Synergien zwischen Naturschutz y gund Klimaschutz in der
Landnutzung Deutschlands g(Landwirtschaftliche Flächen)
A tt F ibAnnette Freibauer
Johann Heinrich von Thünen-InstitutJohann Heinrich von Thünen-Institut Institut für Agrarrelevante Klimaforschung
Braunschweigg
(1)Vilm, 31.08.2009Biodiversität und Klimawandel –Vernetzung der Akteure in Deutschland VI.
DisclaimerDisclaimer
Der Vortrag entspricht meiner Fachmeinung als Wissenschaftlerin. Er ist nicht mit dem BMELV abgesprochen und stellt nicht die Meinung des BMELVabgesprochen und stellt nicht die Meinung des BMELV dar.
(2)Vilm, 31.08.2009
Klimaschutz und Landnutzung in Deutschland gemäß
International anerkannt und offiziell:
Emissionsberichterstattung
● Erkennen von Schwerpunkten der Emissionen (seit 1990)● Erkennen von Möglichkeiten zur Emissionsminderung
D k t ti E i i i d f ti l Eb● Dokumentation von Emissionsminderung auf nationaler Ebene● Prognosen und Szenarien (bis 2020/2030)● Abwägen von erwünschten Effekten und unerwünschten● Abwägen von erwünschten Effekten und unerwünschten
Nebenwirkungen● Schätzen der Kosten und Gewinne
Nur Maßnahmen, die messbar, berichtbar und nachprüfbar sind, dürfen als Klimaschutz angerechnet werdenals Klimaschutz angerechnet werden.
Nicht jede Maßnahme wird angerechnet, z.B. derzeit (und zukünftig)
(3)Vilm, 31.08.2009
j g ( g)nicht CO2 aus Acker, Grünland, Feuchtgebieten, Siedlungsflächen.
Landnutzung – TreibhausgaseSituation in Deutschland 2007Situation in Deutschland 2007
Anteil an deutschen Emissionen
10
1507
3.1 % 1.4 % -8.0 % 3.9 % 2.7 %Quelle
0
5
nte
in 2
00
-10
-5
quiv
alen
2
2O
Summe C-Äqu.-9.2 Tg als CO
+11 3 Tg als N
-20
-15
Tg C
-Äq 2O
4
+11.3 Tg als N+6.3 Tg als CH+8.3 Tg C-Äqu.
-25Acker Grünland Wald N-Düngung Tierhaltung
Senke
(4)Vilm, 31.08.2009vTI-AK, AG-EI: NIR 2009
CO2-Emissionen aus Acker und Grünland 2007
25 000
20.000
25.000BiomasseMineralbödenOrganische BödenO
2-Q
uelle
10.000
15.000
Gg
CO
2]
Organische BödenC
5.000
10.000
2-Fl
üsse
[
-5.000
0CO
2
2-S
enke
-10.000Acker LUC zu Acker Grünland LUC zu
CO
2
(5)Vilm, 31.08.2009vTI & UBA, Deutscher Nationaler Inventarbericht 2009Grünland
Klimaschutzoptionen bei der Landnutzung (außer Wald)Landnutzung (außer Wald)
• N-Überschüsse (pro Fläche, pro Betrieb) reduzierenN im Wirtschaftsdünger voll anrechnen– N im Wirtschaftsdünger voll anrechnen
– Verteilungsproblem (Regionen, Betriebstypen)
• C-Verluste in Böden (und Biomasse) reduzieren– Alternative Moornutzung– Grünlandumbruch v.a. auf empfindlichen Flächen vermeiden
(Nutzungsdruck?)
• C-Vorräte in (Böden und) Biomasse aufbauen– Aufforstungen, Kurzumtriebsplantagen, StadtgrünAufforstungen, Kurzumtriebsplantagen, Stadtgrün– Kohlenstoff in Unterböden steigern?
(6)Vilm, 31.08.2009• Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie
– Holzanbau als Hecken, Auwald, Niederwald…
N-Effizienz
2003N-Flächenbilanzüberschuss
in kg N/ha LF
< 5050 < 8050 - < 8080 - < 100
100 - < 120120 - < 150
> 150keine Werte
Düngeverordnung:Zulässiger N-Überschuss ab 2009
60 kg N ha-1 a-1
(7)Vilm, 31.08.2009
60 kg N ha a
(ohne N-Deposition, ohne Abzug von NH3) Osterburg, 2008
Hotspot: GrünlandumbruchHotspot: Grünlandumbruch
(8)Vilm, 31.08.2009
Photos: NABU, Germany
Feuchtstandorte verlieren beim Grünland-umbruch besonders viel Kohlenstoff
Gesamt C Verlust: 5 to 40 t C pro Hektar
German average, NIR 2006German average update
Gesamt-C-Verlust: 5 to 40 t C pro Hektar]
German average, updateLoess soil; Richter et al. 1988Sandy gley; Strebel et al. 1988Marsh soil; Burghard 1982
oss
[%] g
C l
- 50 – 60 %50 60 %
(9)Vilm, 31.08.2009
H. Höper, 2009Years after conversion
C reiche Böden schützenC-reiche Böden schützen“High-carbon, high biodiversity
zones”
• Kein Acker in Auen• Gewässerrandstreifen• Auwaldaufbau / Polder• Hohe Wasserstände in
Mooren und Anmooren
(10)Vilm, 31.08.2009
Stadtökosysteme
Ein unbekannterC-Vorrat
Eine unbekannteC-Senke?C-Senke?
Eine unterschätzteEine unterschätzteRessource!
(11)Vilm, 31.08.2009
Neue Managementstrategien fü U t bödfür Unterböden
Vermeidung von saisonalem Trocken-stress durch Tiefwurzler, Tiefenlockerung und intensive Makrofauna und langfristigeMakrofauna und langfristige C-Sequestrierung
Prinzip der Steppenböden:• Kontinuierliche BodenbedeckungKontinuierliche Bodenbedeckung• Viele frische organische Rückstände
(Wurzeln, Blätter…)• Tiefwurzelnde Pflanzen• Regenwürmer
(12)Vilm, 31.08.2009Züchtung und neue Landnutzungssysteme!
Bioenergie: Holz gewinnt beim Potenzial und bei der Kosteneffizienz
20
und bei der Kosteneffizienznt
e CO2WärmeWärme Strom & KWKStrom & KWK KraftstoffeKraftstoffe
8
12
16
quiv
alen
t ha-
1 )
2Einspar-potenzial
WärmeWärme Strom & KWKStrom & KWK KraftstoffeKraftstoffe
---------- Biogas --------
0
4
8
CO
2-Ä
q (t
e e m / W - g . . s
Hac
k-sc
hnitz
el
Get
reid
e
ülle
/Str
om+
Wär
me
ais/
Stro
m
Mai
s/ns
peis
ung
ais/
Stro
m+
Wär
me
acks
chni
t.H
KW
Stro
h C
o-br
ennu
ngck
schn
itt.
Co-
Verb
r.
Bio
dies
el
Etha
nol
(Wei
zen)
Bio
gas
Kra
ftsto
ff)
Kosten der300400500
sten
O2-
Äq.
)
Gü M EinMa
Ha
Ver
Hac (K Kosten der
CO2Einsparung
0100200
CO
2-K
osEU
R t
CO
--------- Biogas ----------100
0C(E
Hac
k-ni
tzel
trei
de
Stro
mW
ärm
e
Stro
m
Mai
s/su
ng
Stro
m
Wär
me
chni
t.H
KW
h C
o-nu
nghn
itt.
Verb
r.
dies
el
hano
liz
en)
ioga
sst
off)
(13)Vilm, 31.08.2009Wiss. Beirat Agrarpolitik,2008
Hsc
hn
Get
Gül
le/S
+ W
Mai
s/S M
Eins
peis
Mai
s/S
+ W
Hac
ksc
Stro
hVe
rbre
nH
acks
cC
o-V
Bio
d
Eth
(We Bi
(Kra
fts
Bioenergie: die Holzoption variierenBioenergie: die Holzoption variieren
A äld• Auwälder
• Mittel- und Niederwälder
H k• Hecken
(14)Vilm, 31.08.2009
Voraussetzung: Kaskadennutzung zur Vermeidung von LandnutzungskonfliktenVermeidung von Landnutzungskonflikten
Vom höchsten Wertanteil zum Massenprodukt
(15)Vilm, 31.08.2009
Klima- und Naturschutzoptionen bei der Landnutzung (außer Wald)bei der Landnutzung (außer Wald)
• N-Überschüsse (pro Fläche, pro Betrieb) reduzierenN im Wirtschaftsdünger voll anrechnen– N im Wirtschaftsdünger voll anrechnen
– Verteilungsproblem (Regionen, Betriebstypen)
• C-Verluste in Böden (und Biomasse) reduzieren– Alternative Moornutzung– Grünlandumbruch v.a. auf empfindlichen Flächen vermeiden
(Nutzungsdruck?)
• C-Vorräte in (Böden und) Biomasse aufbauen– Aufforstungen, Kurzumtriebsplantagen, StadtgrünAufforstungen, Kurzumtriebsplantagen, Stadtgrün– Kohlenstoff in Unterböden steigern?
(16)Vilm, 31.08.2009• Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie
– Holzanbau als Hecken, Auwald, Niederwald…
… und außerdem:
• Standörtlich und regional angepasste Lösungen
• Maßnahmen dokumentieren
• die Maßnahmen im Nationalen Inventarbericht (unter UNFCCC) erscheinbar machen – wir kooperieren gerne!UNFCCC) erscheinbar machen wir kooperieren gerne!
• Nicht auf offizielle Anrechnung (und Finanzierung) unter g ( g)einem zukünftigen Klimaregime bauen.
(17)Vilm, 31.08.2009
Herausforderungen für Land- und ForstwirtschaftForstwirtschaft
Anpassungp g(Betroffener)
SortenSorten--, Kulturwahl, KulturwahlEffi i t WEffi i t W
Aufbau klimawandelAufbau klimawandel--t l t B tä dt l t B tä d
KlimaKlima
Effizientes WasserEffizientes Wasser--managementmanagement
toleranter Beständetoleranter Bestände
KlimaKlima--wandelwandel
EmissionsreduktionKlimaschutz Emissionsreduktion(Verursacher)(Klimaschützer)
Klimaschutz
Steigerung der NSteigerung der N--EffizienzEffizienzSchutz biogener CSchutz biogener C--VorräteVorräte
CC--Sequestrierung Sequestrierung Ersatz fossiler EnergieträgerErsatz fossiler Energieträger
(18)Vilm, 31.08.2009Reduktion der CHReduktion der CH44--EmissionEmissionSchutz biogener CSchutz biogener C--VorräteVorräte
UNFCCC-Inventar: Emissionen in der Verantwortung der Landwirtschaft sind um 9% gesunken
40.0001990
der Landwirtschaft sind um 9% gesunken
Effizienz
30.000
35.000
nte
19902007
Biogas?
EffizienzFlächenabnahme
20.000
25.000
Äqui
vale
n DetailliertereFlächendaten
10.000
15.000
Gg
CO
2-Ä
0
5.000
W,
aft
aft er zu nd zu
G
-5.000
1.A
.4.C
.ne
rgie
in L
WFo
rst,
Fisc
here
i
4.an
dwirt
scha
CH
4
4.an
dwirt
scha
N2O
5.B
.1 A
cke
5.B
.2 L
UC
zA
cker
5.C
.1G
rünl
an
5.C
.2 L
UC
zG
rünl
and
(19)Vilm, 31.08.2009
En La La 5 5
Quelle: NIR 2009 und EEA EIONET, http://dataservice.eea.europa.eu
Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft in DeutschlandLandwirtschaft in Deutschland
ca. 130 Mio t CO2-Äquivalente150 000
a-1 )
CO2 qu a e teoder
~ 13% dernationalen120 000
150.000
te (G
g a nationalen
Gesamtemission
90 000
120.000
LULUC (Agrar)
uiva
lent
Energieverbrauch
Futtermittelimporte
60 000
90.000 LULUC (Agrar)
CO
2-Ä
qu
L d i t hl Böd
Düngerbereitstellung
Energieverbrauch
30 000
60.000
C
Fermentation Verdauung
Wirtschaftsdünger
Landwirtschl. Böden
0
30.000
(20)Vilm, 31.08.2009
1990
1992
1994
1996
1998
2000
2002
2004
2006
Fermentation Verdauung0
NIR, 2009