SPORTWISSENSCHAFT STUDIEREN TRAININGS-
WISSENSCHAFTEin Lehrbuch in 14 Lektionen
Band 7
Kuno Hottenrott/Georg Neumann
TRAININGSW
ISSENSCHAFT
Die TrainingsWissensCHaFT
Die Trainingswissenschaft ist eine interdisziplinär ausgerichtete sportwis-senschaftliche Disziplin und befasst sich aus einer ganzheitlichen und angewandten Perspektive mit der wissenschaftlichen Fundierung von Training und Wettkampf, unter Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit und der Leistungsdiagnostik in den verschiedenen Handlungs- und Anwendungsfeldern von Bewegung, Spiel und Sport.Die Trainingswissenschaft ist ein bedeutendes Lehrgebiet in den Studiengängen der Sportwissenschaft und bildet den Schwerpunkt in der Trainerausbildung.
Das leHrbuCH
Das Lehrbuch thematisiert den inhaltlichen Wandel der Begriffe Training, Trainingslehre und Trainingswissenschaft und stellt die unterschiedlichen Anwendungsfelder des Trainings dar. Kritisch beleuchtet werden Theorien und Modelle der Trainingsanpassung. Detailliert werden die physiologischen Wirkungen von Trainingsbelastungen, das Training der Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit behandelt. Auch auf elementare Aspekte des Koordinations-, Technik- und Taktiktrainings wird eingegangen. Weitere Schwerpunkte sind die Trainingssteuerung, die Leistungsdiagnostik und der Einfluss veränderter Umweltbedingungen auf Training und Wettkampf.
Die auTOren
Prof. Dr. phil. habil. Kuno Hottenrott (Jahrgang 1959) ist Professor für Trainingswissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und lehrte davor an den Universitäten Kassel und Marburg.
Prof. Dr. med. habil. Georg Neumann (Jahrgang 1938) ist Professor für Sportmedizin und hat über viele Jahre nationale Auswahlmannschaften sportmedizinisch betreut. Er ist Verfasser von zahlreichen Monografien zur Sportmedizin, Leistungsphysiologie und Sporternährung.
SPORTW
ISSENSCHAFT STUDIER
ENTRAININGSW
ISSENSCHAFT
7
Hottenrott/
Neum
ann
www.dersportverlag.de9 7 8 3 8 9 8 9 9 8 5 5 0
ISBN 978-3-89899-855-0
e 18,95 [D]
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Sportwissenschaft studieren
Band 7
Trainingswissenschaft
Ein Lehrbuch in 14 Lektionen
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Die Reihe
Sportwissenschaft studieren richtet sich vor allem an Sportstudierende, aber auch an alle im Sport Lehrenden und an diejenigen, die an sport wissen schaft lichen The-men und ihrer Vermittlung interessiert sind. Alle Bände der Reihe Sportwissen-schaft studieren sind als Lehrbücher in Lektionen abgefasst. Ihr durchgängiger Fra-gencharakter bahnt einen Dialog mit dem Leser/der Leserin an. Die Lehrbücher haben Einführungscharakter und sind demnach: komprimiert im Inhalt, klar strukturiert im Aufbau, verständlich geschrieben und übersichtlich gegliedert. Die Reihe Sportwissenschaft studieren eignet sich zum Selbst studium sowie als begleitende Lek-türe (z. B. in Vorlesungen) oder als Diskussionsgrundlage (z. B. in Seminaren).
Bereits erschienen:Eckart Balz & Detlef Kuhlmann: Sportpädagogik (Band 1)Gerhard Trosien: Sportökonomie (Band 2)Michael Bräutigam: Sportdidaktik (Band 3)Dorothee Alfermann & Oliver Stoll: Sportpsychologie (Band 4)Rainer Wollny: Bewegungswissenschaft (Band 5)Ansgar Thiel, Klaus Seiberth & Jochen Mayer: Sportsoziologie (Band 8)
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Sportwissenschaft studierenBand 7
Kuno Hottenrott & Georg Neumann
Trainingswissenschaft
Ein Lehrbuchin 14 Lektionen
Meyer & Meyer Verlag
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Herausgeber der Reihe „Sportwissenschaft studieren“:Prof. Dr. Wolf-Dietrich Brettschneider und Prof. Dr. Detlef Kuhlmann
Trainingswissenschaft
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© 2010 by Meyer & Meyer Verlag, Aachen2., überarbeitete Auflage 2014 Auckland, Beirut, Budapest, Cairo, Cape Town, Dubai, Hägendorf, Indianapolis, Maidenhead, Singapore, Sydney, Tehran, Wien
Member of the World Sport Publishers’ Association (WSPA)ISBN 978-3-8403-1031-7www.dersportverlag.dewww.wissenschaftundsport.deE-Mail: [email protected]
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_________________________________________________________ Inhalt 5
Inhalt
Lektion 1 Gegenstand der Trainingswissenschaft ............................................... 11
Was ist von dieser Lektion zu erwarten? ................................................ 11
1.1 Zu den Begriffen Training, Trainingslehre und Trainingswissenschaft ... 11
1.2 Zum Gegenstandsbereich der Trainingswissenschaft ............................ 14
1.3 Zu den Anwendungsfeldern des sportlichen Trainings .......................... 15
1.4 Lernkontrollfragen ................................................................................. 26
1.5 Literatur .................................................................................................. 27
Lektion 2 Theorien und Modelle der Trainingsanpassung ................................ 31
Was ist von dieser Lektion zu erwarten? ................................................ 31
2.1 Modelle organismischer Funktionszustände .......................................... 31
2.2 Theorien zur molekularen Adaptation .................................................... 34
2.3 Vier-Stufen-Modell der Anpassung ....................................................... 38
2.4 Deadaptation und Abtraining ................................................................. 42
2.5 Transformation und Regeneration .......................................................... 45
2.6 Übertraining ........................................................................................... 46
2.7 Lernkontrollfragen ................................................................................. 48
2.8 Literatur .................................................................................................. 49
Lektion 3 Physiologische Wirkungen von Trainingsbelastungen ..................... 54
Was ist von dieser Lektion zu erwarten? ................................................ 54
3.1 Einfluss des Trainings auf das Herz-Kreislauf-System .......................... 55
3.2 Einfluss des Trainings auf die Sauerstoffaufnahme ............................... 59
3.3 Einfluss des Trainings auf die Energiespeicher ...................................... 62
3.4 Einfluss des Trainings auf den Kohlenhydratstoffwechsel .................... 66
3.5 Einfluss des Trainings auf den Fettstoffwechsel .................................... 70
3.6 Einfluss des Trainings auf den Proteinstoffwechsel ............................... 72
3.7 Einfluss des Trainings auf das Nervensystem ........................................ 73
3.8 Einfluss des Trainings auf die Muskulatur ............................................. 78
3.9 Lernkontrollfragen ................................................................................. 84
3.10 Literatur .................................................................................................. 84
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6 Inhalt _________________________________________________________
Lektion 4 Allgemeine trainingsmethodische Grundlagen .................................. 90
Was ist von dieser Lektion zu erwarten? ................................................ 90
4.1 Ziele und Inhalte des Trainings .............................................................. 90
4.2 Trainingsprinzipien ................................................................................ 93
4.3 Belastungsnormative .............................................................................. 94
4.4 Trainingsmethoden ................................................................................. 97
4.5 Trainingsmittel ....................................................................................... 97
4.6 Trainingseinheit ................................................................................... 100
4.7 Modelle der Leistungsstruktur ............................................................. 102
4.8 Struktur der Wettkampf- und Prognoseleistung ................................... 105
4.9 Lernkontrollfragen ............................................................................... 110
4.10 Literatur ................................................................................................ 111
Lektion 5 Ausdauer und Ausdauertraining ........................................................ 113
Was ist von dieser Lektion zu erwarten? .............................................. 113
5.1 Definition und Charakterisierung der Ausdauer .................................. 113
5.2 Struktur und Ausprägungsform der Ausdauer ...................................... 116
5.3 Sportmethodische Diagnostik der Ausdauerfähigkeiten ...................... 124
5.4 Festlegung der Belastungsbereiche anhand methodischer oder
biologischer Vorgaben ......................................................................... 124
5.4.1 Belastungsbereiche, abgeleitet aus der Laktatkinetik in Stufentests .... 126
5.4.2 Belastungsbereiche, abgeleitet aus der Herzfrequenzkinetik
des Conconi-Tests ................................................................................ 127
5.4.3 Belastungsbereiche, abgeleitet von der maximalen Herzfrequenz ....... 128
5.4.4 Belastungsbereiche, abgeleitet aus der Streckenbestzeit ...................... 132
5.5 Methoden des Ausdauertrainings ......................................................... 133
5.6 Entwicklung der Ausdauerfähigkeiten ................................................. 139
5.7 Lernkontrollfragen ............................................................................... 142
5.8 Literatur ................................................................................................ 143
Lektion 6 Kraft und Krafttraining ...................................................................... 146
Was ist von dieser Lektion zu erwarten? .............................................. 146
6.1 Begriff und Charakteristik der Kraft .................................................... 146
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_________________________________________________________ Inhalt 7
6.2 Struktur und Ausprägungsformen der Kraft ......................................... 153
6.3 Sportmethodische Diagnostik der Kraft ............................................... 155
6.4 Belastungsnormative beim Krafttraining ............................................. 159
6.5 Trainingsmethoden beim Krafttraining ................................................ 162
6.5.1 Trainingsmethoden zur Ausprägung allgemeiner und
spezifischer Kraftfähigkeiten ............................................................... 162
6.5.2 Trainingsmethoden zur Intensivierung des Krafttrainings ................... 168
6.5.3 Trainingsmittel ..................................................................................... 171
6.5.4 Organisationsformen beim Krafttraining ............................................. 172
6.5.5 Prinzipien des Krafttrainings ................................................................ 173
6.6 Lernkontrollfragen ............................................................................... 174
6.7 Literatur ................................................................................................ 175
Lektion 7 Schnelligkeit und Schnelligkeitstraining ............................................ 177
Was ist von dieser Lektion zu erwarten? .............................................. 177
7.1 Begriff und Charakterisierung der Schnelligkeit und der
Schnelligkeitsleistung .......................................................................... 177
7.2 Ausprägungsformen der Schnelligkeit ................................................. 179
7.2.1 Frequenzschnelligkeit bei zyklischen Bewegungen ............................. 180
7.2.2 Azyklische Schnelligkeit bei reaktiven Bewegungen .......................... 182
7.2.3 Azyklische Schnelligkeit bei nicht-reaktiven Bewegungen ................. 183
7.2.4 Reaktionsschnelligkeit ......................................................................... 184
7.2.5 Antizipationsschnelligkeit .................................................................... 186
7.3 Sportmethodische Diagnostik der Schnelligkeit .................................. 187
7.4 Entwicklung und Training der Schnelligkeit ........................................ 188
7.5 Lernkontrollfragen ............................................................................... 191
7.6 Literatur ................................................................................................ 192
Lektion 8 Beweglichkeit und Beweglichkeitstraining ........................................ 193
Was ist von dieser Lektion zu erwarten? .............................................. 193
8.1 Begriff und Charakterisierung der Beweglichkeit ................................ 193
8.2 Determinanten und Modulatoren der Beweglichkeit ........................... 195
8.3 Funktionstests zur Beweglichkeitsanalyse ........................................... 197
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8 Inhalt _________________________________________________________
8.4 Muskuläre Dysbalancen ....................................................................... 199
8.5 Methoden und Training der Beweglichkeit .......................................... 200
8.6 Lernkontrollfragen ............................................................................... 206
8.7 Literatur................................................................................................. 206
Lektion 9 Koordination und Koordinationstraining ......................................... 208
Was ist von dieser Lektion zu erwarten? .............................................. 208
9.1 Begriff und Charakterisierung der Koordination ................................. 208
9.2 Koordinative Fähigkeiten im Überblick ............................................... 210
9.3 Diagnostik koordinativer Fähigkeiten .................................................. 212
9.4 Inhalte und Methoden des Koordinationstrainings .............................. 214
9.5 Formen des Koordinationstrainings ..................................................... 215
9.6 Lernkontrollfragen ............................................................................... 218
9.7 Literatur ................................................................................................ 219
Lektion 10 Sportliche Technik und Techniktraining ........................................... 222
Was ist von dieser Lektion zu erwarten? .............................................. 222
10.1 Bedeutung und Funktion von sportlichen Techniken ........................... 222
10.2 Sportmotorische Fertigkeiten und sportliche Technik ......................... 223
10.3 Inhalte und Methoden des sportlichen Techniktrainings ...................... 224
10.3.1 Techniktraining nach Meinel und Schnabel ......................................... 225
10.3.2 Techniktraining nach Bernstein ........................................................... 226
10.3.3 Techniktraining nach Martin, Carl und Lehnertz ................................. 228
10.3.4 Techniktraining nach Neumaier ........................................................... 229
10.3.5 Techniktraining nach Nitsch und Munzert ........................................... 231
10.4 Lernkontrollfragen ............................................................................... 232
10.5 Literatur ................................................................................................ 233
Lektion 11 Taktik und Taktiktraining .................................................................. 234
Was ist von dieser Lektion zu erwarten? .............................................. 234
11.1 Begriffsbestimmung und Charakterisierung ........................................ 234
11.2 Strategisch-taktische Leistungsvoraussetzungen ................................. 242
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_________________________________________________________ Inhalt 9
11.3 Inhalte und Methoden des Taktiktrainings ........................................... 244
11.4 Lernkontrollfragen ............................................................................... 248
11.5 Literatur ................................................................................................ 249
Lektion 12 Trainingssteuerung ............................................................................. 250
Was ist von dieser Lektion zu erwarten? .............................................. 250
12.1 Modelle zur Trainingssteuerung .......................................................... 251
12.1.1 Reiz-Reaktions-Modell ........................................................................ 251
12.1.2 Modell der Superkompensation ........................................................... 252
12.1.3 Modell der kybernetischen Trainingssteuerung ................................... 254
12.1.4 Regulationsmodell der zentralnerval gesteuerten Selbstorganisation ... 255
12.1.5 Modell der nicht-linearen Belastungs-Beanspruchungs-Interaktion .... 257
12.1.6 Weitere Ansätze einer systemdynamischen Trainingssteuerung ......... 263
12.2 Elemente und Wirkungskette der Trainingssteuerung ......................... 263
12.2.1 Begriff und Charakterisierung der Trainingssteuerung ........................ 263
12.2.2 Planung, Ausführung und Auswertung ................................................ 264
12.2.3 Wirkungskette der Trainingssteuerung ................................................ 266
12.3 Zeit- und Intensitätsstruktur der Trainingssteuerung ........................... 268
12.3.1 Periodisierung und Zyklisierung .......................................................... 268
12.3.2 Belastungsproportionierung ................................................................. 274
12.3.3 Belastungs-Entlastungs-Zeiträume ...................................................... 275
12.4 Planung, Protokollierung und Analyse von Training und Wettkampf .... 275
12.4.1 Trainingsplanung ................................................................................. 275
12.4.2 Trainingsprotokollierung ..................................................................... 278
12.4.3 Trainings- und Wettkampfanalyse ....................................................... 279
12.5 Lernkontrollfragen ............................................................................... 282
12.6 Literatur ................................................................................................ 283
Lektion 13 Leistungsdiagnostik und Belastungssteuerung
in Ausdauersportarten ........................................................................ 286
Was ist von dieser Lektion zu erwarten? .............................................. 286
13.1 Voraussetzungen für die Testdurchführung ......................................... 286
13. 2 Einfache Tests zur Bestimmung der Ausdauerfähigkeit ...................... 288
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10 Inhalt _________________________________________________________
13.2.1 2-km-Walking-Test .............................................................................. 288
13.2.2 Cooper-Test .......................................................................................... 289
13.2.3 Conconi-Test ........................................................................................ 290
13.2.4 Physical Working Capacity (PWC 170) ............................................... 295
13.3 Messgrößen der Leistungsdiagnostik ................................................... 296
13.4 Ventilatorische und metabolische Schwellenkonzepte ........................ 298
13.5 Fahrradergometrie ................................................................................ 306
13.6 Laufbandergometrie ............................................................................. 307
13.7 Weitere Ergometrieformen in den Sportarten ...................................... 309
13.8 Belastungssteuerung mit biologischen Messgrößen ............................ 311
13.9 Lernkontrollfragen ............................................................................... 320
13.10 Literatur ................................................................................................ 321
Lektion 14 Training und Wettkampf unter
veränderten Umweltbedingungen ...................................................... 324
Was ist von dieser Lektion zu erwarten? .............................................. 324
14.1 Training in anderen Zeitzonen ............................................................. 324
14.2 Ausdauertraining bei Hitze .................................................................. 325
14.3 Ausdauertraining bei Kälte .................................................................. 331
14.4 Ausdauertraining bei Luftverschmutzung
und erhöhter Ozonbelastung .................................................................. 333
14.5 Training in natürlichen mittleren Höhen und in künstlicher Höhe ....... 337
14.6 Lernkontrollfragen ............................................................................... 344
14.7 Literatur ................................................................................................ 345
Sachwortverzeichnis ............................................................................................... 348
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_______________________________ Gegenstand der Trainingswissenschaft 11
Lektion 1 Gegenstand der Trainingswissenschaft
Was ist von dieser Lektion zu erwarten?
Zu Beginn dieser Lektion werden die Begriffe Training, Trainingslehre und Trainings-wissenschaft definiert und die Gegenstandsbereiche der Trainingswissenschaft darge-legt. Hervorgehoben wird, dass sich neben dem Leistungssport über 10 weitere Anwen-dungsfelder des Sports herausgebildet haben, zu denen gehören der Freizeitsport, Gesundheitssport, Behindertensport sowie Extremsport u. a. Die Hauptmerkmale dieser Spezifizierungen werden beschrieben. Abweichend von bisherigen Lehrbuchdarstel-lungen zur Trainingswissenschaft, so z. B. Schnabel, Harre, Krug und Borde (2008), wird die Leistungsdiagnostik als eigenständiger Gegenstandsbereich der Trainingswis-senschaft aufgenommen. Da die vier Gegenstandsbereiche der Sportwissenschaft, wie Leistungsfähigkeit, Leistungsdiagnostik, Training und Wettkampf, in enger Wechselwir-kung zueinander stehen, wurden sie entsprechend integrativ in diesem Lehrbuch behandelt.
In diesem Kapitel wird das Training als komplexer Handlungsprozess dargestellt und im Zusammenhang mit Planung, Ausführung und Evaluation definiert und bewertet. Die neue Definition des Trainingsbegriffs erweitert die Auffassung vom Training vor allem aus der Sicht der vielfältigen Anwendungsfelder. Demnach beschränkt sich das Training nicht nur auf das Ziel der Erhöhung der Leistungsfähigkeit im Wettkampf-sport, sondern auch auf den Nutzen zur Gesunderhaltung, zum Wohlbefinden und zum Leistungserhalt in der Lebensspanne.
1.1 Zu den Begriffen Training, Trainingslehre und Trainingswissenschaft
Der Begriff des Trainings hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Ein Grund dafür sind die veränderten gesellschaftlichen Bedürfnisse. Das ursprüngliche Ziel des Trai-nings war, Höchstleistungen im Sport zu erreichen (Nett, 1964; Harre, 1971). Sport-liches Training wurde als die physische, technisch-taktische, intellektuelle, psychische und moralische Vorbereitung des Sportlers mit Hilfe von Körperübungen verstanden (Matwejew, 1972). Training kann als ein komplexer Handlungsprozess aufgefasst wer-den, mit dem Ziel einer planmäßigen und sachorientierten Einwirkung von Leistun-gen und der Entwicklung von Fähigkeiten zur bestmöglichen Leistungspräsentation in
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12 Lektion 1 _______________________________________________________
Bewährungssituationen (Carl, 1989). Diese Definition zum Begriff Training orientiert sich ausschließlich auf Ausprägung der sportlichen Leistung. Eine Erweiterung dieser Auffassung nahmen unter anderem Hohmann, Lames & Letzelter (2007) vor. Sie defi-nieren Training als die planmäßige und systematische Realisierung von Maßnahmen zur nachhaltigen Erreichung von Zielen im Sport und durch Sport.
Definition von Training:Training ist ein komplexer Handlungsprozess, der auf systematischer Planung, Aus-führung und Evaluation basiert und nachhaltige Ziele in den verschiedenen Anwen-dungsfeldern des Sports verfolgt.
Ableitend von dieser allgemeinen Definition, wird klar, dass das körperliche Training für alle Populationen (Kinder, Jugendliche, Berufstätige, Ältere) offen sein muss und nicht nur der Leistungsentwicklung dient, sondern auch der Prävention und Rehabilita-tion. Durch den Sport werden auch erzieherische Ziele unterstützt. Dazu gehören Fair-ness, Kommunikation, Sozialverhalten, Durchsetzungsvermögen u. a. Durch Sport können die Lebensqualität gesteigert, die Gesundheit erhalten, die Lebenserwartung erhöht sowie Risikofaktoren vermindert werden. Die Anwendungsfelder des Trainings sind daher vielfältig und betreffen alle Altersgruppen. Durch die unterschiedliche Inte-ressenlage gehen die Motive zur sportlichen Betätigung weit über die Vorstellungen im Leistungssport hinaus (Abb. 1/1.1).
Abb. 1/1.1: Anwendungsfelder des sportlichen Trainings
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_______________________________ Gegenstand der Trainingswissenschaft 13
Die Trainingswissenschaft hat sich einerseits aus der Trainingslehre und der Sportpraxis und andererseits aus Disziplinen der Sportwissenschaft entwickelt und ist aus heutiger Sicht als interdisziplinärer Wissenschaftstyp verortet (Martin et al., 1993) (Abb. 2/1.1).
Die Trainingslehre ist der handlungsorientierte Teil der Trainingswissenschaft und die Trainingsmethodik ist als Technologie und Didaktik des Trainierens zu verstehen (Schnabel & Thieß, 1993, S. 878f.). Ursprünglich konnte sich die Trainingslehre nur auf sportpraktische Erfahrungen stützen, die wissenschaftlich ungeprüft waren. Nach Schnabel und Thieß (1993, S. 879) ist gegenwärtig ein Teil ihrer Aussagen und Hand-lungsorientierungen wissenschaftlich begründet, ein anderer Teil jedoch noch erfah-rungswissenschaftlich nicht belegt. Dennoch ist sie in ihrer Gesamtheit für ein syste-matisches Training unentbehrlich. Aus der allgemeinen Trainingslehre haben sich sportartspezifische Trainingslehren etabliert, welche Inhalte der allgemeinen Trai-ningslehre in spezifischer Ausrichtung enthalten und entsprechend der Sportartspezi-fik ergänzt werden. In diesem Zusammenhang wurden auch Lehren für die Sportarten-gruppen erarbeitet (z. B. Ausdauersportarten, Sportspielarten, Kampfsportarten). Die von Schnabel und Thieß (1993) gekennzeichnete Unterscheidung von Trainingslehre und Trainingswissenschaft wird auch in neueren Publikationen weitgehend gestützt (Hohmann, Lames & Letzelter, 2007, S. 25).
Abb. 2/1.1: Trainingswissenschaft als interdisziplinärer und integrative Wissenschaft zwischen Trainingslehre und Sportpraxis, den Disziplinen der Sportwissenschaft und ausgewählten Basiswissenschaften
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14 Lektion 1 _______________________________________________________
Definition von Trainingswissenschaft:Die Trainingswissenschaft ist eine interdisziplinär ausgerichtete sportwissenschaft-liche Disziplin und befasst sich aus einer ganzheitlichen und angewandten Perspektive mit der wissenschaftlichen Fundierung von Training und Wettkampf, unter Berück-sichtigung der Leistungsfähigkeit und der Leistungsdiagnostik in den verschiedenen Handlungs- und Anwendungsfeldern von Bewegung, Spiel und Sport.
Definition von Trainingslehre: Die Trainingslehre ist Teil der Trainingswissenschaft. Sie umfasst eine systema-tische Aufbereitung aller handlungsrelevanten Aussagen für die Sportpraxis und reflektiert die Erkenntnisse und Erfahrungen der im Trainings- und Wettkampfpro-zess agierenden Personen.
Immer mehr Menschen nutzen den Sport zur Befriedigung individueller Bedürfnisse und nehmen Abstand vom leistungsorientierten Sport. Für die außerhalb leistungs-sportlicher Ziele agierenden Populationen und Geschlechter muss die Sportwissen-schaft weitere Konzepte und Lösungsstrategien entwickeln.
1.2 Zum Gegenstandsbereich der Trainingswissenschaft
Als Gegenstandsbereiche der Trainingswissenschaft werden allgemein das Training, die Leistungsfähigkeit oder Leistung und der Wettkampf angesehen (Schnabel et al., 2003; Hohmann et al., 2007). Zur Analyse der Leistungsfähigkeit des Sportlers, zur Festlegung individueller Belastungsbereiche und zur Evaluierung des Trainingspro-zesses sind sportartspezifische leistungsdiagnostische Tests unabdingbar. Diese Tests müssen sinnvoll in den Trainingsprozess integriert und auf die Leistungsstruktur der Sportart abgestimmt sein. Fundierte trainingswissenschaftliche Kenntnisse sind hierzu erforderlich. Insofern gehört die Leistungsdiagnostik auch zum Gegenstandsbereich der Trainingswissenschaft. Das Schnittmengendiagramm in Abb. 1/1.2 soll auf die Wech-selbeziehungen der vier Gegenstandsbereiche aufmerksam machen. Die Überlappungen (Schnittmengen) können unterschiedlich groß sein. Die kurzen Ausführungen zu den Gegenstandsbereichen erfolgen aus lerndidaktischer Sicht und sind nicht vollständig. Die Gegenstandsbereiche werden ausführlich in den nachfolgenden Kapiteln behandelt.
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