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w.a
uva.
atKontakt
In allen Fragen in Bezug auf Ernährung wenden Sie sich an Ihre Diätologinnen
- in den Unfallkrankenhäusern:UKH Lorenz BöhlerDonaueschingenstraße 13, 1200 WienTelefon +43 1 331 10-672
UKH MeidlingKundratstraße 37, 1120 WienTelefon +43 1 601 50-73720
UKH GrazGöstinger Straße 24, 8021 GrazTelefon +43 316 505-3220
UKH Kalwang8775 Kalwang 1, SteiermarkTelefon +43 3846 86 66-235
UKH KlagenfurtWaidmannsdorfer Straße 35, 9020 Klagenfurt am WörtherseeTelefon +43 463 58 90-1049
UKH LinzGarnisonstraße 7, 4017 LinzTelefon +43 732 69 20-1545
UKH SalzburgDr. Franz-Rehrl-Platz 5, 5010 SalzburgTelefon +43 662 65 80-2386
- in den Rehabilitationszentren:RZ HäringSchönau 150, 6323 Bad HäringTelefon +43 5332 790-1160
RZ MeidlingKöglergasse 2a, 1120 WienTelefon +43 1 601 50-73720
Rehabilitationsklinik TobelbadDr. Georg-Neubauer-Straße 6, 8144 Tobelbad bei GrazTelefon +43 3136 525 71-6432
RZ Weißer HofHolzgasse 350, 3400 KlosterneuburgTelefon +43 2243 241 50-2111
RATGEBER
Allgemeine Unfallversicherungsanstalt
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at
Ernährung beiFruktosemalabsorption
12
Impressum & Bildquellen
ImpressumMedieninhaber, Herausgeber und Hersteller:AUVA, Allgemeine Unfallversicherungsanstalt,Adalbert-Stifter-Straße 65, 1201 Wien
Verlags- und Herstellungsort: Wien
Bildquellen © Stephanie Hofschlaeger / PIXELIO © Rainer Sturm / PIXELIO © Ingo Heemeier / PIXELIO aboutpixel.de / grüne äpfel makro © bruno © Fonds Gesundes Österreich / Ernährungspyramide © 2009 JupiterImages Corporation
1
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 2
Fruktosemalabsorption 3
Ernährungstherapie 4
Streng fruktosearme Kost 5
Fruktoseangepasste Langzeiternährung 7
Praktisches Vorgehen und Einflussfaktoren 8
Die Ernährungspyramide baut auf 10
Weitere Informationen über Ernährung ... 11
Impressum & Bildquellen 12
2
Vorwort
Liebe Patientinnenund Patienten,
getreu dem Motto unseres Hauses „Wir sind um Sie besorgt“ haben die Diätologinnen unserer sieben Unfallkranken-häuser und vier Rehabilitationszentren unter der Leitung von Frau Katrin Wittmann eine Reihe von Broschüren zur richtigen Ernährung erarbeitet.
Diese „Ratgeber” sind übersichtlich und gut verständlich auf- gebaut, damit Sie den optimalen Nutzen daraus ziehen können.
Aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse wissen wir heute, dass die richtige Ernährung einerseits einen wesentlichen Beitrag zur Vorbeugung von Krankheiten und andererseits auch zur schnelleren Genesung im Krankheitsfall oder nach Verletzungen, die einen stationären Aufenthalt nach sich ziehen, leistet.
Mit den „Ratgebern” legen wir einen wichtigen Grund- stein für Ihre gesundheitliche Entwicklung und schließen zugleich eine Lücke betreffend der gesunden Ernährung in unseren Einrichtungen.
Prof. Dr. Hartmut PelinkaÄrztlicher Direktor der AUVA
11
Weitere Informationen über Ernährung ...
... finden Sie in unseren Broschüren:
Ernährung bei Übergewicht
Ernährung bei Hyperurikämie und Gicht
Ernährung bei Hyperlipidämie
Ernährung bei Metabolischem Syndrom
Ernährung bei Diabetes ohne Insulintherapie
Ernährung bei Diabetes mit Insulintherapie
Ernährung bei Verstopfung
Leichte Vollkost
Ernährung bei Schluckstörungen
ErnährungbeiReflux
Ernährung bei Divertikulose und Divertikulitis
Ernährung bei Durchfall
Ernährung bei Laktoseintoleranz
Ernährung bei Fruktosemalabsorption
Ernährung bei Histaminintoleranz
Ernährung bei Osteoporose
Ernährung bei Untergewicht
10
Eine aus-gewogene
und gesunde Ernährungreduziert
deutlich dieBeschwerden!
Die Ernährungspyramide baut aufBasis Ihrer Ernährung sollte aber auf jeden Fall die „Gesunde Ernährung“sein,diedurchdieErnährungspyramidegrafisch dargestellt wird: Maximal 2-3 kleine Fleischportionen pro Woche oder ersatzweise Wurst Mindestens 1x wöchentlich Fisch Obst je nach Verträglichkeit, wenn möglich täglich Täglich mindestens 2x Gemüse und 1x Salat Täglich Milchprodukte AusreichendTrinkflüssigkeit(1,5l)
Lebensmittel, die sich in der Pyramide weiter unten befin-den, sollten Sie öfter zu sich nehmen.
Lebensmittel, die sich in der Pyramide weiter oben befin-den, sollten Sie seltener zu sich nehmen.
Die Ernährungspyramide baut auf
3
Warum eine Frucktzucker-unverträglich-
keit besteht und woran man sie
erkennt ...
Fruktosemalabsorption
Fruktosemalabsorption= eine Fruchtzuckerunverträglichkeit
Die Ursache der Fruchtzuckerunverträglichkeit ist eine ein-geschränkte Aufnahme des Fruchtzuckers (Fruktose) über die Dünndarmwand. Dadurch gelangt der nicht aufgenommene Fruchtzucker in den Dickdarm, wo er von Darmbakterien zersetzt wird. Es kommt zu Gärungsprozessen, wobei Gase (Kohlendioxid und Wasserstoff) und kurzkettige Fettsäuren entstehen, welche zu heftigen Beschwerden führen können. Die Störung in der Fruchtzuckeraufnahme kann angeboren oder später erworben sein.Die Fruktosemalabsorption ist nicht mit der hereditären (erbli-chen) Fruktoseintoleranz zu verwechseln! Es handelt sich hi-erbei um zwei völlig verschiedene Krankheitsbilder, die nichts miteinander zu tun haben.Bei der Fruktoseintoleranz besteht ein angeborener Mangel des Enzyms Fructose-1-phosphat-Aldolase, auch Aldolase B genannt. Durch die Aufnahme von Fruktose kommt es zur Anhäufung toxischer Stoffwechselprodukte in der Leber und infolgedessen zur Schädigung der Leber, der Nieren und zur Unterzuckerung (Hypoglykämie).
Symptome Blähungen, Völlegefühl Aufstoßen, Sodbrennen, Übelkeit Bauchschmerzen oder Krämpfe Durchfall aber auch Verstopfung Depressionen
DiagnostikDurch einen H2-Atemtest kann die Diagnose gestellt werden.
VorkommenObst und daraus hergestellte Produkte z.B. Obstsäfte, Dörr-obst, Marmeladen, Kompotte, Honig, Diabetikerprodukte, präbiotische Lebensmittel, Süßigkeiten, Wellnessgetränke, Fertigprodukte mit der Aufschrift “kristallzuckerfrei”, Soft Drinks (z.B. Cola – Malzsirup hat einen hohen Gehalt an Fruktose), …
4
Zuckeraus-tauschstoffe
meiden!
ErnährungstherapieDie Fruktosemalabsorption kann durch eine fruktosearme Kost behandelt werden – d.h. Obstsorten, getrocknete Früchte, Obstsäfte, Honig und Diabetikerprodukten ver- meiden.
Weiters müssen auch alle Zuckeraustauschstoffe gemieden werden:
Sorbit (E 420, 432-436) Vor allem in Kern- und Steinobst, Diabetikerprodukten (Marmelade, Kekse, Konfekt, Zuckerl, …), einigen Light- Getränken, Brausepräparaten (z.B. Multivitaminbrause- tabletten), Arzneimittel (Trägerstoff), Bier enthalten – blockiert vorübergehend die Aufnahme von Fruchtzucker. Xylit (E 967) oder Isomalt (E 953) sind in zuckerfreien Süßigkeiten wie z.B. Kaugummi und Zuckerln enthalten. Mannit (E 421) oder Maltit (E 965) sind in Diabetikerprodukten enthalten.
Die Ernährungstherapie sollte sich nach den individuellen Symptomen richten. Sie erfolgt in zwei Schritten:
1. Zeitlich begrenzte, streng fruktosearme Kost: Diese Einstiegskost sollte 2-3 Wochen dauern. Zusätzlich zu Fruchtzucker sollten auch einige Gemüsesorten und Zuckeraustauschstoffe gemieden werden (siehe nach- folgende Liste – Seite 5).
2. Fruktoseangepasste Langzeiternährung: Tritt nach der streng fruktosearmen Kost eine Besserung der Beschwerden ein, so kann mit der zweiten Phase begonnen werden. Fruktosehältige Lebensmittel (v.a. Obst und daraus hergestellte Produkte) sollen gezielt Schritt für Schritt auf ihre Verträglichkeit geprüft werden. Es ist nicht sinnvoll, eine bestimmte Fruktosemenge festzulegen, da jeder eine unterschiedliche Verträglichkeit hat.
Ernährungstherapie
9
Richtig essen kann Spaßmachen!
Einflussfaktoren
DarmfloraDie Zusammensetzung der Darmflora spielt eine ent- scheidende Rolle dabei, ob eine Fruktosemalabsorp-tion zu Beschwerden führt oder nicht. Dauernd erhöhte Fruchtzuckerzufuhr führt dazu, dass fruchtzucker-spaltende Fäulnisbakterien vermehrt gebildet werden. Diese Bakterien produzieren Gase und kurzkettige Fettsäuren, die Beschwerden hervorrufen können. Betroffene können selbst durch kurze Fastenperioden dieDarmfloradramatischverändern.Daherempfiehltes sich, bei Verschlechterung der Symptome für 1-2 Wochen wieder eine streng fruktosearme Diät einzuhalten, damit sichdieDarmfloraerholenkann.
BewegungDass regelmäßige Bewegung positiv auf die Darmmotorik wirkt, ist generell bekannt. Bei der Fruktosemalabsorption sollte man diesen Effekt nutzen, da es durch die Bewegung zu einem regelmäßigeren und besseren Weitertransport des Darminhaltes und damit zu weniger Gärungsprozessen, Blähungen und Bauchschmerzen kommt.
DarmmassagenWichtig ist es, dass die Massage im Uhrzeigersinn durchgeführt wird. Positiv wirkt sich auch eine gut trainierte Bauchmuskulatur aus.
Gut gekaut ist halb verdautLassen Sie sich beim Essen Zeit und speicheln Sie die Nahrung richtig gut ein. Wie lange die Nahrung im Magen liegt, hängt auch davon ab, wie gut die Nahrung bereits im Mund zerkleinert wurde. Auch die Art der Speisen spielt dabei eine Rolle.
Viel trinkenEine ausreichende Trinkmenge von Wasser und Tee lindert die Beschwerden, außerdem besitzt heißes Wasser eine leicht anregende und krampflösende Wirkung aufdie Darmmotorik. Bessern sich Ihre Beschwerden nach Einhalten der genannten Richtlinien nicht nach kurzer Zeit, können weitere Störungen vorhanden sein. So z.B. eine Laktoseintoleranz, die auf dem gleichen Weg wie die Fruktosemalabsorption diagnostiziert werden kann.
8
Prüfen Sie die Zutatenliste bei
verpacktenLebensmitteln!
Praktisches Vorgehen & Einflussfaktoren
Praktisches Vorgehen Es sollten in erster Linie stark fruktosehältige Lebensmittel gemieden werden.Die Fruktoseaufnahme kann durch die Gabe von Trauben- zucker (z.B. Dextropur) verbessert werden. Das heißt, wenn man etwas Fruktosehältiges isst, gibt man etwas Traubenzucker dazu, z.B. bei Kompott, Fruchtmus, … Häufig wird Fruktose besser vertragen, wenn sie nach einer reichhaltigen Mahlzeit verzehrt wird (z.B. als Dessert – verlangsamt die Magenentleerung). Lebensmittel mit Fruktose sollten langsam gegessen werden (Saft nicht auf einmal trinken!).Fruchtsirupe werden aufgrund ihres hohen Zuckerge- haltes auch ohne zusätzliche Gabe von Traubenzucker gut vertragen.Bei verpackten Lebensmitteln sollte die Zutatenliste auf Zuckeraustauschstoffe genau überprüft werden.Sehr ballaststoffreiche Lebensmittel, wie grobe Vollkorn- produkte, blähende Gemüsesorten und Hülsenfrüchte können die Beschwerden verstärken.
Weitere Einflussfaktoren Menge Die auf einmal verzehrte Menge an Fruchtzucker ist von großer Bedeutung. Fruchtzucker in geringen Mengen über den Tag verteilt wird besser vertragen als eine große Menge in kurzer Zeit. Kombination mit anderen Lebensmitteln Fruchtzucker in Kombination mit anderen Nahrungs- mittelbestandteilen, die die Fruktoseresorption hemmen (z.B. Sorbit) bzw. Blähungen fördern (z.B. Ballaststoffe, Kohlensäure;), führen zueiner erhöhtenEmpfindlichkeit gegenüber Fruchtzucker. Die Kombination von Frucht- zucker mit resorptionsfördernden Nahrungsmittel- bestandteilen (z.B. Traubenzucker) führt zu einer besseren Verträglichkeit von Fruktose.
5
Streng fruktosearme Kost
GÜNSTIG
Wasser, stilles Mineralwasser;
Tees, Kräutertees (z.B. Melisse, Pfefferminze, Anis, Fenchel, Kümmel, Käsepappel);
Dicksäfte stark verdünnt
Kaffee
UNGÜNSTIG
Fruchtsäfte, Light- und Diät- getränke (mit Sorbit und Fruktose – siehe Etikette), Diabetikersäfte;
Früchtetee
Liköre, Bier, Wein;
GETRÄNKE
GÜNSTIG
Kartoffeln
Mais, Reis, Hirse, Hafer, Roggen, Weizen und daraus hergestellte Speisen;
Teigwaren, Spätzle, Nockerl;
Reiswaffeln, Brot, Semmeln;
UNGÜNSTIG
Wegen des hohen Ballaststoff- gehaltes: Vollkornprodukte
BEILAGEN
GÜNSTIG
1 Portion Marmelade zu 25 g
UNGÜNSTIG
Alle Obstsorten und Trocken- früchte
OBST
GÜNSTIG
Diverse Blattsalate
Karotten, Tomaten, Spinat, Mangold, Kürbis, Zucchini, Fenchel, Sellerie, etc.
UNGÜNSTIG
Wegen des hohen Ballaststoff- gehaltes: Kraut- und Kohlgemüse, Bohnen, Linsen, Zwiebel, Lauch, Sauerkraut, Rohkost, Gurke, Kohlrabi,Fisolen,Karfiol, Artischocken, Erdnüsse;
GEMÜSE
6
Streng fruktosearme Kost
GÜNSTIG
Alle Fleischsorten und Wurst- sorten;
Alle Fischsorten
UNGÜNSTIG
FLEISCH & FISCH
GÜNSTIG
Topfen, Hüttenkäse, Schnittkäse, Streichkäse;
Milchprodukte ohne Fruchtzusätze
UNGÜNSTIG
Diabetikerjogurt, Milchprodukte mit Fruchtzusätzen;
MILCHPRODUKTE
GÜNSTIG
Essigessenz und Weinessig verdünnt
UNGÜNSTIG
Mostessig, Apfelessig;
ESSIG
GÜNSTIG
Alle Zubereitungsarten
UNGÜNSTIG
EIER
GÜNSTIG
Haushaltszucker mit Trauben- zucker (Dextropur) mischen;Glukosesirup, künstlicher Süßstoff;
UNGÜNSTIG
Fruchtzucker, Honig, Diabetiker- zucker (Sorbit, Xylit, Mannit, Maltit), Fruktosesirup;
Diabetikerprodukte, zuckerfreier Kaugummi, Müsliriegel;
ZUCKER / HONIG / SÜSSWAREN
7
Zusätzlich können Sie jetzt folgende Lebensmittel je nach individueller Verträglichkeit in Ihren Speiseplan einbauen:
Fruktoseangepasste Langzeiternährung
GÜNSTIG
Brokkoli, Fisolen, Erbsen, Champignons, Tomaten, Schalotten, Zwiebel, Knoblauch, Oliven grün, ...
Zuckermais in kleinen Mengen
UNGÜNSTIG
Wegen des hohen Ballaststoff- gehaltes: Kraut- und Kohlgemüse, Bohnen, Linsen, Sauerkraut, Sojabohnen, Erdnüsse;
GEMÜSE
GÜNSTIG
Fein vermahlene Vollkornprodukte
UNGÜNSTIG
Grobe VollkornprodukteBallast- stoffe
BEILAGEN
GÜNSTIG
Je nach Verträglichkeit: Bananen, Kiwis, Beeren, Orangen, Mandarinen, Grapefruits, Melonen, Zitronen, Kirschen, Zwetschken, Papaya, Kompott, Obstkonserven;
UNGÜNSTIG
Äpfel,Birnen,Pflaumen,Pfirsiche, Marillen, Ringlotten, Trocken- früchte;
OBST
© 2
009
Jupi
terIm
ages
Cor
pora
tion
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Streng fruktosearme Kost
GÜNSTIG
Alle Fleischsorten und Wurst- sorten;
Alle Fischsorten
UNGÜNSTIG
FLEISCH & FISCH
GÜNSTIG
Topfen, Hüttenkäse, Schnittkäse, Streichkäse;
Milchprodukte ohne Fruchtzusätze
UNGÜNSTIG
Diabetikerjogurt, Milchprodukte mit Fruchtzusätzen;
MILCHPRODUKTE
GÜNSTIG
Essigessenz und Weinessig verdünnt
UNGÜNSTIG
Mostessig, Apfelessig;
ESSIG
GÜNSTIG
Alle Zubereitungsarten
UNGÜNSTIG
EIER
GÜNSTIG
Haushaltszucker mit Trauben- zucker (Dextropur) mischen;Glukosesirup, künstlicher Süßstoff;
UNGÜNSTIG
Fruchtzucker, Honig, Diabetiker- zucker (Sorbit, Xylit, Mannit, Maltit), Fruktosesirup;
Diabetikerprodukte, zuckerfreier Kaugummi, Müsliriegel;
ZUCKER / HONIG / SÜSSWAREN
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Zusätzlich können Sie jetzt folgende Lebensmittel je nach individueller Verträglichkeit in Ihren Speiseplan einbauen:
Fruktoseangepasste Langzeiternährung
GÜNSTIG
Brokkoli, Fisolen, Erbsen, Champignons, Tomaten, Schalotten, Zwiebel, Knoblauch, Oliven grün, ...
Zuckermais in kleinen Mengen
UNGÜNSTIG
Wegen des hohen Ballaststoff- gehaltes: Kraut- und Kohlgemüse, Bohnen, Linsen, Sauerkraut, Sojabohnen, Erdnüsse;
GEMÜSE
GÜNSTIG
Fein vermahlene Vollkornprodukte
UNGÜNSTIG
Grobe VollkornprodukteBallast- stoffe
BEILAGEN
GÜNSTIG
Je nach Verträglichkeit: Bananen, Kiwis, Beeren, Orangen, Mandarinen, Grapefruits, Melonen, Zitronen, Kirschen, Zwetschken, Papaya, Kompott, Obstkonserven;
UNGÜNSTIG
Äpfel,Birnen,Pflaumen,Pfirsiche, Marillen, Ringlotten, Trocken- früchte;
OBST
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Jupi
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Prüfen Sie die Zutatenliste bei
verpacktenLebensmitteln!
Praktisches Vorgehen & Einflussfaktoren
Praktisches Vorgehen Es sollten in erster Linie stark fruktosehältige Lebensmittel gemieden werden.Die Fruktoseaufnahme kann durch die Gabe von Trauben- zucker (z.B. Dextropur) verbessert werden. Das heißt, wenn man etwas Fruktosehältiges isst, gibt man etwas Traubenzucker dazu, z.B. bei Kompott, Fruchtmus, … Häufig wird Fruktose besser vertragen, wenn sie nach einer reichhaltigen Mahlzeit verzehrt wird (z.B. als Dessert – verlangsamt die Magenentleerung). Lebensmittel mit Fruktose sollten langsam gegessen werden (Saft nicht auf einmal trinken!).Fruchtsirupe werden aufgrund ihres hohen Zuckerge- haltes auch ohne zusätzliche Gabe von Traubenzucker gut vertragen.Bei verpackten Lebensmitteln sollte die Zutatenliste auf Zuckeraustauschstoffe genau überprüft werden.Sehr ballaststoffreiche Lebensmittel, wie grobe Vollkorn- produkte, blähende Gemüsesorten und Hülsenfrüchte können die Beschwerden verstärken.
Weitere Einflussfaktoren Menge Die auf einmal verzehrte Menge an Fruchtzucker ist von großer Bedeutung. Fruchtzucker in geringen Mengen über den Tag verteilt wird besser vertragen als eine große Menge in kurzer Zeit. Kombination mit anderen Lebensmitteln Fruchtzucker in Kombination mit anderen Nahrungs- mittelbestandteilen, die die Fruktoseresorption hemmen (z.B. Sorbit) bzw. Blähungen fördern (z.B. Ballaststoffe, Kohlensäure;), führen zueiner erhöhtenEmpfindlichkeit gegenüber Fruchtzucker. Die Kombination von Frucht- zucker mit resorptionsfördernden Nahrungsmittel- bestandteilen (z.B. Traubenzucker) führt zu einer besseren Verträglichkeit von Fruktose.
5
Streng fruktosearme Kost
GÜNSTIG
Wasser, stilles Mineralwasser;
Tees, Kräutertees (z.B. Melisse, Pfefferminze, Anis, Fenchel, Kümmel, Käsepappel);
Dicksäfte stark verdünnt
Kaffee
UNGÜNSTIG
Fruchtsäfte, Light- und Diät- getränke (mit Sorbit und Fruktose – siehe Etikette), Diabetikersäfte;
Früchtetee
Liköre, Bier, Wein;
GETRÄNKE
GÜNSTIG
Kartoffeln
Mais, Reis, Hirse, Hafer, Roggen, Weizen und daraus hergestellte Speisen;
Teigwaren, Spätzle, Nockerl;
Reiswaffeln, Brot, Semmeln;
UNGÜNSTIG
Wegen des hohen Ballaststoff- gehaltes: Vollkornprodukte
BEILAGEN
GÜNSTIG
1 Portion Marmelade zu 25 g
UNGÜNSTIG
Alle Obstsorten und Trocken- früchte
OBST
GÜNSTIG
Diverse Blattsalate
Karotten, Tomaten, Spinat, Mangold, Kürbis, Zucchini, Fenchel, Sellerie, etc.
UNGÜNSTIG
Wegen des hohen Ballaststoff- gehaltes: Kraut- und Kohlgemüse, Bohnen, Linsen, Zwiebel, Lauch, Sauerkraut, Rohkost, Gurke, Kohlrabi,Fisolen,Karfiol, Artischocken, Erdnüsse;
GEMÜSE
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Zuckeraus-tauschstoffe
meiden!
ErnährungstherapieDie Fruktosemalabsorption kann durch eine fruktosearme Kost behandelt werden – d.h. Obstsorten, getrocknete Früchte, Obstsäfte, Honig und Diabetikerprodukten ver- meiden.
Weiters müssen auch alle Zuckeraustauschstoffe gemieden werden:
Sorbit (E 420, 432-436) Vor allem in Kern- und Steinobst, Diabetikerprodukten (Marmelade, Kekse, Konfekt, Zuckerl, …), einigen Light- Getränken, Brausepräparaten (z.B. Multivitaminbrause- tabletten), Arzneimittel (Trägerstoff), Bier enthalten – blockiert vorübergehend die Aufnahme von Fruchtzucker. Xylit (E 967) oder Isomalt (E 953) sind in zuckerfreien Süßigkeiten wie z.B. Kaugummi und Zuckerln enthalten. Mannit (E 421) oder Maltit (E 965) sind in Diabetikerprodukten enthalten.
Die Ernährungstherapie sollte sich nach den individuellen Symptomen richten. Sie erfolgt in zwei Schritten:
1. Zeitlich begrenzte, streng fruktosearme Kost: Diese Einstiegskost sollte 2-3 Wochen dauern. Zusätzlich zu Fruchtzucker sollten auch einige Gemüsesorten und Zuckeraustauschstoffe gemieden werden (siehe nach- folgende Liste – Seite 5).
2. Fruktoseangepasste Langzeiternährung: Tritt nach der streng fruktosearmen Kost eine Besserung der Beschwerden ein, so kann mit der zweiten Phase begonnen werden. Fruktosehältige Lebensmittel (v.a. Obst und daraus hergestellte Produkte) sollen gezielt Schritt für Schritt auf ihre Verträglichkeit geprüft werden. Es ist nicht sinnvoll, eine bestimmte Fruktosemenge festzulegen, da jeder eine unterschiedliche Verträglichkeit hat.
Ernährungstherapie
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Richtig essen kann Spaßmachen!
Einflussfaktoren
DarmfloraDie Zusammensetzung der Darmflora spielt eine ent- scheidende Rolle dabei, ob eine Fruktosemalabsorp-tion zu Beschwerden führt oder nicht. Dauernd erhöhte Fruchtzuckerzufuhr führt dazu, dass fruchtzucker-spaltende Fäulnisbakterien vermehrt gebildet werden. Diese Bakterien produzieren Gase und kurzkettige Fettsäuren, die Beschwerden hervorrufen können. Betroffene können selbst durch kurze Fastenperioden dieDarmfloradramatischverändern.Daherempfiehltes sich, bei Verschlechterung der Symptome für 1-2 Wochen wieder eine streng fruktosearme Diät einzuhalten, damit sichdieDarmfloraerholenkann.
BewegungDass regelmäßige Bewegung positiv auf die Darmmotorik wirkt, ist generell bekannt. Bei der Fruktosemalabsorption sollte man diesen Effekt nutzen, da es durch die Bewegung zu einem regelmäßigeren und besseren Weitertransport des Darminhaltes und damit zu weniger Gärungsprozessen, Blähungen und Bauchschmerzen kommt.
DarmmassagenWichtig ist es, dass die Massage im Uhrzeigersinn durchgeführt wird. Positiv wirkt sich auch eine gut trainierte Bauchmuskulatur aus.
Gut gekaut ist halb verdautLassen Sie sich beim Essen Zeit und speicheln Sie die Nahrung richtig gut ein. Wie lange die Nahrung im Magen liegt, hängt auch davon ab, wie gut die Nahrung bereits im Mund zerkleinert wurde. Auch die Art der Speisen spielt dabei eine Rolle.
Viel trinkenEine ausreichende Trinkmenge von Wasser und Tee lindert die Beschwerden, außerdem besitzt heißes Wasser eine leicht anregende und krampflösende Wirkung aufdie Darmmotorik. Bessern sich Ihre Beschwerden nach Einhalten der genannten Richtlinien nicht nach kurzer Zeit, können weitere Störungen vorhanden sein. So z.B. eine Laktoseintoleranz, die auf dem gleichen Weg wie die Fruktosemalabsorption diagnostiziert werden kann.
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Eine aus-gewogene
und gesunde Ernährungreduziert
deutlich dieBeschwerden!
Die Ernährungspyramide baut aufBasis Ihrer Ernährung sollte aber auf jeden Fall die „Gesunde Ernährung“sein,diedurchdieErnährungspyramidegrafisch dargestellt wird: Maximal 2-3 kleine Fleischportionen pro Woche oder ersatzweise Wurst Mindestens 1x wöchentlich Fisch Obst je nach Verträglichkeit, wenn möglich täglich Täglich mindestens 2x Gemüse und 1x Salat Täglich Milchprodukte AusreichendTrinkflüssigkeit(1,5l)
Lebensmittel, die sich in der Pyramide weiter unten befin-den, sollten Sie öfter zu sich nehmen.
Lebensmittel, die sich in der Pyramide weiter oben befin-den, sollten Sie seltener zu sich nehmen.
Die Ernährungspyramide baut auf
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Warum eine Frucktzucker-unverträglich-
keit besteht und woran man sie
erkennt ...
Fruktosemalabsorption
Fruktosemalabsorption= eine Fruchtzuckerunverträglichkeit
Die Ursache der Fruchtzuckerunverträglichkeit ist eine ein-geschränkte Aufnahme des Fruchtzuckers (Fruktose) über die Dünndarmwand. Dadurch gelangt der nicht aufgenommene Fruchtzucker in den Dickdarm, wo er von Darmbakterien zersetzt wird. Es kommt zu Gärungsprozessen, wobei Gase (Kohlendioxid und Wasserstoff) und kurzkettige Fettsäuren entstehen, welche zu heftigen Beschwerden führen können. Die Störung in der Fruchtzuckeraufnahme kann angeboren oder später erworben sein.Die Fruktosemalabsorption ist nicht mit der hereditären (erbli-chen) Fruktoseintoleranz zu verwechseln! Es handelt sich hi-erbei um zwei völlig verschiedene Krankheitsbilder, die nichts miteinander zu tun haben.Bei der Fruktoseintoleranz besteht ein angeborener Mangel des Enzyms Fructose-1-phosphat-Aldolase, auch Aldolase B genannt. Durch die Aufnahme von Fruktose kommt es zur Anhäufung toxischer Stoffwechselprodukte in der Leber und infolgedessen zur Schädigung der Leber, der Nieren und zur Unterzuckerung (Hypoglykämie).
Symptome Blähungen, Völlegefühl Aufstoßen, Sodbrennen, Übelkeit Bauchschmerzen oder Krämpfe Durchfall aber auch Verstopfung Depressionen
DiagnostikDurch einen H2-Atemtest kann die Diagnose gestellt werden.
VorkommenObst und daraus hergestellte Produkte z.B. Obstsäfte, Dörr-obst, Marmeladen, Kompotte, Honig, Diabetikerprodukte, präbiotische Lebensmittel, Süßigkeiten, Wellnessgetränke, Fertigprodukte mit der Aufschrift “kristallzuckerfrei”, Soft Drinks (z.B. Cola – Malzsirup hat einen hohen Gehalt an Fruktose), …
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Vorwort
Liebe Patientinnenund Patienten,
getreu dem Motto unseres Hauses „Wir sind um Sie besorgt“ haben die Diätologinnen unserer sieben Unfallkranken-häuser und vier Rehabilitationszentren unter der Leitung von Frau Katrin Wittmann eine Reihe von Broschüren zur richtigen Ernährung erarbeitet.
Diese „Ratgeber” sind übersichtlich und gut verständlich auf- gebaut, damit Sie den optimalen Nutzen daraus ziehen können.
Aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse wissen wir heute, dass die richtige Ernährung einerseits einen wesentlichen Beitrag zur Vorbeugung von Krankheiten und andererseits auch zur schnelleren Genesung im Krankheitsfall oder nach Verletzungen, die einen stationären Aufenthalt nach sich ziehen, leistet.
Mit den „Ratgebern” legen wir einen wichtigen Grund- stein für Ihre gesundheitliche Entwicklung und schließen zugleich eine Lücke betreffend der gesunden Ernährung in unseren Einrichtungen.
Prof. Dr. Hartmut PelinkaÄrztlicher Direktor der AUVA
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Weitere Informationen über Ernährung ...
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Ernährung bei Übergewicht
Ernährung bei Hyperurikämie und Gicht
Ernährung bei Hyperlipidämie
Ernährung bei Metabolischem Syndrom
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Leichte Vollkost
Ernährung bei Schluckstörungen
ErnährungbeiReflux
Ernährung bei Divertikulose und Divertikulitis
Ernährung bei Durchfall
Ernährung bei Laktoseintoleranz
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Ernährung bei Histaminintoleranz
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ImpressumMedieninhaber, Herausgeber und Hersteller:AUVA, Allgemeine Unfallversicherungsanstalt,Adalbert-Stifter-Straße 65, 1201 Wien
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort 2
Fruktosemalabsorption 3
Ernährungstherapie 4
Streng fruktosearme Kost 5
Fruktoseangepasste Langzeiternährung 7
Praktisches Vorgehen und Einflussfaktoren 8
Die Ernährungspyramide baut auf 10
Weitere Informationen über Ernährung ... 11
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- in den Unfallkrankenhäusern:UKH Lorenz BöhlerDonaueschingenstraße 13, 1200 WienTelefon +43 1 331 10-672
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UKH GrazGöstinger Straße 24, 8021 GrazTelefon +43 316 505-3220
UKH Kalwang8775 Kalwang 1, SteiermarkTelefon +43 3846 86 66-235
UKH KlagenfurtWaidmannsdorfer Straße 35, 9020 Klagenfurt am WörtherseeTelefon +43 463 58 90-1049
UKH LinzGarnisonstraße 7, 4017 LinzTelefon +43 732 69 20-1545
UKH SalzburgDr. Franz-Rehrl-Platz 5, 5010 SalzburgTelefon +43 662 65 80-2386
- in den Rehabilitationszentren:RZ HäringSchönau 150, 6323 Bad HäringTelefon +43 5332 790-1160
RZ MeidlingKöglergasse 2a, 1120 WienTelefon +43 1 601 50-73720
Rehabilitationsklinik TobelbadDr. Georg-Neubauer-Straße 6, 8144 Tobelbad bei GrazTelefon +43 3136 525 71-6432
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