Name der Präsentation
Dysphagie-Kost-Formen:
Worauf kommt es an?
Christina Grimm-Einhoff
Akademische Sprachtherapeutin
9. November 2016
Name der Präsentation
Bausteine der funktionellen Dysphagietherapie
Adaptive Verfahren (Diätetische
Anpassung von Konsistenzen &
Bolusgrößen, Ess- & Trinkhilfen)
Restituierende Verfahren (Training der am Schlucken beteiligten Muskeln)
Kompensatorische Verfahren
(z.B. Haltungsänderung)
Name der Präsentation
Adaptive Verfahren
Verfahren, die sich an die gestörte Schluckfunktion
anpassen
• Verringern die Anforderungen an das Schlucken selbst
• Erfordern keine Lernleistung des Patienten
• Benötigen nur reduzierte Fähigkeiten des Patienten, evtl.
Anweisungen umzusetzen
• Setzen allerdings ausreichenden Wachheitsgrad sowie
Motivation zum Essen oder Trinken voraus
Name der Präsentation
Adaptive Verfahren
• Diätetische Maßnahmen
• Dysphagie-Kost-Formen
• Flüssigkeitsanpassung
• Platzierung der Nahrung
• Ess- und Trinkhilfen
• Becher mit Nasenausschnitt
• Dosierbecher, Tellerranderhöhung, u.a.
• Essensbegleitung
Name der Präsentation
Relevante Aspekte diätetischer Maßnahmen
• Fließfähigkeit und Formbarkeit der Nahrung
• Bolusgröße
• Sensorischer Input
Name der Präsentation
Fließfähigkeit und Formbarkeit der Nahrung
• Konsistenzkategorien: flüssig, breiig, fest
• Unterschiedliche Kohäsion innerhalb einer
Nahrungskonsistenz ( z.B. Pudding und Apfelmus )
• Flüssig • nicht geeignet bei gestörter oraler Boluskontrolle, verspäteter Schluckreflexauslösung,
unvollständigem Kehlkopfverschluss
• geeignet bei pharyngealer Parese, kleinerer OÖS-Sphinkter-Öffnung
• leichteres Abhusten bei Penetration/Aspiration
Name der Präsentation
Einflussnahme der Bolusgröße
• sicherere Nahrungsaufnahme durch Bolusgröße
beeinflussbar (Daniels, 2000)
• Applikationsform gekoppelt mit Bolusgröße können
Aspirationsrisiko minimieren (Kuhlemeier et al., 2001)
Name der Präsentation
Einflussnahme auf sensorischen Input
Probleme bei der Schluckreflexauslösung Senken der
Triggerschwelle
• Größeres Bolusvolumen und festere Konsistenz
(Bisch et al., 1994)
• Starke Geschmacksreize, z.B. Zitronensaft
(Logemann et al., 1995)
• Extrem temperierte Speisen
Name der Präsentation
Die Dysphagie-Kost-Formen
• Individuelle Abstimmung auf den Einzelfall
Dysphagiediagnostik
• Strukturierte Vorgabe unerlässlich für die Logistik eines
Klinikbetriebes
Name der Präsentation
Dysphagie-Kost-Formen im MKH Bergisch Gladbach
Orale Karenz
DYS I
= geringe Mengen gallertig breiiger Kost
DYS II
= breiige, pürierte & passierte Nahrung
DYS III
= zusätzlich weiche feste Nahrung (z.B. Brot)
DYS IV
= leicht adaptierte, weiche VK; keine krümelige, faserige Nahrung
Vollkost
Name der Präsentation
Dysphagie-Kost-Form I
Fein homogene Speisen
(z.B. Wackelpudding, Zitronenmousse)
Indikation
• Erste Essversuche bei schwersten Störungen (hohe Aspirationsgefahr)
• des Kauens, der oralen Boluskontrolle
• der verzögerten Schluckreflextriggerung
• der eingeschränkten pharyngealen Kontraktion
• des eingeschränkten laryngealen Verschlusses
• der eingeschränkten OÖS-Öffnung
Name der Präsentation
Dysphagie-Kost-Form II
Pürierte, breiige, dickflüssige Speisen
(z.B. Griesbrei; passiertes Mittagessen)
Indikation
• Patienten mit schweren Schluckstörungen, die breiige
Nahrungskonsistenz sicher und über eine Mahlzeit hinweg
schlucken können
Name der Präsentation
Dysphagie-Kost-Form III
Weiche Nahrung, die sich mit der Zunge zerdrücken lässt
(z.B. Brot, weiches Gemüse, Kartoffeln; Fleisch weiter passiert)
Indikation
• Mittlere Störungen der oralen Bolusbildung und des
oropharyngealen Bolustransports
• gebesserte Kaufunktion (feste weiche Nahrung kann zerkaut werden)
• Gebesserte orale Bolusbildung und Boluskontrolle
• Gebesserter oropharyngealer Transport
Name der Präsentation
Dysphagie-Kost-Form IV
Adaptierte Normalkost – feste Nahrung (keine krümelig-faserige
Nahrung)
(z.B. Nüsse, Krokant, Kräuter)
Indikation
• Leichte Störungen der oralen Bolusbildung, des
oropharyngealen Bolustransports
Name der Präsentation
Flüssigkeitsstufen
Anpassung der Fließfähigkeit von Getränken und Suppen an das
individuelle Störungsbild
(mittels Andickungsmitteln, z.B. Resource – Thicken up clear)
• Einteilung
• Stark angedickt (honigartig)
• Leicht angedickt (nektarartig)
• Dünnflüssig
• Mittels geeigneter Applikationsform (z.B. Teelöffel, Strohhalm)
kann das Aspirationsrisiko zusätzlich reduziert werden
Name der Präsentation
Essensbegleitung
• Benötigte Hilfestellung bei der Nahrungsaufnahme
• Supervision bei der Anwendung von erlernten Schlucktechniken
• Einbeziehung der Angehörigen
• Merkblatt mit geeigneten Essregeln
Vielen Dank!