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Stille & FülleKlöster der Zukunft
6. bis 10. Juni 2012 in Seebenstein (NÖ)
Motivenbericht und VorschauFranz Nahrada / Paul Franzke
Freitag, 20. April 2012
Überblick
1. Intention des Symposions2. Das Paradox des Klösterlichen anhand
der christlichen Ordensgeschichte3. Die Aktualität der Gemeinschaft in
einer Zeit des Wandels4. Acht zeitlose Aspekte der Klosteridee5. Einige interessante Entwicklungen6. Zum Ablauf des Symposions
Freitag, 20. April 2012
1. Intention des Symposions✦ Die Lebensform Kloster neu zu
überdenken und zu erforschen, was zugrunde liegende "Muster" sind.
✦ Diese Muster mit gegenwärtigen Bedürfnissen der Gemeinschaftsbildung, sowie der Erfüllung von gesellschaftlichen und kulturellen Aufgaben, konfrontieren.
✦ Inspirationen der Geschichte sowie der Gegenwart aufzeigen
✦ Einen fruchtbaren Raum anbieten in dem neue Visionen und Projektansätze durch die TeilnehmerInnen entstehen können
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Freitag, 20. April 2012
2. Das Paradox des Klösterlichen
✦ Klöster existieren in vielen Kulturen und Religionen; gemeinschaftliches Leben als Rückzug und zugleich aber nicht selten als zentrale Träger von Kultur und Bildung.
✦ Der westliche christliche Monastizismus beginnt mit einem Mythos; die Wüstenväter ziehen sich vom gesellschaftlichen (und staats-religiösen) Betrieb zurück, um die wahre Natur des Daseins, die Reinheit des Geistes und die Nähe zum Schöpfer zu suchen.
Freitag, 20. April 2012
Dali
Freitag, 20. April 2012
Das Paradox (2)✦ Sehr bald begannen die Sucher ein
gemeinschaftliches Leben (vom Eremiten zum Koinobiten) und die Klöster wurden Orte gemeinschaftlicher Aktivität.
✦ Das Paradox bestand darin, sich selber durch Rückzug der Gesellschaft, in seiner wahrsten und tiefsten Dimension zu suchen, und dann dieses Selbst wiederum in einer gesellschaftlichen Aufgabe gefunden zu haben.
Freitag, 20. April 2012
Zu!ucht, Heilung, Gastfreundschaft
Freitag, 20. April 2012
Die Intensivierung der Paradoxie
✦ Im Karolingischen Reich wurden die Klöster zur wichtigsten Infrastruktur einer theologisch legitimerten Herrschaft - und wurden zu wichtigen Trägern von Innovation und Entwicklung speziell vom 8. bis ins 11. Jahrhundert, aber auch danach
✦ Einige von ihnen akkumulierten gewaltige Reichtümer und Besitztümer.
✦ Letztlich wandelten sich die Orden von Klosterfamilien zu mächtigen Netzwerken.
Freitag, 20. April 2012
Lerins
Admont
Freitag, 20. April 2012
Das Paradox als Evolution✦ Die Klöster gerieten in ein unvermeidliches
und komplexes Dialogverhältnis zur Außenwelt.
✦ Diese einzigartige und widerspruchsvolle Konstruktion bewirkte eine Kaskade von evolutionären Schritten in denen sich die Klöster immer wieder neu erfanden.
✦ Es entstand ein breites Spektrum von Orden die verschiedene Kulturen, Charakteristika und Charismata entwickelten - und in eigenen „familiären“ Strukturen nachhaltig zu erhalten und erweitern suchten.
Freitag, 20. April 2012
Stammbaum
Freitag, 20. April 2012
3. Die Aktualität von Gemeinschaft in einer Zeit des Wandels
Freitag, 20. April 2012
Überleitung
✦ Die monastischen Familien besitzen „genetische“ Muster mit interessanten Eigenschaften die studiert werden sollten
✦ sie schufen nachhaltige Muster des gemeinschaftlichen Lebens die wir in Zeiten zunehmender Krisenhaftigkeit und eines sich abzeichnenden fundamentalen Wandels aktualisieren können.
Freitag, 20. April 2012
Freitag, 20. April 2012
Kloster
Wissenschaft, Universität
Mittelalterliche Stadt
Handel, Entdeckungen
Macht, Absolutismus
Armeen, Merkantilismus
Industrie, Kapitalismus AtomzeitalterSupermacht
Automatisierung,Neotribalismus, Medien-und Finanzfeudalismus
Massengesellschaft, Nationalismus
Globalisierung,Multikulturalismus
Informationsgesellschaft,Netzwerke,
Open Sourceetwas Neues?
Dezentralisierung, Rekultivierung, kooperative Ökonomien
„Weiterentwicklung und Wiederaufnahme“
Benediktiner
Zisterzienser
Dominikaner
Franziskaner
Jesuiten
Kolonisation, Reichsbildung
Freitag, 20. April 2012
4. Warum Klöster?acht Aspekte
..warum wir uns der Vergangenheit zuwenden, um zeitlose Antworten zu !nden...
Freitag, 20. April 2012
I. Ein Zu!uchts- und RückzugsortEine Welt zusammenhangsloser Informations!uten, ein Auseinander-driften von Armut und Luxus, Verfall, Vergeudung, Verblendung...
Wo können wir uns sammeln und einen Gegenpol schaffen?
Freitag, 20. April 2012
II. Ein Ort um Werte zu manifestieren
“Inmitten unseres Selbstliegt die kreative Kraft
die uns zeigen kann was gebraucht wird für eine
gemeinsame Schöpfung”
Freitag, 20. April 2012
III. Ein Ort um das Essentielle zu "nden
“Ein kreativer Raum der Stille, ein Freiraum in dem der Geist sich selbst begegnen kann, führt zur Berührung mit der sich ständig erneuernden Energie der Schöpfung.“
Freitag, 20. April 2012
IV. Ein Ort der Integration unserer Ziele
“Die Wahrheit kommt aus vielen Quellen. Was wir brauchen ist ein Weg zur Kohärenz.”
Freitag, 20. April 2012
V. Ein Ort der Heilung und Kultivierung“Wir brauchen eine kreativeÖkologie, eine die unsereneue, kooperative und bewusste Naturbeziehung vorwegnimmt in Mikrokosmen, Erfahrungs- Orten und Laboratorien“
Freitag, 20. April 2012
VI. Eine Werkstatt für kulturelle Integration
“Die Neuen Medien haben uns die Möglichkeit gegeben, das Wissen der ganzen Welt zugänglich zu haben, aber ....
...was dabei leicht übersehen wird ist dass wir mehr Bücher lesen, mehr Dinge aufeinander beziehen müssen als vorher !”
Freitag, 20. April 2012
VII. Ein Entwicklungszentrum für Allgemeines Wissen
“Die Technologie hatsich in wundersamer Weise der Magie genähert und verbindet Gedanken und Herstellung durch Automation”
“Anstatt Information zu monopolisieren und lizensieren, könnten wir Repositorien bauen und überall Reichtum schaffen“
Freitag, 20. April 2012
VIII. Ein Zentrum für Vitalität und Kohärenz
“Es ist eine weitverbreitete Einsicht oder Ahnung, dass wenn das Denken nicht rein und wach gehalten und die Verehrung des Geistigen zum Erliegen kommt, auch die Schiffe und Automobile nicht mehr richtig gehen und die Berechnungen des Ingenieurs und die Gleichungen der Wirtschaft ihre Gültigkeit verlieren.”
Hermann Hesse, Das Glasperlenspiel
Freitag, 20. April 2012
5. Einige interessante Entwicklungen
Freitag, 20. April 2012
Holiwork - Arbeiten im Klosterhttp://wiki.osgeo.org/wiki/Bolsena_Code_Sprint_2010
Freitag, 20. April 2012
Immersion - tiefe Arbeit an einer Forschungsaufgabe
Villagio Arboricolo, Piemonte
Freitag, 20. April 2012
Forschung, Entwicklung, Test
Open Source Ecology, Missouri
Freitag, 20. April 2012
Integration von Innovation
Solar Power Village, Monte Cerro PT
Freitag, 20. April 2012
Experimentalorte für ganzheitliches Leben
Wüstenstadt Arcosanti in Arizona
Freitag, 20. April 2012
und vieles mehr ....einiges davon zu Besuch in
Seebenstein !
Auroville Schweibenalp
Plumvillage Findhorn buddhistisches Zentrum Scheibbs
Freitag, 20. April 2012
Die kulturelle Perspektive
✦ Die großen Übergangsbewegungen unserer Zeit zielen in ähnliche Richtungen:
✦ Sanfte, grüne, kluge, gesellige, nachhaltige, stärker selbstversorgende, widerstandsfähige, bildende und heilende Orte die ausstrahlen.
✦ Menschen die aus ihrer Mitte leben und tun, was sie „wirklich wirklich
Freitag, 20. April 2012
Die Brücke✦ Klöster sind „Muster aus Mustern“, die
uns erlauben, nicht nur gemeinsam zu leben, sondern etwas gemeinsam zu tun.
✦ Neue mögliche „Klöster“ des 21. Jahrhunderts liegen jenseits von Ökodorf und Cohousing, jenseits von Hubs und Coworking, jenseits von Ashram und Retreat, indem sie alle diese Dinge und viel mehr in einem komplexen Raum
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Dieser Entwicklung wollen wir bei unserem
Symposion nachgehen und ihre Möglichkeiten
erfassen
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6. Zum Ablauf des Symposiums
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Donnerstag 7. Juni - Vortragstag mit 5 thematischen Podien
‣ die soziale Basis der klösterlich inspirierten Gemeinschaft.
‣ das Kloster als Raum, als Bauwerk und als Ort‣ der spirituelle Kern und die Rolle der Religion ‣ das Kloster als Werkzeug um gemeinsame
Aufgaben zu erfüllen‣ Spekulationen über eine neue Kultur und die
Renaissance monastischer Lebensformen36
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Donnerstag 7. Juni - die Referenten
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Marianne Gronemeyer Das gesellschaftliche Bedürfnis nach Rückzugsorten und Auszeit
Franz Ritter Bericht über die Gründung des buddhistische Zentrums Scheibbs
Barbara Stauch Von der Vision zum Leben in Gemeinschaft - die wichtigsten Schritte
Iris Kunze Was Gemeinschaften Zusammenhält, am Beispiel von Findhorn und Auroville
Bernhard Freyer Forschungsarbeit über Klöster und Nachhaltigkeit an der Univ. Boku Wien
Raffael Kemenczy alternative Organisationsformen
Valerie Seitz Achtsamkeit in Ökodörfern
Karin Stieldorf die architektonische Transformation von Klöstern
Karin Haider Bericht über Meditationszentrum Plum Village in Frankreich
Gabor Karszai Bericht über ein Klosterprojekt in Ungarn - World Servers Foundation
Viktoria Lamprecht & Harald Koisser,
Geomantie und das Kloster Pernegg
Jaan Karl Klasmann Universeller Su#smus
Elisabeth Wappelshammer Klöster und Altenp!ege
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Freitag 8. Juni - der Entdeckungstag
✦ Re"exion, persönliche Position !nden, Resonanzen entdecken, vom Konsumieren zum Produzieren,
✦ „Kloster“-Projekte werden vorgestellt, Erlebnisse geteilt
Methoden:✦ Open Space für Interessenthemen, Arbeit in Kleingruppen✦ Soziometrische Aufstellungen, ✦ gelebte Stille&Fülle, Übungen und Workshopangebote:
„Führung in die Stille“ mit Sascha Tscherni, „Handeln aus dem Herzen“ - mit Sebastian Unger„Achtsamkeitsübungen“ mit Karin Haider
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Samstag 9. Juni - der Prozesstag
‣ Bildung von Gruppen gemeinsamer Absicht, Visionen verdichten und ihnen Gestalt geben, Pläne schmieden, Relevante Fragen formulieren, Präsentation vorbereiten, Einen guten Abschluss #nden
Open Space - Worldcafe - Visionskreis
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Sonntag 10. Juni - Resultate Präsentieren
‣ Das zum leben Erweckte abschliessen und öffentlich Bekunden an die Austrotopia-Teilnehmer
‣ gemeinsames Abschlussritual
‣ Übergabe des Platzes an Austrotopia 2012:das schon traditionsreiche Austauschtreffen der österreichischen Gemeinschaften, 10. und 11. Juni
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Wir freuen uns auf euch!
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