Federation of German-American Clubs e.V.
Verband der Deutsch-Amerikanischen
Clubs
Juli 2016 | No 2
IN DIESER AUSGABE
IN THIS ISSUE
Einladung zum Deutsch-Amerikanischen Tag in MünchenCourtney Hickey: VDAC Convention in BerlinDAFAK Mannheim: 65 Jahre DAFAK und 35 Jahre PfenningbasarIWC Karlsruhe: Verabschiedung von Gie Kyrios
» 04» 15» 25» 31
©Fotolia
EINLADUNG ZUM DEUTSCH-AMERIKANISCHEN TAG IN MÜNCHEN 2016
2 gazette N° 2 | Juli 2016
John B. Emerson
Botschafter der
Vereinigten Staaten
von Amerika in der
Bundesrepublik
Deutschland
Prof. Dr. Werner
Weidenfeld
Centrum für
angewandte
Politikforschung
(Foto: CAP)
Georg Friedrich
Prinz von Preußen
(Foto: WikiMedia)
Horst Seehofer
Ministerpräsident des
Freistaates Bayern
(Foto: CSU)
Jürgen Hardt
Koordinator für
transatlantische
Zusammenarbeit im
Auswärtigen Amt
E H R E N M I T G L I E D E R I M V O R S T A N D | H O N O R A R Y B O A R D M E M B E R S
I M P R E S S U M
Herausgeber | Publisher:
Verband Deutsch-Amerikanischer Clubs /
Federation of German-American Clubs e.V.
c/o Sigrid Behnke-Dewath
Apollostraße 10 · 96178 Pommersfelden
Tel. 09548 8234 · [email protected]
Redaktion | Editorial office:
Dana Kittel · E-Mail: [email protected]
Alle englischen Texte ohne Namen sind von Anne
Hayner Hefner übersetzt.
All English texts without bylines are
translated by Anne Hayner Hefner.
Die „gazette“ ist die offizielle Zeitschrift des
„Verbandes der Deutsch-Amerikanischen Clubs /
Federation of German-American Clubs e.V.“
The “gazette“ is the official publication of the
“Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs /
Federation of German-American Clubs e.V.“
(a registered non-profit organization).
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Redaktion wieder. Die Redaktion behält
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Paul-Ehrlich-Str. 3 · 71229 Leonberg
Erscheinungsort: Stuttgart
gazette online: www.vdac.de
Titelbild:
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Die gazette 3/2016 erscheint im November 2016.
Redaktionsschluss: 15. Oktober 2016
Senden Sie bitte Ihre Beiträge als Worddatei und
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ausschließlich an die gazette-Redaktion:
Bitte nicht vergessen: Autor und Fotograf müssen
immer genannt werden.
The gazette 3/2016 will be published
in November 2016.
Editorial Deadline: October 15, 2016
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to the gazette editor: [email protected] .
Please don’t forget to include the names
of authors and photographers.
Fred B. Irwin
Ehrenpräsident der
American Chamber of
Commerce in Germany
D A N K E ! Sie möchten die Arbeit des Verbandes der
Deutsch-Amerikanischen Clubs (VDAC) e.V. mit einer
Spende unterstützen?
Der VDAC e.V. ist als gemeinnützige und besonders
förderungswürdige Organisation im Sinne des § 5
Abs. 1 Nr. 9KStG durch das Finanzamt Wiesbaden
anerkannt und stellt Ihnen selbstverständlich gerne
eine Spendenbescheinigung aus.
Folgende Bankverbindung steht Ihnen zur
Verfügung:
T H A N K Y O U ! Do you wish to support the work of the Federation
of German-American Clubs (FGAC)
with a donation?
The FGAC is a non-profit organization for
the welfare of German-American international
friendship relations and given non-profit-
status under § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG by the
Federal German Tax Bureau in Wiesbaden.
Bank and Account information for your
kind consideration:
Der Schatzmeister bittet darum, auf dem Überwei-
sungsformular immer zuerst die Stadt, dann den Club
und dann den Verwendungszweck einzutragen.
The Treasurer requests: When making bank transfers
to the Federation, please always list the city first,
then the Club and then the intended use of the funds.
Kasseler Sparkasse · IBAN: DE17 5205 0353 0001 1932 20 · BIC: HELADEF1KAS
3gazette N° 2 | Juli 2016
heute darf ich zum 1.Mal als Präsidentin das Wort
an Sie richten und mich nochmals für das Vertrauen
bedanken, das Sie mir mit meiner Wahl entgegen-
gebracht haben.
In den kommenden zwei Jahren werde ich den
Fokus verstärkt auf die Zusammenarbeit zwischen den
einzelnen Clubs richten. Ich denke, wir müssen wieder
mehr Miteinander pflegen, im eigenen Club und mit
den anderen, regional und überregional.
In diesem Jahr erinnern wir an die vor 70 Jah-
ren in Stuttgart gehaltene Rede von Außenminister
James F. Byrnes, der „Speech of Hope“. Sie war der
Anstoß, dass sich Frauen zusammenschlossen, um
die ersten Deutsch-Amerikanischen Clubs zu gründen
und damit das Fundament zu legen für eine erneute
Deutsch-Amerikanische Freundschaft nach den fürch-
terlichen Jahren des 2. Weltkriegs. Das war vor 70
Jahren: Und heute?
Wir müssen uns wieder verstärkt um die tran-
satlantische Zusammenarbeit, das gegenseitige Ver-
stehen, bemühen. Die vielen positiven Aktionen, die
Unterstützung und Hilfe, die wir in der Vergangenheit
von den USA erhielten, verblassen in der Erinnerung
und negative Eindrücke scheinen zu überwiegen. Was
also können wir leisten, um unserer Vorstellung einer
Deutsch-Amerikanischen Freundschaft zu genügen?
Hier kann sich jeder Club einbringen und mit viel-
fältigen Aktionen unsere gemeinsame Aufgabe, den
deutsch-amerikanischen Schüler- und Studentenaus-
tausch durchzuführen, unterstützen. Dabei danke ich
schon jetzt den vielen Händen, die jedes Jahr die
jeweiligen Basare organisieren und damit einen we-
sentlichen Beitrag in Form von Spenden leisten.
Ich freue mich auf viele weitere gute Ideen und
Zusammenkünfte in freundschaftlicher Atmosphäre
und lade daher schon heute zu unserem Deutsch-Ame-
rikanischen Tag in München am 8. Oktober 2016 ein.
Ihnen allen eine erholsame Urlaubs-/Ferienzeit
See you in Munich
Ihre
Sigrid G. Behnke-Dewath, Präsidentin
I N H A L T | C O N T E N T SE D I T O R I A L
Today, I speak to you for the first time as President. I
would like to thank you for the confidence you have
placed in me at my election.
In the upcoming two years, I will intensify the focus
on cooperation between individual clubs. I believe
we must again cultivate interconnectivity within and
between the clubs, both regionally and nationwide.
In 2016, we remember the speech given by US
Secretary of State James F. Byrnes in Stuttgart 70
years ago. This “Speech of Hope” had a crucial impact
on the relationships between Germans and Americans.
It was the impetus which compelled women to join
together to form the first German-American Clubs
and to lay the foundation for a renewal of German-
American friendship after the horrible years of the
Second World War. That was 70 years ago: And today?
We must work harder to facilitate transatlantic
cooperation and mutual understanding. The many
positive activities, the support and the help which
we received from the USA in the past fade from our
memories and negative impressions seem to take the
upper hand. What can we do to satisfy our desire for
a fresh and flourishing German-American friendship?
One way is for every club to support our common
programs for German-American youth and student
exchange. And I would like to say “thank you” here to
the many helping hands who organize bazaars every
year and thereby make a major contribution to this
exchange by donations.
I am looking forward to sharing good ideas and
enjoying your company in a friendly atmosphere and
to that end invite you to our German-American Day
in Munich on October 8, 2016.
I wish you relaxing holidays.
See you in Munich
Sigrid G. Behnke-Dewath
President
VDAC AKTUELL | FGAC NEWSEinladung zum Deutsch-Amerikanischen Tag in München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Berlin ist immer eine Reise wert! Convention in Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
FORUM | FORUMHermann Strasser: „Typisch Amerika!?“ . . . . 8GAC von Berlin: Club-Geschichte von 1962 bis heute . . . . . . . 10Alumni: Club-Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . . .12
STUDENTENAUSTAUSCH | STUDENT EXCHANGE VDAC Austauschstudenten 2016 / 2017 . . . . 14Courtney Hickey: VDAC Convention in Berlin 15Travis Sauer: Wie kann ich erklären, was für ein Abenteuer es ist? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Jose Alvarez: Eine positive Einstellung hilft gegen Heimweh . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17 Taylor Wilson: Bielefeld has become a home away from home . . . . . . . . . . . . . . . . .17
VDAC – WICHTIGE ADRESSEN | FGAC – IMPORTANT ADDRESSES Vorstandsmitglieder, Internet Coordinator, American Liaison, Clubs . . . . . . . . . . . . . . . . 18
STUDENTENAUSTAUSCH | STUDENT EXCHANGE Amelie Klein: VDAC Seminar vom 17. bis 19. Juni, Koblenz . . . . . . . . . . . . 20
VDAC JUGENDARBEIT | YOUTHWORKJugendseminar in Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . 21
CLUB NEWS DAFC Heidelberg: Poster-Jugend- Wettbewerb des DAFC Heidelberg 2015 . . . .22Erstes Bürgerfest in Heidelberg auf dem ehemaligen US-Militärgelände . . . . . . . . . . 23DAFC im Europäischen Parlament . . . . . . . . . 23GAWC Stuttgart: Besuch im Landtag von Baden-Württemberg . . . . . . . . . . . . . . . . 24DIE BRÜCKE Gießen-Wetzlar: Besuch im Hauptquartier der US-Army für Europa . . . . . 24DAFAK Mannheim: 65 Jahre DAFAK und 35 Jahre Pfennigbasar . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25DAFC Nürnberg-Fürth: Bayerngipfel – Vergnügungsreise unserer Damen . . . . . . . . 26IFC Bamberg: Nachruf Rosi Schwesinger . . .27DA Herrenclub München: Was ist ein Archaeopteryx?. . . . . . . . . . . . . . 28DAFC München: Weiter so! . . . . . . . . . . . . 29Alte Liebe rostet nicht? . . . . . . . . . . . . . . . . . 29IWC Karlsruhe: Verabschiedung von unserem Ehrenmitglied Gie Kyrios . . . . . .3149. Spendenvergabe in der Karlsburg . . . . . . .31DAG-SiWi: Generalkonsul Keller besuchte das Siegerland . . . . . . . . . . . . . . . . .32DAFC Hamburg: DAFC-Freundschaftstag – zum letzten Mal im „Kleinen Weißen Haus“ . . 33
VDAC ALUMNI CLUB NEWS Politisches Seminar in Trier im Februar. . . . . 34
Kurzinterview mit unseren Studenten . . . . . . . 35
Sigrid Behnke-Dewath
Präsident
PresidentLiebe Leserinnen und Leser der gazette,
Dear gazette Readers,
4 gazette N° 2 | Juli 2016
E I N L A D U N G I N V I T A T I O N
V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S
Unter der Schirmherrschaft seiner Exzellenz John B. Emerson, Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika
in der Bundesrepublik Deutschland, Horst Seehofer, Ministerpräsident des Freistaates Bayern und
Dieter Reiter, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München lädt der Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs e.V. zur
Feier des Deutsch-Amerikanischen Tages am 08. Oktober 2016 um 12:00 Uhr
in den Alten Rathaussaal in München ein.
Als Höhepunkt der diesjährigen Feierlichkeiten wird der VDAC die Lucius D. Clay-Medaille
an den Vorsitzenden des Netzwerkes „Atlantik-Brücke“, Herrn Friedrich Merz, verleihen.
Seine Exzellenz der Botschafter ist anwesend.
Under the patronage of His Excellency John B. Emerson, Ambassador of the United States of America
to the Federal Republic of Germany, Horst Seehofer, Prime Minister of the Free State of Bavaria, and
Dieter Reiter, Mayor of the Capitol City of Munic, the Federation of German-American Clubs e.V. will celebrate the
German-American Day at October 8th, 2016 at 12 am
in the Alter Rathaussaal in Munich.
Highlighting our celebration this yearFGAC will award the Lucius D. Clay-Medal
to the Chairman of Atlantik-Brücke,Mr. Friedrich Merz.
His Excellency the Ambassador is present.
TagungsprogrammFreitag, 07. Oktober Individuelle Ankunft und Registrierung in den Hotels ab 14.00 Uhr 18.00-23.00 Gemeinsames Get-together mit der Möglichkeit zu Abendessen und Drinks im Restaurant Ratskeller München, Raum Sumpf, Marienplatz 8, 80331 München, Tel. 089 - 21 99 890, www.ratskeller.com (Selbstzahler) Samstag, 08. Oktober 9.00-10.30 VDAC-Präsidententreffen in der Bayern SPD Landesgeschäftsstelle, Georg-von-Vollmar-Haus, Oberanger 38/II, 80331 München 12.00-15.00 Festakt zum Deutsch-Amerikanischen Tag 2016 im Alten Rathaussaal, Marienplatz 15, 80331 München mit anschließendem Empfang des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt München, musikalische Begleitung durch Susanne Kelling (www.susanne-kelling.de)19.00-23.00 Traditionelles Abendessen im Wappensaal des Hofbräuhauses München, Platzl 9, 80331 München (Selbstzahler) Sonntag, 09. Oktober 09.30-12.00 VDAC Vorstandssitzung in der Kanzlei Dr. Weigl Augustinowski Treuconsult GmbH, Platzl 4 (Orlando Haus), 80331 München
RahmenprogrammSamstag, 08. OktoberAufgrund der kurzen Zeitintervalle vor und nach dem Festakt zur Verleihung der Lucius D. Clay-Medaille findet kein festes Rahmenprogramm statt.In Ihren Informationsmappen, die Sie beim Einchecken in Ihre Hotels erhalten, finden Sie einige Vorschläge zum Besuch von Sehenswürdigkeiten im Zentrum der Stadt München.Die sehr empfehlenswerte Kunsthalle München in der Theatinerstr. 8 in den Fünf Höfen bietet zu der Zeit die Ausstellung „INSZENIERT ! – Spektakel und Rollenspiel in der Gegenwart“ an. Sie ist von 10.00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
AgendaFriday, October 7thIndividual arrival and Registration at the Hotels from 2 pm 6.00 - 11.00 p.m. Joint get-together with an option for dinner and drinks at the Restaurant Ratskeller, Sumpf Room, Marienplatz 8, Munich, Tel. 089-21 99 890 www.ratskeller.com (payment on site) Saturday, October 8th9.00 - 10.30 a.m. Meeting of the FGAC Presidents at the Bayern SPD Administrative Office, Georg-von-Vollmar-Haus, Oberanger 38/II, 80331 Munich 12.00 noon - Ceremony on the occasion of the German-American Day 2016 at the 2.00 p.m. Alter Rathaussaal, Marienplatz 15, Munich, followed by a reception, hosted by the Mayor of the Capital City of Munich, accompanied with music by Susanne Kelling (www.susanne-kelling.de) 7.00 - 11.00 p.m. Traditional Dinner at the Coat of Arms Hall of the Hofbräuhaus München, Platzl 9, 80331 Munich (payment on site) Sunday, October 9th 9.30 - 12.00 noon FGAC Board Meeting at the Law Office Dr. Weigl Augustinowski Treuconsult GmbH, Platzl 4 (Orlando Haus), Munich
Social ProgramSaturday, October 8thBecause of the short time intervals before and after the ceremony of presentation of the Lucius D. Clay Medal there will not be a configured social program. In the information dossier which you will receive when checking in at your hotel you will find suggestions for visiting some of the sights in the center of Munich. High on the list of recommendations is the Kunsthalle München, Theatinerstraße 8, by the Fünf Höfe with the exhibition entitled “Staged ! – Spectacle and Role Play in Contemporary Art”. It is open from 10 a.m. to 6.00 p.m.
Sigrid Behnke-Dewath Präsident des VDAC
Sigrid Behnke-Dewath President FGAC
5gazette N° 2 | Juli 2016
V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S
Anmeldung / Registration Deutsch-Amerikanischer Tag 2016 in München
Name, Titel | Name, Title:
Vorname | First Name:
Anschrift | Mailing Address:
Telefon | Phone:
Email-Adresse | Email address:
Club:
Ich werde teilnehmen an (bitte ankreuzen) | I will participate in (Please mark check box). Bitte die entsprechende Zahl der Begleitpersonen (Parnter, Familie) einsetzen / Please fill in number of accompanying persons (spouse, family members)
Bis 05. September erbeten | reservation deadline September 5th
Freitag / Friday ab 14.00 Uhr / from 2 pm Individuelle Ankunft und Registrierung in den Hotels / Individual arrival an Registration at the Hotels
18 Uhr / 6 p.m. Get-together im „Ratskeller“/ Get-together at “Ratskeller” Marienplatz 8, München, Tel. 089 2199890, www.ratskeller.com, Selbstzahler / payment on site
Samstag / Saturday 09.00 - 10.30 Uhr VDAC PräsidentInnentreffen / FGAC President`s Meeting at 9.00 - 10.30 a.m. Bayern SPD,Oberanger 38, München, U-Bahn-Station Marienplatz, Tel. 089 2317110,
12.00 - 14.00 Uhr Verleihung der Lucius D. Clay Medaille 1016 im Historischen Ratssaal, 12.00 noon - 2.00 p.m. Presentation of the Lucius D. Clay-Medal 2016 at Altes Rathaus (Old City Hall)
Altes Rathaus, Marienplatz 15 München, Tel. 089 23396500 Im Anschluss Empfang / Reception Afterwards
19.00 - 23.00 Uhr Traditionelles Abendessen im „Hofbräuhaus”, Platzl 9, München Tel.: 089 290136100 / 7.00 -11.00 p.m. Traditional Dinner at “Hofbräuhaus“, Selbstzahler / payment on site
Sonntag / Sunday 09.30 - 12.00 Uhr VDAC Vorstandssitzung bei / FGAC Board Meeting at
9.30 -12.00 noon Kanzlei Dr. Weigl Augustinowski, Treuconsult GmbH, Platzl 4 (Orlando Haus), 80331 München
In Ihren Informationsmappen, die Sie beim Einchecken inIhren Hotels erhalten, finden Sie einige Vorschläge zum Besuch von Sehenswürdigkeiten im Zentrum der Stadt München. In the information dossier which you will receive when checking in at your hotel you will find suggestions for visiting some of the sights in the center of Munich.
Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine offizielle Bestätigung. Bitte bringen Sie eine Kopie Ihrer Anmeldung mit zum DA Tag! You will receive an official confirmation of your registration. Please bring a copy of your registration to the GA Day!
MOTEL ONE MÜNCHEN DEUTSCHES-MUSEUMRablstraße 2, 81669 München, Tel. 089 444 5558-0, Fax 089 444 5558-10EZ/Single: 88,50 € Nacht, DZ/Double:113 €; inkl. Frühstück/Breakfast incl.Reservierung bis/Reservation until 09.09.2016verfügbar/available: EZ/single: 10, DZ/double: 25Stichwort/Keyword: DA Tag 2016, Reserv.Nr. 717
NH HOTEL „DEUTSCHER KAISER“Maxvorstadt, Arnulfstraße 2, 80335 MünchenTel. 089 30 2238 0233, 0800 0115 0116e-mail: [email protected]/Single: 99€ Nacht, DZ/Double: 119 € Nacht, inkl. Frühstück/Breakfast incl. Reservierung bis/Reservation until:: 15.08.2016verfügbar/available: EZ/Single: 6, DZ/Double: 19Stichwort/Keyword: VDAC, Reserv.Nr. 22.775.882
ANMELDUNGEN | REGISTRATIONOnline: http://www.vdac.dePer E-Mail: [email protected] Post: Brigitte LeverenzIm Oberkämmerer 21, 67346 Speyer * Bitte kein Geld überweisen. Alle Kosten werden vor Ort bezahlt.* Please send no money. All costs will be paid directly on site.
Hotels | Accommodation
MARRIOTT MÜNCHENBerliner Straße 93, 80805 München,Tel. 089 36002-0, Fax 089 36002-200Deluxe Zimmer/Rooms:Einzelbelegung/Single: 125 € Nacht/Night, inkl. Frühstück/Breakfast incl.Doppelbelegung/Double: 140 € Nacht/Night inkl.Frühstück/Breakfast incl.Reservierung bis/Reservation until: 18.08.2016verfügbar/available: Einzelbel./Single: 5, Doppelbel./Double: 10, Code/Keyword: VDAC
Bitte nutzen Sie die Möglichkeit der Anmeldung über unser Onlineformular. / Please use the online form.
6 gazette N° 2 | Juli 2016
V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S
Berlin ist immer eine Reise wert …
Als gastgebender Mitgliedsclub des Verban-
des hatten wir befürchtet, dass der Termin der
diesjährigen Convention, das lange Himmel-
fahrtswochenende, nicht sehr viele Teilnehmer
nach Berlin locken würde. Sicher hatte der eine
oder andere an dem Wochenende eine Urlaubs-
reise vorgezogen, aber dafür kamen besonders
viele Familienmitglieder und vor allem viele
junge Leute.
Die meisten Teilnehmer waren schon am Freitag
angereist und trafen sich mit den Berlinern in der
„Schildkröte“, einem Alt-Berliner Restaurant mit re-
gionaler Küche. Es ging wie immer bei diesen Aben-
den, lebhaft und lautstark zu. Man tauschte sich über
Club- und Verbandsinterna aus, traf alte Bekannte und
knüpfte neue Kontakte.
Am Samstag, dem Tag der VDAC-Jahresversamm-
lung, hatten die Angehörigen der Delegierten die Ge-
legenheit an einer gebuchten Stadtkernfahrt in Mitte
teilzunehmen. Bei strahlendem Sonnenschein konnten
die Gäste an Deck sitzen und vom Wasser aus diesen
Teil Berlins erleben. Im Anschluss folgte ein Stadtspa-
ziergang, begleitet von Mitgliedern unseres Clubs.
Für den Nachmittag war eine Führung in der
Humboldt-Box vorgesehen, an der – vielleicht wegen
des schönen Wetters – nur wenige teilnahmen.
Die Besucher hatten das Vergnügen, von einem sehr
engagierten Kunsthistoriker über die Geschichte des
Stadtschlosses und die Hintergründe, die zu seinem
„Wiederaufbau“ führten, informiert zu werden.
Höhepunkt war sicher der Festabend im Ballsaal
des Best Western Hotels in Steglitz, an dem neben den
Teilnehmern der Mitgliederclubs eine große Gruppe
junger Leute, die diesjährigen amerikanischen Aus-
tauschstudenten, Ehemalige und Teilnehmer des
VDAC-Jugendseminars zu Gast waren.
Nach dem Begrüßungsdrink, vom Hotel Best Wes-
tern offeriert, nahmen die Gäste ihre Plätze ein und
wurden von dem Jazzmusiker Ralf Ruh und seiner
Band auf den Abend eingestimmt. Es folgten Begrü-
ßungsworte und Reden der Ehrengäste, von Jeremy
Fowler, dem stellvertretenden Kulturattaché der
US-Botschaft und René Rögner-Francke, dem Vorste-
her der Bezirksverordnetenversammlung von Berlin
Steglitz-Zehlendorf.
Eine besondere Bedeutung für uns hatte der Re-
debeitrag von Herrn Zentel, dem Generalsekretär von
CARE Deutschland/Luxemburg, dem die Gelegenheit
gegeben wurde, die Arbeit von CARE vorzustellen
und damit im Jubiläumsjahr – 70 Jahre CARE – für
die Organisation zu werben.
Unser Club hatte es sich ja zum Ziel gesetzt, im
Vorfeld der Convention mit der Unterstützung ande-
rer Clubs des Verbandes und mithilfe verschiedener
Charity-Veranstaltungen, u.a. einer Lesung und einer
Kunstauktion, Geld für CARE zu sammeln. Obwohl die
Zeit, die zur Verfügung stand, sehr knapp war und sich
nur der Kasseler Club mit einer Spende beteiligt hatte,
konnten wir an dem Abend einen Scheck über 3.000
Euro an Herrn Zentel überreichen.
Besonders gelungen, deshalb auch von allen Sei-
ten gelobt, war das reichhaltige und vielseitige Buffet,
das die Küche vom Best Western gezaubert hatte.
Ein weiterer Höhepunkt dieses Abends war
der Auftritt der diesjährigen amerikanischen
Austauschstudenten, die unter dem Beifall der Gäste
und Juhurufen der anderen jungen Leute ihre Urkun-
den überreicht bekamen.
Die Platzierung der Gäste hatte uns viel Kopfzerbre-
chen bereitet. Am Ende war es uns offenbar gelungen,
Berliner, Mitglieder anderer Clubs und Studenten so
zu „mischen“, dass es zu interessanten Gesprächen
und Kontaktaufnahmen kam, die anschließend in der
Bar fortgesetzt wurden.
Am Sonntagvormittag stand für interessierte Gäste
der Besuch des Museums „Story of Berlin“ auf dem
Programm, das in über 20 Themenräumen auf sehr
anschauliche Art und Weise die Geschichte Berlins
von der Stadtgründung bis zum Fall der Mauer dar-
stellt. Bedrückend ist dabei die Führung im 1974 fertig
gestellten Bunker aus der Zeit des Kalten Krieges.
Die Planung und Vorbereitung der Convention
war für die Beteiligten zeitaufwändig und anstren-
gend, aber wir konnten am Ende mit dem Ergebnis
sehr zufrieden sein und bekamen viele positive
Rückmeldungen.
Text Doris Linne Fotos Annika Fetzer und Mike Pilewski
Der neue Vorstand des VDAC: v.lks, Mike Pilewski (VDAC Alumni), Vorsitzender Studentenaustausch,
Schatzmeister Kai Zimmermann (DAFN/VDAC Alumni), Präsidentin Sigrid Behnke-Dewath (IFC Bamberg)
Vizepräsident Volker Schütten helm (DAG SiWi), gazette Redakteurin Dana Kittel (DAG Erfurt/VDAC Alumni),
Alumni Koordinatorin Anja Seitz (VDAC Alumni) und Eventbeauftragte Brigitte Leverenz (IFC Karlsruhe).
Nicht im Bild: Die Beauftragte für den Jugendaustausch, Antonia Schröter (DAG Erfurt/ IjT), der Vizebeauf-
tragte für den Jugendaustausch, Oliver Scheele (IjT), der Berater in Verfahrensfragen, Hans-Georg Augusti-
nowski (DAHC München) und der Medienbeauftragte Heiko Teigelkötter (VDAC Alumni).
7gazette N° 2 | Juli 2016
V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S
Rede des Vizepräsidenten Volker Schüttenhelm beim VDAC Convention Dinner
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitgliederclubs, sehr geehrte Ehrengäste,
Wir alle, die wir hier versammelt sind, haben uns
bereits sehr für die deutsch-amerikanische Freund-
schafts- und Kulturarbeit eingesetzt. Der VDAC und
seine Mitgliederclubs haben in der bundesdeutschen
Nachkriegszeit Pionierarbeit geleistet in der Aussöh-
nung und Völkerverständigung zwischen Deutsch-
land und den USA. Aber unsere Anstrengungen und
Bemühungen sind noch nicht am Ende. Als wahre
„citizen diplomats“, aber insbesondere als Team in der
VDAC-Familie, wissen wir: Nur zusammen können wir
nachhaltig etwas in erreichen.
Lassen Sie mich noch ein paar Worte zum Sta-
tus-Quo der deutsch-amerikanischen Freundschaft
und dem kursierenden Anti-Amerikanismus sagen:
Historisch hat Deutschland den USA viel zu ver-
danken: die Freiheit und der wirtschaftliche Aufstieg
nach dem 2. Weltkrieg, die proaktive Unterstützung
bei der Wiedervereinigung. Aber auch Deutschland hat
den USA viel gegeben. Man denke an die Kultur- und
Wissenstransfers durch Emigration in die USA und
die heutigen ökonomischen Verflechtungen. Hundert-
tausende Amerikaner arbeiten in Niederlassungen
deutscher Unternehmen in den USA.
Wir teilen tief verwurzelte, gemeinsame Interes-
sen und Werte: Demokratie, Rechtstaatlichkeit und
Wohlstand, womit ich Wachstum und den nachhal-
tigen Schutz der Natur meine. Nicht zu vernachläs-
sigen ist aber in dieser Zeit die Kooperation auf den
Ebenen der Sicherheitspolitik: Der Terrorismus, in-
stabile Regionen im Nahen und Mittleren Osten mit
ihren offenkundigen Konsequenzen für Europa, und
auch das teilweise Zurückfallen Russlands in Aktio-
nen, wie wir sie nur aus dem „Kalten Krieg“ kannten
(Stichwort: Krim), der Klimawandel. All dies macht uns
eindrucksvoll klar: Nur in enger Zusammenarbeit der
demokratischen Völker der Erde können die Probleme
der Welt gemeistert werden.
In Zeiten des aufflammenden Anti-Amerikanismus
müssen wir als Kulturarbeiter vermitteln und aufklären.
Trotzdem: wir leben die engen Verbindungen zwischen
Deutschland und den USA. Wir schicken deutsche
Schüler und Studenten in die USA, und wir holen
US-amerikanische Studenten zu uns nach Deutsch-
land und vertiefen somit das Kulturverständnis auf
beiden Seiten des Atlantiks. Wir organisieren Vor-
lesungen von Wissenschaftlern aus beiden Ländern,
Wir fädeln Treffen ein zwischen Schülern, Studen-
ten und Personen der jeweiligen Zivilgesellschaften.
Diese gelebten persönlichen Kontakte machen die
deutsch-amerikanischen Beziehungen aus, und sie
lösen Feind- und Zerrbilder auf! Der auf Respekt ge-
baute Kulturaustausch und der Dialog zu kontroversen
Themen funktioniert doch trotz oder gerade deshalb
so gut, weil unsere beiden Länder auf demokratischen
und rechtsstaatlichen Prinzipien fußen wie z.B. Mei-
nungs- und Pressefreiheit.
Lassen Sie mich zum Schluss ein paar Fragmente
aus der Grundsatzdebatte im Bundestag vom 15. April
aufgreifen. Hier ging es um den Antrag mit dem
schönen Namen „Die transatlantischen Beziehungen
zukunftsfest weiterentwickeln“. Der Koordinator für
die Transatlantische Zusammenarbeit, Jürgen Hardt,
sagte:
„Der von den Regierungsfraktionen eingebrachte
und mit überwältigender Mehrheit verabschiedete
Antrag ‚Die transatlantischen Beziehungen zukunfts-
fest weiterentwickeln‘ sendet ein deutliches und
unmissverständliches Zeichen, dass die Bedeutung
dieser einmaligen Partnerschaft unterstreicht. Gera-
de in Zeiten, in denen Instabilität und Prozesse des
Staatszerfalls auf der Welt zunehmen, in denen die
Anzahl autokratischer Regime steigt und Presse- und
Meinungsfreiheit immer weiter eingeschränkt wird,
kommt der euroatlantischen Partnerschaft die zent-
rale Bedeutung zu, unser offenes, pluralistisches und
freiheitliches Gesellschaftssystem zu stärken, zu fes-
tigen und wo nötig zu verteidigen. Zugleich zeichnet
der Antrag den Weg auf, wie wir die bedeutenden
Beziehungen zu den USA, aber auch zu Kanada als
Säule unserer Außen-, Sicherheits- und Wirtschaftspo-
litik fortentwickeln und zukunftsfest machen wollen.“
Wir – der VDAC – sind ein gemeinnütziger Dach-
verband, also überparteilich. Ich bin der festen Über-
zeugung, dass die große Politik die gesetzten Ziele
nicht schaffen kann ohne uns „citizen diplomats“, die
wir die deutsch-amerikanische Freundschaft täglich
leben und in den Herzen tragen. Lassen Sie uns die be-
gonnene erfolgreiche Kulturarbeit weitertragen. Dies
möchte ich unterstützen im Team des VDAC Vorstands.
Vielen Dank für Ihr Vertrauen.
Bei der diesjährigen Mitgliederversamm-
lung waren 22 Clubs anwesend. Die anwe-
senden Vorstandsmitglieder berichteten über
ihre Tätig keiten, die Berichte der nicht anwe-
senden wurden vorgelesen. Es wurden wichtige
Änderungen der Satzung beschlossen, unter ande-
rem eine Aufhebung der zeitlichen Begrenzung von
Vorstandspositionen – ausgenommen hierbei Prä-
sident, Vizepräsident und Schatzmeister. Diese drei
Posi tionen bleiben auf zwei Wahlperioden beschränkt.
Der Nachmittag war der Neuwahl des Vorstan-
des vorbehalten. An dieser Stelle bedanken wir uns
nochmals für die gute Arbeit, insbesondere bei den
nicht wieder angetretenen Vorstandmitgliedern
Jacob Schrot (Präsident), Peter Schmid (Schatz-
meister), Rosemarie Kelle (Vizebeauftragte Jugendaus-
tausch), Roger Schmidt (Media Coordinator), Nadine
Hilbert (Alumni Coordinator) und Bettina Weißgerber
(Eventbeauftragte).
Es war eine spannende und knappe Wahl für die
Präsidentschaft. Sigrid Behnke-Dewath vom IFC Bam-
berg wurde mit 22 Stimmen zur Präsidentin gewählt.
Text: Dana Kittel
Verleihung des Federation Special Award an Ursula
Bell-Köhler
Sigrid Behnke-Dewath (Präsidentin) dankt Jacob
Schrot (Präsident a.D.) für die großartige Arbeit
8 gazette N° 2 | Juli 2016
Papers, Exposés für Dissertationen oder Projektberich-
te ausgiebig zu besprechen. Man traf sich sogar bei
einer Kommilitonin in der Wohnung, wo nach oder vor
den Diskussionen eine Messe von einem Kommilito-
nen zelebriert wurde. Die Hilfsbereitschaft war fast
grenzenlos, auch wenn ich an die ersten Hausarbeiten
denke, die von Jo Ruggiero genauestens gelesen und
kommentiert und von Louise Weston getippt wur-
den. Und die waren nicht nur ein paar Seiten lang.
Das studentische Dasein wurde zu unserem gesell-
schaftlichen Leben, mit viel Freude, auch wenn wir
manchmal das deutsche bzw. österreichische Essen
vermissten. So leisteten wir uns einmal im Monat eine
Einkaufstour im deutschen Viertel in der 86th Street,
um Brot, Wurst und Schnitzelfleisch, vor allem aber
Brot einzukaufen, das uns schmeckte.
Dass die Weihnachtsparty an einem mehr als
100 km entfernten Ort stattfand, war für die Ameri-
kaner nichts Besonderes. Distanzen kannte das weite
Land kaum. Typisch amerikanisch! Und so fuhren wir
mit Grant Walker im Auto gegen 17 Uhr von der Bronx
ab und kamen gegen 4 Uhr morgens wieder zurück.
Grant brachte mich einige Monate später zum Stau-
nen, als ich ihm am Campus begegnete, nachdem er
sich am Vortag einer Blinddarmoperation unterzogen
hatte. Mehr als 1-2 Tage Krankenhausaufenthalt für
solche Lappalien waren da nicht drin. Ebenso typisch
amerikanisch.
Text und Fotos Hermann Strasser
Typisch Amerika!?
Hermann Strasser, Jahrgang 1941, emeritierter
Professor für Soziologie der Universität Duisburg-
Essen, stellt seine Lektionen vor, die er aus seinen
Aufenthalten in den USA mitgenommen und in seiner
Autobiografie festgehalten hat:
HERMANN STRASSER
Die Erschaffung meiner Welt:
Von der Sitzküche auf den Lehrstuhl.
3. Auflage Amazon / CreateSpace, 2016.
€ 19,99, E-Book Kindle € 9,99
Kultur ist Lebensweise, auch bei Distanzen
Wir näherten uns Weihnachten 1968, die wir zum
ersten Mal weit von zu Hause entfernt verbrachten.
Einen Vorgeschmack erhielten wir beim amerikani-
schen Erntedankfest, dem „Thanksgiving Day“, der
in diesem Jahr mit meinem Geburtstag zusammenfiel
und uns zum Truthahnessen zu deutschen Freunden
brachte. Und in New York City kehrte der Winter re-
lativ früh ein und zu Weihnachten lag viel Schnee,
auch in den Straßen. Einige Tage vor Weihnachten lud
Jim O’Brien, ein Studienfreund, der im Nachbarstaat
Connecticut wohnte, zu einer Weihnachtsparty viele
Soziologen aus der Gruppe der graduate students
ein. Das war nur ein weiterer Beweis für den engen,
außerordentlich freundschaftlichen Zusammenhalt
der Studienfreunde, der uns immer wieder zu Treffen
zusammenkommen ließ. Da waren Priester und Non-
nen wie Charlene Tucker, Raymond F. Currie und Bob
Gaudet ebenso dabei wie Ehepaare wie wir und Diane
und Charles Keely, Nancy und Mike Lanier, Natalie
und Peter Hannon oder studierende Singles wie Lou-
ise Weston, Josephine Ruggiero, Ruth Cullen, Anna
Amera, Joan Reidy, Mary Lou Burns, Jim O’Brien, Ricky
Abad und Grant Walker, um nur einige zu nennen.
Das fing beim gemeinsamen Essen in der Mensa
an, reichte über den Besuch von Spielen der Rams, des
Fordham Football Teams, bis hin zu wissenschaftlichen
Diskussionsgruppen, die sich regelmäßig trafen, um
Liebe Leserinnen und Leser,
ich freue mich, dass ich für weitere zwei
Jahre die Redaktion der gazette übernehmen
darf. Es war eine spannende Wahl. Vielen Dank
für Ihr Vertrauen in meine Arbeit.
Vielen Dank auch an den Berliner Club für
die gute Organisation. Zeitgleich zur Convention
fanden ebenso das Studentenseminar und das
Jugendseminar statt. Die Clubmitglieder, die
Studenten, die Schüler und die Gäste trafen alle
beim Festakt aufeinander und Dank guter Sitz-
ordnung kamen alle miteinander ins Gespräch.
Die Berichte der Seminare finden Sie natürlich
in der aktuellen Ausgabe.
Passend dazu stellt sich der Berliner Club
vor, welcher nun auch für Herren offen ist und
jetzt German-American Club of Berlin e.V. heißt.
Als ehemalige Austauschstudentin (Univer-
sity of Delaware), freue ich mich natürlich über
den Bericht des Alumni-Clubs und die alten
Fotos, die unseren aktuellen Vorsitzenden des
Studentenaustauschs Mike Pilewski zeigen.
In unserer Reihe „Typisch Amerika!?“
berich tet Herrmann Strasser über seine
„Weih nachtserlebnisse“.
Ich wünsche Ihnen eine interessante, span-
nende und zum Nachdenken anregende Lektüre –
vielleicht im Urlaub, am Strand oder in den Bergen.
Genießen Sie den Sommer.
Ihre
F O R U M | F O R U M
Neue Reihe:
Dana Kittel RedakteurinEditor
2009 Auf den Stufen des Capitols in Denver
9gazette N° 2 | Juli 2016
F O R U M | F O R U M
Über Empfehlung von Mike kauften wir einen
Weihnachtsbaum erst am 23. Dezember, denn dann
lagen die Preise auch für die schönsten Bäume bei
3 Dollar und nicht mehr bei 15 Dollar. Und ich bekam
einen sehr schönen Baum, den wir sogleich schmück-
ten und dabei auch nicht die Kerzen vergaßen, obwohl
im Staate New York die echten Kerzen wegen der Feu-
ergefahr nicht erlaubt waren. Die Kerzen, zusammen
mit dem Weihnachtsgebäck, kauften wir im deutschen
Viertel in Manhattan, auch wenn dort eine andere, viel
kommerziellere Stimmung herrschte. Dem Christbaum,
der oft auch ein künstlicher war, kam ohnehin nicht
die Bedeutung wie bei uns zu. Er war zu einem elektri-
schen Spielzeug geworden, vor allem mit den kleinen
Lämpchen, von denen die meisten den Kerzen ganz und
gar nicht ähnlich sahen. Wir erlebten die amerikani-
schen Weihnachten als Geschenkverteilerfest, woran
die über Wochen ausgedehnte Werbung in Radio und
Fernsehen einen nicht unbeträchtlichen Anteil hatte.
Übrigens scheiterte eine Gesetzesvorlage im ameri-
kanischen Kongress kläglich, die das kommerzielle
Radio und Fernsehen abschaffen sollte.
Darüber hatte sich ein Jahr zuvor der deutsche
Schriftsteller Uwe Johnson in seiner Weihnachtsge-
schichte vom 23. Dezember 1967 schon mächtig aufge-
regt. Dort seien die echten Tannenbäume mit Ständer
wie Luxusware angeboten worden und würden „für die
europäischen Immigranten feilgehalten, die der ers-
ten Generation. Für die der zweiten haben sie Stech-
palmenzweige schon adoptiert.“ Dennoch wäre der
Christbaum ohne die deutschen Auswanderer und
die Matrosen nicht nach Nordamerika gelangt. Leider
gab es keine Kerzenhalter, so dass wir die Kerzen mit
Wäscheklammern an den Ästen festmachen mussten.
Für uns stellte der traditionelle Christbaum vor allem
eine emotionale Verbindung mit der Heimat dar.
Für den 24. Dezember luden uns Mike und Nancy
ein, mit ihnen zu Freunden in der Nähe von Atlantic
City in New Jersey zu fahren und dort Weihnachten
zu feiern. Wir nahmen die Einladung gerne an. Ein
Geschenk für die Laniers hatten wir bereits besorgt,
so mussten wir noch schnell eines für die Gastgeber
finden. Und das fanden wir in der 86th Street: ein
Six-Pack deutschen Weines. Wir kamen am späten
Nachmittag des 24. Dezember bei den Freunden von
Mike und Nancy an und packten alles aus, um die
Geschenke unter den Kamin zu stellen. Denn dort
kam ja nicht das Christkind, sondern Santa Claus, der
Weihnachtsmann, durch den Kamin und das erst am
Morgen des 25. Dezember. Als Mike unsere Weinkiste
sah, erschrak er. Schnell wandte er sich an mich und
flüsterte mir ins Ohr, dass wir die Geschenke tauschen
müssten, denn ihre Freunde seien Mormonen, die
keinen Alkohol zu sich nähmen. Gesagt, getan, und
es wurde ein schönes Weihnachtsfest unter Freunden,
wenn auch unter anderen Vorzeichen. Am Nachmittag
des 25. Dezember mussten wir ohnehin schon wieder
in New York sein, denn da waren wir zu einem Dinner
eingeladen, ebenso am darauf folgenden Tag bei Wer-
ner und Käte Stark zu Hause in der Bronx.
Noch nie war mir wie in den vergangenen Wochen
so deutlich vor Augen geführt worden, was Kultur als
Lebensweise und die damit verbundenen Gefühls-
lagen bedeuten. Das wurde an Halloween, wovon man
in Deutschland oder Österreich noch nie etwas gehört
hatte, ebenso deutlich wie umgekehrt am Valentinstag,
von dessen Existenz auch meine Frau zuerst in Ameri-
ka erfahren sollte. Der Mensch überquert eben nicht
so sehr Landesgrenzen, wenn er außer Landes geht,
sondern seine eigenen, die Sinngrenzen der Kultur, der
Lebensweise – und wird so zum Lebens-, auch zum
Beziehungsweisen. Wie weise uns doch Augustinus
Aurelius, für den die Welt ein Buch war, schon vor
Jahrhunderten diese Einsicht auftischte: „Wer nie
reist, sieht nur eine Seite davon.“
Über 60 000 Zuschauer im Memorial Stadium at Owen Field (1970er Jahre)
1972 Typisch Oklahoma –endlos lange gerade Straßen und Stromleitungen über der Erde
10 gazette N° 2 | Juli 2016
Charity-Veranstaltung in den 70ern
V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S
Text Doris Linne Fotos DAC von Berlin
Damals und heuteGerman-American Club of Berlin e.V./Deutsch-Amerikanischer Club von Berlin e.V.
1962 wurde der German-American Women’s
Club of Berlin e.V. von deutschen und amerika-
nischen Frauen im legendären Harnack-Haus in
Berlin-Dahlem gegründet. Die ersten Anfänge zu
seinem Entstehen gehen allerdings in die frühe
Nachkriegszeit zurück, als Amerikanerinnen die
Ehefrauen der deutschen Partner ihrer Männer
im politischen, kulturellen und wirtschaftlichen
Leben der Stadt einluden, um persönliche Kon-
takte zu knüpfen.
Aus den losen Verbindungen formierte sich 1958
die „German-American Group“ als Teil des bestehen-
den „American Women’s Club“, was schließlich zur
Gründung eines eigenen Clubs führte.
In der Gründungsversammlung wurden die Zie-
le festgelegt, die auch heute noch Gültigkeit haben:
Förderung der deutsch-amerikanischen und interna-
tionalen Verständigung, Mitarbeit an gemeinnützigen,
kulturellen und wohltätigen Aufgaben im Geiste in-
ternationaler Verbundenheit.
1965 gründeten Mitglieder der Welfare-Gruppe
eine Behinderten-Werkstatt, aus der der Verein „Das
Mosaik e.V.“ hervorging. Unvergessen bleibt hierbei
die maßgebliche Rolle von Frau Ruth Makowski, die
die Gründung initiierte und Frau Marianne Succhi, die
über viele Jahre das Projekt führte. Beide Damen wur-
den mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Neben dem Engagement für Mosaik setzte sich
die Welfare-Gruppe von Anfang an auch für andere
Menschen ein, die Hilfe benötigten, für Waisenkin-
der, alte und kranke Menschen, für Flüchtlinge. Wir
organisieren immer noch Feste für eine Mosaik-Werk-
statt, spenden u.a. für Einrichtungen wie das Ronald
McDonald Haus, SozDia in Lichtenberg, die Stiftung
„Schüler helfen leben“ und bringen uns bei diesen
Projekten auch mit unserer Arbeitskraft ein. Unsere
Welfare-Arbeit finanzieren wir durch Mitgliederspen-
den, Basare und Charitiy-Veranstaltungen.
1977 trat unser Club dem Verband der Deutsch-Ame-
rikanischen Clubs e.V. bei und wirkt seitdem bei der
Förderung des Studentenaustauschprogramms des
Verbands und des Jugendprogramms mit.
Unser Club unterstützt in der Regel jährlich zwei
amerikanische Austauschstudenten, die an der TU
Berlin oder seit neuestem auch an der Universität
Potsdam studieren, und zwei Berliner Studenten, die
für ein Jahr an Partner-Universitäten des Verbands in
den USA vermittelt werden.
Die amerikanischen Studenten werden von uns
während ihres Studienjahres in Berlin betreut. Wir
versuchen, die jungen Leute in das Clubleben einzu-
beziehen, indem sie zu Ausflügen, Feiern und anderen
Aktivitäten eingeladen werden. In unregelmäßigen
Abständen organisieren wir Studentenstammtische,
bei denen auch ehemalige Austauschstudenten und
am Austausch interessierte Studenten zu Gast sind.
1990, das Jahr der Wiedervereinigung Deutsch-
lands, in der Folge die Verabschiedung der amerika-
nischen Alliierten, bedeutete auch für unseren Club
den Abschied von Freunden und amerikanischen Club-
mitgliedern. Neben den vielen privaten und offiziellen
Kochen im Ronald-McDonald-Haus
>>> Ausflug mit den Kindern von SozDia ins Aquarium
11gazette N° 2 | Juli 2016
V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S
<<< 2008, Amerikafest am Brandenburger Tor, damalige Präsidentin A. Thor
1995, SKH Prinz Louis Ferdinand, Förderer des VDAC
Treffen zu Thanksgiving, bei Weihnachtsfeiern, Volks-
festen und gemeinsamen Reisen fehlte nun auch die
Unterstützung der Amerikaner an anderer Stelle, die
uns die Nutzung amerikanischer Einrichtungen ermög-
licht und z. B. der Welfare-Gruppe Transportbusse zur
Verfügung gestellt hatten.
Unser Club war mehrfach Gastgeber bei den vom
Verband organisierten überregionalen Veranstaltun-
gen, dem German-American Day und der Convention.
Der German-American Day 2005 war etwas ganz
Besonderes. Mit der Lucius D. Clay-Medaille wurde
Jürgen Graf ausgezeichnet, der bereits im August 1945,
als 17-jähriger unter amerikanischer Kontrolle den
RIAS mit aufgebaut hatte, den Sender, der in den
darauffolgenden Jahren „eine freie Stimme in einer
freien Stadt“ war. Jürgen Graf verkörperte diese Stim-
me. Unvergessen auch Jürgen Grafs Dokumentation
des siebenstündigen Besuchs von John F. Kennedy
1963 aus einem fahrenden Auto.
Der 4. und 5. Juli 2008 hatten eine besondere
Bedeutung für Berlin, für die öffentliche Wahrneh-
mung des Verbands und damit auch unseres Clubs:
Am 4. Juli fand die offizielle Feier zur Eröffnung der
Amerikanischen Botschaft am Pariser Platz statt.
Am 5. Juli war der Verband Gastgeber des Amerika-
festes am Brandenburger Tor, einer öffentlichen Veran-
staltung, die die Rückkehr der Botschaft an den Pariser
Platz und den amerikanischen Unabhängigkeitstag fei-
erte, mit Live Musik, mehreren Bühnen, Videoscreens,
Infoständen zu verschiedenen Regionen in den USA
und Ständen von Mitgliederclubs des Verbands.
Gegenwärtig hat unser Club 104 Mitglieder. Ne-
ben unseren zentralen Anliegen war und ist unser
Clubleben durch zahlreiche gemeinsame Aktivitäten
geprägt, die sich natürlich im Laufe der Jahrzehnte –
den Wünschen und Anregungen von Clubmitgliedern
entsprechend – gewandelt haben. Es gibt verschie-
dene Interessengruppen, die mit ihren vielseitigen
und interessanten Themen geselliges Miteinander,
Gedankenaustausch und gemeinsame Erfahrungen
bieten. Langjährige Freundschaften entstanden, neue
werden geschlossen. Man trifft sich zu Kunstführun-
gen, zum Bridgespiel, probiert neue Restaurants aus,
diskutiert englischsprachige und deutsche Literatur
und trifft sich privat in Lunchgruppen.
Nach einem langen Vorlauf, vielen Diskussi-
onen und Überzeugungsarbeit, hat die Mitglie-
derversammlung unseres Clubs am Ende letzten
Jahres die Öffnung des Clubs für Herren und da-
mit verbunden eine Namensänderung beschlos-
sen. Unser Name lautet jetzt: German-American
Club of Berlin e.V.
Ausflug nach Schloss Ulrichshusen mit Austauschstudenten
<<< 2005, Jürgen Graf mit Laudator Dr. Peter Frey, damaliger Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios
12 gazette N° 2 | Juli 2016
V D A C A L U M N I
Wer könnte die Geschichte des VDAC Alumni
besser wiedergeben als unser Ehrenmitglied
Mike Pilewski es vor zwei Jahren zu unserem
40jährigen Jubiläum tat? Als „härtester“ Kern
des harten Kerns ist er seit Jahren der Fels in
der Brandung für Generationen von Studenten:
„Die Entstehung des Clubs 1974 hängt mit einem
Reifeprozess in der Arbeit des VDAC zusammen. Der
Studentenaustausch hatte schon 1958 begonnen – mit
einem einzelnen Studenten aus München – und im
Laufe der Jahre waren daraus zwei, dann fünf, dann
zehn geworden. Irgendwann erschien es sinnvoll, vor
deren Abreise eine Orientierung anzubieten.
Die zurückgekehrten Ehemaligen waren dabei
eine sehr nützliche Quelle aktueller Informationen
und Erfahrungen aus erster Hand. Diese Studenten
fragten sich auch, wie sie miteinander in Verbindung
bleiben konnten und wie sie den Studentenaustausch
unterstützen konnten. So kam der Deutsch-Amerika-
nische Austauschstudentenclub zustande. Die wohl
Text Julia Zimmermann / Mike Pilewski Fotos VDAC Alumni
Alumni – ClubgeschichteVDAC Alumni e.V.
scherzhafte Abkürzung DAAC sollte dem Club einen
Status ähnlich dem einer anderen bekannten Aus-
tauschorganisation verleihen.
Die Clubs im VDAC waren damals etwas anders
verteilt als heute. Somit fanden manche Seminare an
ausgefallenen Schauplätzen statt wie Bad Kissingen,
dem Ort, wo der Verband gegründet worden war, in
Bad Hersfeld an der innerdeutschen Grenze, als die
Mauer noch stand, in Marburg an der Lahn sowie
in Augsburg. Meine eigene Orientierung war in Rü-
desheim am Rhein, oben auf dem Weinberg, wahr-
scheinlich auf Einladung der Clubs, die es damals in
Koblenz gab.
[…]
Auch wenn die restlichen Veranstaltungsorte und
-inhalte den heutigen sehr ähnlich sind, hatten die
Seminare einen richtig feierlichen Charakter oder be-
zogen sich auf unsere Weiterbildung. Für eine weite-
re Dimension sah sich der DAAC zuständig, nämlich,
das Eis zu brechen. So wie heute kamen immer ei-
nige Rückkehrer zu den Seminaren. „Es bildet sich
immer ein harter Kern“, erzählte mir mal einer, der
seit drei Jahren dabei war. Wer ausnahmsweise mal
ein Seminar versäumte, fragte ausführlich und voller
Interesse nach, was er alles verpasst hatte und wer
alles dabei war. Für uns Amerikaner waren diese deut-
schen Studenten unheimlich wichtige Bezugspersonen
in unserem Alter. Wir sind schnell Freunde geworden.
13gazette N° 2 | Juli 2016
Die Club News bestand damals aus ein paar
photokopierten Seiten und der einen oder anderen
Heftklammer, aber dieser einfache Newsletter hatte
großen Unterhaltungswert mit Insider-Anekdoten von
den Seminaren und witzigen Geschichten über Miss-
verständnisse, die man im Ausland erleben kann und
wohl kürzlich erlebt hatte.
Die Einladungen zu DAAC-eigenen Veranstaltun-
gen wie Alumni-Treffen wurden immer mit Spannung
erwartet. Zum Schluss des akademischen Jahres kam
eine Einladung zu einem Farewell-Wochenende. Auf
dem Programm stand: geselliges Beisammensein, ein
Picknick, bear hugs. Wir haben zwar über diese For-
mulierung gelacht, aber als es Zeit war, um uns von-
einander zu verabschieden, konnten wir nicht anders,
als alle wirklich so fest zu umarmen.
Weshalb? Es waren die Gespräche, die wir bis tief
in die Nacht führten; die kleinen Abenteuer, die wir
auf der Hinreise und auf den Seminaren und Treffen
erlebten; die gemeinsamen Bekannten, über die wir
Neuigkeiten austauschten, und einfach das Gefühl,
das wir hatten, jedes Mal in einem vertrauten Kreis
zu sein und trotzdem was Neues zu erleben.
Es ist weniger das Programm, das zählt, als die Leute,
die hinkommen, die für gute Zeiten und gute Erinnerun-
gen sorgen. Ist der harte Kern ein anderer als letztes
Jahr? Macht nichts. Man lernt schnell alle kennen, hat
Spaß und macht neue Erfahrungen. Ist in einem Lokal
keine Stimmung? Egal. Wir erzeugen die Stimmung.
[…]
In meiner eigenen Amtszeit als Clubpräsident 1993
trommelte ich die Münchener Studenten zusammen
und fuhr sie in einem gemieteten Kleinbus nach Bam-
berg. Gleich auf dem Parkplatz der Jugendherberge
stand eine gewisse Frau Krause, die dortige Club-
präsidentin, die nicht aufhörte, mir zu erzählen, wie
willkommen wir waren. Ohne zu übertreiben führte
diese Begrüßung zu einer langjährigen Zusammen-
arbeit unserer beiden Clubs, die heute noch andauert.
Ein Farewell-Wochenende organisierte ich im
Sommer darauf in Tübingen, nichtsahnend, dass we-
nige Jahre später, das Austauschjahr traditionell mit
einem Besuch in Tübingen abschließen würde.
In weiteren Städten wie Nürnberg, München, Düs-
seldorf, im Frankfurter Raum und in Hamburg haben
lokale VDAC Alumni Jahr für Jahr Programme auf die
Beine gestellt, die uns Gelegenheit gaben, wieder
zusammenzukommen und uns auf unsere einzigartige
deutsch-amerikanische Weise auszutauschen.
Dank der hervorragenden Arbeit der Alumni-
Koordinatoren kann man jetzt nur staunen, wie Leu-
te aus wesentlich früheren Jahrgängen – ja, man
kann inzwischen sagen, aus verschiedenen Genera-
tionen – sich wieder melden, aktiv werden,
in Kontakt bleiben
und das Programm
unterstützen.
Dadurch wird auch das Austauschprogramm un-
terstützt, denn der VDAC Alumni-Club nominiert auch
Kandidaten für den Austausch, betreut sie mit, hilft
bei der Durchführung der Seminare und ermöglicht
durch Spenden die Weiterführung der Verbandsarbeit.
[…]
Und was könnt Ihr direkt für den Alumni-Club tun?
Sprecht die Leute an, die mit Euch in den USA waren,
ob sie Mitglied sind. Sagt, Ihr würdet sie gerne bei
einem der kommenden Seminare oder Alumni-Ver-
anstaltungen sehen. Fragt mal beim Vorstand nach,
ob es nicht eine Aufgabe gibt, die Ihr übernehmen
könnt. Schreibt mal was, oder schickt Fotos an die
Club News. Lasst andere wissen, was sie bei unseren
Veranstaltungen verpassen, wenn sie nicht dabei sind.
Erzählt auch mal vom geselligen Beisammensein, von
Picknicks und bear hugs.“
Der VDAC Alumni e.V. hat derzeit 212 Mitglieder
und drei Ehrenmitglieder. Vier davon bekleiden Ämter
im Vorstand des VDAC, und auch in vielen regiona-
len Clubs gibt es den einen oder anderen Alumni in
offizieller Funktion. Viermal im Jahr informiert die
„Clubnews“ über Seminare und berichtet von den
Erlebnissen unserer Mitglieder. Eine „Rückkehrermap-
pe“ mit Informationen von Alumni für neu ausgewählte
Stipendiaten ist gerade am Entstehen. Jedes Jahr zur
Thanksgiving-Zeit findet unsere Mitgliederversamm-
lung an einem zentralen Ort statt. Und täglich, da bin
ich mir sicher, erinnert sich mindestens ein Mitglied
voller Freude an die Austauschzeit zurück.
V D A C A L U M N I
14 gazette N° 2 | Juli 2016
VDAC Austauschstudenten 2016 / 2017Nr Vorname Name Club Amerikanische Uni Hauptfach Dt. Uni
1 Sophia Beukenhorst Mainz Concordia College, Moorhead, MN Amerikanistik Mainz
2 Janina Irene Böcher Gießen University of Delaware, Newark Anglistik Gießen
3 Alice Celik Karlsruhe University of Alabama, Tuscaloosa Anglistik Hannover
4 Corinna Harnack Hamburg University of Florida, Gainesville Amerikanistik Hamburg
5 Jan Stefan Herrmann München Oberlin College, Ohio Global Business Management Augsburg
6 Florian Peter Holzenkämpfer Karlsruhe Georgia Institute of Technology, Atlanta Wirtschaftsingenieurwesen Karlsruhe
7 Ameli Martha Klein Mainz Dartmouth College, Hanover, NH Kunstgeschichte Mainz
8 Christina Maret Neuss University of Arizona, Tucson Architektur Dortmund TU
9 Katja Meyer Nürnberg Florida State University, Tallahassee Psychologie Ulm
10 Hannah Katharina Mühlich Nürnberg Central Michigan University Soziologie Erlangen
11 Julius Tim Oliver Rubbe Stuttgart Troy University, Alabama BWL Bamberg
12 Niklas Strahn Kassel University of Delaware, Newark Englisch + Politik, Wirtschaft Kassel
13 Ann-Kathrin Thießen Bielefeld University of Florida, Gainesville Erziehungswissenschaften Bielefeld
14 Sabine Stefanie Waas München University of Alabama, Tuscaloosa Nordamerikastudien München
15 Leonie Felicitas Weigt Bamberg University of the South, Sewanee, TN Internationale BWL Bamberg
16 Sabrina Zurawka Alumni Troy University, Alabama Anglistik/Amerikanistik Düsseldorf
Von links nach rechts: Ameli Klein, Sabrina Zurawka, Julius Rubbe, Hannah Mühlich, Christina Maret, Katja Meyer, Sophia Beukenhorst, Alice Celik, Janina Böcher,
Leonie Weigt (Vordergrund), Corinna Harnack, Sabine Waas, Ann-Kathrin Thießen, Jan Herrmann, Niklas Strahn. Nicht abgebildet: Florian Holzenkämpfer
S T U D E N T E N A U S T A U S C H | S T U D E N T E X C H A N G E
15gazette N° 2 | Juli 2016
S T U D E N T E N A U S T A U S C H | S T U D E N T E X C H A N G E
VDAC Convention in BerlinCourtney Hickey 2015/16 · Florida State University Tallahassee / Würzburg
Obwohl alle VDAC Seminare etwas Interes-
santes zu bieten haben, bin ich ziemlich sicher,
dass das Seminar in Berlin den Studenten am
Besten gefallen hat. Die Meisten von uns waren
schon in Berlin, aber wir haben alle neue Erfah-
rungen gemacht und die Möglichkeit gehabt,
Neues zu entdecken.
Am ersten Tag konnten wir eine malerische Schiff-
fahrt auf der Spree genießen, die für mich besonders
beeindruckend war. Die Gebäude sehen vom Fluss
aus, als ob sie nur aus dieser Perspektive betrachtet
werden sollten. Vielleicht hat es auch mit dem Früh-
ling und der Sonne zu tun, aber ich hatte das Gefühl,
dass ich ein neues Berlin kennengelernt habe. Es hat
uns auch gefallen, wie viel Freizeit das Programm uns
erlaubt hat. Wir haben zusammen in einem Biergarten
gesessen und ein bisschen über unsere Zukunft und
das Leben im Allgemeinen philosophiert.
Am zweiten Tag haben die Amerikaner die Chance
gehabt, den Bundestag zu besuchen. Wir haben nicht
nur mehr über das Gebäude gelernt, sondern auch ein
bisschen über die Geschichte der Kunst im Bundestag,
was mir besonders gefiel. Danach gab es noch ein
paar Infos über das politische System in Deutschland.
Bis zum abendlichen Bankett konnten wir dann selbst
entscheiden, was wir in Berlin noch erkunden wollten.
Ich bin mit einer Gruppe zum „Denkmal für die ermor-
deten Juden Europas” gegangen und danach haben
wir ein bisschen Freizeit im Tiergarten verbracht, bis
wir uns für den Abend vorbereiten mussten.
Das Bankett war eine wunderschöne Über-
raschung. Obwohl wir schon gewusst haben, dass
es eine festliche Veranstaltung geben sollte, hatten
die Studenten keine Ahnung wie extravagant es sein
würde. Ich habe mich sehr gefreut, die Mitglieder von
meinem Club zu sehen, als auch andere Mitglieder des
VDAC kennenzulernen. Ich war sehr nervös, als ich vor
so vielen Leuten eine kleine Dankesrede halten sollte,
aber sie waren alle sehr verständnisvoll und haben
die Rede herzlich angenommen.
Nach dem Bankett haben die Studenten eine
gemütliche Ecke in der Nähe der Jugendherberge
gefunden, wo es eine kleine Kneipe gab und wir uns
unterhalten konnten. Dort haben wir auch später un-
seren traditionellen „2 A.M.-Döner“ gegessen.
Als letzten Programmpunkt sind wir am Sonntag
zum Museum „Story of Berlin” gegangen und hatten
die Möglichkeit einen Atomschutzbunker zu besich-
tigen, was für alle Amerikaner sehr beeindruckend
war. Es war mir ein wenig unheimlich aber trotzdem
hat es mir sehr gut gefallen. Nach einem Kaffee und
einem späteren gemeinsamen Mittagessen war es
Zeit, uns zu verabschieden.
Wie immer war es schön mit den anderen
Studenten Zeit zu verbringen, und ich freue mich
jetzt schon auf das nächste Mal in Koblenz!
Die VADC Alumnis waren bei der Convention sehr gut vertreten
Urkundenübergabe an die amerikanischen Studenten 2015/2016
16 gazette N° 2 | Juli 2016
S T U D E N T E N A U S T A U S C H | S T U D E N T E X C H A N G E
Wie kann ich erklären, was für ein Abenteuer es ist?Travis Sauer · Delaware / Karlsruhe
Was schreibt man
über sein Jahr im
Ausland? Erzählt man
zuerst, wie er eine
Fremdsprache gelernt
und danach studiert hat,
und sich dann im dritten
Jahr seines Studiums
um ein Traumjahr beworben hat? Ich glaube, es
gibt hier eine Geschichte von einem jungen Typen,
der sich für die Welt interessierte und dabei keine
Ahnung hatte, was ihn erwartete.
Meine Geschichte hat einen einfachen Anfang. Ich
war 14 Jahre alt und neu im Gymnasium. Bei uns gab
es vier Möglichkeiten für Fremdsprachen: Spanisch,
Französisch, Italienisch und Deutsch. Bestimmt wähl-
ten achtzig Prozent der Schüler Spanisch. An zweiter
Stelle kamen die, die sich für Französisch entschieden,
dann die wenigen Leute, die Italienisch belegten, und
schließlich wir elf, die Deutsch wählten. Für mich es
war eine einfache Entscheidung: mein Familienname
ist Sauer; mein Großvater war in Deutschland geboren.
Meine Familie ist leider nicht wirklich „deutsch“, aber
für meinen Vater ist diese Geschichte etwas, worauf
er stolz ist.
Als Student lernte ich drei Jahre Deutsch, bevor
eine Möglichkeit kam, Deutschland zu besuchen. Es
war ein Austauschprogramm in Freiburg im Breisgau,
dreieinhalb Wochen lang, mit der Möglichkeit, bei ei-
ner Gastfamilie zu wohnen. Bei meinem ersten Mal
in Deutschland war ich in dieses Land verliebt. Die
Kultur, der Alltag, die Geschichte, die Sprache und al-
les, das ich sah, lernte und erfuhr. Am Ende kam ich
nach Amerika zurück mit dem Gefühl, dass mein Herz
in Deutschland liegt.
Deshalb besuchte ich im ersten Semester an der
Uni natürlich einen Deutschkurs: zuerst einer, danach
zwei pro Semester, bis zum dritten Jahr. Ich habe nicht
nur die deutsche Sprache studiert, sondern spezifische
Elemente der deutschen Kultur: grausame Literatur, ro-
mantische Literatur, die deutsche Zivilisation, deutsche
Grammatik, Übersetzung, das zwanzigste Jahrhundert
in Film und noch mehr. Es war ein so gutes Gefühl,
zweimal pro Woche Deutsch zu reden, aber es war
nicht genug. Nach drei Jahren konnte ich mir nicht
vorstellen, länger Deutsch zu lernen ohne Deutschland
zu besuchen. Ich habe mich entschieden, mich um einen
Austausch oder ein Auslandsprogramm in Deutschland
zu bewerben, und als ich über meine Uni suchte, fand
ich das VDAC-Programm.
Ich glaube, dass ich nicht erklären muss, was zwi-
schen dann und jetzt passiert ist. Ich bin am 8. Septem-
ber in Deutschland angekommen. Und niemals könnte
ich dieses Datum vergessen, weil es für mich der Tag
war, an dem ich meine Träume verwirklichte. Viele Leute
daheim fragen, wie es ist, in Europa oder Deutschland
zu leben, und manchmal finde ich es schwierig, das zu
erklären. Wie kann ich meinen Alltag beschreiben und
ausdrücken, was für ein Abenteuer es ist? Wie kann ich
beschreiben, genau wie anders es manchmal ist, oder
wie schwierig aber auch aufregend das Leben im Aus-
land ist? Ich glaube, dass jemand, der niemals weg von
zu Hause war, fast nichts davon verstehen kann, wie es
sich anfühlt, aus seiner Komfortzone herauszukommen.
Es gibt sogar ein Sprichwort, dass das Leben am Ende
deiner Komfortzone beginnt.
Dann kommt also die wichtigste Frage: Was habe
ich hier gemacht? Wo fange ich bloß an? Ich habe stu-
diert, aber nicht wie ich in Amerika studiert habe. Nicht
nur, weil es wegen der Sprache schwieriger ist, aber
auch, weil es ein ganz anderes System ist. Alles klappt
nicht gleich, sondern hängt fast total von deiner eigenen
Verantwortlichkeit ab. Wenn du bestehst, dann ist es
dein Verdienst, und wenn du durchfällst, ist es deine
Schuld. Ich habe ziemlich viel Glück gehabt, weil meine
Dozenten verstanden haben, dass ich Austauschstudent
bin, und sie haben mir in ihren Kursen geholfen. Dies
ist etwas, das ich hier oft bemerkt habe. Leute hier sind
hilfreich, nicht nur an der Uni oder im Wohnheim, son-
dern überall. In meinem ersten Semester hier, war ich in
Karlsruhe, Freiburg im Breisgau, Heidelberg, Hamburg,
Berlin, Köln, Duisburg, München, Dobel, Bad Herren-
alb, Mühlbach, Frankfurt, Wiesbaden, Trier, Pforzheim,
Amsterdam, Hilversum, Paris, Wien, Prag und vielleicht
noch ein paar anderen Städten.
Was kann ich über Europa sagen? Dass ich manche
der nettesten Leute, die ich im Leben kennengelernt
habe, hier in Deutschland und Europa kennengelernt
habe. Gemeinschaft bedeutet hier etwas, das ich mir
vorher niemals hätte vorstellen können. Es bedeutet für
mich, dass ich mich hier immer bequem und sicher fühle.
Ich weiß nicht, was ich noch schreiben soll, aber
nicht, weil ich nichts zu schreiben hätte, sondern, weil
ich fürchte, dass ich nicht aufhören werde. Es gibt Ge-
schichten von den letzten sechs Monaten, die ich nur
als Roman erklären könnte. Aber was ich vielleicht kurz
beschreiben kann, sind einige Gefühle, die ich manch-
mal hier hatte. Wie schön es ist, unter einem Tor zu
stehen, das die Römer in Trier gebaut haben, und an das
zu denken, was sie gedacht haben, als sie am gleichen
Platz mehr als tausend Jahre vor mir gestanden haben!
Als Amerikaner glaube ich, dass wir einen ziemli-
chen Abstand zum Zweiten Weltkrieg haben. Bei uns
gibt es keine Ruinen oder zerstörte Gebäuden, und das
bedeutet, dass unser Verständnis anders ist. Aber wäh-
rend meiner ersten sechs Monate hier, habe ich mit
meinen eigenen Augen gesehen, wie entsetzlich und
grausam dieser Krieg für Europa war. In Amsterdam
war ich in dieser kleinen Haushälfte, wo Anne Frank
und ihre Familie sich versteckt haben, und habe ich
bemerkt, gelernt und gefühlt, wie dieser Krieg ganz
Europa betroffen und geändert hat. Es gibt aber auch
Orte, wo man sich richtig glücklich fühlt. Ich denke an
die East Side Gallery in Berlin, wo Leute trotz allem
gegen Unterdrückung und Teilung triumphierten, und
sie haben manche der schönsten Bilder gemalt, die von
Politik, Umwelt und Menschlichkeit inspiriert wurden.
Am Ende möchte ich nur erwähnen, dass ich
in den letzten sechs Monaten mehr über mich
selbst, die Welt, Menschlichkeit, Umwelt, Kunst,
und Geschichte gelernt habe. Jeden Tag lerne ich
immer etwas Neues, in Vorlesungen, Museen,
Galerien und im Alltag. Ich weiß, dass das, was
ich hier schon gemacht und gelernt habe, mein
Leben schon verbessert und geändert hat, und ich
danke dem VDAC für die Möglichkeit.
17gazette N° 2 | Juli 2016
S T U D E N T E N A U S T A U S C H | S T U D E N T E X C H A N G E
Bielefeld has become a home away from homeTaylor Wilson · Troy, Alabama / Bielefeld
When I first got to Ger-
many, I stepped off the
plane and, not long
after, boarded my first-
ever train. As I watched
the passing scenery, I
was filled with a sen-
se of awe. Now, many
months later, that awe has not disappeared. If
anything, it has increased. So different, yet so
similar; a new place with new people and a
new culture. It’s absolutely beautiful. I now have
friends from all over the world. This trip has
really only just begun, but I’ve already learned
so much.
People are the same at the core, no matter where
they are from. My first experience in Germany happened
to be at the airport train station while I was waiting for
the train. An older gentleman tried to offer me help, as
I’m sure I looked completely exhausted and confused.
He spoke no English, and I spoke no German, but so-
mehow we made do with hand gestures and smiles.
The language barrier at that moment did not matter. It
was a gesture of kindness that needed no translation
and made me feel more comfortable about having just
crossed an ocean to a new and unfamiliar land.
It hasn’t been without its hardships, though.
I had some problems getting registered and mana-
ging classes at first, but in the end, it all worked out.
I just had to have patience and learn to ask the right
people for help. Traveling by train and public trans-
portation was a struggle at first for me. If it were
not for the Deutsche Bahn app and the kindness of
others, I would have had a much rougher time. I’m
used to cars and airplanes, so everything else –
trams, trains, buses – was new to me, and having to
start figuring it all out while sleep-deprived and jet-lag-
ged was not the best experience. I’ve lost count of how
many times I’ve wanted to rip my hair out because I’ve
gotten on the wrong train or missed my connection. I’ve
dealt with a lot of confusion and frustration concerning
trains and other modes of public transportation. I’ve
finally gotten used to it for the most part, and now have
more confidence when I travel by myself.
There are definitely times when I fight loneliness,
and sometimes I long for home and old friends. Even
then, though, I would never give up this experience
or change my decision to come here. I’ve grown. I’ve
learned how to stand more firmly on my own two feet.
I’ve gained new friends and memories that I will cherish
for a lifetime. Bielefeld has become a home away from
home. It has wormed its way into my heart, and I’m
never letting go of what this small city has taught me.
The next semester, I am sure, will continue
to have its ups and downs. This time, though, I
am more prepared and self-confident. I will take
what comes and learn, grow, and expand from it.
I am eternally grateful for having been given the
chance to live my dream and expand my horizon.
Eine positive Einstellung hilft gegen HeimwehJose Alvarez · Gainesville, Florida / Potsdam
Als ich ausgewählt
wurde, in Deutschland
zu studieren, wusste
ich sofort, dass die-
ses Stipendium eine
große Gelegenheit ist.
Meine Ziele, als ich in
Potsdam ankam, waren
mein Deutsch zu verbessern und neue Erfahrun-
gen zu sammeln, welche mir die Potsdamer Uni-
versität gibt. Insgesamt habe ich diese Ziele und
mehr erfüllt und ich bin mit den letzten Monaten
zufrieden.
Am Anfang des ersten Semesters an der Univer-
sität Potsdam habe ich mich sehr überfordert gefühlt,
aber ich habe mich sehr schnell angepasst. Obwohl der
Unterricht für mich zu kompliziert war, gewöhnte ich
mich schließlich an diesen, und je weiter das Semes-
ter fortgeschritten war, desto mehr konnte ich verste-
hen. Außerdem hatte ich das Dilemma, dass ich keine
anderen deutschen Studenten kennenlernen konnte.
Entweder war mein unterdurchschnittliches Deutsch
oder die Zeit, die ich mit Erasmus-Studenten verbrachte,
das Problem, das dazu führte, dass ich wenige deut-
sche Freunde hatte. Aber nach vielen Versuchen (und
vielen peinlichen deutschen Sprachfehlern) habe ich
einige deutsche Freunde gefunden. Für mich ist das
wichtig, weil ich dem sogenannten „Erasmus-Kreis“
entkommen bin. Viele Studenten lernen nur Leute ken-
nen, die auch Erasmus-Studenten sind. Nicht nur kann
ich Deutsche und ihre Kultur besser verstehen, sondern
wir machen auch coole Dinge wie eine Wochenendreise
nach Hamburg. Zwischen meinen Uni-Freunden und
den VDAC-Clubtreffen in Berlin bin ich fast nie allein.
Damit will ich aber nicht sagen, ich hatte keine Prob-
leme. Zum Ersten sind die typischen Probleme, die man
hat, wenn man nach Deutschland umzieht: schlechte
Deutschkenntnisse, kulturelle Unterschiede und andere
kleine Unbequemlichkeiten, die Sie schon kennen. Ich
hatte auch persönliche Schwierigkeiten, die ich nicht
erwartet hatte: Ich wusste, dass der Winter kälter sein
würde, aber dass es am Tag nur acht Stunden hell ist,
war unerträglich. Trotzdem bin ich immer positiv einge-
stellt und das hilft mir, wenn ich Heimweh habe. Wie
Rocky Balboa (oder soll ich sagen, Max Schmeling?)
stehe ich wieder auf, wenn etwas Negatives passiert.
Ein wichtiger Grund, warum ich von den USA weg-
gehen wollte, war meine generelle Unzufriedenheit mit
der amerikanischen Kultur. Zu meiner Überraschung
haben hier viele Leute gedacht, dass ich „super-ame-
rikanisch“ bin. Als ich in den USA war, habe ich mich
nicht mit der amerikanischen Kultur identifiziert, oder
zumindest dachte ich das. Jetzt bemerke ich, dass mein
amerikanischer Hintergrund ein wichtiger Teil von mei-
ner Identität ist, und ich brauchte nur eine Reise nach
Europa, um das zu lernen.
Mein erstes Semester an der Universität Pots-
dam war ein Erfolg, und ich bin überzeugt, dass
das nächste Semester noch besser sein wird.
18 gazette N° 2 | Juli 2016
Gail Knowles6 rue Notre-Dame-du-Pre27500 Pont [email protected]
Prof. ret. William Wren McNabb1804 South College Ave.Newark, DE 19703 · [email protected] [email protected]
Montgomery & Mary-Ann Meigs70 Marvelle RoadFayetteville, NY, [email protected]
Gie Kyrios4477 Longmadow Dr.Sarasota, FL 34235Tel.: +1-941-3775236
Marie Hoffmann5340 Alhambra Valley RoadMartinez, CA 94553-9742Tel. +1925-372-6665E-Mail: [email protected]
n BambergInternational Women’s Club Bamberg e.V.Erika SchielkeMaria-Ward-Str. 40a96047 [email protected]
n Berlin Atlantische Initiative Berlin e.V.Dr. Johannes BohnenWilhelmstraße 67a10117 BerlinTel. 030 20 63 37 88Fax 030 20 63 37 90bohnen@atlantische-initiative.orgwww.atlantische-initiative.org
German-American Club of Berlin/D-A Club von BerlinDoris Linne Tietzenweg 3812203 BerlinTel. 030 8470 [email protected]
n BielefeldDeutsch-Amerikanische Gesellschaft Ostwestfalen-Lippe e.V. BielefeldRosemarie KelleSalzuflerstraße 54b33719 Bielefeld Tel. 0521 [email protected]
n Dresden Initiative Junger Transatlantiker/ Young Transatlantic Initiativec/o Jonas EmmerichMarienberger Straße 1601279 DresdenTel. +49 176 [email protected] www.junge-transatlantiker.de
WEBSITE TEAM CLUBS
AMERICAN LIAISONS
Anja SeitzOsterbekstr. 92i22083 HamburgTel. 040 [email protected]
n VDAC Alumni e.V.Julia ZimmermannAltenbrucher Damm 3947249 DuisburgTel. +49 172 [email protected]
n Beauftragte für den Jugendaustausch | Youth Work ChairpersonAntonia SchroeterAm Linderkirchhof 299090 ErfurtTel. 0157 [email protected]
n Vizebeauftragte für den Jugendaustausch - Youth Work Vice Chairperson:Oliver ScheelePeschkestraße 1312161 BerlinTel. 0162 [email protected]
n Media Coordinator Heiko TeigelkötterCaldenhof 159063 HammTel. [email protected]
n Berater in Verfahrensfragen | ParliamentarianHans-Georg AugustinowskiPlatzl 480331 MünchenTel. 089 [email protected]
n Alumni CoordinatorAnja SeitzOsterbekstr. 92i22083 HamburgTel. 040 [email protected]
n Event-Beauftragte | Event ChairpersonBrigitte LeverenzIm Oberkämmerer 2167346 Speyer06232/[email protected]
n Berater | AdvisorJacob SchrotWeidensteig 414776 BrandenburgTel. 0176 [email protected]
n Präsident | PresidentSigrid Behnke-DewathApollostraße 1096178 PommersfeldenTel. 09548 8234Fax 09548 [email protected]
n Vizepräsidentin | Vice PresidentVolker Schüttenhelm Heidenbachswald 3057234 [email protected]
n Schriftführer | SecretaryN.N.
n Schatzmeister | TreasurerKai C.ZimmermannAltenbrucher Damm 3947249 DuisburgTel. -Fax [email protected]
n Vizeschatzmeister | Vice TreasurerPawel BobinskiKolwitzstraße 8010435 BerlinTel. 0173 [email protected]
n gazette Redakteurin | EditorDana KittelSchlehdornweg 3099097 ErfurtTel. 0176 [email protected]
n Vorsitzender Studenten-austausch | Student Exchange ChairpersonMike PilewskiPognerstraße 1481379 MünchenTel. 0172 [email protected]
V D A C – W I C H T I G E A D R E S S E N | F G A C – I M P O R T A N T A D R E S S E S
VORSTANDSMITGLIEDER | BOARD MEMBERS
18 gazette N° 2 | Juli 2016
19gazette N° 2 | Juli 2016
V D A C – W I C H T I G E A D R E S S E N | F G A C – I M P O R T A N T A D R E S S E S
n DuisburgD-A Freundeskreis Niederrhein e.V.Andreas KloseHaselweg 1847198 Duisburgmobil 0160 888 6889eFax 0201 825 695 [email protected]
n ErfurtD-A Gesellschaft Erfurt e.V.Horst HeilekSaalfelder Straße 2299099 ErfurtTel. +49 179 [email protected]
n Gießen / Wetzlar„Die Brücke“ e.V.Roger SchmidtBuchenweg 635415 PohlheimTel. 0641 [email protected]
n HamburgD-A Frauenclub Hamburg e.V.Dorothee HagenMittelweg 5820149 HamburgTel. 040 [email protected]
n HeidelbergD-A Frauenclub / G-A Women’s Club Heidelberg e.V.Karin Lister (Deutsche Präsidentin)Im Eichwald 1069126 HeidelbergTel. 06221 [email protected]
Brenda Fellmer(Amerikanische Präsidentin)Semmelsgasse 1069117 HeidelbergTel. +49 176 [email protected]
n KaiserslauternDAIF Club / GAIW Club Kaiserslautern e.V.Christine SchneiderBenzinoring 5767657 KaiserslauternTel. 0631 89 24 [email protected]
n KarlsruheInternational Women’s Club Karlsruhe e.V.Renate Nobbe Glogauer Straße 3076139 KarlsruheTel. +49 721 [email protected]
n KasselInternationaler Frauenclub Kassel e.V.Dagmar BielLindenbeutel 734317 HabichtswaldTel. 05606 [email protected]
n KoblenzD-A Club Koblenz e.V.Hans-Dieter Werner(Vorsitzender)Auf den Weiden 1556220 KaltenengersTel. 02630 [email protected]
Julius Mittler(stv. Vorsitzender)Schützenstraße 4656068 KoblenzTel. 0621 [email protected]
n Koblenz-HahnInternationaler Frauenclub Rhein-Mosel e.V. Erika PohlmannMartin-Luther-Str. 8856112 LahnsteinTel. & Fax 02621 [email protected]
n MainzD-A Club Mainz e.V.Ursula Bell-KöhlerMühlweg 3455128 MainzTel. 06131 331581Fax 06131 [email protected] www.german-american-club.com
n Mannheim D-A Frauenarbeitskreis Mannheim e.V.Christine Müller Ortenaustr. 13 68163 Mannheim Tel. 0621 817594 [email protected]
n MünchenD-A Frauenclub e.V. / G-A Women’s Club e.V.Ulrike KellnerBlutenburgstraße 75a80634 MünchenTel. 089 71056814Mobil 0160 94813710
D-A Herrenclub München e.V. / G-A Men’s Club Munich e.V.Erich WölfingerFischerstraße 1482178 PuchheimTel./ Fax 089 [email protected]
n NeussD-A Gesellschaft Neuss e.V.Thomas Schommers Gut Selikum 141466 Neuss - Germany Tel. 02131 381750Fax 02131 381748 Mobil +49 172 8521166 [email protected] [email protected] www.dagn.de
n Nürnberg-FürthG-A Women’s Club Nürnberg-Fürth e.V.Ursula ZeidlerHegelweg 390571 SchwaigTel./Fax 0911/ 507 52 57Mobil 0151 18 66 24 [email protected]
n SiegenD-A Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein e.V.Volker SchüttenhelmPostfach 12 01 4457022 Siegen Tel. 0271 – 23868 [email protected]
n StuttgartG-A Club 1948 StuttgartWalter Scott BeardFeinbauweg 973650 WinterbachTel. 07181 [email protected]
G-A Women’s Club Stuttgart e. VGaby Weber (Deutsche Präsidentin)Erwin-Hageloh-Str. 6870376 StuttgartTel. 0151 [email protected]
Pat Schulz(American President)Altenburgerweg 375365 Calw-HirsauTel. 0151 [email protected] www.gawc-stuttgart.org
n WiesbadenAssociation of Good NeighborsGary L. BautellGustav Freytag Str. 1065189 WiesbadenTel. 0611 300205Fax 0611 [email protected]
n WürzburgInternationaler Frauenclub Würzburg e.V.Brigitte DriehausMeisenweg 597299 Zell am MainTel. / Fax 0931 [email protected]
Bei Adressänderungen von Clubpräsidenten und Clubanschriften, Änderungen für den gazette Versand oder
Änderungen von Lieferkonditionen senden Sie bitte Ihre E-Mail direkt an [email protected]
19gazette N° 2 | Juli 2016
20 gazette N° 2 | Juli 2016
Fotos Annika Fetzer
VDAC Seminar vom 17. bis 19. Juni in KoblenzAmelie Klein 2016/17 · Uni Mainz/ Dartmouth College
Abschlussseminar 2016 mit den diesjährigen amerikanischen Studenten
Vom 17. bis zum 19. Juni hatte der VDAC
das letzte Seminar für die diesjährigen ameri-
kanischen Stipendiaten organisiert. Es war
gleichzeitig auch das erste Seminar für die
„Out goings“, die neuen deutschen Stipendiaten,
die sich auf Ihre Ausreise im Herbst vorbereiten.
Ein Treffen voller Vorfreude und Wehmut, vor
einer – dem Anlass entsprechend angemessen –
dramatischen Kulisse, der Jugendherberge
„Festung Ehrenbreitstein“.
Die Jugendherberge überblickt als Teil der Festung
ganz Koblenz und bietet zu jeder Tages- und Nachtzeit
atemberaubende Aussichten über die Stadt und den Zu-
sammenfluss von Rhein und Mosel, das „Deutsche Eck“.
Nach der Anreise und Zimmerverteilung bis
16:00 Uhr am Freitag begann erwartungsgemäß das
große Kennenlernen. Die neuen deutschen Stipen-
diaten machten sich untereinander bekannt und be-
gannen sich nach amerikanischen Studenten ihrer
zukünftigen Universitäten umzuschauen.
Im Anschluss an das Abendessen begann das ers-
te Seminar für alle Teilnehmer, bei dem nach einer
kurzen Vorstellungsrunde kulturelle Unterschiede
und mögliche Problematiken angesprochen sowie
Besonder heiten der amerikanischen College-Kultur
erläutert wurden. Nach dem Ende des offiziellen Pro-
gramms wurde das Kennenlernen in lockerer Runde
fortgesetzt und Freundschaften mit zukünftigen Kom-
militonInnen geschlossen.
Am nächsten Morgen erhielten wir nach dem Früh-
stück in der Jugendherberge eine sehr interessante
Führung durch die Festung in englischer Sprache aus
der Perspektive eines britischen Spions. Während
der anschließenden kurzen Pause konnten wir bei
ein paar Snacks einem Jazz Konzert auf der Festung
zusehen und -hören.
Danach fuhren wir als Gruppe gemeinsam in die
Innenstadt, wo der Koblenzer Verband eine Stadt-
führung für die Gruppe organisiert hatte und uns so –
aufgeteilt in zwei Gruppen – die Möglichkeit bot,
Koblenz näher kennenzulernen und anschließend ein
Eis zu essen oder die Stadt alleine weiter zu erkunden.
Nach dem gemeinsamen Abendessen in der
Jugend herberge begann das zweite Seminar, in dem
amerikanische Studenten gemein-
sam mit Annika Fetzer ihre jeweili-
gen Heimatuniversitäten vorstellten
und Fragen der deutschen Stipendi-
aten/innen beantworteten. Eigen-
heiten und Besonderheiten der Unis
wurden besprochen und weitere logistische Details
wie Gepäckgröße, Versicherungen und Autovermie-
tung erläutert. Anschließend begingen wir mit etwas
Wein zusammen den letzten Abend der amerikani-
schen Studenten und viele neue Verbindungen wurden
geschlossen.
Nach der Räumung der Zimmer und dem Frühstück
begann am nächsten Tag der letzte Teil des Seminars,
in dem Mike Pilewski bei der Verabschiedung für jeden
amerikanischen Studenten sehr schöne persönliche
Worte fand und die letzten Tipps und Tricks für die
deutschen Studenten besprochen wurden. Nach dem
Mittagessen begannen der Abschied und die Abreise.
Insbesondere für die „Outgoings“ war die
Veranstaltung ein wichtiger und wertvoller Teil
der Vorbereitung auf den Studienaufenthalt in
den USA.
S T U D E N T E N A U S T A U S C H | S T U D E N T E X C H A N G E
21gazette N° 2 | Juli 2016
Jugendseminar in Berlin
Die Jugendlichen hatten eine intensive, span-
nende und gute Zeit in Berlin. Es war schön, da-
bei auch die Convention des VDAC besuchen zu
können und vielleicht ein paar Köpfe von morgen
für den Studentenaustausch oder sogar die Ver-
bandsarbeit zu begeistern.
Das Programm war sehr anspruchsvoll, wir haben
in nicht einmal 48 Stunden viel gesehen. Los ging es
mit einem gemeinsamen Abend bei bestem Wetter in
einem Park in Sichtweite des Potsdamer Platzes. Dort
hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Ge-
legenheit, sich gegenseitig über verschiedene Spiele
kennenzulernen.
Nach der ersten Nacht in der Jugendherberge wurde
uns von einer freundlichen Besucherführerin das Reichs-
tagsgebäude des Deutschen Bundestages gezeigt. Da-
bei spielte nicht nur die wechselvolle Geschichte des
Gebäudes, sondern auch die Funktionsweise des Parla-
mentes eine Rolle. Besonders beeindruckt zeigten sich
die Teilnehmenden von den Inschriften der sowjetischen
Eroberer an den alten Mauern des Reichstages, den sie
V D A C J U G E N D A R B E I T | Y O U T H W O R K
im Mai 1945 gestürmt hatten. Mit der Kohle, die teil-
weise noch vom Reichstagsbrand Jahre zuvor dort lag,
schrieben sie ihre Namen und Botschaften auf den Stein.
Bei einem kurzen Spaziergang konnten dann
weniger bekannte Einrichtungen der amerikanischen
Verwaltung Berlins entdeckt werden. Vorbei ging es
am heutigen Konsulat, das sich auf dem Gelände des
ehemaligen Headquarters befindet. Dort plante bei-
spielsweise Lucius D. Clay die gesamte Luftbrücke.
Auf dem Außen gelände des Outpost Theater, heute
das Alliierten museum, waren originale Mauerele-
mente, ein britischer „Rosinenbomber“ und das letzte
Text Oliver Scheele und Antonia Schröter Fotos Jakob Meineke Wachhäuschen des Checkpoint Charlie zu entdecken.
Am Abend rundete das Festbankett des VDAC einen
intensiven Tag ab. Hier wurde auch der Studentenaus-
tausch vorgestellt, für den sich einige Teilnehmerinnen
und Teilnehmer bereits sehr interessiert zeigten.
Die Verabschiedung fand dann im Museum „Story of
Berlin“ statt. Hier hatten die Jugendlichen, nach einem
Rundgang durch einen ehemaligen Zivilschutzbunker,
die Möglichkeit, mehr über die gesellschaftlichen Span-
nungen im eingemauerten Teil Berlins zu erfahren. Die
Ausführungen über die Studentenbewegung beleuch-
teten diese anschaulich.
22 gazette N° 2 | Juli 2016
C L U B N E W S
Text Doris Köpfle, Gruppenfoto Karin Katzenberger-Ruf, RNZ, HD
DAFC Heidelberg e.V. / G-A Women’s Club Heidelberg e.V.
Im Sommer letzten Jahres hatte der
Deutsch-Amerikanische Frauenclub Heidelberg
einen Poster-Zeichen-Wettbewerb für 14-18jäh-
rige Jugendliche ausgeschrieben. Das Motto
lautete „Deutschland begegnet USA – USA
meets Germany“. Die Schirmherrschaft hatte
der Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg Dr.
Eckart Würzner und auf amerikanischer Seite
Thomas C. Jones, Brigadier General, U.S. Army
(ret) übernommen.
Die Jugendlichen zeigten sich sehr kreativ und mit
tollen Ideen, um die Gemeinsamkeiten und auch die
Unterschiede zwischen den beiden Nationen und ihrer
Menschen darzustellen. Sich die Hände reichen, über
Brücken gehen, Gegenüberstellung von Landschaften,
Bauwerken und verschiedenen Lebensweisen sind
nur einige der Symbole, die die Jugendlichen in ihren
Postern zum Ausdruck brachten.
Die Urkunden wurden bei der Eröffnung des dies-
jährigen PfennigBasars am 18. Februar im Bürgerhaus
HeidelBERG, Emmertsgrund an die Jugendlichen durch
Bürgermeister Wolfgang Erichson und Lieutenant
Colonel Larry Applebaum übergeben. Für die besten
Arbeiten wurden Geldpreise ausgesetzt. Den 1. Preis
erhielt Nicole Schulz, den 2. Preis Santhila Kittikon-
worakun und den 3. Preis teilten sich Mirijam Kremer
und Noel Neubauer. Anerkennungspreise gingen an
Niko Thomitzek, Laura Gänzler und Liam Hawkins.
Geplant ist eine Ausstellung der Poster im
Herbst 2016.
In summer 2015, and within the framework of
our youth work, the DAFC announced a Poster
Contest for 14–18 year old youths in the Rhein
Neckar Zeitung. The motto was “Deutschland
begegnet USA-USA meets Germany“. For this
contest, the Lord Mayor Dr. Eckart Würzner and
retired American Brigadier General Thomas
Jones took over the patronage.
The teenagers showed that they were really
creative and had great ideas. There were common
grounds, but also differences in the two nations and
their individual descriptions, i.e., to reach out with
your hands; to go over bridges; comparisons of various
landscapes, buildings; the different ways of life. These
were just a few of the symbols that the youngsters
showed in their work.
The certificates were presented at the opening
ceremony of the Pfennig Bazaar on 18 February 2016 at
the Bürgerhaus, Heidelberg-Emmertsgrund by Mayor
Wolfgang Erichson and retired Lieutenant Colonel
Larry Applebaum. The first prize went to Nicole Schulz,
the second prize to Santhila Kittikonworakun and the
third prize to Mirijam Kremer and Noel Neubauer.
Recognition prizes went to Niko Thomitzek, Laura
Gänzler and Liam Hawkins.
An exhibition of the Posters may be held in
the fall of this year.
Youth Poster Contest GAWC Heidelberg 2015
Doris Köpfle vom DAFC (links); vordere Reihe (v.lks.):
Santhila Kittikonworakun (2. Preis), Nicole Schulz (1.
Preis), Laura Gänzler (Anerkennungspreis); hintere
Reihe (v.lks.): Niko Thomitzek (Anerkennungspreis),
Mirijam Kremer (3. Preis), Liam Hawkins (Anerken-
nungspreis), Noel Neubauer (3. Preis)
Die Vergabe der Preise erfolgte während der Eröff-
nungsfeier des PfennigBasars am 18. Februar 2016 im
Bürgerhaus „HeidelBERG“, Emmertsgrund.
Poster-Jugend-Wettbewerb des DAFC Heidelberg 2015
3. Preis
3. Preis
1. Preis
2. Preis
Die Urkunden wurden an die Preisträger von
Bürger meister Wolfgang Erichson und LTC Lawrence
Apple baum übergeben.
Preisträger des Poster-Wettbewerbes des DAFC Heidelberg
23gazette N° 2 | Juli 2016
C L U B N E W S
Text Carolyn E. Harris Fotos Ursula Schnell-Schmitt
DAFC Heidelberg e.V. / G-A Women’s Club Heidelberg e.V.
Am 10. Januar veranstaltete die Stadt Heidel-
berg zum ersten Mal ihr Bürgerfest auf dem ehe-
maligen US-Militärgelände Campbell Barracks.
Das Gelände ging am 1. Januar 2016, nachdem
alle amerikanischen Streitkräfte im Sommer
2013 Heidelberg verlassen hatten, in den Be-
sitz der Stadt Heidelberg über.
Dr. Würzner eröffnete das Bürgerfest mit folgenden
Worten: „Ich freue mich ganz besonders, dass wir
unser Bürgerfest zum ersten Mal auf einer Konver-
sionsfläche feiern und lade alle Bürgerinnen und Bür-
ger ein, sich vor Ort einen Eindruck von den Campbell
Barracks zu verschaffen“. Von überall her strömten
über 12.000 Besucher zum Bürgerfest und für sehr
viele war es das erste Mal, dass sie das markante
Bürgerfest in Heidelberg auf ehem. US-Militärgelände
On 10 January 2016 the city of Heidelberg
invited its citizens to a day-long Open House on the
grounds of the former Campbell Barracks. The U.S.
Army left Heidelberg during the summer of 2013 and
the installation was officially transferred to the city
of Heidelberg on 1 January 2016.
During his opening remarks Lord Mayor Dr. Würzner
said: ”I am very happy, that we are celebrating our
Open House on the grounds of the former Campbell
Barracks and invite all citizens to get to know the
area.” Over 12,000 visitors came and for many of them
it was the first time ever that they got to go inside the
Gate house, the General’s quarters the so-called Eddy
House and were able to walk freely on the grounds.
The German-American-Women Club got invited
to do a bake sale. Many visitors were surprised and
v.lks. Dr. Lore-Vetter, Ursula Wildenau,
Ingrid Dahlmanns, sitzend Barbara Bäck
OB Dr. Würzner, eine Besucherin, sitzend, Ute Philipps, Barbara
Bäck, stehend Ingeborg Buchner und Bettina Keene-Rauterberg
Text Carolyn E. Harris Foto Raphael Seiler
DAFC im Europäischen ParlamentDie Planung begann kurz nach Weihnach-
ten und am 13.4.16 starteten 43 Teilnehmer von
Heidel berg nach Straßburg (Frankreich) zum
Sitz des Europäischen Parlamentes.
Eine Mitarbeiterin der Friedrich-Ebert-Stiftung,
betreute unsere Gruppe und im Anschluss an den
Besuch der Zuschauertribüne trafen wir Peter Simon
(MdEP), gebürtiger Mannheimer, exzellenter Kenner
der Metropolregion Rhein-Neckar. Peter Simon be-
eindruckte mit seinem brennenden Enthusiasmus und
seinem breiten Wissen.
Jeder spürte, dass ihm der persönliche Kontakt zu
den Bürgern wichtig ist und dass er voll hinter dem
folgenden Satz steht: „Wir lassen uns unser Europa
nicht kaputt machen. Niemals. Von Niemand. Nirgend-
wo. Einheit in Vielfalt.“
Torhaus, die Kommandeursvilla „Eddy House“ von
innen sehen konnten und sich frei auf dem Gelände
bewegen durften. Der DAFC Heidelberg war mit einem
Kuchen- und Kaffeestand vor Ort. Viele waren positiv
überrascht und immer wieder hörten wir die Frage:
Wie geht es mit dem Verein weiter, jetzt, wo die Ameri-
kaner weg sind? Ja, der Club besteht weiter mit seiner
stattlichen Mitgliederzahl von 145 Frauen. Unsere
Mitglieder setzen sich aus acht Nationen zusammen.
Und was für unseren Club ganz wunderbar ist, ist die
Tatsache, dass wir seit Mai 2015 eine deutsche und
eine amerikanische Präsidentin haben. Eine Stunde
vor Ende des Festes war das letzte Kuchenstück und
die letzte Tasse Kaffee verkauft.
again and again we were asked about the future of
the GAWC since the Americans have left Heidelberg.
The club is active, we have 145 active members from
8 different nations and as of May 2015 we are very
fortuned to have a German and American president.
One hour before closing we had sold the last piece
of cake and the last cup of coffee.
24 gazette N° 2 | Juli 2016
C L U B N E W S
Besuch im Landtag von Baden-WürttembergText und Foto Gabriele Kloesel-Schäfer
G-A Women‘s Club Stuttgart e.V.
Viel Neues und Interessantes erfuhr eine
Gruppe von Damen, die Mitglieder des GAWC
in Stuttgart sind: sie besuchten den baden-würt-
tembergischen Landtag, der noch wegen der
Renovierung des eigentlichen Landtaggebäudes
im Stuttgarter Kunstgebäude untergebracht ist.
Die Besucherinnen erfuhren, welche Sitzver teilung
der verschiedenen Parteien gegeben ist, wo der Land-
tagspräsident sitzt und welche seine Aufgaben sind,
wo die Plätze des Ministerpräsidenten und seiner Mi-
nister zu finden sind, wie und wo die Protokollanten
arbeiten und wie sich eine Landtagssitzung abspielt.
Um das Ganze wirklichkeitsnahe zu gestalten, wurden
Die Damen des GAWC Stuttgart vor dem Landtag
die anwesenden Damen in die Lage versetzt, die Wahl
des Ministerpräsidenten realitätsnah zu voll ziehen. Eine
solche Wahl findet nach streng vorgegebenen Regeln
statt. Diese wurden den Besucherinnen genau erklärt
und sodann wurde das Wahlprocedere nachgespielt,
was allen Beteiligten viel Spaß machte, auch weil in
Baden-Württemberg die Wahl des Ministerpräsiden-
ten unmittelbar bevorstand.
Vor dem Headquarter der US-Army in Europa (USAR-
EUR) in der Lucius D. Clay-Kaserne in Wiesbaden, lks.
Chief of staff, Brigade general Markus T. Laubenthal
„Die Brücke“ e.V. Gießen-Wetzlar
Besuch im Hauptquartier der US-Army für EuropaText und Foto Roger Schmidt Mission Command Center im General John M. Shali-
kashvili-Gebäude auf dem Plan.
Als erster Bundeswehroffizier wurde Laubenthal
als Chef des Stabes des Oberkommandierenden
vom USAREUR-Oberbefehlshaber, Lieutenant Ge-
neral Donald M. Campbell Jr., berufen, erfuhren die
Brücke- Besucher – eine besondere Ehre und ein Ver-
trauensbeweis in die deutsch-amerikanische Zusam-
menarbeit, wie Laubenthal in seinem Vortrag unter
dem Titel „Strong Europe – Starkes Europa“ zu seiner
Berufung hervorhob. Damit unterstehen ihm persönlich
und organisatorisch 800 Soldatinnen und Soldaten des
Stabes der US-Army Europe. Zudem unterstützt er den
Oberbefehlshaber bei der Integration in die NATO und
andere Partner der USAREUR.
Die Herausforderungen sind komplexer geworden
angesichts von Bedrohungen, die auch in Europa wie-
der größer geworden sind. Sie erfordern entsprechen-
de Maßnahmen in den Planungen, denen sich das
Militär zum Schutz ihrer Partner, aktuell besonders der
baltischen Staaten und deren südöstlichen Nachbarn
stellen würden, betonte er. Nach dem Vortrag und einer
Rundfahrt durch das Kasernengelände stand noch die
Besichtigung des Airfields mit den dort stationierten
Black Hawk-Hubschraubern und den Flugzeugen auf
dem Plan. Abschließend ging es weiter zu Kaffee und
Kuchen auf die benachbarte Hofgut-Domäne Mecht-
hildhausen, bevor es nach einem überaus sonnigen
Tag mit vielen Informationen zurück nach Mittel hessen
ging. Gedankt wurde dabei besonders den amerikani-
schen und deutschen Gastgebern in Wiesbaden sowie
Vorstandsmitglied Petra Bröckmann, die für „Die Brü-
cke“ den Besuch organisiert hatte.
Eine 48-köpfige Gruppe des Deutsch-Amerika-
nischen Klubs „Die Brücke“ Gießen-Wetzlar war
zu Gast im neuen Hauptquartier der US-Army in
Europa (USAREUR) in Wiesbaden.
Begrüßt wurden die mittelhessischen Gäste vom
„Chief of staff“, Brigadegeneral Markus T. Laubenthal
in der Lucius D. Clay-Kaserne. Neben der Besichtigung
des Army-Museums stand eine Stippvisite des neuen
25gazette N° 2 | Juli 2016
C L U B N E W S
In diesem Jahr hatte der DAFAK Mannheim
zweifachen Grund zu feiern: 65 Jahre DAFAK und
35 Jahre „Pfennigbasar“. Diese beiden Jubiläen
feierten wir während einer Oldtimer-Straßen-
bahnfahrt zusammen mit unseren besonderen
Ehrengästen, die uns schon seit Jahren fördernd
begleiten.
Unsere Präsidentin Frau Christine Müller begrüß-
te die Gäste sehr herzlich. Bürgermeisterin Frau Dr.
Freundlieb gratulierte uns im Namen der Stadt Mann-
heim; Frau Fürst Diery, ehemalige Bürgermeisterin
der Stadt Mannheim und langjährige und sehr enge
Freundin des DAFAK, hielt die Festrede mit einem
historischen Rückblick. Abschließend berichtete Herr
Dr. Hummel von den Plänen der Stadt, auf den von
den Amerikanern aufgegebenen Konversionsflächen
ein Museum mit einem Raum für den DAFAK einzu-
richten. Alle Gastredner würdigten und anerkannten
die über viele Jahre hin bewiesenen Anstrengungen
und Erfolge unseres Clubs.
In einer alten nostalgischen Straßenbahn, der
„Sixty-Bahn“, fuhren wir – insgesamt 60 Fahrgäste –
fröhlich und erwartungsvoll in einer zweistündigen
Reise durch Mannheim und die nähere Umgebung un-
serer Stadt. Bei solchen Geburtstagen darf der Blick
in unsere Clubgeschichte nicht fehlen. Der Mannhei-
mer Arbeitskreis wurde 1951 gegründet. Zu dieser
Zeit war der schreckliche Krieg mit Tod, Verwüstung
und Elend so vieler Menschen erst wenige Jahre
vorüber. Mannheim war eine Ruinenstadt und stand
unter der Besatzung des amerikanischen Militärs; es
fehlte den Einwohnern am Notwendigsten, an allen
Ecken und Enden.
Anfangs standen Signale der Politik auf „Non-Frater-
nisation“. Es war den amerikanischen Besatzern schlicht-
weg verboten, sich mit Deutschen zu „verbrüdern“. Doch
schon bald zeigte sich ein Wandel in der amerikanischen
Haltung und es gab hochoffiziell grünes Licht für freund-
schaftliche Bande zum Nutzen der deutschen Bevölkerung
und der amerikanischen Besatzungsmacht.So geschah
es, dass die Gattin des damaligen Oberbürgermeisters
der Stadt Mannheim, Frau Heimerich, 1951 gemeinsam
mit einigen amerikanischen Offiziersfrauen die Gunst der
Stunde nutzte. Ein kleiner Kreis deutscher und amerika-
nischer Frauen fand sich zusammen und gründete den
Deutsch-Amerikanischen Frauenarbeitskreis. Ihr Plan
und ihre Marschrichtung waren, sich durch gemeinsame
Arbeit und persönlichen Einsatz für das Gemeinwohl der
Stadt und ihrer Bevölkerung einzusetzen. Durch dieses
Ziel und auf diesem Weg lernten sich beide besser ken-
nen und verstehen.
Schon bald unterstützten die Mitglieder des Clubs
zwei Wärmestuben, finanziell und persönlich. Das
Geld dafür erwirtschaftete der Club damals aus dem
Verkauf von gesammelten Kleidungsstücken. Dieses
Vorgehen bedeutete die Urzelle des „Pfennigbasars“
in Mannheim. Es war eine neue Idee, sie kam aus
Amerika und sie wurde in Mannheim 1951 vom DAFAK
zum ersten Mal umgesetzt. Unter dem Stichwort „Ge-
braucht und Gut erhalten“ wurden den Clubdamen
Kleidungsstücke, vorwiegend amerikanischer Her-
kunft, überbracht, die sie sortierten und zu niedrigen
Preisen im „Thriftshop“ verkauften. Wir würden heute
wohl Flohmarkt dazu sagen. Der Erlös kam wohltäti-
gen Zwecken zugute, eine Tradition, die wir bis heute
zielstrebig und lebhaft fortführen.
Später entwickelte sich aus diesen Anfängen unser
heutiger Pfennigbasar, der als wertvolle Einrichtung
jedes Jahr von vielen Kaufinteressenten besucht wird.
Während der Woche des Pfennigbasars sind alle Club-
mitglieder eingespannt und beweisen eindrucksvoll or-
ganisatorische und kaufmännische Höchstleistungen.
Obwohl es den „Pfennig“ schon lange nicht mehr gibt,
ist der „Pfennigbasar“ in Mannheim eine Institution,
die nicht mehr wegzudenken ist.
Kaum vier Jahre nach der Gründung des DAFAK
gab es 1955 eine weitere Innovation, die dann über
viele Jahre in Mannheim eine Tradition entfaltete:
In diesem Jahr fand der erste Nikolausball in Mann-
heim statt. Ein weihnachtlich geschmückter Ballsaal,
festliche Stimmung und der Besuch von Santa Claus –
jährlich neu dargestellt von einer bekannten Persön-
lichkeit, lockte viele Besucher, so dass sich an diesen
Festabenden der Spendentopf füllte. Die Schirmherr-
schaft des Abends hatte jeweils ein amerikanischer
und ein deutscher Repräsentant, meistens ein ame-
rikanischer General und der Oberbürgermeister der
Stadt Mannheim.
Ab dem Jahr 2001 beendeten wir die Nikolausbälle,
da die Vorbereitungen und die Miete des Ballsaals
unsere zeitlichen und finanziellen Planungen über-
stiegen. Wir wollten aber die Idee nicht aufgeben und
riefen deshalb zwei Benefizkonzerte ins Leben. Das
„Nikolauskonzert“ , jeweils im Dezember und das „Früh-
jahrkonzert“, jeweils im Mai. Beide Konzerte erfreuen
sich heute vieler zufriedener Besucher. Zusammen mit
dem Pfennigbasar und den Konzerten haben wir in der
Stadt Mannheim in den vergangenen 65 Jahren mehr
als 2 Mio. Euro als Spenden für wohltätige Zwecke
verteilen können.
Neben dem Sammeln für Spenden waren für uns
die persönlichen Begegnungen mit unseren amerika-
nischen Mitgliedern und deren Familien sehr wichtig.
Durch die gemeinsame Zielsetzung und die gemein-
same Arbeit entstanden freundschaftliche Beziehungen
und Freundschaften, die andauern. Grillfeste, gegen-
seitige Einladungen, Thanksgiving Veranstaltungen und
Weihnachtseinladungen trugen hierzu wesentlich bei.
Seit 1954 gehören wir zum Verband der
Deutsch-Amerikanischen Clubs und engagieren uns
seitdem finanziell und auch persönlich im deutsch-
ameri kanischen Studentenaustausch.
Wir haben das ursprüngliche Ziel nicht aus den
Augen verloren, sondern – wenn auch in veränderter
Form – immer weiterverfolgt. Durch Ideenreichtum,
Mut und persönliches Engagement schaffen wir be-
deutsame Spendentöpfe, aus denen bedürftige, kultu-
relle und soziale Organisationen und Institute wirksam
unterstützt werden können.
65 Jahre DAFAK Mannheim und 35 Jahre Pfennigbasar
Text Traudl Knab, Fotos Dennis Baranski Pressebüro Stadt Mannheim
DAFAK Mannheim e.V.
26 gazette N° 2 | Juli 2016
C L U B N E W S
Seit Jahren machen unsere Damen jährlich
eine mehrtägige Busfahrt und genießen das Bei-
sammensein in vollen Zügen.
In diesem Jahr besuchten sie den Chiemgau und
das Berchtes gadener Land und machten einen Stopp
in Rosenheim, um im dortigen Lokschuppen an einer
Führung über die Wikinger teilzunehmen. Viel Neues
haben wir gehört über diese Menschen, die im Früh-
mittelalter im Nord- und Ostseeraum gelebt haben. Die
Erlebnisausstellung selbst zeigte viele hochklassige
Highlightobjekte dieser sagenumwobenen Epoche und
klärte auch über deren Götterwelt auf. Alle Damen
waren begeistert.
Weiter ging die Fahrt nach Marquartstein, wo wir
im Weßner Hof sehr gut untergebracht waren.
Der zweite Tag gehörte bei strahlendem Sonnen-
schein und Blütenpracht dem Chiemsee. Der erste
Besuch galt der Herreninsel, wo wir bereits im Au-
gustiner-Chorherrenstift, einem der ältesten Klöster
Bayerns, erwartet wurden. In den historischen Räu-
men des Verfassungskonvents von 1948 erfuhren wir
Wesentliches über die Entstehung des Grundgesetzes
der Bundesrepublik Deutschland nach dem zweiten
Text Gusti Alfa-Stahl
Fotos DAFC Nürnberg-Fürth e.V
Bayerngipfel – Vergnügungsreise der Damen des DAFC Nürnberg-Fürth e.V. vom 21.–24. April 2016
G-A Women‘s Club Nürnberg-Fürth e.V.
Weltkrieg und über die
Geschichte Bayerns.
Nach so viel Information
stärkten wir uns im Gar-
ten der Schlosswirtschaft.
Dann ging es mit dem
Raddampfer zur Frauen-
insel. Von Weitem grüßte
schon das Wahrzeichen, der Glockenturm des Bene-
diktinerinnenklosters, das Herzog Tassilo III. um 770
gründete. Die Damen strömten aus, um sich die Herr-
lichkeiten dieser 13,5 ha großen Insel anzusehen mit
ihren Fischerhäusern, dem Kloster, der Klosterkirche
und dem Torbau aus karolingischer Zeit. Außerdem
musste auch noch der „Espresso des Tages“ einge-
nommen werden.
Über Prien ging es dann wieder zurück ins Hotel
und alle Damen waren nach einem köstlichen Abend-
essen ganz glücklich.
Der dritte Tag war leider sehr trüb, die Laune aber
bestens. Die Fahrt führte uns heute ins Berchtesgade-
ner Land, zuerst auf den Obersalzberg, einem Vorberg
des Kehlsteins. Dort begaben wir uns zum Dokumen-
tationszentrum, das eine ständige Ausstellung über die
Geschichte des Obersalzberges und die der NS-Diktatur
beherbergt. Es werden 950 Fotos, Dokumente, Plakate,
Film- und Tonaufnahmen gezeigt, ein erschütterndes
Erlebnis!
Anschließend machten wir uns auf den Weg nach
Bad Reichenhall, wo eine geführte Tour durch die „Alte
Saline“ angesagt war. Den Prachtbau haben wir König
Ludwig I. zu verdanken, das Gebäude gehört heute zu
den bedeutendsten Industriedenkmälern Bayerns. Die
Führung begann im Quellenbau mit seinen gigantischen
Wasserrädern, dann ging es hinab in die faszinierende
Welt unter Tage. Es war sehr spannend zu hören und zu
sehen, wie seit Jahrhunderten das wertvolle „Weiße
Gold“ abgebaut wird, das damals weit mehr als heute
für Macht und Reichtum stand.
Gusti Alfa-Stahl
Alte Saline
Schifffahrt
27gazette N° 2 | Juli 2016
C L U B N E W S
v.lks. Uli Berner, Protokoll
Rose Marie Leicht, Vize-Präsidentin
Erika Schielke, Präsidentin
Uschi Staudt, Schriftführerin
Marion Metzner, Schatzmeisterin.
Neuwahl in Bamberg:
Foto: Sigrid Wörner
International Women‘s Club Bamberg e.V.
Das letzte Abendessen im Hotel, wir hatten viel
zu bereden und noch mehr zu lachen und haben selig
geschlafen.
Dann kam der Tag der Heimreise; wir mussten Ab-
schied nehmen, aber nach einer Stunde Fahrt erreich-
ten wir unser nächstes Ziel, das ehemalige barocke
Benediktinerkloster Seeon, das 1986 der Bezirk Ober-
bayern erwarb. Heute ist es ein Tagungszentrum mit
lebendigem Kulturprogramm, ein Ort der Begegnung
und Inspiration ganz im Sinne des heiligen Benedikt.
Von der diesjährigen „Jodlerkönigin“ wurden wir durch
diese komfortablen Räume geführt und durften auch
die reich ausgeschmückte Nikolauskapelle mit ihren
Figuren, Gemälden und Fresken bewundern. Durch
den Kreuzgang von 1425 verließen wir dieses Kleinod
mitten im See und begaben uns in das nahegelegene
Restaurant „Leuchtenberg“ zum Mittagessen.
Es war ein wunderbarer Abschluss dieser kleinen
Reise und wir werden sicher sehr oft an all diese schö-
nen Stunden in unserem Clubdamenkreis denken.
Kloster Frauenwörth
Chorherrenstift Prien
Runen
Herreninsel
Chiemsee
Alles war so selbstverständlich,dass wir miteinander sprachen, gemeinsam nachdachten, zusammen lachten.Alles war so selbstverständlich – nur das Ende nicht.
Der Internationale Frauenclub Bamberg e.V. trauert mit Carlo und der Familie um
Wir verabschieden uns von unserer Freundin Rosi und danken für alles, was sie für den Club getan hat. Wir werden sie nie vergessen.
R O S I S C H W E S I N G E R
Im Namen der Clubmitglieder
Erika SchielkePräsidentin
28 gazette N° 2 | Juli 2016
C L U B N E W S
Dieser Frage ging der Deutsch-Amerikani-
sche Herrenclub aus München nach. Bei herrli-
chem „Kini“-Wetter fuhr der Präsident des DAHC
München, Herr Erich Wölfinger, mit einer statt-
lichen Anzahl von Mitgliedern nebst ihren Be-
gleiterinnen in seine alte Heimat nach Norden,
genauer gesagt nach Eichstätt.
Eichstätt, eine Große Kreisstadt, jedoch mit nur
rund 13.000 Einwohnern, ist Sitz des gleichnamigen
Landkreises sowie der Verwaltung des Naturparks
Altmühltal, außerdem Bischofsitz des Bistums Eich-
stätt und Hauptsitz der Katholischen Universität Eich-
stätt-Ingolstadt. Die Stadt liegt an der Altmühl in Nähe
des geographischen Zentrums Bayerns und gilt als
Hauptort des Altmühltals.
Schon mehrere hundert Jahre v. Chr. befand sich
eine kleine Ansiedlung ungefähr an der Stelle des heu-
tigen Domes. Zwischen 80 und 260 n. Chr. war Eichstätt
Teil der römischen Provinz Raetia und beherbergte eine
kleine Römersiedlung. Nördlich von Eichstätt verlief
damals der Limes. Nach der Völkerwanderung nahm
die Christianisierung ihren Lauf.
Was ist ein Archaeopteryx?Text Prof. Dr. Dieter AnselmFoto Dr. Peter Rückert
D-A Herrenclub München e.V. /| G-A Men‘s Club Munich e.V.
Um 740 n. Chr. errichtete Bonifatius ein Kloster und
Willibald von Eichstätt wurde zum ersten Bischof im
Bistum Eichstätt ernannt. Von 1305 bis zum Anfang
des 19. Jahrhunderts herrschten die Bischöfe von
Eichstätt über Stadt und Hochstift Eichstätt, das Teil
des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation war.
Erst durch die Säkularisation kam die Stadt zu Bayern
und wurde nach der langen Blütezeit der Fürstbischö-
fe dann von einem Herzog aus dem Geschlecht der
Leuchtenbergs bis Ende des ersten Weltkrieges regiert.
Die vielen kirch- und herrschaftlichen Einflüsse ha-
ben Eichstätt den Stempel aufgedrückt. Nach der fast
vollkommenen Zerstörung der Innenstadt im Dreißig-
jährigen Krieg erfolgte bis Ende des 18. Jahrhunderts
der barocke Wiederaufbau der Stadt. Und so sieht sie
auch noch heute aus, denn Eichstätt blieb im zweiten
Weltkrieg von Beschädigungen verschont. Die pracht-
vollen, kirchlichen und profanen Bauten konnten die
Mitglieder des DAHC bei einer Stadtführung kennen-
lernen. Manches Kleinod wurde uns nahegebracht.
Vollgefüllt mit vielen neuen Eindrücken, aber
leerem Magen steuerten wir nach der Stadtführung
den traditionellen Brauereigasthof „Trompete“ an.
Das urige Lokal mit bodenständiger bayerischer Küche
traf auf jeden Fall den Geschmack der Teilnehmer
unseres Ausflugs. Mancher konnte nicht wider stehen
das über die Stadtgrenzen bekannte Gericht des „Ofen-
frischen Krustenschäuferl von der Schulter (ca. 1000 g)“
zu bestellen.
Nach der mittäglichen Stärkung erklomm der Bus
den nördlichen Talabhang von Eichstätt, der von einem
Ausläufer des Fränkischen Jura gebildet wird. Vor
etwa 150 Millionen Jahren war hier der Rand des
Jura meeres mit Korallenriffen und Lagunen, auf deren
Grund sich Kalk in Schichten als Plattenkalk ablagerte.
Diese werden heute unter dem bekannten Namen
„Solnhofer Platten“ in alle Welt verschickt.
Eingeschlossene Tier- und Pflanzenreste blieben
als Fossilien erhalten. So wurden auch unter ande-
ren im Jahr 1860 einige Exemplare des Archaeopteryx,
des Urvogels in den Eichstätter Steinbrüchen gefunden.
Das faszinierende Tier wurde bisher als Fossilie nur im
Naturpark Altmühltal auf unserer Erde entdeckt. – Und
damit ist unsere Frage „Was ist ein Archaeopteryx?“
gelöst.
Als nächsten Programmpunkt steuerten wir das
kleine Fossilienmuseum „Bergér“ im Naturpark Alt-
mühltal mit unserem Bus an. So konnten wir nicht nur
den Urvogel, sondern auch andere Versteinerungen
wie Ammoniten, Dendriten oder Kalzite mit eigenen
Augen im wahrsten Sinne des Wortes unter die Lupe
nehmen, ein für alle Teilnehmer unseres Ausfluges
beeindruckendes Erlebnis.
Angefüllt mit Gedanken aus der Urzeit hatten wir
eine Pause verdient. Im Cafe „Schönblick“ am Tal-
abhang von Eichstätt konnten wir bei weißblauem
Himmel die wunderbare Umgebung der Universitäts-
stadt genießen. Eingerahmt von der Altmühlschleife
trohnte majestätisch vor unseren Augen die Willi-
baldsburg. Die Burganlage wurde 1355 vom dama-
ligen Fürstbischof errichtet und diente bis 1725 als
Bischofssitz.
Frisch gestärkt und mit vielen neuen Eindrü-
cken kehrten wir zum Bus zurück und ließen
uns vom Fahrer nach München kutschieren. Ein
schöner, interessanter Tag ging damit zu Ende.
Dom zu Eichstätt
Residenzplatz mit Dom im Hintergrund Blick auf Eichstätt vom nördlichen Talabhang
Residenzplatz zu Eichstätt
29gazette N° 2 | Juli 2016
C L U B N E W S
Weiter so!
Alte Liebe rostet nicht?
Text Elke Rilke-Mai
Text Elke Rilke-Mai, Fotos Egon Lippert, Vereinigung Europäischer Journalisten e.V.
G-A Women‘s Club e.V. München
In München hat die Mitgliederversammlung
am 7. Juni 2016 erneut Ulrike Kellner zur Prä-
sidentin und Andrea Lehner zur Vizepräsiden-
tin des Deutsch-Amerikanischen Frauenclubs
München gewählt.
Bewährtes optimieren, offen für Neues! Zu Be-
ginn ihrer dritten Präsidentschaft kann Ulrike Kellner
auf zwei erfolgreiche Jahre zurückblicken. Dank der
stattlichen Erlöse aus unseren beiden Fund raising
Aktivi täten Silbertee und Magnolienball sowie
Spenden einnahmen konnte unser Club jedes Jahr
das Deutsch-Amerikanische Studentenaustausch-
und Jugendprogramm des VDAC großzügig unter-
stützen. 16 soziale Einrichtungen im Raum München
erhalten weiterhin Spenden für ihre Projekte. Der
unermüdliche Einsatz unserer Chairladies und vieler
Mitglieder hat dies möglich gemacht.
Die Flüchtlingskrise ist in München besonders
spürbar und wir haben beschlossen, einen Beitrag zu
ihrer Bewältigung zu leisten. Wir werden ausgewählte
Förderungsprojekte für Flüchtlinge im Raum München
in Zukunft mit Spenden unterstützen.
Die Mitgliederzahlen des Clubs haben eine sehr
erfreuliche Entwicklung genommen. In den beiden
letzten Jahren traten 15 meist berufstätige jüngere Da-
men, die sich für unsere Projekte engagieren möchten,
dem Club bei. Unsere Abend-Events „Jazz Nights“ und
„After Work“, bei denen sich Clubmitglieder treffen,
kommen der Zeitplanung von Berufstätigen entgegen.
Das neue Konzept für die Programmgestaltung
bei unseren monatlichen Mitgliedertreffen hat sich
sehr bewährt und wird so weitergeführt. Jeden Monat
organisiert ein anderes Mitglied das Programm. Es
gab Vorträge von Mitgliedern, zum Beispiel über
„Jüdisches Leben in München“ oder über die Bezie-
hung von „George Sand und Frédéric Chopin“.
Auch konnten Referenten für sachorientierte Vor-
träge gewonnen werden. Prof. Dr. Eberhard Standl
sprach über „Das Herz der Frau schlägt anders. Fünf
Fragen, fünf Antworten“ und Prof. Dr. Ursula Münch,
Akademie für Politische Bildung in Tutzing, lud zur
Diskussion ein über „Flüchtende Menschen, ratloses
Europa, Ursachen, Folgen, Lösungsansätze“.
Wir freuen uns auf ein weiteres lebendiges
und erfolgreiches Clubjahr 2016/2017.
Die Fotos vom Magnolienball 2016 in der gazette No.1
stammen von Mike Gallus und nicht von Dr. Peter Rückert.
Unter diesem Motto stand die Podiums-
diskussion am 2. Mai 2016 im Münchner Prinz-
Carl-Palais. Bayerns Europaministerin Dr. Beate
Merk hatte zum offiziellen Auftakt der Europa-
woche 2016 im Freistaat Bayern gemeinsam mit
der Vertretung der EU-Kommission in Bayern zu
einer Diskussionsveranstaltung mit Schülerin-
nen und Schülern eingeladen..
Am Podium Europaministerin Dr. Beate Merk,
Generalkonsulin Jennifer D. Gavito, Joahim Menze,
Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission
in München und Birgit Schmitz-Lenders, Leiterin der
Europäischen Akademie Bayern.
Das transatlantische Verhältnis zwischen USA und EU im 21. Jahrhundert
Ansprache von Europaministerin Dr. Beate Merk
v.lks. Ulrike Kellner, Andrea Lehner, Foto Mike GallusMünchner Mariensäule · Foto Presseamt München
Fortsetzung Seite 30
30 gazette N° 2 | Juli 2016
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Eine Beziehung auf dem Prüfstand. Eine alte
Beziehung. Ohne die Amerikaner, die sich nach dem
Krieg als milde Sieger gezeigt haben, gäbe es das
starke und erfolgreiche Deutschland und auch das
Friedens projekt Europa nicht. Die Unterstützung der
USA in der Nachkriegszeit war die Basis für diese
Entwicklung. Wie groß und wie belastbar ist heute
diese „alte Liebe“? Hat sie Rost angesetzt?
Es waren die in der deutschen Öffentlichkeit be-
sonders heiß diskutierten Themen, die zur Sprache
kamen, zum Beispiel TTIP, das in Deutschland mit
großer Skepsis betrachtet wird, die NSA-Affäre und
die bevorstehende Wahl in Amerika. Jennifer D. Ga-
vito versicherte, dass unabhängig vom Ausgang der
Wahl, Deutschland der wichtigste Partner der USA
bleiben würde. In diesem Zusammenhang betonte
sie besonders die traditionell bedeutenden bayerisch-
ameri kanischen Handelsbeziehungen.
Wie sieht die heutige Jugend das deutsch-
amerikanische Verhältnis? Das zu durchleuchten
hatten sich Schülerinnen und Schüler des Albert-Ein-
stein-Gymnasiums München vorgenommen. Ihre be-
eindruckende Präsentation im Prinz-Carl-Palais zu
diesem Thema erhielt großen Applaus. In einem
Workshop, in Zusammenarbeit mit der Europäischen
Akademie Bayern, hatte eine Gruppe versucht, sich
in Amerikaner hineinzuversetzen und herauszufin-
den, wie sie uns Deutsche sehen. Umgekehrt hinter-
fragte eine zweite Gruppe, wie wir die Amerikaner
wahrnehmen.
Die Ergebnisse dieser Gruppenarbeit zeigten u.a.
die unterschiedlichen Auffassungen von Freiheit und
Sicherheit, sie wurden thematisiert und verglichen.
Das gegenseitige Vertrauen wurde kritisch hinter-
fragt, die Rolle Amerikas als „Weltpolizist“ infrage
gestellt und globale Themen wie Umweltschutz und
Klimaveränderung angesprochen. Und natürlich auch
die aktuelle Politik in Amerika.
Die Themen dieser Präsentation wurden vom Po-
dium in die Diskussion aufgenommen. Eines lag allen
besonders am Herzen: Wie kann man das gegen-
seitige Verständnis zwischen Amerikanern und
Deutschen bei allen vorhandenen Unterschie-
den und Vorurteilen beleben und fördern?
Jennifer D. Gavito sagte, dass leider durch den
Abzug eines Großteils der amerikanischen Soldaten
in den letzten 10 Jahren die deutsch-amerikanischen
Beziehungen und Freundschaften gelitten hätten. Sie
betonte, dass das persönliche Kennenlernen und mit-
einander sprechen deshalb umso wichtiger geworden
sei. Damit die alte Liebe nicht rostet!
Alle Podiumsgäste waren sich zuletzt einig:
Um die transatlantischen Beziehungen und das
gegenseitige Verständnis zu fördern und zu festi-
gen muss der Schüler- und Studentenaustausch
weiter gefördert und ausgebaut werden!
Mit ihren Abschlussworten ermunterte Jennifer D.
Gavito die Jugendlichen, nach Amerika zu reisen und
sich vor Ort ein Bild von Amerika und den Amerikanern
zu machen und Freundschaften mit ihnen zu schließen.
Präsentation der Schülervertreter Präsentation der Schülervertreter
Am Podium: v.lks. Moderator Hans Obermaier, US
Generalkonsulin Jennifer D. Gavito, Europaministe-
rin Dr. Beate Merk, Leiter der Vertretung der Euro-
päischen Kommission in München Joachim Menze,
Leiterin der Europäischen Akademie Bayern Birgit
Schmitz-Lenders
Fortsetzung von Seite 29
31gazette N° 2 | Juli 2016
C L U B N E W S
Text Brigitte Leverenz Fotos Dr. Heide Geiter
Text Brigitte Leverenz, Fotos Dagmar Moisei-Haas, Gustav Holzwarth
Verabschiedung von unserem Ehrenmitglied Gie Kyrios
49. Spendenvergabe in der Karlsburg in Durlach
International Women‘s Club Karlsruhe e.V.
In den vergangenen Jahrzehnten konnten
der IFC Karlsruhe und der VDAC darauf warten:
kam der Frühling, dann kam Gie Kyrios aus dem
warmen Florida für 6 oder 7 Monate zurück in
ihre zweite Heimat Karlsruhe.
1966 wurde Gie Kyrios Mitglied im Karlsruher Klub
und bereits 1967 gründete sie den ersten „Pfennig-
basar“ in Karlsruhe. Der wurde ein Erfolgsmodell und
hat inzwischen Kultstatus im Südwesten erlangt.
Selbstverständlich war das nicht ihr einziger Ein-
satz im Club. Auch im Verband war und ist sie immer
noch gefragt. Da sie sich so vielseitig engagierte, folgt
nur ein kleiner Auszug ihrer Aktivitäten:
1967 bis 1971 amerikanische Klubpräsidentin
in Karlsruhe
1971 bis 1981 Verbandspräsidentin
7 Jahre „gazette“ Redakteurin
8 Jahre Parlamentarian und
viele Jahre Chairperson
Auch die Lucius D. Clay Medaille, die höchste
Auszeichnung, die der VDAC zu vergeben hat, geht
auf die persönliche Freundschaft mit General Lucius
D. Clay und dessen Familie zurück.
Als Zeitzeugin des Wiederaufbaus nach dem
2. Weltkrieg im damaligen amerikanischen Sektor in
Berlin war es ihr eine Herzensangelegenheit, während
der VDAC Convention sowie des Deutsch-Amerikani-
schen Tages, ihre Erfahrungen an die jetzige Genera-
tion von Studenten aus den USA und Deutschland
weiterzugeben.
v.lks. Gie Kyrios, H. Lichtenthaler, H. Talbott und
R. Höger
v.lks. Vizepräsidentin A. Lauterwasser, M. Wenzel,
Gie Kyrios und Präsidentin R. Nobbe
Für diese intensiven Einsätze wurde sie be-
reits 1978 mit dem Bundesverdienstkreuz am
Bande geehrt.
Es gibt wenige Menschen, deren Leben so geprägt
ist von ihrem Einsatz für die deutsch-amerikanische
Freundschaft.
Gie Kyrios lebt diese Freundschaft seit mehr als
50 Jahren. Der Frauenclub Karlsruhe und der VDAC
haben Ihr sehr viel zu verdanken und hoffen auf einen
Besuch vielleicht zur nächsten Convention?
Bewährte Traditionen müssen fortgeführt
werden! Das trifft besonders für die Verteilung
der während des Pfennigbasars erzielten Ein-
nahmen zu. Von den eingenommenen 130.000
Euro wurden während der 1. Spendenvergabe
am 10. Mai 2016 ganze 105.000 Euro ausgeschüttet.
Nutznießer dieser gewaltigen Summe sind, wie in
jedem Jahr, der Deutsch-Amerikanische Studentenaus-
tausch des VDAC, der Jugendaustausch und in diesem
Jahr 30 soziale Einrichtungen der Fächerstadt. Wie Prä-
sidentin Renate Nobbe mitteilte, waren die Spenden
in diesem Jahr auf Grund der Flüchtlingssituation in
Karlsruhe geringer als in den Vorjahren.
Der Schirmherr des Pfennigbasars, OB Dr. Frank
Mentrup, erinnerte in seiner Rede daran, dass im
Laufe der vergangenen 49 Jahre des Bestehens des
Pfennigbasars insgesamt 4 Mio. Euro verteilt wurden
und zollte den in diesem Jahr beim Basar tätigen 150
Mitgliedern und 200 ehrenamtlichen Helfern seinen
großen Respekt und Dank.
Anschließend bedankte sich Gustav Holzwarth,
Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt, im Namen der
Spendenempfänger für die Zuwendungen.
Selbstverständlich kam die Unterhaltung der Gäste
nicht zu kurz. Jazz war angesagt und dafür sorgten
Studierende der Musikhochschule Karlsruhe. Last but
not least lockte zum Abschluss das Büfett mit köst-
lichen Häppchen und guten Gesprächen.
v.re. Renate Nobbe, Dr. Frank Mentrup, Annerose
Lauterwasser, Gustav Holzwarth
v.l. Renate Nobbe, Susanne Price, Annerose
Lauterwasser
32 gazette N° 2 | Juli 2016
Text Volker Schüttenhelm Fotos DAG-SiWi
Generalkonsul Keller besuchte das SiegerlandD-A Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein e.V.
„Outreach to Siegen“ stand im Kalender des
US-Generalkonsuls Michael R. Keller (GK Düs-
seldorf) am 9. Mai. In Kooperation der DAG-SiWi
mit Prof. Dr. Stein vom Fachbereich Amerika-
nistik der Universität Siegen, kam der Diplomat
aus Düsseldorf zunächst nach Siegen, um mit
Studenten der Universität und Schülern des Die-
trich Bonhoeffer Gymnasiums aus Neunkirchen
über den US-Wahlkampf zu reden.
Dabei nahm sich Michael R. Keller fast zwei Stun-
den Zeit für die jungen Menschen. Nach einem gut
verständlichen Vortrag in Englisch, konnten die inte-
ressierten Zuhörer in eine lebhafte Diskussionsrunde
mit dem hohen Diplomaten eintreten.
Mitglieder versammlung der DAG Siegerland-Wittgenstein e.V.: neuer Vorstand gewählt
Im Rahmen der Mitgliederversammlung der
Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft Sieger-
land-Wittgenstein e.V. im Siegener Lÿz wurde
der Vorstand nach dreijähriger Amtszeit neu ge-
wählt. Der bisherige Präsident der Gesellschaft,
Jörg Müller, hatte sich nicht mehr zur Wahl ge-
stellt und schied turnusmäßig aus dem Amt.
Ebenso beendete Schatzmeister Axel Theuer, der
bereits seit Gründung des Vereins 2004 in dieser
Funktion tätig war, seine aktive Vereinstätigkeit
im Vorstand.
Als neuer Präsident wurde Volker Schüttenhelm
gewählt, der bereits drei Jahre als Geschäftsführer
gewirkt hatte. Vize-Präsident Martin Kröckel wurde im
Amt bestätigt. Den Geschäftsführer-Posten übernimmt
Sven Arriens. Auf den Posten des Schatzmeisters wur-
de Christian Menn gewählt, der diese Aufgabe bereits
zum Jahresbeginn von Axel Theuer kommissarisch
übernommen hatte. Im erweiterten Vorstand (Kura-
torium) wurden Sarah Bickel, Eike Jungheim, Otto
Marburger, Sibylle Schwarz sowie Helmut Sibilski je-
weils in ihren Ämtern bestätigt. Neu hinzu kommen
die Vereinsmitglieder Dominik Eichbaum, Helmut Otto
und Birgit Wichelhaus.
Abenteuerromane, die in Städten wie New Orleans,
St. Louis oder Cincinnati als Fortsetzungsgeschich-
ten in deutschsprachigen Zeitungen erschienen.
Ungeachtet ihrer kolportagehaften Elemente fanden
durchaus gesellschaftspolitische Themen wie Skla-
verei, Rassismus und konfessionell geprägte Staats-
auffassungen ihren Niederschlag in den Erzählungen,
wie Prof. Dr. Stein verdeutlichte.
Auf der Mitgliederversammlung wurde auch über
die Planungen des im Juni anstehenden Deutschland-
besuches der „Germanna Foundation“ (USA ) berichtet;
Germanna Foundation ist die Organisation der Nach-
fahren von Siegerländer Auswanderern.
Danach besuchte GC Keller
Bürgermeister Steffen Mues und
Landrat Andreas Müller im Kreis-
haus Siegen-Wittgenstein, wo er
sich in das goldene Buch eintrug
und ein goldenes Modell des
Krönchens mit nach Düsseldorf
nehmen durfte. Zum Abschluss
nahm GC Keller als Ehrengast
beim Außenwirtschafts-Treffen
der IHK Siegen mit 30 Unter-
nehmern aus der Region teil, bei
dem der Gesprächsaustausch um die Themen TTIP,
Exportchancen und -herausforderungen auf beiden
Seiten des Atlantiks ging. Der Geschäftsführer der
Krah-Gruppe, Christian Herrmann, führte die Dele-
gation durch die Betriebsstätten des Unternehmens.
Dass das Hauptanliegen der Gesellschaft der
deutsch-amerikanische Austausch ist, der in beide
Richtungen gepflegt wird – darüber referierte der aus
Tennessee stammende amerikanische Student Matt
Woodard, der derzeit an der Universität Siegen zu
einem Auslandstudienaufenthalt weilt. Woodard ist
der DAG-SiWi beigetreten, auch um Deutsche aus der
Region kennenzulernen.
Eine Besonderheit politischer Praxiserfahrung wurde
den DAG SiWi-Mitgliedern in einem englischsprachigen
Vortrag präsentiert: Studenten der Siegener Uni hatten
sich kürzlich an dem internationalen Planspiel der Ver-
einten Nationen, dem Model United Nations (MUN),
in Gestalt einer (fiktiven) nordkoreanischen Delegation
beteiligt. Die politisch-diplomatischen Abläufe hinter
den Kulissen konnten sie in einem simulierten Modus
vor Ort im Sekretariat der Vereinten
Nationen in New York erproben.
Im Anschluss an die Mitglie-
derversammlung referierte Prof.
Dr. Daniel Stein vom Seminar für
Anglistik der Universität Siegen in
einem öffentlichen Vortrag eben-
so anschaulich wie kurzweilig
über das bislang wenig beachtete
Thema der um 1850 von Auswan-
derern in den USA geschriebenen
Bild unten v.lks.: Sven Arriens (Geschäftsführer),
Volker Schütten helm (Präsident), Christian Menn
(Kassierer), Martin Kröckel (Vize-Präsident)
v.lks. Prof. Dr. Daniel Stein (Univ. Siegen), Volker
Schüttenhelm (Präs. DAG-SiWi e.V.), Generalkonsul
Michael R. Keller (GK Düsseldorf)
C L U B N E W S
33gazette N° 2 | Juli 2016
Text Britta Hueck-Ehmer Fotos Magazin INFINITY Hamburg
DAFC-Freundschaftstag – zum letzten Mal im „Kleinen Weißen Haus“ an der Alster
Deutsch-Amerikanischer Frauenclub Hamburg e.V.
Es lag zunächst ein Hauch von Wehmut
über dem 62. Freundschaftstag, zu dem die US
Generalkonsulin Nancy L. Corbett gemeinsam
mit dem Deutsch-Amerikanischen Frauenclub
Hamburg ins amerikanische Generalkonsulat
eingeladen hatte.
Es galt Abschied zu nehmen vom „Kleinen Weissen
Haus“ an der Alster, steht doch im nächsten Jahr ein
Umzug in die Hamburger Hafen City bevor, und es galt
auch Abschied zu nehmen von der Generalkonsulin, die
bald Hamburg verlassen wird, um – nach einem drei-
monatigen Auffrischungskurs in Arabisch – ihr Land in
der ägyptischen Hafenstadt Alexandria zu vertreten.
Doch dieser Abschied hätte nicht heiterer und
herzlicher ausfallen können: Nancy, als Ehrenpräsi-
dentin des Clubs, wischte mit den ersten Sätzen ihrer
Begrüßungsrede alle Wehmut weg, berichtete augen-
zwinkernd, sie wisse nun, was Tüdelband, Labskaus,
Alsterwasser und Pannfisch seien und – vor allem –
sie fühle sich heimatlich in Hamburg, wozu ganz maß-
geblich der DAFC beigetragen habe. Sie werde diese
Hamburger Freundinnen vermissen! Überdies zeige
der Club – längst eine Hamburger Institution – beein-
druckend, was eine Gruppe von engagierten Frauen
mit Elan, mit Herz und Seele generationsübergreifend
auf die Beine stellen könne – und das seit mehr als
65 Jahren! Schwungvoll schloss sie: „Anker lichten –
Leinen los!“
Nach ihrer Begrüßung der zahlreich erschienenen
Sponsoren, die der Einladung zu dieser „Party“ gefolgt
waren, antwortete Dorothee Hagen, die Präsidentin
des Clubs: „Es war uns eine Ehre, Dich kennenlernen zu
dürfen, und es war uns eine Freude, Dich in der Mitte
des Clubs zu haben, gewis-
sermaßen immer als unse-
ren Schutzengel!“ Und sie
wünschte Nancy für ihr
zukünftiges Leben und be-
sonders für ihre Mission in
Ägypten Glück, nicht ohne
noch Geschenke an die
Scheidende überreicht zu
haben: Eine Ölstudie des
Hamburger Hafens und
ein Buch des ägyptischen
Nobelpreisträgers Nagib
Mahfuz über Kairo.
Der anschließende Festvortrag der Psychologin
und Autorin Dr. Eva Wlodarek mit dem Thema „Frauen
und Charisma“ fand ein begeistertes Echo. Die rund
160 Gäste hörten amüsiert und atemlos zu, als sie
mit Witz und Elan beschrieb, wie beides zueinander
passt, wie Charisma zu gewinnen und zu bewahren sei
und wie die anwesenden Damen ihre Persönlichkeit
leuchten lassen könnten!
Aus München war der Vorsitzende des Studieren-
denaustauschs des VDAC, Mike Pilewski, angereist. Er
beschwor die Völkerverständigung – 2800 Studenten
in fast 60 Jahren – und stellte drei Studenten vor:
Justin Senner aus Tucson, Arizona, bis Ende Juli in
Hamburg (Linguistik und Germanistik), Corinna Har-
nack aus Hamburg, ab August in Gainesville, Florida
(Amerikanistik, Kommunikations- & Medienwissen-
schaften) und Anna Lea Fächner, zurück in Münster
aus Cincinnati, Ohio, wo sie den MA erworben hat
(Amerikanistik und Germanistik). Alle drei halfen lie-
benswürdig, wie jedes Jahr gemeinsam mit Schüle-
rinnen und Schülern des Helene-Lange-Gymnasiums.
Bei köstlichen Cocktails, einem amerikanisch
inspirierten Buffet und lebhaften Gesprächen klang
der Abend aus. Doch keiner der Gäste verließ das Haus,
ohne einen Obulus in den Sparhahn gesteckt zu haben,
als Beitrag für die im Sommer zum 2. Mal stattfindende
Einladung von 200 Kindern aus den Spielplatzhäusern
zum Besuch des Tierparks Hagenbeck.
C L U B N E W S
Nancy L. Corbett Corinna Harnack, Anna Lea Fächner, Justin Senner, Mike Pilewski (v.lks.)
Dorothee Hagen, Präsidentin Dr. Eva Wlodarek, Dr. Petra Wittleder (Vizepräsidentin)
34 gazette N° 2 | Juli 2016
VDAC Alumni e.V.
Text Carina Thomys, Alumni 14/15, Marburg / Delaware, Fotos Annika Fetzer
Politisches Seminar in Trier im Februar
Zu den wichtigsten Aspekten, die es in einer
neuen Kultur zu entdecken gibt, gehört zweifels-
ohne ein Verständnis der landesspezifischen
Politik.
Deutschland und die USA sind zwar beide demo-
kratisch organisierte Länder, doch ergeben sich allei-
ne aus den politischen Systemen erhebliche Unter-
schiede in der Ausführung von Politik. Umso wichtiger,
dass wir in Trier eine Möglichkeit hatten, sowohl die
rheinland-pfälzische als auch gesamtdeutsche Politik
besser kennenzu lernen und mit amerikanischen An-
sätzen zu vergleichen.
Besonders am Austausch, auf dem politisch ge-
prägten Seminar in Trier, war vor allem das hohe Maß
an Respekt, mit dem wir uns untereinander begeg-
nen konnten. Trotz oftmals auseinander liegender
Ansichten zu politischen Themen merkte man auf
deutscher und amerikanischer Seite immer das Be-
dürfnis nach Austausch und das aufrichtige Interes-
se, andere verstehen zu wollen. Die Bedeutung der
Beziehungs entwicklung zwischen Deutschland und
den USA spielte hier natürlich eine wichtige Rolle,
besonders als die Teilnehmer aktuelle Geschehnisse
besprachen und Ausblicke auf Entwicklungen gaben.
Themen waren unter anderem: Wahlen und Regie-
ren in Deutschland und den USA (Dr. David Sirakov,
Atlantische Akademie), The Future of the Transatlantic
Relations (Gordon Friedrichs, PhD, Uni Heidelberg),
Regieren in Rheinland-Pfalz (Prof. Dr. Gerd Mielke,
Uni Mainz), Medien in den USA und Deutschland
(Dr. Curd Knüpfer, FU Berlin) und Migrationspolitik in
den USA und in Europa (Sascha Krannich, Uni Münster)
Es wurde darauf geachtet, den Teilnehmern ein brei-
tes Angebot an Inhalten zu bieten, damit der Vielfalt
politischer Inhalte gerecht werden konnte.
Ich bin persönlich eher für kulturelle als politische
Themen zu begeistern. Trotzdem war das Seminar
eine Bereicherung für mich, die zum einen zwar aus
den kommunizierten Inhalten erwuchs, zum anderen –
und das ist der für mich wichtigere Punkt – an der
Verständigung untereinander lag.
So viele Faktoren können die politischen Ansichten
eines Menschen beeinflussen und oftmals sind diese
sehr prägend und tief persönlich.
Dass unsere große Gruppe trotz divergierender
Ansichten auch bei strittigeren Themen immer höchste
Priorität auf einen respekt- und verständnisvollen Um-
gang gesetzt hat, bedeutet mir sehr viel. Es zeigt, dass
man sich von Unterschieden niemals davon abhalten
lassen darf, einen Dialog zu beginnen und gemeinsam
zu wachsen. Das ist die vielleicht wichtigste Lektion,
die mir das Seminar in Trier nahegebracht hat.
V D A C A L U M N I
35gazette N° 2 | Juli 2016
C L U B N E W S
„Was ist deine deutsche Leibspeise / dein liebstes deutsches Gericht und wo hast du sie / es zum ersten Mal gegessen?”
Kurzinterview mit unseren Studenten
Courtney Hickey
Ich habe mein liebstes deutsches
Gericht, Rinderrouladen, zum
ersten Mal in der Küche meiner
Oma gegessen.
Alexander Jones
Meine deutsche Leibspeise ist Jä-
gerschnitzel und ich habe es zum
ersten Mal in Frankfurt gegessen.
Linda Manthei
Ich liebe deutschen Kartoffelsalat
mit Essig! Ich habe ihn bei meiner
Gastfamilie in Wiesbaden zum
ersten Mal gegessen.
José Alvarez
Ich habe die Weihnachtsferien bei
einem Freund verbracht und seine
Mutter hat uns Wiener Schnitzel
und Kartoffelpürree gekocht. Das
ist meine Lieblingsleibspeise.
Ruth Peterson
Am Martinstag im November
habe ich zusammen mit den
Clubdamen in Bamberg einen sehr
leckeren Gänsebraten mit Wirsing
und Klößen genossen.
Destiney Allen
Mein Lieblingsessen in Deutsch-
land ist Spaghettieis. Das erste
Mal habe ich es in einer Eisdiele
probiert, als wir durch die Stadt
spaziert sind.
Kenneth Herrema: Mein
Lieblingsessen ist Schnitzel mit
Spätzle. Ich habe es in Dortmund
das erste Mal gegessen.
Travis Sauer
Manchmal ist etwas Einfaches
auch etwas Besonderes. Als ich
in Deutschland angekommen bin,
habe ich eine Laugenstange mit
Käse und Speck überbacken gegessen und nach 10
Monaten, ist es noch mein Lieblingssnack.
Patrick Ellsworth
Meine deutsche Liebspeise ist
Handkäse. Ich habe ihn zum
ersten Mal in Giessen in einem
Biergarten gegessen.
Sheyla Valdez
Mein liebstes deutsches Gericht
sind gebratene Maultaschen
mit Kartoffelsalat. Das erste
Mal habe ich sie im Mai 2014 in
Stuttgart gegessen. Ich habe Maultaschen auch als
Suppe und in vielen verschiedenen Arten, mit Eiern
und verschiedenen Saucen probiert, aber meine
Lieblingsvariante sind gebratene Maultaschen mit
Kartoffelsalat, weil Kohlenhyd rate toll sind!
Justin Senner
Meine deutsche Leibspeise ist
deutscher Kartoffelsalat. Als ich
in Hamburg ankam, bekam ich
so richtigen Hunger, und hatte
entschieden im Blockhaus zu essen. Da war das
erste Mal. Der schmeckt komplett anders als ameri-
kanischer Kartoffelsalat, so unglaublich viel besser.
Seit damals bestelle ich Kartoffelsalat in jedem
deutschen Restaurant.
Brenna Zonick-Wotten
Ich würde sagen, mein liebstes
deutsches Gericht ist Kartoffel-
suppe, die ich zum ersten Mal in
Leipzig gegessen habe.
William Boden Robertson
Mein Lieblingsspeise ist Schwei-
nehaxe und ich habe sie zum
ersten Mal in Leipzig gegessen.
Avery Erb
Meine deutsche Leibspeise ist
auf jeden Fall Spaghettieis! Als
ich sechzehn Jahre alt war habe
ich es mit meiner Austausch-
schwester in Frankfurt zum ersten Mal probiert, und
seitdem kann ich nur an dieses Eiswunder denken,
wenn ich ins Eiscafé gehe.
Taylor Wilson
Mein Lieblingsessen ist
Currywurst und ich aß sie zum
ersten Mal in Bielefeld.
Anika Scheuermann
Meine deutsche Leibspeise ist
Grießpudding. Ich habe es einmal
im Supermarkt eingekauft, weil
das einfach gut aussah, und ich
keine Ahnung hatte, was das war. Ich fand den
leicht süßen Geschmack herrlich und war sofort
süchtig. Ich finde das toll, dass man sowas auch als
Hauptspeise zum Abend essen darf. Ich finde, dass
am Abend süß zu essen auch süße Träume macht.
Ich bin also großer Fan geworden : )
James Hausmann
Mein liebstes deutsches Gericht,
welches ich erstmals in Tübingen
an meinem ersten Abend in
Baden-Württemberg gegessen
habe, sind Schwäbische Maultaschen.
S T U D E N T E N A U S T A U S C H | S T U D E N T E X C H A N G E