V I S I O N E N V O N H E U T E – E R F O L G E V O N M O R G E N . V I S I O N E N V O N H E U T E – E R F O L G E V O N M O R G E N . V I S I O N E N V O N H E U T E – E R F O L G E V O N M O R G E N . V I S I O N E N V O N H E U T E – E R F O L G E V O N M O R G E N . V I S I O N E N V O N H E U T E – E R F O L G E V O N M O R G E N .
1
Aus kleinsten Anfän-gen hat sich die CalorEmag zu einem Weltun-ternehmen entwickelt.Aus einer kleinen Elektro-werkstatt ist ein High-Tech Center geworden.Und alles begann vor 75Jahren. Sicher hat es von der Gründungbis heute so manchen Tiefpunkt gegeben.In den meisten Fällen war dies mit dendamaligen Zeiterscheinungen eng ver-bunden. Der hohen Identifikation derMitarbeiter und ihrer Leistungsbereit-schaft ist es zu verdanken, dass die CalorEmag ihre Erfolgsgeschichte fortsetzenkonnte. Heute gehört die ABB CalorEmag Mittelspannung GmbH zu denLeistungsträgern und Vorzeigeunter-nehmen im Konzern.
Erfolge sind immer das Ergebnisharter Arbeit. Die ABB Calor Emag isteine der innovativsten Gesellschaftenim Verbund der ABB Deutschland. Auchim Export ist sie eine der Vorreiter. DieVergabe von Lizenzen an ausländischePartner hat sich bewährt. Und auch dieGründung von Joint Ventures ist einerfolgreicher Baustein in ihrer Export-strategie.
Als ehemaliger „Calor-Mann“hängt mein Herz an diesem Standort.So ist es mir ein besonderes Anliegen,der ABB Calor Emag meine Glückwün-sche auszusprechen und weiterhin vielErfolg für ihr Geschäft zu wünschen.
Dr. Horst Dietz
Vorsitzender des Vorstandes
ABB Deutschland
V I S I O N E N V O N H E U T E – E R F O L G E V O N M O R G E N . V I S I O N E N V O N H E U T E – E R F O L G E V O N M O R G E N . V I S I O N E N V O N H E U T E –
Mit Stolz blik-ken wir auf un-sere 75-jährigeFirmengeschichte zurück. So mancheKlippe und Hürde musste manchmalumgangen werden, um unsere CalorEmag auf Erfolgskurs zu halten. Nichtimmer war das einfach. Aber wir allehaben dazu beigetragen, dass heute dieABB Calor Emag weltweiter Marktfüh-rer im Bereich der Mittelspannung ist.Ein Grund, warum die Calor im ABB Ver-bund eine besondere Rolle einnimmt.So fertigt der ABB Konzern z. B. nur inRatingen Vakuum-Schaltkammern.
Der Fortschritt muss beweglichsein. Nur so können wir uns erfolgreichden Herausforderungen der Zukunftstellen. Dabei will die Calor Emag wei-ter wachsen und die Marktführerschaftausbauen. Gemeinsam werden wir dievor uns liegenden Jahre schaffen. Dennder Reichtum des Unternehmens stecktin den Köpfen der Mitarbeiter: Und ge-nau das entscheidet heute massgeblichüber die Erfolge eines Unternehmensvon morgen.
Bernd Mühe
Geschäftsführer der ABB Calor Emag
Mittelspannung GmbH, Ratingen
Herzlichen Glück-wunsch zu diesemherausragenden Meilenstein! Die ABBCalor Emag Mittelspannung GmbH ge-hört mit ihrer 75-jährigen Tradition si-cherlich zu den wichtigsten Firmen inunserem globalen Geschäft. Das Unter-nehmen hat grosse und umfassendekundenorientierte Lösungen in vielenwichtigen Märkten aufgebaut. Der Er-folg wurde durch die Innovationskraft,den Know-How-Vorsprung und den pro-fessionellen Einsatz aller Mitarbeitererreicht.
Wir leben in einer herausforderndenZeit, in welcher Deregulierungs- undPrivatisierungsprozesse in vielen „klas-sischen“ Industrien die lokalen und glo-balen Märkte von Grund auf verändern.Rasche Entwicklungen im Bereich derInformationstechnologie – das besteaktuelle Beispiel ist eCommerce – be-schleunigen diese Wandelprozessezusätzlich. Die globale ABB BusinessArea Medium Voltage Equipment hatvolles Vertrauen in die Fähigkeit der Mit-arbeiter der Calor Emag, mit ihrer Krea-tivität und Produktivität erfolgreich aufdiese Herausforderungen zu antwor-ten. Wir freuen uns, die Calor Emag alswichtiges Mitglied in unseren Reihenzu wissen und als Mitglieder der welt-weiten ABB Familie gemeinsam dasneue Millennium anzugehen.
Dr. Andrew J. Eriksson
Business Area
Manager Medium Voltage Equipment
„Als ehemaliger Calor-Mannliegt mein Herz an diesem Standort.“
32
Der Erfolg blieb der jungen Firma treu. Die berühmte
„Calor-Patrone“ wurde erfunden, ein thermisches Schutz-
gerät für elektrische Starkstromanlagen. Zu der Zeit war
die Patrone so etwas wie eine kleine technische Sensation.
Diese Produktneuheit wurde unter der Nummer DRP
323369 patentiert. Andere Patente, wie zum Beispiel der
Kurzschließer, folgten. Aber Patente allein bringen keine
Geschäftsausweitungen. Also musste mit der Produktion
begonnen werden. Wie das oft gerade in den Anfängen
ist, die hohen Entwicklungskosten standen in keinem
Zusammenhang zu den Verkaufserlösen. Mit Elan und
Durchhaltevermögen schaffte es das junge Unternehmen.
Das war eine Zeit voller Aufbruchstimmung. So
manche Härte wurde mit Humor und Ernstes mit einer
gewissen Leichtigkeit genommen. Damals machten die
ironisch scherzhaften Bezeichnungen „Hühnerleiter“ oder
„Mausefalle“ die Runde. Die „Hühnerleiter“ war eine
rostige Wendeltreppe, über die man zu einem schmalen
Anbau ins Obergeschoß gelangte. Mit der „Mausefalle“
war einer der Schutzschalter gemeint, der wegen seines
beharrlichen Versagens alle an den Rand des Wahnsinns
trieb.
Langsam ging es aufwärts. Einen entscheidenden
Schritt nach vorn stellte der Umzug 1925 von Essen nach
Duisburg dar. In dieser Zeit kam ein Mann zu der kleinen
Calor-Gesellschaft, der die weitere Entwicklung entschei-
dend prägen sollte: Dr. Alfred Haniel.
1918-1924
Geschichte
DieGeschichte vor der
GeschichteAlles begann mit einer bahnbrechendenIdee. Dipl.-Ing. Otto Dreyer entwickelteeinen neuen Schutzschalter für Elektromo-toren. Diese besondere Sicherung verhin-derte, dass die Motoren wegen übermäßi-ger Wärmeentwicklung durchbrannten undneu gewickelt werden mußten. Mit dieserErfindung kamen die ersten Erfolge und eswurde der Grundstein für ein bis dahin nochkleines Unternehmen gelegt. Die CalorGmbH wurde 1922 in Essen gegründet.Das lateinische Wort Calor bedeutet Wär-me. Noch heute ist es das Symbol füreinen Schutz gegen Überhitzung.
54 5
1925
Eine erfolgreiche Zukunft beginnt
Dr. Alfred Haniel war eine vorausschauende Persönlichkeit, die früh
erkannte, welchen Aufschwung die Elektrotechnik nehmen würde
und welche Möglichkeiten damit verbunden sind. Alles begann mit
der Vergrößerung der Produktionsstätte durch den Umzug nach
Duisburg. Am 7. April 1925 übernahm Dr. Haniel die Calor G.m.b.H.
und wandelte sie in die Calor Elektrizitäts-Aktiengesellschaft um.
Konsequent wurde die Entwicklung von Niederspannungs-Schalt-
geräten und -Schaltanlagen vorangetrieben. Die Erfolgsgeschichte
der Calor begann.
7. April 1925
98
Schon nach wenigen Jahren konnte die Calor ihren Kunden ein umfas-
sendes Produktprogramm im Bereich der Niederspannung anbieten. Der
Schwerpunkt lag dabei vor allem auf Produkten für die Schwerindu-
strie, Bergbau, Hütten- und Walzwerke. Eine schnelle Entwicklung setzte
ein. Die Produktionsräume in der Duisburger Martinstraße konnten die
Anforderungen an eine zeitgemässe Produktion nicht mehr erfüllen. Also
zog das Unternehmen 1930 zur Pappenstraße um.
1910 wurde die EMAG G.m.b.H. in Frankfurt gegründet. Das junge
Unternehmen stellte in erster Linie Ölschalter und Überspannungsab-
leiter für Spannungen bis 50 kV her. Um eine größere Kapitalbasis zu
schaffen, erfolgte 1921 die Umfirmierung in die EMAG Elektrizitäts-
Aktiengesellschaft. Während der Weltwirtschaftskrise blieben die
Aufträge aus dem Inland aus. Das Unternehmen geriet in finanzielle
Schwierigkeiten.
Auch die Calor E-AG bekam die wachsende Wirtschaftskrise Ende
der 20er Jahre zu spüren. Es war nicht leicht, unter den erschwerten
wirtschaftlichen Bedingungen die notwendigen Entwicklungsarbeiten
durchzuführen und die laufende Produktion halbwegs aufrecht zu
erhalten.
Der „Schwarze Freitag“brachte die Wende
Wirtschaftskrise:Zusammenbruch derNew Yorker Börse
1926-1933
9
Der weltweiten Wirtschaftskrise war der Zusammenbruch der New
Yorker Börse vorausgegangen. Der 25. Oktober 1929 ist als der „Schwarze
Freitag“ in die Geschichte eingegangen. Er hat bis in unsere Gegen-
wart nichts von seinem Mythos verloren. Die
Wirtschaft aller Staaten schlingerte durch die
Krise. In Deutschland waren die Auswirkungen
besonders hart. Die Absatzmärkte schmolzen
dahin. Die Produktion lief nur stolpernd, stockte
schliesslich. Massenentlassungen setzten ein.
Nach wenigen Monaten hatten ungezählte Be-
triebe geschlossen. In den Zahlen der Arbeitslosen
spiegelte sich die ganze Härte der wirtschaft-
lichen Depression wider. 1931 gab es über fünf
Millionen, 1932 zählte man schon 6,1 Millionen
Arbeitslose. Das bedeutete, ein Drittel der deut-
schen Bevölkerung war auf öffentliche Unter-
stützung angewiesen.
Aber die Calor hielt stand. Sie lavierte sich erfolgreich an allen
Klippen vorbei. Durch den persönlichen Einsatz von Dr. Haniel gelang
es der Calor, zu überleben.
1110
1926-1933
Pionierstellungdurch neue,
innovative Produkte
Calor-Patrone
Verteilungsanlagemit Schalt- undSicherungskästen
Nach und nach konnte ein erheblicher Fortschritt
im Produktprogramm gemacht werden. Die junge Calor
E-AG nahm schnell eine Vorreiterstellung in der Produkt-
entwicklung ein. Sie war den damaligen Wettbewerbern
immer eine Nasenlänge voraus. Auf der Leipziger Messe 1926
wurde ein Bürstenschalter mit MT-Relais vorgestellt. Aber noch
viele andere, neue Produkte wurden auf der Messe präsentiert:
Drehstromschalter mit Calor-Patrone, DPF- und DPFS-Schalter, neu-
artige Relais und einpolige Schalter. Und 1928 wurde der erste
schlagwettergeschützte Schalter für den Einsatz unter Tage ge-
fertigt. Schon in diesen Tagen sprach man mit Respekt von
der großen Innovationskraft der Calor E-AG.
Die EMAG fertigte in ihrer Frankfurter Produktion
Schaltanlagen für Kraft- und Umspannwerke bis
80 kV, Hochleistungs-Ölschalter bis 45 kV und
Mehrkessel-Ölschalter bis 110 kV.
HebelumschalterTyp HUvV mit Vorderantrieb,200 A, dreipolig
Freiluft-Überspannungs-AbleiterSystem Bendmann 50 kV
Kompressions-Schalter
Typ CK1 für Innenraum
ÖlkesselschalterTyp OQAW/HS – 20-200
DPFS-SchalterschlagwettergeschützterMotorgruppenschalter
Hochspannungsanlagemit Ölkesselschaltern in einem Elektrizitätswerk
1312
Calor-Emag E-AG
und
Emag entsteht die Calor-Emag E-AG
1951-1968
Die Emag E-AG, mit Sitz in Frankfurt, wurde von der Wirtschaftskrise besonders schwergetroffen. Aufträge aus dem Inland gingen zurück, das Auslandsgeschäft brach völligzusammen. Die Folge: 1933 mußte die Emag E-AG Konkurs anmelden. Durch eineAuffanggesellschaft lief der Betrieb mit kleiner Belegschaft weiter.
Nach intensiven Verkaufsverhandlungen erwarb die Calor am 1. Januar 1934 dieEmag E-AG. Durch diesen Zusammenschluß entstand am 15. Oktober 1935 die CALOR-EMAGElektrizitäts-Aktiengesellschaft mit Produktionsstätten in Duisburg und Frankfurt. Calorhatte bis zu diesem Zeitpunkt Produkte im Bereich der Niederspannungs-Schaltgeräteund -Schaltanlagen gefertigt. Durch die Integration konnten jetzt auch Anlagen bis zu36 kV angeboten werden.
Im Herbst 1936 wurde der Duisburger Standort nach Ratingen zur Bahnstraßeverlegt. Ratingen wurde gleichzeitig Sitz der Hauptverwaltung. Der Erfolg war schondamals vorprogrammiert.
13
1934-1936
CalorAus
CalorEmag
1716
Auch im Ausland war das
Unternehmen sehr erfolgreich.
Die Leipziger Messe bot dazu die
beste Gelegenheit, die ausgezeichne-
ten Produkte einem großen Anwender-
kreis zu präsentieren.
In den folgenden Jahren traf der Krieg die CALOR-EMAG immer härter. Der
Einzug qualifizierter Mitarbeiter zum Militär, die harte Planwirtschaft und die immer
schwereren Luftangriffe führten kurz vor Kriegsende zur Einstellung der Produktion.
Am Anfang des Krieges hatte das Unternehmen 1500 Mitarbeiter. 1945 waren gerade
mal 400 übrig geblieben.
In Ratingen hatte das Unternehmen eine Produktionsstätte
gefunden, die eine Reihe von Erweiterungsmöglichkeiten bot.
Auch der Standort am Rande des Ruhrgebiets erwies sich als
äusserst günstig. Die erforderlichen baulichen Veränderungen
wurden der sich allmählich anbahnenden Geschäftsausweitung
angepasst und 1939 abgeschlossen.
Die wachsende Nachfrage nach CALOR-EMAG Produkten,
die Ausweitung des Angebots und größere Produktions-
kapazitäten brachten schnell den gewünschten Erfolg. Die
Auftragseingänge wuchsen von Jahr zu Jahr und erreichten
1941 mit 14,5 Millionen Reichsmark ihren Höhepunkt.
17
Ratingen und Frankfurt auf Erfolgskurs
1937-1945
1918
Von derNiederspannung
Offene Mittelspannungsanlagefür 5000 V
1937-1945
Schaltanlagemit Hochstrom-Trennschalter
zurHochspannung
Die technische Entwicklung lief in den Vorkriegsjahren auf
Hochtouren. Wiedereinschaltrelais, Stationsschutzschalter und
Maschinennetzschalter für 600 A und 1000 A wurden gefertigt.
Neue Relaiskästen auf keramischer Isolation, Streckenschalter
für Grubenbahnen 200-2000 A, Schwenktaster, Ölschaltkästen und
Zapfgrubenschalter waren die Schwerpunkte des Produkt-
programms.
ExplosionsgeschützteVerteilungsanlage
im Kompressorenraum einer Treibstoff-Fabrik.
Kurzschlussichere Schaltanlage
Niederspannungs-Leistungsschalter
Im Hochspannungsbereich wurden beispielsweise Umspann-
anlagen 5/25 kV, Freiluftstationen für Spannungen bis
80 kV, Ölschalter und Überspannungsableiter gefertigt.
Auch unter den immer
schwerer werdenden Bedin-
gungen konstruierten, forsch-
ten und fertigten die Mitarbeiter
weiter. Noch kurz vor Beendigung
des Krieges kamen neue Hebelschalter
200 A bis 3000 A, Sammelschienenträger
und Sammelschienenkästen auf den Markt.
20 21
Der Wiederaufbau beginnt
Die Export-Messe in Hannover 1948schaffte den Durchbruch. Erstmals
konnten wieder Beziehungen zu aus-ländischen Kunden aufgebaut wer-
den. Die skandinavischen Länder undÖsterreich waren die ersten Abnehmer der CALOR-
EMAG Produkte. Schon bald folgten Indien sowie Nord-und Südamerika. Dem Unternehmen gelang es in unge-
wöhnlich kurzer Zeit, aus der wirtschaftlichen Talsohleaufzusteigen. Schon bald nahmen Forschung und Ent-
wicklung den gebührenden Platz im Unternehmen ein.
Und genau in dieser Zeit entwickelte die CALOR-EMAGdie Leistungs-Ölströmungsschalter, kurz LOS genannt. Eine
bahnbrechende Idee, die sich als besonders erfolgreicherwies. Bereits 1949 konnten dieersten Schalter der Reihe 10 in das
Programm aufgenommen werden.
Mit neuen Impulsen dieTalsohle überwunden
Es begann die Nachkriegszeit. Eine fatale Ideo-
logie hatte in Deutschland ein Trümmerfeld hinter-
lassen. Unter den Begriffen „Die Stunde Null“ und
„Wohlstand für alle“ formierte sich eine neue Gesell-
schaft
Die CALOR-EMAG stand vor einem Neuanfang. In
Ratingen waren nur noch 57 Mitarbeiter tätig und in Frank-
furt ruhte der Betrieb ganz. Nach und nach setzte man in
Ratingen die Produktion wieder in Gang. Im Frankfurter Werk
begann sofort der Wiederaufbau. Ab 1948 wurde schrittweise
der Maschinenpark erneuert. Die ersten Anzeichen für die be-
ginnende Stabilisierung machten sich bemerkbar.
1946-1950
Hurra, wir leben noch ...Hurra, wir leben noch ...
24 25
Und das Unternehmen setzte die Erfolgsgeschichte fort. So konnten
bereits 1952 über 30 Prozent mehr an Schaltanlagen und Schaltgeräten
gegenüber dem Vorjahr verkauft werden. Technische Büros und 13 Ver-
tretungen wurden im Inland, 14 selbständige Vertretungen in Europa und
weitere in 11 überseeischen Ländern eingerichtet. In Singapur wurde
ein firmeneigener Stützpunkt aufgebaut. In Indien gründete die CALOR-
EMAG mit der Jyoti-Gruppe in Baroda eine gemeinsame Gesellschaft
für Projektierung und Vertrieb elektrotechnischer Erzeugnisse.
Die Werke waren voll ausgelastet. Bei einer Mitarbeiterzahl von
1750 herrschte absolute Vollbeschäftigung. Als am 6. Februar 1964
Dr. Alfred Haniel starb, verfügte die CALOR-EMAG über ein ausge-
zeichnetes internationales Ansehen, das sich vor allem auf die Leistungs-
fähigkeit des Unternehmens stützte.
1951-1968
Deutschland entwickelte sich in den kommenden Jahren zu einem
modernen Industriestaat mit hohen Wachstumsraten. Das erste Auto,
die neue Wohnungseinrichtung und der sichere Arbeitsplatz - eine opti-
mistische Stimmung durchzog das Land. Man hatte sich schnell daran
gewöhnt, dass es immer aufwärts ging. Der Lebensstandard stieg, es
gab viel nachzuholen.
Bei der CALOR-EMAG begann man schon früh, die erforderlichen
Investitionen für die Zukunft zu tätigen. So wurde bereits Mitte der 50er
Jahre ein Hochleistungs-Versuchsfeld mit 500 MVA Kurzschlußleistung
errichtet. Ein mutiger Schritt: Die Kosten für das Versuchsfeld lagen
höher als das damalige Eigenkapital.
Das Wirtschaftswunder beginntVollbeschäftigung in Ratingenund Frankfurt
25
26 27
Rollstromrichter
CALOR-EMAG befasste sich als erstesUnternehmen systematisch mit denAuswirkungen von Störlichtbögen inHochspannungs-Schaltanlagen. DieErgebnisse waren die Grundlage fürneue Anlagenkonstruktionen imSpannungsbereich bis 36 kV. Und dasUnternehmen zeigte sich als derProblemlöser. Mit dem Is-Begrenzerwurde das schnellste Hochleistungs-Schaltgerät angeboten. Der Is-Begren-zer ist sogar schneller als der Kurz-schluß.
Produktinnovationen sorgen für kontinuierliches Wachstum
Die CALOR-EMAG war seit ihrer Gründung ein Unterneh-men, das sich durch die hohe Innovationskraft schnell bei
den Kunden im In- und Ausland einen ausgezeichneten Ruferwarb. Was von Ratingen kam, war bis ins kleinste Detail
durchdacht und bedarfsgerecht auf die Anwender zuge-schnitten.
Ölarmer Leistungs-schalter,
Typ OD1
Für den Bergbau entwickelte die CALOR-EMAGschlagwettergeschützte Hochspannungs-Grubenschaltfelder für den Einsatz unterTage. Eine luftisolierte Mittelspannungs-Schaltanlage (Typ ZE) für 12 kV bis 36 kVkam auf den Markt. Und die CALOR-EMAG drang erfolgreich in ein tech-nisches Neuland vor:Die erste SF6-gasisolierte 110 kVHochspannungs-Schaltanlage(Typ ZF) wurde gebaut.
ZE-Schaltanlagegekapselte, trennerlose Hochspannungs-Schaltanlagen für Innenraum
Is-Begrenzer
Is-Begrenzer auf Schaltwagen
Motorschalter
1946-1968
28 29
1951-1968Weltpremiere:
Erste SF6-Schaltanlage 1965
in Hannover vorgestellt
29
Schon Anfang der 60er Jahre reichten die Spannungen bis 30 kV nicht mehr aus, die Energie vom Rand
der Großstädte in die Zentren zu leiten. CALOR-EMAG präsentierte einer überraschten Fachwelt eine
völlig neue Technik: das erste SF6-isolierte, gekapselte Schaltfeld für 110 kV. Ein neuer technischer
Durchbruch war gelungen. Die SF6-isolierten Schaltanlagen benötigten nur ein Zehntel des bislang
üblichen Raumbedarfs. Sie waren die ersten Anlagen, die auch in Innenräumen eingesetzt werden
konnten. Nach der Entwicklung kam die Erprobung. Als über die Betriebssicherheit kein Zweifel mehr
bestand, wurde am 10. Oktober 1967 die erste Schaltanlage mit acht Feldern und fünf Leistungsschaltern
in Essen in Betrieb genommen. Sie erfüllt noch heute - nach dem neuesten Stand der Technik system-
gerecht erweitert - ihre Aufgaben.
In diesen Jahren war der Erfolg der CALOR-EMAG eng mit den Fortschritten im Leistungsschalterbau
gekoppelt. So entstand der raumsparende ölarme Leistungsschalter, Typ OD1/OD2, der nach dem
LOS-Prinzip funktioniert.
Feststoffisolierte SchaltanlageISOCOMPACT
SF6-Schaltanlage, Typ ZF
Essen-Rüttenscheid 1967
SF6-Schaltanlage, Typ ZF
Die erste SF6-Schaltanlage wird auf derHannover Messe 1965 vorgestellt.
30 31
Standort Ratingenalleiniges Technologie ZentrumTechnologie Zentrum
1969
Bis zur Mitte der sechziger Jahre fand
in Deutschland ein stetiges wirtschaftli-
ches Wachstum statt. Die abschwingende
Konjunktur bereitete dieser Entwicklung ein
schnelles Ende. Eine sinkende wirtschaftliche
Leistungsfähigkeit setzte ein. Eine Steigerung
der Arbeitslosenzahl und ein Zuwachs der Geschäfts-
zusammenbrüche waren die Folge. Derweil gingen
amerikanische Astronauten auf dem Mond spazieren
und bestaunten von dort den Erdaufgang.
Die CALOR-EMAG war von dieser ersten wirtschaftlichen
Rezession nicht betroffen. Aber auch sie musste, um auf lange
Sicht wettbewerbsfähig zu bleiben, alle Möglichkeiten einer
Rationalisierung ausschöpfen. Die große Produktbreite von Schalt-
geräten, Anlagen und die Fertigungsbereiche wurden einer einge-
henden Überprüfung unterzogen. Das Ergebnis: 1969 wurde die gesamte
Fertigung nach Ratingen verlegt und das alte Frankfurter Werk geschlossen.
32 33
1970-1972
Für die CALOR-EMAG zahlte es sich aus, dass sie schon früh auf
ausländischen Märkten präsent war. Der damalige Exportanteil machte
25 Prozent des Gesamtvolumens aus. So sorgte ein Großauftrag aus
Singapur weiterhin für eine gute Auftragslage. Die ölarmen Leistungs-
schalter wurden mit dem Typ OD3 dem technischen Fortschritt ange-
paßt. Der OD3 war in erster Linie für das ZE-Anlagensystem konzipiert.
Und das Unternehmen war bei den Olympischen Spielen 1972 in
München aktiv. Es bot Höchstleistungen der Elektrotechnik für den Sport.
SF6-isolierte, gekapselte 110 kV-Schaltanlagen (Typ ZF) halfen die Strom-
versorgung auf dem Olympiagelände zu sichern.
Das war eine Zeit, die viel Neues mit
sich brachte und dabei so manchen Um-
bruch einläutete. „Mehr Demokratie
wagen“, unter diesem Motto wurden in
der Bundesrepublik gesellschaftliche
und wirtschaftliche Reformen verwirklicht.
So stellen diese Jahre einen Wendepunkt
in der wirtschaftlichen und sozialen Ent-
wicklung dar. Es zeigte sich, dass wirt-
schaftliches Wachstum Grenzen hatte.
Schlagartig deutlich wurde diese Ver-
änderung, als die arabischen Staaten ihre
Ölförderungen drosselten und den Export
in die westliche Welt verminderten. Die
Folge: eine Wirtschafts- und Finanzkrise
der westlichen Länder. Nur mit Mühe
konnten die Auswirkungen dieser Vor-
gänge aufgefangen werden. Sonntags
mussten die Autos in der Garage bleiben.
Fahrradfahrer trugen auf der Autobahn
ihre Rennen aus.
CALOR-EMAGnimmt an den OlympischenSpielen in München teil.
CALOR-EMAG
33
34 35
CALOR-EMAG und BBC
CALOR-EMAG
1973
Schon lange gab es einen engen Erfahrungsaustausch zwischen der schweizer
Maschinenfabrik Brown, Boverie & Cie AG in Mannheim und der CALOR-EMAG E-AG.
So war es nur folgerichtig, dass zwei Unternehmen, die erfolgreich miteinander
kooperierten, zusammengingen, mit neuen Möglichkeiten zum Nutzen beider
Gesellschaften. BBC übernahm am 14. November 1973 die Aktienmehrheit der
CALOR-EMAG.
Das Ziel beider Unternehmen war klar und eindeutig: Festigung und Ausbau
der Marktposition. Unter der Strategie der Zwei-Markenpolitik boten BBC und
CALOR-EMAG auf ihren in- und ausländischen Märkten weiterhin ihr erfolgreiches
Produktprogramm über ihre Vertriebsorganisationen in eigener Verantwortung an.
1973 beschäftigte die CALOR-EMAG 1800 Mitarbeiter, die einen Umsatz von
105 Mio. DM erwirtschafteten. Der Schwerpunkt in Ratingen lag bei der Ent-
wicklung, Produktion und dem Vertrieb von Hoch- und Mittelspannungs-Schalt-
geräten und -Schaltanlagen.
Eine partnerschaftliche Zukunft beginnt
3938
1974-1990
Die Rezession hielt an. Mit Beginn der achtziger Jahre war zwar ein Auf-
schwung zu verzeichnen, aber die Zahl der Arbeitslosen stieg weiter. Zwi-
schen den einzelnen Interessengruppen entstand eine heftige Debatte,
ob die Sozialleistungen zu hoch seien und der Standort Deutschland durch
sie gefährdet wäre.
Im privaten Bereich hatte sich der „elektronische Haushalt“ verwirk-
licht. Wie selbstverständlich ging man mit Videorecordern, CD-Playern
und den ersten Computern um. Mit ihrer geringen Speicherkapazität hatten
sie nur zwei Funktionen: Schreiben und Spielen. Später gab es einen, der
war farbig, schick designed und kein DOS. Damit konnte man schreiben,
spielen und kommunizieren.
Und dann der 9. November 1989 - viele friedliche Demonstrationen
waren diesem Tag vorausgegangen - die Grenzen zwischen Ost und West
wurden geöffnet. Eine Revolution mit friedlichen Mitteln brachte die Men-
schen beider deutscher Staaten wieder zusammen.
Auch die CALOR-EMAG spürte die wirtschaftliche Lage in zuneh-
mendem Maße. So lag 1976 der Auftragseingang aus dem In-
land gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent niedriger. Durch
den ansteigenden Exportanteil konnte dieses ausgeglichen wer-
den. Die Fertigung blieb nach wie vor voll ausgelastet. Aber
schon bald trat auf den Auslandsmärkten eine zurückhal-
tende Investitionsbereitschaft ein. Der Konkurrenzdruck
wurde durch den internationalen Wettbewerb immer stär-
ker. Am Standort Ratingen wurde weiter in die Zukunft
investiert: das Versuchsfeld mit neuem Kurzschluss-
generator auf 2800 MVA erweitert, eine neue Galvanik
errichtet, eine Investition in NC-Technik vorgenommen
und die Halle der Anlagenfertigung auf 2800 m2
erweitert. Für die neue Vakuum-Technik wurde ein
Reinraum gebaut und der erste Vakuumofen in
Betrieb genommen. 1981 zog die Konjunktur
wieder an. Ein Umsatzplus von bald 9 Prozent
war ein sichtbares Zeichen.
In diese Zeit fällt ein sehr gewichti-
ges Datum, das für die weitere Entwick-
lung der CALOR-EMAG von großer Be-
deutung war und noch heute ist: Mit
Wirkung zum 1. Januar 1988 erfolgte
der Zusammenschluss der schweizer
BBC mit der schwedischen ASEA
zur Asea Brown Boveri, kurz ABB
genannt. In Hannover präsen-
tierte sich die CALOR-EMAG
zum ersten Mal 1988 als ein
Mitglied der ABB.
39
Grenzenloses Europa
Noch mehr CALOR-EMAG im Export
4140
1974-1990
Für jedes Problemgibt es die passende Lösung
Strossenschaltereinheit
im Braunkohlentagebau
Seit ihrer Gründung folgte die CALOR-EMAG dem einen Grundsatz: Vorsprung
durch Innovation, Vorsprung durch anwendergerechte, ausgereifte Technik.
Immer wieder erweckte das Unternehmen mit neuen Produktentwicklungen
das Interesse der weltweiten Kunden und der Konkurrenten.
ZS - ein neues Schaltanlagensystem für Mittel-
spannung - erfüllte die Anforderungen der Kunden
nach Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Sicherheit und
Wirtschaftlichkeit in einem besonders hohen
Maße.
1976 wurde der Schub-Lasttrennschalter
einer interessierten Öffentlichkeit in Hannover
präsentiert. Gleichzeitig entwickelte das
Unternehmen Strossenschalter-Anlagen
für den Braunkohlentagebau für 30 kV.
Die Entwicklungen für Nennspannungen bis 72,5 kV (Typ ENK)
konnten abgeschlossen werden. Auf der Hannover Messe 1981
präsentierte die CALOR-EMAG den Beginn der Vakuum-Schalt-
technik: Die ersten Vakuum-Leistungsschalter und die neue
Niederspannungs-Baureihe der A7-Leistungsschalter fanden
reges Interesse des Fachpublikums. Für den Bergbau wurde eine
Hochspannungs-Schaltanlage mit schlagwettergeschützten
Schaltfeldern entwickelt.
Die Hannover Messe 1990 stand unter dem Motto:
CALOR-EMAG - führend in Vakuum-Leistungsschaltern und
in der Feldleittechnik für Mittelspannung.
41
SchlagwettergeschützteSchaltfelder, Typ ZE
im Untertagebau
Luftisolierte Schaltanlage,Typ ZS1
Gasisolierte Schaltanlagefür 72,5 kV, Typ ENK
4342
1974-1990
Fortschritt muss beweglich sein. Schnelligkeit ist der
entscheidende Wettbewerbsvorteil der Zukunft. In den
folgenden Jahren wurden die Vakuum-Leistungs-
schalter den technischen Entwicklungen angepasst. Bei
den SF6-gasisolierten Schaltanlagen bildeten die ZV2-
und ZL4-Schaltfelder den Schwerpunkt.
In diesem Zeitraum wurde aber auch eine Produkt-
bereinigung durchgeführt. Dabei ist besonders hervor-
zuheben, dass die ölarmen Leistungsschalter aus
dem Produktprogramm genommen wurden. Auf der
Hannover Messe ’88 wurde die über zwanzigjährige
Betriebserfahrung mit der SF6-Isoliertechnik heraus-
gestellt. Außerdem standen eine Reihe von Neuent-
wicklungen im Blickpunkt: die luftisolierten Schaltan-
lagen in Einschubtechnik, Typ ZS1, die Vakuum-Schalt-
kammer, der Vakuum-Leistungsschalter VD4. Die
ZS-Schaltanlagen waren auch jetzt schon mit Vakuum-
Leistungsschaltern oder mit SF6-Schaltern verfügbar.
Immereinen Schritt voraus
Vakuum-Leistungsschalter,Typ VD4
Vakuum-Schaltkammer,Typ VA1
Gasisolierte Schaltanlage,Typ ZV2
im Salzbergwerk
43
Gasisolierte Kleinschaltanlage,Typ ZL4
44
1993-1998
45
Und diese gute Adresse hatte ab 2. Januar 1991 mit der Produktionsaufnahme zunächst in Werder bei Potsdam ihre Ausgangsbasis.
Nach kurzer Bauzeit wurde dann der Neubau in Ferch seiner Bestimmung übergeben. Was vor Jahren noch unmöglich schien, war
nun mit der neuen Produktionsstätte Wirklichkeit.
In Gemeinschaftsleistung, getragen vom Calor Emag Engagement und vielen Einzelinitiativen vor Ort, ist eine
nach modernsten Gesichtspunkten ausgerichtete Fertigung entstanden. Die Kunden waren schnell von der
Leistungsfähigkeit, von den qualitativ hochwertigen Produkten überzeugt.
Die CALOR-EMAG Mittelspannungstechnik GmbH fertigt Lasttrennschalter und Schalt-
anlagen mit den dazugehörenden Komponenten im unteren Leistungsbereich der
Mittelspannung.
Eine gute Adresse:
CALOR_-EMAG Mittelspannungstechnik GmbH in Ferch
1991/1992
F e r c h
46
1993-1998
47
Der Eurokommt –
die Börse jubelt
Der Eurokommt –
die Börse jubelt
1993-19981993-1998
48
1993-1998
49
Mitte der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts wirkten die sozialen und wirtschaftlichen
Probleme als die schwierigsten, ohne dass sich dauerhafte Lösungen abzeichneten oder
ein Ende der Rezession zu erkennen war.
Die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland zeigte großes Interesse an den Ver-
einbarungen einer europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, die ab 1999 eine
gemeinsame Währung ermöglichte. Es setzte eine heftige Diskussion darüber ein, die Deut-
sche Mark zugunsten der künftigen europäischen Einheitswährung aufzugeben.
Zu Beginn des Jahres 1994 übernahm CALOR-EMAG die Anteile der Hochspannungs-
technik Peters & Thieding GmbH in Wentorf bei Hamburg.
Die CALOR-EMAG bekam einen neuen Namen.
Mit ihren Töchtern CALOR-EMAG Mittelspannungstechnik GmbH und Peters & Thieding
schloß sie sich Mitte 1994 rückwirkend zum 1. Januar 1994 mit der ABB Schaltanlagen GmbH,
Mannheim, zur ABB Calor Emag Schaltanlagen AG zusammen. Auch dieser Name stand
weiterhin für fortschrittliche Technik, die höchste qualitative und wirtschaftliche Ansprüche
erfüllt. Durch die Qualitätsprodukte und die ausgeprägte Infrastruktur in Vertrieb, in der
Produktion und Entwicklung nahm das Ratinger Unternehmen einen festen Platz mit weit-
gehender Eigenständigkeit im ABB Konzern ein.
Wettbewerbsfähigkeit bleibt gesichert.
Zu den Kernkompetenzen der Ratinger Fertigung
gehören Vakuum-Schaltkammern, Vakuum-Lei-
stungsschalter, strombegrenzende Schaltgeräte
und die gas- und luftisolierten Mittelspannungs-
Schaltanlagen. Die Calor Emag war von Anfang an
erfolgreich in Forschung und Entwicklung. Das
Ergebnis: Weltweit fertigen 27 Lizenznehmer mit
44 Lizenzen die von der Calor Emag entwickelten
Produkte.
Am 1. April 1998 war der Baubeginn für das
„Star-Projekt“. Nach dem Motto „Heute die Welt
von morgen bauen“ wurde am Ratinger Stadtrand
mit dem Bau einer neuen, zukunftsweisenden Pro-
duktionsstätte begonnen.
49
50
1993-1998
51
Zu Beginn der neunziger Jahre waren
Vakuum-Leistungsschalter VD4, die luft-
und gasisolierten Schaltanlagen ZS1,
ZS8, ZL4 und ZV2 die Produktschwer-
punkte der Calor Emag.
Mit Produktinnovationen
für die Zukunft gerüstet
Vakuum-Schaltkammer
Is-Begrenzer
VISIO-COMPACT
Präsentation Hannover Messe 1993.
Weltweiter Marktführerim Mittelspannungsbereich
Lasttrennschalter,Typ C4
Sie beinhalten die Funktionen Schutz,
Steuerung, Messung, Anzeige und
Kommunikationsanbindung in einem
Gehäuse und stellen somit das Gehirn
einer Schaltanlage dar. In der Vakuum-
technologie nahm das Unternehmen
eine Spitzenstellung ein. Die Schub-
Lasttrennschalter C4 zeichnen sich in
ihrem Produktsegment durch ein hohes
Schaltvermögen aus.
51
In den folgenden Jahren beeindruckte das Unternehmen mit immer neuen
Produktinnovationen. Mit dem mikroprozessorgesteuerten Feldleit- und
Schutzgerät SCU - spätere Bezeichnung REF542 - konnten den Anwendern
intelligente Feldeinheiten angeboten werden.
52
1993-1998
53
Neben den technisch ausgereiften und praxisgerechten Schaltanlagenfamilien ZS mit ZS1 und ZS8 ent-
stand aus einer Vision mit dem Prototyp „VISIO-COMPACT“ das Produkt ZX1: ein vollständig gekapseltes,
gasisoliertes Mittelspannungs-Schaltfeld mit höchster Funktionsintegration. Diese wegweisende Technik
nutzt modernste Technologien.
Die Erweiterung zu höheren Stromstärken und Spannungen bietet das Produkt ZX2: Einfach- oder
Doppelsammelschiene in ebenfalls fabrikfertiger Bauweise. Alle hochspannungsführenden Bauteile lie-
gen im geschlossenen Gasraum und sind wartungsfrei.
Neue Multitalente
für die Mittelspannung
Für den Bedarf in Netzen von Stadtwerken und EVUs, in
Industrie und öffentlichen Gebäuden rundet die Kompakt-
schaltanlage ZX0 im unteren Leistungsbereich die ZX-Familie
ab. Diese moderne Schaltanlage steht für wirtschaftliche
und zuverlässige Energieverteilung in modularer Struktur:
praxisgerecht, flexibel und anwenderfreundlich.
Auch in der Vakuumschalttechnik wurden auf der
Basis konsequenter Forschungs- und Entwicklungs-
tätigkeiten neue Wege beschritten. So erfolgte der Umstieg
vom „herkömmlichen“ Federspeicherantrieb zum Magnet-
antrieb. Alles wartungsfrei bis zum Lebensende.
Ausgereifte Produktfamilien mit hohem Innovations-
grad ermöglichen Umsetzungen individueller Kunden-
wünsche: schnell und zukunftssicher. Das alles hat die
Calor Emag zum weltweiten Marktführer gemacht.
Eine Familie
stellt sich vor
5554
2000
Die Aktivitäten der ABB Calor Emag im Mittel- und Hochspannungsbereich wurdenmit Beginn des Jahres 1999 in zwei eigenständige Unternehmen überführt: in dieABB Calor Emag Schaltanlagen AG, Mannheim und Großauheim, und in dieABB Calor Emag Mittelspannung GmbH. Das Unternehmen ABB Calor EmagMittelspannung GmbH bietet weiterhin von Ratingen und Ferch aus die ge-samte Palette moderner Mittelspannungs-Schaltanlagen und -produkte an.
Die Zukunft hat begonnen: Die ABB Calor Emag MittelspannungGmbH errichtete eine neue, zukunftsweisende Produktionsstätte. DerNeubau, der nach nur 15 Monaten Bauzeit am 23. September 1999seine Tore öffnete, befindet sich am südlichen Stadtrand vonRatingen. Produktionstechnik und Arbeitsabläufe werden durcheigenverantwortliche CompetenceCenter bestimmt. Sie sinduntereinander und mit der unmittelbar angegliederten Ver-waltung vernetzt.
Mit der neuen Produktionsstätte sind optimale Vor-aussetzungen für einen effizienten Produktionsablaufgegeben. Die sehr günstige verkehrstechnische Anbin-dung sowie die Verfügbarkeit von hochmotiviertemFachpersonal waren die ausschlaggebenden Punkte, dieweiterhin für den Standort Ratingen sprachen.
High Tech, Know-how und Kompetenz
unter einem Dach
Die
1999
54 55
In der 130 mal 110 m großen Hallewerden Schaltgeräte und Schaltanlagen
sowie alle dazu gehörenden Komponentengefertigt. Die als eigenständige Profit-Center
angelegten Bereiche befinden sich unter einemDach und auf einer Ebene. Jeder Bereich ist für
sich autark - inklusive der logistischen Abwicklung.In einer weiteren 100 mal 30 m großen Halle sind
alle notwendigen Prüf- und Entwicklungslabore ein-gerichtet.
5756
2000
Die
Die Calor Emag blickt auf 75 spannende, oftmals skeptische, nicht immer einfache, aber letztlich
doch sehr erfolgreiche Jahre zurück. Von Anfang an gehörte es zum Führungsstil der Calor, dass
weitgehend Verantwortung auf jeden einzelnen Mitarbeiter übertragen wird. Jeder soll im Rahmen
seines Verantwortungsbereiches mit entscheiden und damit das Ganze mitgestalten. Das alles hat
uns zu dem gemacht, was wir heute sind.
Die ABB Calor Emag Mittelspannung GmbH begeht ihr 75-jähriges Firmenjubiläum.
Dr. Alfred Haniel übernahm die Calor G.m.b.H. in Duisburg und wandelte sie am
7. April 1925 in eine Aktiengesellschaft um. Der Grundstein für das nunmehr weltweit
führende und anerkannte High Tech-Unternehmen war gelegt.
Ein Zeitraum, der für das Unternehmen von ganz besonderer Bedeutung ist:
2000
7. April 1925bis 7. April 2000
5958
2000
Sich ständig ändernde Marktsituationen, die fortschreitende Globalisierung bedeuten immer
wieder neue Herausforderungen an unser Unternehmen. Nur durch eine flexible und gezielte
Vorgehensweise sind die wachsenden Aufgaben zu bewältigen. Wir wollen den kommenden
Anforderungen mit innovativen Entwicklungen und in einem partnerschaftlichen Einverneh-
men begegnen.
Um schon heute die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen, sind zwei in der
Mittelspannung führende Unternehmen eine Partnerschaft eingegangen: Aus ABB Sace
T.M.S. und ABB Calor Emag Mittelspannung GmbH entsteht SaLor als richtungsweisendes
ABB Projekt. Beide Gesellschaften bleiben mit ihren Namen und ihren Standorten be-
stehen.
Die Ideen, das Wissen und die Erfahrungen zweier innovativer Unternehmen wach-
sen zusammen. In einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit wird so der Anfang
gemacht, das zukunftsweisende Wachstums-Konzept zu einem gemeinsamen
Erfolg zu führen. Gemeinsam werden beide Unternehmen ihre Stärken auf den
Weltmärkten demonstrieren.
Die Calor-
Geschichte
geht weiter.Und wie sie weitergeht,
liegt an uns.
...
6160
2000
V I S I O N E N V O N H E U T E – E R F O L G E V O N M O R G E N . V I S I O N E N V O N H E U T E – E R F O L G E V O N M O R G E N . V I S I O N E N V O N H E U T E –
Wir danken allen Mitarbeitern, die unserem Unter-
nehmen zu Wachstum und Ansehen verholfen haben.
Die mit ihrem Einsatz, Engagement und ihren Fähig-
keiten dazu beigetragen haben, dass heute die
ABB Calor Emag Mittelspannung GmbH mit Abstand
weltweiter Marktführer ist.
Wir danken allen, die an der Realisierung dieser
Festschrift beteiligt waren.
IMPRESSUM
ABB Calor Emag Mittelspannung GmbH
Oberhausener Straße 33 Petzower Straße 8D-40472 Ratingen D-14542 Glindow
Telefon: +49(0)21 02/12-12 30, Telefax: +49(0)21 02/12-19 16E-Mail: [email protected]: http://www.abb.de/calor