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Page 1: Insulin, Glucosetoleranz und freie Fettsäuren während und nach akuter Hepatitis

d8. Jg., Heir 6, 1970 Kurze wissenschafthehe 1Vfitteflungen 381

gleiehex Grundfrequenz signifikant l~nger und betrug im Mittel 263 ± 19,1 msee gegeniiber 212 ~ 32,2 msee beim Hund (P<0,005). Aueh im Ablanf der Druekkurve des linken Ventrikels zeigten sich erhebliche Untersehiede. W~hrend des Doppelreizversuches ist die Ventrikeldruekkurve im Tierexpe- riment schmaler als im Einzelreizversuch. Der zweite Stimulus des Reizpaaxes ffihrt zu einer nur geringffigigen ineffektiven Druckentwicklung im AnschluB an die Erschlaffungsphase (Abb. 1, oben). Demgegeniiber wird die Basis derVentrikeldruek- kurve beim Mensehen verbreitert (Abb. 1, unten). Die durchden zweiten Reiz ausgelSste Kontraktion f~llt bier bereits in die friihe Relaxationsphase und ruft in diesem Abschnitt eine deut- ]ich erkennbare zusEtzliche Druckentwicklung hervor. Des- wegen erfolgt beim Hund eine Verkfirzmlg der Systelenzeit und eine VerlEngerung der Diastolenzeit, w~hrend beim Menschen die verl~ngerte meehanlsche Systole die Diastolenzeit ver- kiirzt. Auch unterbleibt eine wesentliehe Steigerung des systo- lisehenDrnekes, die im Tierexperiment regelm~Big zu erreiehen war. Lediglieh die Druekanstiegsgesehwindigkeit nimmt zu. Der diastolische und enddiastolische Ventrikeldruck zeigt da- gegen keine wesentliehe Beeinflussung.

Besprechung der Ergebnisse

Nach ¢ierexparimentellen Untersuchungen war zu erwarten, dab die elektrische Doppelstimulation des tIerzens auch beim Mensehen zu einer Zunahme der Kontraktionskraft fiihren wiirde. Fi~ eine Verbesserung der Kontraktionskraft sprachen dabei die im Tierexpariment beobachtete Verkfa'zung der mechanischcn Systolendauer, die Verl~ngerung der Diastolen- zeit, die Zunahme des systelischen Druckes sowie die Zunahme der Druekanstiegsgeschwindigkeit nnd die Abnahme yon dia- stolisehem und enddiastelischem Druck (Schwarzkopf u. Mitarb., 1968; Sehwarzkopf, 1969). Bei der Durch/fihrung der elektrischen Doppelstimulation am Mensehen zeigte sich aber, dab das minimal erreichbaxe, noeh zu Depolarisationen f/ihrende Intervall des Doppalreizes, signlfikant l~nger wax als beim Hm~d. Darans resultierte stets ein Abbruch der Er- schlaffungsphase der linken Herzkammer bei Drucken, die etwa in H6he des ffiihdiastelischen Aortendruckes lagen. Die mechanische Systole wurde entspreehend verliingert, obwohl die zweite induzierte Kontraktion haemodynamisch ineffektiv blieb. Sic kann sich beziiglieh tier diastolisehen l~filinng der Kammern potentiell ungiinstig auswirken, da die Diastolenzeit, d.h. die fiir die Fiillung des linken Ventrikels zur Ver- fiigung stehende Phase verkiirzt wird. Lediglieh aus der Aor- tendruekkurve abgeleitete SehluBfolgerungen bei etektrischer Doppelstimnlation lassen unter klinisehen Bedingungen deswe- gen nicht erkennen, ob eine Zweitkontraktion in betrEchtli- cher HShe vorliegt oder nicht. Dieser Tatbestand weist auf einen prinzipiel|en Untersohied zwischen dem elektro-physio- logischen Verhalten yon tierisehem und menschlichem Herz- muskel hin. Dabei muB allerdings bedacht werden, dab es sich um Patienten mit einer Herzerkrankung handett. Aueh in den yon Braunwald u. Mitarb. (1964) soWie yon Meijler und Durrer (1965) ver6ffentlichten Kurven ist eine deutliche Zu- nahme der mechanischen Systelendauer zu erkennen, w$hrend in entspreehenden Experimenten am l~Iund eine Verkfirznng der Systolendauer besteh$. Auf diese fiir die ventrikulEre Dyna- mik des menschliehen Herzens entscheidende Differenz wird jedoch nicht hingeWiesen. In Anbetracht dieser Befunde er- seheint es uns notwendig, die Indikation f/it die Anwendung tier elektrischen Doppelstimulation beim herzinsuffizieten Patienten genau zu ~berdenken, da selbst eine Verbesserung der Kontraktionskraft, die sich in einer Zunahme der Druck- anstiegsgeschwindigkeit ausdriiekt, andererseits zu einer erheb- lichen Behinderung der Fiillung des linken Ventrikels und zu einer Steigerung des myokardialen Sauerstoffverbrauchs ffihren kann.

Zusammen/assung. Die elektrische Doppelstimulation des Herzens ermSglieht im Tierexperiment eine kontrollierte Ver- st~rkung der Kontraktionskraf$. Dar/iber hinaus kann bei einer tachykarden Herzschlagfolge die Zahl der effektiven Kontraktionen halbiert und dadurch eine Verbesserung der h~modynamischen Bedingungen erreicht w e r d e n . - Im Ge- gensatz zu tierexperimentellen Effahrungen war es bei 7 Pa- tienten mit einer hochgradigen Herzinsnffizienz nicht m6glich, das Reizintervall des Doppelreizes so kurz zu w~hlen, dab eine wesentliche zus~tztiche Kontraktion durch den zweiten Reiz unterblieb. Das minimale Reizintervall war beim Men- sehen bei vergleiehbaxer Gnmdfrequenz um 50 msee 1Enger als beim Hund. Die mechanisehe Systole wurde nicht verk~zt

sondern verl~ngert. Auch erfolgte keine wesenthehe Steige- rung des systolischen Druckes, lediglieh dP/dtTnax nahm zu.

Summary. Paired stimulation of the heart allows a con- trolled potentiation of myocardial contractile force. Moreover, during severe tachyeardia the number of effective contractions can be halved and thus the hemodynamic situation be improved. -~ Contrary to experiences in the dog experiment it was not possible in 7 patients With a severe myocardial insuffiency to use a stimulation interval short enough to abolish a strong, additional ven~ricular contcaetion induced by the second stimulus. The minimal stimulation interval was 50 msec longer in the human than in the dog With comparable basic frequencies, the duration of mechanical systole was thus prolonged and not shortened. There was no increase in left ventriculax systolic pressure, only dP/dt increased.

Literatur Braunwald, E., Ross, J. Jr., Frommer, P. L., Williams, J. F.

Jr., Sonnenblick, E. M., Gault, J .M.: Clinical observa- tions on paired electrical stimulation of the heart. Effects on ventricular performance and heart rate. Amer. J. Med. 87, 700 (1964).

Meijler, F. L., Durrer, D.: Physiological and clinical aspects of paired stimulation. Bull. N.Y. Acad. Med. 41, 575 (1965).

Schwarzkopf, H. J.: Der Einflug der elektrisehen Doppelsti- mulation des Herzens anf die Xaxdiodynamik und die periphere Zirkulation. HabiI.-Schr. Kid 1969.

- - Schaefer, J., Niedermayer, W., Held, K.: Der Einflnl] der elektrischen Doppelstimulation mit untersehiedlicher Reizfrequenz auf das Herzsclflagvolumen des Hundes. Verh. dtseh. Ges. Kreisl.-Forsch. 84, 211 (1968).

Priv.-Doz. Dr. W. Niedermayer Priv.-Doz. Dr. J. Schaefer Priv.-Doz. Dr. I-1. J. Sehwarzkopf L Medizinische Universit~tsklinik 23 Kiel, SchittenhelmstraBe 12

I~ulin, Glueosetoleranz und freie Fetts~uren w~ihrend und naeh aknter Hepatitis*

E. NIESCHLAG, G. J. KREMER und U. BfUSSGNUG IL Med. Klinik und Poliklinlk

(Direktor: Prof. Dr. P. SehShnerich) Abteilung ffir Klinische Endokrinologie

(Abteilungsvorsteher: Prof. Dr. C. 0verzier) der Universit~t Mainz

Eingegangen am 13. November 1969

Bei akuten und chronischen Lebererkrankungen treten h/infig StSrungen des KobJehydratstoffweehsels auf [2, 3, 14, 18]. Der Frage, ob bei der Lebercirrhose eine Verschlechterung der Glucosetoleranz mit Ver~inderungen in der Insulinsekretion einhergeht, wurde bereits verschiedentlich naehgegangen, und racist wurden erh6hte Insulin- und Fetts~iurewerte gefunden [1, 4, 7, 8, 16]. Da es sich bei den Patienten mit Clrrhose aber vorwiegend um gltere Individnen handelt, bei denen die Wahr- scheinlichkeit einer Glueosetoleranzst6rung ohuehin anf Grund des Alters gr6Ber ist, sind die Insulinkurven bei diesen Patien- ten schwierig zu interpretieren, werm speziell die hepatische Komponente der GtueosetoleranzstSrung analysiert werden sell. Tatsgehlieh wurden bei Patienten mit ChThose Insulin- kurven besehrieben, die ffir denAltersdiabetes typisch sind [16]. 0-ber das Verhalten des Insulins bei akuten Leberschgdigungen, die wegen der ReversibilitEt des Prozesses gegeniiber der Cir- rhose in sich selbst eine gute Kontrollm6glichkeit beinhalten, ist dagegen kanm Information vorhanden. Daher haben wir an einer Gruppe yon jungen, familiar nieht diabetisch belasteten Patienten w~hrend und naeh akuter Hepatitis einen intra- venSsen Glucosetoleranztest durchgefShrt and gleichzeitig die Konzentrationen yon Insulin und freien Fettsiiuren im Plasma bestimmt. Die Ergebnisse wurden miteinander und den Werten von Normalpersonen vergliehen.

Patienten und Methoden Seehs normalgewichtige, familigr nieht diabetisch belastete

Patienten im Alter yon 24---35 Jahren (ira Mitte128 J.) mit im

* ]Kit Unterstiitzung dex Deutsehen Forschnngsgemein- schaft.

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382 Karze wissensehaftliche Mitteflungen Klin. Wschr.

S -GPT ~Ulml S -GOT ,uU/ml 8 i l i rub in mg'/. Bl utzucker mg "l 3nsul[n ~E/ml F F S mval l l

3000:

2000. 2,0- 100-1

504 1000 1,0-

I '

NORMALPERS, ] (n = 7)

< 20 < 20 < 1,0 83 ~- 7

9~_4 0,613t 0,1/,,3

L LFFS mval.minll k-Werte

Insulin ~,E. minlml

HEPAF]F[S -PAT. (n =6)

im akuten Stadium

514 +- 329 409 ~_240 7~7± 2~ 8~ +- 11 23 t 9,3

0,737 +- 0,256

i

nach Normal - i~/erung

22 +- 1~ 17,5 +- 6,2

~2 "-q5 76+_8

Q697+_ 0,337

Abb. I. Vergleich der Befunde bei Hepatitis-Patienten im akuten Stadium trod nach ~ormalisierung der Laborwerte mit denen gesunder Vergleiehspersonen. Im oberen Teil der Ab- bildung sind die jewefligen Nfiehternwerte mit Standardab- weiehung angegeben. Karierte S~ulen: Insulin f~E. min. ml-L Offene S~ulen: k -Werte. Querlinier~e S~ulen: FF S mval. rain. 1 -z.

(Jeweils mit Standardabweiehur/g)

Verlaufe typischer und komplikationsloser Hepatitis infectiosa warden untersueht. Die Therapie bestand in Diat und Bettruhe; Cortison oder andere Pharmaka warden nieht verabreicht. Von den ldinisch-chemischen Untersuchungen warden als Kriterien fiir das AnsmaB der Parenehymseh~digung vor- wiegend die S GPT, S GOT, der Bilirubin- und der Prothrombin- gehalt des Serums herangezogen. Jewefis im akuten Stadium und naeh Normalisierung der Laborwerte - - durchsehnittlich 6 Wochen sparer - - warde nach 12stfindiger Nahrungskarenz ein intravenSser Glueosetoleranztest (ivGTT) mit 0,5 g Glucose pro kg KSrpergewieht darehgefiihrt. Zum Vergleieh diente eine Grulope yon 7 normalgewichtigen, gesunden Personen im Alter yon 16--32 Jahren (im Mitte124 J.). Blutzucker, Insulin und ffeie Fettsi~aren (FFS) warden als Nfiehternwerte und 4, 14, 24, 34, 44 und 64 rain post injectionem bestimmt. Der Blutzucker warde enzymatisch mit der Glucoseoxydase er- mittelt (Boehringer-Test-Combination). Als Grundiage fiir die graphisehe Ermit thng des Glucoseassimilationskoeffizienten k auf semflogarithmisehem Pal3ier warden in Aulehnung an Dost etal . [6] die Werte 14, 24 und 34 rain p.i. verwandt. Insulin im Plasma warde radioimmunologisch nach Meade und Klitgard [11] und Melani et al. [12], die FFS titrimetrisch nach der Methode yon Dole mad Meinertz [5] bestimmt.

Ergebnisse Die Resultate der Untersuchung bei den Hepatitis-Patien-

ten im Vergleich zu den ~ormalpersonen sind in Abb. 1 zu- sammengefaBt. Die kliniseh-chemisehen Parameter demon- strieren das AusmaB der Leberparenchymseh~digung im akuten Stadium und die Normalisierlmg zum Zeitlounkt der Kontroll- untersuehung. Um _~nderungen in den Insulinkonzentrationen quantifizieren und leieht vergleichen zu kSnnen, warde ent-

spreehend dem Vorsehlag yon Perley und Kipnis [15] die yon den Insulinkurven umschriebenen Fl~ehen bereetmet mad als fxE. rain. ml -z angegeben. Die Berechnungen warden an einer Olivetti-Programma 101 mit einem speziell erstellten Pro- gramra darehgeffihrt. Mit dieser integrierenden Betraehtungs- weise l~Bt sich ein Anstieg der Insulinkonzentrationen im akuten Stadium und ein Riickgang zur Norm naeh Abklingen beobachten. Diese ~mderungen sind allerdings statistisch nieht signifikant. Signifikant ist jedoeh die ErhShung des Nfiehtern- Insulin-Spiegels im akuten Stadium (23-4-9 ~E/ml) im Ver- gleieh zu den Werten in der Abheilungsphase (9 ± 4 ~E/ml) und denen der Normalpersonen (9 ~=4 ~E/ml) (~o< O,01). Im akuten Stadium liegt der k-Wert mit 1,08 ~ 0,18 signifikant (p < 0,001) niedriger als in der Abheilungsphase (1,59±0,12) und bei den Normalpersonen (1,68 ~ 4,9). Die Konzentrationen der FFS sinken im Verlaufe der ivGTT kontinuierlieh in typiseher Weise ab. Dieser Abfall spielt sieh im akuten Stadium insge- saint auf einem hSheren Niveau ab als in der Abheilungsphase und als bei den Normalpersonen. Um eine einfaehe Vergleiehs- zahl zu erhalten, warden/ihulieh wie beim Insulin die Fl~ehen mater den Kurven der FFS bereelmet (royal.rain.l-i). Der Vergleieh der so erhaltenen Fl~ehen zeigt im akuten Stadium signifikant (p < 0,05) hShere Werte (74,7 =~ 28,9 reval, rain- 1 -z) als in der Abheilungsphase (44,6 ± 13,6 royal, rain. 1-1) und beim Norlmalkolektiv (48 ~ 12,3 royal, rain. l-Z).

Diskusslon Der Glucoseassimflationskoeffizient ist keine ffir eine Per-

son konstante GrSl~e, sondern unterliegt bei wiederholter Be- stimmung in gewissen Grenzen intraindividuellen Schwankun- gen [9]. Dermoch ist die ~,nderung des k-Wertes im Sinne einer verseMeehterten Assimilation w~hrend des akuten Stadiums der Hepatitis gegenfiber der Abheflungsphase bei allen unter- suehten Patienten eindeutig naehweisbar. Da die Untersuchung auf jiingere, nicht diabetiseh belastete, normalgewiehtige Patienten besehr~nkt war, kanu die verscMeehterte Glucose- f~leranz auf eine hepatisehe Ursaehe zarfiekgefiihrt werden. Der Meehanismns der hepatisehen StSrung, die zar versehleeh- ¢erten Glucosetoleranz mad zu erhShten Insulin- und FFS- Konzentrationen fiihrt, kSmate auf folgende Weise erkl~rt werden:

Im normalen Organismus werden etwa 50% des vom Pankreas in die V. portae sezernierten Insulins bei einer einzi- gen Passage darch die Leber abgefangen [17]. Insulin bewirkt in der Leber einen Einban der Glucose in Glykogen. Dieser Wirkung des Insulins wird neben dem peripheren Angriffspunkt mehr und mehr Bedeutung im Rahmen der Blutzuekerhom6o- stase beigemessen [10]. Wenn Mso Insulin bei einer Parenehym- sch~digung vermindert yon der Leber abgefangen und weniger Glucose zur hepatisehen Glykogensynthese ans dem peripheren Blur eliminiert wird, w~re fiber eine StSrung dieses Mechanis- runs eine Erniedrigung des k-Wertes im ivGTT bei gleieh- zeitiger ErhShung der Insulinkonzentration zu erkl~ren. Durch Verarmung der Leber an Glykogen steht auch dem peripheren Gewebe ein geringeres Glueoseangebot zur Verffigung, wo- durch die intracellul~re Veresterung der Fetts~uren langsamer erfolgt und ein Anstieg der FFS im Blur resultiert. Ferner be- stehen Hinweise, dab Somatotropin und andere Insulinantago- nisten bei Lebererkrankm]gen vermehrt sind [16] und Insulin trotz erhShter Konzentration im Plasma in der Peripherie eine geringere Wirkung entfalten kann. Entspreehend llegen Be- funde vor, dab exogen appllziertes Insulin bei der Cirrhose eine geringere hypoglykgmisehe Wirkung entfaltet als im normalen Organismns [4, 13].

SehlieBlieh sind andere Faktoren wie z.B. Jmderungen an der Struktur des Insulinmolekfils, eine abnorme Insulin- Plasma-Bindung oder eine K-Verarmung als Ursaehe der naehgewiesenen Ver~nderungen in Erw~gtmg zu ziehen.

Zusammen[assung. 6 Patienten mit Hepatitis in~ectiosa warden im akuten Stadium und in der Abheflungsphase der Erkrankung einem intravenSsen Glueosef~)leranztest mit gleiehzeitiger Bestimmung yon Insulin und freien Fetts~aren im Plasma unterzogen. Gegeniiber den Befunden in der Ab- heflungsphase und denen bei Normalpersonen ergab sich im akuten Stadium eine versehleehterte Glucoseassimilation bei erhShten Werten flit Insulin und freie ~'etts~aren. Als Ursaehe der beobaehteten Ver~nderungen werden eine herabgesetzte hepatisehe Glykogensynthese ~_nd eine verminderte Insulin- retention in der Leber diskutiert.

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Summary. Intravenous glucose tolerance bests with deter- mination of plasma insulin and free fatty acids were performed in six patients with hepatitis during the acute and the recon- valeseent stage of the disease. In comparison to results during reeonvaleseence and those from normal persons there was a decreased glucose tolerance and an elevation of imm~n and flee fatty acids during the acute phase. Decreased hepatic glycogen synthesis and decreased insulin retention in the liver are discussed as reasons for these data.

Frau Dipl. ~ t h . D. Miiller (Institut ffir Med. Statistik und Dokumentation der Univ. Mainz) danken wit fiir mathema- tiscbe Beratung, Frau H. Konter und Fri~ulein G. Pieck fiir teehnisebe Assistenz.

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insulin responses in patients with cirrhosis. Diabetes 17, 317 (1968).

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Dr. E. NiesehIag Abteiinng flit Ktinisehe Endokrinologie Dr. G. J. Kremer Dr. Ursula MuBgnug II. Med. KKmik und Polildinik der Universit~t 6500 Mainz, Langonbeckstr. 1

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Phagoeytosis in Vitamin D Deficient Rickets

g. ST~JDE~ and P. KAS~.L Universit~ts -Kinderklinik WJrzburg

(Direktor: Prof. Dr. J. StrJder)

Received November 18, 1969

Vitamin D deficient rickets is conspiciously accompanied by infections. Here the problem arises, of whether these accompanying diseases are caused by an increased exposure to infections or by a certain insufficiency of the defense sys- tem of an organism.

Cases of rickets occur frequently in families of lower social level, where there is an increased possibility of food contamina- tion or inhalation infection. On the other hand, however,

7O

~- 6o o cr~

~- 5o

2-3 4-5 6-8 age, months

Fig. I. Average values and range of phagoeytosis of Escherichia cell in various ages. Children with rickets in striped columns,

controls in white columns

a certain damage to the defense system of the organism evoked by rickets may also cause the increased incidence of infections. This possibility is supported by the observation of a decreased celhdar andhumoral ~mmunity in young rats with experimental- ly induced rickets [8]. In attempt to study this problem in children, we carried out examinations of phagoeytosis in infants with rickets.

Material and Methods Studies were performed on 30 children with rickets, verified

by X-ray examination, biochemical findings and craniotabes (13 boys, 17 girls) and on 33 healthy children (15 boys, 18 girls). The children were divided into 3 age groups. The determinations of calcium and phosphorus blood levels in all cases were performed and Ca × P indexes calculated [2].

Aliquots of 3 ml blood in equal volumes of 6 per cent dex~ran (molecular weight 75,000, Dr. Fresenins, Bad Homburg) in physiologic saline solution with 20 nag heparin (135, 000 I.U./g, Werner Sehur, Hamburg) per 100 ml, were sedimented 1 hour at room temperature. The leukocyte rich supernata.nt was removed and washed three times in TC medium 199 (Serva Heidelberg) and 0.5% human serum albumin (Behringwerke AG, Marburg). Bacterial suspensions were made from 24 hours old euttures of Eseherichia cell B 2340, grown in G~ medium and were washed twice with isotonic saline. The experimental procedure used in studying the phagocytic rate was essentially that of Winkelstein and Drachman [9]. Aliquots of leukocyte suspension containing 12.5 X 106 cells per ml were placed in pyrex tubes. Bacteria in the amount of 25 x l0 s in 0.025 ml were added, as well as 0.5 ml serum, diluted 1 : 10 in TC me- dium 199. After gentle mixing, the tubes were sealed for 30 rain at 37 ° C. The smears, made on glass slides were stained with methylene blue. The percentage of phagocytosis was determined by counting of 300 leukoeytes and scoring of those with ingested bacteria.

Result~ 1. Following the dependence of phagocytosis in rickets on

the age, the increase of their values with g ro~h can be seen (Fig. 1). Thm'e are significant differences between rickets and controls (p < 0.005). In addition, the lowering of phagocytosis is conuected with severity of the illness, expressed by Ca X P index. Average values of phagoeytosis in group with index 20---40 was 43%, with index 40--50 was 51% and 62% by controls.

2. Serum and peripheral leukocytes from normal subjects and children with rickets were comt~red in the phagocytic


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