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In|Fo|Neurologie & Psychiatrie 2013; 15 (9) Schizophrenietherapie Zentiva, die Generika-Marke von Sa- nofi, bietet ab sofort das atypische Neuroleptikum Quetiapin als Quetia- pin Zentiva® Retardtabletten zur Be- handlung der Schizophrenie und der bipolaren Erkrankung an. Das Generi- kum ist bioäquivalent und damit aus- tauschfähig zum Originalpräparat. Nach Informationen von Sanofi Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern Die Herausforderungen einer effektiven Antikoagulation zur Schlaganfallprä- vention bei Patienten mit Vorhofflim- mern diskutierten Experten im Rah- men eines Klinikworkshops am Vivan- tes-Klinikum Neukölln. Für Professor Harald Darius, Chefarzt der Kardiolo- gie, hat die Anwendung von Dabigatran- etexilat im klinischen Alltag einen ho- hen Stellenwert. Die Praxiserfahrung beträgt inzwischen über zwei Millionen Patientenjahre in allen zugelassenen In- dikationen weltweit. „Die Herausforde- rung in der Praxis besteht darin, einer- seits das Gehirn wirksam vor einem ischämischen Schlaganfall zu schützen und andererseits zugleich möglichst wenige extra- und intrakranielle Blu- tungen hervorzurufen“, so Darius. Ein Wirkstoff für die Schlaganfallpräventi- on bei Vorhofflimmern, der diese Kri- terien erfüllt, steht mit Dabigatranete- xilat (Pradaxa®) zur Verfügung: In der RE-LY®-Studie reduzierte Dabigatra- netexilat in der Dosierung 150 mg zwei- mal täglich verglichen mit Warfarin die Rate von Schlaganfällen und systemi- schen Embolien sowie ischämischen Schlaganfällen signifikant. Ebenso sank die Rate an intrakraniellen Blu- tungen signifikant, bei einer mit War- farin vergleichbaren Rate schwerer Blu- tungen. Laut Professor Darius Nabavi, Chefarzt der Neurologie, könnte das ge- ringere Blutungsrisiko dazu beitragen, die erapieadhärenz der Patienten zu steigern – das wäre von Vorteil, denn die Schlaganfallprävention bei Vorhof- flimmern sollte Dauertherapie sein. Nach Informationen von Boehringer Ingelheim 10 Jahre Escitalopram Wirksam und interaktionsarm gegen die Depression Etwa jede vierte Frau und jeder achte Mann erkranken im Laufe des Lebens an einer Depression. Fast alle hospitalisier- ten und ungefähr ein Drittel der ambu- lanten Patienten leiden an einer schweren Depression mit längeren Episoden, ho- hem Rückfallrisiko und Komorbiditäten wie Angststörungen und Suchterkran- kungen. Seit zehn Jahren steht mit Escitalopram (Cipralex®) das wirksame S-Enantiomer des Racemats Citalopram zur Verfügung. Anhand der pharmakologischen und kli- nischen Daten charakterisierte Privat- dozent Dr. omas Messer, Chefarzt der Danuvius Klinik Pfaffenhofen, Escitalo- pram als schnell, stark wirksam und in- teraktionsarm. Messer rief hierzu die Poolanalyse der direkten Vergleichsstu- dien versus Citalopram in Erinnerung, in der sich Escitalopram bei schweren De- pressionen bereits nach einer Woche als wirksamer erwiesen hatte [Lepola U et al. Int Clin Psychopharmacol 2004; 19(3): 149–55]. Außerdem verwies er auf eine bekannte Metaanalyse [Cipriani A et al. Lancet 2009; 28 (373): 746–58], in der zwölf neuere Antidepressiva in Bezug auf Response, Remission und Verträglichkeit betrachtet worden waren. In dem resul- tierenden Modell habe sich Escitalopram von den anderen Antidepressiva im Hin- blick auf Wirksamkeit und Verträglich- keit etwas abgehoben, sagte Messer (▶Abb. 1). Die gute Verträglichkeit sei nicht zuletzt auf das geringe Interak- tionspotenzial auf CYP-Ebene zurückzu- führen. Dr. Gunter Freese, Springer Medizin kinet®) einzunehmen. Die Verordnungs- häufigkeit von MPH hat sich laut Barmer- GEK-Arztreport 2013 seit ungefähr 2009 auf einem Plateau eingependelt (▶Abb. 1). Die Rate an ADHS-Diagnosen bei Jugend- lichen bis 19 Jahre liegt demnach bei rund 4 %. Zuvor sind die Verschreibungen noch deutlich angestiegen, was Palloks auf eine Unterdiagnostik von ADHS in jener Zeit zurückführt. Inzwischen werde MPH als ein Präparat angesehen, welches bei rich- tiger Indikationsstellung außerordentlich hilfreich sei. Reimund Freye, freier Medizinjournalist Tag der offenen Tür: Kompetenzfeld ADHS – Eine Erfolgsstory, Iserlohn, 12.6.2013 Veranstalter: Medice 1 Escitalopram hebt sich von den anderen Antidepressiva in Hinblick auf Wirksamkeit und Verträglichkeit ab (Referenzpräparat: Fluoxetin). Akzeptanz (OR) Wirksamkeit (OR) Reboxetin Fluvoxamin Paroxetin Duloxetin Fluoxetin Bupropion Escitalopram Sertralin Venlafaxin Milnacipran Mirtazapin Citalopram 1,25 1,20 1,15 1,10 1,05 1,00 0,95 0,90 0,85 0,80 0,6 0,8 0,7 0,9 1,2 1,1 1,0 1,3 1,4 In | Fo | Pharm 57

Wirksam und interaktionsarm gegen die Depression

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Page 1: Wirksam und interaktionsarm gegen die Depression

In|Fo|Neurologie & Psychiatrie 2013; 15 (9)

Schizophrenietherapie

Zentiva, die Generika-Marke von Sa-no� , bietet ab sofort das atypische Neuro leptikum Quetiapin als Quetia-pin Zentiva® Retardtabletten zur Be-handlung der Schizophrenie und der bipolaren Erkrankung an. Das Generi-kum ist bioäquivalent und damit aus-tauschfähig zum Originalpräparat.

Nach Informationen von Sanofi

Schlaganfallprävention bei Vorhoffl immernDie Herausforderungen einer e� ektiven Antikoagulation zur Schlaganfallprä-vention bei Patienten mit Vorho� im-mern diskutierten Experten im Rah-men eines Klinikworkshops am Vivan-tes-Klinikum Neukölln. Für Professor Harald Darius, Chefarzt der Kardiolo-gie, hat die Anwendung von Dabigatran-etexilat im klinischen Alltag einen ho-hen Stellenwert. Die Praxiserfahrung beträgt inzwischen über zwei Millionen Patientenjahre in allen zugelassenen In-dikationen weltweit. „Die Herausforde-rung in der Praxis besteht darin, einer-seits das Gehirn wirksam vor einem isch ämischen Schlaganfall zu schützen und andererseits zugleich möglichst wenige extra- und intrakranielle Blu-tungen hervorzurufen“, so Darius. Ein Wirksto� für die Schlaganfallpräventi-on bei Vorho� immern, der diese Kri-terien erfüllt, steht mit Dabigatranete-xilat (Pradaxa®) zur Verfügung: In der RE-LY®-Studie reduzierte Dabiga tra-netexilat in der Dosierung 150 mg zwei-mal täglich verglichen mit Warfarin die Rate von Schlaganfällen und systemi-schen Embolien sowie ischämischen Schlaganfällen signi� kant. Ebenso sank die Rate an intrakraniellen Blu-tungen signi� kant, bei einer mit War-farin vergleichbaren Rate schwerer Blu-tungen. Laut Professor Darius Nabavi, Chefarzt der Neurologie, könnte das ge-ringere Blutungsrisiko dazu beitragen, die � erapieadhärenz der Patienten zu steigern – das wäre von Vorteil, denn die Schlaganfallprävention bei Vorhof-� immern sollte Dauertherapie sein.

Nach Informationen von Boehringer Ingelheim

10 Jahre Escitalopram

Wirksam und interaktionsarm gegen die DepressionEtwa jede vierte Frau und jeder achte Mann erkranken im Laufe des Lebens an einer Depression. Fast alle hospitalisier-ten und ungefähr ein Drittel der ambu-lanten Patienten leiden an einer schweren Depression mit längeren Episoden, ho-hem Rückfallrisiko und Komorbiditäten wie Angststörungen und Suchterkran-kungen.

Seit zehn Jahren steht mit Escitalopram (Cipralex®) das wirksame S-Enantiomer des Racemats Citalopram zur Verfügung. Anhand der pharmakologischen und kli-nischen Daten charakterisierte Privat-dozent Dr. � omas Messer, Chefarzt der Danuvius Klinik Pfa� enhofen, Escitalo-pram als schnell, stark wirksam und in-teraktionsarm. Messer rief hierzu die Poolanalyse der direkten Vergleichsstu-dien versus Citalopram in Erinnerung, in

der sich Escitalopram bei schweren De-pressionen bereits nach einer Woche als wirksamer erwiesen hatte [Lepola U et al. Int Clin Psychopharmacol 2004; 19(3): 149–55]. Außerdem verwies er auf eine bekannte Metaanalyse [Cipriani A et al. Lancet 2009; 28 (373): 746–58], in der zwölf neuere Antidepressiva in Bezug auf Response, Remission und Verträglichkeit betrachtet worden waren. In dem resul-tierenden Modell habe sich Escitalopram von den anderen Antidepressiva im Hin-blick auf Wirksamkeit und Verträglich-keit etwas abgehoben, sagte Messer (▶Abb. 1). Die gute Verträglichkeit sei nicht zuletzt auf das geringe Interak-tionspotenzial auf CYP-Ebene zurückzu-führen.

Dr. Gunter Freese, Springer Medizin

kinet®) einzunehmen. Die Verordnungs-häu� gkeit von MPH hat sich laut Barmer-GEK-Arztreport 2013 seit ungefähr 2009 auf einem Plateau eingependelt (▶Abb. 1). Die Rate an ADHS-Diagnosen bei Jugend-lichen bis 19 Jahre liegt demnach bei rund 4 %. Zuvor sind die Verschreibungen noch deutlich angestiegen, was Palloks auf eine Unterdiagnostik von ADHS in jener Zeit

zurückführt. Inzwischen werde MPH als ein Präparat angesehen, welches bei rich-tiger Indikationsstellung außerordentlich hilfreich sei.

Reimund Freye, freier Medizinjournalist

Tag der off enen Tür: Kompetenzfeld ADHS – Eine Erfolgsstory, Iserlohn, 12.6.2013Veranstalter: Medice

1 Escitalopram hebt sich von den anderen Antidepressiva in Hinblick auf Wirksamkeit und Verträglichkeit ab (Referenzpräparat: Fluoxetin).

Akze

ptan

z (O

R)

Wirksamkeit (OR)

Wirksamkeit und Akzeptan in Realtion zu Fluoxetin als Referenzpräparat; OR = Odds Ratio

ReboxetinFluvoxamin

Paroxetin

Duloxetin

Fluoxetin

Bupropion

Escitalopram

Sertralin

VenlafaxinMilnacipran Mirtazapin

Citalopram

1,25

1,20

1,15

1,10

1,05

1,00

0,95

0,90

0,85

0,800,6 0,80,7 0,9 1,21,11,0 1,3 1,4

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