DKE DKE Deutsche KommissionElektrotechnik Elektronik Informationstechnik
im DIN und VDE
Technische Regulierung und Normung auf
dem Gebiet der Elektrotechnik
Dr. Bernhard Thies
Normenvertrag
Anerkennung DIN/DKE als die zuständige Normenorganisation für Deutschland sowie als die Nationale Normenorganisation in nichtstaatlichen Internationalen Normenorganisationen
DIN/DKE verpflichten sich, bei ihren Normungsarbeiten das öffentliche Interesse zu berücksichtigen
Der Bundesregierung werden Sitze in den Lenkungsgremien der DIN-Normenausschüsse und der DKE eingeräumt und behördliche Stellen bei der Durchführung der Normungsarbeit beteiligt
DIN/DKE gewährleisten die Einhaltung der Verfahrensrichtlinien (DIN 820) in ihren Normenausschüssen
DIN/DKE verpflichten sich, Anträge der Bundesregierung auf Durchführung von Normungsarbeiten bevorzugt zu bearbeiten. Fristen hierzu sind abzustimmen.
...
Im Jahre 1975 schlossen die Regierung der Bundesrepublik Deutschland und das DIN einen Vertrag folgenden Inhalts:
Deutsches Normungssystem
DeutscheBundesregierung
DKE
DIN
Vertrag
Normung außer Sektor Elektrotechnik
Elektrotechnische Normung
Energiewirtschaftsgesetz 2005 (1)
§ 1 Zweck des Gesetzes
(1) Zweck des Gesetzes ist eine möglichst sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche leitungsgebundene Versorgung der Allgemeinheit mit Elektrizität und Gas.
(2) Die Regulierung der Elektrizitäts- und Gasversorgungsnetze dient den Zielen der Sicherstellung eines wirksamen und unverfälschten Wettbewerbs bei der Versorgung mit Elektrizität und Gas und der Sicherung eines langfristig angelegten leistungsfähigen und zuverlässigen Betriebs von Energieversorgungsnetzen.
(3) Zweck dieses Gesetzes ist ferner die Umsetzung und Durchführung des Europäischen Gemeinschaftsrechts auf dem Gebiet der leitungsgebundenen Energieversorgung.
Energiewirtschaftsgesetz 2005 (2)
Teil 6 Sicherheit und Zuverlässigkeit der Energieversorgung
§ 49 Anforderungen an Energieanlagen
(1) Energieanlagen sind so zu errichten und zu betreiben, dass die technische Sicherheit gewährleistet ist.
Dabei sind vorbehaltlich sonstiger Rechtsvorschriften die allgemein anerkannten Regeln der Technik zu beachten.
(2) Die Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln
der Technik wird vermutet, wenn bei Anlagen zur Erzeugung, Fortleitung und Abgabe von
Energiewirtschaftsgesetz 2005 (3)
1. Elektrizität die technischen Regeln des Verbandes der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.,
2. Gas die technischen Regeln der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V.
eingehalten worden sind.
Weitere Gesetze
als Beispiel:
Geräte- und Produktsicherheitsgesetz – GPSG
Medizinproduktegesetz
beide Gesetze sind die
Umsetzung verschiedenster Europäischer Richtlinien in ein nationales Gesetz
Normen – Sicherheit und Staatsentlastung
Staatsentlastung durch Konkretisierung
Rechtssicherheit durch Normenkonformität
Normen Detaillierte Anforderungen
EG-Richtlinien Grundsätzliche Sicherheitsanforderungen
Produkte am Markt
Normungsorganisationen
Nationale EbeneBsp. Deutschland
Regionale Ebene International
Allgemein
Elektrotechnik
Telekommu-nikation
DKE - Zuständigkeit
Die DKE ist die in Deutschland zuständige Organisation für die Erarbeitung von Normen und Sicherheitsbestimmungen in dem Bereich der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik
Die DKE vertritt die deutschen Interessen in den Internationalen bzw. Europäischen Normungs-organisationen IEC und CENELEC und arbeitet als Nationale Normungsorganisation (NSO) zusammen mit ETSI
Normungsarbeit im internationalen und europäischen Umfeld
Norm-Anwender
Bundes- regierung
DKE-Arbeitsgremien, Ehrenamtliche Mitarbeiter der betroffenen Fachkreise
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Europäische Kommission
Internationale Normung – Grundsätze
Freiwilligkeit
Transparenz
Marktrelevanz
Konsens
Einbindung aller interessierten Kreise aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft
Weltweit akzeptiert
ISO, IEC und ITU sorgen für weltweiten Handel
Internationale NormungsorganisationenIEC, ISO, ITU-T
Die International Electrotechnical Commission (IEC) und die International Organization for Standardization (ISO) sind private Vereine mit Sitz in Genf. ITU ist eine Unterorganisation der UNO.
Mitglieder sind Nationale Komitees (NC) mit jeweils einer Stimme, für die Bundesrepublik Deutschland die DKE bei IEC und das DIN bei ISO.
Kooperationsvereinbarungen untereinander und mit CENELEC bzw. CEN (Dresdner/Wiener Vereinbarung).
Übernahme der Internationalen Normen ist für die NC‘s nicht verpflichtend.
WTO/TBT-Abkommen fordert die nationalen Regulierer auf, internationale Normen, so weit wie irgend möglich, zur Grundlage ihrer technischen Gesetzgebung zu machen.
IEC
Alle Entscheidungen werden ausschließlich von Industrievertretern der Elektrowirtschaft getroffen (Selbstgestaltung durch die Elektrowirtschaft)
Führungspositionen und Beraterkreise werden grundsätzlich mit Industrievertretern besetzt (Sicherstellung der Marktrelevanz)
Enge Verzahnung zwischen Technischen Gremien und Führungsgremien
Europäische Normung (1)
Ziel: Harmonisierung der nationalen Normen in den
einzelnen Mitgliedsländern durch einheitliche
Einführung von Europäischen Normen (seit 1973 von CEN/CENELEC verfolgt).
Aufgabe: Handelshemmnisse abbauen und gleiche Rahmen- und Wettbewerbsbedingungen für den europäischen Binnenmarkt zu schaffen.
Europäische Normung (2) – New Approach
Entschließung des Rates der EU über ein neues Konzept auf
dem Gebiet der technischen Harmonisierung und der Normung
(1985).
Europäische Richtlinien enthalten grundlegende Anforderungen für einen bestimmten Bereich (Quer-schnittsaspekte: EMV, Produktbereich: LVD, ...)
Europäische Normen konkretisieren diese grundlegenden Anforderungen gemäß dem jeweiligen Stand der Technik
Die Anwendung von Europäischen Normen lässt die Konformität mit der Richtlinie vermuten, die Anwendung ist allerdings freiwillig
Europäische Normung (3)
Übernahmeverpflichtung:
Nationale Übernahme der EN innerhalb festgelegter Fristen
Entgegenstehende nationale Normen müssen zurückgezogen werden
Stillhaltevereinbarung:
Den CEN/CENELEC-Mitgliedern auferlegte Verpflichtung, während und nach der Erarbeitung einer Europäischen Norm keine anderslautenden bzw. entgegenstehenden nationalen Normen zu erstellen und zu veröffentlichen
Niederspannungsrichtlinie LVD
Technische Maßnahmen vorgesehen, damit :
a ) Menschen und Nutztiere angemessen vor den Gefahren einer Verletzung oder anderen Schäden geschützt sind , die durch direkte oder indirekte Berührung verursacht werden können ;
b ) keine Temperaturen , Lichtbogen oder Strahlungen entstehen , aus denen sich Gefahren ergeben können ;
c ) Menschen , Nutztiere und Sachen angemessen vor nicht elektrischen Gefahren geschützt werden , die erfahrungsgemäß von elektrischen Betriebsmitteln ausgehen ;
d ) die Isolierung den vorgesehenen Beanspruchungen angemessen ist .
f ) Schutz vor Gefahren , die durch äussere Einwirkungen auf elektrische Betriebsmittel entstehen können
Niederspannungsrichtlinie LVD
Technische Maßnahmen sind vorgesehen , damit die elektrischen Betriebsmittel ;
a ) den vorgesehenen mechanischen Beanspruchungen so weit standhalten , daß Menschen , Nutztiere oder Sachen nicht gefährdet werden ;
b ) unter den vorgesehenen Umgebungsbedingungen den nicht mechanischen Einwirkungen so weit standhalten , daß Menschen , Nutztiere oder Sachen nicht gefährdet werden ;
c ) bei den vorgesehenen Überlastungen Menschen , Nutziere oder Sachen in keiner Weise gefährden
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Der Guide 104 der IEC entspricht der LVD (identisch)
Dresdner/Wiener Abkommen
Ziele:
Vermeidung von Doppelnormung auf europäischer und internationaler Ebene
Beschleunigte Veröffentlichung von internationalen Normen
Effektiver Einsatz von verfügbaren Ressourcen
Absprachen:
Gegenseitige Unterrichtung/Abstimmung über Arbeitsprogramme
Parallele Abstimmungen, die gleichzeitige Anerkennung als IEC-/ISO- und EN-Norm herbeiführen
Do it once, do it international
nationale Vorschläge
Fre
ier
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nis
sregionale Vorschläge
internationaler Konsens
nationale Normen
internationale Normen
regionale Normen
Deutsche InteressenvertretungElektrotechnischer Normungsarbeit
30 Vorsitzende 29 Sekretäre
16 Vorsitzende 22 Sekretäre
(3.500)
900
250
Entwicklung der elektrotechnischen Normung in Deutschland
´90 ´91 ´92 ´93 ´94 ´95 ´96 ´97 ´98 ´99 ´00 ´01 ´02 ´03 ´04 ´05
DIN (rein nationale Arbeit)
DIN IEC (d irekte Übernahme IEC)
DIN (EN/HD rein europ. Arbeit)
DIN (EN/HD auf IEC-Basis)
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Jahr der Herausgabe
Ursprung d er je Jahr herausgegebenene lektrotechnischen DIN-Normen
Anteilje Jahr
in 2005: 73 %
Stand: 2005-12; ohne ETSI
Ursprung der je Jahr herausgegebenen elektrotechnischen DIN-Normen
in 2005: 73 %
Stand: 2005-12; ohne ETSI
Vergleich Rußland Europa
Rußland
Gesetz 184
TR 1 TR 2 TR ... 67
Standards auf internationaler Basis
mit möglichen Abweichungen
Europa
Direktiven
EN´s(comon Modification)
(85/C136/01)
Entschließung des Rates zur Neuen Komnzeption vom 7. Mai 1985
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Normungssystem USA
ANSI (American National Standards) ist Mitglied bei IEC und ISO und fungiert als „Holding“:- Normungsarbeit erfolgt dezentral in einer Vielzahl von
Fachverbänden und Normungsorganisationen mit unterschiedlichen Schwerpunkten bzw. im Wettbewerb (ca. 600)
- 270 SDOs (Standards Developing Organisation) sind von ANSI
akkreditiert: u. a. ASTM, NEMA, ASME, TIA und IEEE, die den
Anspruch erheben, internationale Organisationen zu sein
keine Koordination innerhalb der USA gegeben
voneinander abweichende Spezifikationen zu einem Themenfeld liegen vor -> einheitliche Prüfung und Zertifizierung nicht möglich
Keine systematische Übernahme von IEC- und ISO-Normen.