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10.02.2012 1 Weidemanagement - Lebensraum- und Gewässerschutz für Amphibien und Reptilien Dr. Andreas Zahn Bund Naturschutz Kreisgruppe Mühldorf Zufall, Sonne und Regen Vernetzung / Besiedlung Feinde „Kapazitätder Laichgewässer Was begrenzt Amphibien- und Reptilienbestände? „Kapazität der Laichgewässer „Kapazität“ der Landlebensräume Landlebensräume – worauf kommt es an? Größe Qualität (Verstecke, Nahrung) Feinde Vernetzung Vernetzung ?

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Weidemanagement - Lebensraum- undGewässerschutz für

Amphibien und Reptilien

Dr. Andreas Zahn

Bund Naturschutz

Kreisgruppe Mühldorf

• Zufall, Sonne und Regen

• Vernetzung / Besiedlung

• Feinde

• „Kapazität“ der Laichgewässer

Was begrenzt Amphibien-und Reptilienbestände?

„Kapazität der Laichgewässer

• „Kapazität“ der Landlebensräume

Landlebensräume –worauf kommt es an?

• Größe

• Qualität (Verstecke, Nahrung)

• Feinde

• Vernetzung

Vernetzung ?

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Vielfalt unterschiedlicher Strukturen!

Wechselkrötenprojekt LVB München

Größe & Qualität

Beispiel Erdkröte

• Adulte x 3 / ha = geschätzte Anzahl / ha

• BN - Kiesgrube 210 Erdkröten / ha

• Stadtpark 80 Erdkröten / ha

17 ha 13 ha

Wechselkröte

• Regelmäßig hoher Reproduktionserfolg

• 1995-2011: im Schnitt 5 rufende Männchen

Beispiel Freibad Heldenstein

• Landlebensraum: Liegewiese, Feldrand, Parkplatz, Gärten

• Mangel an insektenreichem Offenland

• Im Schnitt 20 rufend Laubfrösche!

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Nahrungsangebot im Offenland

Insektendichte im Grünland

70

80

90

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mm 7

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10m

m

<5mm5-15mm>15mm

0

10

20

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40

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15

m

Mahd oder Beweidung?

Insekten auf Wiesen

0

50

100

150

200

250

300

350

Vor Mahd Nach Mahd

Ind

ivid

uen

<0,5 cm

0,5-1 cm>1 cm

Welche Beweidung?

Wesentliche Faktoren:• Besatzdichte• Reduktion der Vegetation• Jahreszeit• Weidetierarten• Zielarten

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Beweidung: Strukturvielfalt und „weiche“ Übergänge

Zielarten Amphibien und Reptilien:

- Beweidungsmodus muss Strukturvielfalt erhalten

- Keine Nachmahd!

Laichgewässer und Beweidung

Problem:• Pionierarten brauchen besonnte,

vegetationsarme, periodische Laichgewässer

• Pionierarten sind daher fast vollständig auf Sekundärhabitate angewiesen

• Neuentstehung von Laichgewässern nur durch Abbau & Panzer

• Alternative: Ständige Neuanlage oder DauerpflegeDauerpflege

• Beweidung sinnvolle Option

Vorteile der Beweidung• Reduktion der Vegetation

• Schaffung offener Uferstellen

• Reduktion der Feinde?

Grasfrosch: Hoher Reproduktionserfolg in besonnten Gewässern mit starken Wasserstands-schwankungen

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Beispiel Jettenbach

• Niedermoor am Inn (MÜ)

• Beweidung seit 1996

• Standweide 0,8-1,2 GV/ha

• Rinder (Galloway, Pinzgauer)

• Seit 2011 Wasserbüffel

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Vor- und Nachteile von Rindern und Büffeln

• Einfache Zäunung• Wenig selektiver Fraß• Reduktion von Röhricht• „Trittschäden“ & Suhlen• Geringer Gehölzverbiss• Friedlich

• Ca. 10 Hektar, 0 - 23 Gewässer

• Beweidung seit 1999; Standweide, 10-17 Jungrinder

Kiesgrube des Bund Naturschutz bei Heldenstein (MÜ)

Einfluss der Beweidung

- Aufkommen von Röhricht in Gewässern wird stark reduziert - Vegetationsarme Ufer werden erhalten / geschaffen (Fraß und Tritt!)- Problem: Wasserstandsschwankungen für Pionierarten zusätzlich erforderlich

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• Problem: Gehölzverbiss nicht ausreichend• Ziegen seit 2011 Vor- und Nachteile

von Ziegen

• Aufwendiger Zaun• Rehwild ?• Schlecht geeignet für

Feuchtgebiete• Unterstand nötig• Unterstand nötig • Anfällig gegen Parasiten• Schutz von Einzelgehölzen• Gehölzverbiss• Gehölzverbiss• Gehölzverbiss

Gute Gründe für Beweidung• Strukturvielfalt einfacher erreichbar als durch Mahd

• Naturschutz durch landwirtschaftliche Nutzung

• Tiergerechte „Fleischproduktion“

• Ziel: Naturschützer letztlich überflüssig

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AM BESTEN NICHTS NEUES …

Beispiele für Beweidung von Gewässern

• Neusiedler See

Beispiele für Beweidung von Gewässern - Save-Auen

Lippeauen - Nordrhein-Westfalen

Danke für die Aufmerksamkeit!