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422 M. K~assNm: der Seh~tdelbasis mit einem Galea-Periostlappen oft nicht mehr mSglich, oder sehr sehwierig ist. Dariiber hinaus ist eine Kombination unserer beiden Methoden mit der gestielten Galea-Periostlappenplastik mSglieh und erhSht die Sieherheit des Versehlusses. Literatur BER]~D]~S, J. : Doppelter autoplastischer VerschluB gr6i3erer Duradefekte in N~he der Mittellinie bei Liquorrhoea nasalis. ItNO-Wegw. 6, 220 (1957). BO]~N~NGH2~US,H. : Die Behandlung der Sch~delbasisbrfiche. Stuttgart: G. Thieme 1960. ])ENEOK]G H. J. : Zur Diagnose und operativen Behandlung yon Liquorfisteln im Bereich yon KeilbeinhShle und Hypophyse. HNO-Wegw. 6, 152 (1957). Do~m~AN: Spontaneous cerebrospinal rhinorrhoea. Acta oto-laryng. (Stockh.) Suppl. 67, 20 (1948). HEI~R~ANN, A. : Behandlungsmethode der nasalen Liquorrhoe. HNO-Wegw. S, 37 (1959). I-Ix~so~, O. : VerschluB der traumatischen nasalen Liquorrhoe auf endonasalem Weg. Mschr. Ohrenheilk. 89, 265 (1955). KU]~L]~NDA]tL:FrontobasMe Hirnsch~digung und Liquorfistel. Zbl. Chir. 81, 2127 (1956). ]Y[os]~, F.: Seltene SchuBverletzungen der Sch~delbasis. Arch. Ohr.-, Nas.- u. Kehlk.-Heilk. 165, 247 (1954). ~¢[(iNn~Icl~,K. : Die Behandlung der NasenuebenhShlen bei Stirnverletzungen. Arch. Ohr.-, Nas.- u. Kehlk.-Heilk. 168, 225 (1954). NOVO~:N¥, O.: l~ber die operative Versorgung Stirnh6hlenverletzter mit Dura- er6ffnung. Mschr. 0hrenheilk. 85, 37 (1951). RIECHE~T, I.: Die posttraumatische nasale Liquorrhoe. Mfinch. med. Wschr. 96, 1184 (1954). S]~E~, L. B. : Unfallverletzungen der Nase, dcr Nebenh6hlen und der Basis der vorderen Schi~delgrube. Arch. Ohr.-, Nas.- u. Kehlk.-Heilk. 165, 1 (1954). TS~N~ES, W., u. R. F~OWE~N: Liquorfisteln und Pneumatocelen und Verletzungen der vorderen Sch~delbasis. Zbl. Neurochir. 12, 323 (1952). 41. A. R]]THI-Bud~pest: Vorgeschrittenes Alter und Septumdeviation [Erscheint ausffihrlieh in H-NO (Berl.) 15, 315--316 (1967)]. 42, M. KlcASSNIG-Graz : Zur Pathogenese yon ¥irusinfekten im HN0- Bereieh Seit Jahren befasse ich reich mit dieser Frage, habe sie dutch exakte :Beobachtungen nach meinem Erachten zu einer Kl~rung gebracht, vermisse aber bisher auf meine mehrfachen Publikationen den sonst Oblichen Widerhal], doch sei erw~hnt, dag R. ZIFP]~L, Greifswald, in seiner Arbeit: Grippe-Ohr-Hirn v611ig eigenst~ndig sich vorziiglich mi~ ~hnli- chen Problemen auseinandersetz~.

Zur pathogenese von virusinfekten im HNO-bereich

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422 M. K~assNm:

der Seh~tdelbasis mi t e inem Galea -Per ios t l appen oft n ich t mehr mSglich, oder sehr sehwierig ist. Dar i ibe r h inaus i s t eine K o m b i n a t i o n unserer beiden Methoden m i t der ges t ie l ten Ga lea -Pe r ios t l appenp las t ik mSglieh und erhSht die Sieherhei t des Versehlusses.

Literatur

BER]~D]~S, J. : Doppelter autoplastischer VerschluB gr6i3erer Duradefekte in N~he der Mittellinie bei Liquorrhoea nasalis. ItNO-Wegw. 6, 220 (1957).

BO]~N~NGH2~US, H. : Die Behandlung der Sch~delbasisbrfiche. Stuttgart: G. Thieme 1960.

])ENEOK]G H. J. : Zur Diagnose und operativen Behandlung yon Liquorfisteln im Bereich yon KeilbeinhShle und Hypophyse. HNO-Wegw. 6, 152 (1957).

Do~m~AN: Spontaneous cerebrospinal rhinorrhoea. Acta oto-laryng. (Stockh.) Suppl. 67, 20 (1948).

HEI~R~ANN, A. : Behandlungsmethode der nasalen Liquorrhoe. HNO-Wegw. S, 37 (1959).

I-Ix~so~, O. : VerschluB der traumatischen nasalen Liquorrhoe auf endonasalem Weg. Mschr. Ohrenheilk. 89, 265 (1955).

KU]~L]~NDA]tL: FrontobasMe Hirnsch~digung und Liquorfistel. Zbl. Chir. 81, 2127 (1956).

]Y[os]~, F.: Seltene SchuBverletzungen der Sch~delbasis. Arch. Ohr.-, Nas.- u. Kehlk.-Heilk. 165, 247 (1954).

~¢[(iNn~Icl~, K. : Die Behandlung der NasenuebenhShlen bei Stirnverletzungen. Arch. Ohr.-, Nas.- u. Kehlk.-Heilk. 168, 225 (1954).

NOVO~:N¥, O.: l~ber die operative Versorgung Stirnh6hlenverletzter mit Dura- er6ffnung. Mschr. 0hrenheilk. 85, 37 (1951).

RIECHE~T, I . : Die posttraumatische nasale Liquorrhoe. Mfinch. med. Wschr. 96, 1184 (1954).

S ] ~ E ~ , L. B. : Unfallverletzungen der Nase, dcr Nebenh6hlen und der Basis der vorderen Schi~delgrube. Arch. Ohr.-, Nas.- u. Kehlk.-Heilk. 165, 1 (1954).

TS~N~ES, W., u. R. F~OWE~N: Liquorfisteln und Pneumatocelen und Verletzungen der vorderen Sch~delbasis. Zbl. Neurochir. 12, 323 (1952).

41. A. R]]THI-Bud~pest: Vorgeschri t tenes Al ter und Septumdevia t ion

[Erschein t ausffihrl ieh in H-NO (Berl.) 15, 315- -316 (1967)].

42, M. KlcASSNIG-Graz : Zur Pathogenese yon ¥ i rus in fek ten im HN0- Bereieh

Seit J a h r e n befasse ich reich mi t dieser Frage , habe sie du tch exak te :Beobachtungen nach meinem E r a c h t e n zu einer Kl~rung gebracht , vermisse aber b isher au f meine mehr fachen Pub l ika t i onen den sonst Oblichen Widerhal] , doch sei erw~hnt , dag R. ZIFP]~L, Greifswald, in seiner A r b e i t : Gr ippe -Ohr -Hi rn v611ig eigenst~ndig sich vorziiglich mi~ ~hnli- chen P rob lemen auseinandersetz~.

Zur Pathogenese yon Virusinfekten im HNO-Bereich 423

Seit mehr als 10 Jahren mache ich Beobachtungen fiber die Ablaufe yon akuten grippalen Infekten, am eindrucksvollsten im Ohrbereiche, die mit der klassischen Otologie nieht erkl/irt werden kSnnen. Ieh stelle nun die akute, serSse Otitis epitympanaHs heraus, wie ieh sie wohl 100mal naeh einem akuten grippalen Infekt im Verlaufe einer akuten t~hinopharyngitis beobachtet habe:

Meist am 3.--5. Tage nach Krankheitsbeginn tritt , in der Regel ein- seitig, Ohr- und Kopfschmerz auf. Auf der kranken Seite ist das Trom- melfell nur epitympanal gerStet, doeh greift die RStung hinten oben auf die anstol~ende GehSrgangswand fiber, welche Stelle bei ernsteren Infek- ten auch eine oder mehrere blutig-serSse hirsekorngrofte Blasen zeigt.

Das GehSr ist anfangs noch verh/~ltnism/~$ig gut - - etwa 2- -3 m Flfisterzahlen, das Mesotympanum ist ffirs erste entzfindungs- und sekret- frei, die Tube gut luftdurchg/ingig, jedoeh die gleiehseitige KieferhShle fast immer miterkrankt, anfangs bei der Punktion nur reiner Schleim, ab und zu xanthoehrom gef/irbt, wenn eben aueh im Antrum maxillare Iterpesblasen geplatzt waren, die eitrige Superinfektion erfolgt erst sekund/~r.

Ich kann nun diese epitympanale Lokahsation des Infektes weder dureh eine fl/iehenhafte Einwanderung dureh die Tube - - sonst mfif3te der ErguB mesotympanal sein - - noch weniger h/~matogen erkl/~ren. Wohl aber hat mir der wiederholte Nachweis yon Herpesblasen den neuralgesteuerten Infektionsweg nahegelegt, der Infekt erfolgt fiber den Nervengefgl~strang des Canahs museulo-tubarius, die Erkrankung der Tube selbst und des Mesotympanums erfolgt dann sekund/ir.

Hierzu die Bemerkung, daf3 die enghsehe Virologie (BEDSON U. a.) ffir den Herpes simplex und Herpes zoster den neuralgesteuerten Aus- breitungsweg ffir gesiehert annehmen. Ieh selbst hat te ihn mir sehon aufgrund meiner exakten Beobaehtungen als pathogenen Faktor zurecht- gelegt und ihn bei der Beobachtung yon akuten Facialis-, Reeurrens- und Oeulomotoriuslahmungen klinisch best/~tigt gefunden.

Der akute epitympanale Virusinfekt heilt nun in der Regel restlos ab, aber keineswegs immer, besonders wenn eine gleiehseitige Sinusitis unbehandelt fortbesteht. Dal~ es dann im Ep i tympanum unter Umst/in- den zu Adh/isionen und schliel31ich zu otosklerose~hnhehen Vorg/£ngen kommen kann, ist ebenfalls yon mir mit allen Uberg/~ngen kliniseh beob- aehtet worden. Welcher exakt beobachtende Arzt s~he sieh nicht ver- an]a$t, in der Verziehung des Hammergriffes bei oftener Tube eine myositisehe Auswirkung am Tensor tympani zu sehen und bei gleieh- zeitiger Beherdung der gleiehseitigen NebenhShlen das Vorbild ffir ein Herdgesehehen zu erblicken.

Nun noch weitere Erw/igungen beim Vorhandensein yon virusbeding- ten Dauerherden im Epi tympanum. Die Affinitgt yon Viren der Herpes-

424 E. DUBBERT:

Gruppe zum Nervensystem ist bereits durch die pathologisehe Histologie nachgewiesen, erinnern wir uns nun daran, dag in der Schleimhaut des Mittelohres die sogenannten Glomera (Paraganglien) eingelagert sind, dag diese eine wichtige trophische Funktion haben, so k6nnen wir jetzt die atrophischen Trommelfelle, bei Leuten, die glaubwiirdig nie eine Mittelohreiterung batten, und die anderen trophisehen Gewebsver~nde- rungen an der Schalleitungskette ungezwungen erkl/~ren.

Nun liegt mir noch besonders daran, anf das Krankheitsbild der progressiven InnenohrsehwerhSrigkeit bei Jugendliehen mit beider- seitiger chronischer Pansinuitis hinzuweisen, wobei ich solche Verl/~ufe mehrfach dureh 2- -3 Jahre durchschnitt]ich 20real klinisch tiberprfift habe.

In diesen F/~llen handelt es sich offenbar um Durehwanderungs- schi~den dureh das ovale Fenster, das eben durch Dauerbeherdung und trophische StSrung im Ep i tympanum durehl~ssig geworden ist.

Hiermit habe ich Ihnen meine exakten Beobachtungen am Verlaufe der akuten Otitis epitympanalis vorgetragen. Dabei hoffe ich, dab dieses berufene Forum eines Tages eine Oberpriifung meiner Pathogenese iibernehmen mSge.

Meine pathogenetisehen Faktoren sind: Der prim/~re Virusinfekt und dessen neurale Steuerung mit der trophisehen Auswirkung am beherdeten Gewebe.

43. E. DU~BERT-Bad l~eiehenhall: Therapeutisehe Probleme bei der Sinusitis maxillaris(chronica) des Kleinkindes

Wenn ich heute das Problem der Sinusitis maxillaris des Kleinkindes aufgreife, so ist es vollkommen klar, dal~ damit keine umwiilzende Neuig- keit aufgedeekt wird. Aber es ist wohl der Sinn einer medizinisehen Dis- kussion auf Krankheitserscheinungen und therapeutische Mal~nahmen hinzuweisen, die manchmal ,,etwas abseits" yon den grol~en diagnosti- sehen und therapeutischen Bemfihungen liegen. Da es sich um einen Patientenkreis handelt, bei dem aufgrund seines jungen Lebensalters die Weichen fiir das sphtere Lebensalter - - aueh in physischer Hinsicht - - gestellt werden, erseheint die Erkennung und Behandlung von Erkran- kungen gerade in diesem Lebensabsehnitt yon besonderer Wichtigkeit. Es liegt auf der Hand, dab damit ein besonders enger Kon tak t zum Pi~diater sinnvoll ist. Gerade der HNO-Arzt hat sehr viel mit jtingsten und kleinsten Patienten zu tun und - - darauf kommt es woh] am meisten an - - selbst/~ndige diagnostische und therapeutische Mal~nahmen zu treffen, die die weitere Entwicklung des Kindes entscheidend beeinflussen kSnnen.