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report. Der aktuelle Informationsdienst für die Sozialwissenschaften
3/16
1 Personalia 14-18 Veranstaltungen 11-14 Publikationen 9-11 Neues von GESIS 1-7
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
in der aktuellen Ausgabe werfen
wir einen Blick auf die ICWSM 16,
die in Köln stattfand und zahlrei-
che Gäste aus Wissenschaft und
Forschung aus allen Teilen der Erde
in die Domstadt lockte.
Wir befassen uns mit weiteren gut
besuchten Veranstaltungen, von
der DFG-Nachwuchsakademie
bis hin zum Barcamp Science 2.0.
Wie immer weisen wir auch auf
eigene Events und Workshops hin,
geben Publikationshinweise und
stellen einige neue Gesichter bei
GESIS vor.
Viel Vergnügen bei der Lektüre
Ihre Redaktion
Zwischen Social Media und Netzwerkanalysen - International Conference on Web and Social Media in Köln
Vom 17. bis zum 20. Mai fand die zehnte
internationale AAAI Conference on Web
and Social Media (ICWSM-16) statt.
Ausrichter war die GESIS-Abteilung
CSS am Standort Köln, unter der
Leitung von Markus Strohmaier in
Kooperation mit Krishna Gummadi
(Max Planck Institute for Software
Systems). Rund 270 Wissenschaft-
lerinnen und Wissenschaftler aus 29
Ländern waren zu diesem Anlass zu
Gast, um sich über das breite Feld der
Social-Media-Forschung, Web Science
und Computational Social Science
auszutauschen.
Geboten wurden den Teilnehmenden
u.a. drei eingeladene Keynote-
Vorträge, 52 Paper-Präsentationen
(bei einer Acceptance Rate von 16,6
Prozent), rund 70 Poster und vier
Live-Demonstrationen für Analyse-
tools. Der Haupt-Konferenz waren
zuvor insgesamt 15 Workshops und
Tutorials vorgeschaltet, bei denen
Themen wie „Social Media & Demo-
graphic Research“ oder „News and
Public Opinion“ vertiefend behandelt
wurden. Zudem endete dieser Tag mit
einem besonderen Programmpunkt: im
Kölner Lokal „Die Wohngemeinschaft“
hatten David Garcia, Ingmar Weber,
Aniko Hannak einen Science Slam
organisiert. Dabei traten Teilnehmer-
innen und Teilnehmer der Konferenz
mit unterhaltsamen und originellen
Kurzvorträgen vor einem gemischten
Publikum aus Wissenschaftlerinnen,
Wissenschaftlern und Kölner Kneipen-
gästen gegeneinander an .
Als ein besonders aktuelles Thema in
der Social-Media-Forschung und im
Bereich Computational Social Science
gilt der Umgang mit Algorithmen und
deren Auswirkungen auf unseren All-
tag. Dem wurde mit der Keynote von
Suresh Venkatasubramanian (University
of Utah) Rechnung getragen, der sich
dem Thema „Algorithmic Fairness:
From social good to mathematical
framework“ annahm. Eine weitere
Session der Konferenz widmete sich
weitergehend der Frage nach „Biases
Co-Chair Markus Strohmaier bei der Eröffnung der Veranstaltung
Erhebungen 8
report.
2gesis report 3/16
Neues von GESIS
und Inequalities“ im Social Web. Die-
sem Themenbereich ist auch der
Beitrag verbunden, der am Ende die
Auszeichnung als bestes Paper der
Konferenz gewinnen konnte: Munmun
De Choudhury, Shagun Jhaver, Ben-
jamin Sugar, Ingmar Weber befassen
sich im ihrem Beitrag „Social media
participation in an activist movement
for racial equality“ mit der Protestbe-
wegung für Gleichberechtigung, die in
verschiedenen Social-Media-Kanälen
unter dem Begriff „Black lives matter“
stattfindet.
Social Media gehört auf einer Konfe-
renz wie der ICWSM klassischerweise
auf die Agenda; so wurde die Rolle von
Social Media als neuer Nachrichtenka-
nal sowie als Plattform für politische
Kommunikation intensiv diskutiert.
Auch Methoden zu Netzwerkanalysen
haben stets einen festen Platz in der
ICWSM-Community. Hierzu durften
sich die Teilnehmenden in diesem Jahr
über einen Vortrag von Lise Getoor
von der Universität California zum
Thema „Scalable Collective Reasoning
Der wissenschaftliche Nachwuchs zu Gast bei GESIS
Angeregt durch den Forschungsver-
bund Bildungspotenziale (LERN) der
Leibniz-Gemeinschaft, konnte unter
der Leitung von Beatrice Rammstedt
die DFG-Nachwuchsakademie zum
Thema „Sekundäranalysen multidis-
ziplinär nutzbarer Datensätze der
Bildungsforschung“ vom 4.-7. April
2016 in Köln durchgeführt werden.
Das Projekt ermöglichte es alle Teil-
nehmerinnen und Teilnehmern, gezielt
bei der Ausarbeitung eines eigenen
Forschungsvorhabens zu einem DFG-
Erstantrag zu unterstützen. Adressiert
wurden dabei Personen, die zwar
prinzipiell bei der DFG antragsbe-
rechtigt sind, jedoch bisher noch
keine Antragsstellenden waren. Im
thematischen Fokus der Nachwuchs-
akademie standen Forschungsfragen,
die sich mit Sekundäranalysen bereits
vorhandener, wissenschaftsöffent-
lich zugänglicher Datensätze aus
der empirischen Bildungsforschung
beantworten lassen.
Aus dem Pool von 34 Bewerbungen
wurden 13 Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler ausgewählt
und eingeladen. Betreut wurden die
Teilnehmenden durch Expertinnen
und Experten aus den verschiedenen
relevanten Disziplinen. So konnten die
Professoren C. Kleinert (Soziologie),
U. Trautwein (Erziehungswissen-
schaften/Psychologie), G. Schwerdt
(Ökonomie), D. Leutner (Psycholo-
gie), M. Braun (Soziologie), D. Rich-
ter (Erziehungswissenschaften) und
K. Möller (Psychologie) gewonnen
werden. Ergänzt wurde die Diskus-
sion der einzelnen Anträge durch
Keynote-Vorträge, Informationen zur
DFG-Antragstellung und Überblicke
über verschiedene nachnutzbare
Datensätze der Bildungsforschung.
Das Feedback der Teilnehmenden
sowohl zur Nachwuchsakademie
selbst als auch zu den Inhalten fiel
durchweg positiv aus. Die Teilneh-
menden haben nun die Gelegen-
heit, bis Juli 2016 ihren DFG-Antrag
einzureichen.
DFG-Nachwuchsakademie in Köln for Richly Structured Socio-Behavioral
Data“ freuen. Als weiteres aktuelles
Thema etabliert sich aktuell die Rolle
von Social-Media-Aktivitäten zur
Messung von Gesundheit und Wohl-
befinden. Hierzu zählen beispielsweise
Analysen, wie Social-Media-Nutzende
mit Daten zu ihrer persönlichen
Gesundheit umgehen oder Studien
zum Ernährungsverhalten. Über die
Frage, inwiefern Sprache als Ausdruck
von kulturellen Unterschieden dient
und im Web messbar wird, sprach Amir
Goldberg von der Stanford Graduate
School of Business
in seinem Keynote-
Vortrag „Decoding
Culture from Digital
Traces“.
Im weiteren Rahmen-
programm stand ein
Empfang im Kölner
Schokoladenmuseum
auf der Agenda. Zum
Konferenzende durf-
ten Teilnehmende
bei einem Townhall Meeting dem
Organisationsteam Fragen rund um
die Hintergründe und die Zukunft der
Konferenz stellen und Verbesserungs-
vorschläge, etwa zum Peer Review Pro-
zess, einbringen. Die nächste ICWSM
findet 2017 in Montréal, Kanada, statt.
Weitere Informationen:
� Video des Science Slams
� Website der ICWSM 16
Keynote Speaker Lise Getoor
report.
3gesis report 3/16
Neues von GESIS
„The Internet“ oder „electronic com-
munication devices“ – welcher Aus-
druck erhöht die Präzision der Frage?
Forschende aus 38 Ländern sind an den
Tischen versammelt und diskutieren
gemeinsam die Details des zukünftigen
Fragebogens. Obwohl die Besprechung
schon mehrere Stunden dauert und die
Luft im Konferenzsaal langsam stickig
wird, ist die Diskussion konzentriert
und aufs Detail gerichtet.
Vom 2. bis 4. Mai 2016 fand die General
Assembly des ISSP im litauischen Kaunas
statt. Hier arbeiten die Mitglieder
intensiv an Themen und Fragebögen
der kommenden Module. Dazu gehört
das Feilen an Formulierungen des
Source Questionnaire unter Feder-
führung der zuständigen „Drafting
Group“, der auch GESIS-Präsident
Christof Wolf angehört. Das Modul
für 2017 hat „Social Networks“ als
thematischen Schwerpunkt. Bei der
Diskussion wird offensichtlich, wie
vielfältig soziale Beziehungen in den
verschiedenen ISSP-Mitgliedsnationen
definiert werden.
Für GESIS ist die ISSP-Hauptversamm-
lung 2016 ein Novum: GESIS stellt erst-
mals das Sekretariat des ISSP (Christof
Wolf und Evi Scholz), für das Sandra
Ludwig als Assistenz – unterstützt von
Katharina Schmidt - zuständig ist. Das
ISSP-Sekretariat steht der General
Assembly vor und ist für den Ablauf
der Tagung verantwortlich. Markus
Quandt, Insa Bechert und Petra Brien
repräsentieren die GESIS-Abteilung
DAS. GESIS-Mitarbeiter Roberto
Briceno-Rosas, tätig für ESS und
CAMCES, ist als Delegierter Venezuelas
anwesend.
Algis Krupavicius und Egle Butkeviciene,
die die litauischen ISSP-Mitglieds-
institute Vytautas Magnus University
und Kaunas Technological University
vertreten, fungieren als engagierte
Gastgeber, die mit spürbarem Stolz die
anderen ISSP-Forschenden in Litauen
willkommen heißen und mit einem
abwechslungsreichen Rahmenpro-
gramm zu glänzen wissen.
General Assembly des ISSP im Mai 2016 in Litauen – erstmals unter der Leitung von GESIS als Sekretariat
Am Vortag der General Assembly tref-
fen sich die Komitees und Arbeitsgrup-
pen des Projekts. Mitgliedschaften,
Themen zukünftiger Umfragemodule
sowie Fragen der Verbesserung und
Anpassung von Methoden werden
für die Versammlung vorbereitet und
besprochen. Bei der sich anschließen-
den Research Session stellen acht For-
schende ihre Ergebnisse aus der Arbeit
mit ISSP-Daten vor.
Ab 2. Mai tagen die ISSP-Mitglieder
unter Vorsitz von Christof Wolf. Als
wieder aufgenommenes Mitglied kann
das ISSP Ungarn und seinen Deligierten
Endre Sik begrüßen. Außerdem stimmt
die Versammlung für die Aufnahme
der University Auckland, Neuseeland,
in den ISSP.
Markus Quandt stellt in einem Bericht
der Arbeitsgruppe für Demographie
die Ergebnisse einer Analyse der
Background Variablen vor. Einzelne
Variablen wie ethnische Zugehörigkeit
und Bildungsabschluss verursachen
Schwierigkeiten bei Erhebung und
Harmonisierung und müssen überdacht
werden.
Zusätzlich zur Arbeit am Fragebogen
des „Social Networks“-Moduls werden
mögliche Themen des für 2018 ange-
setzten Moduls „Religion“ präsentiert
und per Wahl von der Versammlung
bestimmt. Als Modul für 2019 ent-
scheiden sich die ISSP-Mitglieder für
„Social Inequality“, ein Thema, das
1987 das erste Mal abgefragt wurde
und nun zum fünften Mal repliziert
wird.
Bei der Vergabe der freien Plätze im
Methodenkomitee wird GESIS erneut
für vier Jahre gewählt. Dies bedeutet
eine ununterbrochene Mitgliedschaft
im ISSP-Methodenkomitee seit
seiner Gründung in den 1990er Jahren.
Somit kann GESIS seine methodische
Kompetenz an zentraler Stelle des Pro-
jekts auch in den kommenden Jahren
nutzbringend einsetzen.
report.
4gesis report 3/16
Neues von GESIS
GESIS beim CNI Spring 2016 Membership Meeting in San Antonio TexasZweimal pro Jahr trifft sich die Coalition
for Networked Information (CNI) zu
einem Membership Meeting.
Die Membership Meetings der CNI
finden im Herbst in Washington D.C.
und im Frühjahr an wechselnden Orten
statt. Beim diesjährigen CNI Spring
Meeting (#cni16s) vom 4. bis 5. April in
San Antonio, Texas (USA) wurde GESIS
durch Karoline Harzenetter und Kerrin
Borschewski aus dem Datenarchiv
vertreten. Sie hielten als Mitarbeiter-
innen in einem DFG-geförderten
Projekt den Vortrag „da|ra: Solutions
to the Challenges of Data Registration,
Access & Exchange“.
Der Vortrag bezog sich u.a. auf das
Thema Open Data. Dabei wurden die
Ansprüche der großen Förderer wie
EU2020 sowie der DFG an öffentlich
geförderten wissenschaftlichen Daten
und Metadaten in den Blick genom-
men. Zudem wurde die Funktion von
Metadaten, des Metadatenstandards
DDI sowie von Digital Object Identifiern
(DOI) für die Sozialwissenschaften
näher beleuchtet.
Hauptthema der Präsentation war
indes die von GESIS betriebene
Registrierungsagentur für Sozial- und
Wirtschaftsdaten da|ra sowie das
Folgeprojekt „da|raSearchNet“. Beide
können als Lösung für Herausforderun-
gen wie Datenzitation, Auffindbarkeit
und Datenzugang in den Sozialwissen-
schaften gesehen werden.
Besonders hervorzuheben ist auch die
Teilnahme von Patricia Cruse, Vertreterin
des GESIS-Kooperationspartners Data-
Cite, die mit Laura Haak von ORCID
sowie Geoffrey Bilder von Crossref
eine Präsentation über „The Future
of Organization Identifier“ vorbe-
reitet hatte. Dieser Vortrag widmete
sich dem vorherrschenden Mangel
an offenen, globalen und konsistent
verwendeten Persistent Identifiern für
Organisationen.
Die CNI wurde 1990 gegründet und
besteht aus ca. 220 Mitgliedsinstituti-
onen. Sie ist eine Initiative der „Asso-
ciation of Research Libraries (ARL)“ und
von EDUCASE.
Ihr Ziel ist es, die Nutzung digitaler
Informationstechnologien zu fördern,
um Wissenschaft und Bildung voran-
zutreiben. Die Initiative widmet sich
einem breiten Band an Themen zur
Entwicklung und Nutzung digitaler
Informationen in den Bereichen For-
schung und Hochschulbildung. Sie
erkennt dabei die Notwendigkeit,
über grundlegende technische Über-
legungen wie Netzwerkverbindungen
und Breitband hinauszugehen. Neue
institutionelle Rollen, Partnerschaften
sowie neue Technologien und verbes-
serte Infrastrukturen müssen geschaf-
fen und gefördert werden, um den
Nutzen des Internets für Forschung
und Bildung weiter zu optimieren
und die Entwicklung und Anwendung
der technologischen Grundlage zu
beschleunigen.
Aus diesen Gründen unterstützt CNI
Kollaborationen und Beziehungen
zwischen Bibliothekswesen und
Informationstechnologien. Die Arbeit
von CNI konzentriert sich in ihrem
aktuellen Programm 2015-2016 auf
drei zentrale Themen: „Developing
and Managing Networked Informa-
tion Content“, „Transforming Organi-
zations, Professions, and Individuals“
und „Building Technology, Standards
and Infrastructure“.
Insgesamt bot die Veranstaltung in
Texas spannende und interessante
Eindrücke in die vielseitigen Themen-
bereiche der CNI, besonders bezogen
auf den angloamerikanischen Raum.
Besonderer Dank gilt der DFG für die
Förderung der Reise.
Weitere Informationen:
� Website CNI Spring Meeting 2016
� Präsentation
Blick auf San Antonio, Texas
Vortrag beim CNI Membership Meeting
report.
5gesis report 3/16
Neues von GESIS
Barcamp Science 2.0: Open Science in der Praxis? Einfach anfangen!
Offen, innovativ und wissbegierig – so
könnten die Teilnehmenden und auch
die Sessions des zweiten Barcamp
Science 2.0 anlässlich der dritten
Science 2.0 Conference in Köln zusam-
mengefasst werden. Nach dem Motto
“Putting Science 2.0 and Open Science
into Practice” wurde sich ausgetauscht
und gleichzeitig viel Gesprächsstoff für
weitere Diskussionen gesammelt.
Am 2. Mai 2016 trafen sich verschiedene
Akteure und an den Themen Science
2.0/ Open Science Interessierte zum
Barcamp Science 2.0 bei GESIS in Köln.
Begleitet und dokumentiert wurde das
Barcamp von Open Science Radio.
Zur Einstimmung hielt Dr. Felix Schön-
brodt einen so genannten “Ignition
Talk” mit dem Titel “Simple but powerful
steps to put open science into practice”.
Dabei zeigte er, welche Schritte
von Forschenden, Universitäten,
aber auch von Journals vorgenommen
werden sollten, um Open Science nach-
haltiger zu gestalten und zunehmend
salonfähig zu machen. Denn noch
immer dominiert die Skepsis gegen-
über Open Science in Wissenschaft und
Forschung. Als Beispiel eines Vorreiter-
projekts beschreibt Schönbrodt das
Open Science Committee an der LMU
München.
Sein Appell an Forschende: Bei jeder
Publikation sollte darüber nachge-
dacht werden, diese Open Access zur
Verfügung zu stellen. Zur Würdigung
und für mehr Sichtbarkeit von Open
Science-Praktiken könnten zudem
Publikationen mit “Badges” (wie “Open
Data”, “Open Materials”, “Preregiste-
red”) versehen werden.
Die 30 Teilnehmenden einigten sich
sehr schnell auf 15 Sessions zu unter-
schiedlichen Themen – von Anwen-
dungs- und Praxisbeispielen im Bereich
Open Science, über Möglichkeiten der
Nutzung und Umsetzung, bis hin zu der
großen Frage “Warum überhaupt Open
Science?”. Jede Session wurde auf dem
Pad dokumentiert.
Endgültige Antworten wurden aller-
dings kaum gefunden, sondern zumeist
warfen die Diskussionen weitere Fragen
auf. Konsens war, dass Open Science ein
wichtiger Faktor für den Fortbestand
der digital agierenden Wissenschaft ist.
Open Science sollte als natürlicher Teil
des Wissenschaftssystems verstanden
werden. Zwar sind bereits viele Schritte
getan, dennoch ist Open Science noch
nicht in allen Bereichen angelangt und
muss oft verteidigt werden.
Auch im kommenden Jahr wird es
wieder ein Barcamp Science 2.0 vorab
zur Science 2.0 Conference geben –
diesmal am 20. März in Berlin.
Weitere Informationen:
� ausführlicher Bericht mit Links zu
sämtlichen Podcasts
� Forschungsverbund Science 2.0
Die Mikrodaten zu den EU Neigh-
bourhood Barometern der Euro-
päischen Kommission sind jetzt
vollständig im Datenarchiv verfügbar.
Sie decken 16 Nachbarländer und
-territorien der Europäischen Union
ab, von Aserbeidschan bis Weißruss-
land im Osten, ergänzt um die Russi-
sche Föderation, sowie von Marokko
bis zum Libanon im Süden, mit
Ausnahme von Syrien. Die in halb-
jährlichem Abstand wiederholten
Querschnittsbefragungen liefern
neben den Fragen zur Wahrnehmung
der Europäischen Union auch Einstel-
lungsdaten zu Lebensbedingungen
und politischen Verhältnissen in den
beiden (Krisen-)Regionen.
Zusätzlich wurden wechselnde Spezial-
themen erhoben: Globalisierung
und Wirtschaftskrise, Umwelt und
Energie, Zivilgesellschaft, Beschäfti-
gungslage, Mobilität und Migration
sowie Kultur und kulturelle Aktivi-
täten. Die Nutzung sowohl der klas-
sischen als auch der neuen Medien,
einschließlich Facebook und Twitter,
wurde in der ersten und in der fünf-
ten Welle zum Thema gemacht.
Mehr Informationen:
� EU Neighbourhood Barometer
� Zugang zu den Analysedaten-
sätzen und Fragebögen
EU Neighbourhood Barometer 12-14
Organisator Dr. Guido Scherp spricht zum interessierten Auditorium
report.
6gesis report 3/16
Neues von GESIS
Eröffnung des Internetportals genderportal.eu in Brüssel Der Rahmen für die feierliche
Eröffnung des Internetportals
genderportal.eu am 21. April 2016 war
passend gewählt: im Europäischen
Parlament in Brüssel stellte das inter-
nationale Konsortium des GenPORT-
Projekts das Portal offiziell vor. Im
Anschluss wurden gleichstellungs-
politische Themen und gender-rele-
vante Aspekte aus der Wissenschaft im
Rahmen eines Stakeholder-Forums mit
Fachleuten aus Wissenschaft, Politik
und Medien diskutiert.
Nach seiner offiziellen Eröffnung
ist genderportal.eu nun der ersten
Testphase entsprungen und steht
interessierten Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftlern sowie poli-
tischen Akteurinnen und Akteuren
uneingeschränkt zur Verfügung. Nut-
zende können sich auf genderportal.
eu anmelden, Ressourcen hochladen
und sich regional und weltweit ver-
netzen. Damit ist mit dem Portal ein
innovativer nutzerbasierter Service
geschaffen worden, der sich über nati-
onale Grenzen hinweg erstreckt. Eine
Registrierung ist auf genderportal.eu
ab sofort möglich.
In dem von der Europäischen Kom-
mission im 7. Forschungsrahmenpro-
gramm geförderten Projekt „GenPORT
– An internet portal for sharing
knowledge and inspiring collaborative
action on gender and science“ arbeitet
das Center of Excellence Women and
Science (CEWS) seit Mai 2013 an
genderportal.eu. CEWS, Kompetenz-
zentrum bei GESIS, kooperiert in
dem Projekt noch bis April 2017 mit
unterschiedlichen Projektpartnerein-
richtungen in Europa. Dazu gehören
die Universitat Oberta de Catalunya in
Spanien, das Beratungsunternehmen
Portia in Großbritannien, die Stiftung
Giacomo Brodolini in Italien, die Matej
Bel University in der Slowakei und die
Örebro University in Schweden.
Genderportal.eu beinhaltet wissen-
schaftliche Artikel, praxisorientiertes
Material zur Gleichstellungsarbeit,
Datenbankzugänge, Blogeinträge
sowie Links zu gender- und gleich-
stellungsrelevanten Internetseiten
und Veranstaltungen – ein Angebot,
das Nutzende von nun an interaktiv
ergänzen und mitgestalten können.
Weitere Informationen zu
genderportal.eu
Full Paper für die KDD2016 akzeptiertEine aktuelle Publikation von GESIS,
die in einer Forschungskooperation
mit der Universität Koblenz-Landau
und der Universität Würzburg sowie
der TU Graz entstand, wurde auf der
22nd ACM SIGKDD International
Conference on Knowledge Discovery
and Data Mining als „Full Paper“
akzeptiert.
Die Konferenz ist die international
führende Konferenz im Bereich Data-
Science, und mit einer Akzeptanzrate
von ca. 8,9% (70 von 784 Einreichungen
wurden für einen Vortrag ausgewählt)
extrem kompetitiv.
Im Paper wird ein neuer Ansatz zur Ana-
lyse sequentieller Daten entwickelt, der
sich in verschiedenen Anwendungsdo-
mänen - z.B. zur Mobilitätsanalyse oder
zur Analyse von Benutzernavigation
im Internet - einsetzen lässt. Die
Methode zielt darauf ab, interpre-
tierbare Subgruppen (z.B. männliche
Nutzer unter 25 Jahre) innerhalb eines
Datensatzes zu entdecken, bei denen
sich das Übergangsverhalten zwischen
Zuständen (z.B. Webseiten) signifikant
vom Verhalten der Gesamtpopulation
unterscheiden. Um dies zu erreichen,
wurden zwei unterschiedliche Kon-
zepte miteinander verknüpft: Markov-
Ketten, ein Ansatz zur Modellierung
sequentieller Daten, und „Exceptional
Model Mining“, ein Framework zur
Musterentdeckung in großen Daten-
sätzen. Der Nutzen des neuen Ansatzes
wurde anhand von synthetischen
Datensätze aber auch anhand von
Social-Media-Daten der Plattformen
„flickr“ und „Last.fm“ demonstriert.
Publikation: Florian Lemmerich, Martin Becker, Philipp Singer, Denis Helic, Andreas Hotho and Markus Strohmaier, Mining Subgroups with Exceptional Transition Behavior, 22nd ACM SIGKDD Conference on Know-ledge Discovery and Data Mining, San Francisco, USA, 2016
Weitere Informationen:
� KDD2016
� Download des Papers (PDF)
report.
7gesis report 3/16
Neues von GESIS
Internationale Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler zu Besuch am GESIS-Standort KölnIm April 2016 war Dr. Andrea Filetti von
der Scuola Normale Superiore (Italien)
zu Gast im EUROLAB. In dieser Zeit
untersuchte er den Einfluss makro-
ökonomischer Determinanten auf die
Einstellung gegenüber Zuwanderung.
Hiermit versuchte er zu ermitteln,
inwiefern Kontextfaktoren die europa-
weite Polarisierung zu diesem Thema
beeinflussen. Die Ergebnisse zu diesem
Projekt präsentierte und diskutierte
Filetti im GESIS-Forschungskolloquium.
Das Thema Zuwanderung beschäftigte
auch Valasia Savvidou, Doktorandin an
der University of Leicester, die im Mai
2016 im EUROLAB an ihrem Projekt
„The importance of the immigration
issue on voting for the European Parli-
ament elections. A comparative study”
forschte. Unter Verwendung von Daten
aus den European Election Studies
(EES) untersuchte sie die Bedeutung
des Themas Zuwanderung im Kontext
von Europawahlen und inwiefern die
Wahrnehmung dieses Themas das Wahl-
verhalten zu Europawahlen beeinflusst.
Im Zeitraum vom 8. Mai bis 8. Juni
2016 arbeitete Dr. Roberto Stefan
Foa, Harvard University zum Thema
„From Religious Extremism to Socie-
tal Secularisation” im EUROLAB. In
diesem Projekt, das er in Kooperation
mit dem Direktor des World Values
Surveys Ronald Inglehart (Universität
Michigan) und Ijaz Gilani (Gallup Paki-
stan) bearbeitet, untersucht er, ob die
Präsenz religiöser Konflikte in einem
Land säkularisatorische Tendenzen in
diesem fördert, und ob der zuneh-
mende religiöse Extremismus zur all-
gemeinen Entfremdung von Religion
führt.
Im Zuge der GESIS Vortragsreihe
präsentierte Foa das Thema “The Return
of Secularization: New Data and
Evidence”. Die vorgestellten Befunde
boten dabei hochaktuelle Evidenz für
die in den 1960er Jahren aufgestellte,
aber auf Grund der weltweit zuneh-
menden Präsenz religiöser Konflikte in
den Hintergrund geratene Säkularisie-
rungstheorie: Religiosität sinkt auch
weiterhin in den meisten Regionen der
Welt. Innerhalb von nur 30 Jahren hat
sich die Zahl der Atheisten weltweit
verdoppelt und wird möglicherweise
bald den Islam als bisher zweitgrößtes
religiöses Glaubenssystem nach dem
Christentum ablösen. Die Implikationen
dieser Entwicklung sowie die defini-
torischen Schwierigkeiten dieser For-
schung wurden im Anschluss an den
Vortrag umfangreich diskutiert.
Dr. Foa hat kürzlich seine Promotion
zum Thema “Ancient Polities, Modern
States” an der Harvard University
abgeschlossen. Zudem ist und war
er in vielen international bekannten
Organisationen aktiv; unter anderem
arbeitete er für die Weltbank an der
Weiterentwicklung der Indices of
Social Development und unterstützt
regelmäßig die Durchführung der
World Values Surveys als Principal
Investigator.
Dr. Nataliya Reshetova ist Stipendiatin
des Leibniz-DAAD Fellowship Programs
und seit dem 19. Mai 2016 bei GESIS.
Hier wird sie ein Jahr lang zum Thema
“The Support for the Democratic Values
in Ukraine since its Independence till
nowadays” forschen. Bereits 2013 war
sie zu Gast in Köln im Rahmen eines
einmonatigen Aufenthaltes als Gast-
forscherin im EUROLAB.
Am 18. Mai 2016 begrüßte das EUROLAB
den japanischen Professor Hiroshi
Kojima, Direktor des Instituts für
asiatische Muslimstudien an der
Universität Waseda und derzeit Gast-
forscher an der Universität Ghent in
Belgien. Im Zuge seines Besuchs wur-
den ihm GESIS und unterschiedliche
Möglichkeiten für einen künftigen
Forschungsaufenthalt vorgestellt.
Weitere Informationen zum EUROLAB
Dr. Andrea Filetti
Dr. Roberto Stefan Foa
Valasia Savvidou Dr. Nataliya Reshetova
report.
8gesis report 3/16
Mit dem GESIS Panel kostenfrei Daten erheben - ausgewählte Studienhighlights und GESIS Panel Kernmodul
Erhebungen
Das GESIS Panel bietet Sozialwissen-
schaftlerinnen und Sozialwissenschaft-
lern die Gelegenheit, im Rahmen eines
probabilistischen Mixed-Mode Access
Panels kostenfrei Daten zu erheben.
Diese Daten sind repräsentativ für
die deutschsprachige Bevölkerung
mit Wohnsitz in Deutschland und
werden Forscherinnen und Forschern
kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Die seit Anfang 2014 im GESIS
Panel erhobenen Merkmalsbereiche
umfassen soziologische, politik-
wissenschaftliche, psychologische
und ökonomische Themen.
Alle erhobenen Daten werden der
Wissenschaft zeitnah, vier Monate
nach Feldstart, zugänglich gemacht
und können mithilfe der GESIS Panel
Data Access Anleitung (PDF) zu
Forschungszwecken beantragt werden.
NeuigkeitenKurzfristig aktuelle Daten erheben im GESIS Panel Fast Track
� G E S I S P a n e l R o a d s h o w
2016/2017: Ab September 2016
sind europaweite Präsentationen
über das GESIS Panel und
dessen Nutzungsmög-
lichkeiten für Primär-
und Sekundärforscher
geplant. Interessierte
Gastgeber können sich ab
sofort für die Teilnahme
bewerben
� Neuer Datensatz verfügbar: Die
Veröffentlichung einer neuen
Version des Datensatzes ist für
den 21. Juni 2016 geplant
StudienhighlightsPsychologieIm Rahmen der Studie „Ethnic and
German identity of individuals with
and without migration background”
untersucht Débora B. Maehler (GESIS)
die Entwicklung von Identität von
Erwachsenen mit und ohne Migrations-
hintergrund. Dabei werden der Selbst-
findungsprozess und die Frage, ob
dieser für Migranten hauptsächlich
in Deutschland oder im Herkunfts-
land stattgefunden hat, dahingehend
untersucht, ob dieser das Zugehö-
rigkeitsgefühl zur deutschen- bzw.
Herkunftskultur erklären kann. Weiter
wird untersucht, ob Indikatoren wie
Bildungsniveau, individuelle Wertvor-
stellungen oder Wohlbefinden einen
Effekt auf diesen Selbstfindungspro-
zess ausüben. Zusätzlich soll die For-
schungsfrage beantwortet werden, ob
der Selbstfindungsprozess als Erklärung
für eine schwache Identifikation von
Deutschen mit der eigenen Kultur die-
nen kann.
Die Studie ist über das Studienkürzel „bb“ im Datensatz und der Dokumen-tation identifizierbar.
PolitikwissenschaftDie Studie „Threat perception and
political trust“ von Prof. Dr. Bernd
Schlipphak untersucht den kausalen
Zusammenhang von Persönlichkeits-
eigenschaften, durch Framing erzeugte
Gefahrenstimuli und Gefahrenwahr-
nehmung sowie deren Auswirkung auf
die Einstellung zu politischen Akteuren
und Institutionen. Hierbei soll beant-
wortet werden, ob Gefahrenstimuli wie
die europäische Finanz- oder Flücht-
lingskrise zu einer höheren allgemeinen
Gefahrenwahrnehmung führen und
welchen Einfluss Persönlichkeitseigen-
schaften wie Aufgeschlossenheit oder
Neurotizismus hierauf haben. Weiter
wird untersucht, ob diese Gefahren-
wahrnehmung auch in Interaktion
mit Persönlichkeitseigenschaften zu
konservativeren und autoritäreren
Positionen in der Selbsteinschätzung
sowie zu einem niedrigeren Level von
Vertrauen in nationale Akteure und
internationale Institutionen führen.
Die Studie ist über das Studienkürzel „ar“ im Datensatz und der Dokumen-tation identifizierbar.
GESIS Panel KernmodulMedia Usage (Oktober)
Hintergrund dieses Kernmoduls ist es,
Daten für längsschnittliche Analysen
von Mediennutzung und Geräteaus-
stattung der Befragten sowie zu
deren Internetnutzung und Social-
Media-Verhalten zur Verfügung zu
stellen.
Das Kernmodul verfolgt dabei das Ziel,
zwischen der Nutzung von Geräten
und der Nutzung von Medien zu
unterscheiden, um auch die ver-
schiedenen Zugangsmöglichkeiten
zu bestimmten Medien zu erfassen.
Darüber hinaus wird erfasst, wie sich
die Nutzungshäufigkeit dabei gestal-
tet und verändert. Außerdem wird im
Kernmodul Media Usage erhoben,
ob die Befragten Mitglieder einer
Social-Media-Plattform sind und ob
sie dort aktiv tätig sind, indem sie
zum Beispiel selbst Beiträge posten
oder vielmehr passiv tätig sind.
Weitere Informationen zum GESIS Panel
Folgen Sie dem GESIS Panel!
report.
9gesis report 3/16
Publikationen
Schriftenreihe Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute
C. König, M. Stahl, E. Wiegand (Hrsg.): Human Resources. Qualitätsaspekte der Ausbildung in der empirischen Forschung
Ausgehend von der Methodenaus-
bildung bei Bachelor und Master an
den Universitäten und den Anfor-
derungen an Hochschulabsolventen
werden in der vorliegenden Publikation
unter anderem das Studium zum
Marktforscher an Hochschulen, die
Berufsausbildung im dualen System,
die Fortbildung in der amtlichen
Statistik und die sozialwissenschaft-
liche Methodenausbildung für Post-
graduierte im deutschen und inter-
nationalen Kontext von namhaften
Fachvertretern der akademischen
Sozial- wie der kommerziellen Markt-
forschung und der amtlichen Statistik
vorgestellt.
Weitere Informationen zur Publikation
Software
Malte Kaukal (2016): SCANDATA: Stata module to scan a dataset for specified characteristics (Version 1.0.0)
Das Stata-Ado SCANDATA steht ab
sofort im Statistical Software Compo-
nents (SSC) Archiv zur Verfügung und
kann von interessierten Nutzerinnen
und Nutzern heruntergeladen werden.
Hierzu muss lediglich in die Befehls-
zeile in Stata „ssc install scanadata“
eingegeben werden.
Das Programm trägt dazu bei, die
Sichtung und Aufbereitung von Daten
zu vereinfachen. Anhand des Ados
können auf einfache Weise Variablen
identifiziert werden, die bestimmten
Kriterien entsprechen.
Diese sind:
� Bestimmte Längen von Vari-
ab lennamen, - labe l s und
Wertelabels,
� Umlaute in Variablen und
Wertelabels,
� Verwendung von Großbuchsta-
ben in Variablennamen und
� vorhandene ungelabelte Werte.
Wiesbaden: Springer
Sven Stadtmüller (2016): Demografischer Wandel und unpopuläre Reformen. Der Einfluss von Informationen auf die Bewertung der Rente mit 67.
Der Autor zeigt anhand von Labor-
und Online-Experimenten, dass durch
die Vermittlung von Informationen
zum demografischen Wandel und zur
Umlagefinanzierung der Rente eine
positivere Einstellung zur Rente mit
67 hervorgerufen werden kann. Er
führt aus, bei welchen Personengrup-
pen Informationen besonders wirksam
sind und wie diese dargeboten werden
müssen, um eine günstigere öffentliche
Meinung zu der Reform zu erzeugen.
Grundlegend für seine Untersuchung
ist die Beobachtung, dass die demo-
grafischen Trends, die Funktionsweise
des Rentensystems und die Zusam-
menhänge von Demografie und Alters-
sicherung in der Bevölkerung nicht,
wie gemeinhin angenommen, jedem
geläufig sind.
Weitere Informationen zur Publikation
Die Kontrolle bestimmter Längen der
Labels ist vor allem in Hinblick auf die
Kompatibilität zwischen Statistikpro-
grammen (z.B. Stata und SPSS) sehr
sinnvoll, um potenziell abgeschnittene
Labels zu identifizieren. Darüber hin-
aus verfügt das Programm über die
Möglichkeit, anhand von drei vor-
gegebenen Kriterien (deren Schwel-
lenwerte verändert werden können)
Variablen mit auffälligen Randver-
teilungen zu erkennen.
Alle identifizierten Variablen wer-
den komfortabel aufgelistet und zur
weiteren Verwendung zwischengespei-
chert. Schließlich lassen sich Umlaute
und Großbuchstaben in Variablen-
namen automatisch umwandeln.
Zur Verwendung wird Stata 12 oder
höher benötigt.
Weitere Informationen zur Software
report.
10gesis report 3/16
Publikationen
A. Bruns & K. Weller (2016). Twitter as a First Draft of the Present – and the Challenges of Preserving It for the Future
Der Beitrag soll dazu beitragen,
Twitter als historische Quelle zu begrei-
fen. Zentral ist dabei die Annahme,
dass das Prinzip der Quellenkritik
von klassischen Quellen auf neue
Medien-formate wie die Social-Media-
Plattform Twitter übertragbar ist. Aus
diesem Grund setzen sich die Autoren
für die Konservierung von Tweets ein,
die heute eine zentrale Rolle in der
öffentlichen (Echtzeit-)Konversation
spielen.
Im Zuge des Artikels wird deutlich,
dass ungeachtet einer Archivie-
rung der Tweets durch die Library of
Congress viel des zugehörigen Kontexts
verloren geht.
Weitere Informationen zur Publikation
Historical Social Research 41 (2016) 2
Special Issue - Rainer Diaz-Bone & Emmanuel Didier (Eds.): Conventions and Quantification – Transdisciplinary Perspectives on Statistics and Classifications
In den letzten Jahrzehnten hat sich
das Feld der „Quantifizierung“– die
„Soziologie der Quantifizierung“ – for-
miert und dabei eine beeindruckende
Entwicklung vorgelegt. Verschiedene
Wissenschaftsströmungen haben
zur Forschung über Prozesse der
Quantifizierung sowie zur Wirkung
von Quantifizierungen in sozialen
Kontexten beigetragen. Das Konzept
der Quantifizierung ist an der Schnitt-
stelle von Ansätzen wie Accounting
Theor ie , Konvent ionentheor ie
(economics of convention), Soziologie
und Geschichte der Statistik, Analyse
der „commensuration“, Soziologie der
Standards und der Standardisierung,
Analyse des Benchmarkings und
weitere angesiedelt
Alain Desrosières war ein internati-
onal renommierter Wissenschaftler
im Feld der Soziologie der Quan-
tifizierung und der Geschichte der
Statistik. Seine Arbeiten können als
die wichtigsten Beiträge zu diesem
Feld angesehen werden. Desrosières
war auch ein Weggefährte der
französischen, sogenannten „écono-
mie des conventions”, die von der
konventionenbasierten (und daher
sozialen) Eigenschaft von Qualitäten,
Kategorien und Quantitäten ausgeht.
Insofern ist es folgerichtig, dass die
Forschung von Desrosières eine der
wichtigsten Inspirationsquellen für
dieses Heft war. Diese HSR Special
Issue präsentiert neuere und transdis-
ziplinäre Forschungen zur Geschichte
und Soziologie der Quantifizierung.
Insgesamt entwickeln die 13 Beiträge
sowohl die „politische Ökonomie“
als auch die „politische Soziologie“
der Statistik, Kategorisierung und
Quantifizierung.
HSR 41 (2016) 2 enthält außerdem
den Beitrag „Societal Malaise and
Ethnocentrism in the European
Union: Monitoring Societal Change
by Focusing on EU Citizens’ Percep-
tions of Crisis” – eine empirische
Analyse auf Basis von European Social
Survey-Daten.
Weitere Informationen zur HSR 41,2
K . Weller & K.E. Kinder-Kurlanda (2016). A Manifesto for Data Sharing in Social Media Research
Immer mehr Forschende wollen ihre
gesammelten Forschungsdaten, die aus
Social-Media-Quellen stammen, aus
Gründen der Reproduzierbarkeit und
Vergleichbarkeit mit der Community
teilen. Dafür steht ihnen eine Vielzahl
an Möglichkeiten zur Verfügung.
Basierend auf ethischen, rechtlichen
und methodischen Überlegungen
haben die Autoren einige Richtlinien
entwickelt, die den Forscherinnen und
Forschern dabei helfen sollen, praxis-
nahe Entscheidungen für ihre Projekte
zu treffen.
So sollen sie langfristig zum Teilen
erhobener Daten ermutigt und die
hierbei gängigen Praktiken verbessert
werden.
Weitere Informationen zur Publikation
Proceedings of ACM Web Science Conference 2016
report.
11gesis report 3/16
Publikationen/Veranstaltungen
P .Mayr, I. Frommholz & G. Cabanac (2016). Report on the 3rd International Workshop on Bibliometric-enhanced Information Retrieval (BIR 2016)
Um die Kollaboration und den
Wissenstransfer zwischen Bibliometrie/
Szientonomie/ Infometrie auf der
einen und Information Retrieval auf
der anderen Seite zu pflegen, haben die
Autoren erfolgreich eine Workshop-
Reihe durchgeführt, die beide Ansätze
miteinander kombiniert.
Im Zentrum des vorliegenden Berichts
steht der BIR-Workshop 2016, der in
diesem Jahr zum dritten Mal zeitgleich
mit der European Conference on Infor-
mation Retrieval (ECIR) stattfand. Der
Aufsatz skizziert die dort vorgestellten
Arbeiten und gibt einen Ausblick in die
Zukunft.
Download der Publikation (PDF-Datei)
B. Ghavimi, P. Mayr, S. Vahdati & C. Lange (2016). Identifying and Improving Dataset References in Social Sciences Full Texts
Wissenschaftliche Arbeiten werden
meist getrennt von den Forschungs-
daten (Datasets) gespeichert, auf
denen sie aufbauen. In vielen Fällen
verweisen Autoren lediglich auf ihre
Daten, indem sie Titel oder Erhebungs-
jahr nennen; explizite Links, durch die
die Leser direkten Zugang zu den Daten
erhalten, fehlen oftmals. Die manuelle
Suche nach den Forschungsdaten ist
zeitaufwändig und ohne themen-
abhängige Fachkompetenz nicht
realisierbar.
Um die Verweise sichtbar zu machen,
haben die Autoren für Arbeiten aus
dem Bereich der Sozialwissenschaften
einen halbautomatisierten Ansatz ent-
wickelt, der bereits erfolgreich getestet
wurde.
Weitere Informationen zur Publikation
SIGIR Forum, 50(1), 28–34 F. Loizides & B. Schmidt (Eds.), Pro-ceedings of the 20th International Conference on Electronic Publishing (pp. 105–114). Göttingen: IOS Press
GESIS Sommer Seminare
11.-29. Juli 2016 in Köln
36. Methodenseminar: Interessiert an Faktoren- und Clusteranalysen sowie Regressionsanalysen?
Noch freie Plätze in den Aufbaumodulen!
Weitere Informationen und Registrierung zu allen Kursen
04.-26.08.2016 in Köln
5. Summer School in Survey Methodology: Sex, drugs, and other sensitive questions!
Die Summer School rückt immer näher...in einigen Kursen sind noch Plätze frei.
Weitere Informationen und Registrierung zu allen Kursen
Besuchen Sie uns auch auf der Summer School-Facebook-Seite!
report.
12gesis report 3/16
Veranstaltungen
Der Mikrozensus als Datenquelle für die empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung: Einführung in haushalts- und familienspezifische Analysen und das Arbeiten mit den Daten
Der Mikrozensus als größte laufende
Haushaltsstichprobe in Deutsch-
land steht der Wissenschaft u. a. als
70 %-Substichprobe (Scientific Use
File) für Forschungsvorhaben zur
Verfügung. Der Schwerpunkt des
Fragenprogramms liegt auf sozio-
demographischen, sozioökonomischen
und erwerbsstatistischen Merkmalen.
Ziel der Veranstaltung ist es, grund-
legende Kenntnisse in Bezug auf das
Arbeiten mit den Daten sowie einen
Überblick über die Besonderhei-
ten und Analysemöglichkeiten des
Mikrozensus zu vermitteln. Im Zent-
rum stehen Analysen auf der Ebene
von Haushalten, Familien und Lebens-
formen zu Fragen der Sozialstruktur.
Ziel dieses Workshops ist es, einen
Einblick in dieses Potenzial zu vermit-
teln, aber auch vorhandene Grenzen
zu zeigen. Hierfür werden am ersten
Tag Fachvorträge über die Konzeption,
das Erhebungsdesign und Themen-
schwerpunkte des Mikrozensus
angeboten sowie die Konzepte der
amtlichen Statistik erläutert.
Darauf aufbauend werden diese The-
men am zweiten Tag in praktischen
Übungen vertiefend behandelt. Dabei
werden die Statistik-Programme SPSS
und Stata verwendet.
Nähere Informationen
zur Veranstaltung
3.-4. November 2016 in Mannheim 28. - 29.07.2016 in Mannheim
Grounded-Theory-Methodologie
Der Workshop hat zum Ziel, die Grund-
ideen und Strategien der Grounded-
Theory-Methodologie (GTM) – eine der
am weitesten verbreiteten qualitativen
Forschungsmethodologien – zu vermit-
teln und hierbei auch unterschiedliche
Positionen zur GTM vorzustellen und
zu diskutieren.
Orientiert an den Fragen und dem
Bedarf der Teilnehmenden werden die
wesentlichen Konzepte und Schritte
behandelt und in Übungen erprobt:
� u.a. Theoretische Sensibilität
� Offenes, Axiales und Selektives
Kodieren
� Theoretisches Sampling
� Theoretische Sättigung
Weitere Informationen zum Workshop
01. - 02.08.2016 in Mannheim
Qualitative Interviews – Theorie und Praxis
Im Rahmen des Workshops soll in The-
orie und Praxis qualitativer Interviews
als wesentliche sozialwissenschaftli-
che Erhebungsinstrumente eingeführt
werden.
Im Zentrum des Workshops stehen zum
einen der Überblick über gängige Inter-
view-Verfahren und deren Einbettung
in Konzepte der Gesprächsführung und
in Narrationstheorien; zudem werden
Fragen des Datenschutzes, angemes-
sener Transkription/Datenaufbereitung
und Archivierung diskutiert.
Den zweiten Schwerpunkt des Work-
shops bilden Übungen zur Leitfaden-
entwicklung und Interviewführung
(mit Videofeedback).
Materialien (Interviewleitfäden etc.)
der Teilnehmenden werden gerne
berücksichtigt und besprochen.
Weitere Informationen zum Workshop
report.
13gesis report 3/16
Veranstaltungen
19. - 20.09.2016 in Köln
Topic Modeling in den Sozialwissenschaften
Topic Models bieten die Möglichkeit,
datengetrieben thematische Zusam-
menhänge in Dokument-Kollektionen
automatisch zu erkennen. Auf Basis
der Beobachtung des gemeinsamen
Vorkommens von Worten innerhalb
von Dokumenten werden mit Hilfe
komplexer statistischer Inferenzver-
fahren latente semantische Cluster
identifiziert, mit denen sich Inhalte in
großen Textmengen beschreiben und
analysieren lassen.
Der Workshop geht auf Anwendungs-
möglichkeiten und Best Practices von
Topic Modellen für sozialwissenschaft-
liche Forschungszwecke ein. Behandelt
werden die Themen Modell-Selektion
und -Evaluation, insbesondere im Hin-
blick auf Validität, Interpretierbarkeit
und Reliabilität. Zusätzlich werden
Möglichkeiten des Einflusses von
bestimmten Vorverarbeitungsschrit-
ten, z.B. Vokabularfilterung mittels
PoS-Tagging, und Möglichkeiten zur
Visualisierung von Topic Modellen
behandelt.
Für den Kurs werden Übungsskripte in
R bereit gestellt, mit denen die vorge-
stellten Verfahren praktisch nachvoll-
zogen werden können.
Weitere Informationen zum Workshop
19.- 23.09.2016 in Köln
Mathematical Tools for Social Scientists
Dieser Workshop (in engl. Sprache) soll
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
mit gängigen mathematischen Ver-
fahren vertraut machen. All jene, die
ihr Verständnis von der Analysepraxis
in der Datenwelt vertiefen möchten,
erhalten die Möglichkeit, etwas über
Zusammenhänge von Mathematik und
Statistik zu erfahren.
Mit Hilfe des Programms ‚R‘ werden
Theorie und Praxis miteinander verwo-
ben. Es soll einiges einfacher gemacht,
aber nichts simplifiziert werden. Bessere
Mathematikkenntnisse verhelfen nicht
nur zu mehr und tieferem Verständ-
nis der Verfahren, sondern verbessern
auch das Urteilsvermögen in der
Anwendung.
Weitere Informationen zum Workshop
28. – 23.09.2016 in Mannheim
Mixed Methods in den Sozialwissenschaften
Der Kurs lehrt, welche Fragestellungen,
Designs, Samplingtechniken, Auswer-
tungsstrategien und Validierungs-
techn iken in Mixed Methods
Forschungsstrategien eingesetzt
werden. Hierbei wird ein spezielles
Augenmerk auf die unterschiedliche
Anwendung von Mixed Methods in
deskriptiven und erklärenden Studien
gelegt.
D ie Anwendung wi rd anhand
praktischer Beispiele und Übungen
verdeutlicht. In einem umfangreichen
Praxisteil werden Mixed Methods
Datensätze mit Hilfe von SPSS und
MAXQDA ausgewertet. Es ist möglich,
eigene Forschungsprojekte und Bei-
spiele in den Workshop zur Diskussion
mitzubringen.
Die Teilnehmenden erhalten ein Skript
mit allen verwendeten PPT-Folien, ein
umfangreiches Literaturverzeichnis
sowie Internetquellen zur weiteren
Vertiefung. Die Teilnehmenden sol-
len die grundlegenden Probleme und
Lösungsstrategien in den Mixed
Methods kennenlernen und in der Lage
sein, ein eigenes Mixed Methods Pro-
jekt zu entwerfen und durchzuführen.
Weitere Informationen zum Workshop
17.10 - 21.10.2016 in Köln
Einführung in Methoden der modernen Kausalanalyse
Die Schätzung kausaler Effekte ist das
zentrale Anliegen der quantitativen
Sozialforschung. In der Forschungs-
praxis stehen aber häufig nur nicht-
experimentelle Daten zur Verfügung,
die Kausalschlüsse aufgrund nicht-
zufälliger Selektion und Heterogenität
von Individuen erschweren.
In der aktuellen sozialwissenschaft-
lichen empirischen Forschung finden
zunehmend Methoden der modernen
Kausalanalyse Anwendung, denen
ein klares Kausalitätsverständnis
( kontrafakt i sches Mode l l und
kausale Graphen) zugrunde liegt und
die explizit nicht-zufällige Selektion
und Heterogenität modellieren.
Dieser Workshop führt zunächst in
die Grundlagen der modernen Kausal-
analyse ein und erörtert Probleme der
herkömmlichen Regressionsanalyse.
Darauf aufbauend werden in einer
anwendungsorientierten Einführung
Verfahren des Propensity-Score Mat-
ching (u.a. auch mit Längsschnittda-
ten als „Differenzen-von-Differenzen
Propensity-Score Matching“), Instru-
mentvariablenschätzer und Selektions-
korrekturmodelle vorgestellt. Für die
Praxisbeispiele werden Querschnitts-
und Längsschnittdaten des Sozio-
ökonomischen Panel (SOEP) verwendet.
Weitere Informationen zum Workshop
report.
14gesis report 3/16
Veranstaltungen/Personalia
25. - 26.10.2016 in Mannheim
Grundlagen der Fragebogenentwicklung
Der Workshop befasst sich mit unter-
schiedlichen Aspekten und Phasen der
Fragebogenentwicklung. Im Vorder-
grund stehen dabei Fragebogen für
persönlich-mündliche Befragungen;
es werden aber auch die Besonderhei-
ten von Befragungsinstrumenten für
schriftliche Befragungen vorgestellt.
Der Workshop soll praxisorientiert und
durch Übungen der Teilnehmerinnen
und Teilnehmer gestützt Wissen ver-
mitteln, das unmittelbar in den Alltag
der Fragebogenentwicklung umgesetzt
werden kann.
Ziel ist es, den Teilnehmenden wissen-
schaftlich fundierte Empfehlungen für
die Konstruktion von Fragebogen zu
machen, die in der Umfrageforschung
und Umfragepraxis zum Einsatz
gebracht werden können.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
sollen am Ende des Workshops eine
Vorstellung darüber haben, worauf zu
achten ist, wenn man einen Fragebo-
gen konstruiert.
Weitere Informationen zum Workshop
Vom 17. – 21. Oktober 2016 findet die
NEPS-Workshop-Woche am GESIS-
Standort in Köln statt.
Das Nationale Bildungspanel (NEPS)
stellt der wissenschaftlichen Gemein-
schaft umfangreiche Daten zu
Kompetenzentwicklungen, Bildungs-
prozessen, Bildungsentscheidungen
und Bildungsrenditen in formalen,
nicht-formalen und informellen Kon-
texten zur Verfügung.
Die NEPS-Studie umfasst insgesamt
sechs im Längsschnitt verfolgte Start-
kohorten (Neugeborene, Kindergar-
tenkinder, Fünftklässler, Neuntklässler,
Studierende, Erwachsene), die jeweils
in mindestens jährlichem Abstand
wiederholt befragt bzw. getestet wer-
den. Ergänzt wird der Datenbestand
durch Informationen, die von den
jeweiligen Eltern, Erzieherinnen und
Erziehern, Lehrerinnen und Lehrern
sowie Leiterinnen und Leitern der Bil-
dungseinrichtungen erhoben werden.
Damit bieten die NEPS-Daten ein
reichhaltiges Analysepotential für
verschiedene an Bildungs- und
Ausbildungsprozessen interessierte
Disziplinen und möchte eine Grund-
lage schaffen für eine verbesserte
Bildungsberichterstattung und Poli-
tikberatung in Deutschland.
Das Thema der Region als sozialer
Ungleichheitsdimension für Bildungs-
prozesse gewinnt seit einigen Jahren
an Aufmerksamkeit, was sich u.a. auf
die stärkere Präsenz des Themas in der
öffentlichen Diskussion insbesondere
bezüglich sozialer Unterschiede in der
Schülerzusammensetzung zwischen
Schulen zurückführen lässt.
Die Woche setzt sich aus folgenden
Teilen zusammen:
� Obligatorische Einführung und
Nutzer-Registrierung: Einfüh-
rung in die NEPS-Studie mit
Schwerpunkt auf die bei NEPS
verfügbaren Regionalmerkmale
und regionalen Zuordnungs-
möglichkeiten; Präsentation
der Teilnehmerprojekte; Nutzer
Registrierung für den NEPS-
Datenzugang (T. Koberg & L.
Kleine, LIfBi)
� Workshop 1: Verknüpfung des
NEPS mit administrativen Geo-
Daten (K. Weßling & A. Hartung,
Universität Tübingen)
� Workshop 2: Einführung in die
Modellierung räumlicher Effekte
– eine Anwendung mit Daten
des Nationalen Bildungspanels
(A. Wicht & A. Nonnenmacher,
Universität Siegen)
Weitere Informationen zur
Workshop-Woche
17. - 21.10.2016 in Köln
Workshop-Woche „Das Nationale Bildungspanel und Regionaldaten“
Wir freuen uns, Dr. Katja Hanke
als neue Kollegin in der Abteilung
„Survey Design and Methodology
(SDM)“ begrüßen zu können.
Dr. Katja Hanke studierte Psychologie
an der Georg-August-Universität in
Göttingen. 2010 schloss sie ihre Pro-
motion in Cross-Cultural Psychology
an der Victoria University of Welling-
ton (School of Psychology, Centre
for Applied Cross-Cultural Research)
in Neuseeland ab. Nach einer Post-
Doc-Stelle an der National Tsing-Hua
University, Hsinchu, Taiwan erhielt Frau
Dr. Hanke ein Postdoktoranden-Stipen-
dium von der Bremen International
Graduate School of Social Sciences
(BIGSSS) an der Jacobs University Bre-
men (2011-2013). Von 2013 to 2016
war sie ein Marie Curie Fellow unter
dem Marie Curie Career Integration
Grant (CIG) Scheme.
Seit April 2016 ist Frau Dr. Hanke bei
GESIS Senior Researcher und Pro-
jektberaterin im Team Cross-Cultural
Surveys.
Willkommen!
report.
gesis report 3/16
Personalia
15
Willkommen bei GESIS!
Wir begrüßen Veronika Ruf als neue
Mitarbeiterin in der Verwaltung am
GESIS-Standort Mannheim.
Frau Ruf hat von 2010 bis 2013 Soziolo-
gie und Psychologie an der Universität
Mannheim und der Universität
Ljubljana studiert. 2013 bis 2015 folgte
das Masterstudium Administrative
Sciences an der Deutschen Universität
für Verwaltungswissenschaften Speyer.
Von Januar 2014 bis Dezember 2015
war sie bei GESIS als Studentische
Hilfskraft tätig.
Seit April 2016 gehört Veronika Ruf zum
Team Drittmittel bei GESIS. In dieser
Position betreut sie alle finanziellen
und administrativen Angelegenheiten
der BMBF- und DFG-Projekte.
Wir heißen Tobias Backes als neuen
Kollegen in der Abteilung „Wissens-
technologien für Sozialwissenschaften
(WTS)“ herzlich willkommen.
Nach seinem Bachelor-Abschluss
in „Informationswissenschaft und
Sprachtechnologie“ absolvierte Herr
Backes seinen Master in „Language
Science and Technology“ an der Uni-
versität des Saarlandes. Die folgende
Anstellung als Wissenschaftlicher Mit-
arbeiter an der Universität Heidelberg
lief bis Ende 2015.
Seit Mai 2016 ist Herr Backes Wis-
senschaftlicher Mitarbeiter in der
Abteilung WTS, Team Science 2.0
am GESIS-Standort Köln und mit
dem GESIS-Beitrag zum EU-Projekt
MOVING betraut. Dies umfasst neben
der Datenaufbereitung auch Aufgaben
im Bereich Text Mining und Informa-
tion Retrieval.
Wir freuen uns, Christin Herken als
neue Kollegin in der Verwaltung am
GESIS-Standort Köln begrüßen zu
können.
Frau Herken studierte Rechtswissen-
schaften (Jura) in Konstanz und Köln,
und nach einem Referendariat am
Landgericht Dortmund schloss sie das
2. Staatsexamen ab. Anschließend war
sie bei verschiedenen Arbeitgebern
(u.a. TechniSat Digital, Peek & Cloppen-
burg KG) als Anwältin und Syndikus-
anwältin) mit den Schwerpunkten
Arbeitsrecht und Vertragsrecht tätig.
Seit Mai 2016 arbeitet Frau Herken
als Leiterin des Teams Personal in der
GESIS-Verwaltung in Köln.
Wir begrüßen Dr. Vera Lomazzi als neue
Kollegin in der Abteilung „Datenarchiv
für Sozialwissenschaften (DAS)“.
Frau Dr. Lomazzi promovierte an der
Catholic University in Mailand erfolg-
reich in den Fächern Soziologie und
Social Research. 2015 arbeitete sie
an der University of Aberdeen (UK)
am Projekt „Arab Transitions: Politi-
cal and Social Transformation in the
Arab World“, das vom 7. Framework
Programm der Europäischen Union
finanziert wurde. Des Weiteren ist Frau
Lomazzi der Communication Officer
des European Values Study.
Seit Mai 2016 ist sie als Wissenschaftli-
che Mitarbeiterin im Team International
Surveys für das Projekt PROMISE
(„PROMoting youth Involvement and
Social Engagement: Opportunities
and challenges for ‚conflicted‘ young
people across Europe”) tätig.
report.
gesis report 3/16
Personalia
Willkommen bei GESIS!
16
Wir heißen Dr. Boris Heizmann als
neuen Kollegen in der Abteilung
„Datenarchiv für Sozialwissenschaften
(DAS)“ herzlich willkommen.
Herr Dr. Heizmann studierte von 2002
bis 2007 an der Freien Universität
Berlin Soziologie, Politikwissenschaft,
Statistik und Ökonometrie. 2007-2008
war er am Robert Koch-Institut ange-
stellt. Von 2009 bis 2012 promovierte
er in Jena zur Thematik der Fremden-
feindlichkeit im europäischen Vergleich
und verbrachte in diesem Kontext 2011
einen Forschungsaufenthalt an der UC
Berkeley. Von 2012 bis 2016 lehrte und
forschte er als Post-Doc an der Univer-
sität Hamburg.
Seit Mai 2016 arbeitet er a ls
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im
Team International Surveys und ist
dort für die Eurobarometer-Studien
zuständig.
Wir begrüßen Helena Rustler als neue
Mitarbeiterin in der Verwaltung am
GESIS-Standort Mannheim.
Frau Rustler studierte Soziologie an
der Universität Mannheim sowie an
der University of North Carolina (Cha-
pel Hill / USA). Während des Master-
studiums an der Universität Heidelberg
fokussierte sie sich auf Personal- und
Organisationsentwicklung und arbei-
tete als Werkstudentin im Personal-
bereich der SAP AG. Anschließend
war sie bei einem Personaldienstleister
zweieinhalb Jahre für die Rekrutie-
rung und Betreuung überbetrieblicher
Mitarbeiter für einen IT-Großkunden
aus Walldorf (Baden) verantwortlich,
bevor sie zu GESIS in das Team Personal
Mannheim wechselte.
Dort ist Frau Rustler u.a. für die perso-
nalseitige Betreuung von Berufungs-
verfahren, das Audit Beruf und Familie
und das betriebliches Gesundheits-
management zuständig.
Wir freuen uns auf Dr. Reinhard
Schunck und begrüßen ihn als
neuen Kollegen in der Stabstelle
Wissensvermittlung.
Herr Dr. Schunck hat in Mannheim,
in Bloomington (USA) und in Utrecht
(Niederlande) Sozialwissenschaften
studiert. Nach seinem Studium pro-
movierte er in Bremen an der Bremen
International Graduate School of
Social Sciences (BIGSSS). Von 2010 bis
2016 war an der Universität Bielefeld
tätig, erst als Wissenschaftlicher Mit-
arbeiter und zuletzt als Juniorprofessor
für Lebenslaufforschung.
Seit April 2016 ist Herr Dr. Schunck in
der Wissensvermittlung für die wis-
senschaftliche Koordination des GESIS
Spring Seminar und des Methoden-
seminars verantwortlich.
Wir begrüßen André Kastilan als neuen
Mitarbeiter in der Abteilung „Datenar-
chiv für Sozialwissenschaften (DAS)“
Während seines Studiums der Sozial-
wissenschaften mit dem Schwerpunkt
empirische Sozialforschung an der
Universität zu Köln (B.Sc.) und der
Ruhr-Universität Bochum (M.A.) war
Herr Kastilan bereits als Studentische
Hilfskraft in den GESIS-Teams ALLBUS
und Nationale Umfrageprogramme
tätig.
In seiner Zeit als Elternzeitvertretung
im Team National Surveys/Forschungs-
datenzentrum ALLBUS wird Herr
Kastilan u.a. an der konzeptionellen
Entwicklung und Implementation von
Verbesserungen in der Dokumentation
der ALLBUS-Daten arbeiten.
report.
gesis report 3/16
Personalia
17
Wir gratulieren Joss Roßmann aus der
Abteilung „Datenarchiv für Sozial-
wissenschaften (DAS)“ zur erfolgrei-
chen Promotion an der Fakultät für
Sozialwissenschaften der Universität
Mannheim. Seine von Prof. Dr. Christof
Wolf (Universität Mannheim & GESIS)
und Prof. Dr. Michael Häder (Techni-
sche Universität Dresden) betreute
Dissertation mit dem Titel „Satisficing
in Befragungen: Theorie, Messung und
Erklärung” behandelt mit Satisficing
einen vielfach beachteten Ansatz
zur Erklärung von Messfehlern in
Umfragen.
Basierend auf einer detaillierten Auf-
arbeitung der Theorie sowie der vor-
liegenden Forschung werden offene
Fragen zur Messung und Erklärung der
Wahl von Satisficing als Antwortstra-
tegie von Befragten identifiziert.
Diese werden anschließend mit Daten
aus webbasierten Umfragestudien der
German Longitudinal Election Study
(GLES) untersucht. Zunächst wird die
Messung von Satisficing thematisiert
und ein Ansatz zur Modellierung der
Antwortstrategie als latente Variable
vorgestellt. Hierauf aufbauend wird
ein weitreichender Satz von Annahmen
zur Erklärung von Satisficing empirisch
überprüft. Besonderes Augenmerk gilt
hierbei der Untersuchung der relativen
Stärke des Einflusses relevanter Ein-
flussgrößen sowie ihres Zusammenwir-
kens in der Wahl der Antwortstrategie.
Weiterhin wird die intra-individuelle
Variabilität in der Wahl der Ant-
wortstrategie von Befragten in einer
Panelbefragung analysiert und erklärt.
Abschließend wird die Bedeutung der
gewonnenen Erkenntnisse für die
Umfrageforschung herausgearbeitet,
und es werden Implikationen für den
Umgang mit Satisficing in Befragun-
gen diskutiert.
Wir gratulieren!
Wir gratulieren Katharina Meitinger,
die den „2016 WAPOR/AAPOR Janet A.
Harkness Student Paper Award“ erhalten
hat. Der Preis wurde im Rahmen der
69. Konferenz der World Association
for Public Opinion Research (WAPOR)
in Austin, Texas, verliehen und zeichnet
das beste Student Paper im Bereich der
internationalen, multikulturellen und
mehrsprachigen Umfrageforschung
aus.
Frau Meitinger erhielt den Award für
ihr Paper “Necessary but Insufficient:
Why Measurement Invariance Tests
Need Online Probing as a Comple-
mentary Tool”, das Teil ihrer publi-
kationsbasierten Dissertation ist. In
diesem Paper geht sie der Frage nach,
ob die qualitative Methode des Online
Probings mit quantitativen Messin-
varianztests verbunden werden kann,
um Vegleichbarkeitsproblematiken
von Survey Items in einem Mixed-
Methods-Ansatz aufdecken zu können.
Frau Meitinger ist Mitarbeiterin in der
Abteilung „Survey Design and Metho-
dology (SDM)“ und promoviert dort
im Rahmen des Projekts „Optimizing
Probing Procedures for Cross-National
Web Surveys“.
report.
gesis report 3/16
Personalia
18
Wir verabschieden uns von Alan McCutcheon!
Mit großer Bestürzung haben wir am 4.
Mai von Alan McCutcheons Tod erfah-
ren. Er, der überragende Schwimmer,
war bewusstlos aus einem Schwimm-
becken des YMCA in Lincoln geborgen
worden. Alle Wiederbelebungsversuche
blieben erfolglos. Allan McCutcheon ist
am 3. Mai 2016 im Alter von 66 Jahren
verstorben.
Als Wettkampfschwimmer lebte Allan
äußerst gesundheitsbewusst. Als er im
letzten Jahr emeritiert wurde, waren
viele überrascht, dass er schon diese
Altersgrenze erreicht hatte. Wir alle
haben geglaubt, dass er noch viele
fruchtbare Jahre in der Wissenschaft
vor sich habe. Umso schmerzlicher
trifft uns sein Tod.
Allan war Gründungsdirektor des Gal-
lup Research Centers an der Universi-
tät Nebraska-Lincoln und Inhaber des
Donald O. Clifton Lehrstuhls für Sta-
tistik, Umfrageforschung und Metho-
dologie. Als ausgewiesener Statistiker
war er gefördertes Mitglied (Fellow)
der American Statistical Association
und der Royal Statistical Society. In
zahlreichen Beiträgen hat sich Allan
mit statistischen Problemen der
Umfrageforschung, insbesondere auch
der Stichprobenziehung auseinander-
gesetzt. Ein weiterer Schwerpunkt
seiner Arbeiten war die Analyse kate-
gorialer Daten. Sein bereits 1987 bei
Sage erschienenes Buch „Latent Class
Analysis“ ist die wohl bekannteste Ein-
führung in die latenten Klassenanalyse.
Das fünf Jahre später gemeinsam mit
Jacques Hagenaars herausgegebene
Buch „Applied Latent Class Analysis“
hat diesen Ansatz innovativ weiter
entwickelt.
Statistik war für Allan primär ein Mittel,
um soziale Beziehungen und Ereignisse
besser erklären und prognostizieren zu
können. Er hat Verfahren zur Analyse
kategorialer Daten in vielen Bereichen
der Sozialwissenschaften angewandt,
in der Psychologie ebenso wie in der
Soziologie oder der Politikwissenschaft.
Über die wissenschaftliche Forschung
hinaus hat er mit großen Umfrage-
instituten zusammengearbeitet. 2008
wurde er von Edison Media Research
als Senior Statistical Director zur Pla-
nung und Auswertung von Exit-Poll-
Befragungen hinzugezogen – Daten
und Ergebnisse, die dann im sogenann-
ten National Election Pool den großen
Fernsehgesellschaften zur Verfügung
stehen. Bei den Präsidentschaftswahlen
2012 gehörte Allan zu der kleinen und
erlesenen Gruppe von Statistikern, die
diese Fernsehgesellschaften bei der
Erstellung von Hochrechnungen und
Wahlprognosen beraten.
Allan hat die nationale und internatio-
nale Vernetzung der Umfrageforschung
nachhaltig gefördert. Er war Präsident
der Midwest Association for Public
Opinion Research und von 2000 bis
2015 Generalsekretär der World Asso-
ciation for Public Opinion Research.
Allan war ein engagierter und überaus
beliebter Lehrer. An seiner Universität
rief er ein Master- und Doktoran-
denprogramm Survey Research and
Methodology ins Leben. Er war im In-
und Ausland ein gefragter und gern
gesehener Dozent. Bei GESIS hat er
eine Reihe von Workshops und Semi-
naren abgehalten, die zur Bereiche-
rung und internationalen Sichtbarkeit
des GESIS-Lehrangebots beigetragen
haben. Während seiner Gastaufent-
halte sind gemeinsame Publikationen
entstanden.
GESIS ist Allan McCutcheon zu großem
Dank verpflichtet. Wir verlieren einen
langjährigen Freund und Wegbegleiter.
Sein Andenken werden wir in Ehren
halten.
Prof. Dr. Wolfgang Jagodzinski
ImpressumGESIS
B2,1
68072 Mannheim
Präsident: Prof. Dr. Christof Wolf
Redaktion: Christian Kolle
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