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Migräne – Heilung ist möglich
Migräne und Ernährungskonzepte
miginfo.de Migräne-Internetforum
Migräne – Heilung ist möglich
Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 2
Was ist Migräne?
Schwerwiegende, zehrende, häufig chronisch verlaufende Erkrankung
Überwiegend mit sehr starken, meist einseitigen Kopfschmerzen und Übelkeit verbunden. Häufig zusätzliche neurologische Ausfallerscheinungen (Aura).
Tritt anfallsweise auf (Dauer 4-72 Stunden)
6-8 Millionen Bundesbürger (Tendenz steigend) sollen betroffen sein, Frauen ca. 3x so häufig wie Männer. Größte Häufigkeit im fortpflanzungsfähigen Alter.
Frauen leiden sehr häufig rund um die Menstruation.
Anfälle sehr häufig in der Post-Stress-Phase, nach dem Sport, bei ausgelassenen Mahlzeiten und nach längerem Schlaf
Nicht zweifelsfrei diagnostizierbar (Simulationsvorwurf…)
Zahlreiche Ähnlichkeiten mit Epilepsie
Medikamentöse Behandlung
– Akut: Triptane (Serotoninagonisten), diverse Schmerzmittel (z. B. NSARs)
– Prophylaxe: Betablocker, Antiepileptika, Serotoninantagonisten, …
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Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 3
Vermutete Migräneursachen (unvollständig) Erbliche Vorveranlagung plus individuelle Auslöser
Neurogene Entzündung (= Entzündung an den Gefäßen der Hirnhaut und im
Bereich des Zentralnervensystems)
Biochemische Veränderungen
– Störungen im Hormonsystem und bei Neurotransmittern (Adrenalin,
Noradrenalin, Histamin, Serotonin, Melatonin)
Reizempfindlichkeitsstörung oder auch Reizverarbeitungsstörung
– Angeblich ist das Gehirn eines Migränikers, anders als das eines
Nichtbetroffenen, in ständiger Bereitschaft.
– Durch die Gabe von Betablockern lässt sich die Reizempfindlichkeit jedoch
wieder normalisieren. Woran das liegt, ist der Medizin bislang nicht bekannt
(die hier vorgestellte energetische Migränetheorie wird das aber erklären).
Durchblutungsstörung im Gehirn (ggf. als Folge einer Stresseinwirkung)
– Mit der Durchblutungsstörung lässt sich die Aura erklären.
Migränezentrum im Hirnstamm (Migränegenerator, Migränemotor)
Energetische Migränetheorie: Siehe die folgenden Seiten
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Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 4
Der Mensch verfügt wie jedes Handy über zwei Betriebsmodi: Laden (= Nahrungsaufnahme) und Batteriebetrieb (= Arbeiten)
Jedes Handy besitzt einen integrierten
Mikrochip (Gehirn).
Wenn das Handy über nur sehr einfache
Funktionen verfügt, kann der Chip durch eine
kleine Batterie separat versorgt werden.
Eine größere Batterie wäre dann lediglich für
Klingeltöne und Beleuchtung erforderlich.
Allgemein gilt es als Vorteil, wenn das Handy
möglichst selten geladen werden muss.
Migräne – Heilung ist möglich
Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 5
Bei steigendem Energieverbrauch des Mikrochips (Handy-Gehirns) reicht dessen kleine Spezialbatterie nicht mehr aus.
Wenn das Handy über zahlreiche
ausgeklügelte Funktionen verfügt (Kamera,
MP3-Player, Radio, USB etc.) steigt der
Energieverbrauch des Mikrochips.
Ist die Batterie des Chips weiterhin nur sehr
leistungsschwach, muss das Handy sehr
häufig neu geladen werden.
Es bietet sich dann an, den Mikrochip als
weiteren Großverbraucher direkt von der
Hauptbatterie versorgen zu lassen.
Und damit ist die Ursache der Migräne geklärt.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 6
Sprunghaftes Gehirnwachstum des Menschen von ca. 450 ccm Gehirnvolumen vor ca. 3 Millionen Jahren auf heute ca. 1.350 ccm
Aus: (Lechler 2001: 94)
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Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 7
Das Gehirnwachstum des Menschen hatte zahlreiche andere gravierende Konsequenzen
Geburten wurden für die Frauen sehr schmerzhaft und gefährlich (der Prozess
ist möglicherweise evolutionär noch nicht abgeschlossen).
Damit der große Kopf noch durch den Muttermund und das weibliche Becken
passte, mussten menschliche Säuglinge quasi als hilflose Frühgeburten zur
Welt gebracht werden, woraufhin sie mindestens drei Jahre lang intensiv
betreut werden mussten (zum Vergleich: Antilopen-Jungen stehen nach einer
Stunde auf und laufen los).
Die hohe Säuglings-, Kinder- und auch Müttersterblichkeit erforderte, dass
Frauen im Durchschnitt 5 – 8 Kinder zur Welt bringen mussten (bei
schätzungsweise kaum mehr als 10 Menstruationen im Laufe des Lebens).
Frauen waren deshalb auf eine ständige Nahrungsversorgung durch die
Männer angewiesen. Die Folgen waren: Sexuelle Arbeitsteilung,
Familienbildung.
Dauerschwellung der Brüste und Verdeckung des Eisprungs auf Seiten der
Frauen (möglicherweise zwecks stärkerer Bindung des männlichen Jägers).
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Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 8
Energieverbrauch der Körperorgane des Menschen Der Gehirnzuwachs des Menschen ging zu Lasten der Leistungsfähigkeit des Darms
Die Abbildung zeigt die zu
erwartenden Organgewichte
eines 65 kg schweren
Primaten im Vergleich zu
den tatsächlichen
Organgewichten eines 65 kg
schweren Menschen.
Leistungsstarkes, energiehungriges Gehirn
Schwache Verdauungsorgane
Beides deutet auf eine überwiegend hochkonzentrierte Nahrung hin
Charakteristisch für den Menschen:
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Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 9
Energiedepots einer 70 kg schweren Person
kg Kcal
Fett 15 105.000
Protein 6 24.000
KH: Glykogen Leber 0,07 280
KH: Glykogen Muskeln 0,12 480
KH: Glukose 0,02 80
Die Energiespeicher des menschlichen Körpers Der menschliche Körper verfügt über keinen nennenswerten Kohlenhydratspeicher
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Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 10
Geburtsfettgehalt bei einigen ausgewählten Säugetieren
Menschliche Säuglinge: Mit den Fettdepots können die hohen
Energieansprüche des kindlichen Gehirns auch dann gedeckt
werden, wenn nach der Geburt der maternale Energiefluss abrupt
endet (Kuzawa 1998) - Bibel: Moses.
„Im Gehirnstoffwechsel eines Säuglings werden zu einem weitaus höheren
Anteil Ketonkörper verarbeitet als beim Erwachsenen. Infolgedessen können
Säuglinge wesentlich geringere Blutglucosekonzentrationen (20 – 30 mg/dl =
1,2 – 1,8 mmol/l) ohne neurologische Ausfälle tolerieren als Erwachsene. Kurz
nach der Geburt steigen die Aktivitäten der Ketonkörper verwertenden Enzyme
… deutlich an, wodurch eine optimale Ausnutzung des hohen Fettanteils der
Muttermilch möglich wird. Glucose kann jedoch auch beim Säugling nicht
vollständig durch Ketonkörper ersetzt werden. Nach dem Abstillen und der
Umstellung des Kleinkindes auf kohlenhydratreiche Nahrung fallen die
Ketonkörper metabolisierenden Enzymaktivitäten wieder ab.“ (Löffler/Petrides
2003: 1055)
Aus: (Lechler 2001: 88)
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Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 11
Die Fettzellen sind der Hauptenergiespeicher des Körpers
Fett hat die meisten Kalorien: ein Lebewesen kann besonders viel Energie mit
sich herumtragen, ohne dabei zu schwer zu werden.
Fett hat eine sehr gute Wärmedämmung.
Fett ist flexibel und behindert die Bewegung nicht.
Warum?
Achtung:
Der Körper speichert alle überschüssige Energie (egal ob Kohlenhydrate,
Proteine oder Fette) als Fette (Triglyceride) ab.
Aber:
Aus Fett kann im Wesentlichen nur wieder Fett erzeugt werden!
Nur die Glycerine der Triglyceride können in KH umgewandelt werden!
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Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 12
Einige bekannte gesättigte und ungesättigte Fettsäuren
Palmitinsäure
(gesättigt)
Stearinsäure
(gesättigt)
Linolsäure (Omega-6,
zweifach ungesättigt)
DPA (Omega-3,
sechsfach ungesättigt)
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Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 13
Fettspeicherung in den Fettzellen als Triglyceride
Beispiel eines Triglycerids
mit drei Palmitinsäure-
Molekülen.
Glukose Freie Fettsäuren, Ketonkörper (= Fett)
ca. 6% ca. 94%
Die Fettanteile in den Triglyceride entsprechen der Nahrungszusammensetzung. Wenn
ungesättigte Fettsäuren gegessen werden, dann werden auch ungesättigte Fettsäuren in den
Triglyceriden gespeichert.
Aber: Aus Kohlenhydraten werden immer gesättigte Fettsäuren hergestellt!
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Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 14
Ketonkörperproduktion bei Migränikern Reaktionen beim Glukose-Toleranz-Test während und außerhalb einer Attacke
Bei Migräneattacken ist generell ein beachtlicher Anstieg bei den Konzentrationen an freien
Fettsäuren, Glycerin und Ketonkörpern festzustellen. Dies deutet auf eine verstärkte
Aufspaltung von Triglyceriden und damit einer Aktivierung der Lipolyse (Fettverbrennung) hin.
Daneben wurden ein Anstieg bei den Cortisol-Spiegeln und ein Abfall bei den Insulin-Spiegeln
festgestellt. Die Ergebnisse können konsistent als eine Stressreaktion mit sympathischer
Aktivierung interpretiert werden.
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Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 15
Bei kohlenhydratreicher Ernährung werden Energiemangelzustände (ausgelassene Mahlzeiten, längerer Schlaf, nach Anstrengungen) durch Stress und Eiweißverzuckerung ausgeglichen!
Das Gehirn verbraucht bis zu 25 Prozent der Ruheenergie des Körpers.
Bei Menschen, die sich ständig reichlich und kohlenhydratreich ernähren, kann
das Gehirn zur Energiegewinnung nur Glukose verwerten.
Im Ruhezustand müssen dann mindestens 25 Prozent der Körperenergie in
Form von Glukose bereitgestellt werden.
Nur ca. 6 Prozent der Triglyceride können in Glukose umgewandelt werden
(ausreichend für das Gehirn von Schafen, für menschliche Gehirne aber nicht).
Die Glukoseversorgung des Gehirns kann also mit dem Hauptenergiespeicher
des Körpers (Fettzellen) nicht sichergestellt werden.
Das Gehirn bedient sich dann zunächst aus dem Glykogenspeicher der Leber.
Danach werden Eiweiße verzuckert (Glukoneogenese, Stresshormon
Cortisol). Wolfgang Lutz: „Nächtliches Eiweißzoll“, Striae, Muskelschwund,
dünne Haut. Für den Körper ist das ein Stresszustand!
Das Gehirn kann erst frühestens nach 2 Tagen Ketonkörper (Fette) verwerten.
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Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 16
Wer aus einer normalen Ernährung heraus mit dem Kohlenhydratfasten (oder auch Heilfasten) beginnt, hat zunächst vier oder mehr Tage lang mit Energiemangelzuständen zu kämpfen
Körper wehrt sich gegen die Leerung der Glykogenspeicher in der Leber
Durch: Sehr starke Glukoneogenese, hohe Cortisol-Konzentrationen
Hohes Risiko für Migräne oder epileptische Anfälle
Die Abbildung zeigt: Die
Muskeln werden reibungslos
vom Fett versorgt, lediglich das
Gehirn ist auf Glukose
angewiesen. Deshalb leeren
sich die Glykogenspeicher der
Leber fast vollständig.
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Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 17
Ein auf Glukose basierender Gehirnstoffwechsel kann schwach und dick machen: Erklärung für die Entstehung von Adipositas
Beispiel:
Das Gehirn benötigt 3x am Tag 100 Energieeinheiten in Form von Glukose, der
restliche Körper 3x am Tag 100 Energieeinheiten in Form von Fett.
Uhrzeit Fettzellen Fett KH
Muskeln
1. Tag
08:00 100 150 150 500
13:00 100 100 100 500
19:00 50 50 50 450
2. Tag
08:00 150 150 150 450
13:00 150 100 100 450
19:00 100 50 50 400
3. Tag
08:00 200 150 150 400
13:00 200 100 100 400
19:00 150 50 50 350
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Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 18
Die Antwort der Medizin auf die Adipositas-Welle: Viel Bewegung und fettarme Ernährung
Bewegen Sie sich regelmäßig!
– Scheinbar richtig:
Denn durch Bewegung werden die überschüssigen Fette verbraucht, mit denen
ein Glukose-abhängiges Gehirn nichts anfangen kann.
Essen Sie wenig Fett!
– Scheinbar richtig:
Denn bei einer reinen Schreibtischtätigkeit sind Ihre Körperorgane in Ruhe und
verbrauchen nur wenig Energie = Fett. Dafür benötigt Ihr Gehirn bei üblicher
Ernährungsweise viel Glukose. Eine fettreiche Ernährung würde unter diesen
Umständen nur zu weiteren Fettpolstern sorgen.
Eine fettreiche Ernährung macht bei einem bewegungsarmen Lebenswandel
nur Sinn, wenn die Ernährung gleichzeitig kohlenhydratarm ist.
Unbedingte Voraussetzung dafür ist: Das Gehirn kann Ketonkörper zur
Energiegewinnung verwenden (Ketolysefähigkeit des Gehirns)!
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Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 19
Energetische Migränetheorie
In Stresssituationen benötigen Körper und Gehirn mehr Energie. Dazu werden
die Stresshormone aktiviert (und die Glukoneogenese).
Nach dem Stress setzt die Entspannung ein. Die Stresshormonausschüttung
wird dann reduziert. Wenn nun länger nichts mehr gegessen wurde, kann ein
Glukosemangel entstehen (Gehirn stellt fest: Glukosespiegel sinkt). Es wird
eine erneute scharfe Stressreaktion ausgelöst, und zwar mitten in der
Entspannungsphase, sogar im Schlaf.
Die dann über die Lipolyse bereitgestellten Fettsäuren und Ketonkörper nützen
nichts, da das Gehirn Glukose benötigt.
Beim Migräniker wird das Energieniveau auch in Alltagssituationen sehr stark
über die Glukoneogenese und Cortisol gestützt (Bereitstellung von Glukose für
das Gehirn). Der Migräniker ist folglich in permanenter Anspannung und
Reizbereitschaft, ein Zustand, der durch Betablocker normalisiert werden
kann.
Zusätzlichen Stress verträgt ein Migräniker ganz schlecht, da er sich ohnehin
chronisch im Stress befindet (Stress zur Stützung seines Energieniveaus).
Migräne – Heilung ist möglich
Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 20
Übliche medizinische Ernährungsratschläge
Ein Migräniker sollte regelmäßig kleine kohlenhydratreiche Mahlzeiten zu sich
nehmen (Göbel).
– Das ist scheinbar richtig. Denn durch kleine kohlenhydratreiche Mahlzeiten wird
das Gehirn ständig mit Glukose versorgt.
– Die ständige Glukosezufuhr aus der Nahrung verhindert, dass der Körper die
Glukose über Cortisol (Glukoneogenese) selbst produzieren muss. Damit wird
das Stressniveau reduziert. Der Migräniker beruhigt sich.
– Der Rat entspricht der Empfehlung, sein Handy alle zwei Stunden zu laden, damit
es unterwegs nicht ausgeht.
Lassen Sie keine Mahlzeiten aus!
– Das ist scheinbar richtig. Denn der menschliche Körper bezieht seine interne
Energie in erster Linie aus dem Fett, welches aber bei üblicher Ernährung nicht
vom Gehirn zur Energieverwertung verwendet werden kann. Das Gehirn ist dann
auf einen konstanten Glukosestrom angewiesen, und der sollte möglichst aus der
Nahrung kommen und nicht das Ergebnis einer Stressreaktion sein.
Am Wochenende sollten sie zur gewohnten Zeit aufstehen und frühstücken.
Danach können Sie sich wieder schlafen legen (Göbel).
– Das ist richtig, da die Kohlenhydratpausen dann möglichst kurz gehalten werden.
Migräne – Heilung ist möglich
Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 21
Wie ist es zum energetischen Migräneproblem gekommen?
In der Altsteinzeit hielt sich der Mensch an eine fleischbetonte,
kohlenhydratarme Ernährung mit häufigen Hungerperioden.
Sein Gehirn konnte jederzeit Ketonkörper verwerten.
Sein normaler Stoffwechsel entsprach im Wesentlichen dem
Hungerstoffwechsel: Bei fehlender Nahrung wurde sofort auf den
Hungerstoffwechsel umgeschaltet und alle Körperorgane mit Fettenergie
versorgt.
– Das war in der Natur absolut notwendig. Beispiel: Winnetou wird von den
feindlichen Cheyennen gefangen genommen und einen ganzen Tag an den
Marterpfahl gefesselt. In der Nacht befreit ihn Old Shatterhand und beide
entkommen durch die angrenzende Sierra Nevada. Dies kann aber nur gelingen,
wenn Winnetous Gehirn reibungslos auf den Fettstoffwechsel umschalten kann.
Im Neolithikum erfand der Mensch den Getreideanbau. Die damit
einhergehende kohlenhydratreiche Ernährung erzwang eine gesicherte
Nahrungsversorgung (Die Folge: Verstädterung, etc.). Mit der
Nahrungsumstellung traten zum ersten Mal Erkrankungen wie Epilepsie,
Migräne und Diabetes auf (siehe auch: Kain und Abel).
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Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 22
Reaktivierung der Ketolysefähigkeit des Gehirns
Die Schulmedizin nimmt an, bei der heutigen kohlenhydratreichen
Ernährungsweise handele es sich um die artgerechte Ernährung des
Menschen. Aus Sicht des Gehirns ist sie das aber auf keinen Fall, denn sie
zwingt das Gehirn in einen schwächlichen Sonderstoffwechsel (Glukose).
Nach langjähriger Anwendung kohlenhydratreicher Ernährungsweisen verliert
das Gehirn die Fähigkeit, Ketonkörper zu metabolisieren. Die Medizin sieht
das als normal an, in Wirklichkeit handelt es sich hierbei um einen Defekt.
Die Medizin vermutet, bei Migräne handele es sich um eine genetisch bedingte
Erkrankung. Ob Menschen aber genetisch ausreichend an die in unserem
Lebensraum erst seit wenigen tausend Jahren verbreitete kohlenhydratreiche
Ernährung und andere Nahrungsmittel angepasst sind, wird erst gar nicht
erörtert.
Wichtigste Ernährungsmaßnahme: Das Gehirn muss wieder lernen,
Ketonkörper zur Energiegewinnung zu nutzen (Ketolysefähigkeit).
Hierdurch wird der Normalstoffwechsel für alle größeren und
lebenswichtigen Organe einheitlich auf Fett umgestellt!
Migräne – Heilung ist möglich
Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 23
Wie kann das erreicht werden?
Langjährige Anwendung kohlenhydratarmer Diäten
– Ketogene Diät (Vorsicht: nur unter ärztlicher Aufsicht, nur bei schwersten Fällen
und Epilepsie).
– Atkins / South Beach / Lutz-Diät
– Anabole Diät (wochentags Atkins, sonntags Kohlenhydrat-Schlemmen)
– Eventuell Diäten mit niedrigem glykämischen Index: LOGI, GLYX etc.
– Eventuell (selten): vegane Ernährung
Heilfasten
– Regelmäßige Fastenkuren
– Eventuell F.X. Mayr-Diät
Trennkost
– Tägliche längere Kohlenhydratpausen
Unterkalorische Ernährung
– Gegebenenfalls immer mal wieder kleine Hungerphasen einlegen.
Doch Vorsicht: In diesen Phasen besteht ein erhöhtes Migränerisiko.
Bei einigen Personen (selten): Vollkornernährung
Migräne – Heilung ist möglich
Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 24
Sonstige grundsätzliche Ernährungsratschläge
Essen Sie möglichst naturbelassen
– Selbst Bio-Schokolade ist ein reines Kunstprodukt, welches aufwendiger
Fermentierungsprozesse bedarf.
Je länger ein Lebensmittel nennenswerter Bestandteil der menschlichen Diät
ist, desto besser:
– Fleisch > Fisch > Gemüse, Obst > Getreide, Milch
Rohkost ist für Migräniker meist suboptimal (zu schwache Verdauungsorgane)
Meiden Sie nach Möglichkeit alle problematischen Lebensmittelzusätze
– Glutamat, Zucker, Süßstoffe, Konservierungsstoffe, …
Meiden Sie kohlenhydratreiche Getränke
– Bei kalorischen Getränken handelt es sich um Nahrung!
Trinken Sie weder zu viel noch zu wenig.
– Auch auf den Salzhaushalt achten.
– Zu viel natriumarmes Wasser senkt den Blutdruck und belastet die ohnehin
schon sehr stark belastete Nebenniere (Adrenalin, Cortisol) des Migränikers.
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Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 25
www.miginfo.de: Test auf Kohlenhydrat-Intoleranz
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Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 26
www.miginfo.de: Test auf Kohlenhydrat-Intoleranz
Migräne – Heilung ist möglich
Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 27
Ergebnisse des Kohlenhydratintoleranz-Tests (1)
Fragen Antworten %
1. Neigen Sie zu Migräne bei ausgelassenen Mahlzeiten oder wenn Sie lange
auf das Essen warten müssen?
1.134 47,79
2. Werden Sie nervös und fühlen sich unwohl, wenn Sie sich in einem Fast-
Food-Restaurant oder in einer Kantine in eine Schlange stellen müssen, um
zu warten, dass Sie bedient werden?
741 31,23
3. Bekommen Sie häufig Migräne, wenn Sie mal länger als üblich schlafen? 1.232 51,92
4. Bekommen Sie besonders häufig am Wochenende Migräne? 1.093 46,06
5. Bekommen Sie häufig Migräne in der Entspannungsphase nach dem
Stress?
1.319 55,58
6. Bekommen Sie häufig einige Zeit nach zusätzlichen Anstrengungen (z. B.
Sport) Migräne?
1.036 43,66
7. Müssen Sie häufige kleine Zwischenmahlzeiten einlegen, um nicht in der
Leistung nachzulassen?
1.144 48,21
8. Essen Sie gerne und oft Süßigkeiten und generell viele Kohlenhydrate? 1.657 69,83
9. Vertragen Sie Fett sehr schlecht? 790 33.29
10. Sind Sie eher zu dünn und können nicht richtig zunehmen, egal wieviel Sie
essen?
429 18,08
Migräne – Heilung ist möglich
Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 28
Ergebnisse des Kohlenhydratintoleranz-Tests (2)
Fragen Antworten
%
11. Haben Sie Übergewicht? 754 31,77
12. Werden Sie nach dem Essen häufig müde und schläfrig? 1.557 65,61
13. Werden Sie ca. 2 Stunden nach einer Mahlzeit häufig müde, unruhig,
hungrig, schwindelig oder bekommen Kopfschmerzen?
676 28,49
14. Leiden Sie unter Stimmungsschwankungen: mal überschwänglich, mal
eher depressiv?
1.382 58,24
15. Bekommen Sie häufig des Nachts Migräne? 865 36,45
16. Haben Sie häufige Heißhungeranfälle? 1.057 44,54
17. Sind Sie nicht richtig stressbelastbar, wenn Sie nicht regelmäßig etwas
essen?
1.257 52,97
18. Leiden Sie unter häufigen depressiven Verstimmungen? 999 42,10
19. Sind Sie süchtig nach Süßigkeiten, Zigaretten, Koffein oder anderen
anregenden Substanzen?
1.116 47,03
20. Sind Sie wetterfühlig und Ihre Migräne reagiert auf Wetterwechsel? 1.562 65,82
Insgesamt wurden bislang 2.373 Tests durchgeführt.
Dabei wurden durchschnittlich 9,19 Fragen mit „Ja“ beantwortet.
Migräne – Heilung ist möglich
Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 29
Literatur
Aiello LC, Wheeler P: The expensive-tissue hypothesis: the brain and the
digestive system in human and primate evolution, Curr Anthropol 1995 36:199-
221
Göbel H: Die Kopfschmerzen, 2003
Göbel H: Kursbuch Migräne, 2003
Kuzawa CW: Adipose tissue in human infancy and childhood – an evolutionary
perspective, Yearbook Phys Anthropol 1998 41:177-209
Lechler T: Die Ernährung als Einflussfaktor auf die Evolution des Menschen,
Fachbereich Chemie der Universität Hannover, 2001
Lochs H: Hungerstoffwechsel, http://www.dgem.de/termine/berlin2003/lochs.pdf
Löffler G, Petrides, PE: Biochemie und Pathobiochemie, 7. Auflage, 2003
Lutz W: Leben ohne Brot, 16. Auflage, 2007
Mersch P: Migräne – Heilung ist möglich, 2006
Platte P, Korenke C: Epilepsie – Neue Chancen mit der ketogenen Diät, 2005
Shaw SW, Johnson RH, Keogh HJ: Metabolic changes during glucose tolerance
tests in migraine attacks, J Neurol Sci. 1977 Aug;33(1-2):51-9
Migräne – Heilung ist möglich
Peter Mersch, 27. September 2007 Seite 30
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.