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Heft 6. CHEMISCHE REVUE. 140 man durch Losen bekannter Manganverbindungen dem Leinol billiger und leichter einverleiben, als das Ferment des japanischen Lackes. Ber- t r a n d schreibt der Laccase, d. h. dem Ferment des japanischenLackes, vermoge des in der Asche desselben enthaltenen Mangans (2,6 %), hohe vernicifera beimengen. oxydierende Wirkung zu; der Gehalt des japa- nischen Lackes an Laccase betragt 3-8 % (nach Joshidu). Man miisste mithin, um eine trocknende Wirkung des Leinoles - und aus diesem be- steht ja Rhusol-Linoleat zum grossen Teile - zu erzielen, grosse Mengen des Saftes von Rhus [Fortsetzung folgt.) Die in Heft 6, p. 112, dieser Zeitschrift abgedruckte Aeusserung S hukoff’s zu obigem von mir angeschnittenen Thema veranlasst mich zu folgender Erwiderung. Shukoff hat mich vollig missverstanden. Ich habe gar nicht behauptet, dass Shukoff’s Arbeitsweise andere Ergebnisse liefere als die meinige, sondern ich habe den Nachweis fuhren wollen und gefiihrt, dass man bcim Arbeiten nach dem von mir angegebenen Modus weniger leicht Irrtumern ausgesetzt ist, als wenn man das von S h u k o f f vorgeschriebene Verfahren innehalt. Es liegt eben im letztcren Falle die Gefahr nahe, dass zu lange geschiittelt wird, und nur der Umstand, dass in der Praxis durch zu langes Schutteln - der von Shukoff angegebene Punkt ist nicht immer ganz leicht zu treffen - unrichtige Ergebnisse erhalten wurden, veranlasste mich , der Ursache dieser lrrungen nachzuspuren. In Shu koff’s Labo- ratorium werden solche Irrtiimer ausgeschlossen sein, daran zweifle ich nicht, an anderen Stellen aber muss man, wie die Erfahrung bewiesen hat, mit ihnen rechnen. Ueber einige japanische PflanzenGle. Von Mitonmarn Tsnjimoto. (The Journal of the College of Engineering. Imperial University, Tokyo, Japan, Vol. IV, Nr. 3.) In Japan werden verschiedene Ode und Fette von Pflanzen gewonnen, die im Lande selbst heimisch sind. Ein Teil derselben kommt bereits in den Handel, wird nach Europa und Amerika exportiert und ist hier genau in wissenschaftlicher und technischer Hinsicht untersucht worden. Viele andere Oele sind aber im Auslande noch unbekannt, und ihre chemischen Eigen- schaften sind noch kaum bestimmt worden. In seinem Werke *Die Industrie in Japanc (p. 160-160) berichtet Dr. J. J. Rein uber Oelfabrikation in Japan und beschreibt kurz das Tsubaki-, Sasanqua-, Kaya- und Inukaya-Oel. Seine Bemerkungen uber die Eigenschaften dieser Oele sind unvollstandig und manchmal unrichtig. In Nachfolgendem sollen einige japanische Pflanzenole beschrieben werden, die ich untersucht habe. TsubakiGl. Dieses Oel wird aus den Samen des Tsubaki-Baumes, Thea japonica Nois. (Camellia japonica L.) aus der Familie der Theaceen gewonnen. Dieser Baum wird gewohnlich wegen seiner schonen Blumen in Garten zu Zierzwecken gepflanzt, wachst aber auch in gewissen Distrikten in grossen Mengen wild, so dass die Samen gesammelt und an Ort und Stelle zur Oelgewinnung verarbeitet werden. Die als Oelgewinnungsorte bekannten Distrikte sind die Inseln von Idzu (Oshima, Niijima, Miyakejima, Hachijyojima usw.), die Prafektur von Shidzuoka und einige Yrafekturen von Kiushiu (unter anderen Kumamoto, Nagasaki und Oita). Der Tsubaki- Baum wird 10-20 Fuss hoch, bliiht Anfang Fruhling, und im Herbst reift die Frucht, deren Samen zur Erde fallen. Auf den Idzu-Inseln besorgen hauptsachlich Frauen das Aufsammeln. Der Same ist von halbkugelforiniger Gestalt, mit harter, glanzender, dunkelbrauner Schak; er ist 2-2,6 cm lang und wiegt 1,2-3 g. Eine Probe aus Oshima enthielt 41,616 Schale und 58,5 % Kern. Die Analyse der Kerne von verschiedenen Orten ergab folgende Resultate : Der Kern ist hellgelb und reich an Oel. Ort Feuehtigkeit OeI Ascltc Oshima . . . . . . , . . . . . . . . Miyakejima , . . . . . . . , , . . Tokyo . , . . . . . , . . . , . , . . 493 X 5,68 % 434 % 64,36 % 64,33 % 66,42 96 1,75 % 1,60% 1,73 X

Zur Bestimmung des Erstarrungspunktes des Handelsparaffins

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Page 1: Zur Bestimmung des Erstarrungspunktes des Handelsparaffins

Heft 6. CHEMISCHE REVUE. 140

man durch Losen bekannter Manganverbindungen dem Leinol billiger und leichter einverleiben, als das Ferment des japanischen Lackes. Ber- t r a n d schreibt der Laccase, d. h. dem Ferment des japanischenLackes, vermoge des in der Asche desselben enthaltenen Mangans (2,6 %), hohe vernicifera beimengen. oxydierende Wirkung zu; der Gehalt des japa-

nischen Lackes an Laccase betragt 3-8 % (nach Joshidu). Man miisste mithin, um eine trocknende Wirkung des Leinoles - und aus diesem be- steht ja Rhusol-Linoleat zum grossen Teile - zu erzielen, grosse Mengen des Saftes von Rhus

[Fortsetzung folgt.)

Die in Heft 6, p. 112, dieser Zeitschrift abgedruckte Aeusserung S hukoff’s zu obigem von mir angeschnittenen Thema veranlasst mich zu folgender Erwiderung.

Shukoff hat mich vollig missverstanden. Ich habe gar nicht behauptet, dass Shukoff’s Arbeitsweise andere Ergebnisse liefere als die meinige, sondern ich habe den Nachweis fuhren wollen und gefiihrt, dass man bcim Arbeiten nach dem von mir angegebenen Modus weniger leicht Irrtumern ausgesetzt ist, als wenn man das von S h u k o f f vorgeschriebene Verfahren

innehalt. Es liegt eben im letztcren Falle die Gefahr nahe, dass zu lange geschiittelt wird, und nur der Umstand, dass in der Praxis durch zu langes Schutteln - der von Shukoff angegebene Punkt ist nicht immer ganz leicht zu treffen - unrichtige Ergebnisse erhalten wurden, veranlasste mich , der Ursache dieser lrrungen nachzuspuren. In Shu koff’s Labo- ratorium werden solche Irrtiimer ausgeschlossen sein, daran zweifle ich nicht, an anderen Stellen aber muss man, wie die Erfahrung bewiesen hat, mit ihnen rechnen.

Ueber einige japanische PflanzenGle. Von Mitonmarn Tsnjimoto.

(The Journal of the College of Engineering. Imperial University, Tokyo, Japan, Vol. IV, Nr. 3.) In Japan werden verschiedene Ode und Fette von Pflanzen gewonnen, die im Lande

selbst heimisch sind. Ein Teil derselben kommt bereits in den Handel, wird nach Europa und Amerika exportiert und ist hier genau in wissenschaftlicher und technischer Hinsicht untersucht worden. Viele andere Oele sind aber im Auslande noch unbekannt, und ihre chemischen Eigen- schaften sind noch kaum bestimmt worden.

In seinem Werke *Die Industrie in Japanc (p. 160-160) berichtet Dr. J. J. Rein uber Oelfabrikation in Japan und beschreibt kurz das Tsubaki-, Sasanqua-, K a y a - und Inukaya-Oel. Seine Bemerkungen uber die Eigenschaften dieser Oele sind unvollstandig und manchmal unrichtig. In Nachfolgendem sollen einige japanische Pflanzenole beschrieben werden, die ich untersucht habe.

TsubakiGl. Dieses Oel wird aus den Samen des Tsubaki-Baumes, Thea japonica Nois. (Camellia

japonica L.) aus der Familie der Theaceen gewonnen. Dieser Baum wird gewohnlich wegen seiner schonen Blumen in Garten zu Zierzwecken gepflanzt, wachst aber auch in gewissen Distrikten in grossen Mengen wild, so dass die Samen gesammelt und an Ort und Stelle zur Oelgewinnung verarbeitet werden. Die als Oelgewinnungsorte bekannten Distrikte sind die Inseln von Idzu (Oshima, Niijima, Miyakejima, Hachijyojima usw.), die Prafektur von Shidzuoka und einige Yrafekturen von Kiushiu (unter anderen Kumamoto, Nagasaki und Oita). Der Tsubaki- Baum wird 10-20 Fuss hoch, bliiht Anfang Fruhling, und im Herbst reift die Frucht, deren Samen zur Erde fallen. Auf den Idzu-Inseln besorgen hauptsachlich Frauen das Aufsammeln. Der Same ist von halbkugelforiniger Gestalt, mit harter, glanzender, dunkelbrauner Schak; er ist 2-2,6 cm lang und wiegt 1,2-3 g. Eine Probe aus Oshima enthielt 41,616 Schale und 58,5 % Kern. Die Analyse der Kerne von verschiedenen Orten ergab folgende Resultate :

Der Kern ist hellgelb und reich an Oel.

Ort Feuehtigkeit OeI Ascltc Oshima . . . . . . , . . . . . . . . Miyakejima , . . . . . . . , , . . Tokyo . , . . . . . , . . . , . , . .

493 X 5,68 % 434 %

64,36 % 64,33 % 66,42 96

1,75 % 1,60% 1,73 X