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kommunikation Wissenschaftsdialog 2014 Bundesnetzagentur Bonn 25.-26. September 2014 Kommunikation in der Energiewende Prof. Dr. Frank Brettschneider www.komm.uni-hohenheim.de

Wissenschaftsdialog 2014 der Bundesnetzagentur: Prof. Frank Brettschneider, Universität Hohenheim: Kommunikation in der Energiewende

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Wissenschaftsdialog 2014 Bundesnetzagentur Bonn 25.-26. September 2014

Kommunikation in der Energiewende

Prof. Dr. Frank Brettschneider www.komm.uni-hohenheim.de

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Die Dagegen-Republik? Wut-Bürger?

§  Stuttgart 21

§ Gas- und Kohlekraftwerke

§  Strom-Überlandleitungen

§ Biomasse-Anlagen

§ Windenergieanlagen

§ Ausbau von Autobahnen

§  Flughafenausbau

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Fragen

1. Welche Projekte stoßen auf Akzeptanz? Was sind die Gründe für Protest?

2.  Akzeptanz für Energieprojekte: Was können Vorhabenträger tun?

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Die Akzeptanz von Anlagen zur Stromerzeugung

Die Stromerzeugung in der Nachbarschaft fänden „sehr gut“ oder „gut“ ...

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mit Vorerfahrung Atomkraftwerk

mit Vorerfahrung Kohlekraftwerk

mit Vorerfahrung Gaskraftwerk

mit Vorerfahrung Biomasseanlage mit Vorerfahrung

Windenergieanlage mit Vorerfahrung

Solarpark

in Prozent aller Befragten

Quelle: Umfrage von TNS Infratest 2011; 1002 Befragte; im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien

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Vielfältige Gründe für Protest

Umwelt / Natur

unklarer Nutzen

Kosten „Von oben herab“

Ideologie

Vertrauensverlust

Wahlen

NIMBY

mangelnde Transparenz

zu wenig Diskussion von Alternativen

„verborgene“ Gründe

Risiken

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§  Vorhabenträger müssen sich auf diese veränderte Ausgangslage für Infrastrukturprojekte einstellen.

§  Akzeptanz durch rechtliche Verfahren alleine genügt nicht mehr.

§  Akzeptanz muss auch durch Kommunikation hergestellt werden.

§  Die systematische Planung der Kommunikation muss ein fester Bestandteil des Projektmanagements sein: von der Grundlagenermittlung bis zur Dokumentation.

Thesen

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Acht Grundregeln für gute Kommunikation und Öffentlichkeitsbeteiligung

1. Frühzeitige Einbeziehung der Bürger

2. Aufgeschlossene und wertschätzende Grundhaltung

3. Einbeziehung von unterschiedlichen Interessen

4. Klare Rahmenbedingungen: Prozessstruktur mit definiertem Mandat und konkretem Erwartungsmanagement

5. Professionelle Prozessgestaltung für Fairness und Transparenz

6. Umfassende Faktenklärung

7. Verständlich kommunizieren

8. Vielfalt der genutzten Beteiligungs- und Kommunikations- instrumente

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Instrumente für den Bürger-Dialog

§ Planungszellen § Arbeits-/Projektgruppen § Konsensus-Konferenzen §  (Kreativ-)Workshops § Open-Space-Konferenzen § Zukunftswerkstätten

§ Mediation § Runder Tisch § Bürgerentscheid

Projekte-Inhalte erarbeiten Meinungsbild einholen

Konflikte lösen

§ Bürgerpanel § Bürgerforen § Bürgerversammlungen § Fokusgruppen § Bürgerumfragen

(Heidelberger Leitlinien für Bürgerbeteiligung 2012)

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VDI 7001: Kommunikations-Management in allen Leistungsphasen der Ingenieurplanung

Grundlagenermittlung

Vorplanung

Vergabe

Genehmigungsplanung

Entwurfsplanung

Bauausführung Objektbetreuung und Dokumentation

Ausführungsplanung

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Hand in Hand: Projekt- und Kommunikations-Management

Grundlagenermittlung

Vorplanung

Vergabe

Genehmigungsplanung

Entwurfsplanung

Bauausführung Objektbetreuung und Dokumentation

Ausführungsplanung -  Aufbauorganisation:

Wer ist für interne und externe Kommunikation verantwortlich?

-  „Gesicht“ des Projekts

-  Ablauforganisation: Wer berichtet wem? Wie laufen die Kommunikationswege?

-  Krisenkommunikation: Handbuch

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Hand in Hand: Projekt- und Kommunikations-Management

Grundlagenermittlung

Vorplanung

Vergabe

Genehmigungsplanung

Entwurfsplanung

Bauausführung Objektbetreuung und Dokumentation

Ausführungsplanung -  Analyse: Wer sind die relevanten Anspruchsgruppen? Welche Positionen vertreten sie? Welche Chance- und Risiko-Themen gibt es?

-  Planung: Welche Kommunikations-ziele werden verfolgt? Welche Themen müssen in den Mittelpunkt gerückt werden? Wie lauten die Kernbotschaften?

-  Auf welche Ereignisse muss man Rücksicht nehmen?

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Lokal-zeitungen

betroffene Bürger/ Anwohner

überregionale Medien

allgemeine Öffentlichkeit

Social Networks / Social Media

Analyse-Instrument 1: Relevante Anspruchsgruppen

Kommunal-Politiker

NGOs

Verwaltung (EBA...)

Landes-/Bundes-Politiker

Vorhaben- träger

lokale Bürger-initiativen

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Sicherung von Arbeitsplätzen

FINANZIERUNG

FOLGEN FÜR DEN WIRTSCHAFTSSTANDORT

STROM- VERSORGUNG

Beeinträchtigung des Landschaftsbildes

Versorgungssicherheit

....

Erneuerbare Energien

Steuereinnahmen

Stärkung der Wirtschaft

Glaubwürdigkeit

Transparenz

Bürgerbeteiligung

....

Bau zu teuer Auswirkungen auf die Natur

...

Elektrosmog

Ausblick

Grundstückspreise

Strompreis

FOLGEN FÜR DIE UMWELT

UMGANG / STIL DER KOMMUNIKATION

FOLGEN FÜR MENSCHEN Gesamt-

bewertung Netzausbau

„Auf Augenhöhe“

Analyse-Instrument 2: Themen-Landkarte

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Hand in Hand: Projekt- und Kommunikations-Management

Grundlagenermittlung

Vorplanung

Vergabe

Genehmigungsplanung

Entwurfsplanung

Bauausführung Objektbetreuung und Dokumentation

Ausführungsplanung

-  Alternativen: Vor- und Nachteile kommunizieren; nicht: „alternativlos“

-  Pläne und Technikunterlagen vereinfacht darstellen; visualisieren

-  Verständlich kommunizieren, Fachbegriffe übersetzen

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Verständlichkeit: Fachbegriffe übersetzen

Überwerfungsbauwerk

Brücke

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Hand in Hand: Projekt- und Kommunikations-Management

Grundlagenermittlung

Vorplanung

Vergabe

Genehmigungsplanung

Entwurfsplanung

Bauausführung Objektbetreuung und Dokumentation

Ausführungsplanung -  Erneut: verständlich kommunizieren

-  Pläne verdichtet darstellen; mit Bildern arbeiten

-  Verfahren erläutern

-  Botschaften wiederholen

-  Mitarbeiter für Anhörungen schulen

-  den Dialog suchen

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Hand in Hand: Projekt- und Kommunikations-Management

Grundlagenermittlung

Vorplanung

Vergabe

Genehmigungsplanung

Entwurfsplanung

Bauausführung Objektbetreuung und Dokumentation

Ausführungsplanung

-  Vorgehen erläutern

-  Inhaltlicher Fokus auf technischen Fragen: Ingenieur- und Bauleistungen

-  Auswirkungen auf regionale Wirtschaft und Arbeitsmarkt

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Hand in Hand: Projekt- und Kommunikations-Management

Grundlagenermittlung

Vorplanung

Vergabe

Genehmigungsplanung

Entwurfsplanung

Bauausführung Objektbetreuung und Dokumentation

Ausführungsplanung -  Anwohner über Stand der Arbeiten

aus dem Laufenden halten; Ombudsmann aktivieren

-  Von der Baustelle zur „Schaustelle“: Bau „begreifbar“ machen

-  Baustellenmarketing: Schulführungen, Baustellen-Besichtigungen, Tage der offenen Tür...

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Hand in Hand: Projekt- und Kommunikations-Management

Grundlagenermittlung

Vorplanung

Vergabe

Genehmigungsplanung

Entwurfsplanung

Bauausführung Objektbetreuung und Dokumentation

Ausführungsplanung -  Eröffnungsfeier

-  Planungs- und Bauphasen als „Erfolgsgeschichte“

-  Zusammenhang zwischen Ingenieurleistungen und gesellschaftlichem Wohlstand

-  „Guten Ruf“ ausbauen

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Akzeptanz durch Kommunikation: der Beitrag der Vorhabenträger

frühzeitig und dauerhaft kommunizieren

proaktiv Kommunikationsinstrumente nutzen und koordinieren

sorgfältig planen

in Szenarien denken

Bilder

verständlich

Das Gespräch suchen: zuhören und erklären

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Ansprechpartner Kommunikations-Management

Prof. Dr. Frank Brettschneider Universität Hohenheim Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft Fruwirthstraße 46 70599 Stuttgart Tel. 0711-459-24030 [email protected] www.uni-hohenheim.de/komm/