Kurzübersicht TransFair/Fairtrade
Geographisches Institut der Uni Bonn
17.01.2018, Martin Schüller, TransFair e.V.
– 1964• Die engl. Organisation Oxfam führt
erstmalig fair gehandelte Produkte ein, die über Weltläden verkauft werden (NRO).
– 1975• GEPA gegründet.
• Erste Weltläden entstehen.
(Unternehmen)
1992
TransFair e.V. vergibt das Fairtrade-Siegel
für fair gehandelte Produkte. Erstmals
fairer Kaffee im Supermarkt (NRO).
GESCHICHTE DES FAIREN HANDELS IN DEUTSCHLAND/ MEILENSTEINE
1997Fairtrade Labelling OrganizationsInternational (FLO) wird in Bonn gegründet (NRO)
1998
Weltläden organisieren sich im Weltladendachverband (heute ca400 Mitglieder)(NRO).
2001
Gründung des Forum Fairer Handel (NRO).
2002
Einführung des internationalen Fairtrade-Siegels für zertifizierte fair gehandelte Produkte.
GESCHICHTE DES FAIREN HANDELS IN DEUTSCHLAND/ MEILENSTEINE
TRANSFAIR E.V. – VEREIN ZUR FÖRDERUNG DES FAIREN HANDELS IN DER EINEN WELT
• 1992 in Köln gegründet
• 62 Mitarbeiterinnen
• 31 Mitgliedsorganisationen
• Über 350 Partnerfirmen
• Über 7.000 gesiegelte Produkte
• Vertrieb in 42.000 Geschäften und 20.000 gastronomischen Betrieben
• Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit
• Lobby- und Kampagnenarbeit für nachhaltigen und fairen Konsum
TRANSFAIR E.V. (FAIRTRADE DEUTSCHLAND) BEISPIELE KAMPAGNEN
3 Produzentennetzwerke
•Lateinamerika (CLAC)•Asien (NAPP)
•Afrika (Fairtrade Africa)
Produzentenvertretung
Produzentenberatung
19 Nationale Fairtrade-Organisationen &
8 Marketing Organisations
ÖffentlichkeitsarbeitBildungsarbeit
Zivilgesellschaftliche VernetzungMarketing, B2B Support
DAS FAIRTRADE-SYSTEM I: DACHVERBAND, NETZWERKE, NATIONALE ORGANISATIONEN (ZIVILGESELLSCHAFT)
FI = Fairtrade International
Festlegung der Fairtrade Standards,
Strategiedefinition
FI
MOs: Brasilien, Indien, Polen, Tschechei & Slovakei, Lettland, Litauen, Estland, Hong Kong,
Taiwan, Ostafrika, Südkorea
Produzenten (80% Kooperativen, 20% Plantagen) haben
50% Stimmanteil in der General Assembly,
Mitbestimmung im Vorstand, in den Gremien zu Preisen, Prämien,
Standards usw.
WEM GEHÖRT FAIRTRADE INTERNATIONAL?
Nationale Fairtrade-Organisationen/Zertifizierte Händler/
unabhängige Experten haben
50% Stimmanteil in der General AssemblyMitbestimmung im Vorstand, in den Gremien zu Preisen, Prämien, Standards usw.
• Unabhängiger Zertifizierer nach •DAKKS, ISO 17O65, Social Enterprise
• Fairtrade Services: Audits/Inspektion der Produzenten und Händler/Hersteller, Gap Analysis, Training
• Verification Services: Voluntary Standard Verification, Code of ConductDevelopment, Code of Conduct Verification
• Audits/Verifizierung nach bestimmten Bio-Standards
FAIRTRADE-SYSTEM II: UNABHÄNGIGER ZERTIFIZIERER (GMBH)
ISO 17065: Wer Standards erfüllt,
hat Anspruch auf eine Zertifizierung!
KONTROLLE ENTLANG DER
GESAMTEN LIEFERKETTE
WIRKUNG: MISST MAN ANHAND DER EREICHUNG VON ZIELEN
Förderung nachhaltiger Lebensverhältnisse
Selbstbestimmung von KleinbäuerInnen und ArbeiterInnen
Den Handel fairer machen
Fairtrade Vision
Eine Welt in der alle Produzentinnen und Produzenten im Süden ein sicheres und gutesLebens führen, ihr Potential ausschöpfen und über ihre Zukunft selbst entscheidenkönnen.
OB
ERZI
ELE
ES GIBT 29 DEFINIERTE ZIELE: DIESBEZÜGLICH SOLLEN VERÄNDERUNGEN/WIRKUNGEN ERREICHT WERDEN
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Outcome/Effekte• Monitoring von Effekten auf
Produzentenorganisation
Ergebnisse• Monitoring/Permanente
Datenerhebung von Ergebnissender Standard-Umsetzung
Zertifizierung & Kontrolle
• Standardeinhaltung, Zertifizierung
Vorbereitungs-phase
• Erstkontakt zu Fairtrade, Beratung, Standardumsetzung
Wirkungen(Impact)
• Evaluation von Wirkungen überProduzentenorganisation hinaus -> Ländliche Entwicklung?
Pro
jekt
um
setz
un
gP
roje
ktw
irku
nge
n
Fairtrade-Beratungsdienst
FLO-Cert
Fairtrade-Beratungsdienst
Fairtrade-Beratungsdienst
Dritte/Fairtrade
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WIRKUNGSEBENEN VON FAIRTRADE
ERLÄUTERUNG VON WIRKUNG, BEISPIEL TEEBÄUERIN/KENIA
• Teresa Wangai, eine kenianische Teebäuerin,
hat von einem kommunalen Wasserpumpen-
Projekt profitiert.
• Wegen des leichteren und permanente
Zugangs zu Wasser sind ihre Kühe nun
gesünder und produzieren mehr Milch.
• Teresa hat jetzt zusätzliche Milch für den
Haushaltsbedarf und kann mit dem Wasser
den Ertrag ihres Gemüsegartens steigern,
was ihre Ernährungssicherheit verbessert.
• Teresa kann darüber hinaus noch Milch
verkaufen, was ihr Haushaltseinkommen
erhöht.
• Teresa hat nun mehr Zeit, da sie das Wasser
nicht mehr von weit her holen muss, und
kann sich mehr um ihren Verkaufskiosk
kümmern, was zusätzlich ihr
Haushaltseinkommen erhöht.
Nandi Hills
ZAHLEN & DATEN ZU ERGEBNISSEN: BEISPIEL PRODUZENTEN-EBENE
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GRUNDLAGEN: WIRKUNG IST KEIN DOMINO-EFFEKT,SONDERN IMMER DURCH EINE VIELZAHL VON FAKTOREN BEDINGT
?
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ZIELGRUPPE IST NICHT GLEICH ZIELGRUPPE
Hier gelten für alle die gleichen Regeln. Zeigt, wie
gut ihr auf diesen Baum klettern könnt.
Ziele, Kriterien und Indikatoren sind klar, aber wie sie umgesetztwerden, kann nicht überall gleich sein, sondern man muss sie auf
die jeweilige Zielgruppe, Region oder Produkt abstimmen.
Advocacy & campaigning for
trade justice
EMPOWERMENT
Improved household
income, assets & standard of
living
Less risks & vulnerability,
increased food security
Improved access to
basic services
Increased environmental sustainability &
resilience to climate change
Increased cooperation & gender equity
within communities
Increased dignity,
confidence, control &
choice
IMPACTSMAKE TRADE FAIRSUSTAINABLE LIVELIHOODS
Enhanced influence &
status of workers
Fairer & more
sustainable trading system
Increased business capacity
to invest in workers
Decent work
Mature systems of industrial relations
Inclusive, worker-led management of Fairtrade
Premium & enhanced benefits for workers & their
communities
Protection of environment
Increased influence for
workers beyond the workplace
OUTCOMES
Contributing to
Growth with integrity in Fairtrade
Setting standards for supply chain businesses
Setting standards for worker
organizations
Providing support
- To workers & their organizations /trade unions & Fairtrade Premium Committees)
- To employers
Building Fairtrade markets through
consumer awareness & business engagement
Developing networks & alliances
- Strengthening networks of farmers & workers
- Building alliances with global trade union movement & others
Advocacy & campaigning
for trade justice
FAIRTRADE INTERVENTIONS
Contributing to
Enhanced access to fair trading
conditions for HLOs
Improved labour
conditions
Increased freedom of
association & collective bargaining
Enhanced knowledge & capacity
- Workers & managers- Worker organizations &
networks
Increased awareness & commitments to trade
justice among consumers, businesses
& funders
Civil society influencing trade
policies & business practices
OUTPUTS
Contributing to
INC
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Change in trade policies & business
practices
Fairtrade Vision: A world in which all producers and workers can enjoy secure and sustainable livelihoods, fulfil their potential and decide on their future
Increased investment in workers, their
organizations & communities
AKTUELLER ERGEBNISSTAND - HL
FAIRTRADE HAT VIELE ASPEKTE UND EBENEN
• Mindestpreise als Sicherheitsnetz nach unten
• Fairtrade-Prämie zur Investition in Gemeinschaftsprojekte/ländliche Entwicklung
• Selbstbestimmung/Empowerment
• Langfristige Verträge und direkte Handelsbeziehungen
• Schaffung starker demokratisch organisierter Organisationen
• Verbesserte Handelsbedingungen durch Marktzugang und Informationen
• Menschenrechte, Arbeitsrechte und Gesundheitsschutz
• Versammlungsfreiheit für Arbeitende
• Ressourcenschutz
Fairtrade wirkt http://fairtrade.net/fileadmin/user_upload/content/2009/resources/2015-Fairtrade-Monitoring-Scope-Benefits_web.pdf
DIE WIRKUNG VON FAIRTRADE IST VIELFACH BELEGT: Z.B: NRI 2009, CEval 2015, ODI 2017…
WARUM IST DAS ALLES NICHT GENUG?
DIE ORDNUNGSPOLITISCHEN RAHMENBEDINGUNGEN FÜR MEHR NACHHALTIGKEIT SIND VÖLLIG UNZUREICHEND
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Vielen Dank!