© MW-RS-SOB 04/2014
GLAUBENSWELTEN- Großelternfrühstück -
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Anlass
Wie lebten die Großeltern, als sie jung waren?
Welche Berufe konnten sie ergreifen?Waren sie vom Krieg betroffen?
Sah ihre Welt anders aus, als die der Jugendlichen heute?
Diese und noch viel mehr Fragen nahm der Sozialwesenzweig der
7.Klassen zum Anlass und lud an zwei Terminen zum Großelternfrühstück ein.
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Gespräche
In kleinen Gruppen fand man zusammen, ließ sich das Frühstück schmecken und nachdem die erste Scheu überwunden war,
begannen die Mädchen zu fragen. Kurze Zeit später konnte man erleben, wie überall im Raum drei
bis vier Jugendliche einer Oma oder einem Opa gebannt lauschten. Die Geschichten, die sie zu hören bekamen, waren
vielen völlig neu. „Obwohl ich oft bei meiner Oma bin, haben wir über solche
Themen eigentlich noch nie miteinander geredet!“, meinte ein Mädchen nachdenklich.
Von Kriegsjahren wurde erzählt, von Männern, die sehr spät oder verwundet aus dem Krieg nach Hause kamen, von Müttern, die
kleine Kinder alleine durchbringen mussten, aber auch Geschichten aus der Schulzeit von damals, als alles noch sehr viel strenger war und dennoch die Freude am Lernen nicht zu
kurz kam.
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Besondere Erfahrungen
Eine Großmutter hatte sich eine besondere Überraschung ausgedacht und eine ganze Tasche
voller Schulbücher, Hefte und Spielsachen aus ihrer Jugend mitgebracht. Da staunten die Schülerinnen von heute nicht schlecht, als sie Hefte in gestochen
sauberer Schrift und ohne Rechtschreibfehler durchblätterten. „Mussten Sie in Physik das alles
selber zeichnen?“, fragten die Mädchen, die solche Zeichnungen heute zwar auch in ihren Heften
haben – aber als kopiertes Arbeitsblatt. „Das war Hausaufgabe! Beim Abschreiben daheim hat man
den Stoff gleich noch einmal gelernt“, erfuhren wir.
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Die Rolle der Frau – damals und heute
Auch die Berufswahl damals sowie die Rolle der Frau als Hausfrau, Mutter und Berufstätige wurden intensiv besprochen. Dabei stellten beide Seiten fest, dass die
Umstände früher zwar oft viel schlimmer als heute waren, wenn z.B. nicht genügend Nahrung für die Kinder da war, andererseits aber eine berufstätige Mutter auch heute mit so manchen Problemen zu
kämpfen hat. „Ich möchte in der heutigen Zeit nicht mehr jung sein“, antworteten einige Großmütter auf
die entsprechende Frage. „Es gibt viel zu viel Ablenkung, die neuen Medien nehmen den
Jugendlichen so viel Zeit, die wir zum Spielen hatten“, meinte eine andere.
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Und die Großväter?
Ein Opa erzählte von sich, dass er sein Leben lang Landwirt war, seine Frau besorgte den Haushalt. Als sie vor einem halben Jahr
starb, lernte er kochen und versorgt sich nun selbst. Besuche im Fitnessstudio sind für ihn ebenso selbstverständlich
wie Einkaufen und die Wohnung sauber halten. Für seinen eigenen Großvater wäre dies unvorstellbar gewesen.
Die Rollen von Männer und Frauen haben sich eben nicht nur die letzten 20 Jahre gravierend verändert,
sondern auch die ältere Generation von heute lebt ganz anders,
als ihre eigenen Großeltern vor 100 Jahren.„Ein interessanter und lehrreicher Vormittag – für uns beide!“, meinten abschließend Großeltern und Enkel übereinstimmend.
Wir freuen uns schon auf ein nächstes Treffen!© Pb