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WS 2002/2003 WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
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Wertpapierrecht
• Wertpapierdefinitionen– § 2 WpHG– Lit.: Weiterer Begriff
• Urkunde, in der ein privates Recht in der Weise verbrieft ist, dass zur Geltendmachung des Rechts die Innehabung der Urkunde notwendig ist.
– Lit.: Engerer Begriff• ... und die Urkunde zur Übertragung des
Rechts erforderlich ist.
WS 2002/2003 WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
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Einzelmerkmale der Wertpapier-Definition
• „Recht“ (nicht: Beweisurkunde für Tatsachen)• zum Privatrecht gehörig (z.B. Forderung, Recht auf
Duldung der Zwangsvollstreckung, Mitgliedschaft)• Vorlegungspflicht zur Geltendmachung (z.B. § 808
Abs. 2 BGB)• (Mindermeinung) + Urkunde zur Übertragung des
Rechts erforderlich (z.B. Theaterkarte, Wechsel, Scheck; § 952 BGB genügt nicht)
WS 2002/2003 WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
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Literatur
• Alpmann/Schmidt, Wertpapierrecht, 9. Aufl. 2001• Baumbach/Hefermehl, Wechsel- und Scheckgesetz,
22. Aufl. 2000• Brox, Handels- und Wertpapierrecht, 15. Aufl. 2001• Einsele, Wertpapierrecht als Schuldrecht, 1995• Gursky, Wertpapierrecht, 2. Aufl. 1997• Müller-Christmann/Schnauder, Wertpapierrecht, 1992• Roth, Handels- und Gesellschaftsrecht, 6. Aufl. 2001• Wiedemann, Wertpapierrecht, 6. Aufl. 1994
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Funktionen der Verbriefung
• Indizfunktion• Liberationsfunktion• Präsentationsfunktion zugunsten des Schuldners
– Vorlegungszwang– Aushändigungszwang
• Präsentationsfunktion zugunsten des (neuen) Gläubigers
• Legitimation zugunsten des Papierinhabers• Verkehrsschutzfunktion
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Einteilung nach der Person des Berechtigten
• Inhaberpapiere– Übertragung nach Mobiliarsachenrecht
• Orderpapiere– „geborene“ Orderpapiere– „gekorene“ Orderpapiere– Übertragung durch Übereignung und Indossament
• Rekta- oder Namenspapiere– Übertragung durch Abtretung (Folge: § 952 BGB)
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Wie wird das Papier zum Wertpapier?
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Inhaberschuldverschreibung, §§ 793 BGB• Charakteristik
– Massenpapier– auf Zahlung einer Geldsumme– Verzinsung
• Kupons• Talon
• Entstehung: Begebungsvertrag, Rechtsschein
• Übertragung: §§ 929 ff. BGB
• Einlösung– Schuldnerschutz: Legitimationsfunktion– Gläubigerschutz
• gutgläubiger (einwendungsfreier) Erwerb• Urkundenerneuerung, Kraftloserklärung
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Anweisung, §§ 783 ff. BGB
Urkunde, in der der Aussteller eine andere Person dazu auffordert, an einen Dritten zu leisten
• schriftlich• Geld, Effekten, vertretbare Sachen• Aushändigung an Anweisungsempfänger
Funktion: mittelbare VermögenszuwendungGrundform für kaufmännische Anweisung (§§ 363 - 365 HGB), gezogenen Wechsel und Scheck
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Padua, 17. April 1598
17. Juli 1598
Dr. Balthasar Xxx 300 Duk.
Xxx dreihundert Dukaten
Antonio
Venedig, SeufzerbrückeBellario, Padua
Bellario
Der Kaufmann von Venedig IV, 1A
nto
nio
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Beteiligte beim Wechsel
• Bellario = Aussteller (WG), Anweisender (BGB)• Antonio = Bezogener, Trassat (WG), Angewiesener (BGB)
nach Annahme: Akzeptant (Wechselakzept, Art. 25 WG)• Balthasar = Remittent, Nehmer (WG), Order (vgl.
„Orderpapier“), Anweisungsempfänger (BGB)- wenn Balthasar den Wechsel an Shylock überträgt: Indossant
• Shylock = Indossatar (WG)
Der noch nicht angenommene Wechsel heißt „Tratte“ (und ist bereits ein gültiger Wechsel),der angenommene Wechsel heißt „Akzept“
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Padua, 17. April 1598
17. Juli 1598
Dr. Balthasar Xxx 300 Duk.
Xxx dreihundert Dukaten
Antonio
Venedig, Seufzerbrücke Bellario, Padua
Bellario
Formelle Wechselstrenge:Bestandteile des Wechsels, Art. 1 WG
Anto
nio
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Bezeichnung als Wechsel
Padua, 17. April 1598
17. Juli 1598
Dr. Balthasar Xxx 300 Duk.
Xxx dreihundert Dukaten
Antonio
Venedig, SeufzerbrückeBellario, Padua
Bellario
Anto
nio
Wechsel:
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Nehmer, Bezogener
Padua, 17. April 1598
17. Juli 1598
Dr. Balthasar (Porzia?) Xxx 300 Duk.
Xxx dreihundert Dukaten
Antonio
Venedig, SeufzerbrückeBellario, Padua
Bellario
Anto
nio
Padua, 17. April 1598
17. Juli 1598
Dr. Balthasar (Porzia?) Xxx 300 Duk.
Xxx dreihundert Dukaten
Antonio
Venedig, SeufzerbrückeBellario, Padua
Bellario
Anto
nio
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Verfallzeit, Zahlungsort
Padua, 17. April 1598
Dr. Balthasar Xxx 300 Duk.
Xxx dreihundert Dukaten
Antonio
Venedig, Seufzerbrücke Bellario, Padua
Bellario
Anto
nio
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Ausstellungsort
%%%%, 17. April 1598
17. Juli 1598
Dr. Balthasar Xxx 300 Duk.
Xxx dreihundert Dukaten
Antonio
Venedig, Seufzerbrücke Bellario, #####
Bellario
Anto
nio
%%%%, 17. April 1598
17. Juli 1598
Dr. Balthasar Xxx 300 Duk.
Xxx dreihundert Dukaten
Antonio
Venedig, Seufzerbrücke Bellario, #####
Bellario
Anto
nio
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Einwendungen gegen den Wechselanspruch
1. Einwendungsbegriff
2. Verkehrsgeschäft
3. Absolute Einwendun-gen- urkundliche- fehlende Zurechen-barkeit
4. Ausschlussfähige Ein-wendungen- präklusionsfähige- persönliche, Art. 17
Def. „persönliche Einwendungen“: rechts-hemmende Einwen-dungen (Einreden i.S.d. BGB) aus einer neben dem Wechsel beste-henden Rechtsbeziehung
Ausschluss, es sei denn Wechselinhaber kennt die drohende Schädigung
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Wechselprotest
• Funktion: Rückgriffsvoraussetzung• Frist: Art. 44 II WG (Art. 86 WG?)• Zuständigkeit: Art. 79 I WG• Inhalt: Art. 80 WG• Form: Art. 80 III, 81 WG• Kosten? (vgl. Art. 46, 48 I Nr. 3 WG)
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Rückgriff – RegressVoraussetzungen
• Notleidender Wechsel- Nichtzahlung- Nichtannahme
• Einhaltung der Vorlagefrist, Art. 53 WG (keine Präjudizierung)
• Wechselprotest, Art. 44- durch förmlich Berechtigten (Art. 16 I WG)- Verfahren nach Art. 79 ff. WG- fristgemäß, Art. 53 WG (keine Präjudizierung)
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Rückgriff – RegressHaftung
• Gesamthaftung, Art. 43, 47 WGAussteller, Annehmer (= Hauptschuldner), Indossanten, Wechselbürgen
• Abweichungen von § 422 BGB- Erfüllung durch Akzeptant befreit alle Wechselschuldner- Erfüllung durch Rückgriffsschuldner befreit diesen; er kann bei seinen Vormännern Regress nehmen, Art. 47 III WG
• Abweichungen von § 426 BGB: Vorrang des Wechselrechts, Rangfolge der Verpflichteten
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Wechsel an eigene Order
• Aussteller bezeichnet sich selbst als Wechselnehmer (Remittenten), Art. 3 I WG
• Abweichung von § 783 BGB: Anweisung verlangt Nennung eines Dritten als Empfänger
• Funktion: Aussteller kann die Person des Erwerbers zunächst offen lassen
• Weitergabe durch Indossament, Aussteller haften dann auch als Indossant
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Trassiert-eigener Wechsel
• Aussteller bezeichnet sich selbst als Bezogenen, Art. 3 II WG
• Behandlung wie gezogener Wechsel (Tratte)• Funktion: Hauptniederlassung zieht Wechsel auf
Zweigniederlassung - „Kommanditwechsel“ (vgl. §§ 13 ff. HGB)
• Haftung des Ausstellers als Aussteller, als Annehmer nur bei Annahme
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Eigener Wechsel - Solawechsel
• Variante nicht der Anweisung (§§ 783 BGB), sondern des Schuldversprechens (§ 780 BGB)
• Der Aussteller verpflichtet sich zur Zahlung der Wechselsumme an den Remittenten, Art. 78 I WG
• Es gibt keinen Bezogenen/Annehmer• Übertragung durch Indossament• Funktion: Finanzwechsel, Kreditsicherheit