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Page 1: Quo Vadis? Empirische Analyse von Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bildung

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„QUO VADIS?“ >> Empirische Analyse von Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bildung ________________________________________________________________________________________________________________ 

Prof. Dr. Susanne Keuchel und Anja Hill (M. A.)

Zentrum für Kulturforschung Im Auftrag der

Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. August 2012

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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung ........................................................................................................................................................ 3

2. Was wird konkret festgelegt? – Zu den Inhalten der Kommunalen Gesamtkonzepte ................................ 6

3. Was wird angeboten? –Zu den Maßnahmen der Kommunalen Gesamtkonzepte ...................................... 9

4. Wer wird angesprochen?–Zu den Zielgruppen der Kommunalen Gesamtkonzepte ................................. 14

5. Wo finden die Angebote statt? – Zu den beteiligten Einrichtungen in Kommunalen Gesamtkonzepten . 19

6. Welche Vermittler werden eingebunden und wie werden sie geschult? ................................................... 26

7. Wer ist für was zuständig? – Zur Betreuung und Organisation der Kommunalen Gesamtkonzepte ........ 30

8. Wie präsent sind die Konzepte? – Zur Öffentlichkeitsarbeit der Kommunalen Gesamtkonzepte ............ 35

9. Qualitätskontrolle......................................................................................................................................... 40

10. Fazit – Kommunale Gesamtkonzepte in der aktuellen Praxis ..................................................................... 44

11. Anhang .......................................................................................................................................................... 50

11.1 Katalog: Kommunale Gesamtkonzepte Kulturelle Bildung ............................................................. 50

11.2 Literaturverzeichnis ......................................................................................................................... 74

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1. Einleitung

Kulturelle Bildung hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Thema der regionalen Kultur- und

Bildungspolitik entwickelt. Ein bedeutender Schritt hierbei war die „Aachener Erklärung“, die 2007 vom

Deutschen Städtetag verfasst wurde. In dieser Erklärung wurde noch einmal die wichtige Stellung der

Kommunen in der Vermittlung von Bildung und Kultur betont:

„Ausgangspunkt für Bildungsprozesse in den verschiedenen Lebensphasen ist die kommunale Ebene.

Hier entscheidet sich Erfolg oder Misserfolg von Bildung, werden die Grundlagen für berufliche Perspek-

tiven, gesellschaftliche Teilhabe und gleichzeitig die Zukunftsfähigkeit einer Region gelegt. Die Städte

prägen mit ihren vielfältigen Einrichtungen die Bildungslandschaft Deutschlands: Kindertagesstätten,

Familienzentren, Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit, Schulen, Volkshochschulen und zahlreiche

Kultureinrichtungen sind Eckpfeiler der öffentlichen Infrastruktur in der Bildung.“1

Ebenso wurden als Ziele festgelegt, die kommunale Bildungslandschaft als zentrales Feld und die Kommune als

eine Vernetzung der Bereiche Erziehung, Bildung und Betreuung zu betrachten. Dabei soll die individuelle För-

derung möglichst aller Kinder und Jugendlichen im Vordergrund stehen, wie auch Eltern bzw. Familien stärker

Berücksichtigung finden sollen.2

Kommunale Entwicklungen in der Kulturellen Bildung

Aufgrund des Formats der Kulturellen Bildung als ressortübergreifende Querschnittsaufgabe in Deutschland hat

man in den letzten Jahren verstärkt Anstrengungen unternommen, Akteure und Partner der Kulturellen Bildung

aus den unterschiedlichen Ressorts Schule, Kultur, Jugend und Soziales auf regionaler Ebene zu vernetzen. Ein

wichtiger Schritt in der kommunalen Vernetzungsarbeit zwischen Schule und Kultur ist vor allem der Ausbau

von Halbtagsschulen zu Ganztagsschulen gewesen. Der Ganztagsschulausbau brachte eine bessere Koordina-

tion zwischen den schulischen und außerschulischen Akteuren mit sich, um die Aktivitäten der Kulturellen Bil-

dung in den Ganztag zu verlagern. Dabei ist zu beachten, dass die Umsetzung dieser Vernetzungsaktivitäten

von Kommune zu Kommune allein schon aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen und kulturellen

Infrastruktur auch unterschiedliche Strategien bedingen.3 In den vergangenen Jahren haben sich in einer

Vorreiterfunktion einige Kommunen aufgemacht, diese Vernetzungsaktivitäten und die Intensivierung kultu-

reller Bildungsarbeit systematisch zu betreiben, zu dokumentieren und gezielt festzuschreiben – im Rahmen

von Kommunalen Gesamtkonzepten.

Entstehung Kommunaler Gesamtkonzepte zur Kulturellen Bildung

Eine der ersten Städte, die systematisch Kommunale Gesamtkonzepte zur Kulturellen Bildung entwickelten,

war München. Die bayerische Landeshauptstadt verabschiedete 1990 das Kommunale Gesamtkonzept Kinder-

und Jugendkulturarbeit und hat es seitdem regelmäßig fortgeschrieben. Hamburg folgte im Jahr 2004. Neben

größeren Städten und Stadtstaaten positionierte sich auch das Flächenland Nordrhein-Westfalen (NRW) 2006

als „Modell-Land Kulturelle Bildung“ mit systematischen Förderansätzen und kulturellen Bildungsmaßnahmen,

die langfristig über mehrere Jahre festgeschrieben werden. Ein wichtiger Meilenstein beim Ausbau Kommuna-

ler Gesamtkonzepte war 2007 die Einführung des Wettbewerbs „Kommunale Gesamtkonzepte für Kulturelle

Bildung“ in NRW, der herausragende Konzepte nordrhein-westfälischer Kommunen im Bereich Kulturelle Bil-

dung prämiert und dabei auch kleinere Kommunen, wie beispielsweise die Gemeinde Hiddenhausen, dazu

ermutigt, Kommunale Gesamtkonzepte zu entwickeln. So hat sich dieser jährlich stattfindende Wettbewerb

zum Ziel gesetzt, „Kommunen zu ermutigen, ortsansässige Künstler, Kultur- und Bildungseinrichtungen enger

1 Aachener Erklärung des Deutschen Städtetages anlässlich des Kongresses „Bildung in der Stadt“ am 22./23. November

2007, S. 1 [http://ec.europa.eu/education/migration/germany9_de.pdf, letzter Zugriff: 22.05.2012]. 2 Vgl. ebd., S. 1f. 3 Vgl. Angela Faber: Kulturelle Bildung als kommunalpolitische Querschnittsaufgabe – Von der Aachener Erklärung zum

kommunalen Gesamtkonzept Kulturelle Bildung, in: Kulturelle Bildung. Reflexionen. Argumente. Impulse: Lokale Bildungslandschaften 08/2011, S. 11.

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zu vernetzen.“4 Zudem fördert der Wettbewerb auch die Weiterentwicklung der einzelnen Konzepte. Im Jahr

2009 konnten hier auch zum ersten Mal Städte, die bereits 2007 teilgenommen hatten, mit Fortschreibungen

und Folgeprojekten an den Start gehen. Anhand dieser weiterentwickelten Konzepte wird besonders deutlich,

wie wichtig ein abgestimmtes Vorgehen zwischen Politik, Verwaltung und örtlichen Akteuren sowie die Kom-

munikation über die Verwaltungsgrenzen hinaus ist.5 Neben Kommunalen Gesamtkonzepten entwickeln sich

auch regionale Gesamtkonzepte, die besonders wichtig in ländlichen Regionen sind. So belegen Analysen das

schwierige Unterfangen der Vernetzung von Schule und Kultur im ländlichen Raum aufgrund mangelnder kultu-

reller Infrastruktur und weiter Wege.6 Um entsprechende Modelle zu entwickeln, hat NRW beispielsweise die

„Modellregion Kulturelle Bildung Ostwestfalen-Lippe“ etabliert. Auch in anderen Bundesländern entwickeln

sich regionale Gesamtkonzepte für Kulturelle Bildung, wie beispielsweise in Bayern.7

Dieser Prozess systematischer kommunaler oder regionaler Gesamtkonzepte wird auch unterstützt mit

Studien, die sich mit kommunalen oder regionalen Bildungslandschaften beschäftigen, wie z. B. das Projekt

„Ruhratlas Kulturelle Bildung“, das von der Stiftung Mercator initiiert wurde.8 Auch die Evaluation des Bundes-

wettbewerbs „MIXED UP“ hat den wichtigen Stellenwert solcher Konzepte aufgezeigt. So wurde deutlich, dass

in den Regionen, Stadtstaaten oder in NRW, wo entsprechende Konzepte systematisch gefördert werden, auch

eine Vielzahl von Wettbewerbsbeiträgen eingereicht werden: Ein Indikator für eine besonders lebendige und

im Austausch befindliche kulturelle Bildungslandschaft.9

Die vorliegende Studie „Empirische Analyse von Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bildung“

möchte in einem systematischen Ansatz die Struktur von verschiedenen kulturellen Gesamtkonzepten untersu-

chen. Immer mehr kommunale Akteure leisten auf diesem Feld Pionierarbeit und es stellt sich die Frage: Gibt

es bestimmte Erfolgsindikatoren, die unbedingt berücksichtigt werden müssen bei entsprechenden Vernet-

zungsaktionen? Und unterscheiden sich die Erfolgsindikatoren in kleinen und großen Städten, bezogen auf ihre

unterschiedliche kulturelle Infrastruktur? Gibt es überhaupt Unterschiede in der Gestaltung solcher kommu-

nalen Gesamtkonzepte oder sind diese alle ähnlich strukturiert? Hat man Antworten auf diese Fragen, ist es

möglich, Handlungsempfehlungen und Orientierungshilfen für Kommunen zu entwickeln, die sich ebenfalls auf

den Weg zur Entwicklung eines Kommunalen Gesamtkonzepts machen möchten. Damit muss Pionierarbeit

nicht immer wieder erneut geleistet werden und die freien Kapazitäten können direkt der Kulturellen Bildung

zugutekommen.

In einem systematisch vergleichenden, empirischen Ansatz werden im Folgenden die Kommunalen Gesamtkon-

zepte für Kulturelle Bildung von zwölf Kommunen bzw. Regionen untersucht. Basis bildet die Annahme, dass

unterschiedliche Infrastrukturen unterschiedliche Konzepte bedingen. So wurden bei der Auswahl kleine und

große Kommunen bzw. Regionen berücksichtigt:

a) drei Metropolen

b) drei Großstädte

4 Vgl. Landeswettbewerb „Kommunale Gesamtkonzepte für kulturelle Bildung“ auf der Website des Ministeriums für

Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen [www.mfkjks.nrw.de/kultur/kommunale-gesamtkonzepte-fuer-kulturelle-bildung-8500, letzter Zugriff: 22.05.2012].

5 Vgl. Landesregierung Nordrhein-Westfalen (Hg.): Augen öffnen. Kulturelle Bildung in der Kulturförderung des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 2009, S. 34.

6 Vgl. Keuchel, Susanne (Hg.): Kulturelle Bildung in der Ganztagsschule. Eine aktuelle empirische Bestandsaufnahme, Bonn 2007, S. 226ff.; Keuchel, Susanne/Weil, Benjamin: Lernorte oder Kulturtempel. Infrastrukturerhebung: Bildungsangebote in klassischen Kultureinrichtungen, Köln 2010, S.40ff.

7 Modell Kultur- und Schulservice KS:KOM, darunter Nürnberg (KS:NUE), Erlangen (KS:ER), Bamberg (KS:BAM), München

(KS:MUE), Augsburg (KS:AUG), Coburg (KS:COB); vgl. Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) e.V. in Kooperation mit der Landesvereinigung Kulturelle Bildung in Bayern (LKB:BY) e. V.: Kultur macht Schule in Bayern [www.bkj.de/fileadmin/user_upload/documents/Publikationen/BKJ-Buch_Bayern_ges.pdf,letzter Zugriff: 17.08.12].

8 Der „Ruhratlas Kulturelle Bildung“ wird von Educult erstellt und untersucht die Qualitätsentwicklung Kultureller Bildung im Ruhrgebiet. Die Studie befindet sich zurzeit im Druck. Nähere Informationen finden sich auf der Seite der Stiftung Mercator [www.stiftung-mercator.de/themencluster/kulturelle-bildung/ruhratlas-kulturelle-bildung.html, letzter Zugriff: 23.05.2012] und auf der Seite von Educult [www.educult.at/forschung/ruhratlas-kulturelle-bildung, letzter Zugriff: 23.05.2012].

9 Keuchel, Susanne/Keller, Wolfgang: Zur Chronologie von „MIXED UP“. Empirische Daten zur Kooperation von Kultur und Schule. Evaluation im Auftrag der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V., Sankt Augustin 2011.

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c) drei mittelgroße Städte und

d) drei kleine Städte (inkl. einem Kulturraum).

Untersucht wird auch die weiterführende Fragestellung: Welche kulturelle Infrastruktur bedingt welche Kom-

munalen Gesamtkonzepte für Kulturelle Bildung?

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2. Was wird konkret festgelegt? – Zu den Inhalten der

Kommunalen Gesamtkonzepte

Bevor im Anschluss die Kommunalen Gesamtkonzepte auf einzelne Strukturdaten hin untersucht und analysiert

werden, soll im Folgenden zunächst der Frage nachgegangen werden, wie die Konzepte inhaltlich aufgebaut

sind und wo die Unterschiede innerhalb der einzelnen Städte liegen, ohne dabei den Anspruch auf Anonymität

zu verletzen.

Grundsätzlich stellt sich die Frage, was in einem Kommunalen Gesamtkonzept für Kulturelle Bildung überhaupt

aufgenommen werden sollte und welche Erwartungen an ein solches Konzept geknüpft sind. Da die Kulturelle

Bildung vor Ort mit der Erstellung eines solchen Konzepts nicht neu erfunden wird, hat ein Gesamtkonzept die

Aufgabe, die schon vorhandenen Strukturen innerhalb der kommunalen kulturellen Bildungslandschaft a)

sichtbar zu machen, b) zu bündeln und c) zu vernetzen. Dadurch können neue Projekte und Maßnahmen ange-

regt werden, die wiederum für eine bessere flächendeckende Etablierung von Kultureller Bildung sorgen.

Um sich der inhaltlichen Ausrichtung der beteiligten Gesamtkonzepte zu nähern, soll im Folgenden zunächst

der theoretische Aufbau eines solchen Konzepts dargestellt werden, wie er auf einen Großteil der beteiligten

Kommunen zutrifft.

Übersicht 1: Allgemeine Gliederungsstruktur Kommunaler Gesamtkonzepte

ZfKf 2012

Wie schon erwähnt, gibt es innerhalb einer Kommune eine Vielzahl verschiedener Akteure und Projekte, die

Kulturelle Bildung in unterschiedlichem Umfang betreiben und voranbringen, so dass für die Erstellung eines

Kommunalen Gesamtkonzepts zunächst eine detaillierte Bestandsaufnahme des aktuellen Bildungsangebots

erfolgen muss. In einem Großteil der untersuchten Konzepte wird eine solche beschrieben. Man kann jedoch

davon ausgehen, dass auch die Städte eine Bestandsaufnahme durchgeführt haben, die sie nicht in den Kon-

zepten explizit darstellen. Abhängig von der Größe der Stadt und der Ämterverteilung erfolgt diese Bestands-

aufnahme nach beteiligten Einrichtungen und Akteuren oder nach Sparten.

Tipp zur

Gliederung

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Tipp für kleine Städte:

Heimatgeschichte als

thematischer

Anknüpfungspunkt!

Übersicht 2: Gliederung des bestehenden Angebots innerhalb der Kommunalen Gesamtkonzepte

ZfKf 2012

In den Kommunalen Gesamtkonzepten der Klein- bzw. Mittelstädte werden insgesamt seltener Bestandsauf-

nahmen zum vorhandenen kulturellen Bildungsangebot thematisiert. Bei den wenigen Beispielen, die das be-

stehende Angebot jedoch untersuchen, fällt auf, dass dies durch die beteiligten Einrichtungen und Akteure

geschieht. Eine spartenspezifische oder zielgruppenspezifische Gliederung der Konzepte erfolgt nur bei den

Metropolen und Großstädten.

Eine Bestandsanalyse hat grundsätzlich das Ziel, das schon vorhandene

Angebot der einzelnen Akteure und die Organisationsstrukturen innerhalb

der Institutionen zu erfassen. Dadurch wird deutlich, wie gut die Koopera-

tionspartner schon untereinander vernetzt sind und wie das Angebot auf-

gestellt ist. Eine Bestandsanalyse zeigt dabei im besten Fall auch Probleme

und Lücken innerhalb der kulturellen Bildungslandschaft einer Kommune

auf, so dass sich daraus Ziele zur Optimierung formulieren lassen.

Die Erreichung der Ziele kann nur durch die Festlegung und Umsetzung

sogenannter Handlungsmaßnahmen erfolgen. Hierbei handelt es sich um

konkrete Schritte, die erarbeitet werden, um die vorab im Kommunalen Gesamtkonzept festgelegten Ziele zu

realisieren. Ein Beispiel für ein Ziel wäre die Optimierung der Vernetzungsstrukturen vor Ort, die z. B. durch die

Bereitstellung von Kontaktdatenbanken, Foren und regelmäßigen Netzwerktreffen umgesetzt werden können.

In den meisten Konzepten werden neben dieser strukturierten Erarbeitung von Maßnahmen auch die geplan-

ten Organisationsstrukturen zwischen Umsetzung der geplanten Ziele und Handlungsmaßnahmen beschrieben.

In erster Linie handelt es sich hierbei um die Verteilung der Verantwortlichkeiten und die Gestaltung von Ko-

operationen auf unterschiedlichen politischen Ebenen.

Vergleicht man die Kommunalen Gesamtkonzepte untereinander, fällt auf, dass diese jedoch trotz der vorab

skizzierten einheitlichen Grundstruktur sehr unterschiedlich aufgebaut sind und insbesondere der Grad der

Konkretisierung sehr konzeptabhängig ist. Einzelne Städte sind sehr zurückhaltend in der Formulierung konkre-

ter Ziele und Handlungsempfehlungen. Andere bestimmen nicht nur sehr konkret Ziele und Maßnahmen, son-

dern unterteilen diese auch in kurz-, mittel- und langfristig zu erfüllende Maßnahmen.

Auch die Handlungsmaßnahmen selbst sind sehr unterschiedlich und werden entsprechend in Kapitel 3 aus-

führlicher dargestellt. Teilweise handelt es sich um die Teilnahme an landes- oder bundesweiten Programmen

oder sie thematisieren z. B. allgemein Kooperationen von Kultureinrichtungen oder Künstlerinnen und Künst-

lern mit Schulen.

Inhaltlich lässt sich zunächst sagen, dass es abhängig von der Anzahl der Akteure vor

Ort auch inhaltlich große Unterschiede innerhalb der Stadtgrößen gibt. Vergleicht

man beispielsweise die drei beteiligten Kleinstädte miteinander, fällt auf, dass diese,

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Bestandsaufnahme zum aktuellen kulturellen Bildungsangebot

davon gegliedert nach Einrichtungen/Akteuren

davon gegliedert nach Sparten

davon geliedert nach Zielgruppen

Tipp: Bestandsaufnahme mit

Analyse zu Organisations-

problemen und Angebots-

defiziten als Grundlage für eine

Handlungsempfehlung

verbinden!

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jede natürlich auf ihre eigene Weise, das Thema Stadtgeschichte bzw. Heimatverbundenheit aufgreifen. Diese

thematische Ausrichtung geht sicherlich damit einher, dass es in Kleinstädten nur eine begrenzte Anzahl an

Kultureinrichtungen gibt und hier Heimatvereine oder Stadtmuseen eine größere Rolle spielen. Kunst- und

Kulturprojekte werden z. B. auf eine berühmte Persönlichkeit der Stadt oder ein Denkmal hin ausgerichtet. Die

geringere Anzahl an Institutionen hat zur Folge, dass innerhalb der Gestaltung von kulturellen Bildungsangebo-

ten auch auf ungewöhnliche Kooperationspartner im regionalen Umfeld zurückgegriffen wird, beispielsweise

auf einen Imker.

Checkliste zur Konzeptentwicklung:

1. Bestandsaufnahme der aktuellen kommunalen kulturellen Bildungslandschaft.

2. Formulierung von Zielen für die Ausgestaltung der künftigen kommunalen kulturellen Bildungslandschaft.

3. Operationalisierung der Ziele in konkreten Handlungsfeldern.

4. Schaffung einer notwendigen Organisationsstruktur und finanzieller Mittel zur Umsetzung der Handlungsempfehlungen.

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Tipp:

Fortschreibungen der Konzepte

und Ausbau der Maßnahmen

dokumentieren den Erfolg der

Kommunalen Gesamtkonzepte!

3. Was wird angeboten? – Zu den Maßnahmen der

Kommunalen Gesamtkonzepte

Die Kommunalen Gesamtkonzepte der beteiligten Städte zeichnen sich alle durch ihre Individualität aus. Jede

Kommune setzt ihre Schwerpunkte auf inhaltlicher sowie organisatorischer Ebene anders, so dass ein ange-

messener Vergleich der Konzepte zunächst schwierig erscheint. Um eine wissenschaftliche Analyse erst möglich

zu machen, wurden deswegen für jede Kommune anhand des Konzepts konkrete Maßnahmen für Kulturelle

Bildung analysiert. Hier wurden für alle Städte einheitliche Bewertungskriterien angewendet, auch wenn die

Städte selbst ihre konkreten Handlungsschritte in den Konzepten anders thematisieren und strukturieren.

Maßnahmen definieren sich in dieser Studie als Teil eines hierarchischen Systems, an dessen oberster Stelle das

Kommunale Gesamtkonzept selbst steht und die Gesamtheit aller Aktivitäten einer Kommune im Bereich Kultu-

reller Bildung miteinander verbindet. Maßnahmen dagegen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich unter kei-

nem übergreifenden Titel weiter zusammenfassen lassen und eine konkrete Vermittlungsaktivität beinhalten.

Eine solche Maßnahme ist beispielsweise die Teilnahme am NRW-Landesprogramm „Kultur und Schule“, die

sich dann wiederum unterteilt in eine Vielzahl von Künstlerprojekten innerhalb des Programms. Maßnahmen

können also eine Vielzahl von Einzelprojekten beinhalten. In den Konzepten taucht punktuell der Begriff „Maß-

nahme“ auch im Kontext der Einrichtung einer Koordinierungsstelle oder der Netzwerk- und Öffentlichkeitsar-

beit auf. Solche Organisationsstrukturen, die nicht konkret Vermittlungsarbeit thematisieren und allgemein

dazu beitragen, dass Vermittlungsaktivitäten leichter koordiniert werden können, werden in der folgenden

Analyse einzeln im Hinblick auf ihre Ausgestaltung untersucht.

Insgesamt wurden in den Kommunalen Gesamtkonzepten aus allen beteiligten Städten 82 Maßnahmen im

Sinne vorausgehend skizzierter Definition gesichtet, so dass der durchschnittliche Anteil an Maßnahmen zur

Kulturellen Bildung bei 7 liegt. Die Zahl der eingeleiteten Maßnahmen steht in einer deutlichen Beziehung zur

Stadtgröße: Während Mittel- und Kleinstädte durchschnittlich nur 4 Maßnahmen in ihren Konzepten dar-

stellen, wurden für Metropolen durchschnittlich 9 Maßnahmen herausgearbeitet, für Großstädte sogar 11.

Übersicht 3: Durchschnittliche Anzahl der bisher durchgeführten Maßnahmen in den Kommunalen Gesamtkonzepten, differenziert nach Stadtgröße

ZfKf 2012

Bei der Analyse der Maßnahmen wird deutlich, dass diese durchaus Ent-

wicklungsprozessen unterliegen, die nicht statistisch festgelegt sind, son-

dern im Rahmen von Fortschreibungen auch weiterentwickelt und

ausgebaut werden können. Bei der Hälfte der Städte ist so im zeitlichen

Verlauf ein Zuwachs der Maßnahmen festzustellen, bei zwei Drittel der

Großstädte sogar ein deutlicher Zuwachs, hier auch in Abhängigkeit zur

Dauer der bestehenden Kommunalen Gesamtkonzepte.

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Tipp: Künstlerinnen und Künstler als

Alternative zu fehlenden institutionell

verankerten Spartenangeboten in der

Kommune einbinden!

Tipp: Ein zentrales Handlungsfeld

Kommunaler Gesamtkonzepte ist

der Ausbau von Kooperationen

zwischen außerschulischen

Kulturakteuren und Schulen,

insbesondere im (Offenen) Ganztag!

Schwerpunkte der Maßnahmen liegen auf der Initiierung und Imple-

mentierung von Kooperationen zwischen Schulen und außerschuli-

schen kulturellen Partnern wie Museen, Musikschulen, Künstlerinnen

und Künstlern oder beispielsweise im Rahmen von Programmen wie

„Theater und Schule (TuSch)“ oder „Jedem Kind ein Instrument (Jeki)“.

Handelt es sich um außercurriculare Maßnahmen, werde diese häufig

innerhalb des (Offenen) Ganztags eingebunden. Der Ausbau der Bil-

dungsangebote der Kultureinrichtungen selbst oder der Kooperationen

mit Kindertagesstätten tauchen ebenfalls innerhalb der Maßnahmen bei einem Großteil der beteiligten Kom-

munen auf, sind jedoch im Vergleich zu den Kooperationsprojekten mit Schulen noch nicht flächendeckend

ausgebaut.

In Metropolen erfolgen besonders häufig interkulturelle Maßnahmen oder spezielle Angebote bzw. Vergünsti-

gungen, die sich an Familien richten. Der Bereich der Medienbildung wird dagegen von einem großen Teil der

Großstädte initiiert, während Festivals am ehesten zu den Maßnahmen mittelgroßer Städte gehören.

Übersicht 4: Aufgabe der Maßnahmen in Kommunalen Gesamtkonzepten, differenziert nach einzelnen Stadtgrößen (Mehrfachnennungen möglich)

ZfKf 2012

Wie die folgende Übersicht veranschaulicht, ist das Gros der Maßnahmen in den Kommunalen Gesamtkonzep-

ten spartenübergreifend konzipiert. Nur einige konzentrieren sich auf ausgewählte oder auch nur eine Sparte,

wie beispielsweise die verbreiteten Programme „Jeki“ oder „TuSch“. Unter den spartenspezifischen Program-

men kann punktuell eine leichte Verdichtung in den Sparten Musik und Theater beobachtet werden, die mög-

licherweise über die stärkere Präsenz der Musikschulen und Theater in Kommunen erklärt werden kann.

Warum Bibliotheken hier nicht genauso präsent sind, verwun-

dert allerdings etwas. Vergleichsweise selten finden sich Maß-

nahmen im Bereich der Bildenden Kunst, was möglicherweise

damit zusammenhängt, dass Kunstmuseen oder Jugendkunst-

schulen als Institutionen in kleineren Gemeinden seltener

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Kooperationen mit außerschulischen Kulturakteuren in Schule

Ausbau von Bildungsangeboten in Kultureinrichtungen

Ausbau und Qualifizierung von kultureller Bildungsarbeit in Kindertagesstätten

Kulturfestivals für Kinder, Jugendliche und Famile

Spezielle Angebote und Vergünstigungen für Familien

Interkulturelle Projekte

Medienbildung

Kinder- und Jugendwettbewerbe zur Kulturellen Bildung

Sonstige

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Tipp: Eigene thematische

Schwerpunkte suchen, in

Anlehnung an aktuelle oder

historische kommunale

Themen!

Tipp: Stadtteile auf ihren

Bedarf an kultureller

Bildungsarbeit überprüfen!

vertreten sind. Hier empfiehlt es sich, nach Alternativen Ausschau zu halten, beispielsweise nach Künstlerinnen

und Künstlern zu suchen, die Sparten vertreten, welche institutionell innerhalb der eigenen Kommune nicht

vertreten sind.

Übersicht 5: Maßnahmen der Kommunalen Gesamtkonzepte, differenziert nach Sparten (Mehrfachnennungen möglich)

ZfKf 2012

Neben dem spartenspezifischen Fokus einzelner Maßnahmen verfolgen alle

Kommunen auch thematische Schwerpunkte mit ihrem Gesamtkonzept. An

erster Stelle tauchen bei den untersuchten Kommunalen Gesamtkonzepten

interkulturelle Themen und partizipative Ansätze auf. Es sind vor allem

Metropolen, Großstädte und Mittelstädte, die Projekte unterstützen, in

denen junge Teilnehmende aktiv den Projektverlauf mitgestalten und beein-

flussen können. In Metropolen und Großstädten sind außerdem auch stadt-

teilbezogene Ansätze von Bedeutung. Den einzelnen Stadtteilen oder Bezirken werden hier einzelne Bereiche

zur Selbstverwaltung überlassen. In großen Städten gibt es außerdem immer wieder einzelne Stadtteile, die als

sogenannte „soziale Brennpunkte“ bezeichnet werden, und denen im Rahmen der Gesamtkonzepte ein größe-

rer Bedarf an kultureller Bildungsarbeit zugesprochen wird. Hier geht es oft-

mals auch um andere konzeptionelle Strategien, da solche Stadtteile häufig

auch über keine kulturelle Infrastruktur verfügen. Auffällig ist, dass konfliktbe-

wältigende sowie geschlechtsspezifische Ansätze kaum bis gar nicht angegeben

werden, ein Zeichen dafür, dass diese Ansätze eher über andere soziale

Themenfelder oder pädagogische Initiativen abgedeckt werden.

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Spartenübergreifend

Musik

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Bildende Kunst

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Übersicht 6: Spezielle Themenschwerpunkte innerhalb der Kommunalen Gesamtkonzepte, differenziert nach Stadtgröße (Mehrfachnennungen möglich)

ZfKf 2012

Der hohe Anteil der Kommunen (67%), die Interkulturalität als speziellen Themenschwerpunkt angeben, legt

einen detaillierten Blick auf diesen Fokus nahe, da der Begriff „Interkulturalität“ sehr weit und entsprechend

unterschiedlich gefasst werden kann. Am ehesten wird hierunter bei 42% das Erreichen (junger) Menschen mit

Migrationshintergrund verstanden, gefolgt von 33%, die hier das Aufgreifen von Kunst aus unterschiedlichen

(Migrantenherkunfts-)Ländern in den Mittelpunkt ihrer Konzepte stellen – in der Regel mit dem gleichen Ziel

über diese Maßnahmen auch Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund zu erreichen. 25% stellen

weniger kulturelle länderspezifische Unterschiede in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung als vielmehr den

Aspekt der Migration als eigenes Phänomen.

Neben dem thematischen Fokus ist es außerdem von Interesse, wie die Teilnehmenden einer kulturellen

Bildungsmaßnahme an Kunst und Kultur herangeführt werden. Es ist positiv festzuhalten, dass bei allen kultu-

rellen Maßnahmen rezeptive und künstlerisch-kreative Aspekte als Rahmen dazu miteinander verbunden

werden und es keine Stadt gibt, die ausschließlich rezeptiv oder künstlerisch-kreativ in ihren Vermittlungsan-

sätzen agiert. Allgemein überwiegen bei den gesichteten Konzepten tendenziell jedoch Maßnahmen mit

künstlerisch-kreativen Vermittlungsansätzen. So ist bei der Hälfte der Städte der Anteil der kreativen Be-

schäftigung höher als der rezeptive Anteil.

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Interkulturalität

Die Selbstpartizipierung der Teilnehmenden

Stadtteilbezogene Ansätze

Integrative Ansätze

Zeitgenössische Kunst/Kultur

Geschlechtsspezifische Ansätze

Konfliktbewältigende Ansätze

Sonstiges

Metropole

Großstadt

Mittelstadt

Kleinstadt

Insgesamt

Fokus auf…

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Übersicht 7: Art der Beschäftigung mit dem künstlerischen Thema, differenziert nach Stadtgröße

ZfKf 2012

Checkliste: 1. Ein zentrales Maßnahmenfeld der Kommunalen Gesamtkonzepte Kultureller Bildung ist der Ausbau von

Kooperationen zwischen außerschulischen Kulturakteuren und Schulen, insbesondere im (Offenen) Ganz-tag.

2. Weitere zentrale Maßnahmenfelder sind der Ausbau von Bildungsangeboten, verbesserte Zugänge und Zielgruppenarbeit in Kultureinrichtungen und Ausbau und Qualifizierung von kultureller Bildungsarbeit in Kindertagesstätten.

3. Weitere Aufgabenfelder können in der Entwicklung von speziellen kulturellen Angeboten und Vergünstigungen für Familien, das Ausrichten von kulturellen Festivals, Wettbewerben und interkulturel-len Projekten liegen.

4. Maßnahmen sollten, bezogen auf Vermittlungsansätzen und Spartenfeldern, die übliche Bandbreite der kulturellen Bildungsarbeit repräsentieren.

5. Individuelles Vorgehen empfiehlt sich bei der Setzung von Themenschwerpunkten, bezogen auf aktuelle und historische kommunale Themen wie auch der Arbeit in einzelnen Stadtteilen, bezogen auf die unter-schiedliche kulturelle Infrastruktur und Bevölkerungszusammensetzung.

33% 33% 33%

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mehr rezeptive als kreative Beschäftigung

gleichmäßige Verteilung zwischen rezeptiver und kreativer Beschäftigung

mehr kreativ als rezeptiv

Metropole

Großstadt

Mittelstadt

Kleinstadt

Insgesamt

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Tipp: Kulturelle

Bildungsmaßnahmen sind für

alle Altersgruppen von

Bedeutung!

Tipp: Kindertagesstätten nehmen einen ähnlichen

Stellenwert bei Kommunalen Gesamtkonzepten ein,

wie die Kerngruppe Kinder, Jugendliche und speziell

Schüler/innen!

4. Wer wird angesprochen? – Zu den Zielgruppen der

Kommunalen Gesamtkonzepte

Die Kommunalen Gesamtkonzepte für Kulturelle Bildung richten sich entsprechend ihrer Vielzahl von Maß-

nahmen an ganz unterschiedliche Zielgruppen. Die Altersspanne der angesprochenen Personengruppe ist dabei

sehr groß, wie die folgende Übersicht veranschaulicht. Lebenslanges Lernen und damit auch Kulturelle Bildung

hat vor allem im Hinblick auf den Wandel von einer Arbeits- zur Kommunikations- und Wissensgesellschaft an

Bedeutung gewonnen. Insgesamt fällt auf, dass alle Konzepte sich sowohl an Kleinkinder als auch an schul-

pflichtige Kinder richten, nur der Bereich der jungen Erwachsenen wird sel-

tener konkret mit Projekten angesprochen. Es gibt nur wenige Maßnahmen,

die sich beispielsweise an Studierende oder Auszubildende richten. Auch

Erwachsene über 65 Jahre werden nur vereinzelt mit den Konzepten ange-

sprochen.

Übersicht 8: Altersspezifische Zielgruppenausrichtung der Kommunalen Gesamtkonzepte, differenziert nach Stadtgrößen

ZfKf 2012

Betrachtet man die Zielgruppenorientierung der untersuchten Kommunalen Gesamtkonzepte Kultureller Bil-

dung, so kristallisiert sich ein Schwerpunkt heraus: Kleinkinder in Kindertagesstätten, Kinder, Jugendliche und

Schüler/innen werden von allen beteiligten Kommunen

angesprochen. In diesen drei Zielgruppen gibt es keinen

Unterschied zwischen den jeweils verschieden großen

Städten. Kulturelle Bildung im schulischen Kontext spielt

dabei ebenfalls bei allen untersuchten Kommunalen Ge-

samtkonzepten – wie auch bei den Orten der Vermittlung zu sehen sein wird – eine große Rolle. Einzelne Ge-

samtkonzepte fokussieren dabei bestimmte Altersgruppen: Als Motivation einer Orientierung auf die Ziel-

gruppe Grundschüler/innen findet man beispielweise die Angabe, dass dort Kinder mit unterschiedlichen Lern-

ausgangslagen erreicht werden und diese über eine Offenheit gegenüber verschiedensten kulturellen Phäno-

0 bis 6 Jahre 6 bis 10 Jahre 10 bis 16 Jahre

16 bis 24 Jahre

24 bis 65 Jahre

über 65 Jahre

Metropole

Großstadt

Mittelstadt

Kleinstadt

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Tipp: Pionierarbeit leistet man

bei der Konzeption von

Zielgruppenangeboten für junge

Erwachsene in Ausbildung oder

Studium!

men verfügen. Seltener ist dagegen die Zielgruppenansprache von Vorschulkindern außerhalb der Kindertages-

stätten in der Familie (42%), vor allem aber die Ansprache von jungen Erwachsenen in Ausbildung und Studium.

Übersicht 9: Zielgruppen der Kommunalen Gesamtkonzepte im Alterssegment der Kinder und Jugendlichen (Mehrfachnennungen möglich)

ZfKf 2012

In Metropolen und in kleineren Kommunen werden eher auch Angebote für Vorschulkinder außerhalb der

Kindertagesstätten ausgebaut. Metropolen mit einer Vielzahl an Institutionen und Infrastruktur gehen hier

möglicherweise stärker mit einem systematischen Vernetzungsansatz in die Ausgestaltung von Kommunalen

Gesamtkonzepten für Kulturelle Bildung. In kleinen Gemeinden ist die Zahl der Akteure dagegen oftmals so

klein und überschaubar, dass es hier einfacher ist, alle Zielgruppen und Institutionen mitzudenken. Dabei wird

in den Kommunalen Gesamtkonzepten als Ziel auch die frühzeitige Anbindung des Publikums von morgen für

Kultureinrichtungen genannt. Teilweise widmen die Kommunalen Gesamtkonzepte ganze Förderschwerpunkte

dem vorschulischen Bereich. Dort werden beispielsweise Projekte von Kindertageseinrichtungen nur gefördert,

wenn sie eine Kooperation mit professionell ausgebildeten Künstlern/innen

und Kulturschaffenden nachweisen können.

Spezielle Angebote für junge Erwachsene, die sich in einer Ausbildung bzw.

im Beruf oder aber auch in einem Studium befinden, gibt es sehr selten.

Dies konnte jüngst auch in der Studie „mapping//kulturelle-bildung“10 beo-

bachtet werden, in der u. a. über 1000 kulturelle Bildungsmaßnahmen

analysiert wurden. Entsprechend der Ansiedlung dieser berufsausbildenden Einrichtungen, vorrangig in größe-

ren Städten, findet man auch eher in den Kommunalen Gesamtkonzepten der Großstädte eine entsprechende

Zielgruppenausrichtung.

Einen Mangel an Angeboten, bzw. hier einen Mangel des Rückgriffs auf solche Angebote, im Hochschulbereich

bestätigt auch der „Bildungsbericht 2012“ im Rahmen der HISBUS-Studierendenbefragung „Kulturelles Leben“

(2011). Dieser Umfrage zufolge gehen zwar 62% der Studierenden kulturellen/musisch-ästhetischen Aktivitäten

– hier Kulturbesuche mit eingerechnet – nach, doch wird dabei selten auf das Angebot der Hochschulen zu-

10 Keuchel, Susanne: Wo kommt das Geld her? Zur systematischen Vermessung und Kartographie der kulturellen Bildung

im Rahmen des Projekts mapping//kulturelle-bildung, in: Kinder Zum Olymp! Selbstverständlich! Kulturelle Bildung in der Schule (Kongress in Dessau 23. und 24.06.2011), Berlin 2011.

42%

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Kleinkinder

Kleinkinder aus Kindertagesstätten

Kinder

Jugendliche

Schüler/innen

Auszubildende/Berufsschüler/innen

Studierende

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rückgegriffen11: 68% der Studenten/innen gaben an, das kulturelle Angebot ihrer Hochschule gar nicht zu nut-

zen.12

Übersicht 10: Zielgruppen der Kommunalen Gesamtkonzepte im erwachsenen Alterssegment

(Mehrfachnennungen möglich)

ZfKf 2012

Wie schon eingangs erwähnt, werden nicht nur Kinder und Jugendliche durch die kulturellen Bildungsangebote

der Kommunalen Gesamtkonzepte angesprochen, sondern auch erwachsene Zielgruppen. Auf die Bedeutung

der kulturellen Erwachsenenbildung machte bereits die Enquete-Kommission aufmerksam:

„Gerade die sozialen, kreativen und kommunikativen Potenziale der kulturellen Erwachsenenbildung

sind perspektivisch von großer und wachsender Bedeutung. Entsprechende Entwicklungsmöglichkeiten

sind daher durch Politik und Gesellschaft mit gleicher Anstrengung zu verfolgen wie die kulturellen Bil-

dungsangebote für Kinder und Jugendliche.“13

Familien werden bei den untersuchten Kommunalen Gesamtkonzepten dabei mit 58% am häufigsten ange-

sprochen. Als Hintergrund dafür wurde unter anderem genannt, dass auf diese Weise die Stadt für die jungen

Menschen attraktiv gestaltet werden könne. Eltern und Familien werden besonders häufig in den Metropolen

in kulturelle Bildungsangebote einbezogen. Als Beispiel hierfür kann die Einführung eines sogenannten „Famili-

enpasses“ genannt werden, mit dem Familien ermäßigten oder kostenlosen Zugang zu Kultureinrichtungen

erhalten.

Senioren/innen werden im Zuge des demografischen Wandels auch zunehmend als Zielpublikum angespro-

chen. Im Vergleich zu anderen Altersgruppen ist allerdings das Engagement hier eher gering. Als Beispiel kann

hier jedoch eine Kooperation zwischen einer Kultureinrichtung wie etwa mit einem Museum und einem Senio-

renverein genannt werden.

Gerade an Pädagogen/innen richten sich viele kulturelle Bildungsmaßnahmen der Kommunalen Gesamtkon-

zepte. Ziel ist hier oftmals, auch das Interesse für Kulturelle Bildung, hier auch speziell deren Bereitschaft zur

11

Vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung (Hg.): Bildung in Deutschland 2012. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zur kulturellen Bildung im Lebenslauf, Bielefeld 2012, S. 169.

12 Ebd., S. 327.

13 Deutscher Bundestag (Hg.): Schlussbericht der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“, Bundestagsdrucksache

16/7000 vom 11. Dezember 2007, S. 400.

50%

33%

58%

25%

42%

42%

25%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%

Erwachsene

Eltern

Familien

Senioren/innen

Pädagogen/innen

davon Lehrer/innen

davon sonstige Pädagogen/innen

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Tipp: Auch Vermittler können

Zielgruppen kultureller

Bildungsmaßnahmen im Rahmen

von Kommunalen

Gesamtkonzepten sein!

Kooperation mit außerschulischen Partnern zu stärken. Bei Angeboten für

die Zielgruppe Lehrer/innen engagieren sich vor allem die Groß- und

Mittelstädte. Dabei wurde in Kommunalen Gesamtkonzepten etwa auch

bemerkt, dass bei der Lehrerausbildung in den künstlerischen Fächern

mehr Aufmerksamkeit auf ein angemessenes Verhältnis zwischen

künstlerischen und wissenschaftlichen Anteilen und berufsfeldbezogener

Pädagogik, Psychologie und Fachdidaktik gelegt werden sollte.

Auch altersunabhängige spezielle Zielgruppenausrichtungen finden sich in den Kommunalen Gesamtkonzepten.

Übersicht 11: Altersunabhängige Zielgruppenausrichtungen in den Kommunalen Gesamtkonzepten (Mehrfachnennungen möglich)

ZfKf 2012

Am ehesten werden hier bildungsferne und migrantische Personengruppen hervorgehoben. Ein besonderer

Bedarf an kulturellen Bildungsangeboten wird in zahlreichen Konzepten für beide Zielgruppen genannt. Dies

gilt vor allem für die Metropolen (67%), die auch in der Regel einen hohen Anteil an migrantischen und bil-

dungsfernen Bevölkerungsgruppen aufweisen. Die Befähigung zur aktiven Teilhabe an Kultur und der Möglich-

keit zu eigenem kulturellen Engagement wird häufig in den Kommunalen Gesamtkonzepten als Zielsetzung für

Projekte für Menschen mit Migrationshintergrund genannt. Die Rolle von Kindertageseinrichtungen in Bezug zu

dieser Zielgruppe wird innerhalb der Kommunalen Gesamtkonzepte auch herausgestellt. So werden etwa

Sprachförderkurse angeboten, um die soziale Integration der Kinder aus Zuwandererfamilien zu fördern. Dass

Projekte mit interkulturellem Schwerpunkt aber nicht nur für Menschen mit Migrationshintergrund ausgerich-

tet sein müssen, macht eines der Kommunalen Gesamtkonzepte deutlich: Die Bemühungen um den Ausbau

des Tourismus und internationale Wirtschaftsansiedlungen können ebenfalls Grund für solche Projekte sein. So

gibt es beispielsweise auch Projekte, die interkulturelle Begegnungen fördern – etwa in Form von Festivals. Ob

eine zielgruppenspezifische Ansprache von migrantischen Zielgruppen sinnvoll ist, wird allgemein in der Fach-

welt kontrovers diskutiert. Es stellt sich grundsätzlich die Frage, ob Bildungsangebote, die sich an Migran-

ten/innen richten, nicht auch für weitere Zielgruppen offen sein sollten. Eine ausschließliche Zielgruppenorien-

tierung und somit Homogenisierung der Personen mit Migrationshintergrund kann zu einer Stereotypisierung

und Bildung einer In- und Outgroup führen.14 Ein Beispiel für diese Probleme lieferten die National- und Auslän-

derklassen, in denen Kinder mit Migrationshintergrund in homogenen Gruppen unterrichtet wurden.15 Auf der

anderen Seite stellt gerade die Identifizierung mit Personen mit ähnlicher Biografie einen wichtigen Faktor dar,

14 Vgl. Yildiz, Safiye: Interkulturelle Erziehung und Pädagogik: Subjektivierung und Macht in den Ordnungen des nationalen

Diskurses, Wiesbaden 2009, S. 73ff. 15 Vgl. Nohl, Arnd-Michael: Konzepte interkultureller Pädagogik: Eine systematische Einführung, Bad Heilbrunn 2006, S.

81.

42%

42%

17%

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25%

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Migrantische Personengruppen

Bildungsferne Personengruppen

Personen mit Behinderungen

Hochbegabte Personengruppen

Sonstige altersunabhängie Personengruppen

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Tipp: Prüfung der Barrierefreiheit

und Zielgruppenausrichtung von

bestehenden Angeboten für

Personen mit Behinderungen!

überhaupt Personen mit Migrationshintergrund zu gewinnen.16 Die Schwierigkeit besteht also in der Balance,

auf der einen Seite der Pluralität der Zielgruppe gerecht zu werden, auf der anderen Seite gleichzeitig genug

Anknüpfungspunkte zu finden, die das Interesse der Menschen mit Migrationshintergrund wecken. Ver-

gleichsweise selten werden künstlerisch hochbegabte Zielgruppen (8%) und Personen mit Behinderung (17%)

angesprochen. Eine mögliche Konzeptmaßnahme besteht beispielsweise in einer Bestandsaufnahme, ob in den

kulturellen Einrichtungen und im Rahmen der angebotenen kulturellen Bildungsmaßnahme Barrierefreiheit für

Personen mit Behinderung besteht. Auch können in der Praxis punktuell

weitere andere altersunabhängige Zielgruppenausrichtungen beobachtet

werden. Eine Maßnahme speziell für einkommensschwache Familien ist

etwa die Weiterentwicklung von Ermäßigungssystemen für Musikschulen,

Kultureinrichtungen etc.

Checkliste:

1. Neben der Kernzielgruppe Kinder, Jugendliche und hier speziell Schüler/innen sollte bei der Erstellung von

Kommunalen Gesamtkonzepten auch die Einbindung weiterer Alterszielgruppen wie Eltern oder

Senioren/innen geprüft werden.

2. Kindertagesstätten entwickeln sich zunehmend zu einer unverzichtbaren Zielgruppengröße bei

Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bildung.

3. (Fachfremde) pädagogische Vermittler aus Schulen, Kindertagesstätten oder Jugendeinrichtungen können

ebenfalls Ziel kultureller Bildungsmaßnahmen im Rahmen von Kommunalen Gesamtkonzepten sein.

4. Selten erfolgt ein Zielgruppenfokus der Konzepte auf junge Erwachsene in Ausbildung oder Studium sowie

auf Personengruppen mit Behinderungen.

16 Vgl. Hillmann, Michael Windzio (Hg.): Migration und städtischer Raum. Chancen und Risiken der Segregation und

Integration, Wiesbaden 2008.

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Tipp: Einrichten von

Koordinierungsstellen

zum Aufbau eines

gesamtstädtischen

Netzwerks Kulturelle

Bildung!

5. Wo finden die Angebote statt? – Zu den beteiligten

Einrichtungen in Kommunalen Gesamtkonzepten

In den Kommunalen Gesamtkonzepten werden Einrichtungen und Orte bei der Vermittlung von Kultureller

Bildung mit einbezogen. Ziel der Konzepte ist in der Regel das Vermitteln von Partnerschaften und

Kooperationen zwischen Kindertagesstätten, Schulen, Jugendfreizeiteinrichtungen,

Kultureinrichtungen und Künstlern/innen. Aufgrund der vielen unterschiedlichen

Vermittlungsorte und Akteure einer Kommune nimmt dabei das Einrichten von

Koordinationsstellen einen wichtigen Stellenwert bei dem Aufbau eines gesamt-

städtischen Netzwerks zur Kulturellen Bildung ein. 92% der untersuchten

Kommunen arbeiten entsprechend mit einer Koordinierungsstelle, die oftmals, wie

die folgende Übersicht verdeutlicht, entweder von den Kulturämtern koordiniert

wird, oder von selbstständig agierenden Kultur- und Schulservices sowie eigenstän-

digen Projektbüros oder Steuerungsgruppen. Wegen der Vielzahl an Akteuren kann diese Aufgabe in Metro-

polen nicht allein vom Kulturamt übernommen werden, so dass hier auf selbstständig tätige Akteure oder

Organisationen zurückgegriffen werden muss. Diese agieren aber in enger Zusammenarbeit mit dem Kultur-

amt.

Übersicht 12: Einrichtung einer eigenen Koordinationsstelle für Netzwerkarbeit, differenziert nach Art der Einrichtung

ZfKf 2012

92%

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8%

8%

8%

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Koordinationsstelle vorhanden

davon im Kulturbüro/Kulturamt

davon im Kultur- und Schulservice

davon eigenständiges Projektbüro (z. B. GmbH)

Steuerungsgruppe (z. B. Kinder- und Jugendkultur)

davon interkommunale Netzwerkstelle

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Tipp: Auch außerschulische und nicht-

kulturelle Einrichtungen sind potenzielle

Partner von Kommunalen

Gesamtkonzepten, wie etwa

Jugendzentren oder

Migrantenselbstorganisationen!

Übersicht 13: Sammlung aller beteiligten Orte in den Kommunalen Gesamtkonzepten

ZfKf 2012

Alle untersuchten Kommunalen Gesamtkonzepte zur Kulturellen Bildung binden schulische und außerschuli-

sche Einrichtungen sowie Kindertagesstätten ein. Immer werden außerschulische kulturelle Partner bei der

Realisierung eingebunden, seltener – nämlich zu 58% – auch nicht-

kulturelle Einrichtungen an den kulturellen Bildungsmaßnahmen

beteiligt. Ein Beispiel für ein städteübergreifendes Kooperations-

projekt zwischen außerschulischen kulturellen und schulischen

Partner ist das Programm „Theater und Schule (TuSch)“. Künstleri-

sche Werkstattangebote, Fortbildungen für Lehrer/innen und

Künstler/innen sowie Theaterprojekte und -besuche für Jugendliche

aller „TuSCH“-Schulen sind Teil des Programms. Beispiele für die Einbindung von außerschulischen nicht-

kulturellen Partnern sind etwa Kooperationen mit Sportvereinen oder Bildungszentren.

Übersicht 14: Beteiligung schulischer und außerschulischer Einrichtungen an der Realisierung von Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bildung (Mehrfachnennungen möglich)

ZfKf 2012

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Schulische Einrichtungen

Kindertagesstätten Andere außerschulische Einrichtungen

davon andere nicht-kulturelle Einrichtungen

davon kulturelle Einrichtungen

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Tipp: Die Ausgestaltung des

(Offenen) Ganztags ist ein

wichtiges Experimentierfeld

Kommunaler Gesamtkonzepte

Kultureller Bildung!

Betrachtet man die kulturellen Bildungsmaßnahmen mit schulischen Partnern genauer, so konzentriert sich die

Mehrzahl der Kommunalen Gesamtkonzepte auf die Ausgestaltung des Offenen Ganztags. Seltener, aber im-

merhin bei 42% der Gesamtkonzepte, finden sich curriculare Angebote, wie

etwa die Projekte „Jeki“ oder „Singpause“, bei denen alle Kinder einer Klas-

senstufe das musikalische Angebot innerhalb der Unterrichtszeiten wahr-

nehmen. Alternativ gibt es freiwillige, ergänzende Angebote wie Workshops

oder Projekttage, die beispielsweise in Kooperation mit Kultureinrichtungen

stattfinden. Oftmals werden auch kulturelle Bildungsmaßnahmen implemen-

tiert, die außercurricular im Ganztag, Halbtag oder als ergänzende Schulangebote wahlweise eingebunden

werden können, wie beispielsweise bei der kommunalen Teilnahme am NRW-Landesprogramm „Kultur und

Schule“.

Übersicht 15: Schulische Einbindung von kulturellen Bildungsmaßnahmen in den Kommunalen Gesamtkonzepten (Mehrfachnennungen möglich)

ZfKf 2012

Welche Kultureinrichtungen werden in den Kommunalen Gesamtkonzepten eingebunden? Und mit welchen

schulischen und außerschulischen nichtkulturellen Einrichtungen werden diese vernetzt?

Auffällig ist hier zunächst die hohe Beteiligung an kulturellen Bildungsmaßnahmen mit Museen, aber auch

speziell mit Bibliotheken. Beide Einrichtungen sind nicht nur in Großstädten, sondern auch in kleinen Gemein-

den sehr präsent, aufgrund ihrer wesentlich höheren Verbreitungsgrades als vergleichsweise Orchester oder

(Musik-)Theater, deren Betrieb und Unterhalt sich in der Regel nur größere Städte leisten können. Neben der

größeren Zahl existierender Einrichtungen könnte ein weiterer Grund für ihre zentrale Einbindung in Kommu-

nale Gesamtkonzepte in ihrem expliziten Selbstverständnis liegen, Kulturelle Bildung als einen Auftrag zu

definieren, während für Theater und Orchester der kunstproduzierende Auftrag im Wesentlichen die

Legimitation bestimmt.

Im „Hessischen Bibliotheksgesetz“ wird der Bildungsauftrag der Bibliotheken beispielsweise wie folgt zusam-

mengefasst:

„Bibliotheken sind als Bildungseinrichtungen Partner für lebensbegleitendes Lernen. Sie sind Orte der

Wissenschaft, der Begegnung und der Kommunikation. Sie fördern den Erwerb von Wissen und damit

gesellschaftliche Integration. Sie wirken aktiv an der Weiterentwicklung der Gesellschaft mit. Darüber

hinaus unterstützen sie mit ihren Beständen das Angebot anderer Kultureinrichtungen.“17

17

Hessisches Bibliotheksgesetz (HessBiblG), §2, vom 20. September 2010.

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Freiwilliges ergänzendes

Angebot

Curricular Außercurricular Schule als Ort Kindertagesstätte

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Tipp für kleinere Städte:

Prüfen, ob

Kultureinrichtungen in

benachbarten Großstädten im

Rahmen mobiler Angebote

eingebunden werden können!

Tipp: Die Freie Kulturszene und

Soziokulturelle Zentren sind auch

potenzielle Partner bei

Kommunalen Gesamtkonzepten!

Auch der Museumsbund betont auf seiner Homepage noch einmal den Bildungsauftrag der Museen, wie er

bereits in einem Beschluss der Kultusministerkonferenz von 1969 dargelegt wurde, 18 und verweist dabei auch

auf die Statuten des Internationalen Museumsrates (ICOM):

„Ein Museum wird nach ICOM definiert als eine gemeinnützige, ständige, der Öffentlichkeit zugängliche

Einrichtung im Dienst der Gesellschaft und ihrer Entwicklung, die zu Studien-, Bildungs- und Unterhal-

tungszwecken materielle Zeugnisse von Menschen und ihrer Umwelt beschafft, bewahrt, erforscht, be-

kannt macht und ausstellt.“19

Typische Vermittlungsangebote der Bibliotheken sind beispielsweise Lesungen, das Zusammenstellen von

Buchmaterialien für Schulen, Kindergärten oder den Deutschunterricht, Führungen für junge Leute zur Nutzung

von Bibliotheken oder auch das Einrichten von Bibliothekstreffen oder -clubs, wo künstlerisch-kreative Pro-

jekte, wie beispielsweise eine Bibliothekszeitschrift, erstellt werden.

Ein Schwerpunkt der kulturellen Bildungsarbeit in Museen liegt im Bereich der Schulklassenführungen. Neben

Sonderführungen finden sich auch verstärkt Workshops und Kurse, in denen sich im Rahmen künstlerisch-

kreativer Aktivitäten mit den Inhalten der Ausstellungen auseinandergesetzt wird.

In der Praxis bieten auch Theater, Orchester und Mehrspartenhäuser Bildungsangebote an, dies geschieht

jedoch auf freiwilliger Basis und wird nicht als fester Bestandteil des Regelangebots betrachtet. Die Formate

sind vielfältig und reichen von künstlerisch-kreativen Workshops und Clubs bis hin zu Einführungen oder mode-

rierten Kinder- und Jugendkonzerten.

In ländlichen Projekten können auch mobile Angebote der Museen und

anderer Kultureinrichtungen in Großstädten im Rahmen Kommunaler Ge-

samtkonzepte verankert werden. Gastspiele von Theatern in Schulen oder

Kindertagesstätten sowie mobile Bibliotheken sind Beispiele für solche

Angebote.

Überraschend ist dagegen die nicht grundsätzliche Einbindung der Soziokul-

turellen Zentren, obwohl diese in Deutschland eine große Vielfalt

unterschiedlicher Bildungsmaßnahmen anbieten. Diese umfassen neben

der Kulturellen Bildung auch die Erwachsenenbildung, die Sozialarbeit

sowie die psychosoziale und die politische Arbeit.20 Daneben haben sich die

Soziokulturellen Zentren in der Satzung ihrer Bundesvereinigung 1979 dazu

verpflichtet, mit ihren Angeboten übergreifend verschiedene Altersgrup-

pen, soziale Schichten und Nationalitäten zu fördern.21 Dennoch binden

nicht alle Kommunen diese kulturellen Anbieter systematisch in ihre Konzepte ein.

Vergleicht man nun, welche der außerschulischen kulturellen Kooperationspartner auch als Veranstaltungsort

in Projekte eingebunden werden, zeigen sich nur bei den Bibliotheken und den Einrichtungen der Freien Szene

Abweichungen. In den Kommunalen Gesamtkonzepten werden zwar fast immer Kooperationen mit diesen

beiden Partnern angegeben, doch diese Kooperationen finden nicht immer auch innerhalb der Räumlichkeiten

dieser Institutionen statt. Im Vergleich zu Museen sind Bibliotheken für Schulklassen als Veranstaltungsort

vermutlich weniger reizvoll. Viele Partner aus der Freien Szene verfügen dagegen häufig über keine ausreichen-

den Räumlichkeiten für Projektarbeit, so dass diese eher auf schulische Gebäude oder andere Einrichtungen

zurückgreifen müssen.

18

Vgl. u. a.: Empfehlung zum Bildungsauftrag der Museen. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 03.07.1969 [www.museumsbund.de/fileadmin/geschaefts/dokumente/kmk/19690703_Empf.pdf, letzter Zugriff: 19.12.2011].

19 Deutscher Museumsbund: Geschichte und Definitionen

[www.museumsbund.de/de/das_museum/geschichte_definition/definition_museum, letzter Zugriff: 17.01.2012]. 20

Vgl. Bundesvereinigung Soziokulturelle Zentren [www.soziokultur.de/bsz/node/80, letzter Zugriff: 06.02.2012]. 21

Vgl. Heinrichs, Werner/Klein, Armin: Kulturmanagement von A–Z. 600 Begriffe für Studium und Praxis, München ²2001, S. 348.

Page 24: Quo Vadis? Empirische Analyse von Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bildung

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23

Tipp: Prüfen, ob eine Einrichtungen

nicht ausschließlich öffentlich

geförderter kultureller

Bildungseinrichtungen, wie

Tanzschulen oder auch Anbieter wie

Volkshochschulen, nicht sinnvoll in

Kommunale Gesamtkonzepte

eingebunden werden können!

Übersicht 16: Beteiligung von Kultureinrichtungen an den Kommunalen Gesamtkonzepten als Kooperationspartner und speziell als Veranstaltungsort (Mehrfachnennungen möglich)

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Eine wesentliche Leistung der Kommunen besteht in der Mitfinanzie-

rung von außerschulischen kulturellen Bildungseinrichtungen wie

Musikschulen oder Jugendkunstschulen, die Kindern und Jugendlichen

das Erlernen von künstlerisch-kreativen Fertigkeiten mit künstlerisch

qualifiziertem Vermittlungspersonal ermöglichen. Diese Einrichtungen

werden jedoch bei den Kommunalen Gesamtkonzepten deutlich selte-

ner als Partner hervorgehoben. Eine Ausnahme bilden die Musikschu-

len, die in der Regel auch in kleineren Kommunen präsent sind.

Jugendkunstschulen und Volkshochschulen (VHS) werden nur in den

Metropolen konsequenter (67%) eingebunden und punktuell von

großen und mittelgroßen Städten. So thematisieren einzelne Kommunen die Forderung nach einer Orientie-

rung der Rahmenlehrpläne für Unterrichtsprojekte mit Jugendkunst- und Musikschulen in Kommunalen Ge-

samtkonzepten. Dabei gilt allerdings zu berücksichtigen, dass nicht alle Städte, vor allem nicht kleinere, über

Jugendkunstschulen verfügen. Auffällig ist hier jedoch die deutliche Zurückhaltung bei der Einbindung der VHS.

Auch werden Ballett- bzw. Tanzschulen in keinem der vorliegenden Kommunalen Gesamtkonzepte konkret

einbezogen. Möglicherweise liegt dies an der oftmals privaten Finanzstruktur dieser Einrichtungen.

Grundsätzlich sollte man jedoch prüfen, ob hier nicht auch positive Synergieeffekte im Rahmen von

Kooperationen für kommende Gesamtkonzepte ermöglicht werden können.

Die Angebote, die in Kooperation mit Musik- oder Jugendkunstschulen stattfinden, werden nicht ausschließlich

in den Räumlichkeiten der jeweiligen Institution durchgeführt. Musikschulen bieten beispielsweise im Schulun-

terricht und in den Räumlichkeiten der Schulen Programme wie „Jeki“ an. Projekte, die jedoch die VHS als

Kooperationspartner angeben, finden in der Regel auch alle in den dortigen Räumlichkeiten statt, wie die

folgende Übersicht verdeutlicht.

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Museen

Theater

Bibliotheken

Orchester

Einrichtungen der Freien Szene

Soziokulturelle Zentren

Kooperationspartner ingesamt

Einbindung auch als Veranstaltungsort

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Tipp für Großstädte: Trotz gut

ausgebauter kultureller

Infrastruktur mögliche

Kooperationen mit

selbstorganisierten Gruppen

und Vereinen prüfen, da diese

oftmals eine eigene Qualität des

Engagements und der

Beteiligung besitzen!

Tipp: Für den Ausbau

interkultureller

Bildungsmaßnahmen empfiehlt

sich auch die Kooperation mit

Migrantenselbstorganisationen!

Übersicht 17: Beteiligung von kulturellen Bildungseinrichtungen in den Kommunalen Gesamtkonzepten als Kooperationspartner und speziell als Veranstaltungsort (Mehrfachnennungen möglich)

ZfKf 2012

Auch selbstorganisierte Gruppen und Einrichtungen der Jugendhilfe werden

in Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bildung mit einbezogen,

hier am ehesten Kulturvereine (75%) und Jugendzentren (25%), und dies vor

allem in kleinen Gemeinden, möglicherweise wegen des Mangels einer

breiten professionellen kulturellen Infrastruktur. Entsprechende Kommu-

nale Gesamtkonzepte legen jedoch nahe, dass solche Maßnahmen auch

durchaus eigene inhaltliche Ausprägungen haben, werden hier z. B. kultu-

relle Aktivitäten gefördert, bei denen sich Kinder und insbesondere Jugend-

liche oftmals selbst stark aktiv engagieren und im Rahmen von Projekten

mit selbstorganisierten Gruppen, Eigenverantwortung und Freiwilligkeit

besonders gefördert werden. Vergleichsweise selten werden Migranten-

selbstorganisationen in Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bil-

dung eingebunden. Dies ist bedauerlich, da zum einen eine Analyse der Kölner

Migrantenselbstorganisationen gezeigt hat, dass diese Einrichtungen durch-

aus vielfach auch kulturelle Bildungsmaßnahmen anbieten. 51% gaben in der

Befragung an, über entsprechende Angebote zu verfügen22. Zum anderen

wächst in den vergangen Jahren zunehmend der Bedarf an interkulturellen

Bildungsangeboten mit dem steigenden Anteil an Bürgern/innen mit Migrati-

onshintergrund in Deutschland.23

22 Vgl. Keuchel, Susanne/Larue, Dominic: Kulturwelten in Köln. Eine empirische Analyse des Kulturangebots mit Fokus auf

Internationalität und Interkulturalität, Köln 2011, S. 57. 23 Vgl. Statistisches Bundesamt: Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Wanderungen, Wiesbaden 2010. Lag die Anzahl

ausländischer Einwanderer/innen in Deutschland im Jahr 2004 noch bei 558 467, so liegt sie 2010 schon bei 683 530.

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Musikschule

Jugendkunstschule

Volkshochschule

Tanzschule

Kooperationspartner ingesamt

Einbindung auch als Veranstaltungsort

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Übersicht 18: Beteiligung von sozialen Einrichtungen und Selbstorganisationen in den Kommunalen Gesamtkonzepten als Kooperationspartner und speziell als Veranstaltungsort (Mehrfachnennungen möglich)

ZfKf 2012

Unter den sonstigen Partnern Kommunaler Gesamtkonzepte finden sich punktuell auch Hochschulen in Abhän-

gigkeit von der Existenz der Hochschullandschaft in den jeweiligen Städten. Beispiele wären hier Projekte, die in

Kooperation mit Studenten/innen an Kunst- und Musikhochschulen oder von anderen kulturwissenschaftlichen

Studiengängen entwickelt und umgesetzt werden. Anschließend kann man feststellen, dass die Kommunen im

Rahmen der Ausgestaltung der Kommunalen Gesamtkonzepte diese sehr gut auf ihre individuelle kulturelle

Infrastruktur abstimmen. Dabei ergeben sich aber, wie die vorliegende Analyse gezeigt hat, durchaus noch

punktuell Ausbaumöglichkeiten für das Einbinden alternativer Partner.

Checkliste:

1. Zum Aufbau eines effizienten kulturellen Bildungsnetzwerks empfiehlt sich das Benennen eines/r Verant-

wortlichen, der/die die Vernetzungsarbeit leistet. In Abhängigkeit von der Größe der Stadt kann auch das

Einrichten eines speziellen Kultur- und Schulservices sinnvoll sein.

2. Zentrale Zielorte bzw. Zielgruppen Kommunaler Gesamtkonzepte zur Kulturellen Bildung sind Schulen,

hier auch noch speziell der Offene Ganztag und Kindertagesstätten.

3. Für kleinere Gemeinden empfiehlt sich neben der Einbindung von vorhandenen kulturellen Partnern auch

im Amateurbereich die Prüfung der Zusammenarbeit mit großen Kultureinrichtungen im Rahmen mobiler

Angebote.

4. Neben der Einbindung von klassischen Kulturakteuren empfiehlt sich mit Blick auf andere

Qualitätsmöglichkeiten und inhaltliche Ausprägungen allgemein auch die gezielte Kooperation mit vor-

handenen Selbstorganisationen und Partnern der Freien Kulturszene.

5. Für den Ausbau von interkulturellen Bildungsmaßnahmen empfiehlt sich auch die gezielte Kooperation

mit Migrantenselbstorganisationen.

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Kulturvereine

Jugendzentren

Sonstige Vereine

Migrantenselbstorganisationen

Öffentlicher Raum

Sonstige

Kooperationspartner ingesamt

Einbindung auch als Veranstaltungsort

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Tipp: In Kommunalen

Gesamtkonzepten wird

neben den Vermittlern aus

dem Kulturbereich auch

fachfremdes

Vermittlungspersonal

eingesetzt!

Tipp: Fachfremdes Personal

arbeitet vor allem in

Kulturvereinen, Laiengruppen

oder in Kooperation mit

künstlerischem Personal!

Tipp: In kleinen

Gemeinden auf

ehrenamtliche

Strukturen bei der

Realisierung von

Kommunalen

Gesamtkonzepten

zurückgreifen!

6. Welche Vermittler werden eingebunden und wie

werden sie geschult?

Entsprechend der unterschiedlichen Formate, Zielgruppen und Vermittlungs-

orte wird innerhalb der kulturellen Bildungsmaßnahmen der Kommunalen Ge-

samtkonzepte mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Vermittlergruppen gear-

beitet, wie die folgende Übersicht zeigt. Neben kulturellen Vermittlern, wie

Fachleuten des Bereichs Kunst, Künstlern/innen, Kulturpädagogen/innen oder

Personal aus Kultureinrichtungen, die in der Regel in allen Kommunen am

Kommunalen Gesamtkonzept beteiligt sind, wird auch nicht-künstlerisches bzw.

kulturwissenschaftlich ausgebildetes Vermittlungspersonal eingesetzt. So arbei-

ten in allen Kommunen Lehrer/innen und Sozialpädagogen/innen, in 9 von 12

Städten Erzieher/innen aus Kindertagesstätten und bei knapp der Hälfte der Kommunen (42%) auch Ehrenamt-

liche. Die Einbindung des fachfremden Vermittlungspersonals erfolgt beispielsweise im Rahmen sogenannter

„Tandemarbeit“, wie bei vielen Initiativen, in denen z. B. Musiker/innen oder Bildende Künstler/innen und

Lehrer/innen gemeinsam mit Schulklassen Projekte realisieren.

Übersicht 19: Beteiligtes Vermittlungspersonal in den Kommunalen Gesamtkonzepten Kulturelle Bildung

(Mehrfachnennungen möglich)

ZfKf 2012

Kleinstädte greifen häufiger als andere Städte auf die Vermittlungsarbeit von Ehren-

amtlichen zurück. Dies liegt sicherlich daran, dass die kulturelle Infrastruktur in klei-

neren Gemeinden nicht so stark ausgebaut ist

wie in größeren Kommunen. Daher spielen hier

vor allem Kulturvereine und kulturelle Laienak-

teure eine größere Bedeutung bei der Umset-

zung der Kommunalen Gesamtkonzepte.

Schüler/innen und Studenten/innen werden als Vermittler dagegen vergleichsweise

selten eingebunden. In der Regel verfolgen kulturelle Bildungsmaßnahmen bei Einbezug von jungen

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Lehrer/innen

Künstler/innen

Kulturpädagogen/innen

Sozialpädagogen/innen

Personal aus Kultureinrichtungen

Erzieher/innen aus Kindertagesstätten

Ehrenamtliche

Personal aus sozialen Einrichtungen

Schüler/innen

Studierende

Sonstige

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Tipp: Fortbildungen

für Erzieher/innen in

Kindertagesstätten

sind zurzeit

bildungspolitisch

sehr gefragt!

Zielgruppen in der Vermittlung weniger eine personelle Entlastung als vielmehr partizipative Ansätze und

Multiplikatorenfunktion im Kontext von Peergroups. Beispielsweise arbeiten hier Jugendliche und künstlerische

Akteure bei der Organisation und Auswahl der Wettbewerbsgewinner zusammen.

In den vorliegenden Kommunalen Gesamtkonzepten wird nicht nur das Ziel verfolgt, unterschiedliche Vermitt-

lungsgruppen zu vernetzen, sondern auch qualitativen Ansprüchen gerecht zu werden und das Vermittlungs-

personal im Kontext der Kulturellen Bildung bzw. des reibungslosen Ablaufs neuer kooperativer kultureller

Bildungsmaßnahmen weiterzuqualifizieren.

Fort- und Weiterbildungen für die Vermittler sind deswegen ein besonderer Schwerpunkt der Konzepte. Alle

Kommunen bieten diese an. Dabei lassen sich vor allem vier zentrale Aufgabenfelder bei der Durchführung von

Fortbildungen beobachten: a) Kulturelle Akteure werden in den pädagogischen Kompetenzen geschult. b)

Pädagogisches Personal wird in künstlerisch-kreativen Fähigkeiten und kultureller Bildungsarbeit geschult. c)

Pädagogisches Personal/Eltern wird/werden über bestehende kommunale kulturelle Bildungsangebote infor-

miert und für das Themenfeld Kulturelle Bildung sensibilisiert. d) Kulturelle und nicht-kulturelle Vermittler-

gruppen erhalten Hilfestellung zur Realisierung von gemeinsamen Kooperationsprojekten. Zunehmend finden

sich dabei in den vergangenen Jahren auch kommunale Fortbildungen für Erzieher/innen in Kindertagesstätten,

die nicht über eine spezielle Fachkraftausbildung in den Themenbereichen Musik und Kunst24 verfügen.

Beispielsweise fühlten sich hierbei nur 57% der Erzieher/innen sicher bei der Vermittlung von musisch-darstel-

lenden Ausdrucksmöglichkeiten in Kindertagesstätten, wie Musik, Rhythmik, Tanz und Theaterspiel.25 Oftmals

sind daher Kooperationen mit Künstlern/innen oder Kulturpädagogen/innen notwendig, um qualifizierte kultu-

relle Bildungsangebote im frühkindlichen Bereich zu verorten. Einige Kommunen wirken diesem Mangel mit

speziellen Qualifizierungsangeboten der Kulturellen Bildung für Erzieher/innen entgegen. Dazu gehören etwa

Kooperationen mit Berufsausbildungsstätten für Erzieher/innen zur Zusatzqualifikation im Bereich Kulturelle

Bildung. Die Schüler/innen besuchen Seminare zu allen Kunstsparten und arbeiten theoretisch und praktisch in

Kultureinrichtungen und mit Künstlern/innen zusammen. In einer Stellungnahme zum Thema „Frühkindliche

Kulturelle Bildung“ befürwortet der Deutsche Kulturrat diese Entwicklungen und fordert „einen Stellenausbau

für Erzieherinnen und Erzieher und die grundständige Einbeziehung der kulturellen Fächer in deren Ausbil-

dung“.26

Fortbildungsangebote für künstlerische Akteure werden eher von größeren Städten

durchgeführt. Je kleiner die Stadt, desto weniger Angebote gibt es in diesem Bereich.

Die Künstler/innen, die z. B. am Programm „Kultur und Schule“ teilnehmen, sind dazu

verpflichtet Fortbildungen zu besuchen, sofern sie diese noch nicht absolviert

haben.27 Auch für Eltern werden beispielsweise Fortbildungen im Bereich Kultureller

Bildung angeboten, die sich dann eher auf die Sensibilisierung für das Thema und der

Interessenbildung beziehen.

24 Autorengruppe Bildungsberichterstattung (Hg.): Bildung in Deutschland 2012. Ein indikatorengestützter Bericht mit

einer Analyse zur kulturellen Bildung im Lebenslauf, S. 189 [www.bildungsbericht.de/daten2012/bb_2012.pdf, letzter Zugriff 24.08.2012].

25 Autorengruppe Bildungsberichterstattung (Hg.): Bildung in Deutschland 2012. Ein indikatorengestützter Bericht mit

einer Analyse zur kulturellen Bildung im Lebenslauf; s. Tabelle H3.1-2web: Kompetenzeinschätzung pädagogischer Fachkräfte 2010 nach Aufgabengebieten im Umgang mit 3- bis unter 6-Jährigen.

26 Vgl. Deutscher Kulturrat (Hg.): Frühkindliche Kulturelle Bildung: Potenziale für unsere Gesellschaft – Stellungnahme des Deutschen Kulturrats, 05.06.2008 [www.kulturrat.de/deteal.php?detail=1363&rubrik=4, letzter Zugriff: 13.07.2012].

27 Vgl. Landesprogramm NRW „Kultur und Schule“

[www.kulturundschule.de/journal/detail.php?id_page=29759&idText=2&saveref=1, letzter Zugriff: 09.08.2012].

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Tipp: Hilfreich für einen reibungslosen

Ablauf beim Einsatz unterschiedlicher

Vermittlungsgruppen ist der Einsatz von

Kontaktpersonen in unterschiedlichen

Einrichtungen. Sie übernehmen die

Verantwortung für kulturelle

Bildungsthemen des Hauses!

Übersicht 20: Fortbildungen für einzelne Vermittlergruppen in den Kommunalen Gesamtkonzepten,

differenziert nach Stadtgröße

ZfKf 2012

Oftmals sind in der Praxis die zuvor bereits erwähnten Koordina-

tionsstellen (z. B. Kultur- und Schulservices), die die Akteure mit-

einander vernetzen, auch gleichzeitig Veranstalter von Arbeits-

kreistreffen einzelner kultureller Bildungsakteure, Vortragsrei-

hen, Fortbildungen oder Tagungen. Vereinzelt werden für

fachliche oder inhaltliche Rückfragen zu den Kommunalen Ge-

samtkonzepten in allen Einrichtungen der Stadt, die entspre-

chende Maßnahmen anbieten, Kontaktpersonen für Kulturelle

Bildung installiert.

Checkliste:

1. Kommunale Gesamtkonzepte beziehen Vermittlergruppen aus dem Kulturbereich sowie fachfremdes

Vermittlungspersonal gleichermaßen im Rahmen der Vernetzungs-, Kooperations- und Qualifizierungsarbeit

mit ein. Dies gilt vor allem für Lehrer/innen und Erzieher/innen in Kindertagesstätten.

2. Fachfremdes Personal wird häufig im Rahmen von Tandemprojekten gemeinsam mit künstlerischen Akteu-

ren oder in Kulturvereinen sowie kulturellen Laienorganisationen eingesetzt.

3. In kleinen Gemeinden ist es oftmals notwendig, auch ehrenamtliche Strukturen in der Vermittlungsarbeit

einzusetzen.

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Fortbildung vorhanden

Kulturelle Akteure

Lehrer/innen

Sozialpädagog/innen

Erzieher/innen

Eltern

Verwaltungsmitarbeiter/innen

Metropole

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Insgesamt

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4. Bei partizipativen kulturellen Bildungsansätzen ist der Einbezug von jungen Multiplikatoren wie

Schülern/innen oder Studierenden sinnvoll.

5. Die Durchführung von Fort- und Weiterbildungen sichert die Qualität der kulturellen Bildungsmaßnahmen.

6. Kulturelle Akteure sollten vor allem in den pädagogischen Kompetenzen und der Kooperationsarbeit mit

anderen Vermittlungsgruppen gestärkt werden.

7. Fachfremdes Vermittlungspersonal sollte in künstlerisch-kreativen Fähigkeiten geschult, über kulturelle

Bildungsangebote informiert und für kulturelle Bildungsthemen sensibilisiert werden.

8. Verantwortliche Ansprechpartner für kulturelle Bildungsfragen in den unterschiedlichen Einrichtungen, die

an Kommunalen Gesamtkonzepten beteiligt sind, vereinfachen Abläufe.

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Tipp: Kommunale

Gesamtkonzepte

zur Kulturellen

Bildung benötigen

in der Regel eine/n

verantwortliche/n

Koordinator/in!

Tipp: Die

Einbindung

verschiedener

Ressorts bei

Kommunalen

Gesamtkonzepten

empfiehlt sich!

Tipp: Die Ressorts

Kultur und Bildung

sind unabdingbare

Partner bei

Kommunalen

Gesamtkonzepten!

7. Wer ist für was zuständig? – Zur Betreuung und

Organisation der Kommunalen Gesamtkonzepte

Die Organisation und Verankerung von Kultureller Bildung in der Stadt ist am häu-

figsten geregelt über die Ämter bzw. Behörden für Kultur und Bildung. Dabei kann

es sich um einzelne Ämter handeln oder um Ressorts, die in einem Amt zusammen-

arbeiten. Die Ressorts Kultur und Bildung sind entsprechend bei allen vorliegenden

Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bildung beteiligt. Zusätzlich werden

öfter auch die Ämter oder Ressorts für Soziales und Jugend einbezogen.

Die federführende Koordination speziell der Kommunalen Gesamtkonzepte für

Kulturelle Bildung wird in der Regel von einem/r eigenen Koordinator/in betreut.

Alle 12 beteiligten Städte geben an, diese/n für die Umsetzung des Kommunalen

Gesamtkonzepts bereitzustellen. Diese Aufgabe erfolgt meistens im Rahmen anderer kommunaler Tätigkeiten

und die Koordination wird in der Regel nahezu immer im Ressort Kultur ausgeübt.

Übersicht 21: Federführendes Ressort bei der Koordination und am Kommunalen Gesamtkonzept beteiligte Ressorts (Mehrfachnennungen bei Ressortbeteiligung möglich)

ZfKf 2012

Alle, bis auf eine Stadt, geben an, dass es für die Koordination ein federführendes

Ressort gibt. Bei 10 Städten handelt es sich dabei um das Ressort Kultur und bei

einer Stadt um das Bildungsressort. Eine Stadt gibt an, dass bei der Koordinierung

des Konzepts eine geteilte Federführung der Ressorts

Kultur, Bildung und Soziales vorliegt. Auch wenn die

Koordination in erster Linie dem Kulturressort unter-

geordnet ist, geben alle Städte an, dass weitere Äm-

ter bzw. Ressorts bei der konkreten Umsetzung der

Maßnahmen beteiligt sind, wie die vorausgehende Übersicht veranschaulicht. Eine

zentrale Rolle nimmt hierbei das Ressort Bildung ein, das neben dem Ressort Kultur

an allen Kommunalen Gesamtkonzepten beteiligt ist. Öfter findet sich auch eine

Beteiligung der Ressorts Soziales und Jugend, punktuell auch der Ressorts Integration oder Familie.

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Ressort Kultur Ressort Bildung

Ressort Jugend

Ressort Soziales

Ressort Familie

Ressort Integration

Sonstige Ressorts

Federführende Koordination

Beteiligte Ressorts

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Tipp: Die Bündelung der

Ressorts Kultur und

Bildung innerhalb eines

Amts bzw. einer

Organisationsstruktur

erleichtert die

Zusammenarbeit bei

Kommunalen

Gesamtkonzepten

Kulturelle Bildung! Tipp: Die Koordination und

Organisation von Kommunalen

Gesamtkonzepten benötigt eine

eigene personelle Ausstattung in

Abhängigkeit von der Größe der

Kommunen, durchschnittlich

entspricht dies 2

Mitarbeiterstellen!

Abhängig von ihren fachlichen Kompetenzen, vernetzen die Ämter bzw. Res-

sorts die Einrichtungen, in denen Kulturelle Bildung vor Ort vermittelt wird. Das

Ressort Bildung ist in der Regel für die schulische curriculare und außercurricu-

lare Angebotsstruktur der Kulturellen Bildung verantwortlich, oftmals auch für

die Gestaltung des (Offenen) Ganztags.

Während das Ressort Jugend sich in der Regel für die Vernetzungsarbeit im

Bereich der Jugendzentren und Kindertagesstätten verantwortlich zeichnet,

bemüht sich das Ressort Kultur um die Einbindung von Künstlern/innen, der

kulturellen Bildungs- oder Kultureinrichtungen. Eine Zusammenarbeit wird

oftmals dadurch erleichtert, wenn die

unterschiedlich relevanten Ressorts

für die kulturelle Bildungsarbeit in

einem gemeinsamen Amt bzw. Geschäftsbereich integriert sind.

Naturgemäß ist die Koordinierungs- bzw. Umsetzungsarbeit wesent-

lich einfacher in kleineren Gemeinden mit weniger Akteuren zu leisten

als in Großstädten und Kommunen mit einer Vielzahl an Einrichtungen

und Partnern. Entsprechend variiert auch die Mitarbeiterzahl bzw. das

Stellenbudget des Kommunalen Gesamtkonzepts in Abhängigkeit der

Größe einer Kommune. Sind zur Abwicklung des Kommunalen Gesamtkonzepts in Metropolen durchschnittlich 4 Stellen finanziert, liegt

der Stellenanteil in kleinen Gemeinden nur bei 1,2. Durchschnittlich werden in den Kommunen 2,1 Perso-

nalstellen zur Koordination und Organisation des Kommunalen Gesamtkonzepts eingesetzt.

Übersicht 22: Durchschnittliche Anzahl der Stellen für die Koordination und Organisation des Kommunalen Gesamtkonzepts, differenziert nach Stadtgröße

ZfKf 2012

Wie die folgende Übersicht verdeutlicht – und vorausgehend ausführlich in Kapitel 5 zu den Partnern und Orten

der Gesamtkonzepte dargestellt – sind in allen kleinen wie großen Kommunen die unterschiedlichen Lebensbe-

reiche und kommunalen Partner mit eingebunden. Alle Kommunen vernetzen in der kulturellen Bildungsarbeit

die kulturellen Akteure, die kulturellen Bildungs- und Kultureinrichtungen sowie die Freie Kulturszene mit

Schulen, Kindertagesstätten und dem Freizeitbereich, einzelne Kommunen beziehen hier auch Universitäten,

Hochschulen bzw. die Kreativwirtschaft mit ein.

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Übersicht 23: Beteiligung unterschiedlicher kommunaler Partner an den Kommunalen Gesamtkonzepten (Mehrfachnennungen möglich)

ZfKf 2012

Hier stellt sich die Frage nach dem organisatorischen Aspekt. Wie kann diese umfangreiche Koordinierungs-

und Vernetzungsarbeit effektiv geleistet werden? Teilen sich die beteiligten Ressorts die Arbeitsfelder auf und

organisieren sie diese unabhängig voneinander in eigener Verantwortung, ohne weitere Absprache? Treffen

sich hier die beteiligten Ämter und Ressorts in regelmäßigen Abständen, um die Vernetzungsarbeit in gemein-

samer Absprache zu gestalten? Oder werden gar alle kommunalen Partner in kontinuierlichen Netzwerktreffen

zueinander geführt, um Austausch und Kooperationsbereitschaft positiv zu befördern?

Alle Kommunen geben Netzwerkarbeit in ihren Konzepten an. Positiv fällt zunächst auf, dass 10 der 12 unter-

suchten Städte alle Partner der Konzepte bei regelmäßig stattfindenden Netzwerktreffen zusammenbringen.

Aufgrund der zahlreichen Einzelakteure und verzweigten Kooperationsstrukturen fallen Metropolen hier etwas

zurück. Diese führen jedoch alle beteiligten Ämter des Kommunalen Gesamtkonzepts bei regelmäßigen Netz-

werktreffen für einzelne beteiligte Partnergruppen bzw. kulturelle Bildungsmaßnahmen zusammen. Allerdings

ist bei der vorliegenden Analyse keine vollständige Aussage über Netzwerktreffen einzelner Maßnahmen mög-

lich, da es hier teilweise an verlässlichen Rückmeldungen fehlt. Denn in der Regel erfolgt die Organisation

dieser Treffen über die Projektleitung der einzelnen Maßnahmen und nicht über die Koordinierungsstelle für

Kulturelle Bildung. In einigen Kommunen sind die Netzwerktreffen der beteiligten Ämter innerhalb der Kom-

munalen Gesamtkonzepte themenspezifisch ausgerichtet und betreffen nicht immer alle Maßnahmen der

Kommunalen Gesamtkonzepte.

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Kulturelle Bildungseinrichtung

Kultureinrichtung

Schule

Kindertagesstätte

Freizeitbereich

Partner aus der Freien Szene

Universität/Fachhochschule

Kreativwirtschaft

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Übersicht 24: Kontinuierliche Netzwerktreffen in den Kommunalen Gesamtkonzepten, differenziert nach Stadtgröße (Mehrfachnennungen möglich)

ZfKf 2012

Mehr als die Hälfte der Netzwerktreffen, die alle Partner der Kommunalen Gesamtkonzepte einbeziehen,

finden vierteljährlich satt; insbesondere in Metropolen werden Netzwerktreffen in diesem Turnus veranstaltet.

In Klein- bzw. Mittelstädten erfolgen Netzwerktreffen mit Blick auf den organisatorischen Aufwand und eine

geringe personelle Besetzung der Kommunalen Gesamtkonzepte zwar seltener, aber dennoch regelmäßig.

Übersicht 25: Häufigkeit der Netzwerktreffen aller Partner der Kommunalen Gesamtkonzepte bei den Kommunen, die entsprechende Treffen durchführen (n=10)

ZfKf 2012

Die vorausgehende Betrachtung hat verdeutlicht, dass die Betreuung und Organisation der Kommunalen

Gesamtkonzepte einen wesentlichen Arbeitseinsatz auf personeller Ebene erfordert. Je besser die Einzelak-

teure miteinander vernetzt sind, umso reibungsloser gestalten sich Kooperationen, das Optimieren und der

weitere Ausbau von kulturellen Bildungsmaßnahmen. Der gemeinsame Austausch und gute Kommunikations-

strukturen innerhalb der Kommune sind wesentliche Bausteine für ein funktionierendes kulturelles Bildungs-

netz.

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Netzwerktreffen der beteiligten Ämter aller Partner der Konzepte

einzelner Partner der Konzepte/Maßnahmen

Metropole

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Mittelstadt

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Insgesamt

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Netzwerktreffen…

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Checkliste:

1. Für die Organisation eines Kommunalen Gesamtkonzepts sollte eine eigene Koordinierungsstelle eingeplant

sein, die abhängig von der Stadtgröße von weiteren Mitarbeitern/innen unterstützt wird.

2. Bei der Entwicklung Kommunaler Gesamtkonzepte sollten verschiedene Ressorts eingebunden werden.

Neben Kultur und Bildung sind die Ressorts Jugend, Soziales, Familie oder Integration mögliche Partner der

Konzepte.

3. Sind die Ressorts Kultur und Bildung in einem Amt gebündelt, erleichtert dies oftmals die Zusammenarbeit

und Entwicklung Kommunaler Gesamtkonzepte.

4. Die an Kommunalen Gesamtkonzepten beteiligten Ämter sollten sich in regelmäßigen Abständen zu

Netzwerktreffen zusammenfinden.

5. Vorteilhaft ist auch die Durchführung von regelmäßigen Netzwerktreffen für alle beteiligten Partner der

Kommunalen Gesamtkonzepte.

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Tipp: Bei Fortschreibungen

Kommunaler Gesamtkonzepte die

bisher geleistete und entwickelte

Öffentlichkeitsarbeit noch einmal

konkret aufgreifen!

Tipp: Das Internet bietet gute

Möglichkeiten zur Darstellung

Kommunaler Gesamtkonzepte!

Tipp: Informationen zu

Kommunalen

Gesamtkonzepten können

sich an unterschiedliche

Zielgruppen richten,

beispielsweise an Kinder und

Jugendliche oder Lehrkräfte!

8. Wie präsent sind die Konzepte? – Zur

Öffentlichkeitsarbeit der Kommunalen

Gesamtkonzepte

Die Vielzahl der Zielgruppen und Kooperationspartner, die mit den Kommunalen Gesamtkonzepten angespro-

chen werden, machen ein umfangreiches Kommunikationssystem notwendig. Die Bedeutung sogenannter

„Netzwerktreffen“ wurde im vorigen Kapitel schon deutlich. Hier stellt sich nun die Frage, ob und inwieweit die

Präsenz der Konzepte in der Öffentlichkeit dargestellt werden.

Öffentlichkeitsarbeit definiert sich als Instrument der Kommunikationspolitik und vereint alle Formen der

Kommunikation an die Öffentlichkeit, um das eigene Anliegen bekannt zu machen und in ein positives Licht zu

rücken. Öffentlichkeitsarbeit muss außerdem von einer reinen Pressearbeit abgegrenzt werden, weil sie sich an

die Öffentlichkeit insgesamt bzw. eine spezielle Zielgruppe richtet, wohingegen man mit Formen der Pressear-

beit allein Journalisten/innen anspricht.28

In 10 der 12 Kommunalen Gesamtkonzepte wird Öffentlichkeitsarbeit als Handlungsfeld benannt, aber nicht in

allen wird es auf gleiche Weise konkretisiert. Einige Städte erwähnen den Punkt „Öffentlichkeitsarbeit“ nur

sehr allgemein, wohingegen andere Kommunen ausgearbeitete Maßnahmen in diesem Bereich vorstellen.

Insbesondere die Bereitstellung von Datenbanken oder Internetpräsenzen werden hier genannt, so auch die

Nutzung des Webs 2.0. Auch eigene Publikationen oder Programmhefte über Kulturangebote, z. B. speziell für

Schulen, werden thematisiert.

Darüber hinaus konnte bei der empirischen Analyse der Kommunalen

Gesamtkonzepte Kulturelle Bildung beobachtet werden, dass einzelne

Kommunen hier auch Öffentlichkeitsarbeit leisten, die in den Konzep-

ten keine Erwähnung findet. Im Folgenden wird daher das Ausmaß der

Öffentlichkeitsarbeit in den Kommunen insgesamt dargestellt und nicht

nur Maßnahmen, die in den Konzepten genannt werden. Beobachtet

werden hier die öffentliche Bereitstellung von Dokumentationen, Datenbanken oder Informationsmedien, die

mediale Berichterstattung sowie die Teilnahme Kommunaler Gesamtkonzepte an Wettbewerben und Tagun-

gen.

Internetseiten und klassische Programmhefte sind die Medien, mit

denen nahezu alle Kommunen auf die Arbeit ihrer Konzepte aufmerk-

sam machen, wie dies folgende Übersicht verdeutlicht. Insbesondere

mit Websites lassen sich auch umfangreiche Strukturen und Maß-

nahmen benutzerfreundlich darstellen. Hierbei ist positiv festzuhalten,

dass einige Städte sogar Internetseiten speziell für einzelne Zielgruppen, in

erster Linie Kinder und Jugendliche, anbieten, um kulturelle Bildungsange-

bote zu bewerben. Es ist nicht verwunderlich, dass vor allem die Metropo-

len hinsichtlich ihrer Öffentlichkeitsarbeit auf ein großes Spektrum an

Möglichkeiten zurückgreifen können und strukturell bessere Voraussetzun-

gen haben, neue Medien zu etablieren als eine Mittel- oder Kleinstadt, so

beispielsweise Dokumentationen als Printmedium oder in den neuen Me-

dien sowie in Datenbanken zur Kulturellen Bildung. Vergleichsweise selten,

möglicherweise aufgrund des damit verbundenen Arbeitsaufwands, wer-

den periodisch wiederkehrende Medien wie Newsletter zu den Konzepten

bzw. zur Kulturellen Bildung von den Kommunen bereitgestellt.

28 Vgl. Heinrichs, Werner/Klein, Armin: Kulturmanagement von A–Z. 600 Begriffe für Studium und Beruf, München 2001,

S. 303f., 314f.

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Tipp: Einzelne Projekte oder

Maßnahmen nutzen, um auf die

Existenz der Kommunalen

Gesamtkonzepte gezielt aufmerksam

zu machen!

Übersicht 26: Formen der Öffentlichkeitsarbeit in den Kommunalen Gesamtkonzepten (Mehrfachnennungen möglich)

ZfKf 2012

Die Wirksamkeit der Pressearbeit zu den Kommunalen Gesamt-

konzepten kann am besten an der tatsächlichen medialen Bericht-

erstattung gemessen werden. Fast alle Städte geben an, dass über

die jeweiligen Gesamtkonzepte in der Tages- oder Fachpresse

berichtet wurde. Am häufigsten geschah dies auf kommunaler

oder landesweiter Ebene.

Neben der Berichterstattung zu Kommunalen Konzepten Kultureller Bildung als Gesamtpaket konnte in der

vorliegenden Pressedokumentation beobachtet werden, dass einzelne Maßnahmen, wie ein Festival zur Kultu-

rellen Bildung oder die Teilnahme an einem Landesprogramm zur Kulturellen Bildung, teilweise auch eine gute

Medienresonanz erfährt. Diese kann im Nachgang auch noch einmal genutzt werden, um gezielt auf die Exis-

tenz des Kommunalen Gesamtkonzepts aufmerksam zu machen. Bei der Bewertung letztgenannter Pressebe-

richte gilt allerdings zu berücksichtigen, dass aufgrund der Vielzahl an kleinen und großen Projekten der Kom-

munalen Gesamtkonzepte die Angaben über die Berichterstattung einzelner Maßnahmen nicht vollständig sein

können und man sich hier nur auf vorhandene Pressespiegel stützen kann.

Es kann auf jeden Fall vermutet werden, dass einzelne Maßnahmen in der Presse insbesondere auf kommuna-

ler Ebene reflektiert werden, da diese konkret für Bürger/innen und damit mögliche Teilnehmer/innen fassba-

rer sind als das übergreifende Kommunale Gesamtkonzept.

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Homepage

Flyer/Programmheft

Dokumentation in Printform

Konzept

Dokumentation in medialer Form

Publikation

Datenbank

Newsletter

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Übersicht 27: Gesichtete mediale Berichterstattung über die Kommunalen Gesamtkonzepte und deren einzelnen Maßnahmen und Projekte, differenziert nach Stadtgröße (Mehrfachnennungen möglich)

ZfKf 2012

Auch die Teilnahme an Wettbewerben bzw. eine Auszeichnung kann Aufmerksamkeit für ein Kommunales

Gesamtkonzept erzielen und den Bekanntheitsgrad desselben vergrößern, da diese zumindest in der Fach-

presse besprochen werden. In der erfolgreichen Teilnahme liegt außerdem der Vorteil, dass Prämiengelder in

weitere Aktivitäten der Kulturellen Bildung vor Ort investiert werden können. Von den zwölf Kommunalen

Gesamtkonzepten geben vier Städte eine Teilnahme an einem Wettbewerb mit dem Gesamtkonzept an. Hier-

bei handelt es sich um den landesweiten Förderwettbewerb „Kulturelle Gesamtkonzepte“, den das nordrhein-

westfälische Landesministerium seit 2007 ausschreibt. Seitdem haben mehr als 60 Kommunen ihre Gesamt-

konzepte bzw. deren Fortschreibungen eingereicht und etwa die Hälfte wurde mit einem Preis ausgezeichnet.

Die Förderung hat das Ziel, neue Vorhaben der Kulturellen Bildung vor Ort zu unterstützen.29

Übersicht 28: Teilnahme an Wettbewerben und Auszeichnungen im Rahmen von Kommunalen Gesamtkonzepten

ZfKf 2012

29

Vgl. Krings, Eva: Kommunale Gesamtkonzepte für Kulturelle Bildung in NRW, in: Bundesvereinigung Kinder- und Jugendbildung (BKJ) e. V. (Hg.): Kulturelle Bildung. Reflexionen. Argumente. Impulse, Heft 8/2011, S. 22ff.

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Metropole Großstadt Mittelstadt Kleinstadt Insgesamt

über das Kommunale Gesamtkonzept

über einzelne Maßnahmen

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60%

Wettbewerbe zu Kommunalen Gesamtkonzepten Wettbewerbe zu Projekten bzw. einzelnen Maßnahmen der Kommunalen Gesamtkonzepte

Teilnahme

davon Auszeichnung

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Tipp: Teilnahme einzelner

Projekte an Wettbewerben

erhöht ebenfalls den

Bekanntheitsgrad des

Kommunalen

Gesamtkonzepts!

Die Hälfte der Städte nimmt außerdem mit einzelnen Maßnahmen an Wettbewerben teil. Hierbei handelt es

sich größtenteils um die Teilnahme an den bundesweiten Wettbewerben „MIXED UP“ und „Kinder zum

Olymp“.

Der Wettbewerb „MIXED UP“ existiert seit 2005 und honoriert Kooperationsteams aus Kultur und Schule. Das

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und

Jugendbildung e. V. stellen dafür Preisgelder im Wert von 15 000 Euro zur Verfügung. Seit 2008 werden zusätz-

lich jährliche Sonderpreise zu einzelnen inhaltlichen Schwerpunkten vergeben, seit 2011 vergibt zusätzlich eine

Jugendjury einen Sonderpreis.30

Der Wettbewerb „Schulen kooperieren mit Kultur“ der Bildungsinitiative

„Kinder zum Olymp!“ wird jährlich in Zusammenarbeit mit der Deutschen

Bank Stiftung realisiert. Schüler/innen, Lehrer/innen und außerschulische

Partner werden dazu angeregt, neue Ideen zu entwickeln und umzusetzen.

Neben Einzelprojekten werden überzeugende Schulen mit Kulturprofil aus-

gezeichnet, in denen Künste den Schulalltag auch fächerübergreifend prä-

gen.31

Wird innerhalb der Kommunalen Gesamtkonzepte auf die Teilnahme an einem Wettbewerb hingewiesen, gab

es hier in der Regel auch eine Auszeichnung.

Insbesondere für die Präsenz der Kommunalen Gesamtkonzepte in Fachkreisen und den Austausch mit ande-

ren Städten ist daneben die Teilnahme an Tagungen von großer Bedeutung. Wenig verwunderlich, dass 11 der

12 Städte zur Vorstellung ihrer Kommunalen Gesamtkonzepte an Tagungen teilgenommen haben. Hierbei

handelt es sich in erster Linie um bundesweite Tagungen, was sicherlich daran liegt, dass Tagungen zu Kultu-

rellen Bildung auf regionaler Ebene seltener durchgeführt werden. 4 Städte veranstalteten bisher selbst Tagun-

gen, um den Diskurs anzuregen und ihre Maßnahmen vorzustellen.

Übersicht 29: Verteilung der Teilnahmen an Tagungen zu den Kommunalen Gesamtkonzepten

ZfKf 2012

30 Vgl. Bundesvereinigung Kulturelle Kinder und Jugendbildung e. V. (Hg.): MIXED UP! Wie Kultur und Schule Lernprozesse

gestalten. Eine Sammlung von Praxisbeispielen und Fachbeiträgen zur Kooperation von Kultur und Schule, Remscheid 2012, S. 7f.

31 Vgl. „Kinder zum Olymp“ [www.kinderzumolymp.de/cms/Aktuelles.aspx, letzter Zugriff: 09.08.2012].

Zwölf Städte insgesamt.

Elf Städte nehmen an Tagungen teil.

Zwei Städte nehmen an kommunalen Tagungen teil.

Zwei Städte nehmen an regionalen Tagungen teil.

Vier Städte nehmen an landesweiten Tagungen teil.

Neun Städte nehmen an bundesweiten Tagungen teil.

Vier Städte veranstalten selbst Tagungen.

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Checkliste:

1. Zur Bekanntmachung des Kommunalen Gesamtkonzepts empfiehlt sich das Erstellen von Medien, die das

Konzept präsentieren, insbesondere Homepages, Programmhefte und Datenbanken.

2. Medien zu Kommunalen Gesamtkonzepten können sich an verschiedene Zielgruppen, beispielsweise auch

an Kinder und Jugendliche oder Lehrer/innen richten.

3. Einzelne Projekte oder Maßnahmen eignen sich ebenfalls, um auf das Gesamtkonzept aufmerksam zu

machen.

4. Die Teilnahme an Wettbewerben und Tagungen kann dazu dienen, Kommunale Gesamtkonzepte bekann-

ter zu machen.

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Tipp:

Qualitätskontrollen zur

Überprüfung der

umgesetzten Ziele sind

ratsam!

Tipp: Nachhaltigkeit ist

ein wichtiges Ziel

kommender

Gesamtkonzepte im

Rahmen von

Langfristigkeit,

Qualifizierung und

Dokumentation!

Tipp: Dokumentationen und

Materialien wie Leitfäden oder

Vertragsvorlagen entwickeln, zur

besseren Übertragbarkeit

kommunaler kultureller

Bildungsprojekte!

9. Qualitätskontrolle

Bei der Erstellung der Kommunalen Gesamtkonzepte werden in der Regel auf

umfangreiche Weise vorhandene kommunale Strukturen, Ziele und Maßnahmen

zur Optimierung kommunaler Bildungslandschaften

abgebildet. Damit jedoch ein Konzept erstellt und

umgesetzt werden kann, müssen auf personeller,

organisatorischer und finanzieller Ebene Aufwen-

dungen betrieben werden, die eine angemessene Qualitätskontrolle notwendig

machen. Im Folgenden sollen deswegen die Bereiche der Nachhaltigkeit und Eva-

luation näher betrachtet werden.

Nachhaltigkeit – die Schaffung von nachhaltigen Strukturen in der kommunalen

kulturellen Bildungslandschaft – ist ein zentrales Ziel in allen vorliegenden unter-

suchten Kommunalen Gesamtkonzepten zur kulturellen Bildung. Angestrebt werden in diesem Kontext Lang-

fristigkeit der Maßnahmen (nicht begrenzt), Qualifizierung von Multiplikatoren und Dokumentation der Maß-

nahmen, wie die folgende Übersicht veranschaulicht.

Übersicht 30: Nachhaltige Ziele im Rahmen von langfristigen Maßnahmen, Dokumentation und Qualifizierung von Multiplikatoren in den Kommunalen Gesamtkonzepten

ZfKf 2012

Die Qualifizierung der Vermittler wurde in Kapitel 6 im Kontext der

Kommunalen Gesamtkonzepte ausführlich dargelegt.

Im Rahmen einer Potenzialstudie zu Kinder- und Jugendkulturprojek-

ten, die das ZfKf für die PWC-Stiftung durchgeführt hat32, wurde die

Nachhaltigkeit eines Projekts u. a. auch speziell im Kontext der Über-

tragbarkeit gemessen. Wenn ein Projekt oder Konzept unabhängig von

örtlichen Gegebenheiten übertragen werden kann, erleichtert es die

Nachahmung für eine andere Institution. Wurde ein solches Projekt von Beginn an als übertragbares Modell

konzipiert, ist davon auszugehen, dass die Projektstrukturen in größerem Umfang dokumentiert werden. Denn

neben der Übertragbarkeit, ist schließlich auch eine umfangreiche Dokumentation oder die Bereitstellung von

32 Vgl. Keuchel, Susanne/Aescht, Petra: Hoch Hinaus. Potenzialstudie zu Kinder- und Jugendkulturprojekten, Mai 2007, S.

27ff.

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Langfristige Maßnahmen Dokumentation Qualifizierung von Multiplikatoren

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Tipp: Die

Durchführung von

Evaluationen zur

Qualitätskontrolle

der erreichten

Ziele empfiehlt

sich bei der

Etablierung von

Kommunalen

Gesamtkonzepten.

Praxisleitfäden ausschlaggebend für die Nachhaltigkeit eines Projekts, da Inhalte oder Organisationsstrukturen

für Interessierte nur dann nachvollziehbar sind. Vorausgehend wurde schon festgehalten, dass alle Kommuna-

len Gesamtkonzepte in irgendeiner Form dokumentiert werden. Die Frage stellt sich nun: Wie sieht es speziell

mit der Dokumentation der kulturellen Bildungsmaßnahmen im Kontext der Übertragbarkeit aus, z. B. im Rah-

men der Bereitstellung von Datenbanken, Vertragsvorlagen oder Leitfäden, die das Initiieren bzw. Fortführen

von weiteren kulturellen Bildungsmaßnahmen vereinfachen?

Die folgende Übersicht verdeutlicht, dass Dokumentationen, die speziell die Übertragbarkeit von Maßnahmen

unterstützen, in den vorliegenden Kommunalen Gesamtkonzepten noch ausbaubar sind. Am ehesten werden

hier Datenbanken zu abgeschlossenen Projekten und Adressen von Ansprechpartnern bereitgestellt, ver-

gleichsweise selten Leitfäden oder Vertragsvorlagen, z. B. für Schulen für die Kooperation mit außerschulischen

Partnern oder zur Festlegung von Richtlinien für die Zusammenarbeit.

Übersicht 31: Formen der internen Dokumentationen für bessere Übertragbarkeit von kommunalen kulturellen Bildungsmaßnahmen in den Kommunalen Gesamtkonzepten (Mehrfachnennungen möglich)

ZfKf 2012

Die wissenschaftliche Begleitung eines Projekts durch Dritte gehört ebenfalls zur Qualitätssicherung und wird

im Folgenden gesondert analysiert. So kann auch eine umfangreiche Evaluation die Nachhaltigkeit eines Kon-

zepts entscheidend mit unterstützen. Welche Rolle spielen nun wissenschaftliche Begleitungen bzw. Evaluatio-

nen zur Qualitätssicherung und -optimierung in den Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bildung.

Evaluationen können in Selbst- und Fremdevaluation eingeteilt werden. Beide Verfah-

ren zeichnen sich durch vorteilhafte Aspekte aus. Eine Selbstevaluation wird von

einem oder mehreren Mitarbeitern/innen eines Programms oder Projekts durchge-

führt. Ein Vorteil ist hier sicherlich die Frage nach der Finanzierung, da die Evaluation

in den meisten Fällen im Rahmen einer anderen Tätigkeit erfolgt. Außerdem ist

der/die Mitarbeiter/in mit den Strukturen und Abläufen der Projektarbeit sehr ver-

traut und eine Selbstevaluation lohnt sich auch schon bei kleineren Projekten. Eine

Fremdevaluation dagegen erfolgt durch eine externe Person oder Institution. Hierbei

kann es sich um eine Universität oder Hochschule, eine/n freie/n Berater/in oder ein

unabhängiges Institut handeln. Diese sind kostenintensiver und deswegen in erster

Linie für längerfristige Projekte oder Programme interessant. Als Außenstehende/r

kann der/die jeweilige Wissenschaftler/in jedoch in der Regel viel unabhängiger

urteilen als es einem/r internen Mitarbeiter/in möglich ist. Aufgrund der zusätzlich entstehenden Kosten,

finden sich Fremdevaluationen in der kulturellen Bildungspraxis seltener als bei Selbstevaluationen. So wurde

beispielweise in einer empirischen Bestandsaufnahme der Beiträge zum schon erwähnten Wettbewerb „MIXED

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Datenbank (z. B. Adressdatenbank)

Bereitstellung von Vertragsvorlagen

Leitfäden

Richtlinien

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UP“33 festgestellt, dass 35% der eingereichten kulturellen Bildungsmaßnahmen evaluiert, davon nur 8% fremd-

evaluiert werden.34

In den vergangenen Jahren hat sich das Bewusstsein für Qualitätssicherung gestärkt. Insbesondere die Bundes-

vereinigung Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ) sieht sich in der Verantwortung, Hilfestellungen für solche

Maßnahmen zu geben und stellt sowohl theoretische Materialien zum Qualitätsmanagement als auch prakti-

sche Leitfäden für einzelne Maßnahmen wie für das FSJ Kultur bereit.

Die Analyse und Nachrecherche der 12 Kommunalen Gesamtkonzepte hat gezeigt, dass alle Städte grundsätz-

lich Evaluationen durchführen. Konkret wird das Thema „Evaluation“ sogar in 11 der Konzepte explizit erwähnt.

Dieses Ergebnis ist zunächst sehr positiv zu werten, da Evaluationen unabhängig von der Größe der Stadt oder

der Koordinierungsform Teil qualitativer kultureller Bildungsarbeit sind. Es geben jedoch nur 6 Städte an, das

Gesamtkonzept zu evaluieren, von denen nur 3 explizit auf eine Fremdevaluation hinweisen.

7 Städte geben die Evaluation einzelner Maßnahmen an, also mehr als die Hälfte. Ein Grund hierfür liegt sicher-

lich im Umfang der Maßnahmen im Vergleich zu einem Gesamtkonzept. Für die Evaluation eines Gesamtkon-

zepts müssen alle Einzelmaßnahmen, Netzwerke und die Öffentlichkeitsarbeit systematisch analysiert werden,

um ein realistisches Bild darzustellen. Eine solche Evaluation muss über die jeweilige Koordinierungsstelle er-

folgen. Eine einzelne Maßnahme zu evaluieren, ist dagegen aufgrund der Strukturen einfacher und sowohl

zeitlich als auch finanziell günstiger und in der Handhabung leichter zu realisieren. Angesichts der Tatsache,

dass alle Kommunalen Gesamtkonzepte langfristig angelegt sind, kann man an dieser Stelle nur unbedingt

empfehlen, das Erreichen der vereinbarten Ziele im Kontext aller oder zumindest der größeren kommunalen

kulturellen Bildungsmaßnahmen durch eine Evaluation zu überprüfen.

Übersicht 32: Geplante bzw. durchgeführte Evaluationen zu den Kommunalen Gesamtkonzepten der beteiligten Städte

ZfKf 2012

33

Der MIXED UP-Wettbewerb prämiert durch Preisgelder des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung bundesweit Modelle der Zusammenarbeit zwischen Trägern der Kulturellen Bildung und Schulen. Alle Wettbewerbsbeiträge werden in einer „Datenbank für Kooperation“ erfasst, welche den Dialog und die Vernetzung von Trägern und Schulen fördern soll. Wesentliche Ziele des Wettbewerbs sind die Zusammenarbeit von Jugendarbeit, Schule und Kultur, die individuelle Förderung im Bereich Kompetenzerwerb und Persönlichkeitsentwicklung sowie Teilhabemöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen an aktiv und rezeptiv erlebbaren Kulturgütern.

34 Keuchel, Susanne/Keller, Wolfgang: Zur Chronologie von „MIXED UP“. Empirische Daten zur Kooperation von Kultur und

Schule. ZfKf, Mai 2011 [www.kultur-macht-schule.de/fileadmin/user_upload/Zur_Chronologie_von_MIXED_UP_Endbericht.pdf, letzter Zugriff: 24.08.2012].

Zwölf Städte insgesamt.

Zwölf Städte evaluieren.

Sechs Städte geben an, das Gesamtkonzept zu evaluieren.

Sieben Städte evaluieren einzelne Maßnahmen.

Von vier Städten werden diese selbst durchgeführt.

Davon werden drei Konzepte fremdevaluiert.

Drei Städte geben eine Fremdevaluation der Maßnahmen an.

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Checkliste:

1. Im Sinne der nachhaltig angestrebten Strukturen in den Kommunalen Gesamtkonzepten empfiehlt sich

unbedingt das Durchführen von Qualitätskontrollen zur Erreichung der vorab definierten Ziele.

2. Das Erstellen von Materialien wie Leitfäden oder Vertragsvorlagen unterstützt die Übertragbarkeit und den

Ausbau von kommunalen kulturellen Bildungsmaßnahmen.

3. Bei der Implementierung bzw. Fortschreibung von Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bildung

empfiehlt sich eine prozessbegleitende Evaluation.

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10. Fazit – Kommunale Gesamtkonzepte in der aktuellen

Praxis

Wie in der Einleitung schon hervorgehoben, ist das Bekenntnis des Deutschen Städtetags35

aus dem Jahr 2007

zum wichtigen Stellenwert kommunaler Bildungslandschaften ein wichtiger Schritt gewesen zur Etablierung

von Kommunalen Gesamtkonzepten Kultureller Bildung in der Praxis.

Durch den kontinuierlichen Ausbau der Ganztagsschulen in den vergangenen Jahren verändert sich das beste-

hende Bildungswesen. Dies betrifft vor allem auch die kulturelle Bildungspraxis. Schule und außerschulische

kommunale Bildungseinrichtungen wie Musikschulen oder Soziokulturelle Zentren, die sich früher traditionell

mit ihrem Angebot ergänzt haben, müssen neue Formen der Kooperation finden. Diese dienen dazu, einerseits

neue Handlungsfelder, wie den Ganztag, sinnvoll und qualitativ gut auszugestalten. Andererseits können

dadurch möglichst viele junge Menschen erreicht werden, hier im Sinne der Chancengleichheit, beispielsweise

hinsichtlich der bildungsfernen Bevölkerungsgruppen. Einige Kommunen haben die Notwendigkeit erkannt,

sich auf ihrer Ebene gemeinsam mit allen kommunalen Akteuren diesen Herausforderungen zu stellen und im

Rahmen von Kommunalen Gesamtkonzepten Kultureller Bildung Pionierarbeit zu leisten.

In den vergangenen Jahren hat sich das Bewusstsein für Qualitätssicherung im kulturellen Bildungsbereich

gestärkt. Insbesondere Organisationen und Verbände wie die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und

Jugendbildung e. V. (BKJ) sehen sich hier auch zunehmend in der Verantwortung, Hilfestellungen zum

Qualitätsmanagement in den unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern der Kulturellen Bildung zu leisten: sie stellen

z. B. praktische Leitfäden für einzelne Maßnahmen, wie für das FSJ Kultur, bereit. So profitieren

„Neueinsteiger“ in aktuellen kulturellen Bildungsmaßnahmen von den Erfahrungen der „Pioniere“, brauchen

nicht zu experimentieren und können ihre personellen Ressourcen direkt in die konkrete kulturelle

Bildungsarbeit investieren. Diese Zielsetzung war auch der Ausgangspunkt der nun vorliegenden empirischen

Bestandsaufnahme Kommunaler Gesamtkonzepte Kulturelle Bildung. Es stellte sich hier die Frage: Sind die

Grundzüge der Konzepte übertragbar? Und wenn ja, was macht ein Kommunales Gesamtkonzept aus?

Im Rahmen der empirischen Bestandsaufnahme konnte in der Tat ein Leitfaden für kommunale „Ersteinsteiger“

zu den Grundzügen Kommunaler Gesamtkonzepte erarbeitet werden, der unabhängig von der Größe, Infra-

struktur oder Bevölkerungszusammensetzung einer Kommune anwendbar ist. Die Erstellung des Leitfadens war

nur möglich durch die freiwillige Unterstützung der folgenden Kommunen, die sich mit viel Geduld den Fragen

des Zentrums für Kulturforschung (ZfKf) gestellt und viel sekundäranalytisches Material zur empirischen Ana-

lyse bereitgestellt haben:

Berlin, Hamburg, München

Dortmund, Dresden, Düsseldorf

Freiburg im Breisgau, Münster, Oldenburg

Coburg, Hiddenhausen, Kulturraum Leipziger Raum

An dieser Stelle möchte sich das ZfKf noch einmal sehr herzlich für diese Kooperationsbereitschaft bedanken.

Die Kommunalen Gesamtkonzepte Kulturelle Bildung dieser Städte sind in einer kurzen systematischen Dar-

stellung im Anhang aufgelistet.

Die Analyse der Konzepte hat jedoch auch gezeigt, dass sich bei der Ausgestaltung einzelner Aspekte im Kon-

text unterschiedlicher kultureller Infrastruktur auch alternative Lösungswege aufzeigen. Dies gilt vor allem auch

für kleine Gemeinden und ländliche Regionen, die bei der Realisierung von Kommunalen Gesamtkonzepten

Kulturelle Bildung aufgrund mangelnder kultureller Infrastruktur gezwungen sind, auf andere Modelle und

Partner zurückzugreifen als Großstädte. Auch diese alternativen „Lösungswege“ werden im Folgenden noch

einmal kurz zusammengefasst.

35

Aachener Erklärung des Deutschen Städtetages anlässlich des Kongresses „Bildung in der Stadt“ am 22./23. November 2007, S. 1 [http://ec.europa.eu/education/migration/germany9_de.pdf, S. 1, letzter Zugriff: 22.05.2012].

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Neben praktischen Gründen, andere Wege der Umsetzung zu gehen, z. B. aufgrund mangelnder kultureller

Infrastruktur, konnten auch viele individuelle Umsetzungswege in den analysierten Konzepten beobachtet

werden, die neue Ideen und regionale Besonderheiten aufgreifen. Wie man auch im Rahmen von Kommunalen

Gesamtkonzepten eigene individuelle Akzente setzen kann, dafür werden im Folgenden ebenfalls einige Anre-

gungen gegeben.

Ein empirischer Vergleich von Konzepten hilft zugleich immer auch, noch bestehende Defizite, künftige Not-

wendigkeiten und neue gesellschaftliche Herausforderungen besser zu erkennen. Daher sind abschließend

auch einige Handlungsempfehlungen formuliert für die künftige Ausgestaltung Kommunaler Gesamtkonzepte

Kulturelle Bildung.

Kommunale Gesamtkonzepte Kulturelle Bildung – Ein Leitfaden für „Einsteiger“

Das Grundprinzip der Kommunalen Gesamtkonzepte beruht auf vier Komponenten: Sichten, Vernetzen, Quali-

fizieren und Dokumentieren. Kommunale Gesamtkonzepte können, müssen jedoch nicht zwangsweise neue

Förderprogramme für Kulturelle Bildung auflegen. Entscheidender ist es für die Kommunen, dass sie das Aufle-

gen solcher Konzepte als kontinuierlichen selbstverpflichtenden, gestalterischen Arbeitsprozess begreifen und

mit den schon vorhandenen kommunalen kulturellen Bildungsressourcen neue Wege des effizienten Einsatzes

und der Zielgruppenansprache beschreiten.

„Sichten“

Um neue Wege mit den schon vorhandenen kommunalen kulturellen Bildungsressourcen beschreiten zu kön-

nen, ist eine umfangreiche Bestandsaufnahme der aktuellen kommunalen kulturellen Bildungslandschaft unab-

dingbar und immer der erste Schritt, will man ein Kommunales Gesamtkonzept erstellen. Entscheidend bei der

Bestandsaufnahme von Kommunalen Gesamtkonzepten ist es, diese nicht nur als „Leistungsschau“ kommuna-

ler Ressourcen zu betrachten, sondern sie auch als Basis zu einer kritischen Analyse heranzuziehen, um beste-

hende Angebotsdefizite zu erkennen. Diese kritische Analyse ist die Basis und der entscheidende Ausgangs-

punkt für das Formulieren von neuen Zielen für die Ausgestaltung der künftigen kommunalen kulturellen Bil-

dungslandschaft, die dann in einem zweiten Schritt in konkrete Handlungsempfehlungen operationalisiert

werden.

„Vernetzen“

Das „Vernetzen“ bestehender Ressourcen ist der entscheidende Ausgangspunkt für das Entstehen neuer Tätig-

keitsfelder in der kommunalen kulturellen Bildungslandschaft – und hier auch neuer Förderprogramme in der

Kulturellen Bildung. Vernetzt man beispielsweise Schule und Musikschule, entstehen neue Handlungsfelder,

wie „Jeki“ oder die mittlerweile schon sehr bekannten Modelle „Klassenmusizieren“ oder „Instrumenten-

karussell“. Ein anderes mittlerweile schon sehr bekanntes Beispiel wäre das Vernetzen von Theater und Schule,

wie es erstmals systematisch in Berlin betrieben wurde unter dem Label „TuSCH“ – ein Modell, das nunmehr in

vielen Kommunen Anwendung findet.

Um eine Vernetzung der kommunalen kulturellen Bildungslandschaft effizient und reibungslos betreiben zu

können, ist eine Vernetzung der für die kommunalen Einrichtungen zuständigen Ressorts, Ämter bzw. Behör-

den unabdingbar und damit in diesem Kontext vor allem die Zusammenarbeit der Ressorts Bildung und Kultur,

die die Grundvoraussetzung bilden für das Implementieren von Kommunalen Gesamtkonzepten Kultureller

Bildung. Je intensiver Kommunen die Vernetzungsarbeit betreiben möchten, desto wichtiger wird es, eine Viel-

zahl kommunaler Ressorts, wie Jugend, Familie oder Integration, in die Konzepte einzubinden und miteinander

zu vernetzen.

Für diese Vernetzungsarbeit muss die notwendige Organisationsstruktur geschaffen werden. Die vorausge-

hende Betrachtung hat verdeutlicht, dass die Betreuung und Organisation der Kommunalen Gesamtkonzepte

einen wesentlichen Arbeitseinsatz auf personeller Ebene erfordert. Je besser die Einzelakteure miteinander

vernetzt wurden, umso reibungsloser gestalten sich Kooperationen, das Optimieren und der weitere Ausbau

von kulturellen Bildungsmaßnahmen. Der gemeinsame Austausch und gute Kommunikationsstrukturen

innerhalb der Kommune sind wesentliche Bausteine für ein funktionierendes kulturelles Bildungsnetz.

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Entscheidend in der Praxis ist dabei die Benennung eines/r verantwortlichen Koordinators/in und das Einrich-

ten einer zentralen Koordinierungsstellen zum Aufbau eines gesamtstädtischen Netzwerks Kulturelle Bildung.

„Qualifizieren“ und „Dokumentieren“

Aus der geleisteten „Sichtungs-“ und „Vernetzungsarbeit“ resultieren direkt die Aufgabenfelder „Qualifizie-

rung“ und „Dokumentieren“. Der Aufbau neuer Praxisfelder bedingt in der Regel immer auch eine Qualifizie-

rung der Akteure für diese neuen Tätigkeitsfelder. Eine Verlagerung beispielsweise der Musikschularbeit in die

Schule schafft neue Rahmenbedingungen für die Arbeit der Musikschullehrer/innen, aber auch der Schulleh-

rer/innen oder Schuldirektoren/innen, auf die diese Professionen vorbereitet werden müssen. Auch die verwal-

tungstechnischen kommunalen Akteure, die die Grundlagen für diese neuen Rahmenbedingungen leisten müs-

sen, sollten sich damit neuen Aufgaben und Herausforderungen stellen und benötigen hierfür die entspre-

chende Qualifizierung. Eine wichtige Basis bilden hierbei Netzwerktreffen der unterschiedlichen Akteure in der

kommunalen Bildungslandschaft, die unterschiedliches „Know-how“ zusammenführen, aber natürlich auch

Fort- und Weiterbildungen. So können Fortbildungen neben der Vermittlung von neuen notwendigen pädago-

gischen oder künstlerisch-kreativen Kompetenzen für einzelne Vermittlergruppen auch Kooperationsprozesse

positiv unterstützen und nicht-kulturelle Partner für kulturelle Bildungsthemen sensibilisieren.

Um einen reibungslosen Ablauf der sich eröffnenden neuen Tätigkeitsfelder zu ermöglichen, ist eine gute Do-

kumentation der neuen Handlungsfelder, Aufgaben und daraus entstehenden Arbeitsschritte ebenfalls eine

wichtige Qualifizierungshilfe. Hier beispielsweise auch das Bereitstellen von neuen Vertragsvorlagen und Mate-

rialien, die Kooperationsabläufe beschreiben. Ziel von Dokumentationen sind jedoch nicht nur die Vermittler

und kommunalen Mitarbeiter/innen in der kommunalen Bildungslandschaft, sondern auch Bürger/innen der

Kommune in den unterschiedlichen Altersgruppen und Lebenslagen, die über die neue bestehende Angebots-

struktur informiert werden sollten.

Das Durchführen einer (prozessbegleitenden) Evaluation kann dabei eine wichtige Grundlage bilden bei der

Qualitätssicherung und Überprüfung der Umsetzung der vorab definierten Ziele im Rahmen der vier zentralen

Komponenten Kommunaler Gesamtkonzepte: Sichtung, Vernetzung, Qualifizierung und Dokumentation.

Im Folgenden werden im Rahmen eines „Leitfadens“ noch einmal die wesentlichen Schritte zur Installation

eines Kommunalen Gesamtkonzepts Kulturelle Bildung aufgelistet:

Leitfaden für die Entwicklung von Kommunalen Gesamtkonzepten Kulturelle Bildung:

1) Bestandsaufnahme der aktuellen kommunalen kulturellen Bildungslandschaft.

2) Formulierung von Zielen für die Ausgestaltung der künftigen kommunalen kulturellen Bildungslandschaft.

3) Operationalisierung der Ziele in konkrete Handlungsfelder.

4) Schaffung einer notwendigen Organisationsstruktur und finanzieller Mittel zur Umsetzung der Handlungs-empfehlungen.

5) Benennung eines/r Koordinators/in für den Aufbau des Kommunalen Gesamtkonzepts aus dem Ressort Kultur und/oder Bildung.

6) Beteiligung weiterer kommunaler Ressorts, wie Jugend, Integration oder Soziales, am Aufbau eines Kommunalen Gesamtkonzepts.

7) Einrichten einer Koordinierungsstelle zum Aufbau eines gesamtstädtischen Netzwerks Kulturelle Bildung.

8) Schaffen von Mitarbeiterstellen für die Organisation des Kommunalen Gesamtkonzepts in Abhängigkeit von der Größe der Kommune.

9) Vernetzung der kommunalen Akteure und Einrichtungen zum Ausbau neuer Handlungsfelder in der kom-munalen kulturellen Bildungsarbeit.

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10) Qualifizierung der kommunalen Akteure für diese neuen Handlungsfelder, insbesondere auch im Rah-men von regelmäßigen Netzwerktreffen der am Gesamtkonzept Beteiligten.

11) Durchführung von Fort- und Weiterbildungen für den Erwerb notwendig gewordener neuer organisatorischer, pädagogischer oder künstlerisch-kreativer Kompetenzen sowie zur Sensibilisierung von nicht-kulturellen Partnern für kulturelle Bildungsthemen.

12) Dokumentation neuer Angebots- und Organisationsstrukturen für die kommunalen Akteure und Vermittler, aber auch für die Angebotszielgruppen, den Bürgern/innen der Kommune in den unter-schiedlichen Altersgruppen und Lebenslagen.

13) Durchführung einer (prozessbegleitenden) Evaluation zur Qualitätskontrolle und Überprüfung der Umsetzung der vorab definierten Ziele.

Zum Einfluss der vorhandenen kulturellen Infrastruktur auf die Konzeptgestaltung –

Besonderheiten für den ländlichen Raum und kleine Gemeinden

Die Ausgestaltung eines Kommunalen Gesamtkonzepts Kulturelle Bildung wird maßgeblich mitbestimmt durch

die vorhandenen kulturellen Bildungsressourcen einer Kommune. Unterschiedliche Voraussetzungen in der

soziodemografischen Bevölkerungszusammensetzung und in der kulturellen Infrastruktur bedingen auch unter-

schiedliche Strategien in der Umsetzung der Konzepte. Dies beginnt schon bei der personellen Ausstattung der

Konzepte. So benötigt, wie dies die vorliegende Analyse gezeigt hat, die Koordination und Organisation von

Kommunalen Gesamtkonzepten personelle Ressourcen in Abhängigkeit von der Größe der Kommunen. Durch-

schnittlich liegt der Anteil der untersuchten Konzepte bei 2,1 Mitarbeiterstellen. Dabei müssen jedoch Groß-

städte mit einer Vielzahl an Akteuren auch wesentlich mehr personelle Ressourcen in die Vernetzungsarbeit

investieren als kleine Kommunen mit ein bis zwei Schulen und Kindergärten. Bei letzteren reicht oftmals

1Mitarbeiterstelle aus.

Am schwierigsten ist es für kleine Gemeinden und ländliche Regionen, ein ausreichendes und abwechslungsrei-

ches kulturelles Bildungsangebot vor Ort bereitzustellen, das mit den Akteuren der Bildungs-, Jugend- oder

Integrationsarbeit vernetzt werden kann.

In der vorliegenden empirischen Bestandsaufnahme konnten hierbei einige hilfreiche Strategien analysiert

werden, wie man trotz des Mangels an kulturellen Einrichtungen, wie Theatern, Museen oder Musikschulen,

alternative Angebotsstrukturen aufbauen kann:

„Regionale“ statt Kommunale Konzepte

Eine Alternative liegt in der Realisierung von Regionalen statt Kommunalen Gesamtkonzepten Kulturelle Bil-

dung. Innerhalb einer ländlichen Region kann man die gering ausgeprägte kulturelle Infrastruktur besser bün-

deln. Die wenigen Museen oder Kulturvereine können so Konzepte entwickeln, die sie nicht nur in die Bil-

dungsarbeit der Schulen einer Gemeinde, sondern in die mehrerer Gemeinden in der Region einbinden.

Einbindung von kulturellen Amateurgruppen und regionalspezifischen Charakteristiken

Gibt es keine nahe gelegenen Musikschulen oder andere professionelle kulturelle Angebotsstrukturen, ist es

durchaus eine Alternative, auch mit kulturellen Laiengruppen zusammenzuarbeiten, beispielsweise der Blaska-

pelle des Ortsvereins oder der Amateurtheatergruppe. In diesen Fällen nimmt der Aspekt „Qualifizierung und

Fortbildung“ einen besonderen Stellenwert innerhalb der Konzepte ein. Sinnvoll ist es hier, bei der Fortbildung

ehrenamtlicher Vermittler professionelle Hilfestellungen in Anspruch zu nehmen. Einen individuellen Charakter

erhalten Kommunale Gesamtkonzepte, wenn man hier auch ungewöhnliche Partnerbünde schmiedet, indem

man regionaltypische Aspekte in die kulturelle Bildungsarbeit mit einbezieht, wie ein benachbartes historisches

Kloster oder einem traditionellen Bauernhof der Region.

Einbindung von großstädtischen Anbietern im Rahmen von „mobilen“ Angebotsstrukturen

Grundsätzlich besteht immer auch die Möglichkeit, Kooperationen mit kulturellen Bildungseinrichtungen und

Kultureinrichtungen der nächstgelegenen Großstadt zu suchen. Kultureinrichtungen sind immer bestrebt, ihre

Publikumsstrukturen aufzubauen. Daher ist diese oftmals auch bereit, im Rahmen des Audience Development

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auch mobile kulturelle Bildungsangebote zu installieren. Insbesondere gilt dies, wenn die Chance besteht, nicht

nur eine Kommune, sondern eine ganze Region mit den Angeboten anzusprechen. Auch das Einbinden von

Künstlern/innen ist eine gute Alternative, mehr kulturelle Angebotsvielfalt für schulische und außerschulische

kommunale Einrichtungen im ländlichen Raum zu erhalten.

Trends und Empfehlungen zur künftigen Gestaltung Kommunaler Gesamtkonzepte

Die vorliegende empirische Bestandsaufnahme der Kommunalen Gesamtkonzepte wirft eine entscheidende

Frage auf: Wie können eigentlich Kommunen bei den vorausgehend skizzierten aktuellen Herausforderungen in

der kommunalen Bildungslandschaft bestehen, ohne die Existenz eines Kommunalen Gesamtkonzepts Kultu-

relle Bildung?

Möglicherweise leistet die eine oder andere Kommune schon Arbeitsprozesse, wie sie in den Kommunalen

Gesamtkonzepten Kulturelle Bildung analysiert wurden, ohne dies explizit unter einem Gesamtkonzept zu bün-

deln. Grundsätzlich kann an dieser Stelle jedoch nur eindringlich für Kommunen, die sich hier noch nicht auf

den Weg gemacht haben, empfohlen werden, diesen systematischen Ansatz eines Gesamtkonzepts zu nutzen,

als effektive Arbeitsgrundlage, um kommunale kulturelle Bildungslandschaften möglichst umfassend und effi-

zient den neuen gesellschaftlichen Herausforderungen anzupassen.

Individuelle inhaltliche Wege bei der kommunalen Konzeptausgestaltung empfehlen sich

Der vorliegende Leitfaden bildet eine Basis dafür, dass Kommunen nicht jedes Mal erneut Pionierarbeit leisten

müssen. Es gibt jedoch genügend Ansätze und auch Hinweise in der empirischen Bestandsaufnahme, wie man

ein individuelles einmaliges Konzept für die eigene Kommune entwickeln kann. Ein Garant für ein individuelles

Konzept ist die Einbeziehung der kommunalen kulturellen Infrastruktur, mit eigenen Themen und Schwerpunk-

ten, mit einem historischen Puppentheater oder einer historischen bzw. zeitgenössischen, prägenden, kommu-

nalen Künstlerfigur, die Themenschwerpunkte in Kommunalen Gesamtkonzepten bilden können. Im Rahmen

der systematischen Einbindung der bestehenden Freien Kulturszene, können ebenfalls sehr individuelle An-

sätze entstehen, wie auch beim Rückgriff auf regional- oder kommunalspezifische historische oder aktuelle

Themen.

Auch einzelne Stadtteile können eigene konzeptionelle Ausgestaltungswege gehen

Bei der Analyse der vorliegenden Kommunalen Gesamtkonzepte in den Großstädten und Metropolen wurde

deutlich, dass es nicht nur sinnvoll sein kann, innerhalb einer Kommune eine individuelle Konzeptausgestaltung

anzugehen. Aufgrund der unterschiedlichen soziodemografischen Zusammensetzungen in einzelnen Stadtteilen

und deren unterschiedlich gewichteten kulturellen Infrastrukturen kann es sich auch empfehlen, für einzelne

Stadtteile unterschiedliche Konzepte zu entwickeln und deren individuellen Bedarf an kultureller Bildungsarbeit

zu überprüfen.

Immer wieder neue bildungspolitische Herausforderungen

So wie sich in den vergangenen Jahren zunehmend der Bedarf nach neuen Kommunalen Konzepten der kultu-

rellen Bildungsarbeit aufgrund des Ausbaus von Ganztagsschulen und anderer aktueller Herausforderungen in

der Bildungslandschaft ergeben hat, wird es auch immer wieder neue gesellschaftliche Herausforderungen

geben, die die Notwendigkeit neuer Handlungsfelder in der kulturellen Bildungsarbeit bedingen. Dazu zählen

etwa der zunehmende Bedarf einer früh ansetzenden kulturellen Bildungsarbeit in Kindertagesstätten im Sinne

der Chancengleichheit sowie der zunehmende Stellenwert der Schaffung kultureller Bildungsangebote für

junge Erwachsene in Ausbildung oder Studium, um künftige Publikumsstrukturen in der Kulturlandschaft zu

sichern.

Eine aktuelle Herausforderungen besteht auch in dem wachsenden Anteil an Bevölkerungsgruppen mit Migra-

tionshintergrund, die die Schaffung von mehr interkulturellen Bildungsangeboten nahe legen, hier beispiels-

weise auch verstärkt im Rahmen der Kooperation mit Migrantenselbstorganisationen.

Setzung eigener Akzente und Ideen in der Ausgestaltung von Handlungsfeldern

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Auch bei der konkreten Ausgestaltung einzelner Handlungsfelder der kommunalen kulturellen Bildungsarbeit

kann man in den einzelnen Kommunalen Gesamtkonzepten immer wieder neue Akzente und eigene Umset-

zungsideen beobachten, z. B. die Stärkung partizipativer kultureller Vermittlungsansätze, u. a. auch durch ge-

zielte Kooperationen mit Vereinen und selbstorganisierten Bürgergruppen, wie etwa Jugendgruppen, die

oftmals eine eigene Qualität im Engagement und der Beteiligung besitzen. Dazu zählen auch

Organisationsstrukturen, wie die Schaffung von konkreten Ansprechpartnern für kulturelle Bildungsfragen in

kommunalen Einrichtungen, um Kooperationsprozesse und Zielgruppenansprache zu vereinfachen.

Neue gesellschaftliche Herausforderungen bedingen konzeptionelle Weiterentwicklungen

Eben skizzierte kontinuierliche gesellschaftliche Veränderungen sowie die Weiterentwicklung neuer kultureller

Bildungskonzepte, wie sie eben beispielhaft skizziert wurden, legen nahe, sich nach der Etablierung eines

Kommunalen Gesamtkonzepts Kulturelle Bildung nicht „auszuruhen“, sondern in regelmäßigen Abständen das

Erreichen der Ziele im Rahmen von Evaluationen zu überprüfen und bei Bedarf neue Handlungsfelder bei Fort-

schreibungen der Konzepte zu benennen. Mit den Fortschreibungen und dem Ausbau von Maßnahmen kann

man zugleich auch den Erfolg des Kommunalen Gesamtkonzepts dokumentieren.

Im Folgenden werden noch einmal Empfehlungen ausgesprochen für Fortschreibungen von Kommunalen Ge-

samtkonzepten und Tipps für die individuelle Ausgestaltung der Konzepte:

Empfehlungen für die individuelle und künftige Konzeptausgestaltung

Nutzung von Bestandsaufnahmen der aktuellen kommunalen kulturellen Bildungslandschaft zur Entwick-

lung von Kommunalen Gesamtkonzepten auch für eine kritische Analyse zum anstehenden Modernisie-

rungsbedarf.

Überprüfung der erreichten Ziele und Notwendigkeit neuer Maßnahmen in zeitlichen Abständen im Rah-

men von Evaluationen und Fortschreibungen der Konzepte.

Schaffung individueller Akzente durch Einbindung regionalspezifischer Akteure und Themen.

Entwicklung von stadtteilspezifischen Konzepten in Großstädten, in Abhängigkeit von unterschiedlichen

sozidemografischen und infrastrukturellen Voraussetzungen.

Ausbau der kulturellen Bildungsarbeit in Kindertagesstätten und für junge Erwachsene in Ausbildung oder

Studium.

Ausbau von interkulturellen Bildungsmaßnahmen durch gezielte Kooperationen mit

Migrantenselbstorganisationen.

Prüfung der Barrierefreiheit und Zielgruppenausrichtung von bestehenden Angeboten im Kontext von

Personengruppen mit Behinderungen.

Stärkung partizipativer kultureller Vermittlungsansätze durch Kooperationen mit Vereinen und

selbstorganisierten Bürgergruppen, hier vor allem auch Jugendgruppen.

Schaffung von konkreten Ansprechpartnern für kulturelle Bildungsfragen in kommunalen Einrichtungen.

Einrichten von zielgruppenspezifischen kulturellen Bildungsforen (Lehrer/innen, Jugend etc.).

Nutzen einzelner kultureller Bildungsmaßnahmen zur Bekanntmachung des Kommunalen Gesamtkon-

zepts Kulturelle Bildung, z. B. auch im Rahmen von Wettbewerben oder Tagungen.

Erstellen von Materialien, wie Leitfäden oder Vertragsvorlagen, zur Unterstützung der Übertragbarkeit

und des Ausbaus von kommunalen kulturellen Bildungsmaßnahmen innerhalb der Kommune.

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11. Anhang

11.1 Katalog: Kommunale Gesamtkonzepte Kulturelle Bildung

Stadt

B E R L I N KULTURELLE BILDUNG – EIN RAHMENKONZEPT FÜR BERLIN! Einwohnerzahl 3 507 004 (Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Stand: 29.02.2012) Bundesland Berlin Existenz Seit 2008 Federführendes Amt/Ressort

Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaften; Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten

Beteiligte Ämter/Ressorts

Kultur, Jugend, Schule

Kontakt Dr. Angelika Tischer Grundsatzfragen der Kulturellen Bildung/ Leitung der Arbeitsstelle zur Umsetzung des Rahmenkonzepts Kulturelle Bildung Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaften Bernhard-Weiß-Straße 6 10178 Berlin-Mitte Tel.: 030.902 27 51 20 Email: [email protected] Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend Besonderer thematischer Schwerpunkt Interkulturell, integrativ, stadtteilbezogen, zeitgenössisch Einrichtungen/Kooperationspartner Kindertagesstätten, Schulen, Musikschulen, Jugendkunstschulen, Bibliotheken, Volkshoch-

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schulen, Museen, (Musik-)Theater, Orchester, Freie Szene, Kultureinrichtungen mit den Schwerpunkten Bildende Kunst, Tanz, Literatur, Gedenkstätten, Migrantenselbstorganisatio-nen, Jugendzentren, Freie Träger der Jugendhilfe Zielgruppen Kleinkinder, Kinder in Kindertagesstätten, Jugendliche, Eltern, Schüler/innen, Familien, Personen mit Behinderungen, migrantische und bildungsferne Personengruppen Vermittler Kindertagesstätten-Personal, Lehrer/innen, Kultur- und Sozialpädagogen/innen, Künstler/innen, Personal aus Kultureinrichtungen, Ehrenamtliche, Eltern Konzeptbeschreibung Eine „Offensive Kulturelle Bildung“ startete schon im Jahr 2006. Vertreter/innen aus Berliner Kultur- und Bildungsinstitutionen, Künstler/innen und Kunstvermittler/innen haben sich zu-sammengeschlossen, um Konzepte und Initiativen für die kulturelle Bildung zu entwickeln. In einem gemeinsamen Forum Ende September 2006 verabschiedeten die Teilnehmer/innen ein 22-Punkte-Programm. Parallel dazu hatte das Abgeordnetenhaus von Berlin im Frühjahr 2006 der Kultur- und Bildungsverwaltung den Auftrag zur Entwicklung eines ressortübergreifenden Rahmenkonzepts Kulturelle Bildung erteilt. Dieses Rahmenkonzepts wurde 2008 vom Abge-ordnetenhaus beschlossen. Ziel ist die Verbesserung der Rahmenbedingungen zur Vermittlung und zum Erwerb zentraler Kompetenzen von Kultureller Bildung für alle Kinder und Jugendli-chen, ungeachtet ihrer ethnischen und sozialen Herkunft. Damit leistet das Rahmenkonzept einen Beitrag zur Integration und zur Erhöhung der Chancengerechtigkeit. Erreicht werden soll dies vor allem durch die Verbreiterung und Differenzierung der Angebote, die Stärkung von Kooperation und Vernetzung sowie durch die Erschließung neuer Zielgruppen. Das Konzept besitzt eine besondere Bandbreite an Kooperationspartnern. Die Förderung kultureller Bildungsarbeit wurde durch die Schaffung des „Berliner Projektfonds

Kulturelle Bildung“ flankiert, der mit jährlich zwei Millionen Euro ausgestattet ist.

Fortbildungen

Für künstlerische Akteure, Verwaltungsmitarbeiter/innen, Lehrer/innen, Sozial- und

Kulturpädagogen/innen

Dokumentation/Publikation

Konzept in Druckform, Homepage, Fortschrittsberichte, Datenbank, Flyer und Programmhefte, Blog, Leitfäden und Richtlinien, bundesweite Präsenz auf Tagungen

Evaluation

Evaluation des Gesamtkonzepts sowie einzelner Programmteile bzw. einzelner Projekte

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Stadt

C O B U R G KONZEPT FÜR DIE KULTURVERMITTLUNG FÜR DIE REGIONEN COBURG

UND SONNEBERG

Einwohnerzahl Coburg: 41 076 Landkreis Coburg: 87 744 (Bayrisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Stand: 31.12.2011) Landkreis Sonneberg: 59 249 (Thüringer Landesamt für Statistik, Stand: 31.12.2011) Bundesland Bayern, Thüringen Existenz Seit 2011 2012 Fortschreibung des Konzepts i Federführendes Amt/Ressort

Bildungsbüro Beteiligte Ämter/Ressorts

Amt für Schulen, Kultur und Bildung Kontakt Katharina Scherf Bildungsbüro Stadt Coburg Steingasse 18 96450 Coburg Tel.: 09561.89 24 05 Email: [email protected] Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend Besonderer thematischer Schwerpunkt Integrative Ansätze, interkulturell Einrichtungen/Kooperationspartner Kindertagesstätten, Schule, Musikschulen, Museen, Theater, Bibliotheken, Kulturvereine, freie Kulturschaffende, Soziokulturelle Zentren, Kreativwirtschaft, Migrantenselbstorganisationen, Jugendzentren, Hochschulen

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Zielgruppen Kleinkinder, Kinder in Kindertagesstätten, Jugendliche, Schüler/innen, Familien, migrantische und bildungsferne Personengruppen Vermittler Kindertagesstätten-Personal, Pädagogen/innen, Lehrer/innen, Kulturpädagogen/innen, Künstler/innen, Personal aus sozialen Einrichtungen, Ehrenamtliche, Kinderärzte/innen Konzeptbeschreibung Das Konzept fördert die enge Zusammenarbeit von Kultur-, Bildungs- und Sozialeinrichtungen über die seit 2011 bestehende Kulturvermittlung in der Region Coburg und Sonneberg, welche zusätzlich eigene Projekte und Maßnahmen initiiert und organisiert. Eine enge überregionale Zusammenarbeit ist dabei die Basis. Darüber hinaus zielt das Konzept auf die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen durch schuli-sche und außerschulische Förderung ab und ist bemüht, insbesondere bei jungen Menschen, auch mit Migrationshintergrund und/oder mit einem niedrigen Bildungsniveau, ein Interesse und Bewusstsein für kulturelle Angebote zu schaffen. Fortbildungen Für Lehrer/innen und Kindertagesstätten-Personal Dokumentation/Publikation

Konzept in Druckform, Homepage, Publikation, Flyer und Programmhefte, Kulturdatenbank, bundesweite Präsenz auf Tagungen

Evaluation

Evaluation der Kulturvermittlung durch die Hochschule Coburg

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Stadt

D O R T M U N D KOMMUNALES GESAMTKONZEPT: KULTURELLE BILDUNG IN DORTMUND

Einwohnerzahl 580 444 (Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen, Stand: 31.12.2011) Bundesland Nordrhein-Westfalen Existenz Seit 2007 2010 Fortschreibung des Konzepts Federführendes Amt/Ressort Kulturbüro Beteiligte Ämter/Ressorts Schulverwaltungsamt, Jugendamt, FABIDO (für die Städtischen Kindertageseinrichtungen), Familienprojekt (für 0- bis 3-Jährige und im Offenen Ganztag)

Kontakt Martina Bracke Kontaktstelle für Kulturelle Bildung Kleppingstraße 21–23 44135 Dortmund Tel.: 0231.502 67 76 Email: [email protected] Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend Besonderer thematischer Schwerpunkt Strukturen, Kulturelle Bildung im Vorschulalter, stadtteilbezogen, zeitgenössische Kunst, Zusam-menarbeit mit der Kreativwirtschaft Einrichtungen/Kooperationspartner Kindertagesstätten, Schulen, Berufskolleg, Museen, Theater, Bibliotheken, Freie Szene, Musik-schulen, Jugendkunstschulen, Vereine, Soziokulturelle Zentren, Kreativwirtschaft, Fachhoch-schule Dortmund, TU Dortmund, Dortmunder U (Zentrum für Kunst- und Kreativität), U2_Kulturelle Bildung im Dortmunder U Zielgruppen Kinder in Kindertagesstätten, Kinder, Jugendliche, Schüler/innen, Auszubildende,

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Studenten/innen, Erwachsene, Multiplikatoren/innen Vermittler Künstler/innen, Sozialpädagogen/innen, Lehrer/innen, Kulturpädagogen/innen, Kunstvermittler/innen Konzeptbeschreibung Das „Kommunale Gesamtkonzept: Kulturelle Bildung in Dortmund“ dient als Grundlage für die Entwicklung und Qualifizierung von Kultureller Bildung als Querschnittsaufgabe. Ziele des Kon-zepts sind die Sicherung und der Ausbau von Strukturen, die Schaffung von Netzwerken, die Qua-litätserhaltung und -weiterentwicklung sowie die Optimierung von Finanzen. Seit 2008 verfügt die Stadt über eine Kontaktstelle für Kulturelle Bildung und Mitarbeiter/innen, die speziell im Rahmen des Konzepts arbeiten. Als erster Schwerpunkt wurde 2008 die Kulturelle Bildung im Elementarbereich ausdifferenziert. 2009 konnte das Konzept überarbeitet und erweitert werden. Verstärkt wurden die Präsentati-onsplattformen für Kinder und Jugendliche, und neu aufgenommen die U2_Kulturelle Bildung im Dortmunder U, die entwickelt und 2011 mit einer Fläche von beinahe 800 m² eröffnet wurde. Das Dortmunder U ist ein Zentrum für Kunst und Kreativität, in dem die Bereiche Bildende Kunst und Medienkunst, Kultur, Kreativwirtschaft, Bildung und Forschung zusammenlaufen. Auszeichnungen Auszeichnung im NRW-Landeswettbewerb „Kommunale Gesamtkonzepte kulturelle Bildung“ 2007 und 2009

Fortbildungen Für künstlerische Akteure, Lehrer/innen, Sozialpädagogen/innen Dokumentation/Publikation Konzept als Download, Homepage, Newsletter, Datenbank, Flyer, bundesweite Präsenz auf Tagungen, Broschüren zu den Kindertagesstätten-Projekten 2009 und 2010/11 r Evaluation Selbstevaluation einzelner Maßnahmen

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Stadt

D R E S D E N KONZEPT KULTURELLE BILDUNG IN DRESDEN Einwohnerzahl 529 781 (Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Stand: 31.12.2011)

Bundesland Sachsen Existenz Seit 2008 Federführendes Amt/Ressort Kulturamt Beteiligte Ämter/Ressorts Jugendamt, Sozialamt, Bildungsbüro, Sächsische Bildungsagentur (Schulaufsichtsbehörde des Landes) und Sächsisches Bildungsinstitut (Schulentwicklungsinstitut des Kultusministe-riums), Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen Kontakt Amt für Kultur und Denkmalschutz Stephan Hoffmann Fachreferat für kulturelle Bildung Königstraße 15 01097 Dresden Tel.: 0351.488 89 19 Email: [email protected] Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend Besonderer thematischer Schwerpunkt Interkulturell, kreativ Einrichtungen/Kooperationspartner Kindertagesstätte, Schule, Musikschulen, Jugendkunstschulen, Museen, Theater, Biblio-theken, Freie Szene, Künstler/innen, Kulturvereine, Vereine Zielgruppen Kleinkinder in Kindertageseinrichtungen, Kinder, Schüler/innen, Jugendliche, Erwachsene Vermittler Lehrer/innen, Künstler/innen, Kulturpädagogen/innen, Personal der Kultureinrichtungen, Ehrenamtliche

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Konzeptbeschreibung Das Konzept sieht eine Verstärkung und Förderung sämtlicher kultureller Bereiche der Stadt Dresden sowie der Jugendhilfe und Schule vor, um neben der Steigerung des Attrak-tivitätsprofils Dresdens als Wohn- und Wirtschaftsraum zu einer erhöhten Lebensqualität, zur Wahrung des sozialen Friedens, Kreativität, Experiment und Innovation beizutragen. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen sollen durch diese Maßnahme Schlüsselkom-petenzen durch Selbstgestaltung und Selbststeuerung gefördert werden. Die Auseinan-dersetzung mit Kultureller Bildung soll der Selbstfindung und Werteorientierung dienen und sich dabei nicht nur auf Hoch- und Populärkultur beschränken. Fortbildungen Für künstlerische Akteure, Lehrer/innen, Eltern Dokumentation/Publikation Homepage, Flyer, Programmheft, Publikation, bundesweite Präsenz auf Tagungen

Evaluation Evaluation einzelner Maßnahmen

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Stadt

D Ü S S E L D O R F DAS KONZEPT DER LANDESHAUPTSTADT DÜSSELDORF ZUR FÖRDERUNG

KULTURELLER BILDUNG ALS INTEGRATIVER BESTANDTEIL VON BILDUNG

Einwohnerzahl 592 393 (Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein Westfalen, Stand: 31.12.2011) Bundesland Nordrhein-Westfalen Existenz Seit 2007 2009 Fortschreibung des Konzepts 2011 Fortschreibung des Konzepts

Federführendes Amt/Ressort Kulturamt Beteiligte Ämter/Ressorts Schulverwaltungsamt, Jugendamt Kontakt Dr. Petra Winkelmann Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf Zollhof 13 40221 Düsseldorf Tel.: 0211.899 61 00 Email: [email protected] Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend Besonderer thematischer Schwerpunkt Ressortübergreifender Zugang, Nachhaltigkeit und Kontinuität, interkulturelle und stadtteil-bezogene Ansätze, Selbstpartizipation der Teilnehmer/innen Einrichtungen/Kooperationspartner Kindertagesstätten, Schulen, Künstler/innen, Musikschulen, Museen, Theater, Konzerthäu-ser, Bibliotheken, Kulturvereine, Soziokulturelle Zentren Zielgruppen Kinder in Kindertagesstätten, Kinder, Jugendliche, Schüler/innen, Eltern, migrantische und

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bildungsferne Personengruppen Vermittler Künstler/innen, Pädagogen/innen aus den Kulturinstitutionen Konzeptbeschreibung Das Konzept betont die Bedeutung Kultureller Bildung als integrativer Bestandteil von Bil-dung auf der Grundlage des vernetzten und ganzheitlichen Bildungsverständnisses. Dieser Ansatz beinhaltet eine grundsätzliche Verantwortung für Bildung durch die Kultur und das Interesse und die Bereitschaft, übergeordnete Bildungsziele gemeinsam mit den Bildungs-partnern Jugend und Schule zu erfüllen und sich an der Entwicklung von Bildungskonzepten zu beteiligen. Die Kultur in Düsseldorf nimmt seit Jahren mit kontinuierlich wachsendem Engagement ihre Rolle als Bildungspartner wahr. Das Kulturamt ist zentraler Ansprechpartner und übernimmt im Zusammenspiel mit städti-schen Ämtern, Schulen, Jugendeinrichtungen, Kulturinstituten und Künstlern/-innen die Funktionen eines Koordinators und Initiators, Vermittlers und Katalysators ein und ist Partner bei professionellen, künstlerischen Projekten außerhalb des Curriculums, welche Kulturelle Bildung, ästhetische Erziehung, Partizipation und Kreativitätsförderung von Kindern und Jugendlichen als zentralen Inhalt haben. Auszeichnungen Auszeichnung im NRW-Landeswettbewerb „Kommunale Gesamtkonzepte kulturelle Bildung“ 2007 und 2009 Fortbildungen Für Künstler/innen Dokumentation/Publikation Konzept in Druckform, Homepage, Publikation, Newsletter, Flyer und Programmhefte, Datenbank, bundesweite Präsenz auf Tagungen Evaluation Selbstevaluation und Fremdevaluation einzelner Maßnahmen

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Stadt

F R E I B U R G IM B R E I S G A U HANDLUNGSKONZEPT KULTURELLE BILDUNG FREIBURG

Einwohnerzahl 229 144 (Statistisches Landes- amt Baden-Württemberg, Stand 31.12.2011) Bundesland Baden-Württemberg Existenz Seit 2005 Federführendes Amt/Ressort

Kulturamt (Dezernat für Kultur, Integration, Soziales und Senioren)

Beteiligte Ämter/Ressorts

Amt für Schule und Bildung, Amt für Kinder, Jugend und Familie (Dezernat für Umwelt, Jugend, Schule und Bildung) Kontakt Britta Baumann Koordinatorin Netzwerk Kulturelle Bildung beim Kulturamt Freiburg Münsterplatz 30 79098 Freiburg Email: [email protected] Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend Besonderer thematischer Schwerpunkt Kooperationen im Dreieck Kultur-Bildung-Jugend/Soziales, Förderung einer „Kultur des Aufwachsens“, partizipative Ansätze, Einbeziehung jugendlicher Lebenswelten Einrichtungen/Kooperationspartner Kunst-/Kultureinrichtungen und-gruppen, Ensembles aller Sparten, Soziokultur, Vereine, Kinder-tagesstätten, Schulen, Jugendzentren und außerschulische Bildungseinrichtungen Zielgruppen Grundsätzlich alle Generationen, Schwerpunkt auf Kinder und Jugendliche Vermittler Kunst- und Kulturschaffende aller Sparten, Kulturpädagogen/innen, Personal der Einrichtungen im Netzwerk-Dreieck Kultur, Bildung, Jugend/Soziales (Lehrer/innen, Erzieher/innen,

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Sozialpädagogen/innen u. a.) Konzeptbeschreibung Das Handlungskonzept Kulturelle Bildung ist Teil des „Kulturkonzepts Freiburg“, das zwischen 2005 und 2008 in einem breit angelegten Beteiligungsprozess entwickelt wurde. Das Handlungs-konzept geht als querschnittsorientierte städtische Gesamtkonzeption, anstatt von formalen Zu-ständigkeiten von einer gemeinsamen Verantwortung der Dezernate, Ämter und geförderten Einrichtungen für eine „Kultur des Aufwachsens“ in Freiburg aus. Wenngleich unter der Prämisse „Lebenslangen Lernens“ alle Altersgruppen angesprochen sind, bilden Kinder und Jugendliche die zentralen Zielgruppen. Im Zentrum stehen das stadtweite „Netzwerk Kulturelle Bildung“ mit Website, Newsletter und dem Angebot regelmäßiger Treffen und Veranstaltungen sowie zusätzli-chen Fördermöglichkeiten durch einen neu geschaffenen „Innovationsfonds Kulturelle Bildung“. Allgemeine Ziele sind die Weiterentwicklung des partnerschaftlichen Miteinanders der Kultur- und Bildungseinrichtungen, die verstärkte Etablierung von Kultureller Bildung in den Kulturein-richtungen, die Vernetzung der Einrichtungen und Akteure aus den verschiedenen Bereichen, die aktive und gezielte Nutzung des Integrationspotenzials der Kulturellen Bildung, das Einräumen von mehr Öffentlichkeit für den künstlerischen Nachwuchs und für Jugendkulturen sowie darüber hinaus die Stärkung der jeweiligen Lebenswelten von Jungen und Mädchen.

Fortbildungen

Für künstlerische Akteure

Dokumentation/Publikation Konzept in Printform, Homepage, Flyer, Newsletter, Kommunikationsforen, Leitfäden und Richtlinien zur internen Dokumentation, bundesweite Präsenz auf Tagungen Evaluation

Evaluation des Kommunalen Gesamtkonzepts und einzelner Maßnahmen

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Stadt

H A M B U R G RAHMENKONZEPT KINDER- UND JUGENDKULTURARBEIT IN HAMBURG Einwohnerzahl 1 802 041 (Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein Stand: 31.03.2012) Bundesland Hamburg Existenz Seit 2004 2012 Fortschreibung des Konzepts Federführendes Amt/Ressort

Kulturbehörde Beteiligte Ämter/Ressorts Behörde für Schule und Berufsbildung, Behörde für Arbeit, Soziales und Integration, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Kontakt Werner Frömming Referat Kulturprojekte Hohe Bleichen 22 20354 Hamburg Tel.: 040.42 82 42 21 [email protected] Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend Besonderer thematischer Schwerpunkt Kulturelle Bildung als Schlüsselkompetenz (strukturelle Verankerung), interkulturell, stadtteil-bezogen, integrativ, Selbstpartizipation Einrichtungen/Kooperationspartner Kindertagesstätten, Schulen, Musikschulen, Museen, Theater, Bibliotheken, Orchester, Ver-eine, Soziokulturelle Zentren, Künstler/innen, im Rahmen von Public Private Partnerships: Stif-tungen, Unternehmen, Mäzene Zielgruppen Kinder in Kindertagesstätten, Kinder, Jugendliche, Schüler/innen, Erwachsene, Personen mit Behinderungen, migrantische und bildungsferne Personengruppen

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Vermittler Kindertagesstätten-Personal, Lehrer/innen, Kulturpädagogen/innen, Künstler/innen, Personal aus Kultureinrichtungen, Freie Kulturszene, Jugendzentren Konzeptbeschreibung Das „Rahmenkonzept Kinder- und Jugendkulturarbeit in Hamburg“ hat sich zum Ziel gesetzt,

die unterschiedlichen Arbeitsbereiche Kultureller Bildung zu bündeln und neue Formen der

Zusammenarbeit zu fördern und entwickeln. Ziel des Konzepts ist es, (jungen) Kindern und

Jugendlichen den Zugang zu kulturellen Veranstaltungen und Angeboten zu erleichtern und

die öffentliche Aufmerksamkeit auf Kinder- und Jugendkultur zu lenken. Ein Fokus wird darauf

gelegt, Synergien zu bündeln, die Vernetzung zu fördern und dabei sowohl die Vielfalt der An-

gebote und Trägerstrukturen als auch die Qualität der Angebote sicherzustellen.

Fortbildungen

Für künstlerische Akteure, Lehrer/innen, Sozialpädagogen/innen

Dokumentation/Publikation Konzept in Druckform, Datenbank, bundesweite Präsenz auf Tagungen, Web

Evaluation

Selbstevaluation

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Stadt

H I D D E N H A U S E N KOMMUNALES GESAMTKONZEPT FÜR KULTURELLE BILDUNG 2010 FÜR

DIE GEMEINDE HIDDENHAUSEN Einwohnerzahl

19 753 (Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen, Stand: 31.12.2011)

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Existenz

Seit 2007 2010 Fortschreibung des Konzepts

Federführendes Amt/Ressort Amt für Schule, Sport und Kultur Beteiligte Ämter/Ressorts Amt für Soziales Kontakt Gisela Hering-Bejaoui Amt für Soziales Hiddenhausen Tel.: 05221.96 43 24 Email: [email protected] Christian Grube Amt für Schule, Sport und Kultur Hiddenhausen Rathausstr. 1 32120 Hiddenhausen Tel.: 05221.96 43 44 Email: [email protected] Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend Besonderer thematischer Schwerpunkt Vernetzung vorhandener formeller wie informeller Strukturen Einrichtungen/Kooperationspartner Kindertagesstätten, Schulen, Musikschulen, Museen, Bibliotheken, Freie Szene, Kulturvereine, Biologiezentren, CVJM, Imker/innen Zielgruppen Kleinkinder, Kinder in Kindertagesstätten, Kinder, Jugendliche, Schüler/innen, Familien

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Vermittler Kindertagesstätten-Personal, Lehrer/innen, Kulturpädagogen/innen, Künstler/innen, Personal aus Kultureinrichtungen, Ehrenamtliche Konzeptbeschreibung Das Konzept der Gemeinde Hiddenhausen legt besonderen Wert auf die Interaktion von öffentlichen Institutionen sowie nicht-öffentlich geführten Vereinen und Einrichtungen, deren Vernetzung durch die Kontaktstelle für Kulturelle Bildungsentwicklung erfolgt. Wesentliche Projekte sind der „Wegweiser für neugierige Kinder", welcher Standorte von Bildungs- und Kultureinrichtungen aufzeigt oder die Website „Kinderkram“, über die Informa-tionen bezüglich des in zahlreichen Bereichen angesiedelten kulturellen Angebots für Kinder und Jugendliche bezogen werden können.

Auszeichnungen Auszeichnung im NRW-Landeswettbewerb „Kommunale Gesamtkonzepte kulturelle Bildung“ 2007 und 2010; 2000 „Verkehrssicherheitspreis NRW“; 1998„Karawane für mehr Kinder-freundlichkeit“ des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend Fortbildungen

Für Lehrer/innen, Sozialpädagogen/innen

Dokumentation/Publikation Kinder-Homepage, projektbezogene Flyer und Programmhefte, Datenbank Evaluation

Selbstevaluation einzelner Maßnahmen

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Region

L E I P Z I G E R R A U M

KULTURTOTAL

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Einwohnerzahl

531 809 (Statistisches Landesamt des

Freistaates Sachsen, Stand: 31.12.2011)

Bundesland

Sachsen

Existenz

Seit 2012

Federführendes Amt/Ressort Kulturamt Beteiligte Ämter/Ressorts Amt für Jugend, Familie und Bildung, Amt für Soziales Kontakt Cathrin Moeller Projektleiterin Kulturelle Bildung im Kulturraum Leipziger Raum Tel.: 0152.22 84 82 78 Email: [email protected] Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend Besonderer thematischer Schwerpunkt Generationsübergreifend, stadtteilbezogen, Einbeziehung des ländlichen Raums Einrichtungen/Kooperationspartner Kindertagesstätte, Schule, Seniorenvereine, Bibliotheken, Theater, Museen, Musikschulen, Kulturvereine, Orchester, Freie Szene Zielgruppen Kinder in Kindertagesstätten, Kinder, Jugendliche, Schüler/innen, Erwachsene

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Vermittler Lehrer/innen, Kulturpädagogen/innen, Künstler/innen, Personal aus Kultureinrichtungen Konzeptbeschreibung Mit dem Konzept „KulturTotal“ im Kulturraum Leipziger Raum soll durch eine optimale Zu-sammenarbeit von Kultureinrichtungen, Kulturschaffenden, Schulen, Kindertagesstätten und Seniorenvereinen die Vernetzung von Bildungsangeboten ermöglicht werden. Um die lokale Bildungslandschaft zu bereichern, steht die künstlerische bzw. kulturelle Auseinandersetzung mit regionalen Themen im Vordergrund. Ziel ist es, dadurch die eigene Identität und Heimat-verbundenheit der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen positiv zu beeinflussen. Da insbesondere in kleineren, ländlichen Gemeinden keine kulturelle Infrastruktur vorhanden ist, soll Kindern und Jugendlichen aus diesem Umfeld der Zugang zu Kultureller Bildung er-möglicht werden.

Fortbildungen

Für künstlerische Akteure, Lehrer/innen, Sozialpädagogen/innen

Dokumentation/Publikation Projektbericht, Datenbank, Homepage, Konzept, Flyer

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Stadt

M Ü N C H E N

KONZEPTION KULTURELLE BILDUNG FÜR MÜNCHEN

Einwohnerzahl

1 353 186 (Bayrisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Stand: 31.12.2010) Bundesland

Bayern

Existenz

Seit 1990 1999 Fortschreibung des Konzepts 2009 Fortschreibung des Konzepts

Federführendes Amt/Ressort

Geteilte Federführung zwischen Kultur, Bildung/Schule und Soziales Beteiligte Ämter/Ressorts

Kultur, Bildung, Schule, Soziales

Kontakt

Andrea Engl und Kitty von Korff

Landeshauptstadt München

Kulturreferat

Abteilung 4 Kulturelle Bildung, Internationales, Urbane Kulturen

Burgstraße 4

80331 München

Tel.: 089.233 26 89-0/-4

[email protected]

[email protected]

Spartenspezifischer Schwerpunkt

Spartenübergreifend

Besonderer thematischer Schwerpunkt

Altersübergreifend

Einrichtungen/Kooperationspartner

Musikschulen, Jugendkunstschulen, klassische Kultureinrichtungen, Museen, Theater, Bibliotheken, Orchester, Künstler/innen, Schulen, Volkshochschulen, freie Träger und Initiativen

Zielgruppen

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Kleinkinder, Kleinkinder in Kindertagesstätten, Kinder, Jugendliche, Schüler/innen, Erwachsene, Eltern, Familie, Senioren/innen

Vermittler

Pädagogen/innen, Lehrer/innen, Kindertagesstätten-Personal, Künstler/innen, Kultur-pädagogen/innen, Personal aus Kultureinrichtungen, Personal aus Sozialen Zentren und Kulturzentren

Konzeptbeschreibung

Kulturelle Bildung hat in der Landeshauptstadt Bayerns eine lange Tradition. Schon in den 1970er Jahren wurden erste Projekte organisiert; ein erstes kommunales Gesamtkonzept wurde zu Beginn der 1990er Jahre etabliert. Aufgrund der ressortübergreifenden Organisation und der breit gefächerten Angebotsstruktur der Metropole, gestaltet sich eine vollständige quantitative Kategorisierung zwar schwierig, zeugt aber gleichzeitig von dem umfassenden Angebot. Neben einzelnen Projekten – die in ihrer Reichweite von stadtteilbezogen bis international variieren – stellt in München vor allem die Vernetzung der verschiedenen Partner und die Einbeziehung der neuen Medien eine Kernaufgabe dar. j Auszeichnungen

„MIXED UP” 2007; „Kinder zum Olymp” (2012) u. a. Fortbildungen Für Kulturanbieter, Lehrer/innen/Erzieher/innen Dokumentation/Publikation

Konzept in Druckform, Datenbank, Vertragsvorlage, Koordinierungsforum mit halbjährlichen Netzwerktreffen

j Evaluation

Evaluation von einzelnen Maßnahmen

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Stadt

M Ü N S T E R KULTUR UND SCHULE. KOMMUNALE GESAMTKONZEPTION FÜR

KULTURELLE BILDUNG IN MÜNSTER Einwohnerzahl 291 754 (Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen, Stand: 31.12.2011) Bundesland Nordrhein-Westfalen Existenz Seit 2008 2010 Fortschreibung des Konzepts Federführendes Amt/Ressort Kulturamt Beteiligte Ämter/Ressorts Dezernat IV (Geschichtsort Villa ten Hompel, Amt für Kinder, Jugendliche und Familien, Amt für Schule und Weiterbildung, Sportamt, Stadtarchiv, Stadtbücherei, Städtische Bühnen, Stadtmuseum Münster, Westfälische Schule für Musik) Kontakt Frauke Schnell Kulturamt Münster Stadthaus 1 Klemensstraße 10 48143 Münster Tel.: 0251.492 41 01 Email: [email protected] Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend, Theater, Musik Besonderer thematischer Schwerpunkt Breitenwirksamkeit, Selbstpartizipation der Teilnehmer/innen, Kontinuität Einrichtungen/Kooperationspartner Alle Ämter des Dezernats IV und Einrichtungen der freien Kulturszene, Kindertagesstätte und Schule, Hochschulen Zielgruppen Kleinkinder, Kinder, Jugendliche, Schüler/innen, Eltern, hochbegabte Personengruppen

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Vermittler Lehrer/innen, Kulturpädagogen/innen, Künstler/innen, Personal aus Kultureinrichtungen, Ehrenamtliche Konzeptbeschreibung Das Konzept der Stadt Münster zeichnet sich durch zwei Schwerpunkte aus: zum einen durch die frühe Heranführung von Kindern und Jugendlichen an das kulturelle Angebot der Stadt und den damit zusammenhängenden Institutionen, zum anderen durch die kulturelle Weiterbil-dung von Erwachsenen, die Fortbildung von Vermittlern und dem Ausbau der bisherigen An-gebote in diesem Bereich. Die populärste Maßnahme „Kulturstrolche“ (einrichtungs- und spartenübergreifend) wird mit steigender Tendenz von anderen Städten übernommen. Auszeichnungen Auszeichnung im NRW-Landeswettbewerb „Kommunale Gesamtkonzepte kulturelle Bildung“ 2008 und 2010; Maßnahmen ausgezeichnet beim Wettbewerb „Land der Ideen“ 2007; 1. Platz im NRW-Landeswettbewerb „Kultur.Konkret“ 2010

Fortbildungen Für Eltern, Lehrer/innen, Kultur- und Sozialpädagogen/innen Dokumentation/Publikation Konzept in Druckform, Homepage, Publikation, Newsletter, Flyer und Programmhefte, bundesweite Präsenz auf Tagungen

Evaluation Selbstevaluation einzelner Maßnahmen

Stadt

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O L D E N B U R G KULTURELLE BILDUNG IN DER STADT OLDENBURG

Einwohnerzahl 162 481 (Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie, Stand: 31.12.2011) Bundesland Niedersachsen Existenz Seit 2009 2012 Fortschreibung des Konzepts Beteiligte Ämter/Ressorts Amt für Kultur und Sport; Amt für Museen, Sammlungen und Kunsthäuser; Amt für Jugend, Familie und Schule Kontakt Christiane Maaß Projektleiterin Kulturelle Bildung in der Stadt Oldenburg Tel.: 0441.235 30 62 Email: [email protected] Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend Besonderer thematischer Schwerpunkt Interkulturell, Migration, Selbstpartizipation Einrichtungen/Kooperationspartner Kindertagesstätten, Schulen, Offene Ganztagsschulen, Musikschulen, Jugendkunstschulen, Museen, Theater, Bibliotheken, Freie Kulturszene, Kulturvereine, Universitäten, Vereine, Migrantenselbstorganisationen, Kreativwirtschaft Zielgruppen Kinder in Kindertagesstätten, Kinder, Jugendliche, Schüler/innen, Erwachsene, Senioren/innen, Familien, migrantische und bildungsferne Personengruppen Vermittler Kindertagesstätten-Personal, Erzieher/innen, Lehrer/innen, Pädagogen/innen, Kulturpädagogen/innen, Künstler/innen, Studenten/innen

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Konzeptbeschreibung Das Konzept dient zur Bildung eines Netzwerks zwischen Lehrern/innen, Schulleitung und Ver-tretern/innen von Kultureinrichtungen, Kulturinitiativen sowie Künstlern/innen. Vorerst sollen die vorhandenen Strukturen gestärkt und vernetzt und ein bedarfsorientiertes Unterstützungssystem aufgebaut werden. Langfristig sollen sich neue Partnerschaften und Projekte entwickeln und so eine „Bildungslandschaft Oldenburg“ entstehen.

Auszeichnungen Preisträger „MIXED UP“ 2011 Fortbildungen Für künstlerische Akteure, Lehrer/innen, Sozialpädagogen/innen, Verwaltungsmitarbeiter/innen, Kindertagesstätten-Personal Dokumentation/Publikation Projektbericht, bundesweite Präsenz auf Tagungen, Homepage

Evaluation Selbstevaluation

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11.2 Literaturverzeichnis

Deutscher Städtetag: Aachener Erklärung anlässlich des Kongresses „Bildung in der Stadt“ am 22./23.

November 2007 [http://ec.europa.eu/education/migration/germany9_de.pdf, letzter Zugriff:

22.05.2012].

Autorengruppe Bildungsberichterstattung (Hg.): Bildung in Deutschland 2012. Ein indikatorengestützter Bericht

mit einer Analyse zur kulturellen Bildung im Lebenslauf. Bielefeld 2012.

Bundesvereinigung Kulturelle Kinder und Jugendbildung e.V. (Hg.): MIXED UP! Wie Kultur und Schule Lernpro-

zesse gestalten. Eine Sammlung von Praxisbeispielen und Fachbeiträgen zur Kooperation von Kultur und

Schule. Remscheid 2012.

Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) e. V.: Kultur macht Schule in Bayern. Herausgegeben in Kooperation mit der Landesvereinigung Kulturelle Bildung in Bayern (LKB:BY) e. V. [www.bkj.de/fileadmin/user_upload/documents/Publikationen/BKJ-Buch_Bayern_ges.pdf, letzter Zu-griff: 17.08.12].

Deutscher Bundestag (Hg.): Schlussbericht der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“,

Bundestagsdrucksache 16/7000 vom 11. Dezember 2007.

Faber, Angela: Kulturelle Bildung als kommunalpolitische Querschnittsaufgabe – Von der Aachener Erklärung

zum kommunalen Gesamtkonzept Kulturelle Bildung, in: Kulturelle Bildung. Reflexionen. Argumente.

Impulse: Lokale Bildungslandschaften 8/2011.

Heinrichs, Werner/Klein, Armin: Kulturmanagement von A–Z. 600 Begriffe für Studium und Praxis. München

2001.

Hillmann, Michael Windzio (Hg.): Migration und städtischer Raum. Chancen und Risiken der Segregation und

Integration. Wiesbaden 2008.

Keuchel, Susanne (Hg.): Kulturelle Bildung in der Ganztagsschule. Eine aktuelle empirische Bestandsaufnahme.

Bonn 2007.

Keuchel, Susanne/Aescht, Petra: Hoch hinaus. Potenzialstudie zu Kinder- und Jugendkulturprojekten. Frankfurt

2007.

Keuchel, Susanne/Larue, Dominic: Kulturwelten in Köln. Eine empirische Analyse des Kulturangebots mit Fokus

auf Internationalität und Interkulturalität. Köln 2011.

Keuchel, Susanne/Keller, Wolfgang: Zur Chronologie von „MIXED UP“. Empirische Daten zur Kooperation von

Kultur und Schule. Evaluation im Auftrag der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.

V. Sankt Augustin 2011.

Keuchel, Susanne/Weil, Benjamin: Lernorte oder Kulturtempel. Infrastrukturerhebung: Bildungsangebote in

klassischen Kultureinrichtungen. Köln 2010.

Keuchel, Susanne: Wo kommt das Geld her? Zur systematischen Vermessung und Kartographie der kulturellen

Bildung im Rahmen des Projektes mapping//kulturelle-bildung, in: Kinder Zum Olymp!

Selbstverständlich! Kulturelle Bildung in der Schule (Kongress in Dessau 23. und 24.06.2011). Berlin

2011.

Krings, Eva: Kommunale Gesamtkonzepte für Kulturelle Bildung in NRW, in: Bundesvereinigung Kinder- und

Jugendbildung (BKJ) e. V. (Hg.): Kulturelle Bildung. Reflexionen. Argumente. Impulse, Heft 8/2011.

Landesregierung Nordrhein-Westfalen (Hg.): Augen öffnen. Kulturelle Bildung in der Kulturförderung des

Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 2009.

Nohl, Arnd-Michael: Konzepte interkultureller Pädagogik: eine systematische Einführung. Bad Heilbrunn 2006.

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Yildiz, Safiye: Interkulturelle Erziehung und Pädagogik: Subjektivierung und Macht in den Ordnungen des

nationalen Diskurses. Wiesbaden 2009.


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