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Jg. 3t, Hef~ 23/24 K~VS BE~K~ : Zur Best-immung der Alkalidenaturierung des roten BIutfarbstoffes. 557 15. ,~uni 1953 tuberkulSsen ~¢Ieningitis. Eine Erklgrung ffir die Dis- krepanz unserer bier beschriebenen Werte mit denen der ~lteren Literatur sehen wit in folgendem: Erst seit kurzem gibt es Kranke mit tuberkulSser Meningitis, die fiber 4 Wochen bin und l~nger am Leben erha]ten, ja der Heilung zugeffihrt werdSn kSnnen. Tats~chlicb zeigten 2 unserer Patienten, die uns vor der Behand- lung im hochakuten Stadium zuggnglich wartn, keines- wegs erhShte Werte, wKhrend wir die stark erhShten Werte der Alkalireserve im Liquor stets erst nach Ablaut der 4. Behandlungswoche antrafen. Uber die Ursache dieses Verhaltens der Alkalireserve im Liquor kSnnen wit vorl~ufig niehts Sicheres aussagen. ]~s mul~ angenommen werden, dal~ hier entsprechende Verschiebungen im Bereich der Kationen zugrunde ]iegen. Bezfiglich der Mineralien liegen hier 2 ~4der- sprechende Mitteilungen aus jfingster Zeit vor. Mo~D konnte bet Meningitis tbc. keine Abweiehungen im Kationengehalt des Liquors festste]len, ttV~G~n~D und Mitarbeiter besehrieben dagegen einen deutlichen Abfa]l der Natriumkonzentration, parallel mit dem klinisehen Verlauf. Von uns bisher durchgeffihrte Einzeluntersuehungen zu dem Verhalten der Mine- ralien (s. Langsspalte 8) zeigten keine Beziehung zur HShe der Alka]~eserve. Grol]e Auhnerksamkeit mul~ auch dem se]ten mitberficksiehtigten Kation Ammo- nium geschenkt werden. Naeh den Mitteflungen yon R~]~]~H~ und denen yon ~VEn~-MA~E~]~ kSnnen bet Entzfindungen und Reizzust~nden des Z~S sowie bet experimente]len Glucosearmut yon Gehirnsehnitten jeweils ,,ganz erhebliehe" ~¢tengen Ammoniak gebildet werden, die dann in vivo auch im Liquor aufgefunden werden kSnnen. Diesem Umstand ist bet den bis- herigen Untersuehungen tnberkulSser Meningitiden noeh keine Rechnung getragen worden. Systematisehe Untersuehungen fiber das Verhalten der Kationen einschliel31ich des Ammoniums, wie sie bet entziindHehen Prozessen des ZNS, insbesondere der tuberkulSsen Meningitis, im Liquor gefunden wet- den, sind in Angriff genommen worden. Zusammenfassung. Der Liquor eerebrospinalis yon Patienten mit tuberkulSser Meningitis weist h/~ufig eine deutliehe Erh5hung der Alkalireserve auf. Diese tritt erst mindestens 4 ~7oehen naeh Beginn der Er- krankung in Erseheinung und zeigt mit klinischer Besserung Tendenz zur Normalisierung. Literatur. HUlCGERLAND, H., U. Mitarb.: Wissensehaftl. AussteHung der 52. Tagg der Dtsch. Ges. ~ Kinderheilk. in Bayreuth, 1952. -- K~Kow, A. E., u. M. E. T~orons~: Z. Neur. 185, 143 (1931). -- MEyer, H. It. : Der Liquor. Un- tersuehung ~md Diagnostfl~. Berlin: Springer 1949. - - ~ o ~ ; W.: Klin. Wschr. 1952, 87. -- M~J,~, A. v. : Einf~hrung in die praktische Physiologie. Berlin: Springer 1943. - - R ~ - L~, C. : Z. ~qeur. 167, 133 (1939).-- SV~D~A~ u. BOE~E~: ~ormal values in clinical medicine, Zit. nach Wiss. Tab. Baseh Geigy 1 9 5 3 . - WE~-MAL~V,~B~, H.: Die Chemic und der Stoffwechsel des ~ervengewebes, S. 62. ]3erlin: Springer 1952. ZUR BESTIMMUI~fl DER ALKALIDENATURIERUNfl DES ROTEN BLUTFARBSTOFFES. Von KLAUS BETKE. Aus der Universitgts-Kinderklinik Frefbm'g i. Br. (Direktor: Prof. Dr. W. KELLER), Die Methode der Alkalidenaturierung yon" Hamo- globin zur Ermittlung yon Fi~moglobintypen ist eine einfache und doeh empfindliche Methode. Mit ihr l~l~t sieh beispie]sweise das sehr laugenresistente fetale ttamoglobin leieht veto laugenempfind]ichen H~moglobin des Erwaehsenen abtrennen. Zwei grund- satzlich verschiedene ¥ariationen der ~ethode sind in Gebrauch: bet der ersten wird der Farbumschlag der LSsung naeh Natrontaugenzusatz spektroskopiseh oder photometrisch verfolgt und daraus der Anstieg des Denaturierungsproduktes bzw. der Abfatl des noch nicht ver~nderten Blutfarbstoffes errechnet, bet der zweiten wird nach gewissen Zeitr/£umen der Denatu- rierungsvorgang dureh Neutralisierung unterbroehen, das denaturierte Produkt dureh Ammonsulfat aus- ge~llt und der Gehalt an noeh unver/~ndertem H~mo- globin gemessen. Messen beide Yariationen der Me- rhode das gleiche ? Aus gewasehenen Erythroeyten wurden in leieht ammoniakalischem Wasser tt/~molysate yon 80 bis 100 rag-% O~-Hb angesetzt. In ether Versuehsreihe (A) wurden 40 cm ~ dieser LSsung mit 1 em 3 2n NaOH ver- setzt, in kurzen Zeitabst~nden Proben yon 4 em 3 entnommen und diese genau zu bestimmten Zeit- punkten (20, 40, 60 see usw.) in 2 cm 3 ether ges~ttigten AmmonsulfatlSsung eingeb]asen, die die zur ~NTeutra- lisation der Lauge erforderliche Menge an tiC1 ent. hielt. Naeh 5--10 rain wurden die Proben ffltriert und im Ffltrat der H~moglobingehalt photometrisch bestimmt. Als Nullwert diente eine ffltrierte Mi- schung yon 4 cm 3 Ausgangsh~molysat mit 2 cm 3 neu- traler ges~Lttigter AmmonsulfatlSsung. -- In einer zweiten Versuchsreihe (]3) wurde an 4 cm 3 des Aus- gangsh~molysats nach Zusutz yon 0,1 cm 3 2n NaOH photometrisch die Zunahme der Extinktion im Rot (Filter OG 3, Schott) verfolgt. In parallelen ¥ersuchsreihen wurde dasselbe mit Kohlenoxydh~tmoglobin ausgeffihrt (LSsung gewasehe- net Erythroeyten in CO-gesii*tigtem, schwach am- moniakalischem Wasser). In den Denaturierungsans~tzen A und B waren also die Verha]tnisse in bezug auf Xonzentration der Lauge und des Blutfarbstoffes gleich. Der Vorgang, der nach der F~]lungsmethode (A) gemessen wurde, lief aber, wie die Abbildung zeigt, rascher ab, als der, den die optische Methode (B) errant. Die Zeiten bis zum Halbwert verhielten sich bet O~-Hb etwa wie 1:1,5: :Bet CO-ttb war die Gesehwindigkeitsdifferenz noeh wesentlich grSl~er, die Halbwertszeiten verhielten sich wie 1 : 23. Sehon bet ]Beurteilung mit dem bloSen Auge fiberrasehte, wie wenig sich die Farbe der CO~ Hb-LSsung nach Laugenzusatz gnderte. Der Nieder- schlag des nach A ausgef~ltten Produktes auf dem Filter war rot, wahrend er bet 02-Hb braun war. ~ach der optisehen Methode bestand zwischen dem Verhalten yon O~-Hb und CO-Hb eine enorme Dif- ferenz (tta]bwertzeiten 1:30), bei der F~llungs- methode (B) war sie wesentlich kleiner (1:2). Die Zahlenangaben sind approximativ, da sieh wegen des rasehen Reaktionsablaufes bet der F~llungsmethode

Zur Bestimmung der Alkalidenaturierung des roten Blutfarbstoffes

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Jg. 3t, Hef~ 23/24 K ~ V S BE~K~ : Zur Best-immung der Alkalidenaturierung des roten BIutfarbstoffes. 557 15. ,~uni 1953

tuberkulSsen ~¢Ieningitis. Eine Erklgrung ffir die Dis- krepanz unserer bier beschriebenen Werte mit denen der ~lteren Literatur sehen wit in folgendem: Erst seit kurzem gibt es Kranke mit tuberkulSser Meningitis, die fiber 4 Wochen bin und l~nger am Leben erha]ten, ja der Heilung zugeffihrt werdSn kSnnen. Tats~chlicb zeigten 2 unserer Patienten, die uns vor der Behand- lung im hochakuten Stadium zuggnglich wartn, keines- wegs erhShte Werte, wKhrend wir die stark erhShten Werte der Alkalireserve im Liquor stets erst nach Ablaut der 4. Behandlungswoche antrafen. Uber die Ursache dieses Verhaltens der Alkalireserve im Liquor kSnnen wit vorl~ufig niehts Sicheres aussagen. ]~s mul~ angenommen werden, dal~ hier entsprechende Verschiebungen im Bereich der Kationen zugrunde ]iegen. Bezfiglich der Mineralien liegen hier 2 ~4der- sprechende Mitteilungen aus jfingster Zeit vor. Mo~D konnte bet Meningitis tbc. keine Abweiehungen im Kationengehalt des Liquors festste]len, t t V ~ G ~ n ~ D und Mitarbeiter besehrieben dagegen einen deutlichen Abfa]l der Natriumkonzentration, parallel mit dem klinisehen Verlauf. Von uns bisher durchgeffihrte Einzeluntersuehungen zu dem Verhalten der Mine- ralien (s. Langsspalte 8) zeigten keine Beziehung zur HShe der Alka]~eserve. Grol]e Auhnerksamkeit mul~ auch dem se]ten mitberficksiehtigten Kation Ammo- nium geschenkt werden. Naeh den Mitteflungen yon R~]~]~H~ und denen yon ~VEn~-MA~E~]~ kSnnen

bet Entzfindungen und Reizzust~nden des Z~S sowie bet experimente]len Glucosearmut yon Gehirnsehnitten jeweils ,,ganz erhebliehe" ~¢tengen Ammoniak gebildet werden, die dann in vivo auch im Liquor aufgefunden werden kSnnen. Diesem Umstand ist bet den bis- herigen Untersuehungen tnberkulSser Meningitiden noeh keine Rechnung getragen worden.

Systematisehe Untersuehungen fiber das Verhalten der Kationen einschliel31ich des Ammoniums, wie sie bet entziindHehen Prozessen des ZNS, insbesondere der tuberkulSsen Meningitis, im Liquor gefunden wet- den, sind in Angriff genommen worden.

Zusammenfassung. Der Liquor eerebrospinalis yon Patienten mit tuberkulSser Meningitis weist h/~ufig eine deutliehe Erh5hung der Alkalireserve auf. Diese t r i t t erst mindestens 4 ~7oehen naeh Beginn der Er- krankung in Erseheinung und zeigt mit klinischer Besserung Tendenz zur Normalisierung.

Literatur. HUlCGERLAND, H., U. Mitarb.: Wissensehaftl. AussteHung der 52. Tagg der Dtsch. Ges. ~ Kinderheilk. in Bayreuth, 1952. - - K~Kow, A. E., u. M. E. T ~ o r o n s ~ : Z. Neur. 185, 143 (1931). - - MEyer, H. It. : Der Liquor. Un- tersuehung ~md Diagnostfl~. Berlin: Springer 1949. - - ~ o ~ ; W.: Klin. Wschr. 1952, 87. - - M~J,~, A. v. : Einf~hrung in die praktische Physiologie. Berlin: Springer 1943. - - R ~ - L ~ , C. : Z. ~qeur. 167, 133 (1939). - - SV~D~A~ u. BOE~E~: ~ormal values in clinical medicine, Zit. nach Wiss. Tab. Baseh Geigy 1953 . - WE~-MAL~V,~B~, H.: Die Chemic und der Stoffwechsel des ~ervengewebes, S. 62. ]3erlin: Springer 1952.

ZUR BESTIMMUI~fl DER ALKALIDENATURIERUNfl DES ROTEN BLUTFARBSTOFFES. Von

KLAUS BETKE. Aus der Universitgts-Kinderklinik Frefbm'g i. Br. (Direktor: Prof. Dr. W. KELLER),

Die Methode der Alkalidenaturierung yon" Hamo- globin zur Ermit t lung yon Fi~moglobintypen ist eine einfache und doeh empfindliche Methode. Mit ihr l~l~t sieh beispie]sweise das sehr laugenresistente fetale t tamoglobin leieht veto laugenempfind]ichen H~moglobin des Erwaehsenen abtrennen. Zwei grund- satzlich verschiedene ¥ariat ionen der ~e thode sind in Gebrauch: bet der ersten wird der Farbumschlag der LSsung naeh Natrontaugenzusatz spektroskopiseh oder photometrisch verfolgt und daraus der Anstieg des Denaturierungsproduktes bzw. der Abfatl des noch nicht ver~nderten Blutfarbstoffes errechnet, bet der zweiten wird nach gewissen Zeitr/£umen der Denatu- rierungsvorgang dureh Neutralisierung unterbroehen, das denaturierte Produkt dureh Ammonsulfat aus- ge~ll t und der Gehalt an noeh unver/~ndertem H~mo- globin gemessen. Messen beide Yariationen der Me- rhode das gleiche ?

Aus gewasehenen Erythroeyten wurden in leieht ammoniakalischem Wasser tt/~molysate yon 80 bis 100 rag-% O~-Hb angesetzt. In ether Versuehsreihe (A) wurden 40 cm ~ dieser LSsung mit 1 em 3 2n NaOH ver- setzt, in kurzen Zeitabst~nden Proben yon 4 em 3 entnommen und diese genau zu bestimmten Zeit- punkten (20, 40, 60 see usw.) in 2 cm 3 ether ges~ttigten AmmonsulfatlSsung eingeb]asen, die die zur ~NTeutra- lisation der Lauge erforderliche Menge an tiC1 ent. hielt. Naeh 5--10 rain wurden die Proben ffltriert und im Ffltrat der H~moglobingehalt photometrisch bestimmt. Als Nullwert diente eine ffltrierte Mi-

schung yon 4 cm 3 Ausgangsh~molysat mit 2 cm 3 neu- traler ges~Lttigter AmmonsulfatlSsung. - - In einer zweiten Versuchsreihe (]3) wurde an 4 cm 3 des Aus- gangsh~molysats nach Zusutz yon 0,1 cm 3 2n NaOH photometrisch die Zunahme der Extinktion im Rot (Filter OG 3, Schott) verfolgt.

In parallelen ¥ersuchsreihen wurde dasselbe mit Kohlenoxydh~tmoglobin ausgeffihrt (LSsung gewasehe- net Erythroeyten in CO-gesii*tigtem, schwach am- moniakalischem Wasser).

In den Denaturierungsans~tzen A und B waren

also die Verha]tnisse in bezug auf Xonzentration der Lauge und des Blutfarbstoffes gleich. Der Vorgang, der nach der F~]lungsmethode (A) gemessen wurde, lief aber, wie die Abbildung zeigt, rascher ab, als der, den die optische Methode (B) errant. Die Zeiten bis zum Halbwert verhielten sich bet O~-Hb etwa wie 1:1,5: :Bet CO-ttb war die Gesehwindigkeitsdifferenz noeh wesentlich grSl~er, die Halbwertszeiten verhielten sich wie 1 : 23. Sehon bet ]Beurteilung mit dem bloSen Auge fiberrasehte, wie wenig sich die Farbe der CO~ Hb-LSsung nach Laugenzusatz gnderte. Der Nieder- schlag des nach A ausgef~ltten Produktes auf dem Filter war rot, wahrend er bet 02-Hb braun war. ~ach der optisehen Methode bestand zwischen dem Verhalten yon O~-Hb und CO-Hb eine enorme Dif- ferenz (tta]bwertzeiten 1:30), bei der F~llungs- methode (B) war sie wesentlich kleiner (1:2). Die Zahlenangaben sind approximativ, da sieh wegen des rasehen Reaktionsablaufes bet der F~llungsmethode

558 H. P/LUOKT]~UIg, K. SCIt:aEIEt¢ und H. HAVSS: Untersuchungen zur Pathologie des EiweiB-Stoffwechsels. Klinische Wochensehrif~

keine sehr genauen Werte ermi~teln lieBen. - - Um auszuschlieBen, dab durch die F/~Ilung des dena- turierten Produktes unvergnderter Blutfarbstoff ad-

2,0,

7,6~

c~z2i

0,~

o,¢

0 2,0

o 1,2

- - i

\

Oxyhdmoglobin

o 2

\ Kob/enoxy¢

\ \

I

5"~o.qlob/n

\

I [ I I 6 8 70 12

xe

I

Abb. 1. Verlaaf der Laugendenaturierung yon Blutfarbs~off des Erwach- senen, ermi~telt (A) mit einer F~llungsme~hode, (B) mit dfl'ek~er Photo~

meta'ie. Oben O~-Hb, unten CO-lib. Farbstoffkowentration 80 rag/100 cm~; Laugenkonzentration 0,05 n.

sorbier~ und mitgerissen sei, wurde in einem Versuch das Filter mit dem Niedersehlag nach 20 see und das fiir 5 min (0~-Hb) mit je 10 cm ~ ammoniakalisehem Wasser einige Minu~en gesehfittel~. In beiden F~llen

war die zengrifugierte Waschfliissigkeit bis auf einen zarten gelbliehen Ton und eine leiehte Opaleseenz wasserklar.

Der langsame Ablauf der CO-Hb-Denaturierung naeh der op~isehen Methode war sehon B~Ag und HICK~L~S anfgefallen i, w~ihrend K i ~ z ~ kfirzlieh mit einer F~llungsmethode feststellte, dag bei Blut- farbstoff des Erwachsenen i rain naeh Beginn der Einwirkung einer n/12 Natronlauge die Ammonsulfat- f~llung bei O~-Hb wie CO-Itb ein f~rbloses Filtrat lieferL K i ~ z ~ verfolgte mit dieser XViethode die langsame I)enaturierung yon fetalem Blutfarbstoff und stellte lest, dM~ sich CO-ttb genau so verh~lt, wie O~-Hb und CN-Hb 2. Die yon uns fiir Blutfarbstoff des Erwachsenen festgestellte Differenz yon etwa 1:2 zwisehen O~-tIb und CO-Hb (F~lhmgsmethode) geht offensichtlich in der groBen, durch das spezifische Globin beding~en Laugenresistenz des fetalen Hb nnter.

Die optischen Ver~nderungen lassen aIso keinen direkten Schlu6 zu auf dieVorg~nge am Eiweil3molekiit, die die Ausf~llbarkeit in 1/s ges~tigter Ammonsulfat- 16sung bedingen. Die letzteren treten rascher ein a]s die ersteren, insbesondere bei CO-Hb. Es mfiBte freilich noeh durch spek*roskopische oder spektro- gr~phische Beobachtung gekl~rt werden, inwieweit der Eindruck, den der Farbumsehlag und die Ex- tinktionsvertieffmg im Rot ergeben, ffir das Gesamt-' spektxum gfiltig is~. Immerhin is~ hinl~ng]ieh bekannt, daB" es Denaturierungsstufen des Oe-Hb gibt, die optisch unauff~llig, in bezug auf die O~-Biudung aber minderwertig sind. Ffir die praktische Anwendung der Alk~Hdenaturierung zur Charakterisierung und Bestimmung yon tt~mog]obintypen ergibt sich, dag die Ergebnisse nur dann vergleiehbar sind, wenn die Methoden fibereinstimmen. Ob die mit F~lIung erreichten Ergeblfisse ,,riehtiger" sind als die mit optischer Methodik, ist eine Frage, die sieh nich~ ohne weiteres beantworten l~gt. Sieher siud aber die T~usehungsmSgliehkeiten bei der optischen Methode grSBer.

Litera tur . i BAA~, H. S., a n d E . M . Hie I~ ta l~s : J . of Phys io l . 100, 3 P (1941/42). - - o KfT~z~t~, W. : K l in . W s c h r . ( im Druck) .

UNTERSUCHUNGEDT ZUR PATHOLOGIE DES EIWEISS-STOFFWECHSELS BEIM NEPHROTISCHEN SYNDROM.

Von

H A N S PL~CXTHUlV, KUIgT SCI-IREIE~ u n d H E L M U T H A v s s . Aus der Univel~i~Rts-Kinderklinik Heidelberg (Direktor: Prof. Dr. P:g. BA~BERGER).

Die StSrungen des Eiweil~stoffweehsels bei Ne- phrose sind so in die Augen springend, dab seR Er. STEI~ -1 die Veri~nderungen der Serumeiweil3k6rper und die Proteinurie im Vordergrund der Diskussion fiber diese Erkrankung stehen. W/~hrend das Bluteiweil3- bild (LoNGsWO~T~ und Mitarbeiter 3°) und die Art der im Urin ausgesehiedenen Proteine (SASrDKt~HL~ 2, W~tt~A~N und W u~D~nY s, PL~CXT~U~ 4) dureh die elektrophoretische Untersuchnng als weitgehend bekannt angesehen werden kSnnen, trifft das ffir die Pathogenese und den Mechanismus dieser StSrnngen nicht zu. Es herTseht Klarheit dariiber, dab bei der Nephrose die krankhaften Nierenver~nderungen den

Tubulus- und den Glomerulumapparat betreffen (RAw- DERATK 5, CAYELTIS). Dagegen ist die Annahme, dab im Nephroseblut ubnorm gebaute EiweifkSrper vor- liegen, die den Nierenschaden hervorrufen (Unter- suchungen z.B. yon AnVlXG~ und tVh~sxY 7, En~- ST~6~ s, GO~TTSC~"), heute wieder in Frage gestellt. Die echten Pgraproteinosen (Myelom, MM~roglobulin- gmie) sotlen hier auger aeht gelassen werden.

Wit haben versucht, einen weiteren Einbliek in ds;s Gesehehen bei Nephrose dureh die Untersuchung des Aminosguren(AS)-Stoffweehsels zn bekommen. Da beim Gesunden das Blur einen ziemlich konstanten Gehal~ aller essen*ielter und lxicht exogener AS als