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Aus dem lnstitut f u r Tierernahrung der Juslus-Liebig-Universilat Gigen
Zum Einfluf3 von Lysinzulagen wahrend und nach der Mahlzeit auf die Nahrstoffvenvertung bei Mastschweinen
3. Mitteilung
Bilanzen von Calcium und Phosphor, Blutanalysen, Schlachtkorperbewertung
Von 0. P. WALZ
Eingang des Ms. 16. I I . 84
In einem umfangreicheren Forschungsvorhaben wurde die Wirkung der Teilung der taglichen Gesamtzulage an Lysin in mehrere Verabreichungszeitpunkte auf die Nahrstoffvenvertung wachsender Schweine untersucht. In der ersten und zweiten Mitteilung (WALZ 1981, 1983) wurde iiber Versuchsmethodik, Wachstum, Verdaulichkeit und N-Ansatz berichtet. Im vor- liegenden Teil werden die Einfliisse des verteilten Lysinangebotes auf die Bilanzen von Cal- cium und Phosphor, die Konzentration verschiedener Blutinhaltsstoffe und die Schlachtkor- perbewertung dargestellt. In den Versuchsgruppen (n = 6 Tiere) wurden folgende Futtermi- schungen eingesetzt: A = Lysinarme Grundmischung (G) mit 0.4% verfugbarem Lysin in lufttrockener Masse
B = G + 0.4% (bis 60 kg Lebendmasse, LM) bzw. 0.3% (bis 100 kg LM) Lysinerganzung (LE)
C = G + 50% Anteil LE mit G und 50% LE nach 1 h D = G + 25% LE rnit G + 25 YO LE nach 1 h + 50% nach 2 h E = Alleinfuttermittel I fur Mastschweine, Normtyp
(LTM)
zur Grundmischung
Ergebnisse und Diskussion
Bilanzen von Calcium und Phosphor
Zur Beurteilung der Frage o b Hohe und Zeitpunkt der Lysinversorgung einen EinfluR auf die Mineralisierungsprozesse wahrend des Wachstums von Schweinen ausuben, wurden in mehreren Gewichtsbereichen die Bilanzen von Calcium und Phosphor ermittelt. Die Ergeb- nisse sind in den Tabellen 1 und 2 zusammengefagt. Fur beide untersuchten Elemente ergeben sich daraus gleichartige Beobachtungen. Die Ca- und P-Bilanzen in Prozent der Ca- und P- Aufnahme liegen bei den Lysin-Erganzungsgruppen bis zum Gewichtsbereich um 70 kg signi- fikant hoher als bei der Mangelgruppe. Bei einer kontinuierlichen Abnahme der BilanzgroEen
U.S. Copyright Clearance Center Code Statement: Z. Tierphysiol., Tierernahrg. u. Futtermittelkde. 54 (1985), 190-205 0 1985 Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin ISSN 0044-3565 / Intercode: ZTTFAA
0044-3565/85/5404-0190 $ 02.50/0
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EinJlig von Lysinzulagen bei Masrschweinen 193
mit ansteigender Korpermasse der Versuchstiere kommt es jedoch im letzten Mastdrittel zu einer Umkehrung der Effekte.
Auch der absolute Ca- und P-Ansatz je kg Lebendmasse verrnindert sich bei den Lysin- supplementierten Gruppen mit ansteigendem Gewicht schrittweise im Gegensatz zur Mangel- gruppe. Da die renale Ausscheidung von Ca und P bei etwa 2-3 Prozent der Ca- bzw. P- Aufnahme liegt, werden die Bilanzwerte durch die Exkretion dieser Minerale mit den Faeces bestimmt.
Die Hohe der Resorptionsrate reagiert demnach in enger negativer Kopplung an die Lebendmasse des Schweines, wie dies schon fruher beobachtet wurde (OSLAGE 1965, NIELSEN 1972, WALZ 1976, A R C K A B 1981). Auch VEMMER (1982) findet in Stoffwechselversuchen rnit Schweinen zwischen 40-100 kg LM den eigenen Ergebnissen gut vergleichbare absolute und prozentuale Ca- und P-AnsatzgroBen, die ebenfalls mit steigender Lebendmasse abfallen und vom Autor auf das Verhaltnis von Mineralstoffversorgung und -bedarf zuruckgefuhrt werden. Beim Vergleich der Mineralstoff-Bilanzen rnit der N-Bilanz (2. Mitteilung) IaBt sich allgemein feststellen, daB erstere in ihrer Gruppenspezifitat eine enge Kopplung an die N-Bilanz aufweisen. Diese zeigt sich in der Uberlegenheit der Lysin-Erganzungsgruppen bis etwa 80 kg LM, dem kompensatorischen Aufholeffekt der Mangelgruppe in deren Gewichtsbereich von 65-85 kg LM (Versuchsende) und den leicht angehobenen Bilanzen fur N, Ca und P in Gruppe D mit der dreimaligen Lysingabe im letzten Versuchsabschnitt. Auch aus den Ergeb- nissen von NIELSEN (1972) laBt sich eine enge Verbindung von N-Ansatz und Ca-sowie P- Ansatz beim wachsenden Schwein ableiten.
Vorliegende Untersuchung IaBt somit den SchluB zu, daR das durch das Lysin gesteuerte Massenwachstum zugleich mit dem N-Ansatz auch den quantitativen und qualitativen Mine- ralstoffansatz nachhaltig beeinflugt.
Blutanalysen
Die Methodik der Blutentnahme sowie die Bestimmung der Blutinhaltsstoffe und Enzymakti- vitaten sind in der 1. Mitteilung (WALZ 1981) beschrieben.
Blutinhaltsstoffe
Die Konzentration der Blutinhaltsstoffe Glucose, GesamteiweiG, Harnstoff und a-Amino-N zu den verschiedenen Entnahmezeitpunkten im Stoffwechselversuch sind in Abbildung 1 dargestellt. Fur die einzelnen MeBgroBen ergibt sich folgende Beurteilung.
Der Blutglucosespiegel als eine KenngroBe der bedarfsgerechcen energetischen Versorgung der Versuchstiere liegt im Normalbereich fur Schweine (BOEHRINGER 1981). Wahrend des Versuchsverlaufes stellt sich bei allen Gruppen eine leicht abfallende Tendenz ein, wie es auch fruher beobachtet wurde (WALZ 1976, EHRENSVARD et al. 1978). Dieses Verhalten durfte auf einem Alterseffekt beruhen. Zwischen den einzelnen Versuchsgruppen lassen sich keine grup- penspezifischen Unterschiede ableiten, so daB hinsichtlich des Kohlenhydratstoffwechsels keine negative Beeinflussung durch die Versuchsanstellung erkennbar ist. Auch die Werte Fur das GesamteiweiB liegen bei allen Messungen innerhalb des Normalbereiches fur Schweine verschiedener Gewichtsklassen (WALZ 1976, BOEHRINGER 1981). Allerdings vermindern sich bei allen Gruppen im ersten Versuchsabschnitt die Gehalte auf die niedrigeren mittleren Werte um 60 g/l und steigen zu Versuchsmitte wieder auf den Bereich urn 70 g/l an. Auffallend hierbei ist, daB die Tiere der Mangelgruppe im Versuchsmittel etwa 10 Prozent niedrigere
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EiweiRgehalte ini Plasma aufweisen. Diese konstante Differenz deutet auf eine leichte Redu- zierung der Synthese von Serumproteinen infolge des Lysinmangels hin, ohne jedoch bereits in eine hypoproteinamische Stoffwechsellage abzusinken. Der Gehalt an a-Amino-N im entei- weisten Plasma liegt auf der Hohe friiherer Messungen und zeigt wahrend des Gesamtversuchs keine spezifischen versuchsbedingten Besonderheiten. Dieser Parameter ist somit nicht geeignet, Qualitatsunterschiede im Futter-Protein zu kennzeichnen, solange ein physiologisch intaktes Homeostasevermogen vorliegt.
Die Blutharnstoffkonzentration (BHK) zeigt wahrend des Gesamtversuches zwar erheb- liche Schwankungen, die jedoch auch gemaR den Ausfuhrungen von MENKE (1979) noch als physiologisch normal eingestuft werden knnnen. Die Verlaufskurve der BHK steht insgesamt gesehen in einer ausgepragten negativen Beziehung zur taglichen N-Ansatzhohe der Tiere, die im Gewichtsabschnitt der Tiere zwischen 30-75 kg LM, dem Bereich der niedrigsten BHK, am
EinflujS von Lysinzulugen bei Mustschweinen 195
hochsten ist. Mit einer Reduzierung des N-Ansatzvermogens im letzten Versuchsabschnitt steigt auch die BHK wieder an. Hinsichtlich der Proteinqualitat, d. h. hier der Wirkung der Lysinerganzung, ist eine enge negative Korrelation, wie sie aus vielfachen Literaturstellen (vergl. BERSCHAUER 1977, MENKE 1979) zu erwarten ware, nicht eindeutig abzuleiten. In der Tendenz ergibt sich fur die Mangelgruppe im ersten Versuchsabschnitt bis ca. 30 kg eine Erho- hung der BHK, die mit der in diesem Gewichtsbereich bestehenden starken Unterversorgung mit Lysin in Zusarnmenhang gebracht werden kann. Andererseits bewegt sich die BHK der Mangelgruppe im weiteren Versuchsverlauf auf der Hohe der BHK der Lysingruppen, so daB, wie auch BERGNER et al. (1971) fanden, ein eindeutiger kausaler Zusamrnenhang zwischen Hohe der Lysinaufnahme und BHK aus vorliegenden Ergebnissen nicht fur den ganzen Mast- verlauf abgeleitet werden kann.
Enzymaktivitat im Blutplasma
Die uber einen Versuchszeitraum von etwa drei Monaten gemessene Aktivitat der Enzyme Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT), Glutamat-Pyruvat-Trarisaminase (GPT), Glutamat- Dehydrogenase (GLDH) und Leucin-Aminopeptidase (LAP) Im Blutserum ist in Abbildung 2 dargestellt. Der Zeitrauni umfaBt den Gewichtsbereich der Mastschweine von 35 kg LM bis 100 kg LM.
Fur alle untersuchten Enzymaktivitaten ergaben sich Werte, die nach verschiedenen Litera- turangaben (BERGNER et al. 1966, MAURON 1973, BOEHRINCER 1981) in den Normalbereich eingeordnet werden konnen. Grundlegende Storungen der Hem-, Leber- und Muskelfunk- tionen konnen somit fur die Gesamtheit der Tiere im Versuch ausgeschlossen werden. Unter- sucht man weiterhin den Verlauf der Aktivitatskurven auf Veranderungen, die auf die Ver- suchsanordnung bzw. die Lysinversorgung zuruckgefuhrt werden konnten, so ergeben sich bei den Enzymen GOT, LAP und GLDH keine direkten Zusammenhange. Auch in der Literatur werden direkte Abhangigkeiten dieser Enzyme von dem EiweiBwert nur kontrovers diskutiert (BERGNER et al. 1966, WIRTHGEN et al. 1967, HOCK und RISE 1967, WALZ und BRUNE 1984). Im Gegensatz d a m zeigt die GPT Kurve eine eindeutig reziproke Beziehung zur Hohe der Lysin- versorgung. Bis zu einem Gewicht um 70-80 kg LM liegt die GPT-Aktivitat der Mangelgruppe im Mittel urn 35% hoher als bei den Lysin-Erganzungsgruppen und uberlagert sich mit diesen erst im Endstadium der Mast bei einem allgemeinen Anstieg der Aktivitat. Darnit kann die Hohe der GPT-Aktivitat direkt mit der Intensitat der Einschleusung von Abbauprodukten des N-Stoffwechsels in den Harnstoffzyklus bzw. einer vermehrten Harnstoffsynthese als Folge einer Aminosaurenimbalanz im Abschnitt bis 80 kg oder im letzten Mastabschnitt mit einem ProteinuberschuB bei allen Gruppen in Verbindung gebracht werden. Hinweise fur diese Auslegung der MeBwerte lassen sich auch aus den Diskussionen yon BERGNER et al. (19661, WIRTHGEN et al. (1967), MAURON (1973) und WALZ und BRUNE (1984) ableiten. In den anderen Fallen haben die unterschiedlichen Lysin-Dosierungen keine gerichteten Veranderungen in der Hohe der gemessenen Enzymaktivitaten bewirkt.
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Abb. 2. Die Aktivitat der Enzyme GLDH, GPT, LAP und G O T im Blutplasma wachsender Borge im Stoffwechselversuch iiber 98 rage (die jeweiligen Markierungen geben die Mittelwerte von 3 Tieren je Gruppe an, die den MeBpunkten zugeordnete Korpermasse betrigt etwa 35, 50 , 5 8 , 70, 88, 100 kg)
Schlachtkorperbewertung
Die Verfahren der Schlachtkorperzerlegung und -bewertung sind in der 1. Mitteilung (WALZ 1981) beschrieben. Nach den Verlusten wahrend des Versuchsverlaufes und auf dem Weg zum Schlachthof standen fur die Bewertung noch 4 Tiere aus Gruppe A, 6 aus Gruppe B, 4 aus Gruppe C und 5 aus Gruppe D zur Verfugung.
Die Ergebnisse der augeren Schlachtkorperbewertung sind in Tabelle 3 (a, b) zusammenge- fafit. In den Kriterien Stallendmasse, Schlachtmasse und Zweihalftenausbeute erwiesen sich die Tiere der Lysingruppen denen der Mangelgruppe hochgesichert uberlegen. Zwischen den Lysingruppen bestanden indessen keine absicherbaren Differenzen. In der Klassifizierung
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44
EinJuJ von Lysinzulagen bei Mastschweinen 199
nach Handelsklassen ubenvogen bei den Tieren der Mangeldiat die Noten IV und 111 wahrend sich fur die Lysingruppen ein Mischverhaltnis von 13.7% E (0), 53.1% I und 33.2% I1 ergab. In Gruppe B wurden hierbei besonders viele Tiere in Klasse I1 eingestuft. Darnit lag der Anteil der E und I Tiere wesentlich uber dern des Marktes Frankfurt zurn Zeitpunkt der Klassifizierung; er entsprach jedoch der Auswertung der MLP-Ergebnisse in Hessen fur Tiere der Deutschen Landrasse (MLP 1977). Trotz der kontinuierlichen Haltung in Stofflvechselkafigen zeigten die Tiere der Lysingruppen sornit eine den gunstigen Bedingungen der MLP vergleichbare Korper- ausbildung. Die schlechtere Benotung der Schlachtkorper aus der Mangelgruppe beruht zurn Teil sicherlich auch auf der ungenugenden Schlachtreife der Schweine, bei denen nach der subjektiven Einschatzung des Klassifizierers die Ausbildung der wertvollen Teilstiicke noch vergleichsweise unzureichend war, obwohl der ,Rahrnen" (Korperlange) bereits zu gleicher GroRe ausgewachsen war. Die ungenugende Ausbildung der wertvollen Teilstucke infolge des Lysinrnangels ergibt sich auch objektiv aus der Schinkenrnasse und dern Anteil des Fleisches am Schinken, bei denen die Tiere der Lysingruppen signifikant hohere Anteile aufwiesen. Die Mittelwerte der Lysingruppen liei3en sich indessen nicht gegeneinarider absichern, obwohl die Gruppen D und C gegenuber B eine leichte Verbesserung der Merkrnale zeigten. Das Krite- rium Riickenspeckdicke kann wegen der geringen Schlachtrnasse in Gruppe A nur zum Ver- gleich zwischen den Lysingruppen herangezogen werden. Zwischeri diesen fallt die besonders niedrige Fettauflage bei Gruppe D rnit dreirnaliger Lysingabe auf. Insgesarnt betrachtet liegen die eigenen Versuchstiere der Lysingruppen in diesen geschilderten Kriterien im Bereich der Ergebnisse der Mastleistungsprufungen in Westfalen und Hessen (MPA 1977) sowie den Messungen von PETERSEN (1978) zurn vergleichbaren Zeitraum der Untersuchungen.
Als wichtiges Kriteriurn des Fleisch- und Fettansatzes wird weiterhin die Fleisch- und Fett- flache am Ruckenrnuskelquerschnitt der 13. Rippe herangezogen, die planimetrisch errnittelt wird. In Abbildung 3 (a, b) sind vier Beispiele der Ausbildung des rnusculus longissirnus dorsi von Tier Nr. 4, 5 (A), 7 (B) und 21 (C) dargestellt. Die Gruppenrnittel sind in Tabelle 3b zusamrnengefagt. Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll die Beeinflussung dieser Muskelflache von der Lysinerganzung, durch die sie nahezu verdoppelt wird. Da die Fettauflage indessen nur wenig verandert wird, ergibt sich ein entsprechend gunstigeres Verhaltnis von Fleisch : Fett Fur die Lysingruppen. Zwischen diesen wiederurn ergeben sich keine gerichteten Differenzen in der Ausbildung des musculus longissirnus dorsi. Irn Gegensatz zur Ausbildung des Muskel- fleisches liegen die absoluten Massen der Organe Leber, H e n , Nieren und Flomen bei der Mangelgruppe etwa gleichhoch wie bei den Lysingruppen. Diese Beobachtung deutet daraufhin, dai3 selbst bei einer Lysin-Unterversorgung die Ausbildung der Organe nach einern genetisch festgelegten Wachsturnsrnuster vorrangig aufrechterhalten wird. Ein negativer Effekt der Lysin-Unterversorgung auf die Ausbildung der Nieren, wie er von WIESEMULLER et al. (1974[29]) diskutiert wird, ist hier nicht feststellbar. Die Intervall-Lysindosierung fuhrt bei Gruppe D zu einer Reduzierung des Flornenansatzes und korreliert darnit rnit der Verrninde- rung der Ruckenspeckdicke.
Als allgemeines Kriteriurn fur die Fleischqualitat dient die Errnittlung des Farbhelligkeits- wertes rnit dern Gofo-Gerat, bei dern Werte uber 65 als sehr gut eingestuft werden, sofern nicht Anzeichen von DFD-Fleisch vorliegen (SCHON 1979). Die Mittelwerte der eigenen Messungen lagen alle irn Bereich ,,sehr guter" Qualitat (Tabelle 3b). Es kann daher abgeleitet werden, daS weder die Lysinunterversorgung und die Intervalldosierung noch die Form der extrernen Haltung irn Stoffwechselkafig auf dieses Kriteriurn einen negativen Einflui3 ausubte.
Neben den konventionellen quantitativen physikalischen MeRgroSen der Schlachtkorper- bewertung kornrnt im Hinblick auf den Verzehr der inneren Qualitat des Fleisches, d.h. den
200 0. P. Wulz
Abb. 3a. Die Ausbildung der Fleisch- und Fettflachen 3111
Ruckenmuskelquerschnitt der 13. Rippe von Tier Nr. 4 (oben) sowie Tier Nr. 5 (unten) der Lysin-Mangelgruppe.
Abb. 3b. Die Ausbildung der Fleisch- und Fettflachen am Ruckenniuskelquerschnitt der 13. Rippe yon Tier Nr. 7 (oben) aus Gruppe B sowie Tier Nr. 21 (unten) aus Gruppe C.
chemisch erfaRbaren GroRen des Nahrstoffgehaltes, eine grogere Bedeutung zu. Um eventuell vorliegende Zusammenhange quantitativer und qualitativer Veranderungen der Schlachtkor- perzusamniensetzung in Abhangigkeit von der Art der Lysinversorgung zu erfassen, wurden die wertvollen Teilstucke Leber, Hinterschinken (musculus biceps femoris), Kotelett (musculus longissimus dorsi) und Lende nach Entfernung des Auflagenfettes auf die Gehalte an Wasser, Rohprotein und Rohfett untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 (a, b) zusammengefaRt.
Fur den musculus biceps femoris ergibt sich bei gleichem Wassergehalt in allen Gruppen eine signifikant hohere Rohproteineinlagerung und signifikant niedrigere Einlagerung von intramuskularem Fett nach Lysinzulage. Eine besondere Magerkeit zeigt die Intervallgruppe D. Im Vergleich zum Schinkenfleisch enthalt der musculus longissimus dorsi bei allen Gruppen eine hohere Trockenmasse. Die Rohproteineinlagerung zeigt hochsignifikante Differenzen zwischen Mangelgruppe und Lysin-Erganzungsgruppen, die ihrerseits untereinander konstant sind. Der Gehalt an intramuskularem Fett liegt bei den Lysingruppen im Mittel um 25% niedriger als bei der Lysin-Unterversorgung. In Untersuchungen von WAGNER (1977) wurden gut vergleichbare Gehalte an Trockenmasse und Rohprotein gefunden. Auch fur den Lenden- muskel ergibt sich eine signifikant hohere Rohproteineinlagerung nach Lysinerganzung. Obwohl wegen der hohen Streuung der Einzelwerte die Unterschiede in der Fetteinlagerung sich nicht statistisch absichern lassen, enthalt der Lendenmuskel der Tiere aus den Lysin- gruppen etwa 50% weniger Fett als die Lende der Mangelgruppe. Die niedrigste Fetteinlagerung
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Einfluj3 Zion Lysinzulagen bei Mastschweinen 203
der Lende weisen wiederurn die Tiere von Gruppe D auf. Der rnittlere pH-Wert des Lenden- fleisches urn p H 6 kann nach SCHON (1979) als enviinscht eingestuft werden. Irn Gegensatz zu den Analysen des Muskelfleisches zeichnet sich die Leber durch eine relative Konstanz des Proteingehaltes zwischen allen Gruppen aus. Fur die Fetteinlagerung ergibt sich eher ein Trend zur Erhohung bei den Tieren aus den Lysingruppen. Wie bei der Organrnasse gefunden, besta- tigt auch dieses Ergebnis die Annahrne einer genetischen Konstanz in der altersgernagen Ausbildung der Organe trotz unterschiedlicher Gesarntentwicklung der Tiere.
Beirn Vergleich der Schlachtkorperbewertung rnit Ergebnissen aus der Literatur wurden wegen der altersabhangigen Veranderung der Korperzusarnrnensetzung nur Tiere rnit ver- gleichbarern Mastendgewicht und, wegen des jeweiligen Zuchtstandes, Untersuchungen aus den gleichen Jahren zur Beurteilung herangezogen. In den augeren Merkrnalen warrne Schlachtrnasse, Zweihalftenausbeute, Korperlange, Schinkenanteil, Ruckenspeckdicke, Ruckenrnuskelflache, F1eisch:Fett-Verhaltnis bestehen sehr gute Ubereinstirnrnungen rnit Ergebnissen der Mastleistungspriifung in der Bundesrepublik bei einern Stallendgewicht urn 100 kg (SCHON 1979, AGDE und BURCKHARDT 1977, MLP 1977, SCHWARZENAU 1978) oder Angaben aus wissenschaftlichen Untersuchungen (HENNIG et a. 1973, PETERSEN 1978). Hin- sichtlich des Gofo-Wertes liegen die vorliegenden Messungen irn oberen Bereich der Literatur- angaben (DZAPO 1975, ACDE und BURCKHARDT 1977, SCHWARZENAU 1978). Betrachtet man den EinfluR der Lysinversorgung auf die Ausbildung der augeren Schlachtkorperrnerkrnale, so besteht insbesondere in deren iiberragend positivern EinfluB auf die Ausbildung der Kotelett- flache bzw. die Verbesserung des Fleisch : Fett-Verhaltnisses eine gute Ubereinstirnmung mit Angaben anderer Autoren (THIER und BRUNE 1968, HENNIG et a]. 1973, WIESEMULLER et a]. 1974 [29 ] ) .
Uber die Ausbildung der inneren Qualitat der wertvollen Teilstiicke in Abhangigkeit von der Hohe der Protein- bzw. Lysinversorgung berichteten WiEsEMijLLER et a]. (1974[30]) und MORTENSEN und MADSEN (1977). In beiden Untersuchungen findet sich bei Mangelversorgung ein Anstieg der Fetteinlagerung sowie eine Verrninderung des Rohproteingehaltes irn Schinken, Kotelettfleisch und der Lende. Auch die absoluten Gehalte an Protein und Fett, die von diesen Autoren sowie auch von BOCK et al. (1976) und WAGNER (1977) analysiert wurden, stirnrnen rnit vorliegenden Ergebnissen gut iiberein.
Die aus den quantitativen und qualitativen Merkrnalen der Schlachtkorper berechnete Veranderung der gesarnten Rohproteinrnasse in den wertvollen Teilstiicken als Folge der Lysinzulagen ist in Tabelle 5 zusarnrnengefagt. Als Folge der Lysinzulage ergibt sich aus der Erhohung der Fleischrnasse sowie des Rohproteingehaltes fur die Teilstiicke Schinken, Kote- lettfleisch und Lende irn Mittel ein Anstieg der gesarnten Rohproteinrnasse urn 50%. Stellt man dieser Erhohung einen Anstieg der Schlachtrnasse von 25% gegeniiber, so wird deutlich, dag die Lysinerganzung iiberproportional auf die Verbesserung der wertvollen Teilstiicke wirkte. Die Leber wird hingegen nur wenig und in umgekehrter Richtung verandert. Darnit stimmen die eigenen Ergebnisse in der Tendenz rnit Angaben von WIESEM~LLER et al. (1974[30]) iiber- ein, die bei Teilanalysen von Schlachtkorpern eine Reduzierung des verzehrbaren Rohproteins urn 25% beobachteten, wenn die Lysinversorgung gegeniiber einer Norm von 0.8% Lysin/Diat urn 30% reduziert wurde.
Vergleicht man die Bildung der Rohproteinmasse zwischen den drei rnit Lysin supplernen- tierten Futtergruppen untereinander, so ergeben sich Streuungen fur den Massezuwachs von f 5% und irn Rohproteingehalt urn * 1,5%. Einer relativen Verrnehrung des rnusculus biceps fernoris bei Gruppe D steht eine relative Verrninderung des Rohproteingehaltes irn Kotelett gegeniiber. Gruppe C zeigt ein etwas abweichendes ungiinstigeres Fett : Fleisch-Verhaltnis.
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Die relativen Veranderungen der Massenausbildung und Rohproteineinlagerung in wertvolle Teilstiicke des Schlachtkorpers infolge Lysin-Supplementation (Mittelwert der
Lysin-Erganzungsgruppen B, C, D gegeniiber der Lysin-Mangelgruppe A)
Teilstiicke Relative Verinderung B, C, D gegen A Tell- Rohprotein
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Musculus longissirnus dorsi +33.9 +10.9 +48.6 (13. Rippenstuck)
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Insgesamt aber IaRt sich zwischen den Lysingruppen keine spezifische Wirkung einer Form der Intervall-Dosierung des Lysins gegeniiber der Beimischung zum Grundfutter ableiten, die eine signifikante Verbesserung des Schlachtkorpers zur Folge hatte.
Zusammenfassung
In dieser Fortsetzung wird die Wirkung zeitlich verteilter Lysinzulagen zu einer lysinarmen Grunddiat auf die Bilanzen von Calcium und Phosphor, einige Blutinhaltsstoffe sowie die Auspragung der Schlachtkorper von Borgen im Stoffwechselversuch zwischen 20-100 kg LM mitgeteilt. Die Lysinzulage fiihrt, unabhangig von der Form der Verabreichung, zu einem Anstieg der Ca- und P-Bilanzen, der in einer engen Beziehung zu dem Verlauf der N-Bilanz (2. Mittg.) steht. Die Werte fur die gemessenen Blutinhaltsstoffe Glucose, GesamteiweiR, Harn- stoff, a-Amino-N bzw. der Enzymaktivitat von GOT, GPT, GLDH und LAP liegen bei allen Gruppen im physiologischen Normalbereich. Innerhalb dieser Breite zeigen nur der Blutharn- stoff sowie die GPT reziproke Reaktionen zum Lysinmangel. Das Lysin-Dosierungsschema fiihrt indessen zu keiner gerichteten Veranderung der Blutzusammensetzung. Infolge der Lysinzulage werden alle physikalisch meRbaren Schlachtkorpermerkmale sowie die Klassifizie- rung signifikant verbessert. Ebenso stieg der Anted an Rohprotein und fie1 der Gehalt an Fett in den wertvollen Teilstiicken Hinterschinken, Kotelett und Lende, so daR sich die Rohpro- teinmasse in diesen Teilstiicken iiberproportional zum Schlachtgewicht um etwa 50% erhohte. Zwischen den Gruppen der verschiedenen Lysin-Dosierungsformen lassen sich nur graduell unregelmagige Einfliisse auf die Ausbildung der Schlachtkorper erkennen. Insgesamt laRt sich somit keine signifikant spezifische Wirkung einer Form der Intervall-Dosierung gegeniiber der Beimischung des Lysins zum Grundfutter auf die Ausbildung der Schlachtkorper ableiten.
Summary
Studies on the Effect o f a Frequent Administration of a Daily Lvsine Supplement on the Utilization ofNutrients with Pigs from 20-100 kg Liveweight. Part 111.
This part describes the effect of the frequent administration of a daily lysine supplement to a lysine deficient basal diet. And it goes o n to describe the effect o f such a daily administration
EinzuJ von Lysinzulagen bei Maslscbweinen 205
on the balance of calcium and phosphorus, some blood-content measurements, and the carcass performance of male castrated pigs from 20-100 kg weight. Independent of the time of lysine administration, the lysine supplement increases the Ca and P balances in a direct ratio to the N-balance (part 2). The values of the blood measureinents glucose, serum protein. urea, a-amino-N, and the activity of the enzymes GOT, GPT, GLDH, and LAP are in a-physio- logical normal range for all these groups. Within that range, only urea and GPT display reci- procal reactions to the lysine deficiency. O n the other hand, the lysine feeding regimens do not influence the blood composition. If lysine is added, all physical measurements and the classification of the carcasses increase significantly. As to the most valuable parts of the carcass - the ham, the loin, and the tenderloin - the incorporation of protein increases and that of fat decreases significantly with a lysine supplement. As a result, in these groups, the protein-mass of the carcass was improved to about 50%. .Comparing the treatments of different lysine administration regimens, only slight but disconnected influences on the carcass performance were detected. To conclude, the regimen of the lysine supplementation, together with the basal diet or in time-intervals after the meal, does not influence the performance of the pig carcass.
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