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Zielvereinbarungen zwischen dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Hochschule Fulda für den Zeitraum 2011 bis 2015 15. Juni 2011

Zielvereinbarung

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Zielvereinbarungen Hochschule Fulda

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Page 1: Zielvereinbarung

Zielvereinbarungen

zwischen dem

Hessischen Ministerium für

Wissenschaft und Kunst

und der

Hochschule Fulda

für den Zeitraum 2011 bis 2015

15. Juni 2011

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Vorbemerkungen des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (HMWK)

Bei den vorliegenden Zielvereinbarungen zwischen dem HMWK und den zwölf hes-sischen Hochschulen handelt es sich um Leistungsvereinbarungen, die auf dem Hochschulpakt für die Jahre 2011 bis 2015 (vom 18. Mai 2010) aufbauen. Wurden im Hochschulpakt vornehmlich strategische Regelungen hinsichtlich der Finanzierung der Hochschulen und der hochschulpolitischen Ziele getroffen, werden nunmehr mit den inzwischen zum dritten Male abgeschlossenen Zielvereinbarungen vor allem strategische Schwerpunkte in der Hochschulentwicklung gesetzt.

Das HMWK hat hierzu Themenbereiche konkretisiert, die den Hochschulen als Ori-entierungsrahmen bei der Erstellung ihrer Zielvereinbarungen dienten. Diese wurden in mehreren Verhandlungsrunden zwischen dem HMWK und den Präsidien der Hochschulen beraten und nach entsprechender Überarbeitung in der vorliegenden Fassung abgeschlossen.

Hochschulübergreifend konnte die Qualitätssicherung vereinbart werden, mit der die Hochschulen die hohen inhaltlichen Ausbildungsstandards überprüfen und verbes-sern. Maßnahmen für eine Verbesserung der Studienorientierung gehören ebenso dazu wie Maßnahmen zur Verringerung von Studienabbruchquoten.

Hierzu werden ausgewählte strukturbildende Maßnahmen im Rahmen einer An-schubfinanzierung gezielt mit Mitteln des HMWK aus dem sog. „Innovations- und Strukturentwicklungsbudget“ finanziell gefördert, um die strategische Positionierung der hessischen Hochschulen im bundesweiten Wettbewerb bestmöglich zu unterstüt-zen.

Darüber hinaus steht als vorrangiges Ziel im Vordergrund, die Zahl der Studienplätze zu erhöhen, um in Verantwortung der wachsenden Zahl von Studienberechtigten dem Bedürfnis nach Ausweitung der Studienplatzkapazitäten entsprechen zu kön-nen.

Die in den Hochschulen gewonnenen Erkenntnisse sollen effektiv in Produkte, Ver-fahren und Unternehmenskonzepte umgesetzt werden. Existenzgründer aus Hoch-schulen werden ermutigt und gezielt gefördert. Der Wissens- und Technologietrans-fer, an dem Hochschulen, Wirtschaft und das Land Hessen beteiligt sind, wird inten-siviert und transparenter gestaltet.

Die Zielvereinbarungen stärken damit auch den hessischen Wissenschaftsstandort und tragen zur Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit der hessischen Hochschulen für die kommenden Jahre bei.

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VORBEMERKUNGEN DER HESSISCHEN FACHHOCHSCHULEN

Die Hessischen Fachhochschulen nehmen heute eine bedeutende Rolle in der hes-

sischen Hochschullandschaft ein. So werden beispielsweise rund ein Drittel aller Ab-

solventinnen und Absolventen der hessischen Hochschulen dort ausgebildet. Die

Fachhochschulen richten ihr Studienspektrum langfristig an den Erfordernissen der

gegenwärtigen und zukünftigen Berufswelt im Sinne einer praxisnahen Hochschulbil-

dung aus. Die Fachhochschulen nehmen darüber hinaus eine wichtige Rolle im Sin-

ne eines breiten Hochschulzugangs ein. Als weiteren gemeinsamen Auftrag verste-

hen sie es, ihren Studentinnen und Studenten Kompetenzen zu vermitteln, die sie zur

wissenschaftlichen Weiterqualifikation und Berufstätigkeit mit internationalem Akti-

onsradius befähigen.

Unsere Hochschule ist im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten bereit, diese Auf-

gaben innerhalb des hessischen Hochschulsystems weiter zu erfüllen.

Weitere zentrale Aufgabe der Fachhochschulen ist die angewandte Forschung. Das

Engagement der Hessischen Fachhochschulen richtet sich im Schwerpunkt darauf,

die anwendungsorientierte Forschung zu stärken, den Wissens- und Technologie-

transfer zu forcieren sowie auf diesen Gebieten und anderen Aufgabenfeldern die

Zusammenarbeit mit den hessischen Universitäten auszubauen. Die Hessischen

Fachhochschulen sehen das Potential, in einzelnen herausragenden Bereichen auch

die Aufgabe der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu übernehmen.

Die Hessischen Fachhochschulen können nur mit der finanziellen Unterstützung der

Landesregierung die Strukturen entwickeln, die die Wahrnehmung der Forschungs-

aufgaben langfristig sicherstellen.

Hinsichtlich der Entwicklungsplanung der einzelnen Fachhochschulen findet auf der

Ebene der Konferenz Hessischer Fachhochschulpräsidien (KHF) ein regelmäßiger

Austausch zwischen den Hochschulleitungen statt. Dieser Austausch dient der um-

fassenden Information in Bezug auf die jeweiligen Angebote in Lehre, Forschung und

Weiterbildung und fördert die Bereitschaft zur Kooperation auf regionaler, nationaler

und internationaler Ebene.

Page 4: Zielvereinbarung

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PRÄAMBEL DER HOCHSCHULE FULDA

Dieser Entwurf der Zielvereinbarungen beruht auf dem am 26. Januar 2011 im Senat

zustimmend beratenen, am 17. Februar 2011 vom Hochschulrat genehmigten und

durch das Präsidium am 3. März 2011 verabschiedeten Hochschulentwicklungsplan.

Die Hochschule Fulda (HFD)

bietet Studienanfängerinnen und -anfängern persönliche und wissenschaftlich

anspruchsvolle Studienbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten, unabhän-

gig von Herkunft, Art der Hochschulzugangsberechtigung oder Geschlecht, res-

pektiert und berücksichtigt die unterschiedlichen Lebensumstände und Bedürf-

nisse ihrer Hochschulmitglieder und fördert insbesondere auch Studierende aus

nicht-akademischen Familien,

bietet ausgezeichneten Absolventinnen und Absolventen vor allem im Rahmen

von Forschungsprojekten die Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung,

z.B. in Masterstudiengängen und in Form einer kooperativen Promotion,

fördert insbesondere solche Vorhaben, die interdisziplinär aufgebaut sind und

eine Zusammenarbeit von Mitgliedern aus unterschiedlichen Fachdisziplinen und

Fachbereichen unterstützen,

pflegt im Sinne eines intensiven Wissens- und Technologietransfers und einer

stärkeren Internationalisierung die Kontakte in regionalen, nationalen und inter-

nationalen Netzwerken und

stellt sich künftigen Herausforderungen mit einem strategisch begründeten

Wachstum: Mit dauerhaft 6.000 Studierenden und einem vielfältigen Fächer-

spektrum steigert sie ihre Sichtbarkeit und Attraktivität in Lehre und Forschung.

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I. - IN DEN ZIELVEREINBARUNGEN ZU BERÜCKSICHTIGENDE LEISTUNGSBEREICHE

1. Erhöhung der Anzahl der Studienplätze

Die im Rahmen des Hochschulpakts abgestimmte Aufwuchsverpflichtung

2011 (200 zusätzliche Studienanfängerinnen und Studienanfänger im Ver-

gleich zur Referenzzahl 935) wird die Hochschule Fulda in jedem Fall erfüllen

bzw. übertreffen. Auch die Aufwuchsverpflichtung von 1.500 Studienplätzen

(kumuliert) bis 2015 ist so im Hochschulentwicklungsplan vorgesehen und ist

auch Bestandteil dieser Zielvereinbarungen.

Bei entsprechender Umrechnung der Planzahlen aus dem Hochschulentwick-

lungsplan der Hochschule Fulda können für 100 Studierende im 1. Fachse-

mester 80 Studierende im 1. Hochschulsemester unterstellt werden. Es ergä-

ben sich dann für 2011 rund 250, für 2012 310 und für die Jahre 2013 bis

2015 jeweils 330 Studienanfängerinnen und Studienanfänger im ersten Hoch-

schulsemester. Es wird unterstellt, dass diese Aufwuchszahlen auch aus Mit-

teln des HSP 2020 gefördert werden.

Diese Studienanfängerinnen und Studienanfänger der Bachelorstudiengänge

würden sich für die Jahre 2010 bis 2015 wie folgt auf die Cluster 1, 2 und 7

verteilen:

Verteilung auf Cluster

2010 2011 2012 2013 2014 2015

Su 11 -

15

Cl. 1 B 95 92 114 120 120 120 566

Cl. 2 B 43 36 49 51 51 51 239

Cl. 7 B 110 119 149 162 162 162 753

Summe 248 247 313 333 333 333 1559

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Die Verteilung auf die einzelnen Fächergruppen und Studiengänge kann aus

dem Hochschulentwicklungsplan erschlossen werden. Hinzu kommen noch

die bislang statistisch mitgezählten Studienanfänger in den Masterstudiengän-

gen (und Fehlcodierungen), die als Planzahl schwer anzugeben sind, sich

aber (für 2011) auf deutlich über 100 abschätzen lassen.

Die HFD wird insgesamt bei entsprechender Ausfinanzierung die Aufnahme-

zahl von Studienanfängerinnen und Studienanfänger (1. Fachsemester) in den

Bachelorstudiengängen bis zum Jahr 2015 auf jährlich rd. 1.500 (und rd. 260

in den Masterstudiengängen) erhöhen und erwartet nach 2015 eine hinrei-

chende Nachfrage, so dass der dann erreichte Ausbaustand in Fulda von rd.

6.000 Studierenden insgesamt erhalten bleiben soll.

Über die 5jährige Laufzeit der Zielvereinbarungen von 2011 bis 2015 wären

dies kumulativ mehr als 7.500 Studienplätze für Studienanfängerinnen und

Studienanfänger im 1. Fachsemester bzw. ca. 6.000 Studienplätze für Studie-

nanfängerinnen und Studienanfänger im 1. Hochschulsemester.

Die HFD wird im Zielvereinbarungszeitraum duale Studiengänge einrichten,

sofern die beteiligten Unternehmen bzw. Organisationen die durch die beson-

dere Studienstruktur anfallenden Mehrkosten übernehmen. Zum Winterse-

mester 2011/12 werden in den Fachbereichen Elektrotechnik und Informati-

onstechnik und Wirtschaft (Logistikmanagement) die ersten dualen Studien-

formen angeboten. Mit dem zugleich dualen und berufsbegleitenden Studien-

gang Soziale Verwaltung und Sozialwirtschaft (BASS) ist für das Winterse-

mester 2011/12 zusätzlich der Start eines weiteren interdisziplinären Studien-

angebotes geplant. An dem dualen Studiengang BASS beteiligen sich unter

der Federführung des Fachbereichs Sozialwesen insgesamt 4 Fachbereiche.

Weitere Angebote befinden sich gegenwärtig in der Planung, hierzu zählen

duale Studienangebote der Fachbereiche Oecotrophologie (u.a. Diaetologie)

sowie Pflege und Gesundheit (Hebammen), deren Beginn für das Winterse-

mester 2012 angestrebt wird. Der parallele Aufbau der vielfältigen dualen Stu-

dienprogramme bedarf bis zum Jahr 2012 einer fachbereichsübergreifenden

Koordination und Abstimmung in der HFD.

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Die Hochschule Fulda ist im Rahmen ihrer Möglichkeiten bemüht, insbesonde-

re das frühpädagogische Studienangerbot über die im Hochschulentwick-

lungsplan genannten Zahlen hinaus auszubauen. Dies soll aber nicht zu Las-

ten der bisherigen Studienplätze im Sozialwesen erfolgen.

Quantitative Entwicklungsmöglichkeiten der Studienplatzahlen:

Insgesamt werden ab 2014 rd. 5.000 Studierende in der Regelstudienzeit er-

wartet. Die mögliche Aufteilung auf Cluster und Studiengänge kann dem

Hochschulentwicklungsplan entnommen werden.

Das Ministerium sichert für die vereinbarten Leistungszahlen eine kostende-

ckende Finanzierung sowie hinreichende Planstellen W2/W3 (insgesamt rd.

170) zu.

2. Fortsetzung des Bologna-Prozesses

Systemakkreditierung

Eine Systemakkreditierung erscheint für die HFD erreichbar, da sie das not-

wendige „hochschulweite Qualitätssicherungssystems in Studium und Lehre“

bereits in weiten Teilen besitzt. Die HFD prüft, ob sie ab 2013 den Weg der

Systemakkreditierung beschreitet. Dies wird unter anderem davon abhängen,

ob es bei den Voraussetzungen der Systemakkreditierung weitere Erleichte-

rungen gibt. Für eine Systemakkreditierung werden eine umfangreiche Be-

standsaufnahme, organisatorische Aufbau- und Ablaufveränderungen und

formale Verfahren zu entwickeln und zu leisten sein.

Die HFD wird zunächst innerhalb der Programmakkreditierungen alle Möglich-

keiten ausschöpfen, Aufwand und Kosten zu reduzieren, zum Beispiel durch

Clusterakkredi-tierungen. Wenn demgegenüber die Systemakkreditierung vor-

teilhaft erscheint, wird sie diesen Weg wählen.

Allgemeine Maßnahmen zur Optimierung der Studieneffizienz

Die HFD möchte gerade auch den nicht exzellenten Studienbewerberinnen

und Studienbewerbern optimale Studienbedingungen und Entwicklungsmög-

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lichkeiten bieten und Personen ansprechen, denen die Anforderungen eines

Studiums zunächst unklar sein können und die sich später im Studium zu häu-

fig uneinheitlichen Studiengruppen zusammensetzen. Zur Verringerung der

Abbruchquote sollen insbesondere folgende Maßnahmen umgesetzt werden:

Es sollen das Angebot eines „Online self assessment“ zur besseren Selbstein-

schätzung der Studierenden und Studieninteressierten erstellt, ein „Selbstlern-

zentrum“ aufgebaut und sukzessive die Propädeutika ausgeweitet werden. Im

Zuge der Akkreditierungen der jeweiligen Studiengänge sollen kontinuierlich

die Wahlpflichtanteile sowie fächerübergreifende und interdisziplinäre Angebo-

te erhöht werden.

.Mit „online self assessment“ - mit dem Ziel der Verringerung von Studienab-

brüchen und der Steigerung der Qualität des Studiums durch eine verbesserte

Passung der Studieninteressierten zum Studienprogramm - wird in einem Pi-

lotfachbereich Ende 2012 begonnen, bis 2015 soll das Angebot auf andere

Fachbereiche ausgedehnt werden.

Über die Realisierung eines Selbstlernzentrums zur Steigerung der Fähigkeit

zu eigenständigem Lernen wird im Zuge der Nachnutzung der jetzigen Mensa

entschieden, voraussichtlich 2012.

3. Qualitätssicherungssysteme und Evaluierungsmaßnahmen

Die Maßnahmen zur Optimierung der Studieneffizienz stehen inhaltlich in ganz

engem Zusammenhang mit einer Weiterentwicklung der Qualitätssicherung

und Evaluation in der Lehre. Die HFD misst der Lehrevaluation einen hohen

Stellenwert bei. Auch um für eine eventuelle Systemakkreditierung die nötigen

Evaluationsbestandteile vorzubereiten werden die folgenden Maßnahmen er-

griffen bzw. fortgeführt:

• Weiterer Ausbau des Lehrevaluationsservices (laufend);

• Erarbeitung substantiell gestärkter Lehrevaluationskonzepte (bis 2014),

Verstärkung der Maßnahmen zur Studiengangsevaluation;

• Etablierung eines Monitoring-Systems, das die Evaluation von Modulen

und Studiengängen fokussiert (bis 2014), und

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• die verstärkte entwicklungsorientierte Nutzung der erhobenen Daten

(Hochschulentwicklung), d.h. Ableitung strategischer wie hochschuldidak-

tischer Entwicklungen aus den Evaluationsergebnissen (ab 2013).

Über das bestehende bereits weit entwickelte Qualitätssicherungssystem für

die Lehre hinaus wird die Entwicklung eines Qualitätssicherungssystems für

den Bereich der Forschung durch die Hochschule Fulda mit Nachdruck ver-

folgt. Die Grundlage hierfür bilden die angestrebten Forschungsziele, die er-

forderlichen Forschungsstrukturen und -prozesse. Der Aufbau des entspre-

chenden Qualitätssicherungssystems soll bis 2013 konzipiert und in den Jah-

ren 2013 bis 2015 in die Umsetzungsphase überführt werden.

Die Hochschule Fulda hat in den letzten Jahren ein umfassendes prozessori-

entiertes Qualitätsmanagementsystem als Unterstützung der Organisation und

Verwaltung aufgebaut. Dies beinhaltet die IT-gestützte Dokumentation einer

großen Anzahl von Prozessen und Aufgaben. Darauf aufbauend plant die

Hochschule derzeit, die Prozesse daraufhin zu prüfen, welche Prozessschritte

auch in einem online-workflow abgebildet werden können, und ab 2014 ein

entsprechendes System zu implementieren. Ziel ist die Beschleunigung und

effiziente Abwicklung insbesondere von Volumenprozessen.

4. Digitale Hochschule

Die Hochschule Fulda plant ein neues Campusmanagementsystem einzufüh-

ren. Sie befindet sich derzeit in der mit dem CCHH und den anderen Fach-

hochschulen abzustimmenden Sichtung der Anbieter. Die Implementierung der

neuen Softwaregeneration wird voraussichtlich zwei Jahre dauern und bis

2015 abgeschlossen werden.

Um aus der gesamten Hochschule sowohl die analogen als auch die digitalen

Unterlagen von historischem Wert oder zur Rechtswahrung dauerhaft zu si-

chern und nutzbar zu machen, wird die Notwendigkeit eines archivfachlich ge-

führten Hochschularchivs anerkannt.

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E-Learning

E-Learning soll ein selbstverständlicher und integraler Bestandteil der Lehre

an der Hochschule Fulda sein. Die HFD erstellt ein hochschulweites E-

Learning-Konzept über die Laufzeit des Hochschulpaktes, in dem die formu-

lierten Ziele operationalisiert und mit den unterschiedlichen Akteuren innerhalb

der Hochschule abgestimmt werden. Das bestehende E-Learning-Labor zur

fachbereichsübergreifenden Unterstützung für das Lernen mit neuen Medien

sowie die dazu benötigte technische Infrastruktur werden weiter ausgebaut.

Das Ziel ist, außerhalb der ausdrücklich für blended learning vorgesehen Stu-

diengänge die Zahl der mit e-learning unterstützten Lehrveranstaltungen bis

zum Jahr 2015 zu verdoppeln. Zum anderen werden Studiengänge ausge-

baut, die im Wege der sog. Fernlehre vor allem durch E-Learning durchgeführt

werden mit nur wenigen Präsenzanteilen. In diesem Bereich wird die Hoch-

schule mindestens zwei zusätzliche Studiengänge einrichten. Die HFD betei-

ligt sich weiterhin aktiv am Netzwerk der hessischen Multimedia-Kompetenz-

Zentren.

5. Entwicklungsziele hinsichtlich des Auf- bzw. Ausbaus profilbildender

Schwerpunkte

Stärkung möglicher Exzellenzbereiche

Anfang März 2011 stellte die HFD erfolgreich einen Antrag in der Ausschrei-

bung des Bund-Länderprogramms „Bessere Studienbedingungen und mehr

Qualität in der Lehre“ mit einer Vielzahl von geplanten Einzelaktivitäten. Inhalt-

liche Schwerpunkte sind die Bereitstellung zusätzlicher Lehrkräfte, der ver-

stärkte Einsatz von Tutorinnen und Tutoren sowie der Ausbau der Schreib-

werkstatt. Die Maßnahmen sollen 2012 beginnen und, wenn möglich, über die

beantragte Förderungsdauer (Ende 2016) hinaus fortgeführt werden.

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Einsatz des LOEWE-Programms für die Profilbildung

Bislang ist die Hochschule Fulda am LOEWE-Programm nicht beteiligt. Für

den Zeitraum der Zielvereinbarung ist es erklärtes Ziel der HFD, sowohl in der

Förderlinie 2 als auch in der Förderlinie 3 vertreten zu sein.

Hierbei hat die Bildung eines LOEWE-Schwerpunkts höchste Priorität. Die

Hochschule Fulda ist durch den Fachbereich Sozialwesen gemeinsam mit den

Universitäten Kassel und Gießen an einer Antragstellung zu einem LOEWE-

Schwerpunkt Schrumpfung als Chance für Innovation "SHRINK" beteiligt, der

sich mit der Schrumpfung von Regionen und den Konsequenzen befasst. Die

Kurzskizze wurde positiv bewertet; eine Vor-Ort-Begehung durch die Gutach-

ter wurde in Kassel Ende März durchgeführt. Für die nächste Ausschreibungs-

runde plant unter anderem der Fachbereich Pflege und Gesundheit eine

Schwerpunkt-Beantragung „Folgen interpersoneller Gewalt“ unter Federfüh-

rung der Hochschule Fulda. Als Kooperationspartner sind mit der Universitäten

Kassel, Gießen und Frankfurt mehrere hessische Universitäten vorgesehen.

Über die Schwerpunktbildung hinaus strebt die Hochschule Fulda Antragsver-

fahren im Rahmen der Förderlinie 3 des LOEWE-Programms an. Bei dem

Vorhaben handelt es sich u.a. um Inhalte aus dem Themenbereich „Elektro-

mobilität“, an dem sich sowohl Fuldaer Unternehmen des EHC (Engineering

High Tech Cluster) als auch der Fachbereich Elektrotechnik und Informations-

technik beteiligen wollen.

Maßnahmen zur hochschul- und hochschulartenübergreifenden Struktur-

und Entwicklungsplanung, Zentrenbildung

Die Hochschule Fulda widmet sich intensiv dem Auf- und Ausbau interdiszipli-

när ausgerichteter wissenschaftlicher Zentren. Hierzu zählen:

• das bestehende Kompetenzzentrum Mensch-Computer-Interaktion (KMCI),

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• die zum 1. Januar 2010 neu eingerichteten Zentren für Catering, Manage-

ment und Kulinaristik (ZCMK) und Centre for Intercultural and European

Studies (CINTEUS),

• das zum 1. Januar 2011 eingerichtete Zentrum für Gesellschaft und Nach-

haltigkeit/ Centre of Research for Society and Sustainability (CeSST),

• Gemeinsam mit der Universität Kassel ist ein weiterer Forschungsschwer-

punkt "Sozialrecht und Sozialwirtschaft" geplant. Die Organisationsstruktur

ist zwischen den beiden Präsidien noch abzustimmen,

• die Ansiedlung der Hochschule Fulda am HoLM (vgl. hierzu Erläuterungen

an späterer Stelle) sowie

• das Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW).

In den fachbereichsübergreifenden wissenschaftlichen Zentren finden interdis-

ziplinär ausgerichtete Ansätze der Forschung, des Transfers und der Weiter-

bildung besondere Berücksichtigung. In ihnen sieht die Hochschule Fulda be-

sondere Potenziale und Ausbaumöglichkeiten der Profilbildung (vgl. auch hier

die Ausführungen im Hochschulentwicklungsplan).

Besonderen Bedarf sieht die Hochschule Fulda des Weiteren in der Förderung

internationaler Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, insbes. im Rahmen

des EU-Forschungsrahmenprogramms, z.B. durch den Aufbau strategischer

Partnerschaften mit Hochschulen, Organisationen und Unternehmen im Aus-

land. Aus diesem Grund unterstützt die HFD den gemeinsamen Antrag der

KHF zur Finanzierung einer EU-Forschungsreferentin oder eines EU-

Forschungsreferenten für jede hessische Fachhochschule.

6. Regionale und überregionale Vernetzung

Die HFD sucht die Kooperation mit den hessischen Hochschulen. Insbesonde-

re die Zusammenarbeit mit der Universität Kassel nimmt hier eine besondere

Stellung ein.

Zur Kooperation mit der Universität Kassel existiert eine Rahmenvereinbarung,

die in mindestens halbjährlichen gemeinsamen Sitzungen der Präsidien der

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beiden Hochschulen ausgefüllt und vertieft wird. Im Februar 2011 wurde eine

Vereinbarung zur Kooperation bei der Promotionsförderung beschlossen.

Neben Forschungskooperationen auf Professoren- und Institutsebene sollen

auch weiterhin gemeinsame Studienangebote entwickelt werden. Als Beispie-

le seien hier der neue gemeinsame Masterstudiengang „Sozialrecht und Sozi-

alwirtschaft“ und die Kooperation bezüglich Promotionen (Graduiertenkolleg)

erwähnt.

Die laufenden Antragstellungen in der LOEWE-Förderlinie zwei (Schwerpunk-

te) stellen angestrebte kooperative Forschungsvorhaben mit weiteren hessi-

schen Universitäten (Gießen und Frankfurt) dar. Die Universität Gießen wirkt

darüber hinaus in dem an der Hochschule Fulda angesiedelten Zentrum für

Catering, Management und Kulinaristik mit und ist an dort angesiedelten For-

schungsvorhaben beteiligt. Diese Kooperationen mit hessischen Universitäten

stehen stellvertretend für die Vielzahl laufender und angestrebter übergreifen-

der Hochschulkooperationen.

Es bestehen enge Beziehungen der HFD zur Entwicklung des Biosphärenre-

servats Rhön. Ausgehend von diesen Beziehungen und eines sich herausbil-

denden Schwerpunkts Nachhaltige Entwicklung in der HFD soll die regionale,

nachhaltige Entwicklung der Region Fulda unterstützt werden. Hierzu soll mit

den Partnern der Regionalentwicklung in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft

bis 2014 ein Konzept erarbeitet werden. Im Übrigen wird auf die detaillierteren

Ausführungen im Hochschulentwicklungsplan verwiesen.

Die HFD strebt eine vertragliche Regelung mit dem Studentenwerk über die

Nutzung der neuen Mensa ab 2013 an, aber auch zu den Rahmenbedingun-

gen des Catering und zum Einsatz von elektronischen Zahlungssystemen.

7. Graduiertenförderung durch strukturierte Promotionsprogramme

Die Förderung des Nachwuchses und kooperative Promotionen werden in der

Hochschule Fulda systematisch verfolgt. Unter anderem wurde der bestehen-

de Kooperationsvertrag mit der Universität Kassel um den Punkt „Promotio-

nen“ ergänzt und eine generelle Kooperationsvereinbarung über die Zusam-

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menarbeit bei der Nachwuchsförderung und kooperativen Promotionen abge-

schlossen.

Die generelle Kooperationsvereinbarung mit der Universität Kassel soll durch

ein strukturiertes Promotionsprogramm ausgefüllt werden, das 2011 anläuft

und auch der Verbesserung der Promotionsbedingungen an der Hochschule

Fulda, der Steigerung der von ihren Absolventinnen und Absolventen durchge-

führten Promotionen und der Verbesserung ihrer Chancengleichheit mit Uni-

versitätsabsolventinnen und Universitätsabsolventen dient.

8. Internationalisierung

Steigerung der internationalen Mobilität von Studierenden, Verbesserung

des Austauschs von Wissenschaftlern und Nachwuchswissenschaftlern

Die HFD versucht, ihren Anteil an Bildungsausländerinnen und Bildungsaus-

ländern von aktuell (2010) 13,7 % (Bundesdurchschnitt 2009: 9,2%) mindes-

tens zu halten.

Der Studienerfolg der internationalen Studierenden soll verbessert werden.

Hierfür soll die fachliche und sprachliche Kompetenz durch Maßnahmen wie

z.B. der Einrichtung von Joint /Double Degrees, dem Ausbau von studienvor-

bereitenden und

-begleitenden deutschen Sprachkursen (auch online) und dem Ausbau des

Propädeutikums verbessert werden.

Die HFD wird für ihre Studierenden die Fremdsprachenkompetenz durch

Ausweitung des englischsprachigen Lehrangebots und Schaffung von Mobili-

tätsfenstern insbes. in den Bachelorstudiengängen verbessern. Damit wird ei-

ne deutliche Erhöhung der Anzahl der „Outgoings“ angestrebt. Weiterhin soll

die Anzahl der Incomings bei den Austauschstudenten von derzeit rd. 45 sig-

nifikant erhöht werden. Die Mobilitätszahlen im Bereich Erasmus- und Leo-

nardo-Placements sollen – bei entsprechend eingeworbenen Stipendienmit-

teln - jährlich um 10% gesteigert werden.

Die HFD fördert den Ausbau des Kooperationsnetzwerkes und wird abhängig

von der Intensität der Zusammenarbeit und des Austauschs unterschiedliche

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Prioritäten von Kooperationen festlegen, um die Bemühungen stärken bün-

deln zu können. Besondere Bedeutung kommt den regionalen Partnerschaf-

ten des Landes Hessen zu.

Das HMWK unterstützt im Rahmen seiner Möglichkeiten die Hessen Interna-

tional Summer Universities, wenn entsprechende Qualitätskriterien von den

Programmen erfüllt werden.

Das HMWK unterstützt die hessischen Hochschulen bei ihrem internationalen

Marketing, z.B. im Rahmen von Messeauftritten.

Stärkere Beteiligung an transnationalen Programmen, auch unter beson-

derer Berücksichtigung der regionalen Partnerschaften des Landes

Die HFD beteiligt sich nach wie vor intensiv an den regionalen Partnerschaften

des Landes. Angesichts aktueller Entwicklungen in Partnerhochschulen sollen

zur Erleichterung der studentischen Mobilität gemeinsame Module identifiziert

bzw. implementiert werden, die zu gemeinsam interessierenden, allgemeinen

Fragestellungen wie etwa dem Klimawandel Anerkennungsmöglichkeiten auch

über eng fachgebundene Module hinaus ermöglichen.

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9. Ausbau des Wissens- und Technologietransfers

TTN und Messen:

Durch eine Fortführung der Beteiligung am TechnologieTransferNetzwerk

Hessen (TTN) und Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem für Fulda und

die Region zuständigen regionalen Technologietransferberater der IHK Fulda

sollen weitere Unternehmen für eine Zusammenarbeit mit der HFD gewonnen

und der Wissenstransfer intensiviert werden. Einen wichtigen Ausgangspunkt

stellte hierzu die Jahrestagung des TTN im Jahr 2010 in Fulda mit Themen-

stellungen zu „Lebensmittel und Ernährung“ dar. In diese Jahrestagung waren

die Fachbereiche Lebensmitteltechnologie und Oecotrophologie mit Fachvor-

trägen und Beteiligungen an Diskussionen eingebunden. Die Hochschule Ful-

da strebt an, die im Rahmen der Jahrestagung mit dem TTN, weiteren Hoch-

schulen und Unternehmen generierten Ideen weiter zu verfolgen und in ein

gemeinsames Netzwerk einzubringen.

Die HFD wird sich an dem TTN-Hochschulgemeinschaftsstand auf führenden

Fachmessen weiterhin beteiligen.

Die Existenzgründungsstruktur wird an der HFD ausgebaut, weitere Exis-

tenzgründungen werden angestrebt. Hierzu zählen insbesondere der Ausbau

fachbereichsübergreifender Seminare zur Unternehmensgründung und die die

Anrechenbarkeit der Seminare in der Mehrzahl der Studiengänge und Anreiz-

systeme zur Gründung, z. B. in Form von Ideenwettbewerben. Zur Entwick-

lung eines strategischen Gesamtkonzeptes im Bereich Existenzgründung

möchte sich die HFD an der Ausschreibung „EXIST – Gründungskultur, die

Gründerhochschule“ beteiligen.

Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Wirtschaft in der Region Fulda

soll fortgesetzt und intensiviert werden, so z. B. mit der IHK Fulda, dem Regi-

onalen Standortmarketing, dem Engineering-HighTech-Cluster Fulda, dem ITZ

Fulda (Informationstechnologie-, Gründer- und Multimedia-Zentrum), mit gro-

ßen und mittelständischen Unternehmen (zu wichtigen Partnern der Region

zählen die Unternehmen. EDAG, JUMO, tegut..., Zufall) und gemeinnützigen

Organisationen (z. B. Kliniken und weiteren Organisationen im Gesundheits-

bereich). Der Standort „Fulda Transfer“ wird für den Wissens- und Technolo-

gietransfer genutzt; an diesem Standort werden unter anderem Veranstaltun-

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gen und Weiterbildungskurse angeboten sowie anwendungsbezogene For-

schungsprojekte durchgeführt.

10. Nachhaltigkeitsstrategien

Die HFD ist als Pilothochschule in die Hessische Nachhaltigkeitsstrategie ein-

gebunden. Der Neubau sowie anstehende Sanierungsmaßnahmen sollen hin-

sichtlich einer CO2 Minderung optimiert werden. Ziel ist die Unterschreitung

der geltenden ENEV 2009 um 30 Prozent. Über die dortige CO2-Minderung

hinaus kann eine Hochschule in wesentlich mehr Aspekten zu einer nachhalti-

gen Entwicklung beitragen. Am 27.1.2010 beschloss der Senat, in das Leitbild

der Hochschule Fulda als neuen zweiten Absatz einzufügen: „In Lehre, For-

schung und als Einrichtung ist sie der nachhaltigen Entwicklung verpflichtet.“

Ein Präsidiumsmitglied widmet sich dem Thema Nachhaltigkeit, ein wissen-

schaftliches Zentrum dazu - Zentrum für Gesellschaft und Nachhaltig-

keit/Centre of Research for Society and Sustainability (CeSST) - wurde einge-

richtet. Die HFD wird Nachhaltigkeit insbesondere als Aufgabe der Hochschul-

bildung entwickeln sowie ein betriebliches Mobilitätsmanagement in das Pro-

jekt CO2-neutrale Landesverwaltung einbinden. Dazu werden vorhandene An-

sätze zusammengefasst und optimiert sowie die Einrichtung eines nachhaltig-

keitsbezogenen Studiengangs betrieben. Sie wird beginnend mit dem Jahr

2013 einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen. Die EU hat Vorgaben entwickelt,

wie sich die Beschaffung in öffentlichen Institutionen an Kriterien der nachhal-

tigen Entwicklung ausrichten soll (Green Public Procurement). Die HFD wird

dazu bis 2013 Leitlinien entwickeln.

Im Rahmen der HEUREKA- Maßnahmen werden die Vorgaben der Landesre-

gierung zur CO2 -Reduzierung berücksichtigt. Mit dem Ziel der Realisierung

einer CO2 -neutralen Hochschule wird die Hochschule ein besonderes Au-

genmerk auf die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit der einzelnen Gebäude

legen. Die Hochschule wird hierzu einen jährlichen Energiebericht erstellen.

Zur effizienten und ganzheitlichen Gebäudeverwaltung werden die Hochschu-

len ein DV-gestütztes Immobilienmanagement aufbauen.

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Unterstützung des Landesschwerpunktes zur Implementierung von

Elektromobilität

Der Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik plant, ein Labor

Elektromobilität in der Werkhalle aufzubauen und zu betreiben, in dem alle

Komponenten des gesamten Antriebsstranges eines Elektroantriebes von der

Steckdose bis zum Motor getestet werden können. Dieses Labor ist sowohl

als Forschungslabor zu nutzen, z.B. in Kooperation mit lokalen Firmen wie

EDAG, als auch als Ausbildungslabor für Elektrotechnik und Informationstech-

nik und für Wirtschaftsingenieure.

Beteiligung am House of Logistics and Mobility (HoLM)

Mit der Beteiligung am HoLM verfolgt die HFD das Ziel, die Profilbildung im

Bereich der interdisziplinären Schwerpunktthemen Logistik, Supply Chain Ma-

nagement und Nachhaltigkeit (über die bereits benannten Schwerpunkte und

wissenschaftlichen Zentren hinaus) auszubauen. Darüber hinaus wird ein Bei-

trag zur hessenweiten Profilbildung durch die Zusammenarbeit mit anderen

Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen geleistet. Seit 2010

ist die HFD im Beirat des HoLM vertreten.

Mit mehreren Fachbereichen, insbesondere Wirtschaft, darüber hinausgehend

aber voraussichtlich auch mit Elektrotechnik und Informationstechnik, Le-

bensmitteltechnologie, Oecotrophologie, Sozial- und Kulturwissenschaften

sowie Angewandte Informatik, wird sich die HFD in das House of Logistics and

Mobility einbringen.

Eine ständige Vertretung der HFD am Standort Gateway Gardens kann ge-

genwärtig noch nicht zugesagt werden, da die Belastung der benannten mit-

wirkenden Fachbereiche aufgrund der steigenden Studierendenzahlen und

Tätigkeiten im Bereich Forschung, Weiterbildung und Wissenstransfer die An-

siedlung der Stelle einer Professorin oder eines Professors, einer Mitarbeite-

rin oder eines Mitarbeiters und / oder eines Sekretariats im Jahr 2012 nicht zu-

lassen. Eine darüber hinausgehende Anschubfinanzierung bis zum Jahr 2015

würde hier die Möglichkeit bieten, im direkten Kontakt mit den anderen Hoch-

schulen und Unternehmen vor Ort weitere Drittmittelprojekte auf Bundes- und

Landesebene sowie mit internationalem Bezug (z. B. Forschungsrahmenpro-

Page 19: Zielvereinbarung

19

gramm der EU) einzuwerben, um so eine langfristige Vertretung vor Ort zu fi-

nanzieren.

11. Weiterbildung (Netzwerkbildung und Einzelmaßnahmen)

Die Hochschule Fulda strebt einen Ausbau der Weiterbildungsangebote sowie

eine (Voll-) Kostendeckung des Gesamtangebots an.

Dauerhaft sind geeignete Strukturen zu schaffen, die sowohl die Infrastruktur

betreffen (geeignete Räume und IT) als auch die Bildung geeigneter Netzwer-

ke. Insbesondere zählt hierzu die Sicherung der personellen Mindestausstat-

tung der wissenschaftlichen Weiterbildung für die Jahre 2011-2013.

Bestehende Zertifikatsangebote sollen im Falle des Erreichens der kritischen

Gruppengrößen fortgeführt werden.

Mehrere Fachbereiche entwickeln gegenwärtig unterschiedliche Einzelmaß-

nahmen, die im Zeitraum 2011-2015 umgesetzt werden sollen, z. B.

• Entwicklung eines kooperativen Weiterbildungsstudiengangs „Sozialrecht

und Sozialwirtschaft“ (LL.M.); inhaltlich verantwortlich: Fachbereich Sozial-

und Kulturwissenschaften in Kooperation mit der Universität Kassel

• Weiterbildungs-Studienprogramm „Sozialgerontologie“ (Zertifikat), inhalt-

lich verantwortlich: Fachbereich Sozialwesen

• Der Zertifikatskurs Professionelles Coaching soll durch den Fachbereich

Sozial- und Kulturwissenschaften ab dem Wintersemester 2011 angebo-

ten werden

• Weiterbildender Masterstudiengang „Medienpädagogik“ (M.A.), inhaltlich

verantwortlich: Fachbereich Sozialwesen

Ab dem Jahr 2014 sollen so viele Weiterbildungsangebote entwickelt sein,

dass die daraus erzielten Umsätze die Einzel- und Gemeinkosten decken und

zugleich die formulierten Qualitätsziele des ZWW erreicht werden.

12. Gleichstellungs- und Familienförderung

Page 20: Zielvereinbarung

20

Fortsetzung der Maßnahmen zur spezifischen Förderung von Wissen-

schaftlerinnen

Die HFD schließt sich im Bereich der spezifischen Förderung von Wissen-

schaftlerinnen über eigene entwickelte Standards hinaus den grundsätzlichen

Formulieren der DFG „Forschungsorientierte Gleichstellungsstandards der

DFG“ sowie der HRK „Empfehlungen des 209. Plenums der HRK vom

14.11.2006: Frauen fördern – Empfehlung zur Verwirklichung von Chancen-

gleichheit im Hochschulbereich“ an.

Aktuelle empirische Erhebungen, so bspw. eine CEWS-Studie aus dem Jahr

2009, dokumentieren den Erfolg, den die HFD in den vergangenen Jahren in

Bezug auf die spezifische Förderung von Wissenschaftlerinnen hatte. Im bun-

desweiten Vergleich der Erhöhung des Anteils der Professorinnen an der Ge-

samtanzahl der Lehrenden konnte die HFD eine Spitzenposition einnehmen.

Die im Frauenförderplan und im Gleichstellungskonzept dokumentierten Maß-

nahmen zur Förderung von Wissenschaftlerinnen (z. B. mit Blick auf Beru-

fungsverfahren und Förderung von Promotionen) sollen aus diesem Grund

auch in der Zukunft fortgesetzt werden. Für den Zeitraum der Zielvereinbarun-

gen strebt die HFD an, den Anteil der Wissenschaftlerinnen mindestens auf

diesem Niveau zu halten und entsprechend der im Frauenförderplan und

Gleichstellungskonzept dokumentierten Ziele, weiter auszubauen.

Über die Umsetzung des Frauenförderplans und das Gleichstellungskonzept

hinaus hat die Fortführung des Projektes „Gender-Aspekte in der Lehre“ für

die Hochschule Fulda eine besondere Bedeutung. Mit dem Beginn eines ent-

sprechenden Projektes im Jahr 2009 hat sich gezeigt, dass an den Hochschu-

len, so auch an der HFD, erheblicher Handlungsbedarf besteht. Hierzu zählt

unter anderem eine empirische Bestandsaufnahme, die Schulung und Sensi-

bilisierung der Lehrenden sowie bei Bedarf eine Erweiterung der Lehrevaluati-

on um das Themengebiet. Die Hochschule Fulda grenzt das Projekt nicht aus-

schließlich auf Fragen des Gender Mainstreaming und die Förderung von

Wissenschaftlerinnen ein, sondern erweitert es um Themenstellungen, die die

Vielfalt (Diversity) ihrer Mitglieder betreffen.

Verwirklichung der familienfreundlichen Hochschule

Page 21: Zielvereinbarung

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Die Hochschule Fulda strebt an, neue Angebote der flexiblen Kinderbetreuung

umzusetzen. Die flexible Kinderbetreuung geht über das durch die HFD be-

reits finanzierte kooperative Angebot der „Akademinis“ als Ganztagesbetreu-

ung sowie die bereits umgesetzte Betreuung von Schulkindern während der

Schulferien hinaus und bietet eine flexible Betreuung während einzelner Ver-

anstaltungen, an Abenden sowie während der Klausurwochen. Ein Pilotprojekt

im Wintersemester 2010/11 hat eine Nachfrage studierender Eltern (und er-

gänzend durch Beschäftigte der Hochschule) sowie den Nutzen eines flexiblen

Betreuungsangebotes aufgezeigt. Ab dem Jahr 2011 soll das Angebot im El-

tern-Kind-Zimmer der Hochschule fester Bestandteil der familiengerechten

Hochschule werden. Ein weiteres Projekt im Sommersemester 2011 soll auf-

zeigen, wie stark das Angebot auf Kleinkinder bis zu einem Jahr ausgerichtet

werden kann.

13. Ausbildungszahlen/Ausbildungskonzept

In Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verantwortung und der Berücksichti-

gung des gesetzlichen Auftrags des § 6 Abs. 2 Nr. 4 HHG verpflichtet sich die

Hochschule dazu, pro Jahr 3 Auszubildende nach dem Berufsbildungsgesetz

neu einzustellen.

14. Sonstige Leistungen

Hochschul- und Landesbibliothek

Die Hochschul- und Landesbibliothek bemüht sich weiterhin um eine qualitati-

ve und quantitative Verbesserung der Informationsdienstleistungen als wis-

senschaftliche Bibliothek. Hierzu ist insbesondere der Abschluss von Konsor-

tiallizenzen für elektronische Publikationen und Informationen für die Hoch-

schulen des Landes und ggf. mit weiteren Kooperationspartnern erforderlich.

Das HMWK sagt zu, dass das Bibliothekssonderprogramm mindestens in glei-

cher Höhe bis mindestens 2015 fortgesetzt wird.

Page 22: Zielvereinbarung

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Das Land Hessen und die Hochschulen verstehen die Fortführung des HeBIS-

Verbundes und des HeBIS-Konsortiums als gemeinschaftliche Aufgabe, um

den Zugang von Forschung und Lehre zu aktueller Literatur hochschulüber-

greifend sicherzustellen. Dazu werden die bisherigen Mittel des Landes für die

Laufzeit des Hochschulpaktes in gleicher Höhe garantiert.

Die Hochschul- und Landesbibliothek arbeitet stetig an der Optimierung und

Steigerung ihrer Dienstleistungen für ihre Nutzer. Das Land garantiert im

Rahmen des im Jahr 2000 zwischen dem Land Hessen, der Stadt und der

(Fach)-Hochschule Fulda geschlossenen Vertrages die Finanzierung der Re-

gionalbibliothekarischen Leistungen mindestens in der bisherigen Höhe von.

rd. 1,5 Mill. € (ohne jeden Strukturausgleichsabzug etc.).

Die HFD wird in Kooperation mit der Stadt Fulda die Centralbücherei der Stadt

Fulda in die HLB (Standort Heinrich-von-Bibra-Platz) integrieren und wird da-

mit die erste hessische Bibliothek sein, die landes-, hochschul- und stadtbiblio-

thekarische Funktionen vereint und somit ihre Stellung als Wissens- und In-

formationszentrum der Region weiter ausbaut.

II. - HOCHSCHULBAU UND GROßINVESTITIONEN (nachrichtlich)

1. Bauliche Entwicklung der Hochschule

Die Untersuchungen der Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) bilden ei-

ne Grundlage für die ganzheitliche bauliche Strukturplanung der Hochschul-

standorte. Die HFD wird darauf aufbauend ihre strukturbezogenen baulichen

Entwicklungsplanungen weiterentwickeln. Gleichzeitig wird sich hieran das lang-

fristige und nachhaltige Immobilienmanagement der Hochschule orientieren. Die

langfristigen Planungsstrategien dienen als Entscheidungsgrundlage für Investiti-

onsplanungen, die im Rahmen von HEUREKA mit einer jährlichen Investitionsra-

te von 250 Mio. Euro realisiert werden. Durch das Sonderinvestitionsprogramm

"Schulen und Hochschulen" der Landesregierung (Laufzeit bis 2012) und das

Konjunkturpaket II des Bundes (Laufzeit bis 2011) können HEUREKA-Projekte

vorgezogen verwirklicht werden und gleichzeitig energetische Sanierungen an

Gebäuden, die langfristig im Bestand der Hochschule bleiben, durchgeführt wer-

Page 23: Zielvereinbarung

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den. HEUREKA bietet den hessischen Hochschulen auch eine Finanzierungs-

grundlage für die Realisierung von Forschungsbauten gem. Artikel 91 b Abs. 1

Nr.3 GG.

2. Weiterentwicklung von Steuerungsinstrumenten zur Optimierung des

Raum-und Flächenbedarfs sowie des Energieverbrauchs unter Berück-

sichtigung von HEUREKA und der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes

Hessen.

Die Hochschule Fulda hat im Jahre 2009 ein Projekt Raummanagement ins

Leben gerufen. Das Ziel des Projektes ist es, vor dem Hintergrund steigender

Bewirtschaftungskosten und steigender Raumanforderungen die vorhandenen

Raumressourcen effizient zu nutzen und dadurch zu Einsparungen zu kom-

men. Inhalte des Projektes sind einerseits die Bedarfsermittlung von Lehrräu-

men und die Erstellung einer Raumbilanz um Klarheit zu schaffen über den

aktuellen und künftigen Raumbedarf und als Grundlage einer bedarfsorientier-

ten Raumzuordnung. In einem zweiten Punkt soll die Raumauslastung ver-

bessert werden. Für die Umsetzung der Empfehlung der Projektgruppe ist in

einem zweiten Schritt die Implementierung eines campusweiten Raummana-

gementsystems notwendig. Die Hochschule Fulda beabsichtigt die Umsetzung

der Empfehlungen der Projektgruppe durch die Implementierung eines cam-

pusweiten Raummanagementsystems.

3. Maßnahmen zur Barrierefreiheit von Hochschulgebäuden

Mit den bis zum Ende des Zielvereinbarungszeitraum abgeschlossenen Bau-

maßnahmen werden alle neuen und grundsanierten Gebäude und deren Zu-

gänge barrierefrei gestaltet sein.

4. IT-Infrastruktur

Die Bereiche IT und Informationsinfrastruktur einschließlich aller Bibliotheks-

angelegenheiten bilden auch zukünftig einen wichtigen strategischen Schwer-

punkt der Hochschulentwicklung. Daher werden diese Themen im Sinne von

IT-Governance als Aufgabenbereich des Präsidenten oder eines Vize-

Präsidenten im Präsidium der Hochschule verankert. Die zuständige Person

vertritt die strategische Planung der Hochschule und ist als Chief Information

Officer zuständig für alle diesbezüglichen Belange in der Hochschule. Die HFD

Page 24: Zielvereinbarung

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verpflichtet sich, ein hochschulinternes IT-Konzept für die Laufzeit des Hoch-

schulpaktes zu erstellen.

Die Hochschule Fulda wird im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihre Netzinfrastruk-

tur weiter ausbauen und optimieren, insbesondere im Kernbereich die Band-

breite auf 10 GBit/s erhöhen, im Arbeitsplatz zunehmend auf 1 GBit/s und im

WLAN auf 300 Mbit/s ausbauen.

Eine leistungsfähige, verfügbare Datennetz- und Telekommunikationsinfra-

struktur ist für die HFD von strategischer Bedeutung. Aufgrund der rasanten

technischen Entwicklung und der begrenzten Haltbarkeit der Geräte sind in

diesem Bereich zum Teil Reinvestitionszyklen von unter fünf Jahren anzuset-

zen. Die HFD wird diese Anforderungen im Rahmen ihrer Möglichkeiten be-

rücksichtigen und für den Erhalt und Ausbau der IT-Infrastruktur sorgen.

Die Hochschule Fulda wird energie- und ressourcenschonende IT-Geräte und

IT-Verfahren einsetzen und hierfür bis 2014 ein Konzept erstellen.

Page 25: Zielvereinbarung

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III. - LEISTUNGSVEREINBARUNGEN (Innovations- und Strukturentwicklungs-budget)

Vom HMWK geförderte Projekte:

Nr. Projekt Mittelverwendung Mittelbedarf Laufzeit

1 Zentrenbildung Personalkosten: 550.000 Euro

Sachkosten: 50.000 Euro

40.000 €

150.000 € p.a.

110.000 €

In 2011

2012 – 2014

In 2015

2 Campusmana-gement

Personalkosten: 280.000 Euro

Sachkosten: 220.000 Euro

50.000 € p.a.

150.000 € p.a.

100.000 €

2011 u.2012

2013 u. 2014

In 2015

3 Forschungsma-nagement

Personalkosten: 220.000 Euro

Sachkosten: 20.000 Euro

50.000 €

95.000 e p.a.

In 2012

2013 u. 2014

4 Qualitätsmana-gement in der Verwaltung

Personalkosten: 130.000 Euro

Sachkosten: 50.000 Euro

10.000 €

80.000 €

90.000 €

In 2011

In 2012

In 2013

5 Lehrevaluation Personalkosten: 230.000 Euro

Sachkosten: 50.000 Euro

70.000 €

70.000 € p.a.

In 2011

2012 - 2014

Hinzu kommen noch jährlich 100.000 Euro für die Graduiertenförderung nach Abschn. I 7.

Aus dem Innovations- und Strukturentwicklungsbudget finanzierte Maßnah-

men zeichnen sich durch eine klare zeitliche Befristung aus. Dies betrifft auch

die Maßnahmen, die im Rahmen der Zielvereinbarungen beantragt werden.

Aus diesem Grunde ist bei den einzureichenden Projektskizzen eine Kalkulati-

on der mit dem Projekt verbundenen Folgekosten und eine Aussage zu der

seitens der Hochschulen angestrebten Kostendeckung nach Ablauf der hes-

senzentralen Finanzierung vorzusehen.

Page 26: Zielvereinbarung

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IV. - Erfolgskontrolle

Berichterstattung und Erfolgskontrolle

Die Hochschule legt Anfang des Jahres 2013 (für die Jahre 2011 und 2012)

einen ersten Zwischenbericht vor, der Anfang des Jahres 2014 ergänzt wird.

Der Abschlussbericht wird Anfang des Jahres 2016 vorgelegt.

Page 27: Zielvereinbarung

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Wiesbaden, den 15. Juni 2011

Für die Hessische Landesregierung Für die Hochschule Fulda

Eva Kühne-Hörmann Prof. Dr. Karim Khakzar

Hessische Ministerin Präsident

für Wissenschaft und Kunst