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Family Offices sind Unternehmen, diesich unabhängig von ihrer Rechtsformmit der bankenunabhängigen Verwal-
tung großer privater Vermögen befassen“, lau-tet die Definition des Begriffs Family Office,wie ihn die Bundesanstalt für Finanzdienst -leistungsaufsicht (BaFin) auf ihrer Internet -seite veröffentlicht. Diese Aussage ist ähnlichvage wie die Informationen, die auch vieleBranchenteilnehmer selbst über sich preiszu-geben bereit sind. Vergleichsweise offen ge-ben sich da noch die sogenannten Multi Fa-mily Offices, die in aller Regel mehrere sehrvermögende Privat- oder Unternehmenskun-den betreuen – verständlich, wie das „Multi“vermuten lässt, sind deren Betreiber dochdurchaus daran interessiert, zusätzliche Kun-den für sich zu gewinnen. In der Regel sinddas Familien oder Einzelpersonen, deren Ver-mögen groß ist, für die es sich aber trotzdemnoch nicht lohnt, ein eigenes Family Officezu betreiben.
Letztere nennt man Single Family Office,und die rücken nur äußerst ungern und auchdann nur spärlich Daten über ihr Geschäftheraus. Das ist nicht weiter überraschend,denn die Single-Betreiber überwachen und
verwalten in der Regel immens große Vermö-gen einzelner Familien aus dem Kreis der Su-perreichen. Und die haben in der Regel keinbesonderes Interesse daran, allzu viel über daseigene Geldvermögen oder ihr Anlageverhal-ten in aller Öffentlichkeit auszubreiten.
„Wer ein großes Vermögen besitzt, muss esim Grunde genauso managen wie ein Un -ternehmen“, erklärt dazu Peter Schaubach, Professor an der European Business School(EBS) und Leiter des dort angesiedelten Cen-ter for Family Office (CFFO). „Hinzu kommt,dass der Begriff ,Family Office‘ nicht recht-lich geschützt ist, er wird gern geradezu infla-tionär verwendet. Entsprechend schwierigstellt es sich dar, wirklich hinter die Kulissender Anbieter zu schauen. Eine Analyse oderGesamtaufstellung über die am Markt aktivenUnternehmen gibt es bisher nicht.“
Mit konkreten Angaben zur Zahl der Anbieter am Markt wartet allerdings MarcHerzog, Geschäftsführer der in Frankfurt an-sässigen Family Office Consulting GmbH,auf (siehe Kasten nächste Seite). Herzogkennt sich aus, sein Unternehmen hat in denvergangenen sieben Jahren eine ganze Reihevon empirisch basierten Projekten im Fami-
ly-Office-Umfeld durchgeführt. Auf dieserBasis traut er sich sogar eine Prognose hin-sichtlich der künftigen Entwicklung der ver-schiedenen Segmente des Family-Office-Marktes in Deutschland zu. „Während dieZahl der bankennahen Multi Family Officesin den kommenden zwei Jahren maximalgleichbleibend sein dürfte, wird die Zahl derunabhängigen Multi Family Offices allenfallsnoch moderat ansteigen“, so Herzog. „Bei denSingle Family Offices dürfte das Wachstumaber sogar signifikant zulegen.“
Expertise gesucht„Die im Jahr 2008 aufgekommene Finanz-
krise hat einen wahren Schub für das KonzeptFamily Office gebracht“, erklärt auch JörgLiesner, Gründer und Geschäftsführer des unabhängigen Multi Family Office Liesnerund Co. in Hamburg, rückblickend. „EinigeFamilienunternehmen haben erkannt, dass sievon manch einer Bank regelrecht übervorteiltworden sind. Expertise von dritter Seite wargefragt, und wir können in dieser Hinsicht einen echten Mehrwert liefern.“ Daher bleibedie Unabhängigkeit auch künftig eines derwichtigsten Kriterien in diesem Geschäft, Interessenkonflikte gelte es auf jeden Fall zuvermeiden.
Mit Mitte 40 hatte Liesner im Jahr 2012 ge-meinsam mit seinem Partner Eric Balzer denSchritt in die Selbstständigkeit gewagt. Zuvorhatten beide bei der renommierten BerenbergBank über viele Jahre hinweg sehr vermögen-de Anleger betreut. Einige ihrer ehemaligenKunden ermunterten die beiden zur Gründungihres eigenen Unternehmens und begleitetendiesen Schritt dann auch als deren Kunden.Im Januar dieses Jahres erfolgte die Erweite-rung des Geschäfts durch die Akquisition derMondo Advisory GmbH, ein Multi FamilyOffice mit Sitz in Kassel. Deren bisheriger geschäftsführender Gesellschafter Jan-HenrikSupady wurde damit zum Geschäftsführerund Mitgesellschafter der Liesner & Co. undwird für das Unternehmen die neue Nieder-lassung in Kassel weiterführen. Mehr oderweniger vergleichbar mit dem Angebot vonLiesner & Co. kümmern sich hierzulandeknapp 40 Anbieter als Multi Family Office
Family Offices betreuen das Kapital der Vermögenden. Obwohl der Markt kleinist und wenig Marge bietet, ist er hart umkämpft.
Streng vertraulich
Wer so viel Vermögen besitzt, dass er sich nicht einmal mehr in der First Class anstellt, beschäftigt auch in Invest-
mentfragen eigene Spezialistenteams. Wer knapp darunter liegt, engagiert ein Multi Family Office.
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um das Vermögen von reichen Privatleutenund Unternehmern, oft auch um die Ver -mögensverwaltung von Stiftungen, kleinerenUnternehmen oder ganzen Familien.
Wer das ganz große Geld besitzt, leistet sichein sogenanntes Single Family Office, dassich ausschließlich um das familieneigeneVermögen kümmert. Marc Herzog kennt rund1.100 Einheiten in Deutschland. Der „typischeDurchschnittskunde“ eines Single Family Offices ist laut einer Studie der UniversitätSt. Gallen eine Unternehmerfamilie, derenFirma einen jährlichen Umsatz von über 200Mil lionen Euro erzielt und mehr als 1.000Mit arbeiter beschäftigt. Ein eigenes „Fami -lien büro“ lohnt sich demnach für den Vermö -gensinhaber ab einem freien Vermögen vonetwa 100 bis 300 Millionen Euro. Für den Zugang zu einem „Multi-Anbieter“ reichenoft bereits zehn Millionen Euro, um Kunde zuwerden.
Es geht um mehr als GeldWobei das in Geld messbare Hab und Gut
nicht immer das einzige Kriterium sein muss.Es hängt auch davon ab, als wie komplex sichdie jeweilige Vermögensverwaltung insgesamterweist, aber auch wie hoch die weiteren Anforderungen der dahinter stehenden Fami-lien sind. Denn allein die klassische Vermö-genssteuerung und das dazugehörende Con-trolling reichen nicht mehr aus, um sich amMarkt zu behaupten. „Family Offices sindzwar in erster Linie auf das Management vonsehr großen und komplexen Familienvermö-
gen spezialisiert“, erklärt dazu Peter Schau-bach, „sie richten ihren Fokus aber nicht nurauf monetär messbares Vermögen, sondernauch auf den Bereich des Human- und So zialvermögens der betreuten Familien.“ Indiesem Zusammenhang erklärt auch der Leiter eines Münchner Family Offices: „Wir sehen uns als Vermittler, allerdings nicht nurzwischen der Familie als Vermögenseignerund Produktanbietern, Rechtsanwälten sowieSteuerberatern. Oft müssen wir auch bei vermeintlich profanenen Angelegenheiten innerhalb der Familie vermitteln.“
Kevin Schaefers, Mitglied der Geschäfts-leitung der in Bad Homburg ansässigen FeriInstitutional & Family Office GmbH, hat die
Zusammenhänge im Rahmen eines zweijäh-rigen Forschungsprojekts das bislang unüber-sichtliche Feld des Finanz-, Human- und Sozialvermögens systematisch aufgearbeitet.„Family-Office-Dienstleister tendieren dazu,das Vermögen einer Familie auf deren Finanz-vermögen zu reduzieren“, erklärt Schaefers.Doch diese herkömmliche Sichtweise greifein der Beratung großer Familienvermögen zukurz. „Vermögensinhaber sind eben nicht nur,Eigentümer‘ von Finanz-, sondern auch vonHuman- und Sozialvermögen“, erklärt der Feri-Experte. Vermögen sei mehr als Geld,Wertpapiere, Immobilien und Unternehmens-beteiligungen. „Neben Aspekten wie Gesund-heit, Ausbildung oder Erfahrung sind darüberhinaus auch soziale Faktoren wie beispiels-weise die öffentliche Reputation der Familien -mitglieder, das gesellschaftliche Netzwerk, indem sie agieren, oder die tradierten Fami -lienwerte, an denen sie ihr Handeln orientie-ren, Teil eines erweiterten Vermögensbe-griffs“, so Schaefers.
Abrechnungen und BelegeDa wirkt es schon fast profan, dass zur
Arbeit eines Family Office oft auch die Über-nahme eher organisatorischer Angelegen -heiten gehört. Allein das Erfassen und Ar -chivieren von immer umfangreicheren Ge-schäftsvorfällen erspart dem jeweiligen Ver-mögensträger oft sehr viel Zeit. Die in Ham-burg ansäs sige Berlin & Co. AG, ein bereitsim Jahr 2002 von Tilo Berlin und Ernst- Ludwig Drayß gegründeter Anbieter von Vermögenscontrolling- und Family-Office-Dienstleistungen, hat einen ganz eigenenMehrwert errechnet, den die Beauftragung eines Family Office bringen kann. Allein beider Erfassung und Archivierung aller Geschäftsvorfälle eines durchschnittlich kom-plexen Mandats über den Zeitraum von einemJahr fallen demnach zirka 2.000 Bankbelegeinklusive Abrechnungen, Kontoauszügen undDepotübersichten an, was rund zehn Kilo-gramm Papier (5 Gramm pro Blatt), verteiltauf mindestens vier breite DIN-A4-Ordner,entspricht. Dafür sind laut den Spezialistenvon Berlin & Co. etwa 12,5 Arbeitstage (dreiMinuten pro Beleg bei einer Arbeitszeit vonacht Stunden pro Tag) allein zum Lesen undAbheften nötig.
Schwieriges MindestmaßSchwierig wird die Sache, wenn es darum
geht, eine kritische Mindestgröße für das Betreiben eines Family Office zu ermitteln.
Dr. Jörg Liesner: „Unabhängigkeit bleibt auch künftig
eines der wichtigsten Kriterien in diesem Geschäft.“
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Fast 180 Jahre Tradition, aber Wachstum nur noch in Teilsegmenten
Family Offices besitzen eine lange
Tradition. Bereits 1838 gründete
Junius Spencer Morgan mit dem
„House of Morgan“ ein Büro, das
sich ausschließlich um den eigenen
Familienbesitz kümmern sollte. Un-
ter dem Namen „JP Morgan“ mach-
te sein Sohn, John Pierpont Morgan,
das Family Office später weltbe-
rühmt. Andere reiche Familien wie
die Duponts, Rockefellers und Roth-
schilds taten es ihm gleich und er-
richteten ihre eigenen „Familienbü-
ros“. Die Zahl der heute ins gesamt
am Markt tätigen Family Offices
lässt sich nur schätzen. Die in
Frankfurt ansässige Family Office
Consulting GmbH geht aufgrund ih-
rer eigenen Analysen und Projekte davon aus, dass in
Deutschland rund 1.100 Single Family Offices am Markt
aktiv sind.
Daneben arbeiten demnach noch
zirka 120 sogenannte Multi Family
Offices, die nicht nur eine Familie
betreuen, sondern mehrere Pri -
vatpersonen und Unternehmer,
manchmal auch Stiftungen und
ganze Firmen zu ihrem Kunden-
stamm zählen. Um die Gunst der
sehr vermögenden Klientel buhlen
darüber hinaus auch noch etwa
30 bankennahe Family Offices. Ech-
tes Wachstumspotenzial in den
kommenden zwei Jahren haben da-
bei nach Einschätzung von Marc
Herzog, Geschäftsführer des Frank-
furter Beratungsunternehmens
Family Office Consulting GmbH,
lediglich die Single-Anbieter, bei
den Multi-Anbietern erwartet er eher nur einen verhaltenen
Anstieg. Die Zahl der ban kennahen Family Offices wird
seiner Einschätzung nach maximal gleich bleiben.
John Pierpont Morgan gilt als der Va-
ter der Family-Office-Idee.
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Anlagepräferenzen im Vergleich
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Die Frankfurter Beratungs-
gesellschaft Family Office
Consulting GmbH hat das
Anlageverhalten von institu-
tionellen Investoren mit
dem von Family Offices in
den Jahren 2011 bis 2013
verglichen. Dabei werden
durchaus andere Präferen-
zen sichtbar, die hier gesetzt
werden. Im Jahr 2011 leg-
ten Family-Office-Anbieter demnach ei-
nen sehr viel stärkeren Fokus auf Aktien,
Immobilien und Alternative Investments,
die mit 26, 22 beziehungsweise zehn
Prozent deutlich ausgeprägter waren als
bei den institutionellen Investoren, deren
Anteil bei allen drei Assetklassen ein-
stellig blieb. Auch in den beiden
Folgejahren blieb es bei der deutlich hö-
heren Gewichtung dieser Assetklas-
sen. Besonders auffällig ist al-
lerdings bei den Family Offices der kon-
tinuierliche Ausbau von Anlagen in Immo-
bilien und Alternative Investments, was
deutlich zulasten von Anleihen und Geld-
marktanlagen geht. Dass die institutionel-
len Anleger die beiden Assetklassen An-
leihen und Geldmarkt/Cash über die ge-
samte Zeit nahezu unverändert gelassen
haben, dürfte in erster Linie mit regulato-
rischen Vorgaben zusammenhängen, die
Großanlegern wie
Versicherungen und Pensionskassen den
Weg zu einem stärkeren Engagement in
Aktien wie auch Immobilien und Alterna-
tive Investments regelrecht versperren.
8%
2011
7%
8%
2013
26%
201123%
2012
Aktien
66%
2011
67%
201264%
2013
24%
2011
18%
201215%
2013
Anleihen
14%
2011
16%
2012
16%
201311%
2011
10%
20127%
2013
Geldmarkt/Cash
2011 2012 2013
Family Offices
2011 2012 2013
institutionellen Investoren
2011
6%
2012
6%
2013
7%
22%
2011
25%
2012
28%
2013
Immobilien
2011
3%
2012
3%
2013
3%
10%
2011
15%
2012
15%
2013
Alternative Investments
2011
1%
2012
1%
2013
1%
9%
2011
9%
2012
9%
2013
Sachwerte (ohne Immobilien)
Marc Herzog kennt aus seiner eigenen Bera-tungspraxis Beispiele, in denen etwa der Be-treiber eines Single Family Office mit zweiVollzeitkräften und einem verwalteteten Ver-mögen von 160 Millionen Euro oder derGründer eines Multi Family Offices mit ins-gesamt 20 angestellten Vollzeitkräften und ei-nem für insgesamt drei Familien betreutenGesamtvermögen von gut 400 Millionen Europrofitabel arbeiten, weiß aber auch von einemSingle Family Office zu berichten, das mit100 Angestellten ein Anlagevermögen voninsgesamt sieben Milliarden Euro erfolgreichverwaltet. „Hier eine feste oder durchschnitt-liche Größe nennen zu wollen, wäre vermes-sen“, so Herzog. Zu unterschiedlich seien dieGeschäftsmodelle der verschiedenen Anbieterin diesem Markt. Vieles hänge sozusagen vonder Frage „Make or buy?“ ab, denn damit ent-scheide sich im Endeffekt, welcher Ertrag mitder eigenen Dienstleistung als Family Officeerwirtschaftet werden müsse.
Es gibt kein Standardhonorar„Wir überlegen uns ganz genau, was wir
selbst übernehmen und was wir extern ein-kaufen“, pflichtet Jörg Liesner bei. „Für ,Con-venience‘-Dienstleistungen wie beispielsweisedas Organisieren von Tickets für die Mailän-der Scala nutzen wir externe Dienstleister.Beim Thema Nachfolgeplanung oder Stif-tungsgründung bringen wir uns selbst ein indem Rahmen, den uns unser Berufsstand er-laubt.“ Auch auf die Frage der Honorierunggibt es bei den Family-Office-Angeboten am
Markt keine Standardantwort. „Zweifellos istdie Vergütung der Beratungsleistung im Fa-mily Office, sei es in Form eines Stundenho-norars oder einer prozentualen Erfolgsvergü-tung, immer geringer als bei einer provisions-getriebenen Beratung“, erklärt Liesner. Auchdie Konkurrenz in den Banken verdiene mehr.„Die Margen in der Vermögensverwaltungsind mindestens doppelt so hoch wie in unse-rem Bereich.“ Wenn man im Private Bankingvon Spannen von knapp einem Prozent aus-geht, ist leicht errechnet, dass die Vergütungbeim Family Office allenfalls bei 0,5 Prozent,in vielen Fällen – vor allem in der Verwaltungvon größeren Vermögen – sogar noch deutlichdarunter liegt.
Internationale Größenordnungen„Damit sich ein international agierendes
Multi Family Office lohnt und erfolgreich ar-beiten kann, muss man schon eine gewisseGrößenordnung aufweisen, das heißt mindes -tens eine Milliarde Euro verwalten“, beziffertder Sprecher der Harald Quandt Holding dieOberliga dieser Sparte. „Die Gründe liegenvor allem in den Kosten für erstklassiges Personal mit dem notwendigen Know-how,einem aufwendigen Research und einer immer teurer werdenden IT-Infrastruktur, zusätzlich nehmen die regulatorischen An -forderungen zu, was einen weiter steigendenKostendruck nach sich zieht.“
In dem heute als Multi Family Officegeführ ten Unternehmen bündeln die Nach-kommen des 1967 verstorbenen Industriellen
Harald Quandt die Verwaltung ihres Kapital-anlagevermögens. Im Lauf der Jahre öffnetesich die ursprünglich als Single Family Officegegründete Gesellschaft auch für Dritte. Kos -tenmotive spielten dabei offenbar eine unter-geordnete Rolle, eher die Überlegung, die umfassende internationale Erfahrung des eigenen Managements auch anderen Mandan-ten zugänglich zu machen. Unter dem Dachder Harald Quandt Holding sind heute ins -gesamt vier eigenständige Finanzdienstleis -tungsgesellschaften aktiv, die neben den Fa-mily-Office-Dienstleistungen für Familienver-mögen, Stiftungen und institutionelle Kundenauch das Investment Management in PrivateEquity und Immobilien sowie Beteiligungs-möglichkeiten an deutschsprachigen Mittel-ständlern anbieten. Insgesamt verwalten dieseGesellschaften ein Vermögen von rund 20Milliarden US-Dollar.
Neben den Multi- und Single-Anbieternkonkurrieren in Deutschland rund dreißig bankennahe Family Offices um potenzielleKunden. „Auch Bankenanbieter können natürlich gute Familienbüros betreiben“, er-klärt in diesem Zusammenhang ein Banker,der lieber nicht genannt sein möchte. „Aberes ist natürlich nicht immer einfach, wirklichunabhängig zu agieren.“ Die Margen im Family-Office-Geschäft seien nun einmal geringer als in der Vermögensverwaltung, daher stecke die Bank gewissermaßen auto-matisch in einem Dilemma. Und am Ende seies wohl meist keine Frage, wer die Invest-ments von Kunden bekomme. FP
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