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22s CHEMISCHE REVUE. Heft 10. mildriechendes Oel zu verwandeln. Die Farbe war braun, und hatte dasselbe natiirlich nochmals destilliert werden mussen, um ein helles Pro- dukt zu erhalten. Tabelle: Bei 140° Temp. = 6 Atm. )) 150' Y = 8 )) )) 180" )) = 8 )) Starke Nachschraubung. > 185'Temp. = 9 Atm. )) 205' 3 = 15 n 5 Uhr 8 Min. )) 208' P = 16 5 n 10 > )) 210' Y = 17 3 5 3 14 > )) 212' >) = 17 )) 5 P 15 B )) 250-60 B = 12-15~ Also das Verfahren beruht gerade auf den entgegengesetzten Prinzipien, wie die vorher erwahnte Vakuumdestillation. Da der eiserne Apparat, wie bereits erwahnt, nicht dicht genug hielt, versuchten wir die Erhitzung in der Glasbombe. Trotz anhaltenden Erhitzens bei ca. 270° C trat in der im Bombenofen liegenden Glasbombe keine Zersetzung ein - nur etwas Wasser hatte sich abgeschieden, und Gasdruck war beim Oeffnen kaum vorhanden. Unter Anwendung der notigen Schutz- vorrichtungen wurde nun die Bombe nochmals stehend stark erhitzt, wobei der obere Teil verhaltnismassig kalt blieb. Der obere Teil wirkte jetzt gewissermassen als Ruckfluss- kuhler und nachdem das Erhitzen auf vielleicht 300 bis 350" einige Zeit fortgesetzt worden war, wurde spater in der Glasbombe ein gleiches Zersetzungsprodukt gefunden, wie in der eisernen. Es hatte sich etwas mehr Wasser gebildet, aber Gasdruck war nicht vorhanden. Das Verfahren wurde sich also zum Zer- setzen von Harz (Kolophoniurn) zur Her- stellung roher Harzole eignen, wenn es gelange, einen geniigend grossen Druckapparat zu kon- struieren, der bei einer so hohen Temperatur von uber 300' C auch 12 bis 15 Atm. Druck aushalt. Verschiedene Techniker, die Verfasser dieserhalb befragte, wagten nicht, die Aus- fuhrbarkeit mit Djae zu beantworten und der Vorteil, .den man bei diesem Verfahren eventl. haben konnte, ist nicht so in die Augen springend, dass man dieserhalb das a teurecc Leben riskieren mochte. Vielleicht dienen diese Zeilen dazu, andere Kollegen anzuregen, resp. veranlassen sie die Herren Techniker, uber die Ausfiihrbarkeit des Druckapparates, der auch bequern miisste gefuilt und entleert werden konnen, nachzudenken. Um zu versuchen, wie sich ein mit Kalk verseiftes Harz bei der Destillation verhalt, wurde in der Fabrik von H u t h & Richter, W o r m 1 i t z - Ha 1 1 e , versucht, eine Kalkseife der Destillation zu unterwerfen. Die Versuche sind noch nicht abgeschlossen, jedoch konnte bisher konstatiert werden, dass jedenfalls ein Ueberschuss von Kalk zu vermeiden ist, da die Destillation kaum von statten geht, wenri alle Harzsauren neutralisiert sind. Die Harz- kalkseife schaumt stark und schmilzt sehr schwer, so dass die Zersetzung sehr schwierig ist, weil die Masse iibersteigt, ehe sie zur Destillation kommt, auch wenn das Hydrat- wasser langst ausgetrieben ist. Wormlitz-Halle, 7. September 1902. Zur Ermittelung des Flamm- und Brennpunktes von Schmierijlen. Von Dr. Richard Kissling. Wahrend man sich in Deutschland zur Bestimmung des Flammpunktes von Leuchtolen, des ))Testes((, schon seit langerer Zeit eines >geschlossenenc Apparates bedient, namlich des amtlichen Abel'schen Petroleumprobers, hat man bei der Priifung von Schmierolen bislang vielfach die offenen Apparate bevorzugt, obschon der von Martens und Pensky konstruierte Flammpunkt- priifer den berechtigten Anforderungen durch- aus Genuge leistet. Allerdings ist hier eine Einschrankung zu machen ; wahrend namlich die von mir in Vorschlag gebrachte Vorrichtung (vergl. Chem. Ztg. 1899, 23, No. 77, bezw. die Preisliste von Jul. Schober, Berlin SO., 16, Seite 163, Fig. 1302-1304) nur 20 Mk. kostet, betragt der Preis des von der preussischen Staatsbahn vorgeschriebenen offenen Flamm- punktpriifers 4045 Mk. und der Pensky- Martens-Apparat ist gar mit 75-85 Mk. in den Preislisten notiert. Man hat nun schon oft behauptet, die Vor- ziige, welche der Pensky-Martens-Apparat vor den offenen Flammpunktpriifern besitze, seien nicht so erheblich, dass die Ersetzung der letzteren durch den ersteren im allgemeinen als geboten bezeichnet wgrden konne. In manchen Fallen, z. B., wenn es sich um den Nachweis kleiner Mengen niedrigsiedender Anteile in

Zur Ermittelung des Flamm- und Brennpunktes von Schmierölen

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Page 1: Zur Ermittelung des Flamm- und Brennpunktes von Schmierölen

22s C H E M I S C H E R E V U E . Heft 10.

mildriechendes Oel zu verwandeln. Die Farbe war braun, und hatte dasselbe natiirlich nochmals destilliert werden mussen, um ein helles Pro- dukt zu erhalten.

T a b e l l e : Bei 140° Temp. = 6 Atm.

)) 150' Y = 8 ))

)) 180" )) = 8 ))

Starke Nachschraubung. > 185'Temp. = 9 Atm. )) 205' 3 = 15 n 5 Uhr 8 Min. )) 208' P = 16 5 n 10 > )) 210' Y = 17 3 5 3 14 > )) 212' >) = 17 )) 5 P 15 B

)) 250-60 B = 1 2 - 1 5 ~ Also das Verfahren beruht gerade auf den

entgegengesetzten Prinzipien, wie die vorher erwahnte Vakuumdestillation. Da der eiserne Apparat, wie bereits erwahnt, nicht dicht genug hielt, versuchten wir die Erhitzung in der Glasbombe. Trotz anhaltenden Erhitzens bei ca. 270° C trat in der im Bombenofen liegenden Glasbombe keine Zersetzung ein - nur etwas Wasser hatte sich abgeschieden, und Gasdruck war beim Oeffnen kaum vorhanden. Unter Anwendung der notigen Schutz- vorrichtungen wurde nun die Bombe nochmals stehend stark erhitzt, wobei der obere Teil verhaltnismassig kalt blieb. Der obere Teil wirkte jetzt gewissermassen als Ruckfluss- kuhler und nachdem das Erhitzen auf vielleicht 300 bis 350" einige Zeit fortgesetzt worden war, wurde spater in der Glasbombe ein gleiches Zersetzungsprodukt gefunden, wie in der eisernen. Es hatte sich etwas mehr Wasser gebildet, aber Gasdruck war nicht vorhanden.

Das Verfahren wurde sich also zum Zer- setzen von Harz (Kolophoniurn) zur Her- stellung roher Harzole eignen, wenn es gelange, einen geniigend grossen Druckapparat zu kon- struieren, der bei einer so hohen Temperatur von uber 300' C auch 12 bis 15 Atm. Druck aushalt.

Verschiedene Techniker, die Verfasser dieserhalb befragte, wagten nicht, die Aus- fuhrbarkeit mit Djae zu beantworten und der Vorteil, .den man bei diesem Verfahren eventl. haben konnte, ist nicht so in die Augen springend, dass man dieserhalb das a teurecc Leben riskieren mochte.

Vielleicht dienen diese Zeilen dazu, andere Kollegen anzuregen, resp. veranlassen sie die Herren Techniker, uber die Ausfiihrbarkeit des Druckapparates, der auch bequern miisste gefuilt und entleert werden konnen, nachzudenken.

Um zu versuchen, wie sich ein mit Kalk verseiftes Harz bei der Destillation verhalt, wurde in der Fabrik von H u t h & R i c h t e r , W o r m 1 i t z - Ha 1 1 e , versucht, eine Kalkseife der Destillation zu unterwerfen. Die Versuche sind noch nicht abgeschlossen, jedoch konnte bisher konstatiert werden, dass jedenfalls ein Ueberschuss von Kalk zu vermeiden ist, da die Destillation kaum von statten geht, wenri alle Harzsauren neutralisiert sind. Die Harz- kalkseife schaumt stark und schmilzt sehr schwer, so dass die Zersetzung sehr schwierig ist, weil die Masse iibersteigt, ehe sie zur Destillation kommt, auch wenn das Hydrat- wasser langst ausgetrieben ist.

Wormlitz-Halle, 7. September 1902.

Zur Ermittelung des Flamm- und Brennpunktes von Schmierijlen. Von Dr. Richard K i s s l i n g .

Wahrend man sich in Deutschland zur Bestimmung des Flammpunktes von Leuchtolen, des ))Testes((, schon seit langerer Zeit eines >geschlossenenc Apparates bedient, namlich des amtlichen Abel'schen Petroleumprobers, hat man bei der Priifung von Schmierolen bislang vielfach die offenen Apparate bevorzugt, obschon der von M a r t e n s und P e n s k y konstruierte Flammpunkt- priifer den berechtigten Anforderungen durch- aus Genuge leistet. Allerdings ist hier eine Einschrankung zu machen ; wahrend namlich die von mir in Vorschlag gebrachte Vorrichtung (vergl. Chem. Ztg. 1899, 23, No. 77, bezw. die Preisliste von J u l . S c h o b e r , Berlin SO., 16,

Seite 163, Fig. 1302-1304) nur 20 Mk. kostet, betragt der Preis des von der preussischen Staatsbahn vorgeschriebenen offenen Flamm- punktpriifers 4 0 4 5 Mk. und der Pensky- Martens-Apparat ist gar mit 75-85 Mk. in den Preislisten notiert.

Man hat nun schon oft behauptet, die Vor- ziige, welche der Pensky-Martens-Apparat vor den offenen Flammpunktpriifern besitze, seien nicht so erheblich, dass die Ersetzung der letzteren durch den ersteren im allgemeinen als geboten bezeichnet wgrden konne. In manchen Fallen, z. B., wenn es sich um den Nachweis kleiner Mengen niedrigsiedender Anteile in

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Heft 10. C H E M I S C H E R E V U E . 229

grossen Mengen eines Schmieroles handele, liefere allerdings nur der Pensky- Martens- Apparat zuverlassige Ergebnisse, aber fur die Erfordernisse der grossen Praxis sei die Brauch- barkeit der offenen Flamm- und Rrennpunkts- priifer vollig ausreichend. Insbesondere konne man in den zahlreichen Fallen, in denen es sich um die Priifung von Schmierolen handele, die unter Gewahrleistung bestimmter Normen ver- kauft wurden, ferner bei der Betriebskontrolle mit den offenen Flammpunktspriifern sehr wohl auskommen. Es habe keinen Sinn, die Be- nutzung eines teuren Apparates vorzuschreiben, wenn der billige die gleichen oder doch nahezu gleichen Dienste leiste, ganz davon abgesehen, dass auch die Handhabung des ersteren wesent- lich umstandlicher sei, als die des letzteren.

einen Beitrag zur Entscheidung dieser Streitfrage zu liefern, habe ich einige ver- gleichende Versuche ausgefiihrt, deren Ergeb- nisse im nachstehenden iibersichtlich zusammen- gestellt sind. Es handelt sich also um einen Vergleich zwischen dern Pensky-Martens-Apparat (bez. als P. M.), dem von den Direktionen der preussischen Staatsbahnen vorgeschriebenen (bez. als P. S.) und dem von mir in Vorschlag gebrachten Flammpunktspriifer (bez. als K. F.)

Beziiglich des letzteren mag noch bernerkt werden, dass es sich bei demselben nicht etwa urn die Anwendung eines neuen Prinzips, sondern nur um die Anbringung einiger Ver- besserungen an der althergebrachten Arbeits- weise, bezw. Apparatur handelt. Urn jedes Missverstandnis auszuschliessen, gebe ich im Nachstehenden an Hand der beifolgenden Skizze eine kurze Beschreibung der Vorrichtung. Der Kupfertiegel K (von 50 mm Hohe und 65 mm Durchmesser im Lichten am oberen Rande) ruht mit seinen beiden Handgriffen auf dem Dreifuss D. Der mit 20 g des zu priifenden Schmieroles beschickte Porzellantiegel P (von 48 mm Hohe und 38 mm Durchrnesser im Lichten am oberen Rande) steht auf einer den Boden des Kupfertiegels bedeckenden Asbest- platte. Der aus sehr hitzebestandigem Glase gefertigte Glasmantel G (von 240 mm Hohe und 105 mm Durchmesser) ruht auf drei an den Fiissen des Dreifusses angebrachten haken- formigen Tragern. Am oberen Rande wird der Glasmantel von einer Messingschelle, d. h. also einem zusammenschraubbaren Bande um- fasst, an dem eine Oese angebracht ist, durch welches sich die Fiihrungsstange des Ziindrohres Z in lotrechter Lage auf- und niederschieben und auch mittelst einer kleinen Schraube fest- klemmen lasst. Beim Testen senkt man das

Um

Ziindrohr so weit, dass der untere wagerechte Teil auf den Tiegel aufstosst und bewirkt so, dass das Ziindflammchen sich stets im narn- lichen Abstande vom Oelspiegel befindet. Urn storende Luftstromungen zu beseitigen, kann man 1) einen ev. zu durchlochernden, die Miindung des Porzellantiegels umspannenden Asbestring auf den Kupferticgel legen, 2) die obere Oeffnung des Glasmantels mit einer durch- locherten Asbestplatte bedecken und 3) unter- halb des Glasmantels um den Dreifuss eincn Asbestmantel stellen. Dass man Asbestring, -Platte und -Mantel mit entsprechenden Schlitzen zu versehen hat, braucht als selbstverstandlich kaum erwahnt zu werden.

Die vorstehende Zusamrnenstellung der Versuchsergebnisse Iasst erkennen, dass die P. M. - Methode an Genauigkeit die beiden andern iibertrifft, und dass meine Methode zu- verlassigere Resultate liefert, als das P. S.-Ver- fahren. Allerdings sind die Unterschiede nicht erheblich, doch bin ich iiberzeugt, dass sie wesentlich grosser sein werden, wenn der Versuchsansteller nicht vorziiglich eingearbeitet ist. Mir scheint dies auf der Hand zu liegen,

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243

248 -

2 2 -

-- 11

1

Miechung I:

Dickfliiesiges Lager61 111

2 1

_-- I

Dilnnfliissiges

Spindel6l 11 10 Teile I (1

Mischung I1 :

Dickfliissiges Lager61 111

Am

erik. Lenchtpetroleum

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Miechung I11 :

98,5 Teile B

enzin . . . . . . . 0,5 Teile

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da bki meiner Versuchsanordnung zwei wesent- liche Fehlerquellen ausgeschaltet sind, namlich die Einwirkung storender Luftstromungen und Unregelmassigkeiten bei der Naherung der Zundflamme.

Erwagt man, dass der Preis des von mir angegebenen Flamm- und Ziindpunktprufers nur ein Viertel des Preises des Pensky-Martens- Apparates und die Halfte desjenigen der bei den preussischeii Staatsbahnen eingefuhrten Vorrichtung betragt, so kann die Wahl an sich nur dann zweifelhaft sein, wenn man auf die Erzielung grosstmoglichster Genauigkeit be- sonderen Wert legen zu mussen glaubt. In dieser Hinsicht liefern die Versuche, welche mit den drei Oelgemischen, oder - richtiger gesagt - mit den durch Zusatz niedrig- siedender Mineralole verunreinigten Lagerolen angestellt sind, geniigenden Aufschluss.

erniedrinte den Flammpunkt bei der Priifung auf hem Ein ‘usah ’ P. M.-Appsrat P. 8.-Apparat K. F.-Appatat

a) 10°/o Spindelol um : 23,5O 11,5O 11 ,Oo b) 2% Petroleum 23,OO 14,5O 13,OO c) 0,5O/o Benzin 20,5O 6,5O 6,5O

Der Brennpunkt wurde erniedrigt bei a) um: 5,5O 7,50 bei b) um: 3,0° l,oo bei c) um: O,Oo 0,oo

Auffallend ist, dass der P. M.-Flammpunkt des Dampfzylinderoles V um loo hoher liegt, als derjenige von IV, wahrend bei der Prufung mittelst der andern beiden Apparate nur Unter- schiede von 2, bezw. lo gefunden wurden.

Endlich sei noch bemerkt, dass die Be- rechnung der durchschnittlichen Abweichung mathematisch wohl nicht ganz einwandfrei ist, indessen im vorliegenden Falle geniigende Anhaltspunkte bietet.

Die ‘Welmans’sche Reaktion zum Nachweise von Pflanzenfetten und ihre Modifikation durch Geuther.

Von Korps-Stabsapotheker U t z.

Nachdem bereits von anderen Seiten der W e 1 m a n s ’ s c h e n Reaktion nur ein bedingter Wert zugesprochen worden war, habe auch ich sie in der Praxis fur unzuverlassig befunden und meine Bedenken dagegen ausgesprochen (Pharm. Zeitg. 1900, No. 48). Um namentlich die von mir geausserten Zweifel zu beseitigen und vor allem scharfere Farbenniiancen zu er- halten, hat T h. G e u t h e r (Zeitschr. f. off. Chem. 1900, No. 57) vorgeschlagen, die als Reagens dienende Phosphormolybdansaure - Losung aus phosphormolybdansaurem Natron in folgender Weise herzustellen: Man ubergiesst 5 g des gepulverten Salzes mit 25 g destilliertem Wasser, fiigt sofort 30 g reine konzentrierte Salpetersaure vom spez. Gew. 1,39 (!) hinzu und schwenkt bis zur vollstandigen Losung um. Das so bereitete Reagens scheidet keine Krystalle aus, hochstens bildet sich spater eine Spur Bodensatz, und ist ein Jahr lang, aber wenig dariiber, gebrauchsfahig.

Die Ausfiihrung der Reaktion selbst ge- schieht nach G e u t h e r folgendermassen : Man tariert ein leeres Reagenzglas auf einer ge- wohrilichen kleinen Wage und wiegt von der geschmolzenen und durch Schwenken gleich- massig gemischten, soeben dem heissen Wasser- bade entnommenen, vorher sorgfaltig filtrierten Probe Schweineschmalz 5 g hinein. Hierzu wiegt man 3 g reinstes Chloroform und giebt

am besten aus einer ca. 2 ccm haltenden Pipette 20 Tropfen des Reagens hinzu. Nun schiittelt man sofort kurz und kraftig durch, stellt das Probierglas zur Seite und beobachtet die innerhalb 2 Minuten auftretende Farbung.

Da ich in der letzten Zeit mehrfach wieder Untersuchungen von Butter und Schweine- schmalz auszufiihren hatte, wobei mich die W e lm an s ’ s c h e Reaktion wiederholt im Stiche liess, so entschloss ich mich, bei dieser Ge- legenheit deren Modifikation durch G e u t h e r nachzuprufen ; iiber das Ergebnis dieser Ver- suche sei im Nachstehenden berichtet.

Wie bereits bemerkt, hat mich die Wel- mans’sche Reaktion auch neuerdings wieder im Stich gelassen. So trat__dieselbe bei einigen Proben von amerikanischem Schweineschmalz, welche eine sehr intensive H a 1 p h en ’ s c he Reaktion und viele und sehr deutliche Phytosterin- krystalle aufwiesen , demnach mit grosseren Mengen Baurnwollsamenol verfalscht waren, gar nicht ein, wahrend einzelne Butterproben sofort nach dem Schiitteln starke Grunfarbung zeigten. An das von W e l m a n s erwahnte (nebensachliche) Moment des Farbenumschlages von Grun in Blau bei Zusatz von Ammoniak habe ich mich iicht gehalten, ja diesen Teil der Ausfuhrung jer Reaktion, eben als unwesentlich, ganz interlassen. Die gleichen Proben behandelte ch hierauf mit dem von G e u t h e r vor-