TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN
FAKULTÄT FÜR FINANZ -UND VERSICHERUNGSMATHEMATIK
The Capital Asset PricingModell
________________________________________________________________________________
Seminararbeit
Abgabedatum: 28.02.2017
____________________________________________________________________
Name: Buket Günes
Adresse: Friedmanngasse 28, 1160 Wien
Geburtsdatum: 18.10.1986
Matrikel Nummer: 0519112
email: [email protected]
Betreuer: Associate Prof. Dipl. -Ing. Dr.techn Stefan Gerhold
1
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung 3
2. Einführung 4
2.1 Geschichte 4
2.2 Erwartungsnutzentheorie & CAPM Überblick (Portfoliotheorie) 5
2.3 Was für eine Rolle hat Bernoulli Prinzip im Portfoliotheorie? 6
2.4 Die intensive Nutzung der Portfoliotheorie& CAPM unter Praktikern 6
3. Portfoliotheorie 7
3.1 Grundlagen 7
3.2 Die Effizienzkurve und Kapitalmarktlinie 9
3.3 Die Portfoliovarianz 11
4. CAPM – Preismodell für Kapitalgüter 17
4.1 Grundlagen 17
4.2 Risikounterscheidung 19
4.3 Fama – French – Dreifaktorenmodell 20
5. Quellen 21
2
1. Einleitung
In folgender Seminararbeit befasse ich mich mit dem Buch „Capital Asset Pricing
Model“ von Levy. Hierbei werde ich auf ein paar der im Buch vorgestellten
Thematiken genauer eingehen, da diese nach wie vor in der modernen
Finanzwissenschaft eine wesentliche Rolle spielen.
Das Capital Asset Pricing Model ist eine Vorgehensweise, welche von Anlegern
sowie auch von Theoretikern angewandt wird, um Wertpapiere möglichst effizient
und risikolos anlegen zu können.
Weiters befassen wir uns auch mit der Portfoliotheorie, welche ein Teilgebiet des
CAPM darstellt beziehungsweise als sein Vorgänger maßgeblich zur Entwicklung
dessen beigetragen hat.
Jedoch wird dieses Modell ein paar Jahre später von Eugene Fama und Kenneth
French stark kritisiert und im Zuge dessen „weiterentwickelt“ wodurch das
sogenannte „Fama-French-Dreifaktorenmodell“ entstand.
Dieses Modell wurde ebenfalls wieder weiterentwickelt wodurch infolge auch ein
Vierfaktorenmodell und ein Fünffaktorenmodell entstanden.
Trotz aller existierenden „revolutionierten“ Modelle wird das Basismodel (CAPM)
immer noch von sehr vielen Theoretikern (Universitäten) und Praktikern (Anlegern)
verwendet.
Das Ziel meiner Arbeit ist es, Ihnen einen guten Überblick beziehungsweise
Ausschnitt dieses sehr komplexen Themas vorzustellen, ohne sich dabei zuviel in
Details zu verlieren.
Meine Erkenntnisse über die hier vorgestellten Themen erlangte ich hauptsächlich
über Literaturstudien, welche sich sowohl auf schriftliche als auch auf mündliche
Quellen beziehen.
Um eine optimale Erhöhung der Verständnisquote zu erreichen, verwende ich
einige Visuelle bzw. grafische Darstellungen wie Diagramme.
Ich hoffe hiermit ihr Interesse geweckt zu haben und wünsche Ihnen viel Spaß bei
folgender Seminararbeit.
3
2. Einführung
2.1 Geschichte
Das moderne Finanzwesen wurde im 20Jhd. revolutioniert. Der Durchbruch der
Portfoliotheorie wurde 1952 in Form eines Artikels (Mittelwert-Varianz) von
Markowitz veröffentlicht.
Im Jahr 1964 erschienen die nächsten drei revolutionären Artikel über
Portfoliotheorie von Sharpe, Lintner und Black.
Sharpe und Lintner entwickelten das Capital Asset Pricing Modell (CAPM)
Dieses Buch fokussiert die Schwerpunkte Portfoliotheorie und CAPM
Kahneman veröffentlichte 1979 PT
Sämtliche dieser neu veröffentlichten Theorien fanden ihre Kritiker, wobei Famer
und French die Führung übernahmen (empirische Studien 1992).
Trotz heftiger Kritiken finden diese Theorien bis heute sowohl theoretische (Studien)
als auch praktische (Investoren) Anwendungen.
Harry Markowitz und Wiliam Sharpe erhielten im Jahr 1990 den
Wirtschaftsnobelpreis für die Entwicklung des Erwartungsnutzenprinzip und CAPM.
2002 erhielt der Herr Daniel Kahneman denselben Preis (basierend auf der
Grundlage von Markowitz) für die Entwicklung der Prospekttheorie. Diese
widersprach allerdings der Theorie von Markowitz und Sharpe!
In den weitern Kapiteln werden wir die empirischen und theoretischen Kritiken
gegenüberPortfoliotheorie und CAPM erläutern.
CAPM wird empirisch abgelehnt, da der Risikoindex BETA nicht die
Querschnittvariabilität von Erträgen erläutert.
4
2.2 Erwartungsnutzentheorie & CAPM Überblick (Portfoliotheorie)
1. Begriff: Entscheidungsprinzip bei Risiko
2. Darstellung: Nach dem Bernoulli-Prinzip wird eine Entscheidung in zwei Schritten
getroffen. Im ersten Schritt werden die subjektiven Nutzenvorstellungen des
Entscheiders in Form einer Nutzenfunktion ermittelt (Bernoulli-Befragung). Im
zweiten Schritt wird die Alternativenwahl getroffen, indem die Alternative mit dem
höchsten Erwartungswert des Nutzens gewählt wird. Der Präferenzwert einer
Alternative entspricht damit nach dem Bernoulli-Prinzip dem Erwartungswert des
Nutzens der Ergebnisse der Alternative. Das Bernoulli-Prinzip wird daher auch als
Erwartungsnutzentheorie bezeichnet.
Für die Präferenzfunktion Φ gilt:
Dabei bezeichnet Aa eine Alternative a, die zu den möglichen Ergebnissen xa führt,
w(xa) die Eintrittswahrscheinlichkeit eines konkreten Ergebnisses xa und U(xa) den
Nutzenwert dieses Ergebnisses.
Die Entscheidungsregel lautet:
5
2.3 Was für eine Rolle hat Bernoulli Prinzip im Portfoliotheorie?
Die Portfoliotheorie gehört nach moderner Lesart zu den sogenannten
"quantitativen Methoden des Wertpapiermanagements". Unter den zahlreichen
Möglichkeiten der Risikoerfassung greift die Portfoliotheorie auf ein
Entscheidungsprinzip unter Unsicherheit zurück, das mit dem Namen μ/σ-Prinzip
(Erwartungswert-Streuungsregel) in das akademische Schrifttum eingegangen ist.
Erst unter der Annahme nämlich, dass sich das Risiko einer Investition quantitativ
präzise ermitteln lässt und, wie weiter angenommen, in der Standardabweichung
(σ) der Renditen um den Erwartungswert (μ) ihrer als bekannt vorausgesetzten
Renditeverteilung zu messen sei, wird eine methodische Annäherung an einen
Lösungsansatz in der Frage der optimalen Portefeuillebildung überhaupt
ermöglicht. Die Begründung warum CAPM und die Portfoliotheorie in den
nächsten Jahren, trotz aller Kritiken weiterhin in Verwendung bleiben werden:
Zunächst wird erklärt, dass die Portfoliotheorie und CAPM nicht empirisch
(wissenschaftlich bewiesen) mit Ex-ante-Parametern (aus früherer Sicht gesehen)
verworfen werden können. Zweitens zeigen wir, dass die Portfoliotheorie und die
CAPM mit der modifizierten Version des PT, der CPT koexistieren können.
2.4 Die intensive Nutzung der Portfoliotheorie& CAPM unter Praktikern
In diesem Kapitel zeigen wird wie weit verbreitet CAPM und Portfoliotheorie benutzt werden.
CAPM Alpha und Beta sind wichtige Investment Tools.
Sharpe realisiert die technische Schwierigkeit bei der Handhabung vieler
Vermögenswerte und schlägt daher das Single Index Model (SIM) vor, das die
Investitionsdiversifizierung erleichtert, wenn es um eine relativ große Anzahl von
Vermögenswerten geht. Darüber hinaus ist es bekannt, dass "ein wenig
Diversifizierung(Ausweitung von Wahlmöglichkeiten) geht ein langer Weg"; Daher
werden die meisten risikomindernden Vorteile mit nur wenigen Vermögenswerten
erzielt.
6
3. Portfoliotheorie
3.1 Grundlagen
In der modernen Portfoliotheorie steht nicht die einzelne Anlage im Mittelpunkt der
Analyse, sondern die Interaktion (also das Zusammenspiel der Eigenschaften
mehrerer Anlagen). Harry Markowitz untersuchte dies im Jahr 1952 und gilt als der
Begründer der modernen Portfoliotheorie und wurde dafür 1990 mit dem
Nobelpreis für Ökonomie ausgezeichnet. Im Wesentlichen beruhen dabei seine
Überlegungen auf den Annahmen das erwarteter Ertrag und Risiko der Anlage die
für das Portfolio einzigen relevanten Optimierungsparameter darstellen und der
Investor risikoavers (risikoscheu) ist und sich rational verhält.
Grafisch dargestellt, das Risiko definiert als Volatilität (Standardabweichung) ist hier
auf der x -Achse und erwartete Rendite auf der y – Achse abgebildet.
Anlage B ist für einen rational denkenden Investor uninteressant, das sie bei
gleichen erwarteten Ertrag ein höheres Risiko als die Anlage A aufweist.
Hingegen kann Anlage C durchaus Interessant sein, da das höhere Risiko im
verglich zu A mit einem höheren erwarteten Ertrag belohnt wird.
Von zentraler Bedeutung für die Portfoliotheorie ist nun aber die bereits erwähnte
Interaktion zwischen den einzelnen Anlagen welche im Vorliegenden Kontext
durch die Korrelation der Anlagerenditen quantifiziert wird. Dabei gilt folgender
Zusammenhang: Ein Korrelationskoeffizient von 1 bedeutet das ein perfekter
positiver Zusammenhang besteht. Steigt Anlage a um 10 % so steigt auch Anlage
B um 10%. -1 beschreibt den perfekten negativen Zusammenhang und bei 0
besteht überhaupt kein Zusammenhang zwischen den Auf und Ab der Renditen.
Die Korrelation beschreibt einen rein linearen statistischen Zusammenhang, das
heißt sie postuliert weder einen kausalen Zusammenhang, noch schließt sie
komplexere nicht-lineare Zusammenhänge zwischen den Merkmalen aus.
7
8
3.2 Die Effizienzkurve und Kapitalmarktlinie
Angenommen wir haben zwei Wertpapiere, zb zwei Aktien A und B.
Beide Aktien haben einen Erwartungswert und eine Standardabweichung (Risiko)
welches bei keiner der beiden Aktien 0 ist. Das Risiko einer jeden Aktie eines
risikobehafteten Wertpapiers sei echt größer als 0.
Man kann dann aus den Wertpapieren A und B ein Portfolio bilden, zb. 70% A –
30% B. Es gibt hierbei ein risikominimales Portfolio bei welchem die
Standardabweichung dann minimal ist.
Beim gleichen Risiko hat Aktie A den höheren Erwartungswert gegenüber der Aktie
B, was soviel bedeutet wie die Aktie A dominiert die Aktie B. Es werden also alle auf
der roten Linie i liegenden Punkte auf der gezeichneten Kurve von den auf der
grünen Linie liegenden Punkten dominiert. Die grüne Linie wird hierbei als die
sogenannte Effizienzlinie bezeichnet.
Die Linie der möglichen Portfolios umfasst zwar sowohl die grüne, als auch die
Rote Linie, allerdings werden wir nur noch die eben erklärte Effizienzlinie
betrachten. Jetzt nimmt man zusätzlich eine risikolose Anlage wie zb.
Staatsanleihen hinzu (rf).
In der sogenannten TOBIN-SEPARATION besagt nun:
Die Kapitalmarktlinie besteht aus dem risikolosen Wertpapier rf und den
risikobehafteten Wertpapieren (Aktien A und B). Daraus bildet man dann eine
Gerade welche als Tangente an der Effizienzkurve liegt. Die Kapitalmarktlinie ist
also eine Kombination zwischen der Rendite (Erwartungswert) und Risiko
(Standardabweichung).
Das Marktportfolio ist der sich ergebende Tangentialpunkt (M) aus der
Kapitalmarktlinie und der Effizienzlinie. Es wird also aus der Kombination der
risikofreudigen und risikoaversen Anlegern generiert. Nun gibt es 2 Möglichkeiten,
nämlich jene der Geldanlage und jene der Geldaufnahme. Bei beiden dieser
9
Möglichkeiten gibt es nun für die jeweiligen Anleger ein sogenanntes Nutzen-
Maximum welches auf der Nutzen-Indifferenzkurve bestimmt wird.
Zusammenfassung:
Die risikobehafteten Wertpapiere bzw. Aktien (Aktie A und Aktie B) werden in ein
Portfolio gemischt. Daraus ergibt sich die Linie der möglichen Portfolios
(Effizienzlinie) und die Linie der dominierten Portfolios. Dann kommt ein
risikounbehaftetes Wertpapier rf (Staatsanleihe) hinzu, welches die
Kapitalmarktlinie uns liefert. Dies ist die Verbindungslinie zwischen rf und dem
Tangentialpunkt (M). Danach erfolgt die TOBIN-SEPARATION, also das bestimmen
des Erwartungswertes der Marktportfolios (M) und das Bestimmen des
dazugehörigen Risikos. Danach entsteht eine Einigung zwischen den
risikofreudigen und risikoaversen Anlegern aus welcher sich dann das
Marktportfolio bildet. Daus entstehen wiederum verschiedene anlegerspezifische
Nutzen-Indifferenz-Kurven welche jeweils ein Nutzen-Maximum aufweisen, welches
pro Anleger die Beste Anlage bestimmt.
10
3.3 Die Portfoliovarianz
Mit einer steigenden Anzahl an Anlagen also einer zunehmenden Portfoliobreite,
sinkt das Portfoliorisiko. Es wird also quasi ein teil des Risikos vernichtet. Dies wird
auch als Diversifikationseffekt bezeichnet. Grund dafür ist die gegenseitige
Abhängigkeit der anlagen (das Korrelationselement) mit der steigenden Anzahl an
Anlagen im Portfolio zunehmend das Portfoliorisiko determiniert (verringert).
Dadurch verlieren also die Einzelrisiken wesentlich an Bedeutung.
In folgender Grafik wird nun zur Veranschaulichung dieses Effektes das Risiko (hier
als Varianz definiert) auf der y -Achse in Abhängigkeit zur Anzahl der einzelnen
Anlagen (welche auf der x-Achse abgebildet sind) gesetzt. Für eine Verinfachung
der Darstellung wird angenommen, das die einzelnen Anlagen immer Gleich
gewichtet sind, sprich bei zwei Anlagen beträgt der jeweilige Portfolioanteil 50%
bei zehn Anlagen entsprechend 10%. Die Standardabweichung soll für alle 20%
betragen. Die Varianz beträgt somit 0,04 und der Korrelationskoeffizient für alle
Anlagen beträgt 0,4.
Im wesentlichen kann man aus der Grafik nun 2 Erkenntnisse ablesen:
11
Das Gesamtrisiko (das Portfoliorisiko) sinkt mit zunehmender Breite des Portfolios,
dabei erfolt vorallem zum beginn ein relativ bedeutender Diversifikationseffekt.
So hat sich die Portfoliovarianz beim Korrelationskoeffizienten von 0,04 hier bereits
bei 6 Anlagen um die Hälfte verringert. Diese nimmt zwar auch danach noch ab,
der risikoverringernde Effekt verliert jedoch stark an Bedeutung. Letztlich bleibt ein
nicht diversifizierbares Risiko übrig. Dies wird als systematisches bzw. als Marktrisiko
bezeichnet.
Zweitens, das Gesamtrisiko wird zunehmend durch das Korrelationselement (also
die gegenseitigen Abhängigkeiten) determiniert. Das heißt, das Anlage spezifische
Risiko kann man mit zunehmender Portfoliogröße eliminieren. Dies wird als
unsystematisches Risiko oder Unternehmensspezifisches Risiko bezeichnet. Die
unsystematischen Risiken (z.B. ein fehlgeschlagenes Projekt oder ein
Managementfehler) lassen sich also weg diversifizieren. Den systematischen Risiken
(z.B. ein Konjunktureinbruch, ein unerwarteter Zinsanstieg) kann sich der Anleger
nicht entziehen. Die Übernahme nicht diversifizierbarer Risiken wird vom
Kapitalmarkt nicht entschädigt, hingegen erhält der Anleger eine Prämie für das
eingehen systematischer Risiken.
12
Nun werden wir näher auf die Berechnungen und Formel eingehen.
Die Stichworte sind hier:
a) Erwartete Portfoliorendite
b) Portfoliovarianz bzw. Standardabweichung
c) Kovarianz und Korrelation
d) Diversifikationseffekt Systematische / unsystematische Komponente
a) Erwartete Portfoliorendite:
Bei der Bestimmung der erwarteten Portfoliorendite werden die erwarteten
Renditen der einzelnen Anlagen mit deren Portfolioanteil gewichtet und dann
zusammengezählt, wobei x1 das Gewicht der erwarteten Rendite der Anlage eins
ist, x2 der zweiten usw. bis zu n-Anlagen.
Der Erwartungwert der Portfoliotheorie:
Der Erwartungswert der Portfoliotheorie µp entspricht den addierten
Erwartungswerten der
einzelnen Wertpapiere 1 (µ1) und 2 (µ1) multipliziert mit ihren Anteilen (x1 ; x2) im Portfolio.
µp = x1 · µ1 + x2 · µ2 Erwartungswert Anteil Wertpapier 1 Erwartungswert Anteil Wertpapier 2 Erwartungswertdes Portfolios am Portfolio Wertpapier 1 am Portfolio Wertpapier 2
µp = xi · µi
13
b) Portfoliovarianz bzw. Standartabweichung:
Etwas komplexer ist die Berechnung der Portfoliovarianz, denn neben der
gewichteten Varianz der einzelnen Anlagen (das Gewicht hier im Quadrat) kommt
ein weiteres Element hinzu, die gewichteten Kovarianzen. Dies ist ein Maß für die
Interaktion der einzelnen Anlagen.
Das Risiko (Standartabweichung) des Portfolios σp addiert sich NICHT nach ihrem
Anteil, da zusätzlich die Korrelation (Kovarianz) der Wertpapiere (ρ1,2)zu
berücksichtigen ist.
Die Varianz des Portfolios σp2 errechnet sich wie folgt:
σp2
= x12 · σ1
2 + x2
2 · σ22
Varianz des Anteil Varianz Anteil Varianz
Portfolios Wertpapier 12 Wertpapier 1 Wertpapier 22 Wertpapier 2
+ 2 · x1 · x2 · σ1 · σ2 · ρ1,2
Anteil Anteil Standardabw. Standardabw. Korrelations Wertpapier 1 Wertpapier 2 Wertpapier 1 Wertpapier 2 koeffizient
Die Standartabweichung (Risiko) des Portfolios ergiebt sich aus der Wurzel der
Varianz.
c) Kovarianz und Korrelation:
Die Kovarianz ist ein Zusammenhangsmaß zweier Merkmahle bzw. zweier
Zufallsvariablen in der Statistik. Mit Hilfe der Kovarianz kann also der monotone
Zusammenhang von zwei Zufallsvariablen wie z.B. x und y ermittelt werden. Wenn
die Kovarianz positiv ist, dann gehen hohe Werte der Zufallsvariable x mit hohen
Werten der Zufallsvariable y sowie niedrige Werte der Zufallsvariable x mit niedrigen
Werten der Zufallsvariable y einher. Bei einer negativen Kovarianz gehen hohe
Werte von x mit niedrigen Werten von y und niedrige Werte von x mit hohen
Werten von y einher. Bei einer Kovarianz von 0 besteht kein Zusammenhang
zwischen den beiden Zufallsvariablen.
14
• Die Formel zur Berechnung der Kovarianz lautet:
Der Korrelationskoeffizient:
Dieser normiert die Kovarianz, das heißt das der Wert der ausgerechneten
Korrelationskoeffizienten, welcher immer zwischen -1 und +1 liegt interpretiert
werden kann. Somit kann mithilfe des Korrelationskoeffizienten eine konkrete
Aussage über die Richtung und die Stärke des Zusammenhangs gemacht
werden .
Während mit Hilfe der Kovarianz lediglich ermittelt werden kann ob und welche
Zusammenhang, also positiv, negativ oder kein Zusammenhang besteht. Somit
stellt der Korrelationskoeffizient eine Art Erweiterung der Korrelation dar. Bei einem
Korrelationskoeffizienten von 0 ist kein linearer Zusammenhang gegeben, bei
einem Korrelationskoeffizienten zwischen 0 und 0,5 ist ein schwacher, bei einem
zwischen 0,5 und 0,8 ein mittlerer, bei einem zwischen 0,8 und 1 ein starker und
schließlich bei einem Koeffizienten von 1 ein perfekter linearer Zusammenhang
gegeben.
15
Der Korrelationskoeffizient stellt somit also einen Grad für den linearen
Zusammenhang dar. Die Formel zur Berechnung des Korrelationskoeffizienten
lautet:
sx... Standardabweichung von x
sy... Standardabweichung von y
Bei einer Korrelation von +1 ergibt sich folgende Grafik:
16
4. CAPM – Preismodell für Kapitalgüter
4.1 Grundlagen
Das Capital Asset Pricing Model (CAPM) ist ein Kapitalmarktgleichgewichtsmodel ,
das die Portfoliotheorie um die Frage erweitert, welcher Teil des Gesamtrisikos eines
Investitionsobjekts nicht durch Risikostreuung (Diversifikation) zu beseitigen ist und
erklärt, wie risikobehaftete Anlagemöglichkeiten im Kapitalmarkt bewertet
werden.
Das zentrale Ziel des CAPM (die Ermittlung der Rendite) kann mit der folgenden
Gleichung dargestellt werden:
Die Marktrisikoprämie ist die Differenz zwischen der Rendite des Marktportfolios (rM)
und dem risikolosen Zins (i). Der Ausdruck Beta mal rM abzüglich i, stellt somit den
unternehmensspezifischen Risikoaufschlag eines riskanten Wertpapiers dar.
17
Die CAPM Gleichung kann folgendermaßen grafisch dargestellt
werden:
Auf der y-Achse wird die erwartete Rendite der Eigenkapitalgeber und auf der x-
Achse das Risiko (auch als Sigma bezeichnet) dargestellt.
Die CAPM Gleichung ist eine steigende Gerade. Die Steigung der Geraden wird
dabei durch den BETA-Faktor bestimmt, somit gibt die CAPM Gleichung einen
linearen Zusammenhang zwischen Rendite und Risiko an. Der Schnittpunkt der
Geraden mit der y-Achse zeigt den risikolosen Zins i an.
Das bedeutet, das auch bei einem risikolosen Wertpapier eine Rendite und zwar in
Höhe des risikolosen Zinssatzes i erreicht wird. Folglich gibt die Differenz der beiden
Geraden den Risikoaufschlag wieder, der mit zunehmendem Risiko steigt.
18
4.2 Risikounterscheidung
Im CAPM wird systematischem und unsystematischem Risiko unterschieden.
a) Systematisches Risiko (Marktabhängiges Risiko):
Diese kann nicht durch Bildung eines optimalen Wertpapierportfolios durch
Diversifikation eliminiert werden. Das systematische Risiko wird mit Hilfe des Beta-
Faktors quantifiziert und durch eine Risikoprämie oder einen Risikoaufschlag
vergütet.
b) Unsystematisches Risiko (Unternehmensspezifisches Risiko):
Dieses kann durch Bildung eines optimalen Wertpapierportfolios mit verschiedenen
Wertpapieren durch Diversifikation eliminiert werden und wird daher bei der
Berechnung der erwarteten Rendite nicht berücksichtigt. Aus diesem Grund wird
dieses Risiko nicht in der Gleichung berücksichtig und auch nicht durch eine
Prämie oder eine Aufschlag vergütet. Das Risikomanagement eines Unternehmens
kann dem zu Folge auch nur auf das unsystematische Risiko Einfluss nehmen.
Der Kern des CAPM, das Model der Wertpapierlinie, beschreibt eine lineare
Abhängigkeit der zu erwartenden Rendite einer Kapitalanlage von nur einer
Risikoeinflussgröße (Ein-Faktor-Modell). Ziel ist es letztlich Gleichgewichtskurse für
einzelne riskante Anlagemöglichkeiten im Portfoliozusammenhang unter
Unsicherheit (Risiko) herzuleiten.
19
4.3 Fama – French – Dreifaktorenmodell
Es gibt ein Dreifaktorenmodell von Fama und French (1992) als Ersatz für CAPM,
welches am meisten empirisch kritisiert wurde. Sie behaupten, dass BETA keine
Erklärungskraft mehr hat.
Dieses Modell beinhaltet die folgenden drei erklärenden Variablen:
1. Beta
2. SMB - Eine Variable, die mit dem Größenunterschied der Firma zusammenhängt, wobei SMB für "kleine minus große" Unternehmensgröße steht.
3. HML - Eine Variable, die sich auf die Unterschiede im Buch- / Marktwert von Firmen bezieht, wobei HML für "hohe minus niedrige" Buch-zu-Markt-Werte steht.
Beta ist bei diesem Modell ein wichtige erklärende Variable, jedoch nicht die Hauptvariable (Kritikpunkt)!
r... Portfolio -oder Aktienrendite
Rf... risikofreier Zinssatz
Km... Rendite des Gesamtmarktes
SMB... “small minus big” Marktkapitalisierung
HML... “high minus low” Buch-Marktwert-Verhältnis
SMB und HML messen die Renditedifferenz zwischen kleinen und großen Aktien.
α ... Die unerklärte Differenz oder aktive Rendite
bs und bv … Sind geschätzte Werte mittels einer linearen Regression (positiv oder negativ)
20
5. Quellen
The Capital Asset Pricing Model in the 21st Century von Levy
https://www.google.at/search?q=capm&hl=de&biw=1280&bih=672&source=lnms&sa=X&ved=0ahUKEwjn6t2lqrHSAhVFkCwKHRfRB3UQ_AUIBSgA&dpr=1
https://www.google.at/?gws_rd=ssl#q=korrelation&*
https://www.google.at/?gws_rd=ssl#q=korrelationskoeffizient&*
https://www.google.at/?gws_rd=ssl#q=fama+french+3+factor+model&*
https://www.google.at/?gws_rd=ssl#q=portfoliotheorie&*
https://www.google.at/?gws_rd=ssl#q=capital+market+line&*
https://www.google.at/?gws_rd=ssl#q=effizienzkurve+markowitz&*
21