Lernen lernen
Kommunikation
Aufbau des Moduls
Referate präsentieren
Einfache Darstellung,
Kürze/Prägnanz,
Ordnung/Gliederung,
Anregung/Stimulanz.
Beispiel:
Vorbereitung eines Kongressbeitrags Dauer des Vortrags: 15 Minutenanschließende Diskussion: 5
MinutenTeilnehmer am Kongress: Diplom-Psychologen und Ärzte, wahrscheinlich keine Fachleute für
Suchtprävention
Suchtprävention
PD Dr. Dipl.-Psych. Volkhard Fischer
Referat Studium und Lehre, OE 9103
Medizinische Hochschule Hannover
Tagesordnung
Definitorisches
Epidemiologische und ökonomischeRahmendaten
Definitorisches zum Präventionsbegriff
Modelle zum Substanzgebrauch
Präventionsmodelle
Präventionsprogramme
Droge (1)
Für den medizinischen Drogenbegriff ist dieFunktion der psychotropen Wirkungfundierend. Die Klassifikation erfolgt mittelsICD-10 Kapitel F1. Erfasst werden also nurAbhängigkeiten gegenüber Stoffen.Andere Abhängigkeiten müssen überVerhaltensauffälligkeiten in Verbindung mitkörperlichen Störungen und Faktoren (F5)sowie Persönlichkeits- oderVerhaltensstörungen (F6) abgedeckt werden.
Droge (2)
Der juristische Drogenbegriff basiert auf dem Gesetzüber den Verkehr mit Betäubungsmitteln. Erunterscheidet verkehrs- und verschreibungsfähigeBetäubungsmittel, verkehrs-, aber nichtverschreibungsfähige Betäubungsmittel und nichtverkehrs- und verschreibungsfähigeBetäubungsmittel.Ein erweiterter Drogenbegriff geht nicht von derDroge, sondern von der Disposition zur Sucht aus,die sich ihr Mittel sucht.
Sucht
Was ist eine Sucht, bzw. wann liegt eineSuchterkrankung vor?
Wann liegt eine Abhängigkeit (z.B. vonAlkohol) vor?
Was ist mißbräuchliches Verhalten?
Welcher Alkoholgebrauch istunbedenklich?
Ihre epidemiologische Schätzung:
?Glückspiel
?
?
Konsumenten
?Tabak
??Alkohol
??IllegaleDrogen
?PsychotropeMedikamente
MissbrauchAbhängige
Epidemiologische Rahmendaten
> 100.0004Glückspiel
16.700.0002
20.2303
Konsumenten
ca. 14.000.0005Tabak
ca. 2.400.0002ca. 1.500.0002Alkohol
145.0002290.0002IllegaleDrogen
1.400.0001PsychotropeMedikamente
MissbrauchAbhängige
1) Schätzung der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen 2003.2) Repräsentativerhebung zum Gebrauch psychoaktiver Substanzen, 20003) Erstauffällige Konsumenten in Falldatei Rauschgift 2002)4) Schätzung von Meyer (2003)5) Schätzung von Batra & Fagerström, 1997.
Volkswirtschaftliche Rahmendaten
17.300.000.000 €420.600.000.000 €3Kosten substanzbezogenerKrankheiten
20.000.000- 30.000.000 €5
Suchtprävention insgesamt(Bund, Land, Kommunen)
59.000.000 €2575.000.000 €2Werbeaufwendungen 2001
13.771.000.000 €13.381.000.000 €1Verbrauchssteuereinnahmen2002
TabakAlkohol
1) Statistisches Bundesamt, zitiert nach Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hrsg.) (2003).2) Nielsen Werbeforschung S + P, zitiert nach Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hrsg.),
20033) Bühringer, G. et al.(2000)4) Zahlen beziehen sich auf 1993, Schätzung nach Welte, R., König, H.-H. & Leidl, R. (2000)5) Schätzung von Nöcker & Grundmann (1999).
Alkoholische Getränke inLitern je Einwohner nach Meyer & John (2003)
5,93,920,3121,52002
5,84,219,8122,42001
5,84,119,0125,52000
5,94,918,0127,51999
6,04,718,1127,51998
SpirituosenSchaumweinWeinBierJahr
Tabakwaren in Millionen Stückbzw. Tonnen nach Thamm & Junge (2003)
84715.4733.068145.1452002
92516.2732.511142.5462001
90914.6112.557139.6252000
98313.9962.289145.2651999
1.00314.7521.992138.3881998
Pfeifentabak(t)
Feinschnitt(t)
Zigarren/Zigarillos
(Mio.)
Zigaretten(Mio.)
Jahr
Anteil der 12-25jährigen Konsumentenverschiedener Substanzen
9%4%8%23%38%2001 b
9% c20%23%48%58%1973 a
AlkoholischeMixgetränke
SpirituosenWeinBierTabak
a) nur Westdeutschlandb) gesamtes Bundesgebietc) Erstmalige Datenerhebung 1986
Epidemiologie 2002 (Hauptdiagnosen)
0,3 %2,1 %Stimulantien
0,8 %0,8 %Sedativa/Hypnotika
0,1 %1,9 %Ess-Störungen
0,6 %2,2 %Pathologisches Spielen
0,0 %0,1 %Halluzinogene
0,5 %1,7 %Kokain
0,7 %6,8 %Cannabis
4,2 %14,4 %Opiate
89,3 %67,0 %Alkohol
stationärambulantDiagnosegruppe
Epidemiologie 2002 (Einzeldiagnosen)
15,3 %19,5 %Cannabis
11,4 %10,8 %Stimulantien
10,0 %5,6 %Sedativa/Hypnotika
57,6 %22,9 %Tabak
10,4 %8,8 %Kokain
2,5 %1,3 %Codein-Präparate
4,7 %5,1 %Methadon
13,0 %13,6 %Heroin
88,1 %72,3 %Alkohol
stationärambulantDiagnosegruppe
Prävention
RehabilitationTherapiePräventionKlassischeAbgrenzung
sozialmedizinischmedizinischLebensstil(Beeinflussungvon Verhalten
undVerhältnissen)
Lebensweise(Beeinflussung
derVerhältnisse)
Maßnahmen-orientierung
vermeidbareFolgeschäden
chronischeErkrankung
akuteErkrankung
Risikofaktorenverhütet werdensoll(en)
chronischeErkrankung
akuteErkrankung
gesundgesundGesundheits-zustand
RehabilitandenPatientenMerkmalsträgerGesamt-bevölkerung
Zielgruppe
tertiärsekundärprimärprimordialInterventions-form
2002 abgeschlosseneEntwöhnungsbehandlungen
2.3817.19712824.227Männer(stationär)
4251.3012166.030Frauen(stationär)
306704186.098Männer(ambulant)
87144402.483Frauen(ambulant)
Mehrfach-abhängigkeit
Drogen-Medikamenten-Alkohol-
Strukturannahmen der Theorie des
Problemverhaltens (nach Jessor & Jessor, 1977)
Sozio-demographische
Struktur
Sozialisations-einflüsse
Persönlichkeits-system
*MotivationaleDrangstruktur
*Struktur der persönlichenÜberzeugungen*persönliche
Kontrollstruktur
System derwahrgenommenen
Umwelt
*Distale Struktur*Proximale Struktur
Verhaltens-system
Struktur der*Problem-verhaltensweisen*Normverhaltens-weisen
Drogenprävention in Deutschland
Phase 1: Abschreckungsstrategie(1965 - 1970)
Phase 2: Rationales Denken(1975 - 1980)
Phase 3: Hinwendung zum Adressaten(1980 - 1985/90)
Phase 4: Gesundheitsförderung und -erziehung(1995/90 - 1995/2000)
Phase 5: Setting-Ansatz(ab 1995)
VerschiedeneEffektstärkenmaße
ES =Me −Mc
SDc
ES =Me −McSDe 2+SDc 2
2
=Me −Mc
SDg= d
f = 12k d
Globale Verhaltenseffekte von verschiedenenPräventionsprogrammentypen (modifiziert nach Bruvold, 1993)
Programmtyp Methodologisch bessereStudien
Alle Studien
RationalES f ES f
Posttest -.0100 .005 .0400 .020first follow-up .13 .065 .17 .085
second follow-up -.03 .015 -.01 .005third follow-up -.1 .050 -.01 .005
Soziale VerstärkungES f ES f
Posttest .32 .160 .39 .195first follow-up .31 .155 .62 .310
second follow-up .39 .195 .39 .195third follow-up .27 .135 .27 .135
Soziale NormenES f ES f
Posttest .29 .145 .3 .150
Hauptinhalte vonDrogenpräventionsprogrammen Inach Tobler & Stratton (1997)
Drogenspezifische Widerstandsfertigkeiten;Gemeinschaftsbezogene Verpflichtungen;Kognitive Verhaltenssteuerung;Unterstützungsnetzwerke mit keine Drogennehmenden Jugendlichen
Widerstands-fertigkeiten
Selbstachtung und Gefühle; PersönlicheErfahrungen und Selbstwahrnehmung;Einstellungen, Überzeugungen und Werte
Affektive Inhalte
Wissen über Drogenwirkungen; Wissen überMedienwirkung und soziale Einflüsse; Wissenüber die Prävalenz des Substanzgebrauchs beiGleichaltrigen
KognitiveInhalte
UnterthemenOberthema
Hauptinhalte vonDrogenpräventionsprogrammen IInach Tobler & Stratton (1997)
Hausaufgaben; Gewinnspiele; Einbindung derEltern; Gemeindeweite Aktionen
Andere Inhalte
Aushilfstätigkeiten; Organisierter Sport;Organisierte kulturelle Aktivitäten; DrogenfreieFreizeitaktivitäten; Freiwillige Arbeit in derGemeinde
ExtracurriculareAktivitäten
Fertigkeiten, sich selbst in drogenspezifischenSituationen zu schützen; Fertigkeiten,Gleichaltrige in drogenspezifischen Situationen zuschützen
SchützendeFertigkeiten
Kommunikationsfertigkeiten; Fertigkeiten zurErhöhung der Selbstsicherheit; Problemlöse-fertigkeiten; Copingstile; Soziale Fertigkeiten;Planungsfertigkeiten
AllgemeineFertigkeiten
UnterthemenOberthema
Gewichtete Verhaltenseffekte von Präventions-programmen für verschiedene Programmtypen(modifiziert nach Tobler & Stratton, 1997)
.115.23Andere Inhalte
.120.24Allgemeine Lebenskompetenzen
.095.19Soziale Einflüsse
Interaktiv
.020.04Wissen und Affektiv
.005-.01Nur Affektiv
.030.06Nur Wissen
Nicht-interaktiv
f*WES
Methodologischbessere Studien
Programmtyp
Evaluierte Programme zur Sucht-prävention im deutschsprachigen Raum
Soester ProgrammAllgemeine Lebenskompetenzen undFertigkeiten (ALF)Berliner Programm zur Suchtprävention inder Schule (BESS)Fit und stark fürs LebenKlasse2000Erwachsen werdenGläserne Schule
Themen des life skills trainingsund des Soester Programms I
Wir lebenmiteinander
—
Umgang mit anderenFörderung der
Kommunikationsfertigkeiten
Kommunikationsfertigkeiten
Förderung deraffektiv-emotionalen
Kompetenz
Umgang mit Angst,Unsicherheit und
Frustration
Umgang mit Angst
Wer bin ich? —
Umgang mit sichselbst
Entwicklung vonSelbstvertrauen
Selbstbild undSelbstwerterhöhung
Soester Programmfür die
Grundschule
Soester Programmfür die
Sekundarstufe
life skills training
Themen des life skills trainingsund des Soester Programms II
Förderung derSachkompetenz
Wissenserwerb zurSucht- und
Drogenproblematik
Medieneinflüsse undWerbung
Umgang mitsuchtauslösenden
Mitteln—
Wissen über Suchtund DrogenKenntnis von
Handlungsalternativen
Drogengebrauch:Mythen undTatsachen
Förderung deremotional-sozialen
Kompetenz
Entwicklung vonKonfliktbewältigungs
fähigkeiten
Soziale Fähigkeiten(A)
Soester Programmfür die
Grundschule
Soester Programmfür die
Sekundarstufe
life skills training
Themen des life skills trainingsund des Soester Programms III
Standfestigkeitgegenüber Verleitungzum Drogengebrauch
Durchsetzungsfähigkeit
Ermutigung zumselbstbestimmten
Handeln
Normorientiertes,selbständiges
Verhalten
Soziale Fähigkeiten (B)
Was kann ich tun?—
Entwicklung derPersönlichkeit
Bereitschaft zurÜbernahme vonVerantwortung
Entscheidungsfindungund Unabhängiges
Denken
SoesterProgramm für
die Grundschule
Soester Programmfür die
Sekundarstufe
life skills training
Alkohol-Messmodell in der LeipzigerPublic Health-Studie zu T2 (nach Fischer, 2001)
E 27
E 26
E 25
E 24
E 23
E 22
E21
E 28
E 29
E 30
E 31
Wissen Alkohol 2
Wissen Tabak 2
Widerstands-gewißheitTabak 2
Widerstands-gewißheitAlkohol 2
BierK 203
WeinK 204
SchnapsK 205
.77
.57
.64*
.82*
.83*
.76* .65
.55
.80
.78.60*
.63*
.58*
.57* CocktailsK 206
SozialeKompetenz 2
Selbstwert 2
Kontroll-überzeugung 2
.82
.82
.85
.83
.71.70*
.53*
.53*
-.15*
Selbstkonzept 2F 6
KonsumneigungAlkohol 2
F 5
Selbstwirksam-keitserwartung 2
F 8
.29*
.19* -.47*
Drogenwissen 2F 7
Alkohol-Strukturmodell in der LeipzigerPublic Health-Studie (nach Fischer, 2001)
Selbstkonzept 1F 2
KonsumneigungAlkohol 1
F 1
Selbstwirksam-keitserwartung 1
F 4
Drogenwissen 1F 3
Selbstkonzept 2F 6
Konsumneigung Alkohol 2
F 5
Selbstwirksam-keitserwartung 2
F 8
Drogenwissen 2F 7
D 6
D 5
D 8
D 7
.81*
.09*
.47*
-.11
-.39*
.18*
.52*
.39*
-.38*
.83
.87
.75
.59
.30*
.18*
.16*
.11*
InterventionV 32
.094*
.056*
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