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10 | 01-2019 D iesen Wettbewerb haben wir nun zum dritten Mal durch- geführt. Nicht zuletzt, da Winzerinnen noch immer in der Welt des Weins einen Exotenstatus haben. Sie werden sogar gelegentlich von Besuchern gefragt, wo denn ihr Part- ner, Bruder oder Vater sei, denn Männer hätten ja wohl mehr Ahnung vom Wein. Erstaunlich, aber wahr. Wer sich aber nun die Ergebnisse ansieht, müsste sich von dieser interessanten Fehleinschätzung endgültig verabschieden. Statt Frauen an den Herd quasi neues Motto: Frauen in den Keller. Wir haben einigen Winzerinnen wieder ein paar Fragen gestellt. Ein paar Antworten folgen im nächsten Heft. PRÄMIERT 1. Welche Weine und Weinstile bevorzugen Sie? 2. Wie viele verschiedene Weine gibt es bei Ihnen und wie viele Flaschen werden gefüllt? 3. Wie lange kann man Ihre besten Weine genießen? 4. Was sind Ihre Ziele für die nächsten Jahre? WINZERINNEN DES JAHRES Fotos:Thomas Fürer; Weingut Lisa Bunn & Bastian Strebel 01-2019 | 11 1. Ich liebe vor allem mineralische Ries- linge, aber bin auch ganz begeistert bei Burgundern aus dem Holz. Ich finde, es ist sehr stimmungsabhängig. Wir haben ein großes Portfolio mit unterschiedlichen Stilen. Manchmal haben wir Kunden, die unsere Rieslinge durchprobiert haben und denken, wir können nur schlank, mi- neralisch und salzig. Dann probieren sie die Burgunder und sind überrascht, dass wir auch cremige Burgundertypen mit zartem Holzeinfluss haben. 2. Wir haben circa 28 Weine im Sorti- ment. Manche gibt es nicht jedes Jahr wie Sauvignon Blanc oder Portugieser Reserve. Eigentlich wollen wir das Sor- timent lieber kleiner halten, aber es Anna Rovira, Celler de Capçanes, „Winzerin des Jahres 2019“ 1. Ich liebe ganz allgemein Feinheit und Eleganz in Weinen. Besonders gut aufgehoben finde ich mich bei Burgun- dern, weiß und rot, Garnachas aus allen Teilen der Welt und natürlich auch bei knackigen Rieslingen aus Deutschland. Und hier sehr gerne auch gereifte, ältere Jahrgänge. Eine besondere Liebe hege ich auch für die Welt der Sherrys und für verschollene seltene Rebsorten. Außer- dem mag ich unsere Garnacha-Weine von teils über 100 Jahre alten Anlagen. Hier kommt es zur natürlichen Konzen- tration durch Minimalerträge. Die Trau- ben sind außerdem kleinbeeriger und dickhäutiger. In den alten Parzellen ha- ben nur die besten Rebstöcke gut 100 Jahre überlebt und sind bestens mit dem Terroir verschmolzen. 2. Insgesamt erzeugen wir an die 25 verschiedene Weine, die Hälfte davon jedoch in kleinen Auflagen von 2.000 bis 6.000 Flaschen. Die Gesamtflaschenpro- duktion beträgt 650.000 Flaschen. 3. Ich mag es sehr, wenn sich jugendli- che Frische und Frucht mit ersten Reife- noten vereinen. Unsere Semi-Crianza Li- nie trinke ich am liebsten vom dritten bis zum fünften Jahr. Die Einzellagenweine zwischen dem dritten und siebten und die Topweine wie unseren Cabrida und den koscheren Peraj Haabib auch gerne an die zehn bis 15 Jahre. Gerade der Ca- brida bietet im Alter eine unglaubliche Aromenvielfalt und Dichte. Ich rieche ihn dann oft auch nur, dann kommt der verführerische Fruchtcharme gepaart PRÄMIERT mehr Substanz und Rückgrad zur Rei- fung. Nach der Gärung bleiben die Wei- ne lange auf der Hefe, was ein natürlicher Schutz vor der Alterung der Weine ist. 4. Gerade sind wir dabei, einen neuen Keller zu bauen. Damit möchten wir vor dem Herbst 2019 fertig werden. Das ist jetzt mal ganz kurzfristig das größte Ziel. Aber wir möchten uns langfristig jedes Jahr weiter verbessern, immer die Au- gen, Nase und Mund offen halten für Neues und nie auf Lorbeeren ausruhen. Außerdem möchten wir innerhalb der nächsten fünf Jahre auf ökologische Bewirtschaftungsweise umstellen und nach Fertigstellung des Kellers möchten wir auch Auszubildende bei uns haben. kommt auch sehr auf das Jahr an und was es uns schenkt. Wir haben dieses Jahr eine wahnsinnig schöne Auslese, die wir so vorher noch nicht hatten. Die Flaschenanzahl liegt insgesamt bei rund 100.000 Flaschen. 3. Wir legen von Anfang an Wert auf die Langlebigkeit unserer Weine. Im Wein- berg heißt das zum Beispiel, dass wir versuchen, die Trauben nicht zu sehr der Sonne auszusetzen, um sie möglichst wenig zu stressen. Nach der Lese be- kommen die Trauben eine etwa 24-stün- dige Maischestandzeit. Was einerseits die Tannine erhöht und daher die Weine als Jungweine etwas bitter erscheinen lässt, aber andererseits gibt es unseren Weinen Lisa Bunn, Weingut Lisa Bunn & Bastian Strebel, „Deutschlands Winzerin des Jahres 2019“ mit Reife und Würze und dieser tollen Garnacha-Süße durch. 4. Meine Kollegen sagen, ich wäre Per- fektionistin. Na ja, ich denke, bei mir und uns gibt es noch viel zu verbessern, weiterzuentwickeln. Ein Großteil des Weinguts ist bereits auf Bio umgestellt, die Weine sind nun allesamt vegan zer- tifiziert, viele Weine auch koscher. Ich möchte im Weißweinbereich bei uns etwas mehr experimentieren. Und wir sind weiter dabei, das enorme Potenzial der Cariñena-Traube zu ergründen.

WINZERINNEN DES JAHRES - Julia Schittler · Und wir sind weiter dabei, das enorme Potenzial der Cariñena-Traube zu ergründen. 12 | 01-2019 PRÄMIERT 1. Ich war bis letztes Jahr,

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10 | 01-2019

Diesen Wettbewerb haben wir nun zum dritten Mal durch-geführt. Nicht zuletzt, da Winzerinnen noch immer in der Welt des Weins einen Exotenstatus haben. Sie werden

sogar gelegentlich von Besuchern gefragt, wo denn ihr Part-ner, Bruder oder Vater sei, denn Männer hätten ja wohl mehr Ahnung vom Wein. Erstaunlich, aber wahr.

Wer sich aber nun die Ergebnisse ansieht, müsste sich von dieser interessanten Fehleinschätzung endgültig verabschieden. Statt Frauen an den Herd quasi neues Motto: Frauen in den Keller.

Wir haben einigen Winzerinnen wieder ein paar Fragen gestellt. Ein paar Antworten folgen im nächsten Heft.

PRÄMIERT

1. Welche Weine und Weinstile bevorzugen Sie?

2. Wie viele verschiedene Weine gibt es bei Ihnen und wie viele Flaschen werden gefüllt?

3. Wie lange kann man Ihre besten Weine genießen?

4. Was sind Ihre Ziele für die nächsten Jahre?

WINZERINNEN DES JAHRES

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01-2019 | 11

1. Ich liebe vor allem mineralische Ries-linge, aber bin auch ganz begeistert bei Burgundern aus dem Holz. Ich finde, es ist sehr stimmungsabhängig. Wir haben ein großes Portfolio mit unterschiedlichen Stilen. Manchmal haben wir Kunden, die unsere Rieslinge durchprobiert haben und denken, wir können nur schlank, mi-neralisch und salzig. Dann probieren sie die Burgunder und sind überrascht, dass wir auch cremige Burgundertypen mit zartem Holzeinfluss haben. 2. Wir haben circa 28 Weine im Sorti-ment. Manche gibt es nicht jedes Jahr wie Sauvignon Blanc oder Portugieser Reserve. Eigentlich wollen wir das Sor-timent lieber kleiner halten, aber es

Anna Rovira, Celler de Capçanes, „Winzerin des Jahres 2019“

1. Ich liebe ganz allgemein Feinheit und Eleganz in Weinen. Besonders gut aufgehoben finde ich mich bei Burgun-dern, weiß und rot, Garnachas aus allen Teilen der Welt und natürlich auch bei knackigen Rieslingen aus Deutschland. Und hier sehr gerne auch gereifte, ältere Jahrgänge. Eine besondere Liebe hege ich auch für die Welt der Sherrys und für verschollene seltene Rebsorten. Außer-dem mag ich unsere Garnacha-Weine von teils über 100 Jahre alten Anlagen. Hier kommt es zur natürlichen Konzen-tration durch Minimalerträge. Die Trau-ben sind außerdem kleinbeeriger und dickhäutiger. In den alten Parzellen ha-ben nur die besten Rebstöcke gut 100 Jahre überlebt und sind bestens mit dem Terroir verschmolzen.

2. Insgesamt erzeugen wir an die 25 verschiedene Weine, die Hälfte davon jedoch in kleinen Auflagen von 2.000 bis 6.000 Flaschen. Die Gesamtflaschenpro-duktion beträgt 650.000 Flaschen.

3. Ich mag es sehr, wenn sich jugendli-che Frische und Frucht mit ersten Reife-noten vereinen. Unsere Semi-Crianza Li-nie trinke ich am liebsten vom dritten bis zum fünften Jahr. Die Einzellagenweine zwischen dem dritten und siebten und die Topweine wie unseren Cabrida und den koscheren Peraj Haabib auch gerne an die zehn bis 15 Jahre. Gerade der Ca-brida bietet im Alter eine unglaubliche Aromenvielfalt und Dichte. Ich rieche ihn dann oft auch nur, dann kommt der verführerische Fruchtcharme gepaart

PRÄMIERT

mehr Substanz und Rückgrad zur Rei-fung. Nach der Gärung bleiben die Wei-ne lange auf der Hefe, was ein natürlicher Schutz vor der Alterung der Weine ist. 4. Gerade sind wir dabei, einen neuen Keller zu bauen. Damit möchten wir vor dem Herbst 2019 fertig werden. Das ist jetzt mal ganz kurzfristig das größte Ziel. Aber wir möchten uns langfristig jedes Jahr weiter verbessern, immer die Au-gen, Nase und Mund offen halten für Neues und nie auf Lorbeeren ausruhen. Außerdem möchten wir innerhalb der nächsten fünf Jahre auf ökologische Bewirtschaftungsweise umstellen und nach Fertigstellung des Kellers möchten wir auch Auszubildende bei uns haben.

kommt auch sehr auf das Jahr an und was es uns schenkt. Wir haben dieses Jahr eine wahnsinnig schöne Auslese, die wir so vorher noch nicht hatten. Die Flaschenanzahl liegt insgesamt bei rund 100.000 Flaschen. 3. Wir legen von Anfang an Wert auf die Langlebigkeit unserer Weine. Im Wein-berg heißt das zum Beispiel, dass wir versuchen, die Trauben nicht zu sehr der Sonne auszusetzen, um sie möglichst wenig zu stressen. Nach der Lese be-kommen die Trauben eine etwa 24-stün-dige Maischestandzeit. Was einerseits die Tannine erhöht und daher die Weine als Jungweine etwas bitter erscheinen lässt, aber andererseits gibt es unseren Weinen

Lisa Bunn, Weingut Lisa Bunn & Bastian Strebel, „Deutschlands Winzerin des Jahres 2019“

mit Reife und Würze und dieser tollen Garnacha-Süße durch. 4. Meine Kollegen sagen, ich wäre Per-fektionistin. Na ja, ich denke, bei mir und uns gibt es noch viel zu verbessern, weiterzuentwickeln. Ein Großteil des Weinguts ist bereits auf Bio umgestellt, die Weine sind nun allesamt vegan zer-tifiziert, viele Weine auch koscher. Ich möchte im Weißweinbereich bei uns etwas mehr experimentieren. Und wir sind weiter dabei, das enorme Potenzial der Cariñena-Traube zu ergründen.

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PRÄMIERT

1. Ich war bis letztes Jahr, da habe ich et-was Spätburgunder angepflanzt, reine Weißweinproduzentin. Das ist auch gut so, denn ich liebe Weißwein und trinke diesen zu 95 Prozent. In der Regel ist das dann ein gut gemachter Rebsorten-wein, bevorzugt Weißburgunder, Char-donnay und Riesling, immer trocken. Zu besonderen Anlässen bevorzuge ich Lagenwein, im großen Holz vinifiziert. Wenn es dann Rotwein sein soll, darf es gerne kostspielig, wertvoll und interes-sant werden. Rotwein genieße ich ger-ne in Gesellschaft, gerne zu einem be-sonderen Essen und alle reden drüber.

2. Auf 25 Hektar bauen wir elf verschie-den Rebsorten an. Nicht jede Rebsorte wird auf dem Etikett namentlich ge-nannt. Unsere Weinliste enthält momen-tan 14 verschieden Weine, größtenteils trocken. Weiße Burgunder-Rebsorten

wie Grau- und Weißburgunder, Chardon-nay und Auxerrois sind unsere Multita-lente, vielseitige Begleiter für viele Gele-genheiten. Und da der Riesling ein toller Terroir-Partner ist, haben wir Riesling in unterschiedlichen Stilen von trocken bis edelsüß, von Gutswein bis Lagenwein. Er spiegelt die Eigenschaften unserer Böden und des Klimas an der Nahe in außergewöhnlichen Weinen wider. Un-ser Weingut wurde für unsere Riesling-Kollektion von Ihnen ausgezeichnet als „Riesling-Weingut Nahe des Jahres 2019“. Zwei Sekte, Chardonnay Brut und Ries-ling Brut ergänzen unsere Weinkarte.

3. Genuss ist natürlich individuell und wer am liebsten fruchtig frische Wei-ne mag, der trinkt seine Lieblinge am besten jung, da der Wein im Laufe der Flaschenreife seine Aromatik verän-dert. Weine aus unseren klassifizierten

Katharina Pieroth, Weingut Ferdinand Pieroth, „Nahe Winzerin des Jahres 2019“

Spitzenlagen, die sich durch lange La-gerfähigkeit auszeichnen, durchlaufen einen selektiven Produktionsprozess und werden entweder im Stückfass oder Barrique vinifiziert. Diese Machart lässt die Weine in Würde reifen und mit jedem Jahr zeigen sie neue interessante Facetten, ohne dass Reifenoten den Ge-schmack stören. Das sind unsere inter-nen Großen Gewächse der Rebsorten Riesling und Weißburgunder oder Ré-serve Weine unserer Burgunder-Rebsor-ten. Ich bekomme regelmäßig Post oder Mails von Kunden, die mir mitteilen, wie gut und interessant ein sehr alter Wein zu einer besonderen Gelegenheit ge-schmeckt hat. Darunter war auch mal eine Auslese von 1945 – da habe ich große Hochachtung und Respekt.

4. Nach mehreren klimatisch schwie-rigen Jahren müssen wir uns auf un-gewöhnliche Wetterbedingungen ver-schiedenster Art einstellen. Hitze, zu wenig Wasser, oder auch zu viel Wasser in kurzer Zeit, zu starke Sonneneinstrah-lung, warme und feuchte Herbste usw. Dazu ist das Bodenleben ein großes The-ma und die verschiedensten Arbeiten im Weinberg. Auch Nachhaltigkeit wird für uns weiterhin an Wichtigkeit zunehmen. Das Ziel wird sein, in einem machbaren Rahmen so zu arbeiten, dass wir mit unserem Weinbau die Umwelt scho-nen und gleichzeitig mit unterschied-lichsten Wetterszenarien in der Lage sind, Weine herzustellen, die unseren Vorstellungen und die unseres Kunden entsprechen. Weine die die Typizität der Rebsorte widerspiegeln und die unsere Signatur tragen! Fo

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PRÄMIERT

1. Wir im Weingut bevorzugen eher den kühleren und mineralischen Typ der Weine. Natürlich darf man die Rebsorte erkennen mit spürbarer Herkunft.

2. Generell haben wir im Weingut ein Sortiment von 25 Weinen. Jeder Wein hat seine Teilberechtigung. Die Julia Schittler Linie ist das Sortiment für Orts-weine, die hier Charakter heißen, mit sieben Weinen und Attribut, für vier Lagenweine. Insgesamt hat das Wein-gut eine Jahresproduktion von rund 300.000 Flaschen.

3. Das Charakter-Sortiment der Julia Schittler hat eine Trinkbarkeit von vier Jahren. Die Weine unserer Julia Schitt-ler Linie Attribut lassen sich sechs Jahre aufwärts lagern.

4. Das Ziel unseres Weinguts besteht dar-in, sich auf unsere wichtigsten Rebsorten zu konzentrieren und eine facettenreiche Palette für den alltäglichen Weinliebha-ber sowie den Kritikern zu bieten.

Julia Schittler, Vereinigte Weingüter Schittler & Becker

Winzerin des Jahres 2019 Platz 1 90 Punkte Anna Rovira, Celler de Capçanes, Capçanes/Spanien (Katalonien)

Deutschlands Winzerin des Jahres 2019 Platz 2 89,87 Punkte Lisa Bunn, Weingut Lisa Bunn Nierstein (Rheinhessen)

Platz 3 88,50 Punkte Julia Schittler, Weingut Schittler & Becker, Zornheim (Rheinhessen)

Platz 4 88,43 Punkte Sandra Laubenstein, Weingut Wilhelm Lau-benstein, Gensingen (Rheinhessen)

Nahe Winzerin des Jahres 2019 Platz 5 88,40 Punkte Katharina Pieroth, Weingut Pieroth, Burg Layen (Nahe)

Pfalz Winzerin des Jahres 2019 Platz 6 88,30 Punkte Andrea Rehg, Weinkeller Schick, Weisenheim am Sand (Pfalz)

Platz 7 88,20 Punkte Victoria Lergenmüller, Weingut Sankt Annaberg, Burrweiler (Pfalz)

Platz 8 87,85 Punkte Christine Schneider Weingut Fitz-Schneider, Edenkoben (Pfalz)

Platz 9 87,80 Punkte Martina Bernhard, Weingut Bernhard, Wolfsheim (Rheinhessen)

Hessische Bergstraße Winzerin des Jahres 2019 Platz 10 87,70 Punkte Barbara Amthor, Weingut Amthor, Heppenheim (Hessische Bergstraße)

Frankreichs Winzerin des Jahres 2019 Platz 11 87,60 Punkte Françoise Antech-Gazeau Maison Antech, Limoux/Frankreich (Languedoc)

Platz 12 87,51 Punkte Karina Sieben, Weingut Siebenhof, Zotzenheim (Rheinhessen)

Platz 13 86,97 Punkte Carmen Merkel, Weingut Burgunderhof Merkel, Gundersheim (Rheinhessen)

Franken Winzerin des Jahres 2019 Platz 14 86,63 Punkte Monika Kirch, Weingut Kirch, Volkach-Fahr (Franken)

Platz 15 86,30 Punkte Ina Keßler, Winzerhof Keßler, Prichsenstadt (Franken)

Platz 16 86,27 Punkte Marlene Schuck, Weingut Schuck, Schwabenheim (Rheinhessen)

Württemberg Winzerin des Jahres 2019 Platz 17 86,09 Punkte Sylvia Häfner-Hutt, Weingut W. Häfner, Remshalden (Württemberg)

Platz 18 85,98 Punkte Anne-Christin Doll, Weingut Hans-Jürgen Doll, Gleishorbach (Pfalz)

Platz 19 85,97 Punkte Tina Kiefer-Hechtmann, Weingut Hechtmann, Ilbesheim (Pfalz)

Baden Winzerin des Jahres 2019 Platz 20 85,83 Punkte Monika Bähr, Weingut Monika Bähr, Oberkirch-Gaisbach (Baden)

Gesamtplatzierung Winzerin des Jahres 2019

Sandra Laubenstein (3. v. li.), Weingut Wilhelm Laubenstein

14 | 01-2019

PRÄMIERT

Weißwein trocken

GOLD 2017 Ilbesheimer Kalmit (Riesling) 90 Punkte

(Pfalz) Weingut Sankt Annaberg, € 24,00 Victoria Lergenmüller, Burrweiler, www.sankt-annaberg.com Aprikose, Mandarine, leichtes Karamell, mineralisch, dicht und lang

2017 Chardonnay Reserve Dienheim Tafelstein 90 Punkte (Rheinhessen) Weingut Lisa Bunn, Lisa Bunn, € 17,00 Nierstein, www.lisa-bunn.de Gelbe Früchte, mineralische Akzente, komplex, feine Holznote, elegant

2017 Julia Schittler - Pinot Blanc Guldenmorgen 90 Punkte (Rheinhessen) Weingut Schittler & Becker, € 18,80 Julia Schittler, Zornheim, www.schittler-becker.de Gelbe Früchte, viel Volumen, mineralisch, nussige Anklänge

2017 Julia Schittler – Riesling Gottesgarten 89 Punkte (Rheinhessen) Weingut Schittler & Becker, € 9,80 Julia Schittler, Zornheim, www.schittler-becker.de

2017 Bingerbrücker Römerberg 89 Punkte Weißburgunder No. 1 trocken € 16,00 (Nahe) Weingut Pieroth, Katharina Pieroth, Burg Layen www.pieroth-weingut.de

2017 Cuvée Gewürztraminer 89 Punkte Chardonnay Auxerrois € 9,50 (Nahe) Weingut Pieroth, Katharina Pieroth, Burg Layen www.pieroth-weingut.de

Winzerinnen des Jahres – TOP 89+

GOLD 2017 Chardonnay trocken Edenkoben 89 Punkte

(Pfalz) Weingut Fitz-Schneider, Christine Schneider, € 5,20 Edenkoben, www.wein-fitz-schneider.de

2018 Goldmuskateller 89 Punkte (Hessische Bergstraße) Weingut Amthor, € 8,80 Barbara Amthor, Heppenheim, www.weingut-amthor.de

2018 Riesling 89 Punkte (Hessische Bergstraße) Weingut Amthor, € 6,30 Barbara Amthor, Heppenheim, www.weingut-amthor.de

Weißwein halbtrocken – feinherb

GOLD 2017 Burrweiler St. Annaberg 355 NN (Riesling) 89 Punkte

(Pfalz) Weingut Sankt Annaberg, € 11,00 Victoria Lergenmüller, Burrweiler, www.sankt-annaberg.com

2017 Muskateller 89 Punkte (Pfalz) Weinkeller Schick, Andrea Rehg, € 6,60 Weisenheim am Sand, www.weinkeller-schick.de

Weißwein lieblich – süß – edelsüß

GOLD 2017 Volkacher Ratsherr Rieslaner Auslese 90 Punkte

(Franken) Weingut Kirch, Monika Kirch, € 13,50 Volkach-Fahr, www.weingut-kirch.de Reife Aprikose, Honignoten, schönes Süße-Säure-Spiel, anhaltend

2015 Dorsheimer Pittermännchen 89 Punkte Riesling Beerenauslese edelsüß € 19,90 (Nahe) Weingut Pieroth, Katharina Pieroth, Burg Layen www.pieroth-weingut.de

Andrea Rehg, Weinkeller Schick, „Pfalz Winzerin des Jahres 2019“

1. Ich freue mich über den Titel der Pfalzwinze-rin des Jahres und bedanke mich für Ihre Glück-wünsche. Meine bevorzugten Weine und Stile sind im Grunde komplett konträr. Zum einen mag ich sehr gern trockene, im Edelstahltank ausgebaute, vollfruchtige Weißweine wie den Muskateller oder Chardonnay für den direkten Trinkgenuss, liebe aber genauso schwere, im Barrique gereifte Rotweine wie den Shiraz mit viel Gerbstoff, Holz und Wumms.

2. Aus circa 20 Rebsorten kreieren wir mit gro-ßer Begeisterung etwa 40 unterschiedliche Rot- und Weißweine, die sowohl im Edelstahltank als auch im großen Holz und im Barriquefaß ausge-baut werden. Mit dieser Leidenschaft entstehen so spritzig-leichte, fruchtige, cremig-gehaltvolle ebenso wie kräftige, schwere Weine für jeden Gaumen und verschiedenste Anlässe.

Barbara Amthor, Weingut Amthor „Hessische Bergstraße Winzerin des Jahres 2019“

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GOLD 2018 Morio-Muskat Kabinett fruchtig 89 Punkte

(Rheinhessen) Weingut Wilhelm Laubenstein, € 5,30 Sandra Laubenstein, Gensingen www.weingut-wilhelm-laubenstein.de

Rotwein trocken

GOLD 2017 Cabrida Alte Reben Garnatxa 91 Punkte

(Katalonien) Celler de Capçanes, Anna Rovira, € 35,00 Capçanes/Spanien, www.cellercapcanes.com Kirsche, Himbeere, Marzipannote, kraftvoll, lang

2017 Peraj Ha‘abib Flor de Primavera koscher 91 Punkte (Katalonien) Celler de Capçanes, Anna Rovira, € 27,90 Capçanes/Spanien, www.cellercapcanes.com Pflaume, Kirsche, Brombeere, Kaffee, mineralisch

2015 Portugieser Reserve 90 Punkte (Rheinhessen) Weingut Lisa Bunn, Lisa Bunn, € 15,90 Nierstein, www.lisa-bunn.de Pfeffer, Vanille, rote Johannisbeere, sehr gut eingebundene Tannine 2016 Costers del Gravet 90 Punkte (Katalonien) Celler de Capçanes, Anna Rovira, € 13,90 Capçanes/Spanien, www.cellercapcanes.com Kirsche, Pflaume, Heidelbeeren, feine Röstnoten, lang

2016 Saint Laurent vom Rotliegenden 90 Punkte (Rheinhessen) Weingut Lisa Bunn, Lisa Bunn, € 12,50 Nierstein, www.lisa-bunn.de Dunkle Beeren, Kirsche, würzige Noten, feine Holznote

2015 Merlot Reserve 90 Punkte (Rheinhessen) Weingut Lisa Bunn, Lisa Bunn, € 19,00 Nierstein, www.lisa-bunn.de Cassis, Heidelbeere, Kakao, sehr gute Länge

2016 Mas Torto 89 Punkte (Katalonien) Celler de Capçanes, Anna Rovira, € 28,00 Capçanes/Spanien, www.cellercapcanes.com

2017 Mas Collet Seleccio 89 Punkte (Katalonien) Celler de Capçanes, Anna Rovira, € 9,50 Capçanes/Spanien, www.cellercapcanes.com

2016 Wintersheim Spätburgunder 89 Punkte (Rheinhessen) Weingut Lisa Bunn, Lisa Bunn, € 14,50 Nierstein, www.lisa-bunn.de

2015 Cabernet Sauvignon QbA trocken 89 Punkte (Rheinhessen) Weingut Wilhelm Laubenstein, € 6,80 Sandra Laubenstein, Gensingen www.weingut-wilhelm-laubenstein.de

2015 Clos Capitoro Ajaccio Rouge 89 Punkte (Korsika) Clos Capitoro, Eloïse Bianchetti, Porticcio € 11,40 www.clos-capitoro.com

2015 Paukenschlag 89 Punkte (Pfalz) Weinkeller Schick, Andrea Rehg, € 16,50 Weisenheim am Sand, www.weinkeller-schick.de

Zu unserem Sortiment zählen wir auch drei Eisweine/Trocken-beerenauslesen, zwei Seccos und sieben fein abgestimmte Sekte. Wir füllen jährlich eine Flaschenzahl im sechsstelligen Bereich, welche wir persönlich und familiär in unserem neu ge-bauten Weinkeller oder über unseren Online-Shop vertreiben.

3. Unsere in der Kategorie „Loge“ ausgebauten Weine kön-nen sieben bis zehn Jahre, teilweise auch länger genossen werden. Unser derzeit „ältester“ Wein im Verkauf ist eine 1982er Herxheimer Honigsack Spätlese, welcher 2014 bei „Best of Riesling“ den 2. Platz belegte. Unsere im Rang und Parkett ausgebauten jungen und spritzigen Weine sind für den direkten Trinkgenuss gedacht.

4. Meine Ziele sind der Aufbau einer eigenständigen Han-delslinie, die es zu etablieren gilt und den Familienbetrieb, den ich in der elften Generation leite, erfolgreich in die Zu-kunft zu führen.Dazu ist es mir wichtig, Familienglück und beruflichen Erfolg harmonisch in Einklang zu bringen.

Marlene Schuck, Weingut Schuck

Christine Schneider, Weingut Fitz-Schneider

Karina Sieben, Weingut Siebenhof

Sylvie Häfner-Hutt, Weingut W. Häfner, „Württemberg Winzerin des Jahres 2019“

Winzerinnen des Jahres – TOP 89+

FORTSETZUNG AUF SEITE 54

16 | 01-2019

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PRÄMIERT

Riesling trocken Victoria Lergenmüller Weingut Sankt Annaberg, Burrweiler (Pfalz)

Weiße Burgundersorten trocken ohne Holzausbau Christine Schneider Weingut Fitz-Schneider, Edenkoben (Pfalz)

Weiße Burgundersorten trocken mit Holzausbau Lisa Bunn Weingut Lisa Bunn, Nierstein (Rheinhessen)

Andere weiße Rebsorten trocken ohne Holzausbau Barbara Amthor Weingut Amthor, Heppenheim (Hessische Bergstraße)

Andere weiße Rebsorten trocken mit Holzausbau Julia Schittler Weingut Schittler & Becker Zornheim (Rheinhessen)

Weiße Cuvées trocken Katharina Pieroth Weingut Pieroth, Burg Layen (Nahe)

Weißweine halbtrocken, feinherb * Victoria Lergenmüller Weingut Sankt Annaberg, Burrweiler (Pfalz)

Siegerinnen der Einzelkategorien

Andrea Rehg Weinkeller Schick, Weisenheim am Sand (Pfalz)

Weißweine lieblich, süß Sandra Laubenstein Weingut Wilhelm Laubenstein, Gensingen (Rheinhessen)

Edelsüße Weine Monika Kirch Weingut Kirch, Volkach-Fahr (Franken)

Rotweinsorten trocken ohne Holzausbau Andrea Rehg Weinkeller Schick, Weisenheim am Sand (Pfalz)

Rotweinsorten trocken mit Holzausbau Anna Rovira Celler de Capçanes, Capçanes/Spanien (Katalonien)

Rote Cuvées ohne Holzausbau Eloïse Bianchetti Clos Capitoro, Porticcio (Korsika)

Rote Cuvées mit Holzausbau Anna Rovira Celler de Capçanes, Capçanes/Spanien (Katalonien)

Rotweine halbtrocken bis süß Sandra Laubenstein Weingut Wilhelm Laubenstein, Gensingen (Rheinhessen)

Rosé trocken Gwenaële Boucher Domaine de Granajolo, Sainte Lucie de Porto-Vecchio (Korsika)

Rosé halbtrocken bis süß Sandra Laubenstein Weingut Wilhelm Laubenstein, Gensingen (Rheinhessen)

Blanc de Noirs trocken Sandra Laubenstein Weingut Wilhelm Laubenstein, Gensingen (Rheinhessen)

Blanc de Noirs halbtrocken bis süß Karina Sieben Weingut Siebenhof, Zotzenheim (Rheinhessen)

Perlweine Ina Keßler Winzerhof Keßler, Prichsenstadt (Franken)

Schaumweine Anne-Christin Doll Weingut Hans-Jürgen Doll, Gleishorbach (Pfalz)

* punktgleich

1. Ich bevorzuge herkunftsgeprägte Weine. Weine die Geschichten über das Wetter des jeweiligen Jahrgangs, die Natur in den Weinbergen, die eine so wichtige Rolle spielt, dem Boden auf dem er gewachsen ist und der un-vergleichlichen Handschrift des Win-zers erzählen.

2. Wir haben bei uns im Betrieb die klassische rheinhessische Sortenvielfalt mit 30 verschiedenen Weinen. Seit ich mit in den Betrieb eingestiegen bin, fokussieren wir uns wieder auf die re-gional typischen Rebsorten wie Scheu-rebe und Silvaner. Wir produzieren pro Jahr rund 150.000 Flaschen Wein.

3. Unsere drei Lagenweine St. Kathrin Silvaner, Osterberg Riesling und Götzen-born Chardonnay kommen erst zwei

Jahre nach der Ernte in den Verkauf. Die-se Zeit brauchen die Weine einfach, um sich zu entwickeln und ihr volles Poten-zial zu entfalten. Danach halten Sie die-se Frische für mehrere Jahre. Unser 2014 St. Kathrin Silvaner zeigt immer wieder aufs Neue ganz besondere Facetten und hat noch ein tolles Alterungspoten-zial. Zehn Jahre kann man diese Weine mindestens genießen.

4. In den nächsten Jahren möchte ich die Balance des Ökosystems in unseren Weinbergen weiter steigern. Der Wein-jahrgang 2020 wird unser erster zertifi-zierter Öko-Jahrgang. Außerdem möch-te ich die außergewöhnliche Handschrift der krass kalkhaltigen Böden rund um Wolfsheim und dem windigen Klima, das wir aufgrund der 220 Metern Höhe haben, feiner herausarbeiten.

Martina Bernhard, Weingut Bernhard