1
342 Fibrin im Menschenblute. Krankhaftes Blut. nacliliessen; es folgte Unruhe, Herzpalpitationen, das Thier schwankte und vcrschied nach einer Stunde Lungen und Lnfiwege waren an einzelnen kleinen Stellen stark injicirt, im Uebrigen gnnz gesund; der gesammte Darm- kana1 zeigle keine Spuren von EntzLindung. - Ein Mew- schweinchen, das dicselbe Dosis hekommen, starb nach einigen Minuten an Ers~ickung, weil ein Theil der Flus- sigkeit in die Luftrohre gckommen war. - I3ine grosse Katze bckam 1 Gt.nt. der Siiure in Wasser gelijsl; nach- dem sie Anfangs ruhig geblieben, traten slets zunelimende Respirationsbeschwerden ein. und nach 36 Stunden war das Thier todt. Wahrscheinlich war ein Theil der Flus- sigkeit in die Lriftwcge serathen. Luftrijhre und Bronchien zeigtcn cnlzundliche Ansscliwitzungen; die Lungen, der Blagen und 1)nrrnlianal warcn normal. Es scheint dernnach die phosphorige Saure nicht so heftig rcizend auf die Magenschleimhaut zu wirken, wie man bisher geglaubt hat. Mcrkwiirdig ist die Analogie zwischen Phosphor und Arsen in ihrcn Wirkungen auf den Organismus, indem die niedrigern Oxydationsstufen h i d e r am giftigs[en wirken. (Nack. d. k. Ges. der Wissensch. cu Gotlingen. April 1818. No. 5. 1Clitgetheilt von F. WO h 1 e r.) 8. c. Abscheiclung cles Fibrins aus Menschenblut. Die fast imrner hci der Be\timrnung dcs Fibrins im Menschenblute auftretende Schwicrigkeit seiner vollkom- menen Abschcidung hann man nach C h a tin und J3 o u vier dadurch anfheben, class man clan hltwschenblute etwas BI u t mi t seh r pl ab I I sch e m Ft b r i n, 0 c 11 sen b I u t ot l er Sch w ei n e- blut, hinzugefugt. Schlagt man das Gcnii\ch nachhcr, so zieht sich das Fibrin vollkommen zusammen. (Compt. rend. - Pliarm. Centrbl. 1818. No. 20.j H. Zusammeasetzuag eines krankbaften Blutes. Das Blut eines an S co r h u t Leiclendcn zeichnete sich nach Chatin untl Bouvier aus: 4) durch eine Verniinde- rung der Plasticitat des Fibrins; 2) durch eine Vermeh- rung des Fibrins; 3) durch eine Verminderung der Blut- korperchen ; 4) durch eine Veranderung des Hiweisses. das hei 74O nicht mehr coagulirte; 5) durch eine etwas starkere alkalischc Reaction. (Compt. rend. - Pharnz. Centrbl. 1818. No. 17.1 B.

Zusammensetzung eines krankhaften Blutes

  • View
    215

  • Download
    2

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Zusammensetzung eines krankhaften Blutes

342 Fibrin im Menschenblute. Krankhaftes Blut.

nacliliessen; es folgte Unruhe, Herzpalpitationen, das Thier schwankte und vcrschied nach einer Stunde Lungen und Lnfiwege waren an einzelnen kleinen Stellen stark injicirt, im Uebrigen gnnz gesund; der gesammte Darm- kana1 zeigle keine Spuren von EntzLindung. - Ein Mew- schweinchen, das dicselbe Dosis hekommen, starb nach einigen Minuten an Ers~ickung, weil ein Theil der Flus- sigkeit i n die Luftrohre gckommen war. - I3ine grosse Katze bckam 1 Gt.nt. der Siiure i n Wasser gelijsl; nach- dem sie Anfangs ruhig geblieben, traten slets zunelimende Respirationsbeschwerden ein. und nach 36 Stunden war das Thier todt. Wahrscheinlich war ein Theil der Flus- sigkeit in die Lriftwcge serathen. Luftrijhre u n d Bronchien zeigtcn cnlzundliche Ansscliwitzungen; die Lungen, der Blagen und 1)nrrnlianal warcn normal.

Es scheint dernnach die phosphorige Saure nicht so heftig rcizend auf die Magenschleimhaut zu wirken, wie man bisher geglaubt hat.

Mcrkwiirdig i s t die Analogie zwischen Phosphor und Arsen in ihrcn Wirkungen auf den Organismus, indem die niedrigern Oxydationsstufen h i d e r am giftigs[en wirken. ( N a c k . d. k. Ges. der Wissensch. cu Gotlingen. April 1818. No. 5. 1Clitgetheilt von F. WO h 1 e r.) 8. c.

Abscheiclung cles Fibrins aus Menschenblut. Die fast imrner hci der Be\timrnung dcs Fibrins im

Menschenblute auftretende Schwicrigkeit seiner vollkom- menen Abschcidung hann m a n nach C h a t i n u n d J3 o u v i e r dadurch anfheben, class m a n clan hltwschenblute etwas BI u t mi t seh r pl ab I I sch e m Ft b r i n , 0 c 11 sen b I u t ot l er Sch w ei n e- blut, hinzugefugt. Schlagt man das Gcnii\ch nachhcr, so zieht sich das Fibrin vollkommen zusammen. (Compt. rend. - Pliarm. Centrbl. 1818. No. 20.j H.

Zusammeasetzuag eines krankbaften Blutes. Das Blut eines an S c o r h u t Leiclendcn zeichnete sich

nach Chat in untl B o u v i e r aus: 4 ) durch eine Verniinde- rung der Plasticitat des Fibrins; 2) durch eine Vermeh- rung des Fibrins; 3) durch eine Verminderung der Blut- korperchen ; 4 ) durch eine Veranderung des Hiweisses. das hei 74O nicht mehr coagulirte; 5) durch eine etwas starkere alkalischc Reaction. (Compt. rend. - Pharnz. Centrbl. 1818. No. 17.1 B.