Themen dieser Ausgabe:
PayPal & BillSAFEInterviewmit Marc Strigel, Director Marketplaces &Payment Innovation von PayPal Deutschland
Umstrittenes WasserbettenurteilBBiizzaarrrreerr WWiiddeerrrruuff rreecchhtteennss
ebuero.de lädt einBBeesscchheerruunngg ffüürr mmeeddiiaaffiinnaannzz--MMaannddaanntteenn
E-Mail-RechnungEEcchhtt uunndd uunnvveerrsseehhrrtt??
Die aktuelle Zahl66,,55 MMiilllliioonneenn üübbeerrsscchhuullddeettee PPrriivvaattppeerrssoonneenn
Mittel zum Zweckmmeeddiiaaffiinnaannzz fföörrddeerrtt OOssnnaaBBRRÜÜCCKKEE
11. AusgabeDezember 2010
Eine Publikation der mediafinanz AG
mediafazit 12/2010 Editorial
mediafinanz fördert OsnaBRÜCKENicht nur namhafte karitative Blue Chips tragen vorbildlich zum Gemeinwohl bei,sondern auch viele helfende Hände lokaler und regionaler Organisationen undProjekte. Mit einer weihnachtlichen Spende an den Förderpreis OsnaBRÜCKE verhilftmediafinanz Projekten jenseits des Rampenlichts zu Öffentlichkeit und Geldmitteln.
Garantien für Millionen
Bizarrer Widerruf rechtensUnsicherheit und Empörung hat ein Urteil des Bundesgerichtshofes vom Novemberdieses Jahres in der Versandhandelsszene hervorgerufen. Ein Wasserbettenhändlermuss die von ihm verkaufte Schlafstatt ohne Wertersatz zurücknehmen, nachdemdas Bett bereits mit Wasser befüllt und drei Nächte lang ausprobiert worden war.
Bescherung für mediafinanz-MandantenZum Jahresausklang unterbreitet unser Partner ebuero AG allen mediafinanz-Mandanten ein verlockendes Angebot zum Ausprobieren des Sekretariatsdienstes.Bis zum 15. Januar 2011 können sich die Kunden des Osnabrücker Inkassounter-nehmens telefonisch unter Nennung des Aktionskennwortes „mediafinanz“ einenMonat kostenfreien Sekretariatsservice mit bis zu 300 Anrufannahmen sichern.
6,5 Millionen überschuldete PrivatpersonenIn den letzten Jahren war die Quote zahlungsgestörter Haushalte rückläufig.Doch der jüngst erschienene Creditreform-Schuldenatlas offenbart für das laufende Jahr eine abweichende Tendenz. Erstmals seit 2007 leben wieder mehr deutsche Verbraucher über ihre Verhältnisse.
Echt und unversehrt?Die digitale Signatur steht auf dem Prüfstand. Anfang November trafen sichVertreter der Finanzministerien von Bund und Ländern und diskutierten über die zukünftigen Voraussetzungen des elektronischen Rechnungsversandes.
2
4
6
8
9
10
12
Der Onlinezahlungsdienstleister PayPal und der Anbieter für abgesicherteRechnungsstellung im Onlinehandel, die BillSAFE GmbH, haben im November ihre künftige Zusammenarbeit bekanntgegeben. Kenner der Szene bewerten den Schulterschluss der beiden Unternehmen als überaus vielversprechend. Über Fusion und Vision sprach mediafazit mit Marc Strigel, Director Marketplaces & Payment Innovation von PayPal in Deutschland.
mediafazit 12/2010 Editorial
Sehr geehrte Damen und Herren Mandanten,
pünktlich zum Jahresendspurt freuen wir uns, Ihnen die nunmehr elfte Ausgabe
der mediafazit zu überreichen. Statt wirtschaftlicher sind es in diesem Jahr zum
Glück nur die winterlichen Kapriolen, welche das Weihnachtsgeschäft begleiten.
Doch wie unsere Rubrik „Die aktuelle Zahl“ belegt, bangen weiterhin mehr als
6 Millionen Bundesbürger um ihre wirtschaftliche Existenz. Unerlässlich für Ihren
nachhaltigen Erfolg ist daher nach wie vor eine wirksame Risikoprävention.
Dem notwendigen Schutzgedanken folgt auch das Konzept unseres Schwester-
unternehmens BillSAFE für den abgesicherten Verkauf auf Rechnung. Dank einer
Allianz mit PayPal wird die BillSAFE-Rechnung schon bald in unzähligen Shops
verfügbar sein. Lesen Sie hierzu die Äußerungen von PayPal-Vertreter Marc
Striegel im mediafazit-Interview. Zur Sicherheit Ihrer Unternehmung gehört unab-
dingbar die Rechtssicherheit. Doch was das höchste deutsche Gericht den
Versandhändlern als gehaltvolles Wasserbettenurteil auf den bunten Teller gelegt
hat, dürfte einigen sauer aufstoßen. Allerdings nehmen nicht alle Debatten derart
praxisferne Formen an, wie die aktuelle Diskussion um die elektronische
Rechnung zeigt. Voraussichtlich ab Mitte nächsten Jahres dürfen Rechnungssteller
neben der qualifizierten digitalen Signatur auch andere Methoden zur steuer-
rechtlich sauberen Forderungsgestaltung nutzen. Abschließend möchte ich Sie auf
zwei Themen in eigener Sache aufmerksam machen. Unser Partner ebuero AG
lädt alle mediafinanz-Mandanten zum kostenfreien Kennenlernen ihrer Büro-
dienstleistungen ein. Details dazu finden Sie im Artikel „Bescherung für mediafi-
nanz-Mandanten“. Eine vorweihnachtliche Bescherung gab es zudem seitens
mediafinanz auch in diesem Jahr für eine wohltätige Organisation. 3.000 Euro
erhält die Initiative OsnaBRÜCKE zur Förderung sozialer Einrichtungen und
Projekte in der Region Osnabrück.
In diesem weihnachtlichen Sinne wünsche ich auch Ihnen feierliche Stunden mit
Ihren Familien, Freunden und Wegbegleitern, einen guten Jahresausklang sowie
ein erfolgreiches neues Jahr.
Ihre Nadin Wöstmann
Rechtsanwältin und Leiterin
der Mandantenbetreuung der mediafinanz AG
3
mediafazit 12/2010 PayPal & BillSAFE
mediafazit: Sicherheit ist PayPals oberster Leitsatz, und
die bisherige Dienstleistung eines treuhandbasierten
Geldtransfers ist aus dem E-Commerce nicht mehr weg-
zudenken. Welche Beweggründe hat PayPal, den eige-
nen Dienst um die Zahlart Rechnung zu erweitern?
Strigel: Wir wollen unseren Kunden ganz einfach die
beliebteste Zahlmethode in Deutschland bieten – die
Zahlung auf Rechnung. Damit haben unsere Kunden
die dreifache Sicherheit: Sie genießen den Schutz ihrer
Daten, denn PayPal gibt nie die Kundendetails an den
Händler weiter. Sie haben überdies den gewohnten
PayPal Käuferschutz, wenn der Artikel erheblich von
der Beschreibung abweicht oder einfach nicht geliefert
wird. Und zu guter Letzt können sie mit der Bezahlung
auf Rechnung nun auch den Artikel prüfen, bevor sie
ihn bezahlen. Mehr Sicherheit im E-Commerce geht
einfach nicht.
Gleich mehrere Anbieter tummeln sich derzeit auf dem
Markt für den abgesicherten Kauf auf Rechnung.
Zu einer Kooperation kam es jetzt mit der mediafinanz-
Tochter BillSAFE. Warum?
Unser Leitsatz für Innovationen lautet: „Wir müssen
das Rad nicht neu erfinden.“ BillSAFE hat ein erprobtes
Produkt und ein ganz spezifisches Know-how im
Bereich des Risikomanagements. Dieses wollen wir
jetzt gemeinsam möglichst schnell unseren 40.000
Händlern und 15 Millionen PayPal-Usern anbieten.
Gütesiegel, Kundenbewertung oder Rabattaktionen –
die Konversionsrate eines Shops lässt sich auf ver-
schiedene Arten erhöhen. Welche Wichtigkeit hat
Ihrer Ansicht nach die richtige Zahlart im Spektrum
der Möglichkeiten?
Die Wichtigkeit von Zahlungsarten in der Kaufabwick-
lung wird von Händlern häufig unterschätzt. Ein genau-
er Blick auf Kaufabbrüche in einem Shop zeigt oft,
dass der Shopbetreiber viel Zeit und Energie in seine
Marketing- oder Preisaktionen investiert, der Endkunde
den Kauf aber letztlich doch nicht abschließt, weil ihm
die bereitgestellten Zahlungsoptionen nicht gefallen.
Die Integration der richtigen Zahlungsart ist hingegen
ein einfaches und schnell umsetzbares Mittel zur Er-
höhung der Konversion. Der gewachsene Umsatz und
der zusätzliche Profit machen da leicht die zum Teil
anfallenden Gebühren für das Zahlungsmittel wett. Und
ein guter Shop braucht einfach auch die entsprechend
gute Zahlungsmethode. Ganz besonders in
Deutschland gilt auch, dass das Sicherheitsversprechen
der Zahlungsart die Kundenpräferenz bestimmt.
Der Händler muss zwar im Bereich Payment-Anbindung
nicht alles auf eine Karte setzen, er sollte es jedoch
vermeiden, Verwirrung durch eine lange Liste an
Optionen zu stiften. Der Fokus sollte ganz klar auf
bekannten Zahlungsverkehrsexperten im Bereich
E-Commerce liegen, denn diesen vertrauen die Kunden.
Garantien für Millionen
Der Onlinezahlungsdienstleister PayPal und der Anbieter für abgesicherte Rechnungsstellungim Onlinehandel, die BillSAFE GmbH, haben im November ihre künftige Zusammenarbeitbekanntgegeben. Kenner der Szene bewerten den Schulterschluss der beiden Unternehmen alsüberaus vielversprechend. Über Fusion und Vision sprach mediafazit mit Marc Strigel, Director Marketplaces & Payment Innovation von PayPal in Deutschland.
4
mediafazit 12/2010 PayPal & BillSAFE
PayPal ist weltweit ein Begriff – der Kauf auf Rechnung
ist hingegen fast so deutsch wie die Lastschrift.
Wie sieht Ihre internationale Vision für PayPal und
BillSAFE aus?
Was konkret die Zahlung auf Rechnung angeht,
ähnelt die Struktur des Zahlungsverkehrs in Deutsch-
land den Gegebenheiten bei unseren Nachbarn in
Österreich, der Schweiz und den Niederlanden, aber
auch in den skandinavischen Ländern. Die Partner-
schaft mit BillSAFE hat für uns daher eine
Perspektive, die über Deutschland hinausgeht.
Allgemeiner gesprochen arbeiten wir ja auch global
an der Erweiterung des Angebotes und der
Möglichkeit, dass Konsumenten die Bezahlung erst
nach dem Kaufabschluss leisten. Bill Me Later in den
USA ist ein klares Statement in diesem Bereich.
Mit der bestehenden Bankenzulassung von PayPal
lassen sich weitere Visionen spinnen. Denkbar wäre
ja auch eine abgesicherte Ratenzahlung?
Wenn es das ist, was die Konsumenten wollen, dann
werden wir das auch anbieten. Ratenkauf ist nur ein
Weg, die Flexibilität beim Kauf zu erhöhen. Es geht ja
auch noch weiter: Stellen Sie sich mal vor, dass Sie
auch mobil über Ihr Handy shoppen und dann auch
noch auf Rechnung bezahlen können…
Ich denke, der Markt darf gespannt sein, was wir den
Konsumenten zusammen mit BillSAFE noch an
Innovationen entwickeln werden!
Abschließend bitte ich um zwei Prognosen vom Profi:
Wann gehen Sie mit BillSAFE live – und wie viele
Shops werden Sie in den darauffolgenden 12 Monaten
mit BillSAFE erreichen?
Ich sehe das so, wir sind mit BillSAFE live! Durch die
Partnerschaft gibt es viele Gründe für Händler, die
PayPal anbieten, von jetzt an auch Rechnungskauf via
BillSAFE anzubieten, denn damit entscheiden sie sich
für Zukunftssicherheit.
Ziel ist es ohne Frage, den Rechnungskauf zusammen
mit BillSAFE allen bereits jetzt bestehenden 40.000
Händlern und unseren 15 Millionen Usern in
Deutschland anbieten. In 12 Monaten werden dies noch-
mal einige mehr sein, denn das Wachstum von PayPal
geht jetzt gemeinsam mit BillSAFE weiter.
Webhinweis:
www.paypal.de
www.billsafe.de
5
Marc Striegel, PayPal Deutschland
mediafazit 12/2010 Umstrittenes Wasserbettenurteil
Bereits im Jahr 2008 hatte der Käufer online ein
Wasserbett gekauft, anschließend aber von seinem
Rückgaberecht Gebrauch gemacht. Der geforderten
Rückzahlung des vollen Kaufpreises hatte der Händler
bereits vertraglich entgegenzuwirken versucht. Das
eigentliche Wasserbett, so argumentierte der Händler,
sei durch das Auffüllen wertlos geworden. Daher
wollte er lediglich den Wert der unbeschadet
gebliebenen Bettheizung erstatten. Mit diesem
Angebot gab sich sein Kunde nicht zufrieden. In
letzter Instanz entsprach jetzt der oberste Gerichtshof
der Bundesrepublik Deutschland dem Ansinnen
des Verbraucherschutzes nach § 355ff. BGB und
ermöglichte eine Rückabwicklung des Kaufvertrages
ohne Wertersatz.
In seiner Urteilsbegründung erörterte das Gericht,
das Widerrufsrecht im Fernabsatz solle dem
Verbraucher das risikolose Prüfen einer Ware
ermöglichen. Im Ladengeschäft sei die kostenfreie
Prüfung der Ware ja ebenfalls möglich.
Wertersatz für die Verschlechterung der Ware durch
bestimmungsgemäßen Gebrauch sei nicht zu
leisten, wenn die Verschlechterung ausschließlich
auf die Prüfung der Sache zurückzuführen ist
(§ 357 Abs. 3 S. 2 BGB). Verblüffender Weise sah
das Gericht das Befüllen eines Wasserbettes nebst
anschließendem Bezug des Nachtlagers noch als
reine Prüfung der Sache an.
Jede fünfte Retoure ist nicht zu retten.
Die zunehmende Widerrufskultur bereitet den
Versandhändlern inzwischen erhebliche Probleme.
Schon im Spätsommer 2010 veröffentlichte der
Deutsche Industrie- und Handelskammertag eine
gemeinsam mit Trusted Shops realisierte Umfrage
unter annähernd 400 Händlern. Den Daten zufolge
geht im Onlinehandel jede siebte Bestellung an den
Händler zurück. Die retournierte Ware kann jedoch
nur in weniger als der Hälfte der Fälle ohne Aufwand
weiterverkauft werden, jede fünfte Retoure ist sogar
überhaupt nicht mehr verwendbar. Ein Händler
schilderte frustriert, wie er einem Verein 15 Herren-
anzüge verkaufte und sie nach der Vereinsfeier wie-
der zurückerhielt. Nischenanbieter beklagen gar
horrende Widerrufsquoten von bis zu 70 Prozent
und einem Totalausfall durch Gebrauchsspuren von
mehr als einem Drittel. Künftig werden Händler
derartige Verluste wohl verstärkt einpreisen müssen
und den anständigen Käufern auferlegen.
Webhinweis:
www.bundesgerichtshof.de
Bizarrer Widerruf rechtensUnsicherheit und Empörung hat ein Urteil des Bundesgerichtshofes vom November diesesJahres in der Versandhandelsszene hervorgerufen. Ein Wasserbettenhändler muss die vonihm verkaufte Schlafstatt ohne Wertersatz zurücknehmen, nachdem das Bett bereits mitWasser befüllt und drei Nächte lang ausprobiert worden war.
6
mediafazit 12/2010 Umstrittenes Wasserbettenurteil
7
KOMMENTARNicht ganz wasserdicht?
„Könnten Sie mir mal gerade die Matratze befüllen,
ich würde gerne die nächsten drei Nächte hier bei
Ihnen drauf schlafen, probeweise und unverbindlich.“
Was im Ladengeschäft als die Posse eines überspann-
ten Kunden verstanden und entsprechend verneint
werden würde, müssen Versandhändler in dieser
Republik klag- und rechtlos über sich ergehen lassen.
Die Prüfung der Ware ist nach Ansicht des Bundes-
gerichtshofes bis hin zum wirtschaftlichen Totalverlust
des Produktes erlaubt. Dies ist die bittere Konsequenz
aus dem BGH-Urteil vom 3. November dieses Jahres.
Über die gesetzlichen Grundlagen mag man streiten;
das Urteil ist Recht, aber nicht recht. Die Händlerseite
steht mit dem Rücken zur Wand und mit gebundenen
Händen da, während ihr Berufsstand zu dem eines
Verleihers für Geräte, Möbel und Kleidungsstücke
umgedeutet wird. Die seit kurzem kolportierte
Geschichte über die Retoure einer vormals neuen,
bei Widerruf dann bereits benutzen WC-Bürste,
stellte zwar eine Ungeheuerlichkeit dar. Unter wirt-
schaftlichen Gesichtspunkten war sie jedoch ver-
kraftbar. Das Wasserbettenurteil des BGH hingegen
gibt dem Widerrufswahnsinn eine existenz-
bedrohende Dimension.
Prüft der Konsument oder konsumiert der Prüfer?
Folgen forsche Verbraucher der Argumentation des
obersten deutschen Gerichts, dann geht es demnächst
rund in den Retourenabteilungen deutscher
Versandhändler. Wo im Ladengeschäft schon längst
ein beherzter Verkäufer eingeschritten wäre, prüft der
E-Commerce-Konsument die gelieferte Ware demnächst
auf Gedeih und Verderb. Da wird der Flacon teuersten
Parfüms entsiegelt, geöffnet und auf Wohlgeruch hin
geprüft, der bestellte Satz Winterreifen muss sich auf
einer Tagestour in die Berge bewähren – und
Unterwäsche sei vom Umtausch ausgeschlossen?
Haha, lacht da der BGH den Onlinehändlern ins
Gesicht, aber doch nicht im Internet!
Eine derartige Ungleichbehandlung der On- und Offline-
Unternehmer ist unerhört. Unerhört, und vielmehr noch
bedauerlich. Gerade in der letzten Zeit haben sich Misch-
formen des Händlerdaseins etablierten. Gerade jetzt ent-
decken Ladenbesitzer den eigenen Onlineshop als siche-
re Zusatzeinnahme, während etablierte Onlineplayer den
Weg vom Netz in die analoge Welt suchen und sich mit
eigenen Stores in den Fußgängerzonen deutscher Städte
präsentieren. Der E-Commerce „drohte“ beinahe, zum
Normalfall zu werden. Doch der BGH hat es gerade noch
einmal verhindert.
Gero Keunecke
Redaktionsleitung mediafazit
�
mediafazit 12/2010 ebuero.de lädt ein E-Mail-Rechnung
8
Niemals einen Anruf verpassen und womöglich einen
dahinter steckenden Auftrag verlieren, stets erreichbar
zu sein, aber ungestört weiterarbeiten zu können –
das wäre für viele Unternehmer zwar ideal, bleibt
aber häufig eine reine Wunschvorstellung. Freilich
liegt der Nutzen einer freundlichen Stimme, welche
die eigene Firma am Telefon vertritt, auf der Hand.
Mit Blick auf die befürchteten Personalkosten verwer-
fen viele Firmen ihren Wunsch nach einer zusätzlichen
Arbeitskraft allerdings schnell wieder. Doch „sehr gute
Erreichbarkeit für den Kunden und Kostenbewusstsein
widersprechen sich nicht“ findet Outsourcingexperte
und ebuero-Gründer Holger Johnson. „Studien zufolge
hinterlassen 61% der Anrufer keine Nachricht auf
einem Anrufbeantworter und rufen womöglich nicht
wieder an. Da gehen unzählige Aufträge unbemerkt
verloren, insofern ist es wahrscheinlich die teuerste
Lösung, an der eigenen Erreichbarkeit zu sparen.
Wir bieten bereits ab 39 EUR monatlich eine elegante
Lösung, auf Wunsch sogar rund um die Uhr erreichbar
zu sein.“
Profis auf Abruf
Mit seinen Dienstleistungen weist ebuero
seit 10 Jahren einen Weg aus dem
Dilemma zwischen Wirtschaftlichkeit
und Professionalität. Perfekt ausgebil-
dete Sekretärinnen nehmen einge-
hende Anrufe im Namen des
Bescherung für mediafinanz-MandantenZum Jahresausklang unterbreitet unser Partner ebuero AG allen mediafinanz-Mandanten einverlockendes Angebot zum Ausprobieren des Sekretariatsdienstes. Bis zum 15. Januar 2011können sich die Kunden des Osnabrücker Inkassounternehmens telefonisch* unter Nennungdes Aktionskennwortes „mediafinanz“ einen Monat kostenfreien Sekretariatsservice mit bis zu 300 Anrufannahmen sichern.
Auftraggebers entgegen und behandeln den
Anrufer im weiteren Verlauf exakt nach dessen
Vorgaben. So kann ein Kunde etwa Personen
definieren, die als VIPs direkt durchgestellt
werden dürfen, während für alle anderen Anrufe
eine Gesprächsnotiz aufgenommen und diese, je
nach Vorgabe, per E-Mail, SMS oder Fax weiter-
geleitet wird.
Viele ebuero-Kunden nutzen den Service auch als
Backup zusätzlich zum eigenen Personal, etwa als
Ersatz für kurzfristig ausgefallene Mitarbeiter,
während der Mittagspause oder in den
Tagesrandzeiten als 24-Stunden-Servicehotline.
Optimal geeignet ist ebuero auch als telefonischer
Überlauf, wenn also ausschließlich die Anrufe
umgeleitet werden, die vom eigenen Personal
nicht angenommen werden können. So entstehen
auch nur dann Annahmekosten, wenn der Anruf
andernfalls verloren gewesen wäre.
Webhinweis:
http://www.ebuero.de/mediafazit
*) Kostenfreies Aktionstelefon
0800 50 40 44 40 95
mediafazit 12/2010 ebuero.de lädt ein E-Mail-Rechnung
9
Als Diskussionsgrundlage diente den Steuerexperten
eine Mitte des Jahres geänderte EU-Direktive. Demnach
sollen Unternehmer die Authentizität einer Rechnung
künftig mit beliebig geeigneten Verfahren belegen dür-
fen. Bis spätestens 2013 soll die Vorlage in nationales
Recht umgesetzt werden. Laut einem Arbeitspapier,
welches dem Online-Nachrichtendienst heise vorliegt,
bleibt „das Erfordernis der Echtheit der Herkunft und
der Unversehrtheit des Inhalts als abstrakte Vorau-
ssetzungen für die umsatzsteuerliche Anerkennung
von elektronischen Rechnungen bestehen.“ Jedoch
würden die sonstigen Vorgaben für elektronische
Rechnungen aufgegeben werden. Weiter heißt es
„Somit sind keine technischen Verfahren mehr vorge-
geben, die die Unternehmen verwenden müssen.“
Lediglich als Beispiele führt die Agenda die besagte
qualifizierte digitale Signatur sowie das EDIFACT-
Verfahren auf.
Vorsteuer nachprüfen
Mit Einführung der qualifizierten digitalen Signatur
hatte die Bundesregierung versucht, die
Vorsteuerabzugsberechtigung zweifelsfrei zu prüfen
und Steuerbetrügern das Handwerk zu erschweren. In
der Praxis griff diese Maßnahme allerdings ins Leere.
„Der Gesetzgeber ging damals davon aus, dass digitale
Dokumente leichter zu manipulieren seien als
Papierrechnungen“ weiß Gerhard Schmidt vom Portal
rechnungsaustausch.org. „Aus einer Signatur lässt
sich allerdings nicht erschließen, ob der Rechnung ein
realer Umsatz zugrunde liegt, denn auch fingierte
Rechnungen lassen sich signieren.“
Hinzu kommt, dass in der Praxis durchaus auch
Finanzbeamte das Rechnungsfaksimile aus dem Drucker
des Empfängers mangels Prüfmöglichkeit als Original
durchgehen lassen.
Derzeit machen elektronische Rechnungen lediglich
einen Bruchteil des gesamten Rechnungsaufkommens
aus. Laut einer Erhebung im Auftrage des Informations-
logistikers Itella nutzten im Jahr 2009 lediglich etwa
20 Prozent aller deutschen Unternehmen elektronische
Rechnungen. Auch in den nächsten zwei bis drei Jahren
werden nahezu die Hälfte der befragten Unternehmen
ausschließlich auf Rechnungen in Papierform setzen.
Mit praxisnahen Rahmenbedingungen könnte die elek-
tronische Rechnung indes schnell an Popularität gewin-
nen, zumal als Hemmnis hauptsächlich organisatorische
und rechtliche Hürden genannt werden. Auf Erleichter-
ung können interessierte Unternehmer schon zum
Sommer des kommenden Jahres rechnen.
Voraussichtlich im Januar, so Tobias Romeis, Sprecher
des Bundesfinanzministeriums, soll dem Kabinett ein
Gesetzentwurf vorgelegt werden. Die Änderungen könn-
ten dann bereits zum 01. Juli 2011 in Kraft treten.
Webhinweis:
www.rechnungsaustausch.org
www.bundesfinanzministerium.de
Echt und unversehrt?Die digitale Signatur steht auf dem Prüfstand. Anfang November trafen sich Vertreter der Finanzministerien von Bund und Ländern und diskutierten über die zukünftigen Voraussetzungen des elektronischen Rechnungsversandes.
mediafazit 12/2010 Die aktuelle Zahl
6,5 Millionen überschuldete PrivatpersonenIn den letzten Jahren war die Quote zahlungsgestörter Haushalte rückläufig. Doch der jüngsterschienene Creditreform-Schuldenatlas offenbart für das laufende Jahr eine abweichendeTendenz. Erstmals seit 2007 leben wieder mehr deutsche Verbraucher über ihre Verhältnisse.
10
Insgesamt betrifft das Phänomen der Überschuldung
6,49 Millionen Bundesbürger über 18 Jahren (9,5%)
und somit 300.000 Personen mehr als noch vor
einem Jahr. Demnach ist nahezu jeder zehnte volljäh-
rige Verbraucher seinen finanziellen Verpflichtungen
nicht gewachsen. Einen überdurchschnittlichen
Zuwachs verzeichneten die Verfasser der Studie wie
schon in früheren Untersuchungen bei Frauen und
jüngeren Erwachsene. Mit Blick auf die Ost-West-
Situation fanden die Analysten ebenfalls den
Vorjahrestrend bestätigt. In den neuen Bundesländern
liegt die Schuldnerquote mit 9,45% zum zweiten Mal
in Folge unter der des Westens. Die Überschuldung
im Osten Deutschlands hatte während des laufenden
Jahres sogar weniger stark zugenommen als in der
restlichen Bundesrepublik.
Detailanalysen für Gesamtdeutschland weisen aller-
dings auf verhärtete Überschuldungsstrukturen vieler
Bürger hin. Schneller und tiefer als noch vor wenigen
Jahren geraten die Verbraucher neuerdings in die
Schuldenfalle und können sich immer schlechter aus
eigener Kraft befreien. Ausdrücklich warnen die
Herausgeber daher mit Blick auf die jüngst verlautbar-
ten positiven Wirtschaftssignale und Konjunkturtrends
vor übertriebenem Optimismus. Die
„Verschuldungsrallye“, so der Tenor, sei noch nicht
beendet. Derlei Interpretationen bestätigt auch eine
aktuelle Befragung der Düsseldorfer Innofact AG aus
dem Oktober 2010. Vier von zehn Befragten äußerten
gegenüber den Meinungsforschern die latente Sorge,
ihre finanziellen Verbindlichkeiten könnten Ihnen über
den Kopf wachsen.
Prekär scheint die Situation insbesondere für die jün-
geren Semester zu sein, deren Überschuldungsnei-
gung zwischen den Jahren 2004 und 2010 entgegen
dem Trend nicht stagnierte oder zurückging. Vielmehr
stieg die Quote in der Gruppe der 20- bis 29-Jährigen
um ganze 3,2 Zähler auf jetzt 10,75 Prozent
(1.385.000 Betroffene) außerordentlich stark an.
Übertroffen wurde dieser Negativrekord nur noch von
den jüngsten Verbrauchern mit einem Alter bis 20
Jahre. Innerhalb dieser Klasse stieg die Überschul-
dungsquote im selben Zeitraum um satte 272 Prozent
auf nunmehr 197.000 Betroffene an. Die Überschul-
dungsentwicklung der letzten sechs Jahre trugen
somit fast ausschließlich die jungen Schuldner.
Arbeitslosigkeit und mangelnde Finanzkompetenz
Entsprechend der offensichtlich altersabhängigen
Überschuldungssituation offenbart ein Blick auf die
Ursachen von Überschuldungsprozessen ebenfalls
altersabhängige Hintergründe. Jüngere Menschen bis
35 Jahre geraten am häufigsten durch Arbeitslosigkeit,
aber zunehmend auch aufgrund unwirtschaftlicher
Lebensführung in die Schuldenfalle. Im mittleren Alter
bis 55 Jahre führen hingegen deutlich häufiger fami-
liäre Gründe in die finanzielle Misere. Trennung,
Scheidung oder sogar der Tod des Lebenspartners
spielen ab der Lebensmitte vermehrt eine Rolle. Nicht
zuletzt scheitern die bis 65-Jährigen überproportional
häufig mit eigenen unternehmerischen Projekten und
können ihre Verbindlichkeiten nicht oder nur unzurei-
chend bedienen.
7,06(+0,34)7,46
(+0,35)
10,88 (+0,49)
9,53
(+0,41)
8,65 (+0,32)
10,42 (+0,49)
11,58(+0,53)
10,03(+0,3)
9,59(+0,28)
9,71 (+0,48)
8,37(+0,41)
11,03 (+0,51)
12,67(+0,51)
10,09 (+0,32)
14,13 (+0,21)
10,54 (+0,3)
mediafazit 12/2010 Die aktuelle Zahl
11
Fazit und Ausblick
Ungeachtet des historischen Wirtschaftseinbruchs im
vergangenen Jahr ist die Zahl der überschuldeten
Verbraucher nicht so stark gestiegen wie befürchtet.
Eine deutliche Verschärfung der Überschuldungssitua-
tion in Deutschland konnte die Politik auch dank
Kurzarbeitergeld und weitestgehend stabilisierter
Einkommen bis auf Weiteres verhindern. Allerdings ist
die im Vergleich zum Vorjahr erhöhte Schuldnerquote
auch Ausdruck der zeitweisen Verschlechterung am
Arbeitsmarkt infolge der Rezession. Immer noch gilt
der Verlust des Arbeitsplatzes als Hauptauslöser für
Überschuldung. Darüber hinaus lassen die gestiege-
nen finanziellen Belastungen der Verbraucher – etwa
für Gesundheit und Altersvorsorge sowie für Miete
und Nebenkosten – weniger Spielraum, um bestehen-
de Kreditverpflichtungen erfüllen zu können. Die seit
dem Frühjahr wieder vermehrten positiven Konjunktur-
signale sowie die stabilen Beschäftigungserwartungen
führten schließlich zu einem wieder lockeren Ausgabe-
verhalten der Verbraucher, die auch neue Kreditver-
pflichtungen eingegangen sind. Das gilt insbesondere
für jüngere Erwachsene.
Internationaler Vergleich
Die Verbraucherüberschuldung in Deutschland ist im
internationalen Vergleich, etwa zu den angelsächsi-
schen Ländern, deutlich geringer ausgeprägt. Satte
13,8 Prozent der britischen Konsumenten sind über-
schuldet, in den USA beträgt die Quote sogar
17,4 Prozent. Diese Volkswirtschaften waren und
sind allerdings auch deutlich stärker von der
Finanz- und Immobilienkrise gebeutelt.
Infolgedessen grassiert die Arbeitslosigkeit jenseits
von Ärmelkanal und großem Teich deutlich stärker
und nachhaltiger als in Deutschland.
In den kommenden zwei Jahren ist nicht mit einem
Rückgang der Verbraucherüberschuldung zu rechnen.
Die von der Bundesregierung geplanten Sparmaß-
nahmen, steigende Kosten für Wohnraum, Energie
und Gesundheit sowie der wachsende Anteil von
Minderbeschäftigten unter den Arbeitnehmern drohen
Auslöser für eine neuerliche Überschuldungsent-
wicklung zu sein.
Überschuldung in Deutschland nach Bundesländern
Neben Bayern und Baden-Württemberg zeigt sich der Osten
solide. In Klammern angegeben sind die Veränderungen im
Vergleich zum Vorjahr.
Der Schuldneratlas 2010
Zum achten Mal in Folge untersucht die Creditreform
die kleinräumige Verteilung und Entwicklung der
Verbraucherüberschuldung in Deutschland. Als
Überschuldung definieren die Herausgeber einen
Haushaltszustand, in dem die zu leistenden
Gesamtausgaben höher als die Einnahmen sind.
Mittel zum Zweck
Impressum
mediafazitDas Unternehmensmagazin dermediafinanz AGWeiße Breite 5D-49084 Osnabrück
V.i.S.d.P: Gero KeuneckeTelefon: +49 (0)541 2029-0Telefax: +49 (0)541 [email protected]
Hilfesuchende und hilfsbereite Menschenzusammenbringen, Kindern und Jugendlichenden Weg in ein geordnetes Leben bereitenund finanzielle Unterstützung an handverlese-ne und geprüfte Projekte weiterleiten – diesenAufgaben stellt sich die OsnaBRÜCKE, eineInitiative der Wirtschaftsjunioren ausOsnabrück. Das Engagement der regionalenWirtschaftselite gilt nachhaltigen, zukunfts-weisenden und möglichst ehrenamtlich geführtenProjekten mit Bezug zur Hasestadt.
3.000 zusätzliche Euro kann das ebenfallsehrenamtlich tätige, überaus engagierte Teamder jungen Wirtschaftsführer aus Osnabrückjetzt kanalisieren. Das willkommene Geld stif-tete der ortsansässige Inkassodienstleistermediafinanz AG. „Kleinere soziale Projektekönnen nur selten die Aufmerksamkeit derMedien wecken und haben es ungleichschwerer, Spendengelder zu akquirieren“erörtert mediafinanz-Vorstand Dr. AlexanderEy die Auswahl des diesjährigen Spenden-empfängers. „Nach unserer Meinung setzt dieOsnaBRÜCKE mit ihrer Arbeit an der richtigen
Stelle an. Sie sorgt dafür, dass vielverspre-chende Initiativen, die oftmals im Schattenfinanzstarker Hilfsorganisationen stehen,gewürdigt werden.“
Bereits zum dritten Mal in Folge verzichtetdie mediafinanz AG auf die sonst üblichenFesttagsgeschenke für Kunden und Geschäfts-partner zugunsten eines guten Zwecks. Somithaben weihnachtliche Spenden im Hause desOsnabrücker Dienstleisters mittlerweile einekleine Tradition. Bevor das Unternehmen imletzten Jahr die Deutsche Knochenmark-spenderdatei DKMS unterstützte, profitiertebereits ein integrativer Kindergarten derHeilpädagogischen Hilfe Osnabrück vomwohltätigen Geschenkverzicht.
Webhinweis:
www.osnabruecke.de
www.dkms.de
www.os-hho.de
mediafinanz fördert OsnaBRÜCKE
Nicht nur namhafte karitative Blue Chips tragen vorbildlich zum Gemeinwohl bei, sondern auch viele helfende Hände lokaler und regionaler Organisationen und Projekte. Mit einer weihnachtlichen Spende an den FörderpreisOsnaBRÜCKE verhilft mediafinanz Projekten jenseits des Rampenlichts zu Öffentlichkeit und Geldmitteln.