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4. Analyse yon biologischem Material 311 18 Std mit 3 V/cm entsprechend etwa 0,25 mA/cm Papierbreite elektrolysiert. 5--15 #l Serum werden striehfSrmig auf den frei horizontal ausgespannten Streifen so aufgebracht, dab die y-Globuline an der Startlinie verbleiben. Im Halter (Appa- ratur der Standard Scient. Supply Corp., New York) wird der Streifen nach der Elektrolyse horizontal 5 min bei 90 ~ C getroeknet, vom Halter abgenommen noeh 5 min bei 140 ~ C. Bei F~rbung mit Amidosehwarz 10B oder mit Bromphenolblau werden gleiehe Ergebnisse erhalten, wenn bei Verwendung des letzteren mit einer 0,05~oigen BromphenolblaulSsung in 5~oiger, mit Quecksilber(II)-chlorid ges~ttigter LSsung gef~rbt (5 rain) und dreimal je 5 rain in 2~oiger Essigs~ure, ansehlieBend 3 min in 2~ Essigs/~ure mit 0,5O/o Natriumaeetat gewasehen wird. Horizontal wird bei 140 ~ C getroeknet bis die Zonen dunkelblau sind. Gemessen wird die Durehl/~ssigkeit, aus der dann planimetriseh die quantitative Bestimmung resultiert. Reihenversuehe ergeben unter diesen Bedingungen iiberzeugend die Proportionalit~t des Fl~ehen- integrals zum Logarithmus der Konzentration und Ubereinstimmung mit Ergeb- nissen naeh dem Tiselius-Verfahren in der gleiehen Pufferl6sung (p~ 8,6, aber Ionenst/~rke 0,1) an Serumproben, die zuvor 24 Std dialysiert sind. Bei Auswertung solcher Messungen spielt allerdings eine wesentliehe Rolle, auf welehe ,,Grund- linie" bezogen wird. Die Grenzen der Leistungsf/~higkeit beider ~ethoden und ihre fiir den Vergleieh wesentliehen Kriterien sind eingehend diskutiert. K. C~VSE i~-ber elektrophoretisehe Auswertung yon Serumproteinen bei bSsartiger Krank- heir beriehten R. S. S~ELn und W. GRoss ~. Das Blut yon 24 Patienten mit bSs- artigen Geschwiilsten und das yon 2t Gesunden gleicher Altersklassen wird unter- sucht. Elektrophoretisch lassen sieh zwisehen beiden Gruppen bei den Eiweil3- fraktionen keine bedeutsamen Unterschiede nachweisen. Das stimmt mit anderen Befunden nicht ganz iiberein, was wohl daher kommt, dag nur Patienten ohne Fieber untersucht wurden. E. MffLLE~, Wfirzburg Zur Bestimmung der Proteinmenge im Blutsermn und im tIarn dureh Trii- bungsmessung entwickelt Jr. A. ~2E~EX 2 einen stabilen Triibungsstandard. Er wird in Form eines ,,Becherehens" hergestellt: ein RShrehen yon 13--15 mm ]ichter Weite wh'd senkreeht in eine kolloidale LSsung yon weigem Celluloid in Aceton yon der Konsistenz eines fliissigen Leimes eingebracht. Naeh einiger Zeit wird das RShrchen herausgenommen und senkrecht auf rehlem Papier getrocknet. Nach 2--3 rain bildet sich auf der Oberfl~iche des RShrchens eine gleiehm~gige triibe Schieht, die sieh yon den Rohrw&nden nieht ablSst; dann wird am R6hrchen ein Boden aus hellblauem Papier angebraeht; man kann hierbei die FarbtSnung des triiben Gl~schens genau den triiben ProteinlSsungen im Nephelometer angleiehen und klebt den Boden erst nach Erreiehung derselben FarbtSnung an. Das Eiehen des Standardgl~schens kann mit einer triiben Aufschwemmung yon AgC1 erfolgen: 1 ml Salpetersgure (1 : 5) und 1 ml Athylalkohol werden mit 4 ml 0,1 n NaC1-LSsung und 0,5 ml 0,002 n AgNOs-LSsung vermischt und 10 minim Wasserbad bei 40 ~ C gehalten. Bei richtiger Ausfiihrung gibt diese LSsung dieselbe Opa]escenz wie eine triibe LSsung aus Blutserum mit 8% Protein (Wiederholungen weisen Reproduzier- barkeit auf). Man karm das Eichmuster aueh mit einem Blutserum eiehen, in we]chem man die Pro?seinmenge refraktometriseh oder naeh KJELDA~L bestimmt; durch Messen der Sehiehtdicke der triiben Blutseruml6sung und Umreehnung der Proteinprozente kommt man auf gleiehe Werte (Proteinprozent) ffxr das Eich- muster. -- Zur Proteinbestimmung im Blutserum verdtinnt man das Serum 5mal Nature (London) 178, 1238 (1956). Kings College, London W. C. 2 (England). Laborat. Delo 19~6, I-I. 5, 15--17 [gussiseh]. lV[ediz. Inst., Erewan.

Zur Bestimmung der Proteinmenge im Blutserum und im Harn

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4. Analyse yon biologischem Material 311

18 Std mit 3 V/cm entsprechend etwa 0,25 mA/cm Papierbreite elektrolysiert. 5--15 #l Serum werden striehfSrmig auf den frei horizontal ausgespannten Streifen so aufgebracht, dab die y-Globuline an der Startlinie verbleiben. Im Halter (Appa- ratur der Standard Scient. Supply Corp., New York) wird der Streifen nach der Elektrolyse horizontal 5 min bei 90 ~ C getroeknet, vom Halter abgenommen noeh 5 min bei 140 ~ C.

Bei F~rbung mit Amidosehwarz 10B oder mit Bromphenolblau werden gleiehe Ergebnisse erhalten, wenn bei Verwendung des letzteren mit einer 0,05~oigen BromphenolblaulSsung in 5~oiger, mit Quecksilber(II)-chlorid ges~ttigter LSsung gef~rbt (5 rain) und dreimal je 5 rain in 2~oiger Essigs~ure, ansehlieBend 3 min in 2~ Essigs/~ure mit 0,5O/o Natriumaeetat gewasehen wird. Horizontal wird bei 140 ~ C getroeknet bis die Zonen dunkelblau sind. Gemessen wird die Durehl/~ssigkeit, aus der dann planimetriseh die quantitative Bestimmung resultiert. Reihenversuehe ergeben unter diesen Bedingungen iiberzeugend die Proportionalit~t des Fl~ehen- integrals zum Logarithmus der Konzentration und Ubereinstimmung mit Ergeb- nissen naeh dem Tiselius-Verfahren in der gleiehen Pufferl6sung (p~ 8,6, aber Ionenst/~rke 0,1) an Serumproben, die zuvor 24 Std dialysiert sind. Bei Auswertung solcher Messungen spielt allerdings eine wesentliehe Rolle, auf welehe ,,Grund- linie" bezogen wird.

Die Grenzen der Leistungsf/~higkeit beider ~e thoden und ihre fiir den Vergleieh wesentliehen Kriterien sind eingehend diskutiert. K. C~VSE

i~-ber elektrophoretisehe Auswertung yon Serumproteinen bei bSsartiger Krank- heir beriehten R. S. S~ELn und W. GRoss ~. Das Blut yon 24 Patienten mit bSs- artigen Geschwiilsten und das yon 2t Gesunden gleicher Altersklassen wird unter- sucht. Elektrophoretisch lassen sieh zwisehen beiden Gruppen bei den Eiweil3- fraktionen keine bedeutsamen Unterschiede nachweisen. Das stimmt mit anderen Befunden nicht ganz iiberein, was wohl daher kommt, dag nur Patienten ohne Fieber untersucht wurden. E. MffLLE~, Wfirzburg

Zur Bestimmung der Proteinmenge im Blutsermn und im tIarn dureh Trii- bungsmessung entwickelt J r . A. ~2E~EX 2 einen stabilen Triibungsstandard. Er wird in Form eines ,,Becherehens" hergestellt: ein RShrehen yon 13--15 mm ]ichter Weite wh'd senkreeht in eine kolloidale LSsung yon weigem Celluloid in Aceton yon der Konsistenz eines fliissigen Leimes eingebracht. Naeh einiger Zeit wird das RShrchen herausgenommen und senkrecht auf rehlem Papier getrocknet. Nach 2--3 rain bildet sich auf der Oberfl~iche des RShrchens eine gleiehm~gige triibe Schieht, die sieh yon den Rohrw&nden nieht ablSst; dann wird am R6hrchen ein Boden aus hellblauem Papier angebraeht; man kann hierbei die FarbtSnung des triiben Gl~schens genau den triiben ProteinlSsungen im Nephelometer angleiehen und klebt den Boden erst nach Erreiehung derselben FarbtSnung an. Das Eiehen des Standardgl~schens kann mit einer triiben Aufschwemmung yon AgC1 erfolgen: 1 ml Salpetersgure (1 : 5) und 1 ml Athylalkohol werden mit 4 ml 0,1 n NaC1-LSsung und 0,5 ml 0,002 n AgNOs-LSsung vermischt und 10 m i n i m Wasserbad bei 40 ~ C gehalten. Bei richtiger Ausfiihrung gibt diese LSsung dieselbe Opa]escenz wie eine triibe LSsung aus Blutserum mit 8% Protein (Wiederholungen weisen Reproduzier- barkeit auf). Man karm das Eichmuster aueh mit einem Blutserum eiehen, in we]chem man die Pro?seinmenge refraktometriseh oder naeh KJELDA~L bestimmt; durch Messen der Sehiehtdicke der triiben Blutseruml6sung und Umreehnung der Proteinprozente kommt man auf gleiehe Werte (Proteinprozent) ffxr das Eich- muster. - - Zur Proteinbestimmung im Blutserum verdtinnt man das Serum 5mal

Nature (London) 178, 1238 (1956). Kings College, London W. C. 2 (England). Laborat. Delo 19~6, I-I. 5, 15--17 [gussiseh]. lV[ediz. Inst., Erewan.

312 Bericht: Spezielle analytische Me*hoden

mit physiologischer Koehsalzl6sung; 0,1 ml der Verdfinnung vermiseht man mit 5 m] einer sauren halbgesgttigten L6sung yon Ammoniumsulfat (2,5 ml gesgttigte (NH4)2SO4-L6sung und 2,5 ml 0,2 n Salzs~urel6sung). Man stellt Proben her, die naeh 3--5 rain vermischt werden, dann nephelometriert man sie mit dem Eich- muster als Standard und erhglt die Schiehtdicke des Gesamtproteins (Albu- mine + Globulin@ Zur Bestimmung der Globuline allein wird das Serum auf das 5fache Volumen mit physiologischer L6sung verdfinnt, man koaguliert jedoch mit 5 ml neutraler halbges~ttigter Ammoniumsulfatl6sung (2,5 ml ges~ttigte (NE4)2SO ~- L6sung und 2,5 ml dest. Wasser). Die erhaltene Sehichtdieke entspricht dem GehalC an Globulinen. - - Zur Bestimmung der Proteinmenge im Ham erzeugt man die Trfibung dureh Zusatz yon Sulfosalicylsgure: 0,1 ml Earn wird mit 5 ml 3%iger Sulfosalicylsgure vermischt und nephelometriert. Bei diesem Weehsel der koagu- lierenden L6sung en~sprieht die Trtibung des stabilen Trfibungsbeeherehens einem Gehalt an 0,5 g-% Protein. - - Die Mel~technik wird kurz skizzier~ und mit Rechen- beispielen (sie sind sehr einfach) belegt. A .v . WIL12ERT

l~ine Methode zur Bestimmung aminoenOst~indiger Aminosiiuren in Proteinen teilen E. WALDSCKI~IDT-LEITZ und 1%. MI~DElgAI~N 1 mit. Die Methode beruht auf der Einwirkung yon chymotrypsin- und carboxypeptidasefreier Aminopolypepti- dase aus Pankreas auf die Proteine. Die abgespalteten Aminosguren werden papier- chromatographisch nachgewiesen. Gegenfiber dem Verf~hren nach SA~G~R besteht der Vorteil, mitunter auch die ngchstfolgende Aminosgure nachweisen zu kSnnen. In einigen Fg]len lgl]t sich aber nicht enfscheiden, ob die zweite auftretende Amino- sgure nicht die endstgndige einer anderen Peptidkette ist. Liegt ein aminoendstgn- diger Pro]in- oder Oxyprolinrest vor, versagt die Mefhode. - - Aus/~hrung. 10,0 ml mit Wasser (1 : 1) verdiinnter Glycerinauszug aus getroeknetem Schweinepankreas (1 �9 10) werden mit 1,0 ml einer Aufschlgmmung yon Tonerde C v (entspr. 35,28 mg A12Oa) bei p~ 4,8 (eingestellt mit 0,2n Essigsi~ure) behandelt. Das Adsorbat wird in der Zentrifuge mit 5 ml 20%igem Glycerin gewaschen und mit 6,0ml 0,04n Ammoniak, das 17% Glycerin enthglt, eluiert. Das Eluat stellt man wieder auf p~ 4,8 ein, adsorbiert an 0,5 ml Tonerde, wgscht mit 20%igem Glycerin und eluiert mit 3,0 ml 0,04n Ammoniak. Dies Eluat enthg]t keine Spur Carboxypeptidase oder Proteinase mehr. In einem Gesamtvolumen yon 3,0 In] werden 10 mg Substrat mit der FermentlSsung bei PH 7,8 und 30~ im Durchschnitt 5--15 rain inkubiert. Die Fermentwirkung wird dureh kurzes Erhitzen auf 100~ unterbrochen. Mit 0,06 ml der LSsung ermittelt man durch eindimeasionale Papierchromatographie mit Nin- hydrin in fiblieher Weise die abgespaltenen Aminosguren.

E. MiiLL~R, Wiirzburg

5~achweis der Freisetzung yon Hormonpeptiden durch Pepsin. ~ . HAVSMA~ 2 berichtet fiber den papierchrom~tographischen und hochspannungs-ionophoreti- schen ~achweis der Freisetzung der Hormonpeptide aus I-Iypophysen-I-Iinterlappen- protein durch Pepsin und fiber deren Trennung in Handelsprgparaten und in durch Fgllung mit Ammoniumsulfat vorgereinigten Extrakten. Durch Chromatographie auf Schl. u. Sch.-Papierstreffen (8 cm breit, Nr. 2043 b), Auftragen yon 0,1 ml Probe als 6 cm langem Querstrich und aufsteigende Entwiekhng mit dem Gemiseh Propionsgure-n-Butanol-Wasser (2 : 8 : 3) fiber 40 cm wird der zeitliche Verluuf der Freisetzung yon Oxytocin durch Pepsin (und durch Essigsgure verschiedener Konzentr~tion) bewiesen. Mittels I-Iochspannungsionophorese gelingt auch die Trennung yon ,,Orasthin" und ,,Tonephin" (Prgparate I-Ioeehst), wenn auf 30 • 60 cm groBen Bogen Schl. u. Sch. 2043 b in dem Gemisch Pyridin- 0,1 n Essig-

1 Hoppe-Seylers Z. physiol. Chem. 304, 166--172 (1956). T. H. Mfinchen. 2 Arch. Pharmaz. Ber. dtsch, pharmaz. Ges. 289, 15--24 (1956). Univ. Mainz.