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228 Sitzungsberiehte versetzt. Danach wurden 7 ml 2 n-Iqatronlauge zugegeben und die KSlbchen dunkel gestellt. ~qaeh genau 1 Std wurden 10 ml 2 n-Sehwefelsaure hinzugeffig$ und das ausgesehiedene Jod mit Tabelle3. Gehalt an Lablatensgure in verschiedenenLabiatendrogen Droge l~os- marin Salbei Majoran Bohnen- kraut Gehalt an Labiatens~ure, bestimmt mit NaSO-~[ethode in % 3,70 2,20 2,35 0,33 photometr. bei 325 m/z in % 3,55 2,00 2,30 0,1 n-NatriumthiosulfatlSsung zuriicktiti~ert. Die Diffe- renz zwischen dem Verbraueh an 0,1 n-JodlSsung des unbehandelten und des behandelten Auszuges gibt den dutch die Labiatens/~ure erzielten Verbraueh an (1 ml 0,1 n-Jodl5sung ~ 1,8rag Labiatens~ure). Hierzu ist zu bemerken, dab Chlorogens~ure und Kaffees~ure eben- falls -- wenn auch nur zum geringeren Tefl -- yon Haut- pulver gebunden werden. Die Menge ist abet hier, naeh dem Papierchromatogramm zu urteflen, nur geringfii- gig. Zur photometrischen Bestimmung mul]ten die un- behandelten Ausziige 1:100 und die mit Hautpulver behandelten 1 : 10 verdiinnt werden. Der Gehalt wurde ebenfalls aus der Differenz unter Beriicksiehtigung gleieher Verdfinnung bereehnet. Die erhaltenen Ergebnissc sind der Tab. 3 zu entnehmen. gusammenfassung Die bekannte antioxydative Wirkung der als Gewiirze verwendeten Labiaten- drogen beruht zum betr/~chtlichen Tefl auf der Anwesenhei~ der Labiatens/~ure (,,La- biatengerbstoff"), einem Depsid aus Kaffees/~ure und ~-Hydroxyhydrokaffees/~ure. So verzSgerten Labiatens~ure, Kaffeesaure, Salbei-, Rosmarin- und Majoranbl/~tter- pulver das Ranzigwerden im Schweinefett bei 20 °, 37 ° und 50 ° C. Daneben diirften auch die in den Drogen enthaltenen Flavonole an der Wirkung beteiligt sein. Sitzungsberichte XVII. Internationaler Kongrell flit reine und angewandte Chemie in Miinchen vom 30. August bis 6. Segtember 1959 Auf Einladung des Deutschen Zentralausschusses ffir Chemie hielt die ,,International Union ol Pure and Applied Chemistry" (IUPAC) in der Zeit veto 30. VIII. bis 6. IX. 1959 ihren XVII. InternationalenKongreB ffir reine und angewandte Chemie ab. In Verbindung mit diesem KongreB land die XX. Konferenz der IUPAC start. Das Hauptthema des Kongresses bildete die anorganiseheChemie. Danebenwurden 2 Symposien aus dem Gebiet der Biochemie und 3 Symposien aus dem Gebiet der angewandten Chemie ver- anstaltet. Mit dem XVII. Internation~lenKongreB der IUPAC trat zum 3. Mal ein internationaler ChemikerkongreB in Deutschland zusammen. Der erste f~nd 1860 in Karlsruhe, der zweite 1903 in Berlin start. •uf dem Kongrel~, der yon 2513 Teflnehmern aus 41 L~ndern besucht war, wurden insgesamt 514 Vortr~ge gehalten. Ffir die Leser dieser Zeitschrift sind insbesondere die Symposien fiber Biochemie und an- gewandte Chemie einschl~gig. Das Symposium B I, geleitet yon Prof. Dr. F. L¥~E~ (Mfinchen), hatte das Thema: ,,Naturfarbstoffe und ihre Biogenese"; Symposium B II, geleitet yon Prof. Dr. Tm WIV.LA~D (Frankfurt a. M.), hatte das Thema: ,,Struktur, Biogenese und Synthese biologiseh wiehtiger Oligopeptide"; Symposium C II, geleitet yon Prof. Dr. S. W. SoucI (Miinehen), hatte das Thema: ,,Beseitigung und Verwertung biogener und industrieller Abfallstoffe"; Sympo- sium C III, ebenfalls geleitet yon Prof. Dr. S. W. SovcI (Miinchen), hatte das Thema: ,,Lebens- mittel-Zusatzstoffe und Riickst/~nde yon Seh~dlingsbekgmpfungsmitteln in Lebensmitteln". -- ]~in weiteres Symposium (C I), geleitet yon Prof. Dr. F. PATAT (Miinchen), mit dem Thema: ,,Reaktionen bei hSehstem Druck" diirfte fiir die Leser dieser Zeitsehrift weniger einsehlggig sein. * Nut soweit gehaltene Vortr~ge voraussichtlieh nieht im Druek erseheinen.

XVII. Internationaler Kongreß für reine und angewandte Chemie in München vom 30. August bis 6. September 1959

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Page 1: XVII. Internationaler Kongreß für reine und angewandte Chemie in München vom 30. August bis 6. September 1959

228 Sitzungsberiehte

versetzt. Danach wurden 7 ml 2 n-Iqatronlauge zugegeben und die KSlbchen dunkel gestellt. ~qaeh genau 1 Std wurden 10 ml 2 n-Sehwefelsaure hinzugeffig$ und das ausgesehiedene Jod mit

Tabelle3. Gehalt an Lablatensgure in verschiedenen Labiatendrogen

Droge

l~os- marin

Salbei Majoran Bohnen- kraut

Gehalt an Labiatens~ure, bestimmt mit

NaSO-~[ethode

in %

3,70 2,20 2,35 0,33

photometr. bei 325 m/z

in %

3,55 2,00 2,30

0,1 n-NatriumthiosulfatlSsung zuriicktiti~ert. Die Diffe- renz zwischen dem Verbraueh an 0,1 n-JodlSsung des unbehandelten und des behandelten Auszuges gibt den dutch die Labiatens/~ure erzielten Verbraueh an (1 ml 0,1 n-Jodl5sung ~ 1,8rag Labiatens~ure). Hierzu ist zu bemerken, dab Chlorogens~ure und Kaffees~ure eben- falls - - wenn auch nur zum geringeren Tefl - - yon Haut- pulver gebunden werden. Die Menge ist abet hier, naeh dem Papierchromatogramm zu urteflen, nur geringfii- gig. Zur photometrischen Bestimmung mul]ten die un- behandelten Ausziige 1:100 und die mit Hautpulver behandelten 1 : 10 verdiinnt werden. Der Gehalt wurde ebenfalls aus der Differenz unter Beriicksiehtigung gleieher Verdfinnung bereehnet.

Die e rha l tenen Ergebnissc sind der Tab. 3 zu en tnehmen.

gusammenfassung

Die b e k a n n t e an t ioxyda t ive W i r k u n g der als Gewiirze verwendeten Labia ten- drogen beruh t zum betr/~chtlichen Tefl auf der Anwesenhei~ der Labiatens/~ure (,,La- biatengerbstoff") , e inem Depsid aus Kaffees/~ure u n d ~-Hydroxyhydrokaffees/~ure. So verzSgerten Labiatens~ure , Kaffeesaure, Salbei-, Rosmarin- u n d Majoranbl/~tter- pulver das Ranzigwerden im Schweinefett bei 20 °, 37 ° u n d 50 ° C. Daneben di irf ten auch die in den Drogen en tha l t enen Flavonole an der W i r kung beteil igt sein.

Sitzungsberichte XVII. Internationaler Kongrell flit reine und angewandte Chemie in Miinchen

vom 30. August bis 6. Segtember 1959

Auf Einladung des Deutschen Zentralausschusses ffir Chemie hielt die ,,International Union ol Pure and Applied Chemistry" (IUPAC) in der Zeit veto 30. VIII. bis 6. IX. 1959 ihren XVII. Internationalen KongreB ffir reine und angewandte Chemie ab. In Verbindung mit diesem KongreB land die XX. Konferenz der IUPAC start.

Das Hauptthema des Kongresses bildete die anorganisehe Chemie. Daneben wurden 2 Symposien aus dem Gebiet der Biochemie und 3 Symposien aus dem Gebiet der angewandten Chemie ver- anstaltet. Mit dem XVII. Internation~len KongreB der IUPAC trat zum 3. Mal ein internationaler ChemikerkongreB in Deutschland zusammen. Der erste f~nd 1860 in Karlsruhe, der zweite 1903 in Berlin start. •uf dem Kongrel~, der yon 2513 Teflnehmern aus 41 L~ndern besucht war, wurden insgesamt 514 Vortr~ge gehalten.

Ffir die Leser dieser Zeitschrift sind insbesondere die Symposien fiber Biochemie und an- gewandte Chemie einschl~gig. Das Symposium B I, geleitet yon Prof. Dr. F. L¥~E~ (Mfinchen), hatte das Thema: ,,Naturfarbstoffe und ihre Biogenese"; Symposium B II, geleitet yon Prof. Dr. Tm WIV.LA~D (Frankfurt a. M.), hatte das Thema: ,,Struktur, Biogenese und Synthese biologiseh wiehtiger Oligopeptide"; Symposium C II, geleitet yon Prof. Dr. S. W. SoucI (Miinehen), hatte das Thema: ,,Beseitigung und Verwertung biogener und industrieller Abfallstoffe"; Sympo- sium C III , ebenfalls geleitet yon Prof. Dr. S. W. SovcI (Miinchen), hatte das Thema: ,,Lebens- mittel-Zusatzstoffe und Riickst/~nde yon Seh~dlingsbekgmpfungsmitteln in Lebensmitteln". - - ]~in weiteres Symposium (C I), geleitet yon Prof. Dr. F. PATAT (Miinchen), mit dem Thema: ,,Reaktionen bei hSehstem Druck" diirfte fiir die Leser dieser Zeitsehrift weniger einsehlggig sein.

* Nut soweit gehaltene Vortr~ge voraussichtlieh nieht im Druek erseheinen.

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Sitzungsberlchte 229

Symposium C II war unterteflt in 3 Sektionen: ,,Behandlung h~uslicher und st~dtiseher Abw~sser mit besonderer Beriicksichtigung mikrobiologiseher Verfahren", ,,Behandlung in- dustrieUerAbfallstoffe mit besonderer Beriicksichtigung mikrobiologischer Veffahren", ,,Behand- lung radioaktiver Rfickst~nde". Die Sektionshauptvortr~ge innerhalb dieses Symposiums waren: E. H. LvN])I~ (Stockholm): "On wastes from fermentation industries and application of fermen- tation methods to other wastes than sewage" (S. 312); K. W u ~ A ~ (Ziirich): ,,Probleme der biologisehen Abwasserreinigung" (S. 282); M. GUILLOT (Paris): ((Elimination des r~sidus radio- actifs)) (S. 234).

Symposium C III war unterteilt in 2 Sektionen:, ,LebensmitteLZusatzstoffe" und,,Rfickst~inde yon Schadlingsbek~mpfungsmitteln in Lebensmitteln". Die Sektionshauptvortr~ge innerhalb dieses Symposiums waren: 2~. C. F~AZER (Birmingham, England): "Food additives - - toxicolo- gical Problems" (S. 272); O. HSGL (Bern): ,,Analytik der Lebensmittel-Zusatzstoffe" (S. 271); L. W. HAZLETO~ (Falls Church, Va., USA) : "The safety of pesticide chemicals; a review of modern concepts and practices" (S. 277) ; F.A. Gu~cT~m¢ (Riverside, Calif., USA) : "Analytical evaluations of residues of pesticide chemicals in foods and feeds; a review of modern concepts, practices and problems" (S. 275). - - ~Tber samtliche Sektionshauptvortrage wird im Referatentefl dieser Zeit- schrift (dieses Heft) beriehtet. Die Zahlen in Klammern geben die Seiten an.

Aus dem Stoff der Symposien B I und B I I seien folgende Sektionshauptvortr~ge hervor- gehoben: E. C. GRO~ (Bern): ,,~Tber die Biogenese der Carotinoide in pflanzliehen Organismen" (S. 236) ; P. D~SNUELLE (Marseille) : ((Sur quelques peptides pr6sentant un int6ret en Enzymologie)> (S. 235); J. C. SHEEtrA~ (Cambridge, Mass., USA): "Cyclic peptides with antibiotic actions" (S. 234) ; F. ~OR~ (Frag) : "Peptide regions of indentical structure in proteins" (S. 235).

Ober die Plenarvortriige und Sektionshauptvortrgge des Gesamtkongresses sind 2 B~nde ersehienen (vgl. unter ,,Buehbespreehungen" S. 233). - - Der Inhalt der Diskussionsvortr~ge ist in 2 Referatenbgnden, die bereits zu.. Begim~ des Kongresses vorlagen, wiedergegeben (vgl. unter ,,Buchbespreehungen" S. 233). - - Uber die XX. Konferenz der IUPAC erschien eine zusammen- fassende Broschiire (vgl. unter ,,Buchbesprechungen" S. 233). S.W. Souci (Mfinchen)

MitteUung ¥ der Kommission zur Prii~ung der Lebensmittelkonservierung

der Deutschen Forschungsgemeinscha i t (DFG)*

vom 13. Januar 1961

Die Mitteilung befaBt sich mit Konservlerungssto]]en, Antioxydantien, Synergis~en. Emul- gatoren und Stabilisatoren.

Zun~chst werden die Stoffe angefiihrt, die konservlerend wirken kSnnen, aber nicht als Konservierungsstoffe im Sinn der Mitteilung I anzusehen sind. Es sind dies

a) Zucker, Speisefette und SpeiseSle; b) Kochsalz, ~thanol, Kohlendioxyd (Kohlens~ure), Essig und Essigs~ure, Mflchs~ure,

Weins~ure, Citronens~ure, Orthophosphors~ure, Diphosphors~ure 1. Die genannten Stoffe besitzen zwar auch die Eigenschaft, die Haltbarkeit damit hergestellter

Lebensmittel zu verl~ngern, jedoch erfolgt ihre Verwendung in der Regel aus anderen Griinden. Bezfiglich der eigentlichen Konservierungssto~e gegen mikrobiell bedingten Verderb werden

2 Listen aufgestellt: Liste I umfai~t diejenigen Stoffe, die nach dem derzeitigen Wissensstand fiir die Lebensmittel-

konservierung als duldbar angesehen werden, w~hrend Liste I I die Stoffe enth~lt, deren Unter- suchung noch nieht abgeschlossen ist, die aber auf Grund bereits vorliegender Ergebnisse als vorl~iu/ig duldbar angesehen werden. Eine endgiiltige Entscheidung fiber die Stoffe der Liste I I bleibt vorbehalten.

Ffir die als duldbar oder a]s vor]~ufig duldbar angesehenen Konservierungsstoffe werden Tages- hSchstmengen in der Gesamtnahrung und HSchstkonzentrationen im einzelnen Lebensmittel angegeben. Hiervon wird nur dann abgesehen, welm auch bei mehrfaeh hSherer Dosierung, als sic praktisch maximal erwartet werden kann, noch eine ausreichende Sieherheitsspanne gew~hr- leistet ist.

Die Listen I und I I sind naehfolgend wiedergegeben.

* Referat fiber Mitteflung IV vgl. diese g. 111, 414 (1959/60). i Friiher als ,,Pyrophosphors~ure" bezeichnet.