1
98 K:urzreferate Zur Toxicit~it yon .~thylenimin und seinen Polymerisaten im Tier- versuch. Von H. ZELLER, H. FROHBERG, H. TH. HOFMANN, K. H. MEI- NECKE, H. OETTEL und B. v. SCHILLING An Miiusen, Ratten, Meerschweinchen, Kaninchen, Katzen und Hunden wurden Toxicit~tsversuche durchgeffihrt. Die i.p. und p.o. LD 50 von monomerem J~thylenimin (J~) betr~gt ca. 5--10, die dermale ca. 5--20 mm3/kg, die LC 50 (30 rain) ca. 50 (Kaninchen) bis 1500 ppm (Meerschweinchen). UnabhAngig yore Zufuhrweg kommt es zu Kriimpfen, Erbrechen und Atonie, zu /qierensch~4igungen (Eiwei6, Erythrocyten, Leukocyten im Harn, Blutharnstoffanstieg, Nierenmarknekrosen), bei Katzen zu Leukopenie und Erblindung. A dringt so schnell in die tierische Haut ein, da~ Abwaschen 1 min danach die percutane Toxicit~t nicht herabsetzt. Unverdfinntes A ffihrt zu tiefgehender Gewebsdegeneration, aber nicht zu Sensibilisierung. Peroral 4--5real 1--3 mma/kg Katze bewirken tSdlichen Leukocytensturz, 5--30mal 0,5--1 mm3/kg Kanin- chen noch Nierensch~digungen. Toxiciti~t und Hautwirkung nehmen yore ~ fiber die Oligomeren zum polymeren ~ hin ab. Polymeres -~ (Mol- Gew. ca. 30000) ist peroral nut wenig toxisch (LD 50 ca. 0,5--1,5 g/kg). 10--50 mg/kg, wiederholt sondiert, ffihren bei Katzen und Hunden nut zu Erbrechen und Durchfall, 100--500 mg/kg bei Kaninchen zu patho- logischen Harnbefunden und Enteritis. Dagegen ist auch polymeres J~ parenteral hochtoxisch (LD 50 i.v. 2--5, i.p. 20--23 mg/kg). Polymeres wird percutan (l,5 g/kg) nicht resorbiert, es besitzt keine lokale Reiz- bzw. hautsenisflisierende Wh-kung. Dr. H. ZELLER, Gewerbehyg.-Pharmakol. Institut der Badischen Anilin- & Soda-Fabrik AG. 67 Ludwigshafen/Rh.

Zur Toxicität von Äthylenimin und seinen Polymerisaten im Tierversuch

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Zur Toxicität von Äthylenimin und seinen Polymerisaten im Tierversuch

98 K:urzreferate

Zur Toxicit~it yon .~thylenimin und seinen Polymerisaten im Tier- versuch. Von H. ZELLER, H. FROHBERG, H. TH. HOFMANN, K. H. MEI- NECKE, H. OETTEL und B. v. SCHILLING

An Miiusen, Ratten, Meerschweinchen, Kaninchen, Katzen und Hunden wurden Toxicit~tsversuche durchgeffihrt. Die i.p. und p.o. LD 50 von monomerem J~thylenimin (J~) betr~gt ca. 5--10, die dermale ca. 5--20 mm3/kg, die LC 50 (30 rain) ca. 50 (Kaninchen) bis 1500 ppm (Meerschweinchen). UnabhAngig yore Zufuhrweg kommt es zu Kriimpfen, Erbrechen und Atonie, zu /qierensch~4igungen (Eiwei6, Erythrocyten, Leukocyten im Harn, Blutharnstoffanstieg, Nierenmarknekrosen), bei Katzen zu Leukopenie und Erblindung. A dringt so schnell in die tierische Haut ein, da~ Abwaschen 1 min danach die percutane Toxicit~t nicht herabsetzt. Unverdfinntes A ffihrt zu tiefgehender Gewebsdegeneration, aber nicht zu Sensibilisierung. Peroral 4--5real 1--3 mma/kg Katze bewirken tSdlichen Leukocytensturz, 5--30mal 0,5--1 mm3/kg Kanin- chen noch Nierensch~digungen. Toxiciti~t und Hautwirkung nehmen yore ~ fiber die Oligomeren zum polymeren ~ hin ab. Polymeres -~ (Mol- Gew. ca. 30000) ist peroral nut wenig toxisch (LD 50 ca. 0,5--1,5 g/kg). 10--50 mg/kg, wiederholt sondiert, ffihren bei Katzen und Hunden nut zu Erbrechen und Durchfall, 100--500 mg/kg bei Kaninchen zu patho- logischen Harnbefunden und Enteritis. Dagegen ist auch polymeres J~ parenteral hochtoxisch (LD 50 i.v. 2--5, i.p. 20--23 mg/kg). Polymeres wird percutan (l,5 g/kg) nicht resorbiert, es besitzt keine lokale Reiz- bzw. hautsenisflisierende Wh-kung.

Dr. H. ZELLER, Gewerbehyg.-Pharmakol. Institut der Badischen Anilin- & Soda-Fabrik AG.

67 Ludwigshafen/Rh.