nicht wichtiger zu nehmen als das, was nicht ist ...“
Robert Musil. Der Mann ohne Eigenschaften. 1930, zit. nach Bd. 1, Ffm 1978, 16
33
34
Die Norm der gegenseitigen Achtung und Anerkennung der Verschiedenen ist das wichtigste Motiv der Erziehung zur Demokratie und Gewaltprävention.
Annedore Prengel 2005
34
Eine Kultur der Wertschätzung und Anerkennung von Vielfalt
35
Vielfalt meint: persönlich, regional, sozial, kulturell und anders bedingte Eigenschaften und Fähigkeiten, Geschlechterrollen, ethnische Herkünfte, Nationalitäten, Erstsprachen, soziale Milieus, Religionen, weltanschauliche Orientierungen, körperliche Bedingungen etc.
Vielfalt in Gemeinschaft ermöglichen heißt, die Teilhabe von Einzelnen an einer Gemeinschaft ermöglichen sowie die Barrieren für eine solche Teilhabe erkennen und aktiv beseitigen.
35
Eine Kultur der Wertschätzung und Anerkennung von Vielfalt
36
Mögliche Prinzipien wertorientierter Schulentwicklung:
36
Nachhaltigkeit Gleichberechtigung TeilhabeGemeinschaft Hilfsbereitschaft Fairness
Anerkennung von Vielfalt Inklusive Werte
38
Eine mögliche Basis fürwertorientierte Entwicklung
38
Der Index für Inklusion ... … ist eine
Materialiensammlung zur gemeinsamen Reflexion der vorhandenen Praxis und Leitfaden für Schulentwicklung nach inklusiven Werthaltungen zugleich
39
Ausblick auf Workshop Modelle zur Begleitung einer Schule bei der Erarbeitung eines
Wertekonsenses
Basis: Institut für Schulentwicklungsforschung Dortmund:
http://www.ifs-dortmund.de/
Index für Inklusion - Martin-Luther-Universität, Halle-Wittenberghttp://www.inklusionspaedagogik.de/