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2/2015 S I M i n t e r n a t i o n a l

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2/2015 S I M i n t e r n a t i o n a lJahresbericht 2014

n Judith JĂ€ggi, Direktorin ad interim bis Dezember 2014

Vor meiner RĂŒckkehr in die Schweiz habe ich mich oft gefragt, worauf ich mich da eingelassen habe, als ich fĂŒr die Vertretung des Direktors von SIM Schweiz zusagte. Meine zukĂŒnftigen Aufgaben konnte ich mir schlecht vorstellen. Dazu erhielt ich viele negative Reaktionen aus meinem Bekann-tenkreis, welche es nicht verstehen konnten, dass eine Ärztin dafĂŒr ins BĂŒro geholt werden sollte. In dieser Zeit las ich im 5. Buch Mose, 9.3a:

„ So wisse denn heute, dass der Herr, dein Gott, es ist, der vor dir hergeht, ein verzehrendes Feuer.“ Wow, ja auch heute, gerade an diesem Tag, geht Gott vor jedem von uns her. Und Er macht keine Fehler, wenn Er uns an einen Platz beruft. Diese Zusiche-rung gilt auch fĂŒr alle unsere Mitarbeiter im In- und Ausland.

Unsere Mitarbeiter im aktiven DienstAuch dieses Jahr haben wir wieder ein buntes Potpourri an Berichten aus aller Welt zusam-mengestellt. Viele unserer Langzeitmitarbeiter engagieren sich seit Jahren treu fĂŒr den Bau an Gottes Königreich. Auch wenn sie manch-mal nicht sehen, warum sie der Herr an den einen oder anderen Ort fĂŒhrt oder in die eine oder andere Situation. ER GEHT VORAN.

Unsere Kurzzeitmitarbeiter sind auch sehr geschĂ€tzt. Immer wieder hören wir von den EinsatzlĂ€ndern: „Schickt uns mehr solche jungen Menschen.“ Bei EinsĂ€tzen von wenigen Monaten geht es nicht primĂ€r um die konkrete Arbeitsleistung vor Ort, sondern um einen Einblick in den Missionsdienst und um per-sönliches Wachstum. Bei einer jungen Frau waren wir uns in der Kandidatenkommission nicht einig, ob sie wirklich reif fĂŒr einen solchen Einsatz war. Im Vertrauen auf Gott haben wir uns fĂŒr sie engagiert. Nicht nur die positiven Berichte vom Einsatzland haben uns gefreut und uns in unserer Entscheidung bestĂ€tigt, sondern auch ein Kommentar von Leuten ihrer Kirche. Sie hĂ€tten sie kaum wieder erkannt, so sehr habe sie sich verĂ€ndert. Als SIM wollen wir ins Leben von Menschen investieren, sei es in den EinsatzlĂ€n-dern oder in unsere eigenen Mitarbeiter.

SIM SchweizWie im letzten Jahresbericht erwĂ€hnt, stand das Jahr 2014 in der SIM Schweiz im Zeichen des Übergangs. Walter Diem nahm von Januar bis Mai eine Sabbatzeit und stieg dann in seine neue Aufgabe als Internationaler Vizedirektor mit Verantwortung fĂŒr Europa und Westafrika ein. Der Selek-tions- und Wahlprozess fĂŒr den neuen Direktor konnte im Sommer 2014 mit der Nomination von Leonhard Mutzner abgeschlossen werden. Ich bin Ende Dezember 2013 aus dem Niger zurĂŒckgekehrt, um Walter Diem wĂ€hrend seiner Sabbatzeit zu ersetzen und habe dann meinen Einsatz als Interimsdi-rektorin verlĂ€ngert, da mein Nachfolger erst ab Januar 2015 sein Amt antre-ten konnte.

Die Aufgaben in der SIM Schweiz stellten mich vor grosse Herausforderungen auf diversen Ebenen. ABER GOTT GING VORAN. Innerhalb von drei Wochen nach meiner RĂŒckkehr aus Afrika musste ich bereits voll funktionsfĂ€hig sein in der Schweizer Kultur. In relativ kurzer Zeit musste ich sehr vielfĂ€ltige Auf-gaben vor allem im Administrativ-, Personal- und Finanzbereich lernen. Da ich jemanden mit einer langjĂ€hrigen Routine ablöste, welcher das BĂŒro-Team zusammengehalten hatte, fi el meine Unerfahrenheit in vielen Bereichen noch mehr auf. Erst wenn man bei einem Haus den StĂŒtzpfeiler entfernt, sieht man ,wie viel oder wie wenig die anderen Mauern tragen.

Gesundheitliche Probleme von Mitarbeitern trugen zusĂ€tzlich zur InstabilitĂ€t des Hauses bei, genauso wie die Herausforderung, das BĂŒro-Team und den Vorstand in die Entwicklungen und anstehenden VerĂ€nderungen auf interna-tionaler Ebene mitzunehmen.

2007 2008 2009 2010 2011 2012 20142013

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Anzahl ausgesandter Mitarbeitende seit 2003

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KontaktSIM SchweizWeissensteinstrasse 1 Pf 4051; CH-2500 Biel 4Postfi nance: SIM, 10-2323-9IBAN: CH49 0900 0000 1000 2323 9BIC: POFICHBEXXX Tel./Fax: +41 (0) 32 345 14 44/[email protected]

Impressum«SIM heute» erscheint viermal im Jahr in Deutsch und Französisch. Jahresabonnement: CHF 10.–; € 8.–. Der Abonnementspreis ist in den Spenden des laufenden Jahres enthalten.Redaktion: Waltraud und GĂŒnter KunzGrafi k/Layout, Produktion: FRANK.COMMUNICATION. Singen (D), www.frank-com.deDruck: Jordi AG .das Medienhaus. Belp (CH), www.jordibelp.ch

Die SIM ist Mitglied der und der

SIM International (Suisse) hat den Ehrenkodex SEA unterzeich-net. Das GĂŒtesiegel verpflichtet die Unterzeichner zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ihrer Spende.

Jahresbericht des Direktors

VORSTANDSIM-SchweizDIMITRU EmilEICHER Doris

EICHER Paul-AndréHALDEMANN Cornelia

KREBS AmbroiseOROUYINA Béatrice OROUYINA Manassé

SCHMID Stefan (PrÀsident)STAHL Miriam

GESCHÄFTSSTELLESIM-Schweiz

(v.l.n.r.)JÄGGI Judith (Direktorin ad interim)

GLAUSER LaraLÄUPPI BrigitteKUNZ GĂŒnter

KUNZ WaltraudPINI Brigitta

Im Oktober 2014 hat der Vorstand der SIM Schweiz den neuen Zusammenarbeitsvertrag unterzeichnet. Ich möchte den Vorstandsmit-gliedern herzlich danken fĂŒr ihr Engagement, mit den anderen SIM-Einheiten innerhalb der neuen Struktur zusammenzuarbeiten.

Auch im Jahr 2014 hielt der vor zwei Jahren begonnene Negativtrend bei den Interessen-ten fĂŒr einen Auslandseinsatz an. Die damit verbundene geringere Arbeitsbelastung fĂŒr das BĂŒro in Biel kam dem durch Krankheits-abwesenheiten und Leiterwechsel herausge-forderten Team entgegen. Allerdings mussten wir uns auch unbequemen Fragen nach der Ursache dieses InteressentenrĂŒckganges stellen und Strategien planen, um wieder ver-mehrt die jĂŒngeren Generationen an- und in ihr Leben hineinzusprechen.

Wir hatten im Jahr 2014 eine Spendenzu-nahme fĂŒr unsere Missionare im Ausland zu verzeichnen bei einem leichten RĂŒckgang der Projekteinnahmen. Diese Gelder werden direkt weitergeleitet und beeinflussen die Finanzen des HeimatbĂŒros nicht. Der Unterhalt der Hei-matbĂŒromissionare ist weiterhin eine grosse Herausforderung. Dieser schlĂ€gt zusammen mit der durch den RĂŒckgang an Interessenten bedingten Abnahme an Serviceleistungen mit einem Defizit zu Buche. Die genauen Angaben ĂŒber unsere Finanzlage finden Sie auf Seite 15.

Entwicklungen auf internationaler Ebene der SIMDie bereits im Jahr 2013 begonnenen Ände-rungen der Organisationsstruktur der SIM wurden im Jahr 2014 konkret umgesetzt. Nachdem der Internationale Vorstand seine Statuten, sein GeschĂ€ftsreglement und das frĂŒher als SIM-Handbuch bezeichnete Dokument ĂŒberarbeitet hatte, wurden die Zusammenarbeitsabkommen an alle circa 60 SIM-Einheiten zur Unterzeichnung verschickt.

Auch wenn die VerĂ€nderungen allgemein positiv aufgenommen wurden, stellen sie viele der traditionell empfangenden SIM-BĂŒros vor grosse Herausforderungen. In den nĂ€chsten Jahren mĂŒssen sie sich neu organisieren und von einem vor allem aus Missionaren beste-henden Rat auf einen vor allem aus Einheimi-schen bestehenden Vorstand wechseln. Damit

entstand auch die Notwendigkeit, wichtige Dokumente, welche die ganze SIM betreffen, in andere Sprachen zu ĂŒbersetzen.

Im Februar 2014 lud der Internationale Direk-tor, Dr. Joshua Bogunjoko, zu einer Konsul-tation von SIM-Verantwortlichen in Malaysia ein. Es ist fĂŒr mich ein grosses Privileg, diese Tagung miterlebt zu haben. Wir wĂ€lzten grosse Fragen wie: „Warum soll die SIM nach ĂŒber 120 Jahren noch existieren? Welches ist unsere Daseinsberechtigung?“

Um Antworten zu finden, haben wir gebetet, diskutiert, die Apostelgeschichte und die Geschichte der SIM studiert. Die Kurzfas-sung der Tagung ist, dass wir zurĂŒck zu den Wurzeln wollen. Das ist nicht gleichbedeutend mit ZurĂŒckgehen. Unsere Arbeit soll von der gleichen Leidenschaft, unerreichte Menschen fĂŒr Jesus zu erreichen, geprĂ€gt sein, wie sie die drei GrĂŒnder der SIM 1893 hatten, als sie ins Landesinnere von Nigeria aufbrachen. Mit diesem Feuer im Herzen wollen wir unsere bestehenden Dienste evaluieren und auch bewusst in Gegenden und LĂ€ndern eine neue Arbeit beginnen, wo es noch keine Missions-arbeit hat. Das begeistert mich, DENN GOTT GEHT AUCH HIER VORAN.

Liebe Leser, ich hoffe ich konnte Sie ein wenig anstecken mit diesem Feuer fĂŒr Gottes Arbeit. Danke, dass Sie mit uns weitergehen.

Judith JĂ€ggi

«SIM heute» 2/2015 n www.sim.ch 3Jahresbericht des Direktors

Mein Alltag hier ist abwechslungsreich, und das geniesse ich sehr: Ich unterrichte Englisch im Waisenheim, assistiere beim Bibelunterricht an zwei Schulen und betreue David und Joshua, die Kinder meiner Gastfamilie. Nach anfĂ€nglicher Unsicherheit, ob ich den Anforderun-gen ĂŒberhaupt gerecht werden könnte, fĂŒhle ich mich mittlerweile beim Unterrichten im Waisenheim in meinem Element. KĂŒrzlich habe ich auch gemerkt, wie eng Geduld und Vertrauen miteinander ver-

bunden sind: Ed, ein Waisenjunge, kam zum ersten Mal zu einer Leseklasse und traute sich kaum, laut vorzulesen. Schon vorher behauptete er, er könne nicht Eng-lisch lesen. Ich nahm

mir Zeit, jedes Wort einzeln mit ihm zu buchstabieren und am Ende den ganzen Satz zu lesen, bis er ihn verstanden hatte. Die Geduld, die ich aufbringen musste, stammte ganz sicher nicht von mir. Aber gerade dadurch, dass ich mir fĂŒr Ed die Zeit nahm, die er brauchte, und ihn fĂŒr jeden Schritt lobte, gewann ich sein Vertrauen. SpĂ€ter, als ich draussen stand und die nĂ€chsten Kinder herein rief, stellte er sich neben mich und nahm meine Hand. FĂŒr mich war es herzerwĂ€rmend zu spĂŒren, wie viel ein wenig Aufmerksamkeit in einem Kind auslösen kann. Die Waisenkinder, manche von Geburt an abgelehnt, haben Anerkennung ganz besonders nötig, um ein gesun-des SelbstwertgefĂŒhl zu entwickeln. Sie trĂ€umen oft grosse TrĂ€ume, und ich glaube, dass Gott aus jedem dieser Leben ein Wunder machen kann – wahrscheinlich ganz anders, als sie oder ich es uns ertrĂ€umen, aber nichtsdestotrotz ein Wunder.Momente wie der, den ich mit Ed erlebt habe, geben mir Hoffnung. Ich glaube, dass es sich lohnt, hier zu sein und das Wenige zu geben, das ich im Überfluss habe: Zeit und Gottes Liebe.

Wir haben das SIM Education-Team in Niamey wĂ€hrend eines Jahres unterstĂŒtzt. Dabei haben wir bei Weiterbildungen fĂŒr Lehrpersonen mitge-holfen, haben Klassen besucht und mit ver-schiedenen Schulen zusammengearbeitet.

Tabea: Ich habe mein fachliches Wissen in zwei lokalen KindergĂ€r-ten als Klassenassistentin eingebracht. Dabei konnte ich viel ĂŒber den Schulunterricht im Niger lernen und meine Ideen an die jeweiligen Lehr-personen weitergegeben. JaĂ«l: Ich habe in verschiedenen Schulen Kinder mit einer Behinderung, mit Sprach- oder Leseschwierigkeiten begleitet. FĂŒr viele Lehrpersonen war es etwas Neues, speziell mit diesen Kindern zu arbeiten. Einmal pro Woche besuchte ich ein MĂ€dchen mit Down Syndrom in ihrer Klasse. Manchmal nahm ich sie eine Weile aus der Klasse, um mit ihr z.B. an ihrer Feinmotorik oder der Aussprache zu arbeiten. So wollte ich ihr einige GebĂ€rden beibringen, damit sie sich besser ausdrĂŒcken kann. Lange ĂŒbten wir - auch mit farbigen KĂ€rtchen. Das MĂ€dchen zeigte zwar Freude am Lernen, doch ich war ĂŒberzeugt, dass es die GebĂ€rden nicht wirklich einordnen und somit im tĂ€glichen Leben nicht einsetzen kann. Eines Tages nimmt sie mir die Schachtel mit den KĂ€rtchen aus der Hand und zeigt mir eine GebĂ€rde nach der anderen
 Ich hoffe, dass dieses MĂ€dchen die GebĂ€rden weiterhin nĂŒtzt, um sich besser mitteilen zu können.Wir sind zutiefst dankbar fĂŒr die Erfahrungen, die wir im Niger machen durften. In den vielen, auch sehr unterschiedlichen Herausforderungen haben wir Gottes Gegenwart und seine Hilfe ganz praktisch erlebt!

STEINER Tabea, MEIER JaĂ«lNIAMEY, NIGER‱ Tabea: Lehrerin, Klassenassistentin, Mithilfe bei Weiterbildung‱ JaĂ«l: HeilpĂ€dagogin, Arbeit mit Kindern mit einer Behinderung, Mithilfe bei Weiterbildung

LÜSCHER, KatharinaMARONDERA, ZIMBABWE‱ Bibel- und Englischunterricht in Schulen und im Waisenheim‱ Betreuung von Missionarskindern

Wie sieht Gott die Kinder? Welchen Stellenwert haben sie bei ihm? Wie lernen sie? Wie ent-wickeln sie sich? Und was bedeu-tet das fĂŒr uns als christliche Lehrer? In den Weiterbildungs-kursen ist es natĂŒrlich wichtig, die Theorie zu vermitteln.

Als Team von „SIM-Education“ versuchen wir aber auch, den Kursteil-nehmern ein Maximum an praktischen Aufgaben zu bieten, die sie dann mit ihren SchĂŒlern umsetzen können. Wenn sie es selbst erlebt haben, fĂ€llt es ihnen leichter, sich in die Rolle ihrer SchĂŒler zu versetzen und sich

vorzustellen, wie sie ihre Klasse zur Mitarbeit motivieren können.Zusammen mit den praktischen Aufgaben geben wir den Teilnehmern Zeit, das notwendige Material herzustellen: Grundrisse fĂŒr die Spiele, Arbeits-materialien, Plakate, Spielzeug aus Holz, Bil-derkarten, 


Wenn wir sie dann in ihren Schulen besuchen, können wir sehen, welche Wirkung das vor-geschlagene Material hat. Ich bin beeindruckt von dem Mut dieser Lehrer, die etwas anderes als das allgemein Übliche wagen, und bereit sind, didaktische Mittel in ihrem Unterricht einzusetzen, damit ihre SchĂŒler Freude am Lernen gewinnen.

MORET, LaurenceNIAMEY, NIGER

‱ Weiterbildung fĂŒr Lehrpersonal an christlichen Schulen

«SIM heute» 2/2015 n www.sim.ch4 Berichte der


MEMBERS*Benin SCHNEIDER KatrinBurkina Faso GIGANDET StĂ©phane & Myriam PFISTER Jacques-Antoine & IsabelChile CHRISTEN Ralph & ClaudiaCĂŽte d’Ivoire SOMMER JoĂ«l & MarianneGhana BIEBER Thorsten & CorinneMadagascar RABEANTOANDRO Jimmy & MarlisMozambique BULANDE-PENISOARA Josue & DianaNamibia WEIERSMÜLLER Peter & ElizabethNiger AEBI Walter & Bonnie BEATON-IOAN David & Rebeca MAHAMADOU-STERCHI Irhya & Marianne MORET LaurenceÖsterreich DOSS John & ElisabethPeru WALDER Ernst & Elisabeth WIELAND Martin & SusanaRĂ©union CHILESE Marco & DamarisSĂŒdafrika CORADI Sibylle

IM AKTIVEN RUHESTANDBenin KROPF Franz & Margrit MEIER Annelies SOSSAUER IrĂšne

Ralph: Das vergangene Jahr brachte fĂŒr uns einen ĂŒberraschenden Standortwechsel: von Chile in die Schweiz. ZunĂ€chst war ich noch stark beschĂ€ftigt mit der Buchhaltung fĂŒr SIM-Chile und in unserer lokalen Gemeinde. Mitte Juni mussten wir dann unser Einsatz-land aus familiĂ€ren GrĂŒnden verlassen und begannen Ende Sommer unseren Dienst mit SIM in der Schweiz. Seit 1. Oktober arbeite ich als persönlicher Assistent fĂŒr Walter Diem, inzwischen stellvertretender internati-onaler Direktor der SIM mit Verantwortung fĂŒr Europa und Westafrika. ZusĂ€tzlich betreue ich aus der Ferne

bis auf Weiteres die Buchhaltung von SIM-Chile und versuche per Skype, drei gute Freunde zu coachen. Einer von ihnen ist Pastor, die beiden anderen fĂŒhren zum Teil in zwei verschiedenen Gemeinden unseren Konfliktlösungsdienst weiter.Claudia: In Chile konnte ich fĂŒr den Strafvollzug auf nationaler Ebene ein Programm in „Restaurativer Justiz“ (Wiedergutmachung / Versöhnung) aufbauen und das GefĂ€ngnispersonal dahingehend ausbilden. Vier GefĂ€ngnisseelsorger schlossen die Weiterbildungen mit einem Zer-tifikat in biblischer Mediation ab.Zwei Monate lang unterrichtete ich wöchentlich eine Gruppe von ĂŒber 60 Chilenen aus 12 Denominationen in Konflikt-Coaching auf biblischer Basis. Als Ende April der VizeprĂ€sident von „Peacemaker Ministries“ nach Chile kam, konnten wir den Teilnehmern zusĂ€tzlich einen Kurs in Mediation anbieten. Somit gibt es heute in Chile eine Gruppe von glĂ€ubigen Mediatoren, die in der Zwischenzeit schon vielen Ehepaaren helfen konnten, ihre Probleme auf eine andere Weise zu lösen, als sich scheiden zu lassen. In der Schweiz wurde ich von „Prison Fellowship“ angefragt, ob ich die Leitung fĂŒr ein neues nationales Projekt in „Restaurativer Justiz“ ĂŒber-nehmen könnte. So verbrachte ich die letzten Monate damit, ein Programm auf nationaler Ebene zu entwickeln, das Ende November angenommen wurde und ab 2015 in den ersten GefĂ€ngnissen zur Anwendung kommen soll.

*MEMEBRS = SIM-Mitarbeiter mit vollem Stimmrecht auf internationaler Ebene

CHRISTEN Ralph & Claudia mit NoĂ« und YosiaSANTIAGO, CHILE / jetzt EVILARD, SCHWEIZ‱ Administration, Gemeindearbeit, GefĂ€ngnisdienste, Mediation

Nach dem Heimataufenthalt anfangs 2014 sind wir nun schon das dritte Jahr in Grootfontein im Einsatz. In der vielschich-tigen Kultur Namibias haben wir mittlerweile Beziehungen mit vielen Bevölkerungsschichten aufgebaut. Wir sind weiterhin an der Shamalindi Schule im Einsatz und unterstĂŒtzen die Kinder und LehrkrĂ€fte dort mit Englisch-Unterricht und kreativen Pro-jekten. Durch den Umzug ins neue Wohnhaus können wir das

alte Haus nun fĂŒr das Ressource-Zentrum nutzen. Wir haben Planungen gemacht und Vorberei-tungen getroffen, damit wir ab 2015 NĂ€hkurse und eine Leseecke mit JugendbĂŒchern anbieten können. Damit kommen wir einer grossen Nachfrage nach ausserschulischen AktivitĂ€ten und Haus-aufgaben-Hilfe nach. Aus einem Gewerbebetrieb haben wir bereits Anfragen nach ausgebildeten NĂ€herinnen erhalten. Somit haben wir die Möglichkeit, junge Erwachsene ohne Schulabschluss auszubilden und ihnen dann eine Arbeit zu vermitteln. Unsere Kinder fĂŒhlen sich wohl an der lokalen Privatschule. Nathanael hat dort sein letztes Jahr begonnen, bevor er in die Oberstufe in einer anderen Stadt wechseln wird. Ethan besucht mittlerweile das zweite Jahr des Kindergartens.

WEIERSMÜLLER, Peter & Elizabeth mit Nathanael, Johnathan und EthanGROOTFONTEIN, NAMIBIA‱ Literaturarbeit

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Mitarbeiter

Die Arbeit im Berufsbildungszentrum erfordert noch immer viel Achtsamkeit und Geduld. Deshalb setzte ich die PrioritĂ€t auf die Begleitung der Auszubildenden. Wir sind auch dabei, das Programm und die Praxis-Kurse fĂŒr Automechaniker zu ĂŒberprĂŒfen und zu verbessern. Neulich haben drei Jugendliche aus dem dritten Lehrjahr ange-fragt, ob sie mit allen Auszubildenden am Zentrum ein Bibelstudium anfangen dĂŒrfen. Ihnen ist das Wort Gottes so wichtig geworden, dass sie es mit den anderen Kollegen gerne teilen möchten. Wir begleiten auch Jugendliche in ihrem persönlichen Werdegang. So haben wir im September einem jungen Mann beim Einrichten seiner Schreinerwerkstatt helfen können. Er, seine Frau und seine drei Kinder können inzwischen gut davon leben. Der Unterhalt der Missionsstation ist sehr arbeitsintensiv. Vor etwas mehr als einem

Jahr hat die Mission einen jungen Beniner dafĂŒr angestellt, den Damien in die verschiedenen Arbeitsschritte einfĂŒhrt und ausbildet. Er macht seine Sache gut und wird von der gesamten Missionarsge-meinschaft geschĂ€tzt.Lucie hat nach wie vor Freude an der Arbeit fĂŒrs GĂ€stehaus. Sie delegiert so viel wie möglich und konnte jetzt auch die Buchhaltung an eine Praktikantin abgeben, die im BĂŒro der SIM arbeitet. Gemein-sam organisieren wir einmal im Monat ein Treffen fĂŒr junge Ehe-paare, um sie zu begleiten. Wir besprechen verschiedene Themen und haben den Eindruck, dass die sechs Paare diese Zeit des Aus-tausches wirklich schĂ€tzen.Im Oktober haben wir als Familie den vierten Sohn, Kylian, in unserer Mitte begrĂŒsst, und unser Ă€ltester, Matheo, hat mit der Schule begonnen.

GOLAY, Damien & Lucie mit Matheo, Joakim, Joas und KylianPARAKOU, BÉNIN

‱ Berufsschulzentrum,Jugendarbeit,JĂŒngerschulung,Unterhaltsarbeiten‱ GĂ€stehausbetreuung, Begleitung von jungen Ehepaaren

Isalyne arbeitet mit dem vierköp-figen Team der „SIM Education“ zusammen, um fĂŒr Lehrer an den christlichen Schulen Weiterbildung anzubieten, vorwiegend in Niamey.

Die seit einigen Jahren bestehende Arbeit ist sehr ermutigend: Mehr als 70 Lehrer profitieren bereits von dem Angebot der Weiterbildung. Sie werden an ihren jeweiligen Schulen weiterhin betreut.

Isalyne konzentriert sich vorwiegend auf den Sportunterricht. Sie erarbeitet VorschlĂ€ge, wie man bereits im Kindergarten durch einfache Übungen körperliche Anstrengung mit Spass und vom Bildungsministerium vorgegebenen Themen verbinden kann.

In Anbetracht der enormen Herausforderungen im Bildungswesen von Niger freut sich Isalyne besonders, wenn sie sieht, wie einige ihrer Ideen auf den SandplÀtzen umge-setzt werden.

Im Bereich Sports Friends stecken wir noch in der Anfangsphase. Durch den Sport fördern wir die Evangelisation, wobei wir mit lokalen Gemeinden eng zusammenarbeiten.Diese Arbeit im Niger hat im Jahr 2014 erst begonnen, doch wir sind schon jetzt begeistert von den Möglichkeiten. Zu einigen Gemeinden sind bereits gute Beziehungen entstanden. Wir möchten gerne viele weitere dafĂŒr gewinnen, sich in diesem Bereich zu engagieren.

BURGAT, Jeremy & Isalyne mit CĂ©lestin, Lancelot und ThĂ©olineNIAMEY, NIGER‱ Sports Friends, SIM Education

Als wir im August von unserem Heimataufent-halt in RumĂ€nien nach Mosambik zurĂŒckkehrten, waren wir sehr ermutigt, als wir von den Entwick-lungen wĂ€hrend unserer Abwesenheit erfuhren. Die Gruppe der Christen in Muembe war im Glauben gefestigt. Zwei von ihnen hatten sich von dem Pastor aus der Stadt taufen lassen. Es war die erste Taufe ĂŒberhaupt in dieser Gegend und ein ein-drĂŒckliches Zeugnis fĂŒr die Bewohner.Nach unserer RĂŒckkehr beschĂ€ftigten uns beson-ders folgende Dinge:

Das Brunnenbohr-Projekt, das durch Spenden von UnterstĂŒtzern ermöglicht wurde, konnte endlich in Angriff genommen werden. Im Gegensatz zu frĂŒ-heren Versuchen stiess das Bohr-Team diesmal auf sauberes Wasser. Nun profitieren mehrere Fami-lien im Dorf vom neuen Brunnen. Unser Gebet ist, dass dadurch eine BrĂŒcke zu den Mitbewohnern geschlagen wird und gute Beziehungen im Dorf entstehen.

Über das Kinder-ErnĂ€h-rungsprogramm wird einmal in der Woche eine warme Mahlzeit fĂŒr ĂŒber 100 Kinder zubereitet, die alle aus muslimischen Familien stammen. Wir erzĂ€hlen eine biblische Geschichte, machen Spiele

und schliessen mit der Mahlzeit ab. Die meisten Kinder kommen mit ihren Tanten, Geschwistern oder Eltern – eine gute Mög-lichkeit, sie alle mit dem Evangelium bekannt zu machen.

Das KirchengebÀude wird langsam fertig - das erste GemeindegebÀude einer evangelischen Kirche in dieser Gegend.

Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt auf JĂŒn-gerschaft. Wir treffen uns regelmĂ€ssig m i t einer Gruppe engagierter Christen. Ziel ist es, sie durch Bibelstudium, Gebet und Mitarbeit in den verschiedenen Projekten zu befĂ€higen, das Evangelium selbst in einfacher und klarer Weise an andere weitergeben zu können.

Wir nutzen auch selbst immer wieder Gele-genheiten, unseren Mitmenschen in einer vom Islam geprÀgten Gegend Gottes Wort verstÀndlich zu machen.

BULANDE, Josue & Diana mit Abigail, Naomi und CalebMUEMBE, MOZAMBIQUE

‱Gemeindeleitung,JĂŒngerschaft, Evangelisation‱Arbeit unter Kindern und Jugendlichen‱ Alphabetisierung, ErnĂ€hrungshilfeprojekt

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Die Übersetzung des Alten Testaments in Tamajaq ist sehr wichtig fĂŒr dieses nomadische Volk, dessen ursprĂŒnglicher Lebensstil sehr viel mit Abraham und seinen Nachkommen gemeinsam hat. Wir arbeiten weiter an der Thora und konnten im Februar einige Kapitel vom 3. Buch Mose mit einer Über-setzungsprĂŒferin der „SIL International“ durcharbeiten.

In unserem Übersetzungs-Team legen wir grossen Wert auf die Wei-terbildung der einheimischen Übersetzer. Es ist sehr wichtig, dass dieses grosse Projekt mehrere Exegeten hat und dass mindestens einer von ihnen selbst Tamajaq spricht. Das wird uns helfen, effizi-enter arbeiten zu können.

Dank der Spenden fĂŒr das AT Projekt (NE 97447) konnten wir die Wei-terbildung fĂŒr Irhya in Angriff nehmen. Seit diesem Sommer sind wir als Familie in Vancouver, wo Irhya am Regent College HebrĂ€isch, Exegese und Kurse zum Alten Testament belegt. Es ist eine sehr spannende und intensive Zeit.

MAHAMADOU STERCHI, Irhya & Marianne mit Lara, Safia und JonasNIAMEY, NIGER / zur Zeit VANCOUVER, KANADA‱ Übersetzung des Alten Testaments in Tamajaq, Entwicklungshilfe, Weiterbildung

Das „Centre Timoty“ arbeitet zusammen mit sieben Baptisten-Dorfgemeinden in der Region Atsi-nanana, im Bezirk Vatomandry, an der OstkĂŒste Madagaskars. Als Hauptverantwortliche des Zen-trums betreuen wir zusammen mit acht weiteren einheimischen Missionaren die folgenden acht

Bereiche unserer Arbeit: Krankenstation, Projekt von einem Brunnen fĂŒr jeweils zehn Familien, Taifun-resistente HĂ€user fĂŒr alle Familien, Bibelschule, Empfang und Orientierung von Besuchern und Kurzzeitmissionaren, Land- und Viehwirt-schaft, UnterstĂŒtzung zum Schuljahresbeginn fĂŒr Familien in Dörfern, UnterstĂŒtzung fĂŒr Gemeinden in Glaubenslehre und Evangelisation.

In diesem Jahr konnten wir mit dem Bibelunterricht fĂŒr Gemeindeleiter beginnen. Von den 13 zukĂŒnftigen Pastoren bzw. Evangelisten, die dem Unterricht folgen, sind neun verheiratet und wohnen mit ihren Familien wĂ€hrend des neunmonatigen Schuljahres hier auf dem GelĂ€nde. Jimmy hat die Gesamtleitung der Schule und unterrichtet selbst vier FĂ€cher. Marlis beaufsichtigt die Nah-rungsverteilung fĂŒr die 42 Personen, die zur Bibelschule gehören.

Der Arbeitsbereich Land- und Viehwirtschaft, konzipiert als begleitendes Element der Bibelschul-ausbildung, hat in diesem Jahr ebenfalls seine AktivitĂ€ten aufgenommen: Es gibt pro Student einen HĂŒhnerstall, dazu Reisfelder und GemĂŒsegĂ€rten.Dank der Mithilfe von einheimischen Missio-naren und Bibelschul-Praktikanten konnte das Zentrum zusammen mit den Dorfgemeinden in umliegenden Dörfern evangelistische EinsĂ€tze durchfĂŒhren. Daraus sind an fĂŒnf verschiedenen Orten Kleingruppen entstanden, die mit der Zeit, so ist unser Gebet, zu selbstĂ€ndigen Gemeinden heranreifen werden.

RABEANTOANDRO, Jimmy & Marlis mit Mario, Tania und LivioMAHATSARA, MADAGASCAR‱ Leitung der Centre Timoty‱ Homeschooling, Betreung der BibelschĂŒler

und schliessen mit der Mahlzeit ab. Die meisten Kinder kommen mit ihren Tanten, Geschwistern oder Eltern – eine gute Mög-lichkeit, sie alle mit dem Evangelium bekannt zu machen.

Das KirchengebÀude wird langsam fertig - das erste GemeindegebÀude einer evangelischen Kirche in dieser Gegend.

Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt auf JĂŒn-gerschaft. Wir treffen uns regelmĂ€ssig m i t einer Gruppe engagierter Christen. Ziel ist es, sie durch Bibelstudium, Gebet und Mitarbeit in den verschiedenen Projekten zu befĂ€higen, das Evangelium selbst in einfacher und klarer Weise an andere weitergeben zu können.

Wir nutzen auch selbst immer wieder Gele-genheiten, unseren Mitmenschen in einer vom Islam geprÀgten Gegend Gottes Wort verstÀndlich zu machen.

‱Gemeindeleitung,JĂŒngerschaft, Evangelisation‱Arbeit unter Kindern und Jugendlichen‱ Alphabetisierung, ErnĂ€hrungshilfeprojekt

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Mitarbeiter

Einleben, Ebola, Entsendung von Personal aus dem SĂŒden - das sind die drei Themen, die uns im Jahr 2014 am meisten beschĂ€ftigt und in Atem gehalten haben. Einleben in die Ver-antwortung als stell-vertretender Direktor fĂŒr Europa und Westaf-rika: Es gibt sehr viele Themen, mit denen wir uns nun zu beschĂ€fti-gen haben. Das wich-tigste aus einer ganzen Palette ist sicher die Frage: Wie bleiben wir als Organisation an dem dran, was wirklich zĂ€hlt? Ebola: Das hiess fĂŒr mich, in KrisenstĂ€ben mitzuarbeiten und sie zum Teil zu leiten, als EntscheidungstrĂ€ger in der Organisation abzuwĂ€gen zwischen Verantwortung fĂŒr die Mitarbeitenden und dem Auftrag fĂŒr die notleidende Bevölkerung. Im Nachhinein fĂ€llt mir auf, wie oft wir Gottes ĂŒbernatĂŒrliches Eingreifen erleben konnten, aber auch, wie extrem wichtig es ist, dass in einer Organisation eine Struktur vor-handen ist, um mit Krisen umzugehen und zielgerichtet handeln zu können.Entsendung von Personal aus dem SĂŒden: Viele Menschen aus Westafrika möchten auch am grossen Auftrag teilhaben. Dies drĂŒckt das Erkennen ihres eigenen Wertes und der von Gott gegebenen WĂŒrde aus. Es braucht neue Ideen, um dieses Unterfangen gelingen zu lassen. Viele GesprĂ€che haben stattgefunden. Neue Mitarbeitende aus dem SĂŒden sind unterwegs. Neue Ressourcen mĂŒssen gefunden werden. Sehr vieles bleibt zu tun - eine Herausforderung fĂŒr die kom-menden Jahre.

Unser Dienst in La RĂ©union ist schwer messbar, da wir uns nicht als Werkmissionare, sondern als “Wort-Missionare” verstehen. Die Zahlen, die wir liefern können, sind ziemlich mager, aber wir erzielen dennoch Wirkung. Eine Legitimation fĂŒr unsere Arbeit können wir alleine in der Treue zum Auftrag Jesu sehen.Unsere Dienste in La RĂ©union umfassen alle Bereiche einer Gemeindearbeit. Wir sind tĂ€tig in der Lehre, Predigt, Evangelisation, Jugendarbeit, Beratung der Gemeindeleitung , Frau-enarbeit, Musik, Hauskreisleitung und Reinigung. So sehr wir es uns anders wĂŒnschten, aber auch am Ende des Jahres 2014 können wir leider von keiner uns bekannten Bekehrung berichten, obwohl wir jede Woche das Evangelium durch Schrift, Wort und Gesang weitergeben. Das ist besonders fĂŒr mich (Marco) als Evangelisten bitter. DafĂŒr durften wir mit vielen Einzelpersonen und als Gemeinde insgesamt einige kleine Schritte im Glauben und in der Nachfolge machen.

Besonders die Jugendarbeit hat erfreu-liche Fortschritte gemacht. So sind der Zusammenhalt und das Zugehö-rigkeitsgefĂŒhl unter den Jugendlichen gewachsen. Wir stellen fest, dass viele Jugendliche sich mit Jesus und seiner Gemeinde fester verbunden wissen

und sich nicht vom Glauben abbringen lassen. Und das ist ja heute leider gar nicht mehr so selbstverstĂ€ndlich. So dĂŒrfen wir dies als „Frucht unseres Dienstes“ betrachten, die Gott uns schenkt.Wir merken auch, wie neu von uns initiierte GefĂ€sse langsam auch von lokalen Personen mitgetragen werden, so etwa das Gemeindegebet, die Evangelisation, Lobpreisabende und die Fasten- und Gebetssonntage. DarĂŒber hinaus erkennen wir auch ein zaghaftes Erwachen, was die eigene Verantwortung fĂŒr Evangelisation und Mission und das Geben von Geld und/oder Zeit betrifft. Was wir letztendlich durch unsere Arbeit erreicht haben, weiss Gott alleine, der alle Dinge sieht.

Anfang April sind wir als aktive RuhestĂ€ndler von unserem dreimona-tigen Kurzeinsatz in Benin zurĂŒckgekommen. Wir haben schöne und erholsame Momente mit Freunden in Benin und auch aus der Schweiz erlebt. Ein Ehepaar und eine Frau, die vor 36 Jahren fĂŒr einen Kurzein-satz bei uns in BembĂ©rĂ©kĂ© waren, besuchten uns. Sie wollten das Spital und die Leute noch einmal sehen, mit denen sie damals zusammenge-arbeitet hatten. Wir verbrachten fast eine Woche an der Lokpa-Bibelschule. Mit 12 Studenten-Ehepaaren arbeiteten wir an dem Thema «Ehe nach Gottes Plan» mit dem Ziel, dass sie das Gelernte spĂ€ter in ihren Gemeinden in regelmĂ€ssigen Ehenachmittagen weitergeben können. Als Abschluss des Kurses fĂŒhrten die Teilnehmer einen Sketch auf. Darin kam deutlich zum Ausdruck, wie viel sie vom Unterricht profitiert haben und wie sie es in ihren eigenen Ehen bereits umzusetzen versuchen.Die Radioarbeit zieht weiterhin ihre Kreise. Dem Koordinator vor Ort,

mit dem ich auch von der Schweiz aus in Kontakt stehe, konnte ich spe-ziell in Fragen zur Buchhaltung Hilfestellung geben. Wir freuen uns ĂŒber alle, die die Radioarbeit in Benin unterstĂŒtzen, und sind sicher, dass Gott es ihnen vergelten wird.

Hier in Ringgenberg, Interlaken und in Spiez im „Internati-onal Meeting Point“ haben wir Kontakt mit Leuten aus Eritrea, Somalia, Tibet, West-afrika, Syrien und Afghanistan. Das kulturĂŒberschreitende Missionsfeld befindet sich direkt vor unserer HaustĂŒr.

DIEM, Walter & Marianne BIEL, SCHWEIZ‱ Stellvertretender Internationaler Direktor der SIM fĂŒr Europa und Westafrika

CHILESE, Marco & DamarisST. PIERRE, LA RÉUNION‱ Evangelisation, Geimeindearbeit

KROPF, Franz & MagritRINGGENBERG, SCHWEIZ / PARAKOU, BÉNIN

‱ Aktiver Ruhestand, Radioarbeit, Ehe und Familie, Evangelisation

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ASSOCIATES*

Angola SCHMID PetraAsien KATJA RAHELÄthiopien GERBER Martin & Marianne SCHORER Oliver & NadĂšge SCHÜTZ PhilippBenin BLANC Claude-Henri & Elsa GOLAY Damien & Lucie JONIN NoĂ©mie KUPFERSCHMID Jasmin SCHMIDT TabeaBolivien AEBI Reto DÜRR Cordula JAQUET Firmin WÄFLER SeverinBurkina Faso JOSET Anne-Eve NUTI Romain SIMONIN MarjorieGuinea MITTEMPERGHER ManonMalawi HALDEMANN RuthNamibia KOHLI TimonNiger BURGAT Jeremy & Isalyne MEIER JaĂ«l STEINER Miriam STEINER Tabea STETTLER DanielaParaguay HAUEIS HannesPeru BEUTTER Sandra PORTUGAL-GEISER Jhonatan & EvelinePhillipinen GLOOR RebeccaSimbabwe LÜSCHER KatharinaUSA GNEPF Corinne

Nach zweieinhalb Jahren Diaspora-Arbeit in Ghana geht es fĂŒr uns nun in die Schweiz zurĂŒck. Wir blicken dankbar auf diese Jahre zurĂŒck. Predigtdienst, Musikbegleitung und Sonntagsschule gehörten zu unseren TĂ€tigkeitsfeldern in der chinesischen Gemeinde. Zudem konnten wir durch Englischunterricht Kontakte zu Aussenstehenden knĂŒpfen.

Eine besondere Freude war auch unser erster Kurzzeitler aus China, der sich fĂŒr drei Monate in einer lokalen Gemeinde eingebracht hat. SpĂ€ter kam als Bereicherung noch ein junges Ehepaar aus Hongkong dazu, das Einheimische in Marke-ting und christlicher GeschĂ€ftsfĂŒhrung schulte.Es ist spannend zu sehen, wie sich chinesische Christen in Afrika einsetzen möchten. Wer hĂ€tte dies vor zehn Jahren gedacht? Ab Dezember 2014

wohnen wir nun in Unterseen bei Interlaken. Kaum zu glauben: Im Jahr 2013 haben ĂŒber 106.000 Chinesen dort ĂŒbernachtet. Wir sind gespannt, wie Gott uns hier weiter gebrauchen möchte.

BIEBER, Thorsten & Corinne mit Tabea, Jael und Micha ACCRA, GHANA‱ Diaspora Arbeit unter Asiaten‱ Dienst in der asiatischen Gemeinde‱ Administration SIM Ghana

Wir starteten in das Jahr 2014 in dem Bewusst-sein, dass wir nur noch fĂŒr sechs Monate in Burkina Faso sein wĂŒrden, bevor wir definitiv in die Schweiz zurĂŒckkehren.Die sechs Monate verbrachten wir, wie der Herr es uns klar gemacht hatte, in Mahadaga mitten im Busch. Da wir die Arbeit vor Ort bereits kannten, fiel es uns nicht schwer, uns in die AktivitĂ€ten des Behinderten-Zentrums « HandicapĂ©s en avant »

einzubringen – auf den Spuren der GrĂŒnderin Françoise Pedeau. Und in dem Gesundheitszen-trum haben wir versucht herauszufinden, inwiefern eine Möglichkeit fĂŒr Palliativpflege besteht. Isabel hat den Verantwortlichen der Schneiderwerkstatt zur Seite gestanden. FĂŒr die Kinder der höheren Klassen hat sie einen Lesekurs angeboten, bei dem die SchĂŒler und SchĂŒlerinnen der zum Behinderten-Zentrum gehörenden Schule auf spielerische Weise gefördert wurden. Jacques-Antoine gab medizinische RatschlĂ€ge in Bezug auf Probleme bei der Rehabilitation und der Physiotherapie im Zentrum. Daneben begleitete er die jungen Ärzte des Gesundheits-zentrums bei ihrer Arbeit, die mit den wenigen zur VerfĂŒgung stehenden Mitteln besonders schwierig ist. Dank der GrosszĂŒgigkeit vieler Spender war es möglich, eine Röntgenanlage zu installieren (mit der logistischen UnterstĂŒtzung der NGO „ASAREN“). Nun ist es nicht mehr nötig, Patienten fĂŒr ein Röntgenbild in die ĂŒber 200 km entfernte Stadt Fada N’Gourma auf zum Teil sehr schlechten Pisten zu schicken.Ein Zeugnis bei unserer Abschiedsfeier am Ende der fĂŒnf Jahre in Burkina Faso hat uns besonders ermutigt. Es fasste zusammen, was wir gehofft haben weitergeben zu können: „Ihr habt uns gelehrt, was es heisst, sich einer kranken und gebrech-lichen Person anzunehmen“.

PFISTER, Jacques-Antoine & Isabel MAHADAGA, BURKINA FASO ‱ Medizinische Arbeit, kreative AktivitĂ€ten mit Behinderten

*ASSOCIATES = SIM-Mitarbeiter ohneStimmrecht auf internationaler Ebene

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Mitarbeiter

Ein junger Praktikant lĂ€uft mir in den mit wartenden Patienten ĂŒberfĂŒllten SpitalgĂ€n-gen nach: „Sind Sie Ganigui?“ „Ja, das bin ich.“ „Mama Louise will unbedingt, dass ich Sie treffe. Erinnern Sie sich an Lydie und ihren Mann Mora?“ „Oh ja, sehr gut!“ „Ich bin ihr Sohn JosuĂ©â€œ. Mit Staunen und freudiger

Überraschung begrĂŒsse ich mein GegenĂŒber. In meinen Gedanken dreht sich das Rad der Zeit um 20 Jahre zurĂŒck.

Auch damals waren in BembĂ©rĂ©kĂ© die GĂ€nge mit wartenden Patienten ĂŒberfĂŒllt gewesen. Ich hatte versucht, im Stationszimmer die dringendsten Verordnungen zu delegieren, damit die Notfallmedikamente möglichst rasch verabreicht werden konnten. Da stĂŒrmte Lydie herein und legte mir ihr FrĂŒhgeburtchen, das nicht mehr atmete, in die Arme. Mehr als einmal beatmeten wir den winzig kleinen JosuĂ©. Oft lag er dann, in viele bunte TĂŒcher gewickelt, auf unserem Schreibtisch. Es war wichtig, rasch eingreifen zu können, sobald seine Atmung wieder aussetzte. JosuĂ© als jungen Pfleger in Ausbildung wĂ€hrend meines diesjĂ€hrigen Kurzeinsatzes zu treffen, war ein richtig ermutigendes Erlebnis. Dankbar beobachtete ich, wie er einem bewusstlosen Kleinkind eine Infusion steckte und die Malaria-behandlung begann.

Es war auch gut, mit meinem Nachfolger Pla-nungsarbeiten fĂŒr die Pflege-Ausbildung der 25 jungen Leute machen zu können.

MEIER, Annelies MURI AG, SCHWEIZ / BEMBÉRÉKÉ, BENIN‱ Aktiver Ruhestand, Kurzeinsatz in Benin

Meine Hauptaufgabe hier im Galmi Spital ist es, den Patienten Blut abzunehmen und es dann mit Hilfe verschiedener Analysen zu untersuchen. Es ist eine sehr spannende Arbeit, und ich schÀtze vor allem den Kontakt mit den Menschen sehr.

Bereits die ersten Monate meines Einsatzes lehrten mich viel ĂŒber die Kultur und v e r s c h i e d e n e tropische Krank-heiten. Neben

meiner Arbeit im Spital helfe ich in der Sonntagschule der afrikanischen Kirche in Galmi mit. Die Arbeit unter den Kindern gefĂ€llt mir sehr, und es ist schön, dass wir immer wieder Kinder mit landesĂŒblichem religiösem Hintergrund begrĂŒssen dĂŒrfen.

In meiner Freizeit pflege ich oft Kontakt zu afri-kanischen Frauen, mit denen ich verschiedenen AktivitĂ€ten nachgehe. Eine unter ihnen zĂ€hlt sich zur Mehrheitsreligion. Ich konnte mit ihr bereits GesprĂ€che ĂŒber den Glauben fĂŒhren und bete jetzt, dass auch sie die Liebe Gottes erfahren kann.

STETTLER, Daniela GALMI, NIGER‱ Mithilfe im Labor des Galmi Spitals‱ Sonntagsschule fĂŒr afrikanische Kinder

Wenn ich mich, wie zu Beginn des Jahres 2014, im Heimataufenthalt in der Schweiz befinde, organisiere ich ein Fest fĂŒr meine Freunde und UnterstĂŒtzer. Bei dieser Gelegenheit konnte ich im Februar zwei Projekte vorstellen: Putzwagen und Microfaser-TĂŒcher fĂŒr das Reini-gungsteam und die Eröffnung eines Überwachungszimmers auf der chirurgischen Abteilung.

Die Spende eines Schweizer Spitals machte es möglich, dass unsere Abteilung jetzt ĂŒber drei Putzwagen verfĂŒgt. Die Mitarbeiter der Rei-nigungstruppe fĂŒr den Operationssaal der Geburtenabteilung und der Chirurgie sind erleichtert, keine Putzeimer mehr schleppen und

Bodenlappen auswringen zu mĂŒssen, und die Fenster werden dank Microfaser-TĂŒcher mit viel mehr Eifer geputzt.Das Überwachungszimmer wurde vorbereitet und steht ab 2015 mit sechs Betten zur VerfĂŒgung, damit Patienten nach grösseren Eingrif-fen oder UnfĂ€llen unter spezieller Beobachtung stehen können.

Nachdem unsere Abteilung einen Computer erhal-ten hat, können wir die Ein- und Austritte der Pati-enten statistisch besser erfassen.

Was mir immer besonders Freude bereitet, ist die persönliche Begleitung von Mitarbeitern. Ich empfinde es als Vorrecht, in vorwiegend junge Menschen investieren zu dĂŒrfen, sei es auf beruflicher, zwischenmenschlicher oder geistlicher Ebene.

SCHNEIDER, Katrin BEMBÉRÉKÉ, BÉNIN, HÔPITAL EVANGÉLIQUE DE BEMBÉRÉKÉ (HEB)

‱ Verantwortliche fĂŒr Kurzzeitmissionare‱ Pflegefachfrau & Stationsleitung: Chirurgischen Abteilung (55 Betten)

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Wir sind sehr dankbar, dass der Anbau und die Vergrösserung unseres Hospizes erfolgreich abgeschlossen sind. Uns stehen damit dringend benötigte Betten fĂŒr kranke Kinder zur VerfĂŒ-gung. Leider sind wir in der ganzen Provinz die einzige derartige medizinische Einrichtung fĂŒr Kinder, dementsprechend gross ist die Nachfrage.

Die Familienarbeit und die Nachbetreuung der Kinder sind zu wichtigen Aspekten unserer Arbeit geworden. Sie ermöglichen uns, die Kinder und ihre Angehörigen auch nach der Genesung weiter zu begleiten und mit ihnen ein StĂŒck Weg zu gehen. Oft haben die Kinder schwerwiegende KrankheitsverlĂ€ufe hinter sich. Da erweisen sich die Hausbesuche als wichtige Instrumente, um kĂŒnftigen Komplikationen vorzubeugen.

CORADI, Sibylle JOHANNESBURG, SÜDAFRIKA‱ Pflegefachfrau, HIV-Aids-Arbeit, Palliativ-Pflege im Hospiz, Familienarbeit

Martin: Mir bereitet es viel Freude, den Pastoren im Elendsviertel mit meinen Gaben zu dienen. Pastor Saul und seine Ehefrau Klara kenne ich seit bald drei Jahren. In ihrer Gemeinde konnte ich in dieser Zeit immer mal wieder predigen. Ich predige gerne, am liebsten zum Themenkreis Kindererziehung. Pastor Saul schĂ€tzt meine Gedankenanstösse sehr. Er ist fĂŒr mich eine grosse Ermutigung. Nach meiner letzten Predigt hat er aus eigener Initiative den Themenkreis der zwischenmenschlichen Beziehungen mit der Dimension unserer Jesus-Nachfolge verbunden. Ich war verblĂŒfft ĂŒber diese FĂ€higkeit! Er stellte auch die Verbindung zu zwei MĂ€nnern in seiner Gemeinde her, mit denen ich SeelsorgegesprĂ€che fĂŒhren konnte, als praktischer Teil meiner Ausbildung in therapeutischer Seelsorge. Cesar und Reginal-do fanden die GesprĂ€che sehr bereichernd und interessieren sich nun selbst fĂŒr diesen Kurs.

Susana: Wir haben mit einer neuen NĂ€herinnen-Gruppe begonnen. Alle vier Frauen kommen aus sehr Ă€rmlichen VerhĂ€ltnissen, zum Teil sind sie Analphabetinnen. Ich freue mich sehr, dass sie die Gelegenheit wahrgenommen haben und jede Woche treu in der NĂ€hwerkstatt erschienen sind. Sie sind immer noch fleissig am Lernen. Auffallend ist immer wieder, wie niedergeschlagen sie ankommen. Doch nach ein paar Stunden - weg von ihrem Alltag und ihrer RealitĂ€t – schöpfen sie wieder Hoffnung, und wir können ihnen sogar ein LĂ€cheln entzaubern. Unser Auftrag ist es, sie zu ermutigen und ihnen, so gut wir können, die NĂ€htechnik beizubringen. Gottes Wort steht immer im Mittelpunkt. Unser grösster Wunsch ist, dass sie zu treuen Nachfolgerinnen Jesu werden. Die Frauen, die schon lĂ€nger in die NĂ€hwerkstatt kommen, habe ich dieses Jahr aufgefordert, an einer Schulung teilzunehmen. Das Thema war: „Mein eigenes Kleinunternehmen“. Die Frauen können zwar schon sehr gut nĂ€hen, jedoch fehlen ihnen das nötige Wissen und der Mut, den Schritt in die SelbststĂ€ndigkeit zu wagen. Noch ist das fĂŒr sie eine sehr grosse HĂŒrde, aber ich bin zuversichtlich: Wenn wir sie gut begleiten, können sie es schaffen, ihr eigenes kleines NĂ€hatelier zu grĂŒnden.

WIELAND, Martin & Susana mit Natanael, Mateo, Catarina und TimeoLIMA, PERU‱ Martin: Gemeindearbeit in den Armenvierteln‱ Susana: Projektmanagerin Patchwork Projekt Lima

ZIVILDIENSTBenin SCHINDLER DanBolivien CAVEGN ManuelBurkina Faso SPOERRY EmmanuelMexico LEHMANN JeremiasParaguay KLEGER PabloSambia HERREN Michael

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Mitarbeiter

Elisabeth: Elisabeth ist voll und ganz im Seelsorge-Programm engagiert. Den Kursen in Peru liegen die ICL4-Kurse zu Grunde, und diese Form der Seelsorge ist fĂŒr Peru absolut neu. Bisher ging der Seelsorge Suchende zum Pfarrer, schilderte ihm sein Problem, und der Pfarrer hielt ihm einen Vortrag mit aller-lei Anweisungen, die der Betroffene befol-gen sollte. Die neue Form der Seelsorge, bei der man angeleitet wird, unter Leitung des Heiligen Geistes ĂŒber sich selber nachzudenken und zu eigenen Schlussfolgerungen zu kommen, ist fĂŒr viele sehr befreiend. Ein uns bekanntes Ehepaar hatte ĂŒber Jahre hinweg viele Schwierigkeiten, weil der Ehemann mit psychischen Pro-blemen behaftet war. Als die Frau die Seelsorgekurse besuchte und sich ĂŒber ihr Verhalten klar wurde und anfing, dieses zu verĂ€ndern, stellte sie plötzlich fest, dass ihr Mann viele der psychischen Schwie-rigkeiten verlor. Getraute er sich vorher kaum weg von zuhause, so können die beiden nun sogar wieder ins Ausland reisen.Ernst: Am Weihnachtstag flogen Elisabeth und ich zur Hochzeit von

Samuel. Samuel war vor ein paar Jahren mein Student. Als mir Gott eines Tages eingab, ihn zu fragen, wie es ihm gehe, antwortete er mir: „Gut“. Am Tag darauf klopfte er aber wieder an meiner TĂŒr, und da brach sein ganzes Elend aus ihm heraus. Bevor er sich bekehrt hatte und ans SEL* kam, hatte er ein richtiges

Lasterleben gefĂŒhrt. Jetzt, nach vier Jahren Theologiestudium, hatte er wieder angefangen, auf diese „schiefe Bahn“ zu geraten und wusste nicht, wie er das Ă€ndern konnte. Es folgten viele GesprĂ€che, mit Auf und Ab, Niederlagen und Siegen, aber immer mehr wurde Gottes Kraft stĂ€rker in ihm. Vor zwei Jahren schloss er sein Studium ab und ist nun Pfarrer in einer winzig kleinen Gemeinde in der Abgeschiedenheit des Urwalds, eine Boots-Tagesreise von der nĂ€chsten Stadt entfernt.So bin ich als Lehrer an der UniversitĂ€t nicht nur als Dozent tĂ€tig, sondern habe auch immer wieder die Gelegenheit, einzelne Studenten in ihrem Glaubensleben zu begleiten.

„Kannst du dich noch an mich erinnern?“ fragte der Waisenhausdirektor Walter wĂ€hrend eines Besuches. Welch eine Ermutigung zu erfahren, dass dieser Mann die Frucht eines evangelistischen Einsatzes ist, der 15 Jahre zurĂŒckliegt. Damals hatten wir mit der Musikgruppe Peniel eine Stadt im Landesinneren besucht. Dieser Mann hatte sich Jesus zugekehrt und daraufhin eine Pastoren-ausbildung begonnen. Heute liegt ihm und seiner Frau die Arbeit unter Kindern in Not auf dem Herzen.Eines unserer Ziele fĂŒr das Jahr war, durch eine Umfrage unter Tamajaq-Leuten herauszufinden, was in ihrer Kultur Weisheit bedeutet. „Woran erkennt man eine weise Person?“ Eine Antwort lautete: „Ein weiser Mensch erkennt die Not der Leute und findet eine Lösung, um den Problemen zu begegnen.“ Walter hat Gott gebeten, ihm zu helfen, diese Weisheit umzusetzen. Er hat einer Familie geholfen, dass sie ihre Kinder an eine Schule schicken können, an der biblische Werte vermittelt werden. Er konnte Freunden helfen, die Probleme mit ihrer Gesundheit oder in ihrem Beruf hatten. Er hat das Evangelium mittels Medien, Predigten, Unterricht oder persönlichem Zeugnis weitergeben können. Wir beten, dass durch das mĂŒndliche und praktische Zeugnis Familien berĂŒhrt wurden und sie dem Reich Gottes nĂ€her kommen.VorĂŒbergehend sind wir in den USA stati-oniert, damit Bonnie sich um ihre 94-jĂ€hrige Mutter kĂŒmmern kann, wĂ€hrend Walter sporadisch Reisen in den Niger unternimmt. Walter wurde im Dezember offiziell zum Pastor ordiniert. Wir sind Gott fĂŒr diesen wichtigen Schritt dankbar und beten, dass wir dadurch in unserem Dienst noch effizienter sein können.

In diesem Jahr wurde das Projekt MART1 offiziell als SIM-Projekt angenommen. Damit war ein weiterer Meilenstein fĂŒr unsere Arbeit erreicht – ein Grund zur Dankbarkeit! Nach vielem Hin und Her und manchen Verhandlungen konnten wir schliesslich auch ein Grund-stĂŒck fĂŒr das geplante Zentrum erwerben. Das erste GebĂ€ude steht bereits und die Wasserversorgung mittels einer Brunnenbohrung auf dem GelĂ€nde ist in Aussicht. Mit der Hilfe von professionellen Sozialarbeitern in Ouagadougou konnte die Arbeitsweise des Projektes abgeklĂ€rt werden.Wir betreuten auch weiterhin regelmĂ€ssig die Arbeit des Zentrums fĂŒr randstĂ€ndige Frauen, wo wir in unserem Aufenthalt von 2006 bis 2008 mitgearbeitet hatten.Die Wirklichkeit und die komple-xen VerhĂ€ltnisse der randstĂ€ndigen Frauen sind nur sehr schwer in wenigen SĂ€tzen zu beschreiben. Auf jeden Fall sind wir Zeugen verschiedener Wunder geworden: Junge Frauen sind nach ihrem Aufenthalt bei uns ausgezogen und haben ein kleines Gewerbe aufbauen können, andere fanden zu ihren Eltern zurĂŒck. Sie haben sich bei uns verschiedene Kennt-nisse aneignen können: Lesen, Schreiben und Rechnen, Grundla-gen der wirtschaftlichen ZusammenhĂ€nge, Eltern-Kind-Beziehung, das Kochen lokaler Gerichte. Gleichzeitig haben sie Gottes Wort kennengelernt, und einige der jungen Frauen haben es gewagt, Christus ihr Leben anzuvertrauen.

WALDER, Ernst & ElisabethLIMA, PERU

‱ Elisabeth: Seelsorgekurse‱ Ernst: Unterricht an der SEL2, Leitung der Korrespondenzkurse ETE3

AEBI, Walter & BonnieNIAMEY, NIGER / USA‱ Arbeit unter Tamjaq, Bibelunterricht, Mitarbeiterschulung

GIGANDET, StĂ©phane & MyriamOUGADOUGOU, BURKINA FASO‱ Arbeit unter MĂ€dchen von der Stasse

1MART = Maison d’Accueil et de RĂ©insertion par le Travail, 2SEL= Seminario EvangĂ©lico de Lima, 3ETE= EducaciĂłn TeologĂ©lico por ExtensiĂłn,4ICL= Institut fĂŒr christliche Lebens- und Eheberatung

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Nach einem guten Jahr in der Schweiz konnten wir von Mitte Februar bis Anfang Mai ein zweites Mal in den Norden Äthiopiens, nach Mekele, reisen. Wieder unterrichtete Martin dort HebrĂ€isch und Griechisch am Theologischen Seminar der Äthiopisch-orthodoxen Tewahedo-Kirche, wĂ€hrend Marianne vor allem im Jugendzentrum mithalf, neben dem wir wohnten. An die VerĂ€nderungen im Team gewöhnten wir uns schnell. Die 50-tĂ€gige Fastenzeit bis Ostern, in der wir vor allem auswĂ€rts auf tierische Nahrung verzichteten, war etwas schwieriger. So warteten wir auch nicht bis 15 Uhr mit Essen und Trinken, wie es von den Äthiopiern erwartet wurde. Wegen der Festtage fiel so viel Unterricht aus, dass Martin die gesteckten Ziele nicht erreichte. DafĂŒr kĂŒmmerte er sich mit Marianne um einen neuen Farbanstrich der Unterkunft. Der zweite, nun vertief-tere Blick in die Ă€thiopische Kultur fĂŒhrte zu einer gewissen ErnĂŒchterung – ein Kontrast zum ersten Aufenthalt. Wir bewundern alle, die jahrelang darin leben. Weil Martin nun zu 100 Prozent arbeitet, wird es uns vorerst nicht möglich sein, einen weiteren Einsatz ins Auge zu fassen.

2014 war erneut geprĂ€gt von unzĂ€hligen Stunden im Schulzimmer, in der Bibliothek und an meinem Arbeitstisch. Es galt, Dutzende von BĂŒcher zu lesen und deren Inhalt in Ausar-beitungen zu verwer-ten, Fallbeispiele zu analysieren, um die richtige Diagnose und einen passenden Therapieplan zu erstellen, und sich mit der biblischen Sicht von Psychotherapie und Seelsorge auseinanderzusetzen. Seit August wird mein Wissen auf Herz und Nieren getestet: Ich arbeite zwei Tage pro Woche in einer psychiatrischen Tagesklinik fĂŒr Erwach-sene. In Gruppentherapien können sich die Menschen ĂŒber ihre Erlebnisse, Nöte, Probleme und Leiden austauschen, werden herausgefordert, neue Wege zu gehen und andere Verhalten auszuprobieren. Jeder Tag ist komplett anders, die Themen-stellungen Ă€ndern sich mit den unterschiedlichen Klienten, aber eines bleibt gleich: Die Zerbrochenheit der Menschen, die unfassbare Not und die tiefe Sehnsucht nach Heilung, VerĂ€nderung und Hoffnung. Da es eine sĂ€kulare Klinik ist, lerne ich, wie ich die Hoffnung des Evangeliums leben kann, ohne stets die Sprache der Bibel zu gebrauchen. Ich vertraue darauf, dass der Heilige Geist in jedem Leben am Wirken ist und die Klienten auf sich aufmerksam macht. Es ist sehr bereichernd, mit Menschen in emotionaler Not zu arbeiten, und Gott gebraucht diese Erfah-rungen, um mich auf meinen zukĂŒnftigen Dienst vorzubereiten.

JoĂ«l: Als Direktor fĂ€llt mir die Aufgabe zu, die SIM-Mit-arbeiter in den bestehenden Arbeitszweigen zu begleiten. Unser kleines Team von Mis-sionaren hat im vergangenen Jahr eine Vision fĂŒr die nĂ€ch-sten fĂŒnf Jahre entwickelt,

wobei die bestehenden Arbeitszweige miteinbezogen wurden. Wir streben eine Vernetzung der verschiedenen Gebiete an und möchten Synergien mehr nutzen.Das Unterrichten von Pastoren macht mir richtiggehend Spass. Aktuelle Themen in der Bibel wiederzufinden, den Bibeltexten auf den Grund zu gehen und den oft hitzigen Austausch unter den Studenten in einer guten Art zu fördern, ist mir ein grosses Anliegen. KĂŒrzlich bin ich einer meiner ehemaligen Studentinnen zusammen mit ihrem Ehemann in ihrem neuen Einsatzort im Landesinnern begegnet. Wie mutig sie sich als junges Pastorenehepaar in einem eher feind-lich gesinnten Umfeld ihrer Arbeit stellen, hat mich in meiner eigenen Arbeit bestĂ€tigt.

Marianne: Meine praktischen Erfahrungen in einem afrikanischen Schulzimmer eigne ich mir immer wieder im Werk- und Malunterricht in zwei WaisenhĂ€usern an, wo ich mit einem Team von jungen, moti-vierten Christen Waisenkinder mit dem Evangelium bekannt mache. Diese Erfahrungen helfen mir in der Entwicklung von christlichen Schulprogrammen fĂŒr den Kindergarten und die Unterstufe. In einer Pilotschule in San Pedro, im SĂŒdwesten des Landes, sind so ein kleiner Kindergarten und eine erste Klasse entstanden. Ich begleite die Lehr-krĂ€fte in ihrem Schulalltag und helfe mit bei Lehrerfortbildungen.

Bei der Auswertung von einem der Fortbildungsse-minare erklĂ€rte eine junge Teilnehmerin: „Diese Weiter-bildung hat mir nicht nur fĂŒr die Schule weitergeholfen, sie war gleichzeitig Heilung von meiner Vergangenheit und Therapie fĂŒr mein Herz!“ Was will man noch mehr?

GERBER, Martin & MarianneMEKELE, ÄTHIOPIEN / BREITENBACH, SCHWEIZ‱ Theologischer Unterricht, Mitarbeit im Jugendzentrum

GNEPF, CorinneCOLUMBIA, SOUTH CAROLINA, USA‱ Weiterbildung, Studium

SOMMER, JoĂ«l & MarianneABIDJAN, CÔTE D'IVOIRE‱ JoĂ«l: Direktor SIM-CĂŽte d‘Ivoire, Unterricht in Theologie und Missiologie

‱ Marianne: Werk- und Malunterricht, Weiterbildung von LehrkrĂ€ften, Entwicklung von christlichen Schulprogrammen

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Mitarbeiter

Weitere UnterstĂŒtzung fĂŒr folgende Projekte:

ASIEN Heim fĂŒr gefĂ€hrdete FrauenÄTHIOPIEN JugendzentrumBENIN Bibelschulen MĂ€dchenschule Nikki MĂ€dcheninternat Bembereke Jugendlager Ditamarri Literatur WitwenBOLIVIEN Centro El Alfarero, Santa Cruz Sauberes Trinkwasser Quechua RadioBURKINA FASO Gesundheitszentrum Centre Artisanal WitwenCÔTE D‘IVOIRE Radio FrĂ©quence VieKENIA Motivation zur Evangelisation Ark School Bauprojekt SIMPact Praktikums-ProgrammLIBERIA ELWA Ausbildung Pflegepersonal ELWA RadioNAMIBIA Resource & Skill CentreNIGER Mediz. Zentrum, Danja Fulani Radio Foyer EvangĂ©lique Universitaire BibelĂŒbersetzung fĂŒr Tamajaq Christliche SchulenNIGERIA Menschen von der StraßePAKISTAN Hilfe fĂŒr FlutopferPERU Patchwork-Projekt Arbeit unter KindernPHILLIPINEN Ausbildung von MitarbeiternSAMBIA Spital MukingeSCHWEIZ Starthilfe-ProgrammSENEGAL SchulbildungsprojektSÜDSUDAN Sauberes Trinkwasser SchulbildungsprojektURUGUAY Ausbildung von Jugendmitarbeitern

Durch die Mithilfe vieler Sponsoren konnte die SIM-Schweiz im Kalenderjahr 2013 verschiedene Projekte unterstĂŒtzen und konkrete Nothilfe leisten.

CHF 40‘500

Ebola-Krise, Liberia

Christliche Radiosendungen, Benin

Spital Galmi, Niger

Taifun Haiyan, Phillipinen Überschwemmung, Niger

Zentrum fĂŒr MĂ€dchen von der Straße (M.A.R.T.)

Behindertenzentrum Mahadaga,Burkina Faso

Spital Bembereke, Benin

Med. Zentrum Mahadaga, Burkina Faso

CHF 35‘000

CHF 16‘000 CHF 24‘900

CHF 63‘700 CHF 17‘000

CHF 45‘900 CHF 12‘600

«SIM heute» 2/2015 n www.sim.ch14 Projekte

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EINNAHMEN 2013/2014 2012/13EingĂ€nge fĂŒr Mitarbeiter 1.593.700 1.469.100 Mitarbeiter Ausland 1.379.900 1.288.900

Mitarbeiter Heimatzentrale 213.800 180.200

Projekte & Dienste 673.200 753.000

Dienstleistungen & Diverse 53.400 84.600

Spenden fĂŒr SIM-Schweiz 93.200 87.500

Total Einahmen 2.413.500 2.393.700

Das Finanzjahr der SIM erstreckt sich vom 1. Oktober bis 30. September des folgenden Jahres.

Die Buchhaltung wird nach der Norm GAAP FER 21 gefĂŒhrt und wurde von Herrn Andreas Bieri, SALDOR REVISIONS GMBH, geprĂŒft. Die ausfĂŒhrliche Jahresrechnung mit Bilanz und der Revisionsbericht können auf unserer Homepage unter www.sim.ch/de/mitmachen/geben.html als PDF-Datei eingesehen werden.

SIM International (Suisse) hat den Ehrenkodex SEA unterzeichnet. Das GĂŒtesiegel verpflichtet die Unterzeichner zu Transparenz in der Öffentlichkeitsarbeit, zu Lauterkeit in der Rechnungslegung und zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ihrer Spende.

n Mitarbeiter Ausland (57%)n Mitarbeiter Heimatzentrale (9%)

n Spenden fĂŒr SIM-Schweiz (4%)n Dienstleistungen & Diverse (2%)

n Projekte & Dienste (28%)

n Mitarbeiter Ausland (55%)

n SolzialbeitrĂ€ge HeimatbĂŒropers. (3%)n Allg. Betriebskosten (2%)

n Öffentlichkeitsarbeit (+2%)n Fonds-Zuweisungen (–2%)

n Mitarbeiter Heimatzentrale (11%)n Projekte & Dienste (29%)

BILANZ per 30.09.2014

Aktiven 2013/2014 2012/13

Liquide Mittel 1.194.000 1.341.400

Vorauszahlungen -117.900 -68.500

Immobilien und Mobilien 638.400 641.900

Total Aktiven 1.714.500 1.914.800

Passiven 2013/2014 2012/13

Eigenkapital Anfang Periode 734.000 741.800

Fonds fĂŒr Projekte 210.700 209.700

Fonds fĂŒr Missionare 790.000 971.100

Ergebnis -20.200 -7.800

Total Passiven 1.714.500 1.914.800

Eigenkapital Ende Periode 713.800 734.000

AUSGABEN 2013/2014 2012/13Mitarbeiter 1.619.800 1.467.500 Mitarbeiter Ausland 1.339.500 1.202.400

Mitarbeiter Heimatzentrale 280.300 265.100

Projekte & Dienste 710.000 709.700

Heimatzentrale 146.400 140.500 Allg. Betriebskosten 40.200 39.200

Öffentlichkeitsarbeit 38.500 39.100

SozialbeitrĂ€ge HeimatbĂŒropers. 67.700 62.200

Fonds-Zuweisungen -42.500 83.800

Resultat -20.200 -7.800

Total Ausgaben 2.413.500 2.393.700

AngehÀuftes Defizit: -41.700 -21.500

«SIM heute» 2/2015 n www.sim.ch 15Finanzbericht

EINNAHMEN

AUSGABEN

Liebe Missionsfreunde,

fĂŒr die SIM-Schweiz war das vergangene Jahr ein Jahr voller VerĂ€nderungen. Unser langjĂ€hriger Missionsleiter Walter Diem wurde zum Internatio-nalen Vizedirektor der SIM fĂŒr Europa und West-afrika berufen. Er koordiniert nun unter anderem die Ebola- und die Katastrophenhilfe. Walter Diem ist weiterhin sehr dankbar fĂŒr alle Gebete.

Wir sind sehr froh, dass Judith JĂ€ggi bereit war, einzuspringen. Statt sich als Ärztin um Patienten in Afrika zu kĂŒmmern, leitete sie ein Jahr lang mit grossem Einsatz das BĂŒro in Biel. Möge es ihr der Herr reich vergelten!

Inzwischen lebt sich bereits der neue Missions-leiter, Leo Mutzner, in die vielfĂ€ltigen Aufgaben des HeimatbĂŒros ein. Er ist in GraubĂŒnden auf-gewachsen. Nach dem seiner kaufmĂ€nnischen Ausbildung folgte der Ruf an die Bibelschule EmmaĂŒs. Dann arbeitete er 30 Jahre als Missionar und Prediger in Frankreich. Wir wĂŒnschen ihm ein gutes Einleben in Biel.

Bei den Mitarbeitern im HeimatbĂŒro beein-druckt mich immer wieder, dass sie, wie alle

SIM-Missionare, von ihrem Freundeskreis getra-gen und finanziert werden. In der heutigen Zeit unterstĂŒtzen viele Menschen ganz konkrete Pro-jekte und Personen, die sie persönlich kennen, und spenden weniger allgemein fĂŒr die Mission. So ist es hĂ€ufig fĂŒr die Mitarbeiter im HeimatbĂŒro nicht einfach, ihre persönliche UnterstĂŒtzung zu finden. Doch ihre vielseitigen Aufgaben sind wichtig, sie machen den Einsatz der anderen Mit-arbeiter weltweit ĂŒberhaupt erst möglich.

Wer antwortet am Telefon, wenn jemand nach Sibi-rien will? Wer stellt alle offenen Stellen ins Internet? Wer verbucht tĂ€glich die Spenden und sorgt dafĂŒr, dass sie an den richtigen Ort kommen? Wer bereitet die Kandidaten auf die Herausforderungen in einer anderen Kultur vor?

Dies und vieles mehr erledigen unsere Heimatmitar-beiter in Biel. Ihr seid super! Ganz herzlichen Dank!

Ein weiteres wichtiges Anliegen ist, dass sich wie-der mehr Mitarbeiter berufen lassen. Es gibt so viele offenen TĂŒren weltweit. Schauen Sie doch einmal im Internet unter sim.ch oder mission.ch.

Diese vielen Möglichkeiten erinnern mich an Jesus, der sagte: „Die Ernte ist gross, doch es sind nur wenig Arbeiter da. Bittet deshalb den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter auf sein Erntefeld schickt.“ (Matth. 9,37-38).

In diesem Sinn ist auch das SIM-Fest am 25. April gedacht. Es bietet Gelegenheit, verschiedene Mitarbeiter der SIM kennenzulernen, sich im Gebet zu engagieren oder selbst in die Mission zu gehen. Die SIM möchte weiter ein brauchbares Werkzeug in Gottes Hand sein.

Mit ganz herzlichen GrĂŒssen

Stefan Schmid, St-LégierPrÀsident SIM Schweiz

„Die Ernte ist gross, doch es sind nur wenig Arbeiter da. Bittet deshalb den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter auf sein Erntefeld schickt.“ Matth. 9,37-38

Herzlich willkommen! Generalversammlung 10.00 – 10.45 Uhr

«SIM heute» 2/2015 n www.sim.ch16 Last but not least


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