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Die psychosozialen Aspekte der Computerkriminalität <marc.ruef@computec. ch>

Die psychosozialen Aspekte der Computerkriminalität

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In dieser Präsentation werden die psychologischen und soziologischen Hintergründe der Computerkriminalität durchleuchtet. Es werden die Motivationen und Angreiferschichten betrachtet. http://www.computec.ch/download.php?view.110

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Präsentations-Ablauf

Einführung Unterscheidung nach Motiven Ethik und Moral Die Charakterentwicklung Angreiferschichten Zusammenfassung

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Einführung

Dank soziologischer und psychologischer Profile können Risiken erkannt, berechnet und minimiert werden.

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Täterprofiling im Internet

Das Profiling wurde 1981 vom FBI erstmals zur traditionellen Verbrechensbekämpfung eingesetzt

Dank moderner Firewall- und Intrusion Detection-Systeme, sowie Protokoll-Dateien kann Profiling auch bei Computerkriminalität betrieben werden.

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Unterscheidung nach Motiven

Der Aggressionspsychologie entliehen lässt sich zwischen vier Angriffsmotiven in der Computerkriminalität unterscheiden:– Vergeltungs-Angriffe– Abwehr-Angriffe– Erlangungs-Angriffe– Spontane Angriffe

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Vergeltungs-Angriffe

Ein vorangegangenes Ereignis hat den „Angriff“ erzwungen– Beispiel: Während einer hitzigen Diskussion in

einem Chat-Raum sind verbale Beleidigungen gemacht worden, die es zu sühnen gilt.

Nach einer „angemessenen“ Vergeltung lässt der Täter vom Opfer ab

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Abwehr-Angriffe

Präventive Massnahmen sollen vor Schaden schützen– Beispiel: Ein technisch versierter Mitarbeiter

löscht sämtliche Daten auf dem Mailserver, da dubiose Post ihn belasten könnte.

Ist das Ziel erreicht, die Abwehr erfolgreich, wird sich der Angreifer wieder passiv verhalten.

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Erlangungs-Angriffe

Das Ziel des Angriffs ist einen Vorteil zu erlangen– Beispiel: Ein Cracker stielt eine beachtliche

Summe Geld durch einen Computereinbruch bei einer Bank.

– Beispiel: Ein Hacker verunstaltet eine Webseite, um vor seinen Freunden anzugeben.

Solcherlei Angriffe sind immer sehr individuell in Form und Motiv.

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Spontane Angriffe

Für einen Angriff konnte keine klaren Ziele oder Motive ausgemacht werden– Beispiel: Ein anonymer Cracker verunstaltet eine

private und belanglose Webseite

Spontane Angriffe gibt es nicht. Denn nur weil kein Ziel oder Motiv erkennbar ist, heisst es noch lange nicht, dass es keines gibt.

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Ethik und Moral

Die Hackerethik ist nur bedingt einheitlich definiert. Es gibt eine ursprüngliche Version aus dem Buch "Hackers" von Steven Levy (ISBN 0-440-13405-6).

Die ursprüngliche Version stammt aus dem MIT-Eisenbahnerclub (Tech Model Railroad Club), aus einer Zeit, in der sich verhältnismässig viele Leute wenige Computer teilen mussten und entsprechende Überlegungen zum Umgang miteinander und der Materie sinnvoll waren.

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Die „moderne“ Hacker-Ethik

Der Zugang zu Computern und allem, was einem zeigen kann, wie diese Welt funktioniert, sollte unbegrenzt und vollständig sein.

Alle Informationen müssen frei sein. Misstraue Autoritäten - fördere Dezentralisierung. Beurteile einen Hacker nach dem, was er tut und nicht nach

üblichen Kriterien wie Aussehen, Alter, Rasse, Geschlecht oder gesellschaftlicher Stellung.

Man kann mit einem Computer Kunst und Schönheit schaffen. Computer können dein Leben zum Besseren verändern. Mülle nicht in den Daten anderer Leute. Öffentliche Daten nützen, private Daten schützen.

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Die Charakterentwicklung

Das Kollektive Unterbewusstsein von Carl Gustav Jung lässt sich teilweise sehr wohl auf die Computerkriminalität übertragen.

Die einzelnen Stufen der Entwicklung sind– Normaler Endanwender– Script-Kiddie– Semi-professioneller Angreifer– Professioneller Angreifer

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Angreiferschichten

Eine Unterscheidung der Angreiferschichten durch den Bezug der verschiedenen Stufen der Entwicklung liegt nahe:– Normaler Endanwender– Script-Kiddie– Semi-professioneller Angreifer– Professioneller Angreifer

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Der normale Endanwender

Nur sehr geringe und oberflächliche Kenntnisse der Materie

Aufgrund fehlender Kompetenz nicht sonderlich gefährlich

Seine Gefahr geht eher von Unwissen und Unbeholfenheit aus

Angriffe meist sehr primitiv und daher leicht zu erkennen bzw. abzuwehren

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Script-Kiddies

Meistens zwischen 14 und 20 Jahren alt Gute Allgemeinkenntnisse der

Computermaterie, jedoch meistens nur vergleichsweise oberflächliches Halbwissen

Aufgrund ihrer Unberechenbarkeit für ungeschützte Bereiche gefährlich

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Semi-professionelle Angreifer

Sie haben Angriffe auf Computersysteme zu ihrem Hobby erkoren

Sehr gute Kenntnisse in vielen Bereichen; vor allem jene, die sie interessieren

Kompetenz und Ausdauer machen sie zu einem ernstzunehmenden Gegner

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Professionelle Angreifer

Ein Höchstmass an Kompetenz macht sie zu einer superlativen Gefahr in Computernetzwerken

Zielsicheres und souveränes Vorgehen ermöglichen durchschlagskräftige, schwer erkennbare und abwehrbare Attacken

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Zusammenfassung

Täterprofiling ist ein Werkzeug gegen Computerkriminalität

Wer den Gegner einschätzen kann, der wird stets seinen nächsten Schritt kennen

Die Entwicklung des Individuums ist die des Kollektivs

Soziologische Einflüsse entscheiden über Ethische Grundsätze

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Literaturhinweise

Die psychologischen und soziologischen Hintergründe der Computerkriminalität, Marc Ruef, http://www.computec.ch

Lernfall Aggression, Hans-Peter Nolting, 3499602431

Anatomie der menschlichen Destruktivität, Erich Fromm, 3499170523

Das sogenannte Böse, Konrad Lorenz, 3423330171