11
XV, Aus dem pathologisch-anatomischen Institute des ttofrathes Professor W e i e h s e lb a u m in Wien. Zur pathologischen Anatomie des Ohrmuschel-Keloides. "V'on Dr. G. Alexander, Assistent der Universitlts-Ohrenklinik des Hofrathes Professor Politzer. (Mit Tafel I. II.) Die als Kelo-!de bezeiehneten, Tumoren sind wiederholt zum Gegenstand eingehender Studien gemaeht worden. Die erste Publication stammt yon Retz (t790) (12). Die erste aus- ftihrliche Bearbeitung erfolg'te 1814 yon Alibert (2). In jenen und den Arbeitea der nachstfolgenden Zeit handelt es sich im Wesentliehen um die Frage der Sonderung dieser Tumoren yon den ihnen verwandten Fibromen uad den ttautkrebsen. Diese Beurtheilung war sehwierig', da gerade yon den ersten Beobachter,~, unter anderen auch yon Addison (I), nach dem klinischen und dem grob anatomischen Befund Gesehwtilste als Keloide be- zeichnet wurden, die sicher kcine waren, andererseits maneher Autor naeh dem ursprtinglichen Vorschlag yon Alibert die in Rede stehenden Tumoren naeh ihrer Neigung zur Reeidive noeh als Cancroide bezeiehnete. Sehon A lib ert hatte die Eintheilung in sogenannte w a h r e und falsche Keloide aufgestellt, yon welehen die ersteren als autochthon angesehen wurden, wfthrend die letzteren dureh ihr Auftreten in Hautnarben eharakterisirt waren. FUr die ersteren 1less man das ~tiologisehe Moment ganz bei Seite, ftir die letzteren wurde in grobmechanischer Auffassung ange- nommen, die chirurgisehe L~sion der Cutis, wie sie beim opera- tiven l:Iautschnitte erfolge, erzeuge in der Haut, bezw. im Be- reich der spateren Narbe die Tendenz zur Keloidbildung. Spatere Beobachter, unter Anderen L angh ans (10), wollten den Namen Keloid nur far die autochthonen oder idiopathischen, im Anschluss an Narbcnbildung entstandenen Geschwlllste gelten lassen und 13"

Zur pathologischen Anatomie des Ohrmuschel-Keloides

Embed Size (px)

Citation preview

XV,

Aus dem pathologisch-anatomischen Institute des ttofrathes Professor W e i e h s e lb a u m in Wien.

Zur pathologischen Anatomie des Ohrmuschel-Keloides. "V'on

Dr. G. Alexander, Assistent der Universitlts-Ohrenklinik des Hofrathes Professor P o l i t z e r .

(Mit Tafel I. II.)

Die als Kelo-!de bezeiehneten, Tumoren sind wiederholt zum Gegenstand eingehender Studien gemaeht worden. Die erste Publication stammt yon R e t z (t790) (12). Die erste aus- ftihrliche Bearbeitung erfolg'te 1814 yon A l i b e r t (2). In jenen und den Arbeitea der nachstfolgenden Zeit handelt es sich im Wesentliehen um die Frage der Sonderung dieser Tumoren yon den ihnen verwandten Fibromen uad den ttautkrebsen. Diese Beurtheilung war sehwierig', da gerade yon den ersten Beobachter,~, unter anderen auch yon A d d i s o n (I), nach dem klinischen und dem grob anatomischen Befund Gesehwtilste als Keloide be- zeichnet wurden, die sicher kcine waren, andererseits maneher Autor naeh dem ursprtinglichen Vorschlag yon A l i b e r t die in Rede stehenden Tumoren naeh ihrer Neigung zur Reeidive noeh als C a n c r o i d e bezeiehnete.

Sehon A lib e r t hatte die Eintheilung in sogenannte w a h r e und f a l s c h e K e l o i d e aufgestellt, yon welehen die ersteren als autochthon angesehen wurden, wfthrend die letzteren dureh ihr Auftreten in Hautnarben eharakterisirt waren. FUr die ersteren 1less man das ~tiologisehe Moment ganz bei Seite, ftir die letzteren wurde in grobmechanischer Auffassung ange- nommen, die chirurgisehe L~sion der Cutis, wie sie beim opera- tiven l:Iautschnitte erfolge, erzeuge in der Haut, bezw. im Be- reich der spateren Narbe die Tendenz zur Keloidbildung. Spatere Beobachter, unter Anderen L a n g h ans (10), wollten den Namen Keloid nur far die autochthonen oder idiopathischen, im Anschluss an Narbcnbildung entstandenen Geschwlllste gelten lassen und

13"

196 XV. ALEXANDEg

B i l l r o t h (4) empfahl in Anbetraeht ihrer wiederholt erfolgten, unkritischen Verwendung die Benennung: Ke lo id , die ja nut die Gestalt der Fltichenhaften (zumeist der in den Narben ent- standenen) Gesehwulst charakterisire, ganz aufzugeben.

Eine neue Eintheilung der einschl~tgigen Gesehwtilste er- folgte 1868 auf histologiseher Grundlage dutch War ren (17). E r untersehie4 (]as w a h r e Kelo id , das N a r b e n k e l o i d und die h y p e r t r o ' p h i s e h e Narbe . Das w a h r e K e l o i d besitzt naeh W arr e n eine normale Epidermisdeeke und einen normalen oder nut wenig ver~tnderten PapillarkSrper..Ueber dam Tumor fifidet sich normale Cutis, wobei allerdings das obere Dritttheil des Cerium stark cornprimirt erscheint; die FaserbUndel der Ge- sehwulst verlaufen stets der Litugsaxe des Tumors parallel und gehen ohne scharfe Grenze in die normale Umg'ebung" tiber. Die proliferafiven Vorgitnge, die zur Keloidbildung fiihren, verlegte W'arr :enin die A r t e r i e n w a n d , be sonde r s in die Med ia und die A d v e n t i t i a , yon welcher aus die Bindegewebsneu- bildung ihren Ursprung" nehmen sollte.

Das N a r b e n k e l o i d ist veto wahren Keloid nach W a r r e n dadureh verseMeden, dass es in der Naehbarsehaft ether Haut- narbe, somit in ether veto Grundgewebe versehiedenen ent- ziindliehen Ersatzbildung zur Entwicklung kommt, Mikroskopisch und genetiseh stimmt naeh W a r r e n das Narbenkeloid in seinem charakteristisehen Verhalten zur Gef~sswand und in der Aaordnung der Gewebsfasern mit dam wahren Keloid tiberein.

Die hyp e r t r o p h i s e h e Narb e endlieh erseheint gegentiber den Keloiden dutch die unregelmiissige Anordnung" der Faser- ztige und den M~ng'el einer topisehen Orientirung der Fasern zu den Blutgeftissen eharakterisirt.

Bet der hypertrophisehen :Narbe und beim Narbenkeloide wird entsprechend dam anatomisehen Bau der Hautnarbe stets ein defeater PapillarkSrper gefunden.

Spiitere Autoren (Kaposi [91, S e h w i m m e r [14], Babe- siu [3]) stimmten der Ansieht W a r r e n ' s bet, und U n n a (16) hat ftir das seherenartige Keloid den Naehweis geliefert, class das Waehsthum und die Ausbreitung" des Tumors nach den Blutge- ftissen vor sieh geht.

Dagegen ist T h o r n (15) in grtindlieher histologiseher Unter- suehung eines Spontankeloids des Fusses zu wesentlich anderer, Anschauungen fiber die Histog'enese des Kcloids gekommen. Er kann naeh dam histologisehen Befund den Ursprung der nee-

Zur pathologischea Anatomie des 0hrmuschel.Keloides. 197

plastisehen Bindegewebswucherung nicht in die Arterienwand verlegen, erklart die h~ufig angetroffene eireul~re Sehiehtung der Tumorfasern um die Blutgef~isse aus rein meehanisehen Ur- saehen und sieht in dem wahren Keloid ein ~Neugebi ide , das arts e i n e r z e l l i g e n H y p e r t r o p h i e und H y p e r p l a s i e des n o r m a l e n Cor iums h e r v o r g e g a n g e n i s t :

Far seine Ansieht spreehen: ,vor Ailem diejenigen Bilder, die allerdings in soleh sehematiseher Deutliehkeit nieht h~ufig sind, in welchen man starke Gefassl~ufe innerhalb des Keloid: gewebes finder, doeh so, class die kernreiehe Fasermasse des Tumors sieh an die kernarme ganz unveranderte Adventitia ~ an- schliesst." Dafter spreehe aueli der h~ufig e Befund von m~eh~igen Keloidbalken im Gewebe, ohne dass ~ieh aueh nur die Andeutung einer Beziehung zu einem Gefassrohr eruiren liesse.

T h o r n verlegt im Speeiellen den Ursprung des Gesehwulst- gewebes in diejenigen Zellen des Corium, die dureh irgend eine irritation zu so energiseher proliferativer Th~tigkeit ange- regt worden sind. Das erste Stadium der Gesehwulstanlage wird dureh jene langen ZellenzUg'e, die das Cutisgewebe dureh- setzen und als Produete der Coriumzellen anzusehen sind, dar- geStellt. D i e s e n Z e l l s t r ~ n g e n feh l t sehr h~uf ig j e d e A n l e h n u n g an aid G e f a s s r o h r . Bei fortsehreitender Zell= proliferation werden die Gefassl~ufe in den Bereieh der ~eu- bildung einbezogen.

T h o r n neigt zur Ansieht, class nun (seeundar) eine Ver- engerung und theilweise Compression der Gef~,sse eintrete; es kommt sodann "zuerst zu einer eompensatorisehen Hypertrophie der Muskelw~inde der Arterien nnd der Media und sehliesslieh werden unter dem Einfluss der sieh ergebenden Iseh~mie aus den kernreiehen, locker geftigten prim~rea Zellstr~,ngen des Tumors die sehnigen, derhfaserigen, kernarmen BUndel in den altesten Theilen des Keloids.

Die Ansieht T h o r n ' s erseheint yon Anderem abgesehen aueh durum bemerkenswerth, well naeh ihr fur das E n t s t e h e n des w a h r e n K e l o i d s s o w o h l als des f a l s e h e n e ine g l e i e h e a u s s e r e U r s a e h e , welehe die tiefere Coriumsehiehte zur Proliferation anregt, anzunehmen ist.

W a r r e n butte bereits besehrieben, dass in der Wand der grSsseren Corinmgef~sse, haupts~ehlieh in der Adventitia der Arterien zuerst zahlreiehe Rundzellen auftreten, die naehtr~glieh zu Spindelzellen und endlieh zu Bindegewebsfasern sieh urn-

198 XV. ALEXANDER

wandeln. Aehnliehes hat D6nf r i az (7) beobaehtet, der liing- liehe und ovule endothelghnliche Kerne in der Adventitia ge- sehen hat. T h o r n konnte an seinen Prfi,paraten diese Beobaeh- tungen nieht bestittigen.

Mit Rlicksiebt auf die Frage der Aetiologie~ des feineren histologisehen Baues and der Histogenese (soweit wir in dcr Letzteren iiberbaupt zu exaeten Thatsaehen gelanffeu kSnnen), babe ieh die im Folgenden rnitgetheilten Falle yon Keloid der Ohrmusehel untersuebt. Maassgebend hierftir war ersflieh der Umstand~ dass yon diesem Standpunkt aus eine Untersuehung der Keloide des Ohres bisher niebt erfolfft ist (es handelt sieh in den vorliegenden Angaben der Literatur aussehliesslieh urn easuistisehe Mittheilungen zumeist im Rahmen yon Besehreibungen anderer Tumoren des itusseren Ohres (Haug [8t) 1) und weil mir gerade der Lobulus aurieulae~ der relativ h~ufig yon Keloid- bildung befallen wird, ftir die Beurtheilung der Entstehung des Tumors in rein meebaniseher Beziehung~ einfaehe Verh~ltnisse darzubieten scheint: der Lobulus ist ja ein KSrpertbeil, der kaurn nennenswerthe Bewegung erf~thrt, dagegen die weit- gehendste BewegungsrnSgliehkeit zulasst. Seine Haut steht nirgends unter dern directen Eintluss darunterliegender Skelett- theile oder Museulatur. Er ist mit Ausnahrne der Uebergangs- stelte in die Coneha vollkornmen fi'ei and yon zarter Epidermis iiberzogen, seine flaurnweiehe Consistenz and weiehe, zarte Deeke setzt einer sich in ihm ausbreitenden Geschwulst keinen bedeu tenden Widerstand ent~egen~ sodass far diesen Tumor Einfitisse, welebe eine meehanisehe Urnforrnung der Turnorzellen herbei- fllhren oder [prim~tre g'rob-rneehanisehe Einwirkungen auf die Blutgefasse nieht anzunehrnen sind. Dazu kornrnt, dass sieh Gelegenheit boi, in dem einen Fall ein doppelseitiges (symme- trisehes) Keloid nacb verhaltnissm~tssig kurzdauerndern Bestand der Gesehwulst (6 Monate) anatorniseh zu untersuehen.

F a l l 1. L e o p o l d i n e O,, 14 Monate alt, aus Wien: Dem Kimle warden im Alter yon t~ Monaten beide Ohren ,gestochen", die Stichcan~tle erschienen nach 14 Tagen vollkommen geheilt. Nach 2 Monaten bemerkte die Mutter eine Verh~rtung beider Stichcan~le und das Auftreten einer Ge- sehwulst daselbst, die allm~h]ich bis auf KirschkerngrSsse angewachsen ist. Behufs Entfernung derselben wird das Kind yon seiner Matter am 26 Januar 1902 an die Ohrenkiinik gebracht,

Gegenwhrtiger Befund: An beiden Ohrl~ppchen je eine kirschkera- grosse~ knorpelharte Geschwalst~ die Haut dariiber anscheinend unverandert,

I) Einen Beitrag zur Casuistik tier anscheinend spontan entstehenden Lo- b alusgeschwfllste (Fibroehondrom) hat in j tingster Zeit C h a u v e a u (5) geliefert.

Zur pathologischen Anatomic des Ohrmusehel-Keloides. I99

wenig verschieblich. Die Geschwfilste darchsetzen die gauze Dicke des Lobulas, wSlben sich jedoch nur auder Aussenfl~che desselben halbkugelig vor, w~hrend die innere, d. h. der Halsoberfl~ehe zugewendete Seite des Ohrl~ppchens finch erseheint. Der rechtsseitige Tumor wird yon dem Ohr- ringstichcanat excentrisch durchbohrt, tier linksseitige ist zum Stichcanal tangential gelegem

Diagnose: Belderseitiges (symmetrisches) Keloid des Lobulus. Die Therapie bestand in der Exstirpation beider Geschwlllste sammt den epi- demisirten Stlchcau~/en. ~eactioasloser W~miverlaafi Bisher kein Recidiv.

Beide exstirpirten StUcke sind kirsehkerngross, knorpelhart, auf dem Durchschnitt sehnig gl~nzend.

M i k r o s k o p i s c h e r B e f u n d : Auf eine zarte Hornsehieht (Fig. I~ Co) und normale Epidermislage (Fig. l, E) folgt ein Pa- pillarkSrper~ dessen Papillen abgeflacht sind oder vollstitndig fehlen. Die Basalzellen der Epidermis sind eylindrisch und ent- halten spRrliehe, brauns~hwarze~ kugelige PigmentkSrner. Im Cerium (Fig. I~ Cor) finder s ieh zun~ehst zartes Bindegewebe, dessert Fasern parallel der Oberfii~ehe des Tumors angeordaet sind. Diese Btlndcl sind yon kleinen Blutgef,~ssen und Capillaren durehzogen 7 dere a Wandung sieh vollkommen normal zeigt. Die tiefen Coriumsehiehten gehen eontinuirlieh in die Faserbiindel des Tumors fiber. Nach der Tiefe zu werden die Fasern dicker, kern~trmer~ und vergrSssern sieh endlieh zu den dieken, balken- artigen Faserlagen~ die f'tir die Keloide eharakteristiseh sind. In der gleiehen Riehtung nimmt die Zahl der Blutgefitsse ab, und die zuletzt erw~thnten Theile erseheinen fast vollstiindig gef~tss- los. Die Oefiisse verlaufen bald parallel, bald senkreeht oder in unregelm~ssiger Riehtung zur Tumoroberfiiiehe. Besonders in den eentralen Theilen treten Wandverdiekung dureh Verdiekung der Media und Adventitia auf, ers~heinen die Gef~sse mehr oder weniger eomprimirt. Mit zunehmender Compression kSnaen aueh Wueherungen der In t ima naehgewiesen werden, welehe zu einer noeh weitergehenden Verengung des Gef~sslumens ftihren und in der totalen VerSdung des Lumens ihren Absehluss finden.

Zum Ohrstieheanal zeigen die Tamorfasern keine bestimmten: topischen Beziehungen: an einzelnen Stelleu ziehen die Tumor- faserbtindel der Canalwand parallel~ manehe fassen dieselbe zwisehen sieh~ andere seheinen in das Narbengewebe einzu- strahlen. Der Canal selbst ist yea eiae~" glatten papillenlosen Epidermis bekleidet, die eine breite Hornsehieht besitzt.

An einzelnen Stellen der Lobulusfl~ehe erstreeken sioh yon den tiefen Coriumschichten kernreiche Faserbtindel in den Tumor. Mit diesen Ztigen verlaufen die Tumorfaserbtindel wenigstens in direetem Umkreise parallel.

200 XV. ALEXANDER

Endlieh finden sieh in der oberfl/iehliehen Sehieht an beiden Tumor en unfern yon der unteren Coriumgrenze deutliehe histo- logisehe Zeiehen yon Entztindung, i n d e m das G e w e b e da- s e l b s t e i n e r s e i t s yon z i eml i eh d i e h t s t e h e n d e n , meis~ p o l y n u e l e i i r e n L e u k o e y t e n , uud a n d e r e r s e i t s yon fein 'en, a n f i b r i n S s e s E x s u d a t e r i n u e r n d e a F i t s e r e h e n d u r e h s e t z t ist (Fig. 2, a).

Wie erwahnt, boten beide Tumoren den gleiehen histolo- gisehen Befund.

Das Praparat des F a l l e s 2, dass ieh der Liebenswiirdig- keit des Herrn Doe. Dr. G o m p e r z verdanke, umfasst den Lo- bulus aurieulae und ein kirsehgrosses Keloid, das yon der ~tusse- ren Fliiehe des Lobulus entspringt und mit demselben dureh einen kurzen, 5 em Durehmesser haltendeu Stiel zusammenhangt (Fig. 3). Ueber die Gesehiehte des Pr~tparates ist uiehts bekannt.

M i k r o s k o p i s e h e r B e f u n d : Der Tumor ist yon einer sehmalen, verhornten Sehieht tiberzogen. Die Epidermis zeigt die n0rmale Dieke (stimmt darin mit der Hautdeeke des Lobulus tiberein); die Papillen sind an Zahl vermindert, kurz und flaeh, das Cerium gefassarm. Die vorhandeuen Blutgefasse erseheinen an manehen Stellen eomprimirt oder obliterirt. Das Cerium ist yon auffallend kernreiehem Bindeg'ewebe durehzogen, das zum Theil der Oberfiiiehe parallel, zum Theil (wie in Fall 1) mehr 0tier weniger in radi~rer Riehtung eentralwarts sieh in den Tumor erstreekt.

Die Tumorbtlndel, die sehon in den tiefen Coriumsehiehten bedeutende Faserdieke aufweisen, verlaufen in den iiusseren Tumorsehiehten grSsstentheils der Tumoroberfiiiehe parallel, een- tralwgrts formiren sie ein Gefleeht, in welehem sieh die Biindel in den versehiedensten Riehtungen durehkreuzen, ein Verhalte~, das noeh am histologisehen Sehnitt an tier SehnittflKehe Sehnen- glanz hervorruff. Im een~ralen Theil des Tumors finden sieh Sp~rliehe, verSdete Gef~sse; wegsame Blut~efiisse sind daselbst nicht vorhanden.

Was die Orientirung der Tumorfasern zu den erhaltenenBlut- gefKssen des Tumors anlangt, so laufen sie an manehen Stellen den- selben parallel, woraus im Quersehnitt eine seheinbare oder that- si~chlicheYerdiekung der Bindegewebswand der Blutgefasse folgt.

In Verwerthung der dureh die Untersuchung der F~lle ge- botenen Thatsaehen ergiebt sieh Folgendes:

Zur pathologischen Anatomie des Ohrmuschel-Keloides. 201

Beziiglich der Aetiologie stimmt besonders der vorliegende Fall~von symmetrischem Keloid mit ~thnlichen in dcr Literatur bekannten F~tllen yon Keloid tiberein, in welehen der Ohrring das urs~ichliche Moment fur das Entstehen des Keloids darstellt. Doch mSchte ich hicr ausdrUcklich bemerken, dass das Steehen der Ohrringeanitle bezw. die daran ang'esehlossene, tr~tumatische Entzi!ndung des Lobulus mit eitriger Entztindung des Stieh- eanales, die j~ gewShnlich eintritt, den offenbaren Anlass ftir die Keloidbildung gegeben hat.

Wenn damit einerseits gewiss nicht gesagt sein soll, dass diese Entstehungsart ftir a l le Lobuluskeloide Geltung hat, so ist andererseits einiges gegen die gangbare Ansicht, dass das Tragen schwerer Ohrgehange (Kuhn, Haug), odor der Ersatz l~ngere Zeit getragener leichter Ohrgehiinge dureh schwere (H a u g) zum Auftreten yon Keloiden ftihre 7 vorzubringen. Dass die Pa- tienten solche Angaben machen, ist leicht einzusehen, da ja stets die Tendenz vorliegt, den Eintritt einer Erkrankung (bes. das Auftreten yon GeschwUlsten) mit irgendwelehen regioniir sich ab- spielenden Begebenheiten oder dem Bestand besonderer Eigen- thtimlichkeiten in urs~tehlichen Zusammenhang zu bringen. Ich glaube aber, dass, hatte das Trag'en der Ohrgch~tnge und die damit verbundene continuirliche Belastung' des Lobulus an sich diesen Einfiuss, die Falle yon Lobuluskeloide in Anbetracht der ungeheuren Zahl ohrringtragender Frauen, eine viel grSssere sein mtisste. Kuhn (13) ftihrt hierin auch die Neger als Bei- spiel an, bei welehen sich viel h~tufiger als bei Weissen Lobuluskeloide fitnden, und zieht ursitchlich das Tragen noch schwererer Ohrringe heran: hiergegen mSchte ich jedoch auf die Arbeit C la rae ' s (6) hinweisen, der nachgewiesen hat, dass die Neger im Allgemeinen zur Keloidbildung disponirt sind und class bei ihnen zum Theil anscheinend spontan, zum Theil nach geringfi~gigen Traumen, hitufig Keloide auftreten.

Gegen die erw~hnte Ansicht l~isst sich ausserdem noch die Thatsaehe anfiihren, dass die menschliche ttaut bei chronischer Belastung stets mit einer Hypertrophie der Epidermis antwortet, das Bindegewebe aber unverKndert bleibt oder gar atrophiseh wird, wiihrend doeh beim Keloid das Bindegewebe hyper- trophirt~ die Epidermis dagegen unver~tndert bleibt oder atrophirt.

Dazu finden sieh aber selbst in den 6 von H a u g publi, cirten Fallen yon Keloid nur 2, in welehen das 0hrring'tragen als ~tiologisehes Moment angegeben wurde: der 3. Fall betraf

202 XV. ALEXANDER

einen Mann, der keinen Stioheanal hatte (es waren keine i~tio- logisehen Daten zu erhalten), im 4. waren Stieheanale de, doeh wird ausdril~klieh g'esagt~ dass die Tumoren mit dem Canale nieht in Zusammenhang standen, im 5. F a l l e n t s t a n d die G e s o h w u l s t im d i r e e t e n A n s o h l u s s an das Ohren - s t e e h e n , im 6. bach Erfrierung.

Den histologiseheu Befund anlangend ist vet Allem die re- lative Armnth der Tumoren an Blutgefassen auffalleud. Von den vorhandenen Gefiissen lassen nut einzelne proliferative Ver- ~tnderungen der Wand erkennen. In der Deutung dieser stimme ieh T h o r n (15) bei, dass es sieh hierin um eine Reaction auf den seitens des umgebenden Tumors auf des Gefass ausgetlbten Dl~ek handelt, und fiihre eben darauf each die an vielen Stellen ersiehtliehe Compression und endliehe Obliteration der im Ta- mer enthaltenen Blutgef~tsse zuriiek. Bilder, welehe zur An- sieht flihren, dass gerade yon der Gef~isswand (s. o.)die Tumor- bildung ausgehe, habe ieh nieht gesehen und ioh kann diesen negativen Befund Thorn ' s gegeniiber den Angaben van W a r r e n best~ttigen. An seltenen Stellen fund sieh gerade in der direeten Umgebung der verdiekten Blutgefiisswi~nde feinfaserig'es Binde- gewebe~ wahrend die eharakteristisehen Tumorfasern weitab da- van gelegen Wal'en.

Was die Anordnnng and Form der Bindegewebsbilndel im Tumor anlangt, so verlaufen die periphereu Biindel wie in den Spontankeloiden parallel der Oberfittche des Tumors, sie hangen bier eontinuirlieh oder dutch strangartige Faserztige, yon welehen sic seheinbar ausgehen, mit den Coriumschichten zu- sammen, mit welchen sic aueh beztiglieh des Faserkalibers iibereinstimmen.

Diese Faserstr~nge, die veto Cerium ausgehend sich in die Sabcutis erstrecken, stellen an der Ohrmuschel einen im Princip normalen Befund dar, der besonders sch6n an der Helix conchae erhoben werden kann: alert schliesst sich hhufig an das Cerium eine breite Fettzone an, und darch diese erstrecken sich bindegewebige Strange und Septa schief ocler senkrecht zur Oberfl~che verlaufend his in des t?erichondrium.

Im c e n t r a l e n Theft des grossen Keloids (Fall 2) verdioken sieh die Bindeg'ewebsbtindel, confluiren zum Theil, zum Theil durehkreuzen sic sieh geflechtartig. Die Faserdieke betritgt bier des 6--8faehe der peripheren Fasern. In diesem Theil des Tumors herrseht fast vollkommener Blutgef~issmangel.

An den beiden kleinel~ Tumoren, an welchea mehrere iso- lirtc ttaufen dicker Fasern zu sehen sind~ l~tsst sich des analoge

Zur pathologischen Anatomie des Ohrmuschel-Keloides. 203

Verhalten der Blutgefi~sse eonstatiren~ die sehon in den librigen Tumortheilen spih'lich vorhanden, dort fast g~inzlieh fehlen. Die vorhandenen Blutgef~sse zeigen zumeist normale Wandung~ nur an wenigen (besonders an den eomprimirten oder verSdeten Ge- fassen) ergiebt sieh eine Verdiekung der Media und Adventitia und zugleieh Wueherung der Intimazellen. Die besonderen~ yon W a r r e n beschriebenen Plasmazellen habe ieh mit voUer Deut- tiehkeit nicht naehweisen kSnnen.

Von tnteresse erseheint nun in den beiden jungen Keloiden das Yorhandensein e i n e s E n t z t l n d u n g s h e r d e s , der un- we i r des C o r i u m in der oberf l~ tehl iehen Zone des K e l o i d s g e t e g e n ist. An tier betreffenden Stelle sind die Fasern grSsstentheils zu Grunde gegangen und das Gewebe yon fsinem, anseheinend fibrinSsem Exsudat angehSrenden F~tserehen und polynuele~tren Leukoeyten durehsetzt.

In dem Keloid des 2. Falles waren Eutzlindungsersehei- nungen im Tumor nieht naehweisbar.

lqaeh dem histologischen Bild muss man also annehmen, class vom Cerium her dureh huswachsen der Bindegewebsfaser- sehieht die ~eubildung ihren Ursprung genommen hat. Danaeh erseheinen die peripheren Theile des Tumors jtinger als die eentralen. An den Blu tgef i~ssen des T u m o r s h a b e n s i eh k e i n e V e r ~ n d e r u n g e n ge funden~ w e l e h e z u r A n - n a h m e fiihren~ dass das T u m o r w a e h s t h u m yon der B l u t g e f ~ t s s w a n d a u s g e h t , u n d ich k a n n dami t fiir dus N a r b e n k e l o i d den yon T h o r n an e i n e m S p o n t a n - k e l o i d s r h o b e n e n B e f u n d bes t~ t i gen . Mit T h o r n ftihre ieh d i e h ie u n d d a v o r h a n d e n e V e r d i e k u n g d e r B l u t - g e f a s s w ~ n d e a u f den D r u e k tier u m g e h e n d e n F a s e r - h i indel des T u m o r s zuriiek.

Far diese Auffassung sprieht wohl aueh die Thatsaehe~ class die Verdiekung der Blutgef~sswande~ soweit sis iiberhaupt ein- getreten ist~ in den Gef~issen des eentralen Tumorabsehnittes sieh findet, w~hrend gerade die jiingsten~ d, h. die peripheren Sehiehten des Keloids~ nnveri~nderte Blutgef•sse aufweisen.

Beztiglieh der Aetiologie ftlr das Auswaehsen der Corium- fasern und der davon ausgehenden KeIoidbildung konnte T h o rn in seinem Falle keine Anhaltspunkte finden. Ob die in den beiden kleinen Tumoren naehgewiesenen Entztind.ungsherde noeh als Residuen des ursprtingliehen entztindliehen Processes aufzufassen sind, der seiner Zeit dureh das Ohrensteehen verursaeht wurde,

204 XV. ALEXANDER

muss uuentschieden bleiben. Man kSnnte sieh aber vorstelleu, dass d iese E n t z i i n d u n g den f o r m a t i v e n Reiz aust ibte , unt,er d e s s e n E i n f l u s s e i n e W u c h e r u n g " des C o r i u m g e w e b e s e i n t r a t , d ie s e h l i e s s l i c h zur K e l o i d b i l d u n g ftihrte.

Einen analogen Befund finde ich aueh yon H aug" (1. e.) verzeichnet, der allerdings trotzdem die W a r ren 'sche Ansicht vertritt, dass die Keloidbildung yon der Blutgefitsswand ausgehe.

Dass bisher der Befund yon entztindlichen Erscheinungen in Keloiden so selten sieh ergeben hat, spricht nicht gegen meine oben g'eausserte Annahme: es ist ja nicht zweifelhaft, dass naoh langem Bestande der Geschwulst die Entztindung erlischt und, wenn die entztindliehen Veriinderungen des Tumors naeh jahre- langer Dauer anatomisch untersucht werden (und in tier Literatur liegen zumeist solche Falle vor), nieht mehr nachweisbar sind.

Ob eine ~hnliche Ursache ftlr das Auftreten der Spontan- keloide in Betracht kommt, muss vollstitndig dahingestellt blei- ben. T h o r n hat in seinen Prfip~raten keine Anhaltspunkte ftir die Aetiologie des Auswachsens der Coriumfasern gefunden, und diese Frage vollstandig often g'elassen. Vielleicht wird sic durch die Untersuehung j u n g e r S p o n t a n k e l o i d e einer LSsung nigher gebracht werden.

Wenn sich damit die MSglichkeit einer causalen Beziehung- zwischen dem Entstehen des Lobuluskeloids und der entziind- lichen Wundreaetio~ naeh Anbringung des Sticheanales ftir die Ohrgehiinge ergiebt, so ist es, wie schon oben bemerkt wurde, doch unerl~sslich, in Anbetracht der gewiss geringen Zahl der Lobnluskeloide in der Riesenmenge der Stichcanalc im Lobulus tragenden Franen, noeh eine besondere Disposition des betreffen- den Organismus zur Keloidbildung anzunehmen.

Als Beispiel, dass der Lobulus verhaltnissmfissig schwere Traumen ohne Keloidbildung reagirt, sei to]gei~der Fall erwahnt: E ineFrau erleidet durch Ausreissen eines festen Ohrringes eine ~ollstiindige Durchreissung des Lo- bulus, so dass nach Ausheilung der Verletzung der Lobulus nach unten in zwei Abschnitte auslauft; sie liess einen neuen Stichcanal anbringen und tr~gt seit Jahren schwere Ohrgehange: der Lobulus ist zwar vergr6ssert, zeigt aber keine Spur yon Yerhartung und ftihlt sich liberall flaumweich an.

Andererseits ware eine Thatsache, die ich nirgends erwahnt finde, an- zuftihren: class namlich besonders bei jungen Personen sich die Stichcanal- wand im Lobulus (vielleicht einer geringen Coriumhypertrophie entsprechend) hf~rter anftihlt als die Umgebung.

Z u s a m m e n f a s s u n g : 1. Die yon mir untersuehten Lobuluskeloide lassen keine

periarterielle Anordnung ihrer Fasern erkennen, as ergaben sieh keine Anhaltspunkte fiir die Richtigkeit der Theorie

Znr pathologischen Anatomic des Ohrmuschel-Keloides. 205

W a r r e n ' s yon der Ents tehung der Keloide durch Proliferation der Media und Advent i t ia der Blutgefasse.

2. Naeh dem histologisehen Befund geht die Keloidbi ldun~ im Lobulus yon dem normalen Corium aus , das hyper t rophir t und hierdureh die regioni~ren BlutgefSsse zum Theil zur Com- pression oder gSnzlichen Ver5dung bring't.

3. Diese Befunde am Lobuluskelo id als einem :Narbenkeloid stimmen mit den au f Grund der histoloffisehen Untersuehung eines Spontankeloids yon T h o I 'h beztiglieh der t t is togenese des K e l o i d s gemaehten Angaben tiberein.

4. Der Befund W a r r e n ' s yon besonderen, periarteriell in den Keloiden naehweisbaren Geschwulstzellen (Plasmazellen) er- f'~hrt naeh den vorl iegenden Prfiparaten keine Bestat igung.

5. In a t io logiseher Hinsieht erseheint fiir das Auft re ten yon Keloiden im Lobulus das Anlegen des Stieheanales ftir die Ohr- t inge bezw. d i e d a r a u f f o l g e n d e n , e n t z t l n d l i e h e n V 0 r - g i i n g e i n d e r d i r e e t e n U m g e b u n g " d e s C a n a l e s a u f d e r G r u n d t a g e e i n e r i n d i v i d u e l l e u D i s p o s i t i o n f a r K e - l o i d b i l d u n g y o n B e d e u t u n g .

6. ~ a e h den Er fahrungen an anderen KSrperstellen und der~ Reaetionserse!~einungen der Haut au f Belas tung k a n n dem T r a g e n der Ohrgehange keine ursaehliehe Bedeutung far das Ents tehen yon Keloiden zugesehrieben werden.

F i g u r e n e r k l ~ r u n g . Fig. 1. Querschnitt durch das rechtsseitige Lobuluskeloid des Falles 1 :

C = Ohrstichcanal, Co = Hornschicht, E = Epidermis, Cot = Corium. Hii, m- alaun-Eosin; Leitz'sches Zeichen-Oc, Obj. In. Tubl. 20 cm.

Fig 2. Schnitt aus dem Lobuluskeloid des Falles 1, r. S. a = Entztin- dungsherd unterhalb tier unteren Coriumgrenze. gamataun-Eosin. Leitz- schcs Zeichen-Oc., Obj. 3, Tubl, 15 cm.

Fig. 3. Verticaler I)urchschnitt durch den Lobulus (L) und das Keloid (K) des Falles ~. Pikrokarmin. Vergr. 3 5 : 1 lin.

L i t e r a t u r . 1) Add i son , Medico-chirurgical Transactions. 1854. - - 2) Al iber t ,

Description de maladies de la peau t 8 1 4 . - 3 ) B a b e s i u , Vierteljahrsschr. f. Dermatol. u. Syphilis. I8So. - - 4) B i l l r o t h , Allgemeine chirurg. Pathot. u. Therapie. 18S2.- 5) C h a u v e a u , Fairs cliniques; Annales des maladies de l'oreille. 190i. - - 6) C la rac , Sur les ch~loides observ~es chez le noir. Archives de m6dic, naval, et colon. 1891. - - - I) D6ndr iaz , Revue mddicale de la buisse rein. ISS7. - - 8) Haug, Zur mikroskopischen Anatomic der Geschwiiiste des ~usseren Ohres Dieses Archly. 1891i Znr mikroskopischen Anatomic der Geschwiilste des ausseren Ohres. Ebenda. | 8,qt: - - 9) Kap o si, ¥irchow's Handt~ d. spec. Pathol. u. Ther. /876. -- 10) L a n g h a n s , A r c h i v f. patholog. Anatomic. t~d, XL. - - 11) Lewin , Keloid bei Negern. Deutsche reed. Wochenschr. I8S9. - - 12) l~etz, Les maladies de la penn. 17u0. - - t3) Schwar t ze , Handb. d. Ohrenheilk. 1892; Kuhn, Die Neubildungen des Ohres. -- 14) Schwimmer , Vierteljahrsschr. f. I)ermatol. u. Syphilis. ISS0. - - 15) T horn , Ueber spontanes Keloid. Langenbeck's Archly. Bd. L1. - - 16) U n n a , Histopathologie der Hautkrankheitea. Orth's Lehrb. der pathoiog. Anatomie~ 1S94. 8. Lief. - - 17) W a r r e n , Sitzungsber. d, k. Acad d. Wissensch. in Wien. 186$.