5
Die Nachwuchsforschungsgruppe EuroGaps untersucht Außenbeziehungen und Außenan- sichten der EU in Sub-Sahara Afrika und der Schwarzmeerregion. Die Forschungen in Afrika konzentrieren sich auf Kenia und Sene- gal. In Kenia untersuchen wir im Rahmen des Projekts wie die verschiedenen EU-Partner (Mitgliedsstaaten und EU-Botschaſt) auf der polischen Ebene sowohl untereinander als auch mit der kenianischen Regierung koope- rieren. Durch den Auau des Gemeinsamen Auswärgen Dienstes der EU im Dezember 2010 haben kollekve Außenbeziehungen der EU neben der Entwicklungs- und Handelspoli- k auch eine polische und diplomasche Komponente erhalten. In diesem Zusammen- hang weicht unser Projekt bewusst von „Entwicklungs“forschung ab und analysiert nicht Entwicklungs“hilfe“ sondern das poli- sche Verhältnis der EU zu Ländern des Globa- len Südens. In einem ersten Schri geht es dabei um die Koordinaonsprozesse der verschiedenen EU-Partner in Kenia, d.h. um die Frage wie polische und diplomasche Beziehungen abgesmmt werden und wie sich „Europa“ kollekv posioniert. In einem zweiten Schri interessiert uns die Interakon mit den kenianischen Partnern und wie die EU als kollekver Akteur wahrgenommen wird, v.a. im Rahmen des neu geschaffenen Gemeinsamen Auswärgen Diensts. Wir versuchen also herauszufinden, wie die ver- schiedenen EU-Partner miteinander und mit den kenianischen Partnern zusammenarbei- ten. In Senegal fokussiert sich unser Projekt stärker auf die europäische Migraonspolik sowie die Strukturen und Prozesse eines europäischen Grenzregimes in Senegal. Durch den gezielten Einsatz der Europäischen Agen- tur für die operave Zusammenarbeit an den Außengrenzen, FRONTEX, versucht die EU zusammen mit der senegalesischen Regierung Migraon aus Westafrika in die EU zu regulie- ren. Im Zuge dessen werden Grenzprakken in Länder fernab der EU ausgelagert und häufig die dorgen, teils autokraschen, Regierungen als „Grenzwächter“ der EU in- strumentalisiert. Durch oſt repressive Grenz- prakken sowie die Kooperaon mit teilweise fragwürdigen Regierungen wird die EU häufig bezichgt, wider ihrer eigenen Werteoriene- Newsleer rung und normaven Grundhaltung zu han- deln. Unser Projekt untersucht, wie sich der- arge Wahrnehmungen in öffentlichen und populären Diskursen in Senegal arkulieren. In beiden Ländern arbeiten wir eng mit lokalen Universitäten, in erster Linie mit der Université Cheikh Anta Diop de Dakar und der University of Nairobi, zusammen. Im Zuge dessen werden im Sommer 2012 jeweils eine Gastwissenschaſtlerin aus Senegal, Salimata Soumaré, und aus Kenia, Anita Kiamba, für einige Monate an das Instut für Humangeo- graphie kommen. Insbesondere zwischen dem Instute of Diplomacy and Internaonal Studies der University of Nairobi und dem hiesigen Instut für Humangeographie beste- hen intensive Beziehungen. Als Teil dieser wird im Moment eine mögliche, formalisierte Partnerschaſt und ein Austauschprogramm für Studenten und Doktoranden der beiden Instute verhandelt. Des Weiteren fand im Zuge der Forschungs- kooperaon am 08. März 2012 ein Symposi- um zur Rolle der EU in Kenia an der University of Nairobi sta. Die Teilnehmer, darunter Studenten und Wissenschaſtler sowie leiten- de Beamte des kenianischen Außenministeri- ums und die Vizebotschaſter der EU, Deutsch- lands und Frankreichs, diskuerten über die aktuelle Einschätzung, Möglichkeiten und Probleme des Verhältnisses zwischen der EU und Kenia. Im Fokus stand dabei der Aus- tausch gegenseiger Sichtweisen und Erwar- tungen. Zurzeit sind die beteiligten Forscher Veit Bachmann und Nannee Abrahams noch zur Feldforschung in Senegal und Kenia. Anschlie- ßend geht es im April bzw. Juli wieder zurück nach Frankfurt (Campus Bockenheim, Robert- Mayer-Str. 10). Weitere Informaonen zum EuroGaps-Projekt sind unter www.eurogaps.eu oder in der aktuellen Aus- gabe von Forschung Frankfurt (3.2011; siehe hp://www.muk.uni-frankfurt.de/36074089/ fofra_3-11_06.pdf) erhältlich. Über ein weite- res Interesse an unserer Arbeit und entspre- chende Kontaktaufnahme freuen wir uns aber natürlich immer. Veit Bachmann Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung an der Goethe-Universität Frankfurt #1.2012 Neues aus Forschung und Forschungsförderung I © Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung 2012 Impressum: Dr. Stefan Schmid Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt Tel: 069/798-32097, Fax: 069/798-32098 [email protected] Veranstaltungshinweise Mi, 13. Juni 2012, ZIAF-Nachwuchstreffen Cas 1.802, 19 Uhr s.t 3. ZIAF Nachwuchstreffen – Filmabend mit an- schließendem geselligen Zusammensein. Bericht Seite 5 16.-18. April 2012, Workshop an der Universität Würzburg Im Rahmen eines internaonalen und inter- disziplinären Forschungsprojektes an den Uni- versitäten Frankfurt, Würzburg, Niamey und Zaria, wird im April 2012 ein Workshop zum Thema “The link between nutrional rickets and environmental condions in West Africa“ an der Universität Würzburg veranstaltet. Dabei sollen nicht nur die aktuellen Ergebnis- se aus medizinischer, ernährungswissen- schaſtlicher, umweltanalyscher und boden- kundlicher Arbeit vorgestellt, sondern auch die Kontakte zwischen den Forschern der unterschiedlichen Disziplinen und Länder ausgebaut werden. Ziel des Workshops ist es, eine Strategie für die Umsetzung noch offener Forschungsfragen zu erarbeiten. Im Anschluss an den Workshop wird ein Teil der Gäste aus Nigeria und Niger die For- schungseinrichtungen der AG Bodenkunde des Instuts für Physische Geographie der Universität Frankfurt besuchen (23.- 25.4.2012). Erwartet werden Prof. Dr. Idris Jaiyeoba und Mercy Richards (Bodenkunde, Universität Zaria) sowie Dr. Ousseini und Dr. Sani (Physische Geographie, Universität Nia- mey). Bei Rückfragen: Lena Hartmann, AG Boden- kunde, Universität Frankfurt, [email protected], 069 / 798- 40161 Di. 24. April - 3. Juli 2012, Vorlesungsreihe "Out of Africa“ an der Universität Mainz Vorlesungsreihe "Out of Africa: Zur Globalge- schichte des Homo sapiens", Hörsaal RW1, Jakob-Welderweg 9, JGU Mainz, diens- tags von 18.15 Uhr bis ca. 20.00 Uhr. Bericht Seite 5 Seite 1 In dieser Ausgabe: Neues aus Forschung und Förderung: Vorhaben des Schumpeter Centers Seite 2 Post-Doctoral Fellowship-Programm für die Sozialwissenschaſten Seite 3 AFRASO auf gutem Weg Seite 3 Buchveröffentlichungen und Buchan- kündigunegn Seite 4 Gäste an der Goethe-Uni Seite 4 UB-Sondersammelgebiet Seite 5 Die Arbeitsgruppe »EuroGaps« des Instuts für Humangeographie forscht in Kenia und Senegal

Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung an der ... · Vorhaben des Schumpeter enter for luster, Entrepreneurship and Innovation in Afrika Ziel des Schumpeter Center for Cluster,

  • Upload
    others

  • View
    3

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung an der ... · Vorhaben des Schumpeter enter for luster, Entrepreneurship and Innovation in Afrika Ziel des Schumpeter Center for Cluster,

Die Nachwuchsforschungsgruppe EuroGaps untersucht Außenbeziehungen und Außenan-sichten der EU in Sub-Sahara Afrika und der Schwarzmeerregion. Die Forschungen in Afrika konzentrieren sich auf Kenia und Sene-gal. In Kenia untersuchen wir im Rahmen des Projekts wie die verschiedenen EU-Partner (Mitgliedsstaaten und EU-Botschaft) auf der politischen Ebene sowohl untereinander als auch mit der kenianischen Regierung koope-rieren. Durch den Aufbau des Gemeinsamen Auswärtigen Dienstes der EU im Dezember 2010 haben kollektive Außenbeziehungen der EU neben der Entwicklungs- und Handelspoli-tik auch eine politische und diplomatische Komponente erhalten. In diesem Zusammen-hang weicht unser Projekt bewusst von „Entwicklungs“forschung ab und analysiert nicht Entwicklungs“hilfe“ sondern das politi-sche Verhältnis der EU zu Ländern des Globa-len Südens. In einem ersten Schritt geht es dabei um die Koordinationsprozesse der verschiedenen EU-Partner in Kenia, d.h. um die Frage wie politische und diplomatische Beziehungen abgestimmt werden und wie sich „Europa“ kollektiv positioniert. In einem zweiten Schritt interessiert uns die Interaktion mit den kenianischen Partnern und wie die EU als kollektiver Akteur wahrgenommen wird, v.a. im Rahmen des neu geschaffenen Gemeinsamen Auswärtigen Diensts. Wir versuchen also herauszufinden, wie die ver-schiedenen EU-Partner miteinander und mit den kenianischen Partnern zusammenarbei-ten.

In Senegal fokussiert sich unser Projekt stärker auf die europäische Migrationspolitik sowie die Strukturen und Prozesse eines europäischen Grenzregimes in Senegal. Durch den gezielten Einsatz der Europäischen Agen-tur für die operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen, FRONTEX, versucht die EU zusammen mit der senegalesischen Regierung Migration aus Westafrika in die EU zu regulie-ren. Im Zuge dessen werden Grenzpraktiken in Länder fernab der EU ausgelagert und häufig die dortigen, teils autokratischen, Regierungen als „Grenzwächter“ der EU in-strumentalisiert. Durch oft repressive Grenz-praktiken sowie die Kooperation mit teilweise fragwürdigen Regierungen wird die EU häufig bezichtigt, wider ihrer eigenen Werteorientie-

Newsletter

rung und normativen Grundhaltung zu han-deln. Unser Projekt untersucht, wie sich der-artige Wahrnehmungen in öffentlichen und populären Diskursen in Senegal artikulieren.

In beiden Ländern arbeiten wir eng mit lokalen Universitäten, in erster Linie mit der Université Cheikh Anta Diop de Dakar und der University of Nairobi, zusammen. Im Zuge dessen werden im Sommer 2012 jeweils eine Gastwissenschaftlerin aus Senegal, Salimata Soumaré, und aus Kenia, Anita Kiamba, für einige Monate an das Institut für Humangeo-graphie kommen. Insbesondere zwischen dem Institute of Diplomacy and International Studies der University of Nairobi und dem hiesigen Institut für Humangeographie beste-hen intensive Beziehungen. Als Teil dieser wird im Moment eine mögliche, formalisierte Partnerschaft und ein Austauschprogramm für Studenten und Doktoranden der beiden Institute verhandelt.

Des Weiteren fand im Zuge der Forschungs-kooperation am 08. März 2012 ein Symposi-um zur Rolle der EU in Kenia an der University of Nairobi statt. Die Teilnehmer, darunter Studenten und Wissenschaftler sowie leiten-de Beamte des kenianischen Außenministeri-ums und die Vizebotschafter der EU, Deutsch-lands und Frankreichs, diskutierten über die aktuelle Einschätzung, Möglichkeiten und Probleme des Verhältnisses zwischen der EU und Kenia. Im Fokus stand dabei der Aus-tausch gegenseitiger Sichtweisen und Erwar-tungen.

Zurzeit sind die beteiligten Forscher Veit Bachmann und Nannette Abrahams noch zur Feldforschung in Senegal und Kenia. Anschlie-ßend geht es im April bzw. Juli wieder zurück nach Frankfurt (Campus Bockenheim, Robert-Mayer-Str. 10). Weitere Informationen zum EuroGaps-Projekt sind unter www.eurogaps.eu oder in der aktuellen Aus-gabe von Forschung Frankfurt (3.2011; siehe http://www.muk.uni-frankfurt.de/36074089/fofra_3-11_06.pdf) erhältlich. Über ein weite-res Interesse an unserer Arbeit und entspre-chende Kontaktaufnahme freuen wir uns aber natürlich immer.

Veit Bachmann

Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung an der Goethe-Universität Frankfurt #1.2

01

2

Neues aus Forschung und Forschungsförderung I

© Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung 2012

Impressum: Dr. Stefan Schmid Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt Tel: 069/798-32097, Fax: 069/798-32098 [email protected]

Veranstaltungshinweise

Mi, 13. Juni 2012, ZIAF-Nachwuchstreffen Cas 1.802, 19 Uhr s.t

3. ZIAF Nachwuchstreffen – Filmabend mit an-schließendem geselligen Zusammensein. Bericht Seite 5

16.-18. April 2012, Workshop an der Universität Würzburg

Im Rahmen eines internationalen und inter-disziplinären Forschungsprojektes an den Uni-versitäten Frankfurt, Würzburg, Niamey und Zaria, wird im April 2012 ein Workshop zum Thema “The link between nutritional rickets and environmental conditions in West Africa“ an der Universität Würzburg veranstaltet. Dabei sollen nicht nur die aktuellen Ergebnis-se aus medizinischer, ernährungswissen-schaftlicher, umweltanalytischer und boden-kundlicher Arbeit vorgestellt, sondern auch die Kontakte zwischen den Forschern der unterschiedlichen Disziplinen und Länder ausgebaut werden. Ziel des Workshops ist es, eine Strategie für die Umsetzung noch offener Forschungsfragen zu erarbeiten. Im Anschluss an den Workshop wird ein Teil der Gäste aus Nigeria und Niger die For-schungseinrichtungen der AG Bodenkunde des Instituts für Physische Geographie der Universität Frankfurt besuchen (23.-25.4.2012). Erwartet werden Prof. Dr. Idris Jaiyeoba und Mercy Richards (Bodenkunde, Universität Zaria) sowie Dr. Ousseini und Dr. Sani (Physische Geographie, Universität Nia-mey). Bei Rückfragen: Lena Hartmann, AG Boden-kunde, Universität Frankfurt, [email protected], 069 / 798-40161

Di. 24. April - 3. Juli 2012, Vorlesungsreihe "Out of Africa“ an der Universität Mainz

Vorlesungsreihe "Out of Africa: Zur Globalge-schichte des Homo sapiens", Hörsaal RW1, Jakob-Welderweg 9, JGU Mainz, diens-tags von 18.15 Uhr bis ca. 20.00 Uhr. Bericht Seite 5

Seite 1

In dieser Ausgabe:

Neues aus Forschung und Förderung:

Vorhaben des Schumpeter Centers Seite 2

Post-Doctoral Fellowship-Programm für die Sozialwissenschaften Seite 3

AFRASO auf gutem Weg Seite 3

Buchveröffentlichungen und Buchan-kündigunegn Seite 4

Gäste an der Goethe-Uni Seite 4

UB-Sondersammelgebiet Seite 5

Die Arbeitsgruppe »EuroGaps« des Instituts für Humangeographie forscht in Kenia und Senegal

Page 2: Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung an der ... · Vorhaben des Schumpeter enter for luster, Entrepreneurship and Innovation in Afrika Ziel des Schumpeter Center for Cluster,

Seite 2

Neues aus Forschung und Forschungsförderung II — Schumpeter Center Vorhaben des Schumpeter Center for Cluster, Entrepreneurship and Innovation in Afrika

Ziel des Schumpeter Center for Cluster, Entre-preneurship and Innovation ist die Erfor-schung und Vermittlung relevanten Wissens über Rohstoff-, Industrie- und Dienstleis-tungscluster. Das Center möchte mit seiner Arbeit dazu beitragen, dass Unternehmen, öffentliche Institutionen und andere Cluster-akteure Handlungsstrategien entwickeln, um nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu generie-ren.

In den Forschungsprojekten werden insbeson-dere Fragestellungen zu Akteursnetzwerken, Unternehmertum und Innovationssystemen bearbeitet. Die administrative Verankerung des Centers ist im August 2011 von der Euro-pean Business School (EBS) an den Fachbe-reich 3 der Goethe-Universität Frankfurt gewechselt. Die akademische Leitung wird durch Prof. Dr. Alexander Ebner, die operative Leitung durch Dr. Falk Raschke wahrgenom-men. Finanziert wird das Center aus Dritt-mitteln der Projekt- und Auftragsforschung.

Die Arbeit des Schumpeter Centers in Ghana

In Vorbereitung einer Spezialisierung der Bereiche Forschung, Lehre und Praxisprojekte in ghanaischen Agrar- und Rohstoff-Wertschöpfungsketten innerhalb des Ghana Institute of Management and Public Administ-ration (GIMPA) konnte das Schumpeter Cen-ter Herrn Raschke zwischen 2009 und 2011 als Gastdozent nach Ghana entsenden. Dem-entsprechend wurde die inhaltliche und stra-tegische Ausrichtung des GIMPA-Curriculums im Bereich Supply Chain und Clustermanage-ment nachhaltig verbessert. Hierzu wurde auch Expertise des Science and Technology Policy Research Institute (STEPRI), sowie des Ghana Council for Scientific and Industrial Research (CSIR) eingebunden und ein entspre-chendes Kooperationsabkommen abgeschlos-sen.

Abbildung 1: STEPRI-CSIR in Accra.

Ende 2010 besuchte eine ghanaische Delega-tion das Schumpeter Center in Deutschland um innerhalb eines Anbahnungstreffens die Ziele, Potenziale und Aktivitäten der Hoch-schulkooperation abzustecken. Diese Reise wurde durch das Bundesministerium für Bil-

dung und Forschung (BMBF) gefördert. GIM-PA bringt sich mit einem lokalen Team, Infra-struktur und Ressourcen in die Partnerschaft ein, so dass fünf Masterarbeiten vor Ort in Accra betreut werden konnten. Erste For-schungsergebnisse in Form einer von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützen Abschlussarbeit über die Agrarcluster von Kakao, Cashew und Sheanuss liegen vor und können als Pilotstudie genutzt werden.

Abbildung 2-4: Sericulturecluster (Seidenpro-duktion) in Accra; Transport in Ghana

Im Jahr 2011 wurde, während eines Aufent-halts in Ghana, durch die Vorbereitung der Förderanträge beim Deutschen Akademi-schen Austausch Dienst (DAAD) und BMBF sowie die Fokussierung der wissenschaftli-chen Ausrichtung, die Gründung des Centers weiter entwickelt. Zur Schwerpunktwahl konnten die Cluster mit der Produktion von Kolanüssen, Seide, Pilzen und Kakao vor Ort besucht werden. Außerdem wurde zusam-men mit Roland Berger Strategy Consultants ein Antrag für eine Studie zum Cocoa Certifi-cation Fund beim Dutch Ministry of Economic Affairs, Agriculture and Innovation und the Dutch Sustainable Trade Initiative (IDH) ge-stellt.

Newsletter Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung an der Goethe-Universität Frankfurt #1

.20

12

Abbildung 5-6: Kolanusscluster nahe Nkawkaw, Ghana. Zukünftige Vorhaben in der Hochschulzusam-menarbeit

Aufbau des Centers of Supply Chain and

Cluster Management (CSCCM) in Accra und Etablierung einer formalen Kooperati-on.

Integration interner und externer Partner

der Goethe-Universität Frankfurt .

Delegationsreise ghanaischer Partner nach

Frankfurt im Sommer 2012.

(Folge-)Antrag zur Finanzierung von Lehre

und Austausch innerhalb des DAAD-Programms für fachbezogene Partner-schaften mit Hochschulen in Entwicklungs-ländern.

Förderantrag beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Pro-gramm zur Anbahnung von wissensbasier-ten Partnerschaften für nachhaltige Lösun-gen mit Subsahara-Afrika.

Anstellung eines Experten als Koordinato-

rIn in Ghana mit Hilfe der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) - Centrums für International Migration (CIM).

Kai Scholz, Falk Raschke

© Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung 2012

Page 3: Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung an der ... · Vorhaben des Schumpeter enter for luster, Entrepreneurship and Innovation in Afrika Ziel des Schumpeter Center for Cluster,

Seite 3

Neues aus Forschung und Forschungsförderung III Post-Doctoral Fellowship-Programm für die Sozialwissenschaften in Subsahara-Afrika gestartet

Mit einer Auswahlkonferenz vom 18.-21.2. 2012 in Bamako, Mali, startete das dreijährige Fellowship-Programm in den Sozialwissen-schaften. Mit diesem Fewlloship-Programm tritt die Volkswagen Stiftung in eine neue Phase ihres langfristigen Engagement im Rahmen ihrer Initiative „Knowledge for To-morrow“ ein. Standen in der ersten Phase afrikanisch-deutsche Forschungsprojekte im Vordergrund, die in erster Linie der Qualifika-tion von DonktorandInnen dienten, soll nun der Schwerpunkt auf der Weiterqualifikation dieser und anderer Promovierter gelegt wer-den. Hierbei verfolgt die Stiftung einen Lang-fristansatz, der, theoretisch, den Teilnehmern eine substantielle Unterstützung auf dem Weg vom Promovierenden bis hin zum inter-national vielbeachteten Professor bietet.

10 junge AfrikanerInnen aus dem ganzen Kontinent waren nach vorheriger Selektion eingeladen, ihre Kandidatur vor einem inter-nationalen Gutachtergremium zu verteidigen. Morgens standen eine öffentliche Präsentati-on und Diskussion auf dem Programm, nach-mittags Einzelinterviews mit den Gutachtern. Das Themenspektrum reichte dabei von ivori-schen Milizionärsgruppen über aktuellste landwirtschaftliche Entwicklungen in Zimbab-we bis hin zum afrikanischen Banken- und Kreditwesen. Nachmittags besuchten alle Teilnehmer außerdem einen Workshop zu Arbeits- und Zeitmanagement, der von der Düsselsdorfer Firma uni support angeboten

wurde. Am ersten Abend stand zusätzlich noch eine Postersession in den Räumen von Point Sud an, dass die Auswahlkonferenz

zusammen mit dem ZIAF organisiert hatte. Aber auch das Kennenlernen und der Spaß kamen nicht zu kurz: am ersten Abend spielte der malische Musikstar Bassekou Kouyaté auf der Terrasse von Point Sud, am letzten Tag ging es auf den großen Markt und anschlie-ßend mit der Piroge auf den Niger und eine Insel. Sieben von zehn Kandidaten werden in diesen Tagen die Zusage bekommen. Sie kommen aus Äthiopien, der Elfenbeiküste, Kamerun, Uganda, Zimbabwe und zweimal aus Ghana. Eine 11. Kandidatin aus Tansania musste Ihr Kommen wegen Schwangerschaft absagen. Sie bekommt im September 2012 während des Kick-Off-Workshops in Frankfurt die Chance, ihre Bewerbung zu verteidigen und nachnominiert zu werden.

Das ZIAF (Prof. Mamadou Diawara, Dr. Stefan Schmid und Dr. Marko Scholze) wird das Programm in den nächsten Jahren betreuen und mit den Kandidaten verschiedene Work-shops und Weiterbildungsmaßnahmen durch-führen. Geplant sind Veranstaltungen in Deutschland, Südafrika, Uganda und Ghana. Das Programm wird nicht auf drei Jahre be-schränkt bleiben. Vorraussichtlich im Jahr 2014 wird es eine neue Ausschreibungsrunde geben, auf die sich auch die erfolgreichen Teilnehmer der 1. Runde bewerben können. Diesmal nicht mehr als Junior Fellows, son-dern als Senior Fellows.

Stefan Schmid

Newsletter Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung an der Goethe-Universität Frankfurt #1

.20

12

© Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung 2012

Vom 25.3. bis zum 5. April findet eine vom DAAD finanzierte Reise einer interdisziplinär besetzten Delegation in den Süd-Sudan statt, um Kontakte für einen längerfristige Koopera-tion an der Universität Juba zu knüpfen. Be-teiligt sind mehrere Institute der Universität Frankfurt (F. Schrenk—federführend/Paläo-biologie, J. Runge/Physische Geographie, D. Jaimovich/Ökonomie, B. Pater/Politikwissen-schaften,), sowie Vertreter von Bik-F (B. Kunz) der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung (A. Ylönen) der Hochschule Karlsruhe (G. Schaab) und dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt (O. Sandrock).

Primäres Ziel der Reise ist es durch Koopera-tionsgespräche vor allem mit Vertretern der Colleges “Natural Resources and Environ-mental Studies” und “Economic and Social Studies” sowie weiteren außeruniversitären Kooperationspartnern die institutionelle Bedarfslage und Interessen und eine gemein-same Vorgehensweise der weiteren Ausge-staltung der Kooperation zu dem gemeinsa-men Forschungsfeld „Natural resources and Governement“ auszuloten. Darauf basierend soll im Anschluss ein Antrag im DAAD Pro-gramm „Fachbezogene Partnerschaften mit Hochschulen in Entwicklungsländern“ gestellt werden.

Karen Hahn

Ein neues Kooperationsvorhaben gestar-tet: Fact Finding Mission im Süd-Sudan

Das geplante Interzentren-Programm Afrikas Asiatische Optionen (AFRASO), das im No-vember 2011 von ZIAF und IZO gemeinsam beantragt wurde, hat die erste Gutachterrun-de genommen. Am 26. April werden die Direktoren von ZIAF und IZO, Prof. Frank Schulze-Engler und Prof. Arndt Graf, sowie Vizepräsident Prof. Rainer Klump, der selbst Mitantragsteller von AFRASO ist, das Projekt in Bonn vorstellen und sich den Gutachterfra-gen stellen.

Das Frankfurter Inter-Zentren-Programm „Afrikas Asiatische Optionen“ (AFRASO) geht von der Prämisse aus, dass sich Regionalstu-dien in einer globalisierten Welt zunehmend mit Entgrenzungs- und Transregional-isierungsprozessen konfrontiert sehen, auf die sie mit innovativen Konzepten und Theo-rien reagieren müssen, um ihren sich rasch verändernden Gegenstandsbereichen weiter-hin gerecht werden zu können. AFRASO setzt sich mit dieser Problematik am Beispiel neuer afrikanisch-asiatischer Interaktionen ausei-nander und folgt dabei der Annahme, dass diese Interaktionen auf wirtschaftlicher, politischer, sozialer und kultureller Ebene nicht nur den Ländern Asiens, sondern auch afrikanischen Akteuren neue Handlungsspiel-räume eröffnen. Dabei spielen neben China und Indien weitere, im Zusammenhang mit Afrika bisher weniger untersuchte asiatische Akteure wie Japan, Indonesien, Korea, Malay-sia und Vietnam eine zentrale Rolle.

Das Zentrum für interdisziplinäre Afrika-forschung (ZIAF) und das Interdisziplinäre Zentrum für Ostasien-studien (IZO) organisie-ren dazu ein innovatives und langfristig ange-legtes Forschungsprogramm, das folgende Themenfelder bearbeitet:

Plattform A „Neue Kooperationen – neue Abhängigkeiten?“ lotet mit den Schwerpunk-ten „Märkte in Bewegung“ und „Trans-nationale zivilgesellschaftliche Netzwerke“ zwei Schlüsselbereiche des von Chancen und Risiken geprägten Spannungsfeldes aus, in dem aktuelle asiatisch-afrikanische Koopera-tionen und Interaktionen angesiedelt sind.

Plattform B „Neue Entwicklungskonzepte – neue transregionale Räume?“ untersucht mit den Schwerpunkten „Kultur als Modus von Entwicklungspolitik“ und „Transregionale Raumkonstruktionen“ zwei zentrale Dimensi-onen neuer Konzepte der Ordnung und Ver-handlung gesellschaftlichen Lebens, die in afrikanisch-asiatischen Interaktionen gene-riert werden.

Das Projekt könnte bei Bewilligung zum 1. Oktober 2012 starten. Es ist auf 4 Jahre ange-legt, das beantragte Volumen beträgt 3,88 Millionen Euro.

Stefan Schmid

AFRASO auf gutem Weg!

Page 4: Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung an der ... · Vorhaben des Schumpeter enter for luster, Entrepreneurship and Innovation in Afrika Ziel des Schumpeter Center for Cluster,

© Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung 2012 Seite 4

Newsletter Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung an der Goethe-Universität Frankfurt #1

.20

12

Neue Veröffentlichungen von ZIAF-Mitgliedern Gäste an der Goethe-Uni Der Kaiser und sein Forscher: Der Briefwech-sel zwischen Wilhelm II. und Leo Frobenius (1924 - 1938)

Christoph Johannes Franzen, Karl-Heinz Kohl, Marie-Luise Recker (Hrsg.) Kohlhammer, 656 Seiten

Der ehemalige Kaiser und der Frankfurter Ethnologe standen in einer engen Beziehung, die weit über Mäzenatentum hinausging. Sie nahm ihren Ausgang von Wilhelms II. archäo-logischen und mythologischen Interessen, dehnte sich aber bald aus bis zur Entwicklung von Frobenius' mit seinen afrikanischen For-schungen begründeten "Kulturmorphologie". Die Edition des intensiven Briefwechsels zwi-schen Wilhelm II. und Leo Frobenius wirft damit ein Schlaglicht auf ein zentrales Kapitel im deutschen Selbstverständnis der Zwischen-kriegszeit und beleuchtet gleichzeitig eine weit über die monarchistischen Kreise hinaus-reichende Verknüpfung von Politik und Wis-senschaft sowie deren Wandel in Weimarer Republik und Drittem Reich.

Der BIOTA West Atlas – 10 Jahre Biodiversi-tätsforschung in einem Buch

Rund 150 Wissenschaftler und Wissenschaft-lerinnen deutscher Universitäten und For-schungseinrichtungen haben 10 Jahre lang zusammen mit afrikanischen Partnern die biologische Vielfalt Westafrikas und deren Wandel im Kontext von Klima- und Landnut-zungsveränderungen untersucht. Die Ergeb-nisse dieses vom Bundesforschungsministeri-um geförderten Projekts „BIOTA West“ (Biodiversity Transect Analysis in West Africa) liegen nun in drei Atlanten zu Benin, Burkina Faso und der Côte d’Ivoire vor, die kürzlich erschienen sind.

Die insgesamt über 2.100 Seiten starke drei-teilige Buchreihe bildet damit erstmals den gesammelten Stand des Wissens zur biologi-schen Vielfalt und ihrer Bedrohung in Benin, Burkina Faso und der Côte d’Ivoire ab. Die Atlanten beinhalten jeweils einen allgemeinen

Teil mit Daten zur westafrikanischen Bio-diversität und deren Einflussfaktoren, über die Kartenmaterial sowie Angaben zum Vorkommen und Verbreitung von Pflanzen- und Tierarten Auskunft geben. Außerdem werden Schutzkonzepte zum besseren Er-halt bestehender oder Regeneration bereits verlorener Artenvielfalt vorgestellt. In einem regionsspezifischen Teil werden jeweils die für das Land bedeutendsten Herausforde-rungen, der Status Biodiversität vor Ort, Schutzgebiete und Naturschutzstrategien in Analysen dargelegt. Zielgruppe der allge-mein verständlich geschriebenen Atlanten sind Biodiversitätsforschende, Entschei-dungsträger in Ministerien, Naturschutzbe-hörden, Nicht-Regierungsorganisatoren sowie die breite Öffentlichkeit und Lehrer. Neben der Bereitstellung von Information

sollen die Atlanten vor allem die Grundlage für den nachhaltigen Schutz der biologi-schen Vielfalt bieten.

Die Erstellung der Atlanten erfolgte feder-führend an der Goethe-Universität Frankfurt am Main (ZIAF-Beteiligte: J. Runge, D. Kamp-mann, J. Eisenberg, R. Wittig, G. Zizka, M. Schmidt, K. Hahn) in Zusammenarbeit mit allen BIOTA-West Beteiligten sowie finanzi-eller Unterstützung vom Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F) und IUCN Burkina Faso. Herausgeber sind neben der deutschen Seite die jeweiligen Partner des Großprojektes vor Ort in Benin, Burkina Faso und der Côte d’Ivoire.

Dr. Negaso Gidada ist im Juni und Juli 2012 Gast des Frobenius-Instituts und Exzellenz-clusters „Die Herausbildung Normativer Ord-nungen“. Nachdem er 1984 am Frobenius-Institut promovierte, schlug er eine politische Karriere in seinem Heimatland Äthiopien ein, wo er zwischen 1995 und 2001 erster Staats-

präsident des Landes war. 2009 trat er der Oppositionspartei UDJ bei. Während seines Aufenthaltes in Frankfurt wird er in einem Vortrag (siehe Veranstaltungshinweise) und einem Hauptseminar über seine Erfahrungen als Politiker berichten. Kontaktperson ist Dr. Sophia Thubauville, Leiterin der Frobenius-Bibliothek ([email protected])

Enquye Wondiumu Negash von der Universi-tät Addis Abeba ist auf Einladung von ROCEEH und ZIAF von April bis Juni 2012 in

Frankfurt zu Gast. Sie nimmt teil an einem Trainingspro-gramm „Palaeo-anthropology and Hominid Ecology, Habitats and En-vironments in Afri-ca”. Ansprechparter ist Dr. Christine Hertler ([email protected]

frankfurt.de).

Issaka Ouedraogo, Doktorand der Universität Ouagadougou (Burkina Faso), wird mit einem vierwöchigen DAAD-Kurzzeitstipendium im Juli nach Frankfurt kommen. Seine Promotion zum Thema Ökosystemdienstleistungen von Schutzgebieten in Burkina Faso wird durch das Biodiversitäts- und Klimazentrum Bik-F unterstützt. Er wird während seines Auf-enthaltes die Möglich-keit haben sich mit neusten statistischen Auswertungsverfah-ren vertraut zu ma-chen und Publikatio-nen zu schreiben. Ansprechpartnerin ist Dr. Karen Hahn ([email protected])

Julia Verne, Living Translocality—Space, Culture and Economy in Contemporary Swa-hili Trade. Erdkundliches Wissen – Band 150

Mobility not only challenges the everyday lives of millions of people, it also challenges scientific understanding of society, cultur, and space. Based on long-term mobile ethnogra-phic research connecting Zanzibar, the Tanzanian mainland, Mombasa, Dubai, and London, this volume takes up this challenge by exploring the translocal space emerging around contemporary Swahili trade. Exami-ning translocality as a lived experience, the

book succeeds in refining often overly abstract notions of mobile settings and relational space.

“In Living Translocality Julia Verne has given us an exemplary ethnographic cultural geo-graphy. Combining conceptual engagement and in-depth ethnographic knowledge, she offers an original and important account of translocal geographies.” Philip Crang , Royal Holloway, University of London

http://www.steiner-verlag.de/programm/fachbuch/geographie/reihen/view/titel/59034.html

ZIAF Buchankündigung

Page 5: Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung an der ... · Vorhaben des Schumpeter enter for luster, Entrepreneurship and Innovation in Afrika Ziel des Schumpeter Center for Cluster,

© Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung 2012 Seite 5

Newsletter Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung an der Goethe-Universität Frankfurt #1

.20

12

ilissAfrica

Ende 2011 wurden folgende Datenbanken in die Metasuche der „internet library sub-saharan Africa“ (ilissAfrica) eingebunden:

African Journals Online (AJOL), 30 Doku-mentenserver afrikanischer Universitäten sowie frankophone Projekte wir Gallica, Persee, CAIRN, Revues.org (über Bielefeld Academic Search Engine)

Koloniales Bildarchiv (u.a. Bildarchiv der

Deutschen Kolonialgesellschaft) an der UB Frankfurt …übrigens mit vielen Tier- und Landschaftsaufnahmen (hier Tansa-nia)

Damit erhöht sich die Zahl der (auch in Afrika) direkt digital zugänglichen Dokumente massiv und es werden mit ilissAfrica nicht mehr nur Aufsätze, Bücher und Websites gefunden, sondern auch digitale Quellenmaterialien wie etwa Fotos und Karten.

African Writers Series

Nach drei erfolglosen Antragsrunden bei der DFG konnte nach sechs Jahren doch noch die Volltextdatenbank „African Writers Series“ als Nationallizenz für ganz Deutschland zugäng-lich geschaltet werden. Zwischen 1962 und 2003 wurden in der Reihe des Heinemann Verlags die wichtigsten Texte der nachkoloni-alen afrikanischen Literatur publiziert, etwa Romane, Gedichtsammlungen und Theater-stücke von Chinua Achebe, Ama Ata Aidoo, Steve Biko, Buchi Emecheta, Nadine Gordi-mer, Bessie Head, Doris Lessing, Christopher Okigbo, Okot p'Bitek und Tayeb Salih.

JSTOR Collection IX

Die UB Frankfurt hat neuerdings eine Lizenz für die JSTOR Collection IX. Damit ist auch PAIDEUMA vom Frobenius Institut online zugänglich. Außerdem interessant sind die online Versionen von Urban Anthropology, Die Welt des Orients, Sudanic Africa, The Society of Malawi Journal, The Nyasaland Journal, Journal of Museum Ethnography, International Journal of Ethiopian Studies, Estudios de Asia y Africa, Botswana Notes and Records, Africa: Rivista trimestrale di studi e documentazione dell’Istituto italiano per l’Africa e l’Oriente sowie von einigen archäo-logischen Zeitschriften.

Dr. Hartmut Bergenthum, http://www.ub.uni-frankfurt.de/afrika

UB-Sondersammelgebiet »Afrika südlich der Sahara«

3. ZIAF-Nachwuchstreffen In der Reihe von Veranstaltungen für den Nachwuchs lädt das ZIAF am 13. Juni 2012 zu einem Filmabend mit anschließendem geselli-gen Zusammensein ein. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr s.t. in Raum Casino 1.802.

Gezeigt wird der vielfach preisgekrönte Film „Adopted“ (http://adopted.de/ und http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/ 0,1518,816546,00.html). Adopted ist eine Dokumentation über ein vollkommen ernst gemeintes, verblüffendes Projekt: ADOPTED vermittelt familiär ungebundenen, erwachse-nen Europäern Pateneltern in Afrika. Großfa-milien warten bereits auf die bevorstehende Zusammenführung mit ihren neuen Familien-mitgliedern.

In einer westlichen Welt, in der Werte wie Geborgenheit, Zugehörigkeit und Zusammen-halt verloren gegangen sind, bringt ADOPTED Menschen auf persönlicher und emotionaler Ebene jenen näher, die diese Werte pflegen. Großfamilien in Afrika erklären sich bereit, für Europäer symbolische Patenschaften zu über-nehmen, da sie überzeugt sind, helfen zu müssen. Menschen in Europa, denen es mate-

riell und beruflich gut geht, die aber durch ihren individuellen und freiheitsliebenden Lebenswandel kein Familienleben führen, können sich bewerben.

Auf Einladung des ZIAF wird auch der Regis-seur Rouven Rech anwesend sein, um mit den Anwesenden über ADOPTED zu diskutieren.

Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich. Einfach eine Email bis spätestens 1.6.2012. [email protected] senden. Auch Nicht-Nachwuchswissenschaftler können teilnehmen, wenn noch Plätz frei sind.

Neu ZIAF-Geschäftsstelle

Die ZIAF-Geschäftsstelle ist umgezogen. Unser neues Büro befindet sich in Zimmer 6.554 im 6. Stock des IG-Farben Gebäudes auf dem Campus Westend.

Weltbilder bestim-men für Individuen und Gesellschaften die Deutung von Geschichte. Dies gilt für die neuere Geschichte ebenso wie für die Vor- und Frühgeschichte der Menschheit. Friede-mann Schrenk dis-kutiert aus dieser Perspektive, vor dem Hintergrund der Metho-den und Ideengeschichte der Paläoanthropo-logie, die Entwicklung zum Homo Sapiens und erörtert die wertebildende Bedeutung der damit verbundenen Wissenskonzepte.

Der afrikanische Kontinent gilt heute als Ur-sprungsort der Vor-, Ur- und Frühmenschen. Auch die modernen Menschen entstanden – vor etwa 200.000 Jahren – in Afrika und be-siedelten von hier aus die gesamte Erde. Die Entwicklung zum Homo Sapiens ist aber nicht nur aus biologischer Sicht zu begreifen son-dern vielmehr als eine komplexe Geschichte, geprägt durch sich gegenseitig beeinflussende biologische, kulturelle und soziale Entwick-lungsprozesse.

Die geographische Lokalisierung des Ur-sprungs von Homo sapiens war als identitäts-stiftendes Element für moderne Gesell-schaften stets wissenschaftlich umkämpft. Heute wird durch das Out of Africa-Konzept unser gemeinsamer Ursprung einem Konti-nent zugeschrieben, dem immer noch Ge-schichte und die Fähigkeit zur weiteren „Entwicklung“ abgesprochen wird. Für die Paläoanthropologie ist der afrikanische Konti-nent daher folgerichtig nicht nur ein zentraler Forschungsort und Forschungsgegenstand, sondern sie muss auch die Frage nach der Bedeutung der Funde und ihrer Interpretation stellen – eine Frage, die letztlich von hohem aktuellen politischen Gehalt ist.

Friedemann Schrenk diskutiert mit renom-mierten Gästen die transnationalen Verflech-tungen für die Umsetzung und Vermittlung von Forschung entlang global wirksamer, wissenschaftlicher Konzepte. Dabei spielen vor allem Museen als Orte der Übersetzung eine wichtige Rolle für die regionale Deutung und Bedeutung paläoanthropologischer Ge-schichte. Out of Africa, das Konzept einer globalen Geschichte des Homo Sapiens ausge-hend vom afrikanischen Kontinent, ist daher nicht nur Ausgangspunkt der Vorlesungsreihe, sondern auch praktiziertes Programm.

Detaillierte Informationen zu m Programm und den einzelnen Terminen finden Sie auf http://www.stiftung-jgsp.uni-mainz.de/

Out of Africa: Zur Globalge-schichte des Homo sapiens