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Germana
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perfektDEUTSCH
8/2012 AUGUST
EINFACH DEUTSCH LERNEN
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8/20
12perfekt
DEUTSCH
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eins! d
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land g
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SPRACH-SERVICE
2 Deutschsprachige Freunde finden
2 Wie Sie sich im Hotel beschweren
2 Übungen, Übersetzungen
2 800 Wort-Erklärungen
Auf den jungen Seiten:Kühle Tipps für den Sommer
LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN APPRENDRE L’ALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO NAUKA NIEMIECKIEGO УЧИМ НЕМЕЦКИЙ ALMANCA ÖGRENMEK
BAYERNDeutschland: € 6,50
Schweiz: sfr 11,70 A ● B ● E ● F ● FIN ●
GR ● I ● L ● NL ● P (cont.) ● SI: € 6,50
hermann hesseWie der Autor seine Leser inspiriert
lust aufs landWie das Leben auf dem Dorf ist
BIERLAND
01_Titel_DP_0812_ok 04.07.12 10:46 Seite 1
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So hatte ich mir meinen Start in Bayern vor vielen Jahren wirk-
lich nicht vorgestellt: ein Abend mit zwei Bekannten zwischen
Tausenden Menschen – und ich fühle mich in der Anonymität der
Menge fast so, als ob wir alleine wären. Absurd. Meine erste
Erfahrung mit einem Biergarten machte ich nämlich gleich im
größten traditionellen Biergarten der Welt. 8000 Menschen
haben an den Biertischen in einem Münchner Park Platz.
Biergärten gibt es seit genau 200 Jahren –
bis heute sind sie typisch für die Bierkultur,
für die Bayern so berühmt ist. Trotz der lan-
gen Tradition: Stimmt das Klischee vom
Bierland Bayern wirklich? Antworten auf die
Frage hat der Münchner Autor Martin Lang -
eder gesucht (ab Seite 12).
Auch die Journalistin Carolin Jenkner hat
eine Zeit lang in München gelebt – inzwi-
schen aber wohnt sie auf dem Land. Von einem Umzug aufs Dorf
träumen Millionen Städter in Deutschland. Wie ist das Leben zwi-
schen Kühen und Kirchturm wirklich? Für ihre Reportage (ab Seite
56) hat unsere Autorin Menschen verschiedenen Alters besucht,
die mit dem Landleben Erfahrungen gemacht haben.
Manche von ihnen wohnen dort, wo sich
Fuchs und Hase Gute Nacht sagen: „Auf dem
Weg zu Familie Bertholdt dachte ich zuerst,
mein Navi hätte mich im Stich gelassen, weil
ich über schmale Feldwege und durch enge
Alleen gelotst wurde – am Ende hatte das
Navi aber recht, auch wenn es eigentlich
einen viel kürzeren Weg gibt“, erinnert sich
die Autorin. Bei den Bertholdts war es dann,
passend zur Lage, idyllisch – auch wenn der
Alltag des Ehepaars kaum die typischen Vor-
stellungen vom Landleben erfüllt.
Jörg WalserChefredakteur
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s“ch vorstellen hier: sich denkender Biergarten, ¿ Gartenlokaleine Zeit l„ng mehrere Monate oder Jahreder }mzug, ¿e hier: Wechseln der Woh -
nung oder des Wohnorteswo s“ch F¢chs ¢nd gemeint ist: isoliert,Hase Gute weit entfernt von Dörfern/N„cht sagen Städten(der F¢chs, ¿e orangerotes Tier mit langem,
dickem Schwanz)(der Schw„nz, ¿e langes, meistens schmales
Teil am Ende des Rückens oder des Körpers von Tieren)
(schmal ↔ breit)(der Hase, -n kleines Tier mit langen
Ohren)das N„vi, -s kurz für: Navigations -
system… hætte m“ch “m Konj. II der Vergangenheit St“ch gel„ssen von: im Stich lassen = hier:
in einer Notsituation keine Hilfe geben
der F¡ldweg, -e ≈ kleiner Weg ohne Asphaltdie Allee, -n Weg oder Straße mit
Bäumen an beiden Seitenlotsen hier: durch unbekanntes
Gebiet führendie Vorstellung, -en hier: Ideeerf•llen hier: zeigen, dass etwas
stimmtder Ch¡fredak- Chef von allen Journalistenteur, -e franz. bei einer Zeitung oder
Zeitschrift
DAS LAND DER BIERE
perfektDEUTSCH8/12
EDITORIAL
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DIE THEMEN DES MONATS AUGUST 8/12
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6 Kurz & knapp
Zahlen und Fakten, Namen und Neues
18 Reisetipps
Reussdelta • Neukirchen • Monreal • Brandenburg
21 Mein erster Monat
Hannah Huddy in Freiburg
22 Ja oder Nein?
Streit-Thema: Kennzeichenpflicht für Fahrräder?
24 Nachrichten
Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
27 Auf den zweiten Blick
Sprachspiele aus der Presse
46 Mein Deutschland-Bild
Matthias Hiekel über eine der schönsten Bibliotheken
48 Ein Bild und seine Geschichte
Vor zehn Jahren: Sachsen steht unter Wasser
50 Der Blick von innen
Mehmet Akyazi wird Fahnenanarchist
52 Miele – das Haushaltsgeräteimperium
Die Geschichte des Welterfolgs
61 Mein Tag
Ein Tag mit Streetworkerin Jennifer Salzmann
66 Kulturtipps
Kino • Konzert • Ausstellung • Buch
68 Kolumne
Alia Begisheva über positive Effekte schlechter Laune
69 Nächsten Monat
… in Deutsch perfekt
70 Schlussworte
Was Menschen noch zu sagen haben
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DEUTSCHSPRACHIGE FREUNDE FINDENBeim Lernen einer Sprache gilt vor allem eins: Viel sprechen –
am besten mit Muttersprachlern. Die wichtigsten Tipps, wie und wo SieKontakt zu Deutschen, Österreichern und Schweizern bekommen.
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Bayern – für viele heißt das Biergarten, Hofbräuhausund Oktoberfest. Stimmt dieses Klischee? Die Suche
nach einer Antwort führt in die berühmteste Gaststätteder Welt und an andere bayerische Orte. Außerdem: EinBier-Sommelier erklärt, warum Bier nicht dick macht.
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BIERWELT BAYERN
DIE JUNGEN SEITEN VONKühle Badetipps für heiße Tage • Sänger
Max Prosa im Interview • Kreativ mit Schokolade • Graffiti •Bürgermeister Bushido?
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perfektDEUTSCH8/12 5
IN DIESEM HEFT: 15 SEITEN SPRACHSERVICE
30 Deutsche, Schweizer und Österreicher kennenlernen
So klappt der Kontakt
33 Wortschatz
Diesmal: im Open-Air-Kino
34 Übungen zu den Themen des Monats
Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten
36 Mahlzeit!
Serie: Neues von der Familie Lang
37 Schreiben • Sprechen • Verstehen
Postkarten aus dem Urlaub • Sich im Hotel
beschweren • Instruktionen
39 Raten Sie mal!
Zwei Rätsel zu den Themen des Monats
40 Grammatik
Gerundiv
41 Gesehen & gelesen
Kreative Texte in der Werbung; plus: Comic
42 Lösungen • Kundenservice • Impressum
Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt?
43 Starthilfe
Extra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch,
Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch,Türkisch
Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER
GER Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen
Texte auf Stufe B1 des GER
Deutsch perfekt Audio: der Trainer für Hörverständnis und Aussprache,
auf CD oder als Download (siehe Seite 19).
Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln können Sie
Texte und Übungen auf Deutsch perfekt Audio hören.
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SAMMELKARTEN
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MEHR ALS 800 ERKLÄRUNGEN VON SCHWIERIGEN WÖRTERN
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lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa
Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen
LUST AUFS LANDImmer mehr Deutsche träumen davon, auf dem Land zu leben.
Zeitschriften wie die Landlust sind ein Verkaufshit. Was sagen Men -schen, die wirklich von der Stadt aufs Land umgezogen sind? Haben siedort ihr Glück gefunden?
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perfektDEUTSCH
LESEN & HÖREN
Auf www.deutsch-perfekt.com können Sie Texte mit diesem Symbol hören. Diesmal:
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14 Das Oktoberfest
Bierspektakel der Rekorde
63 Der zu den Herzen spricht
Hermann Hesses erfolgreichste Werke
( deins! Deutschland geht badenDer Baggersee und das Badeschiff
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HERMANN HESSEAuch 50 Jahre nach seinem Tod inspiriert Hermann Hesse
Menschen auf der ganzen Welt. Von seinen Büchern wurden mehr als100 Millionen Exemplare verkauft. Eine Erinnerung an den Autor, dervor allem eines wollte: frei und unkonventionell leben.
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6 perfektDEUTSCH 8/12
KURZ & KNAPP
Vier Meter pro Stunde – das
ist wirklich nicht schnell.
Aber für das, was im früheren Züricher Industrieviertel
Oerlikon passiert ist, ist es eine kleine Sensation: Mit dieser
Geschwindigkeit ist dort ein Haus verschoben worden. Kein
kleines Einfamilienhaus, sondern ein 80 Meter langes und
6200 Tonnen schweres Gebäude. Früher war darin die
Maschinenfabrik Oerlikon. Weil das Haus dem Ausbau des
Bahnhofs Oerlikon im Weg stand, musste es 60 Meter weit
wandern. Denn Denkmalschützer hatten dafür gekämpft,
dass das 123 Jahre alte Monument nicht abgerissen wird.
Transportiert wurde das Haus auf Stahlrollen. Europas bis jetzt
größter Gebäudetransport kostet zwölf Millionen Schweizer
Franken. Das sind fast zehn Millionen Euro.
EIN HAUS GEHT AUF REISEN
das Industrieviertel, - Stadtteil mit vielen Fa -briken
die Geschw“ndigkeit, wie viel km/h jemand/-en etwas fährt“st … verschoben Form von: verschieben = w¶rden hier: den Ort änderndas Gebäude, - Hausder Ausbau von: ausbauen = größer
machenst„nd Prät. von: stehender D¡nkmalschützer, - Person: Sie will nicht,
dass ein historischesHaus kaputt gemachtwird.
h„tten gekæmpft für Plusquamperfekt von:kämpfen = hier:protestieren gegen
„bgerissen Part. II von: abreißen =hier: kaputt machen
die Stahlrolle, -n ≈ kleiner Reifen aus sehrhartem Metall
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44
EIN HAUS GEHT AUF REISEN
Neue Position Die Maschinenfabrik Oerlikon am Morgen (oben), Abend und nächsten Mittag (unten)
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7perfektDEUTSCH8/12
BESSERE CHANCEN FÜR JÜNGERE
die Generation, -en hier: alle Menschen, dieungefähr gleich alt sind
die Verhæltnisse Pl. Lebenssituation
der Akademiker, - Person: Sie hat an einerUniversität studiert.
die Studie, -n systematische Untersuchung
die [ltersvorsorge ≈ private Rente
der Gr¢nd, ¿e Motiv: warum etwas passiert
die F„chkraft, ¿e ≈ Spezialist, Experte
HILFE VOM LÜGENEXPERTEN
die Kl¢bmitglied- das Mitgliedsein in einem schaft, -en Klub(das M“tglied, -er Person: Sie ist bei einer
(organisierten) Gruppe.)
die Agentur, -en hier: Firma: Sie bietet einenService an.
s“ch r¡chtfertigen ≈ erklären, warum manetwas sagt oder tut und sichdafür entschuldigen
w“rken hier: einen speziellen Effekthaben
das Bed¡nken, - hier: ≈ Sorge, dass etwasnicht richtig sein kann
VIRTUELLER KUSS
die Tat, -en Tun
bauen ≈ machen
der/die Verliebte, -n Person: Sie liebt jemanden.
s“ch den Tag ≈ etwas Schönes unter-versüßen nehmen
die Schlägerei, -en Streit: Leute schlagen sich.(schlagen hier: mit der Hand oder
einer Sache einem anderenwehtun)
¡rnst meinen ↔ Spaß machen
der Gr•nder, - hier: Person: Sie startet eineWebsite.
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44
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BESSERE CHANCEN FÜR JÜNGERE
Generation Praktikum – in Deutschland ist das eine junge Genera-
tion, die in unsicheren Verhältnissen lebt und oft schlecht bezahl-
te Jobs hat. Speziell junge Akademiker, die nach dem Studium oft
nur unbezahlte Praktika bekommen, sind typisch für dieses Phä-
nomen. Aber damit ist in Deutschland bald Schluss. Das sagt eine
Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) in Köln.
Grund ist der demografische Trend: Die Generation der um 1990
Geborenen ist fast nur halb so groß wie die Generation der um
1960 Geborenen, die in Deutschland auch Babyboomer heißen.
Das hat den Effekt, dass es weniger Fachkräfte gibt. Deshalb sind
die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für junge Akademiker bald besser. Außerdem fangen die heute 20-Jährigen früher an,
zu arbeiten und können so leichter Karriere machen. Denn die Schulzeit und die Dauer des Studiums sind kürzer ge-
worden.
Die Untersuchung des DIA sagt aber auch, dass die Kinder der 90er-Jahre länger arbeiten werden als ihre Eltern:
Bei den Akademikern unter den Babyboomern sind es meistens rund 37 Jahre. Daraus werden rund 43 Jahre.
Außerdem: Weil ihre Generation kleiner ist, müssen die heute 20-Jährigen auch mehr in das Sozialsystem einzahlen.
HILFE VOM LÜGENEXPERTEN
Stefan Eiben lügt. Viel und oft. Es ist sein Beruf: Eiben verkauft Alibis. Eine Postkarte aus
Hawaii, eine fiktive Klubmitgliedschaft oder eine falsche Einladung zu einem Firmenfest
– der Lügenexperte bietet so ziemlich alles an. Auf seiner Agentur-Website schreibt er,
dass man so einmal ein bisschen Freiheit und Freizeit bekommen kann, ohne sich recht-
fertigen zu müssen. Mit einer Alibi-Freundin oder einem Alibi-Freund kann man zum
Beispiel populärer wirken, meint Eiben. Moralische Bedenken hat er nicht. Eibens Kunden
sind Frauen und Männer zwischen 18 und 80 Jahren aus Deutschland, Österreich und der
Schweiz, schreibt Spiegel Online. Für Menschen, die für längere Zeit ein Alibi brauchen,
hat Eiben außerdem ein spezielles Angebot: eine Alibi-Flatrate.
VIRTUELLER KUSS
Jeden Tag eine gute Tat – aber
dafür nicht zu viel tun müs-
sen? Das ist die Idee der
deutschen Website „Virtuelle
gute Tat“. Per E-Mail kann
man dort an einen anderen
Menschen zum Beispiel ein
Motivationslied schicken,
seine Brille putzen oder mit
ihm zusammen ein Baumhaus
bauen. Ein Ange bot, mit dem sich Verliebte oder Freunde den Tag versüßen können. Aber
auch eine virtuelle Schlägerei ist möglich. Es gibt rund 4000 Taten. Die Website ist nicht
ganz ernst gemeint. Das schreibt ihr Gründer Philipp Winterberg selbst.
Gute Jobchancen Heute haben es junge Deutsche besser als früher
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8 perfektDEUTSCH 8/12
KURZ & KNAPP
ARIANE FRIEDRICH
die Hochspringerin, Athletin: ≈ Sie versucht, über -nen eine sehr hoch gelegte
Stange zu kommen und lan-det auf einer dicken Matte.
(die St„nge, -n langes, dünnes Stück)(die M„tte, -n sehr großes Ding aus wei -
chem Material: Es soll helfen,dass man sich beim Sportnicht verletzt.)
vor K¢rzem vor kurzer Zeiteher hier: mehrdas Profil, -e hier: Informationen über
Aussehen, Leben undInteressen
der [kt, -e ≈ Tun, Aktiondas Persönlichkeits- hier: Garantie: Niemand darf recht, -e private Daten von einer
Person publizieren, ohne siezu fragen.
spr„ng Prät. von: springen = hier: ≈
schnell durch die Luft überetwas fliegen
DIE ANTI-PIRATEN
komprimiert hier: so geformt, dass sieweniger Speicherplatz brau-chen
her¢nterladen aus dem Internet holen undauf dem PC speichern
hochauflösend hier: mit guter Qualitätdigital ↔ analog
DER GUTE TIPP
der Autobesitzer, - Person: Ihr gehört ein Auto.eingeben hier: am Computer schreibendie Datenbank, -en System zur elektronischen
Administration von Daten
3 FRAGEN
der B•rgermeister,- Chef von einem Ort oder einerStadt
die Wahl, -en hier: das Wählen desBürgermeisters
der Wahlsieg, -e Gewinnen einer Wahlder Vorgänger, - hier: Person: Sie war vorher
Bürgermeister.der P¢nkt, -e hier: ≈ Idee: Was und wie
kann man etwas ändern? Wiekann man sich kümmern?
der W„ndel Änderung“n Zukunft ab sofort und für alle Zeitder M“tschüler, - anderer Schüler aus der glei -
chen Klasseder Traumberuf, -e Wunschberufder Wahlkampf, ¿e ≈ Kampf der Parteien um das
Ja der Wähler(der K„mpf, ¿e hier: ≈ Streit mit Argumen ten)die St“mme, -n hier: „Ja“ für einen Kandi -
datenbegeistern hier: interessieren, ≈ moti vie -
renn¢tzen hier: für seine Arbeit
benutzendas soziale hier: Plattform im Internet: N¡tzwerk, -e Dort kann man Informationen
über sich publizieren undKontakt mit anderen haben.
das Vorbild, -er hier: Person als positivesBeispiel
der Oberbürger- Bürgermeister mit höchster meister, - Position in einer größeren
deutschen Stadt mit mehr alseinem Bürgermeister
die Unterh„ltung hier: Show
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44
DER GUTE TIPP
In immer mehr Regionen Deutschlands
können Autobesitzer jetzt die Preise
von Werkstätten vergleichen. Möglich
ist das zum Beispiel mit den Internet-
portalen für Autowerkstätten der Fir-
men Autoscout 24 und Fairgarage. Dort
sind viele verschiedene Werkstätten
mit ihrem Angebot und ihren Preisen registriert. Man kann detailliert eingeben, wel-
chen Service man braucht und wo die Werkstatt sein soll. Dann finden die Internetpor-
tale verschiedene Angebote. Beide Firmen wollen in den nächsten Monaten immer
mehr Werkstätten in ihren Datenbanken registrieren.
Ihre Websites: www.fairgarage.de
http://werkstatt.autoscout24.de
WER IST EIGENTLICH …?
ARIANE FRIEDRICH
Vor ein paar Monaten war sie nur
eine Athletin von vielen, die bei den
Olympischen Spielen in London für
Deutschland gewinnen will: die
Hochspringerin Ariane Friedrich.
Aber vor Kurzem ist die 28-Jährige
eher unfreiwillig bekannt geworden.
Ein Mann hatte Friedrich ein vulgäres Foto von sich geschickt. Die Athletin hat daraufhin
Name und Wohnort des Mannes auf ihrem Facebook-Profil publiziert. Manche kri-
tisieren Friedrich deshalb und sagen, dass ihre Reaktion ein Akt der Selbstjustiz ist und
sie die Persönlichkeitsrechte des Mannes verletzt hat. Das spielt auch eine Rolle, weil
die 28-Jährige Polizeikommissarin ist.
Im deutschen Sport wurde Friedrich populär, als sie 2009 mit 2,06 Meter höher als
Heike Henkel sprang. Die heute 48-jährige Henkel war eine der bekanntesten
deutschen Athletinnen.
DIE ANTI-PIRATEN
Musik am liebsten billig oder kostenlos und schnell aus dem Internet – hat dieser Trend
bald ein Ende? Sicher ist: Ein paar richtige Musikfans wollen genau das Gegenteil. Sie kri-
tisieren die schlechte Qualität der schnellen Downloads, schreibt die Zeitschrift Focus. Die
Dateien aus dem Internet sind nämlich oft extrem komprimiert, damit man sie in kurzer
Zeit herunterladen kann. Deshalb gibt es speziell bei Klassik- und Jazzmusik immer mehr
hochauflösende Downloads. Ein digitales Album in dieser Qualität ist circa doppelt so teu-
er wie eine normale CD. Die Verkäufer der hochauflösenden Downloads hoffen, dass daraus
ein Gegentrend zu den Musik-Piraten im Internet wird. Beim Fernsehen ist das mit High
Definition Television – bekannt als HDTV – schon passiert, sagen sie.
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TOURISTEN LIEBEN HEIDELBERG
die }mfrage, -n systematisches Fragen¢nter hier: zwischendas Ziel, -e hier: Ort: Ihn will man
besichtigen.die Berliner Mauer Teil von der früheren Grenze
zwischen Ost- und West -deutsch land
die Bauhaus- Ort: Dort war die Bauhaus-Stætte, -n Schule.die [ltstadt, ¿e historisches Stadtzentrum
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der Ladendieb- Stehlen von Dingen in einem stahl, ¿e Geschäft(der Dieb, -e Person: Sie nimmt anderen
etwas weg.)(stehlen etwas nehmen, was jemand
anderem gehört)der Gr¢nd, ¿e Motiv: warum etwas passiertder H„ndel Kauf und Verkauf
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44
Wie geht es Ihnen, seit Sie die Wahl
zum Bürgermeister gewonnen haben?
Vor meinem Wahlsieg habe ich in einer
Bank gearbeitet. Jetzt Bürgermeister zu
sein, ist natürlich etwas ganz anderes.
Zurzeit rufen viele Medien an, die sich
wegen meines Alters für mich interes-
sieren. Mein Vorgänger hat mir in den
ersten Wochen viel geholfen und mir
viel gezeigt. Jetzt will ich aber meine
Ideen realisieren. Ich habe ein ambi-
tioniertes 150-Punkte-Programm. Ele-
mentar ist zum Beispiel der demografi-
sche Wandel. Wir müssen viel dafür
tun, dass auch in Zukunft Menschen in
die Kommune Schonungen umziehen.
Bürgermeister werden wollte ich schon
als Kind. Ein früherer Mitschüler hat
mir neulich sein altes Poesiealbum ge-
zeigt. Schon darin habe ich geschrie-
ben, dass das mein Traumberuf ist.
Wie reagieren die Menschen auf Ihr
Alter?
Auf der einen Seite war es für mich
deshalb schwerer, den Wahlkampf zu
gewinnen. Ich habe auch nur drei
Stimmen mehr bekommen als mein
Gegenkandidat. Manche Menschen
waren skeptisch, ob ich alt genug bin.
Auf der anderen Seite kann ich mehr
junge Menschen für die Politik begeis-
tern. Ich kenne die neuen Medien und
nutze soziale Netzwerke wie Facebook.
Haben Sie ein Vorbild?
Ja, ich bin ein Fan von Christian Ude,
Münchens Oberbürgermeister. Manche
Leute haben mir außerdem gesagt,
dass ich einen Wahlkampf wie der
amerikanische Präsident Barack Obama
gemacht habe. In den USA wird ja ex-
trem viel Geld für Wahlkämpfe ausge-
geben, und das Ganze ist eine gigan-
tische Show. Aber ein bisschen mehr
Unterhaltung brauchen wir auch in
Deutschland, um unsere Ideen zu ver-
kaufen. Das habe ich in meinem Wahl-
kampf versucht. Politische Inhalte sind
nicht genug, um die Stimmen der
Wähler zu bekommen.
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an Stefan Rottmann in Schonungen (Bayern). Er ist dort mit 25 Jahren Deutschlands jüngster Bürgermeister.
9perfektDEUTSCH8/12
TOURISTEN LIEBEN HEIDELBERG
„Ich hab’ mein Herz in Heidelberg verloren“ – so heißt ein altes Lied über
die Stadt am Neckar in Baden-Württemberg. Wahrscheinlich ist das bei vielen
Deutschlandtouristen wirklich ein bisschen so: In einer Umfrage haben sie
das Heidelberger Schloss auf Platz eins der populärsten Sehenswürdigkeiten
in Deutschland gewählt. Nummer zwei ist Schloss Neuschwanstein in Bayern,
Nummer drei der Kölner Dom. Auf den Plätzen vier und fünf kommen das
Brandenburger Tor in Berlin und die Frauenkirche in Dresden.
Unter den 20 populärsten Zielen sind nur zwei, die es seit weniger als 100
Jahren gibt: die Berliner Mauer (Platz 17) und die thüringischen Bauhaus-
Stätten in Weimar und Dessau (Platz 19). Suchen Touristen in Deutschland al-
so alte Romantik?
Wenn sie die suchen,
dann finden sie sie oft
in Heidelberg. Denn
die Stadt ist ein zwei-
tes Mal unter den Top
20: mit ihrer Altstadt
und der Alten Brücke
über den Neckar (Platz
12). An der Umfrage
haben 5500 Menschen
aus dem Ausland teil-
genommen.
Ladendiebstähle
hat die deutsche Polizei im letzten Jahr re-
gistriert. Das sind 28 Prozent weniger als im
Jahr 2003. Grund für diesen Trend sind Ak-
tionen des Handels gegen Diebe, schreibt
die Zeitschrift Focus. Die Geschäfte geben
dafür jedes Jahr rund 1,2 Milliarden Euro aus.
385 463
Romantische Ruine Das Heidelberger Schloss ist sehr populär
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10
KURZ & KNAPP
HARALD SCHMIDT
der Kabarett“st, Schauspieler: Er kritisiert -en Politiker und kommentiert
Aktuelles lustig.(der Schauspieler, - Mann: Er spielt im Theater
oder im Film mit.)
der Moderator, -en Person: Sie spricht in einerSendung über Aktuellesund interviewt Gäste.
der F¡rnseh- Station: Sie macht sender, - Fernsehsendungen.
vor K¢rzem vor kurzer Zeit
feinsinnig hier: ≈ kompliziert; mitvielen Nuancen
„blehnen Nein sagen zu
auftreten hier: sich vor Publikumzeigen
die Bühne, -n Ort im Theater: Dort wirdTheater gespielt.
Schm“dteinander Kombination von: Schmidt und miteinander
(mitein„nder einer mit dem anderen)
polemisieren ≈ stark kritisieren, verbalattackieren
z¢m L„chen machen, dass jemand br“ngen lachen muss
TECHNIK UND SIMULATION GEGEN STRASSENCHAOS
zus„mmenlaufen hier: ≈ sich treffen
n¢tzen ≈ benutzen
“m Bl“ck haben genau sehen; hier auch:kontrollieren
das W„rnschild, Schild: Es sagt, dass man -er gut aufpassen soll, weil
z. B. bald eine gefährlicheStelle kommt.
die R¡ttungskraft, Person: Beruflich hilft sie¿e verletzten Menschen.
das [mt, ¿er hier: Institution in einerAdministration
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
HARALD SCHMIDT
Provokateur, Zyniker, Genie – über Harald Schmidt wurde
schon vieles gesagt. Man kann ihn mögen oder nicht,
Schmidt ist einer der populärsten Kabarettisten und Mode-
ratoren im deutschen Fernsehen. Viele Jahre hat er beim
Fernsehsender Sat. 1 die „Harald Schmidt Show“, dann im
Ersten Deutschen Fernsehen die Late-Night-Show „Harald
Schmidt“ moderiert. Vor Kurzem ist Schmidt mit der Show
zum Bezahlsender Sky gewechselt. Der Humor des Würt-
tembergers ist oft böse, manchmal feinsinnig intellektuell und immer speziell.
In Stuttgart hat Schmidt Schauspiel studiert. Die bekannte Henri-Nannen-Journalis-
tenschule in Hamburg hat ihn danach abgelehnt. Ab den 80er-Jahren tritt Schmidt auf
verschiedenen Bühnen auf, zuerst als Schauspieler, später als Kabarettist. Ende der
80er-Jahre beginnt Schmidts Karriere beim Fernsehen. Viele Deutsche erinnern sich
heute noch an seine Sendung „Schmidteinander“ oder an Schmidts Moderation von
„Verstehen Sie Spaß?“ Anfang der 90er-Jahre. Zum „Dirty Harry“ wird er erst ab 1995 mit
der „Harald Schmidt Show“.
Manche Fernsehkollegen sagen, er ist ein sehr komplizierter Mensch. Seine Fans mö-
gen, dass Schmidt das Absurde im Alltag sieht, polemisiert und sie genau damit zum
Lachen bringt. Am 18. August wird Schmidt 55 Jahre alt.
perfektDEUTSCH 8/12perfektDEUTSCH10
TECHNIK UND SIMULATION GEGEN STRASSENCHAOS
Der komplette Münchner Autoverkehr läuft an einer Stelle zusammen: in der neuen Ver-
kehrszentrale im Stadtteil Moosach. Von dem Hightech-Zentrum aus nutzen die Ange-
stellten 100 Kameras, die die großen Straßen filmen. Dazu kommen noch 250 Kameras in
den verschiedenen Tunneln der Metropole. Auf vielen kleinen Monitoren haben sie so
1100 Ampeln und sehr viele Straßen im Blick. Wenn ein Unfall passiert, können die An-
gestellten Warnschilder aktivieren und
die Polizei, Rettungskräfte und die rich-
tigen Ämter informieren. 41 Millionen
Euro hat dieses Hightech- und Kommu-
nikationszentrum gekostet.
Weil 2015 noch ein Tunnel in München
öffnen soll, werden die Angestellten der
Zentrale bald mit einem Tunnelsimulator
arbeiten. Damit sollen sie für verschiede-
ne Szenarien üben – zum Beispiel ein
Feuer in einem Tunnel oder ein Unfall mit
sehr vielen Autos. Die Angestellten müs-
sen sehr schnell und richtig reagieren
können, damit es in Extremsituationen
wie diesen kein Chaos auf Münchens
Straßen gibt. Nächstes Jahr soll die Arbeit
mit diesem ersten Tunnelsimulator der
Welt beginnen.
Alles im Blick 350 Kameras schicken ihreBilder in die Münchner Verkehrszentrale
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06-11_Kurz_und Knapp_0812.qxd 04.07.12 09:17 Seite 10
11perfektDEUTSCH8/12
SCHWEIZER MÖGEN DIE DEUTSCHEN
Sie arbeiten als Ärzte, hinter der Supermarktkasse oder als Lehrer – in der Schweiz haben 276 000 Deutsche einen Job gefunden.
Nicht alle Schweizer finden das gut. Natalie Rickli, eine Politikerin der rechtspopulistischen Schweizerischen Volkspartei, sagt
zum Beispiel, dass es zu viele Deutsche in der Schweiz gibt. Haben die Schweizer eine Deutschenphobie? Nein, haben sie nicht
– das ist das Resultat einer Untersuchung, die die Schweizer Zeitung Sonntagsblick in Auftrag gegeben hat. Von 1001 Menschen
in der Deutschschweiz mögen 64 Prozent die Deutschen. Diese sind nämlich gar nicht so arrogant wie gedacht, sagen die
Schweizer. Manche von ihnen glauben aber auch, dass in ihrem kleinen Land wegen der Deutschen die Miet- und
Immobilienpreise höher werden und dass sich die Deutschen nicht so gut integrieren wie andere Ausländer.
NAVIGATION PER VIBRATION
Navigationsgeräte – kurz: Navis – sind für viele Autofahrer Standard. Manche Fah-
rer sind auf unbekannten Routen ohne die kleinen Geräte komplett hilflos. Was
für Autofahrer funktioniert, kann auch Blinden helfen – das ist die Idee der Ini-
tiative Nav4Blind in Soest (Nordrhein-Westfalen): Sie hat ein Blinden-Navi entwi-
ckelt. So einfach wie für das Auto funktioniert das Gerät für Blinde aber nicht. Zur
Orientierung reicht das Satellitennavigationssystem GPS nicht aus. Denn das Blin-
den-Navi muss viel genauer sein. Deshalb braucht das Gerät geografische Daten
von verschiedenen Ämtern einer Stadt, in der es funktionieren soll.
Seine Informationen kann das Navi auf zwei Arten an den Blinden weiterge-
ben: per Klickgeräusch oder per Vibration. Die Anzahl der Klicks oder Vibratio-
nen sagt dem Benutzer, ob er in die richtige Richtung geht. Die Idee für das Blin-
den-Navi kann in ganz Deutschland funktionieren, schreibt die Initiative auf ih-
rer Website.
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KLARES WASSER, KLARE SACHE
klar hier: ohne Schmutzteilchenges¢ndheits- schlecht für die Gesundheitschädlich¢nter hier: zwischen
NAVIGATION PER VIBRATION
per hier: durchk¢rz hier: Kurzformh“lflos hier: so, dass man nicht
weiß, wohin man fahrenmuss
der/die Bl“nde, -n Person: Sie kann nichtsehen.
entw“ckeln hier: eine Idee für einProdukt haben und diesesdann auch herstellen
ausreichen hier: gut genug seindas [mt, ¿er hier: Institution in einer
Administrationdie [rt, -en hier: Methodedas Kl“ckgeräusch, Geräusch: Man hört -e „Klick“.(das Geräusch, -e Ein Geräusch kann man
hören.)die [nzahl hier: Zahldie R“chtung, -en hier: z. B. nach Norden,
Süden ...
SCHWEIZER MÖGEN DIE DEUTSCHEN
r¡chts hier: extrem nationalistisch“n Auftrag geben ≈ einer Firma eine Aufgabe
geben und sie dafürbezahlen
arrog„nt ≈ so, dass man sich besserals andere findet
der Immobilien- Preis für ein Haus oder ein preis, -e Stück Land
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44
KLARES WASSER,
KLARE SACHE
Sommer, Sonne, Baden – und das ohne Sor-
gen: Eine Untersuchung der EU-Kommission
zeigt, dass man in den meisten Seen in
Deutschland und Österreich besonders gut
schwimmen kann. Die Wasserqualität dort
ist gut bis sehr gut. Das Wasser in rund 88
Prozent der untersuchten Seen in Deutsch-
land und 84 Prozent der Seen in Österreich
hat eine sehr gute Qualität, schreibt die
Kommission in einem Report. Das heißt,
dass man nur an wenigen Badestellen ge-
sundheitsschädliche Bakterien gefunden
hat. Damit sind die beiden Länder unter den
besten zehn in ganz Europa. Am besten ist
das Wasser in Zypern, am schlechtesten in
den Niederlanden. Auf der Internetseite
www.eea.europa.eu kann man nach Bade-
seen in seiner Nähe suchen und sich über
ihre Wasserqualität informieren. Sehr gute Wasserqualität Zum Beispiel im GroßenFürstenseer See in Mecklenburg-Vorpommern
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12 perfektDEUTSCH 8/12
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Wolfgang Sperger hat einen wunderbaren Job.
Er macht jeden Tag Tausende Menschen
fröhlich. Dabei hilft ihm – das Bier! Sperger leitet
das Münchner Hofbräuhaus, das berühmteste
Gasthaus der Welt. Im Erdgeschoss
wurde früher Bier gebraut. Heute
stehen dort gemütliche Holz -
tische, an denen bis zu zwölf
Gäste Platz haben. Berührungs-
ängste gibt es keine in der
Schwemme, wie diese Bierhalle genannt wird. Im
Gegenteil. Da setzt sich der australische Tourist
neben den traditionsbewussten Bayern, der mit
Das Münchner Hofbräuhaus ist das berühmteste Gasthaus, das Münchner Oktoberfest
das größte Bierfest der Welt. Nirgends gibt es so viele Brauereien wie in Bayern.
MARTIN LANGEDER fragt: Stimmt also das Klischee vom Bierland Bayern?
>
Die Bayernund das Bier
M I T T E L
13perfektDEUTSCH8/12
Bier und Bayern gehören zusammen wie Kängurus und
Australien.
die Brauerei, -en Fabrik, in der Bier gemachtwird
(brauen Bier machen)
zus„mmengehören hier: ein Ganzes formen
die Berührungs- Angst vor Kontaktangst, ¿edie Bierhalle, -n sehr großer, hoher Raum in
einer Gaststätte, in derman vor allem Bier trinkt
traditionsbewusst so, dass man sehr aufTradition achtet
der Schl¢ck, -e Menge eines Getränks, dieman in den Mund nimmt
s“ch zuprosten vor dem Trinken „Prost“sagen zu
verschw“mmen hier: nicht mehr deutlichzu erkennen sein
zur•ckreichen b“s hier: seinen Anfang habenin
≤
traditionell dekoriertem Hut und Lederhose
gekommen ist. Der Manager sitzt neben dem
Arbeiter, der Jugendliche neben der Oma.
Spätestens nach ein paar Schluck Bier prosten
sich die Gäste über den Tisch zu. Der Alkohol
macht gute Laune, oder er lässt die Menschen
wenigstens für kurze Zeit die Sorgen ihres Alltags
vergessen. Auf die Magie des Biers kann Sperger
vertrauen. „Die Frankfurter Allgemeine Zeitung
hat schon 1894 geschrieben, dass das Bier die
gesellschaftlichen Unterschiede in der Schwemme
verschwimmen lässt“, sagt er. Daran erinnert er
gerne, denn das ist noch heute so.
Das Hofbräuhaus passt nirgends besser hin als
nach Bayern. Denn Bier und Bayern gehören
zusammen wie Kängurus und Australien oder
Paris und die Liebe. Die Geschichte des Biers in
Bayern reicht mindestens zurück bis ins Jahr 800
vor Christus. Aus dieser Zeit ist die Kulmbacher
Hofbräuhaus
Mehr als 400Jahre Tradition
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14
BIERSPEKTAKEL DER REKORDE: DAS OKTOBERFEST
„Oans, zwoa, drei – g’suffa!“ Hunderttausende
Mal ist dieser Ruf in den Zelten zu hören, wenn
sich die Gäste auf dem Oktoberfest zuprosten.
Bei dem Bierspektakel – das nächste Mal vom
22. September bis zum 7. Oktober – gibt es
jedes Jahr neue Rekorde. 2011 kamen 6,9
Millionen Menschen aus der ganzen Welt auf die
Theresienwiese, wo das Fest mitten in der Stadt
stattfindet. Sie tranken 7,5 Millionen Liter Bier
und aßen 118 Ochsen. Das größte Volkfest der
Welt gibt es seit 1810, als die Münchner mit
einem Pferderennen die Hochzeit von Kronprinz
Ludwig und Prinzessin Therese feierten (siehe
Deutsch perfekt 9/2010). Heute stehen auf der
„Wiesn“, wie das Areal im Dialekt genannt wird,
14 Festzelte. In jedem davon finden bis zu 8450
Menschen Platz. Auf dem Oktoberfest gibt es
nur Bier aus München.
Die Stimmung in den Zelten ist fast immer
fröhlich und sehr lustig – auch wegen des
Alkohols, der dort getrunken wird. Tausende
Frauen im Dirndl und Männer in Lederhosen
schunkeln, steigen auf die Holzbänke und singen
zu Wiesnhits wie „Sierra Madre del Sur“ oder „Hey
Baby“, die von Blaskapellen in der Mitte der Zelte
gespielt werden. Um 23.30 Uhr ist Schluss. Wem
dann noch nicht schwindelig ist, auf den warten
noch Karussell und Achterbahn.
Oans, zwoa, drei – Eins, zwei, drei – trinkt!g’s¢ffa! südd., österr.
s“ch zuprosten vor dem Trinken „Prost“ sagen zu
der {chse, -n männliches kastriertes Rind
das Pferderennen, - sportliches Kämpfen: WelchesPferd läuft am schnellsten?
der Kronprinz, -en Sohn oder Enkel des regierendenMonarchen, der als Nächster Königwerden soll
die St“mmung ≈ Atmosphäre
das D“rndl, - traditionelles Kleid aus den Alpen
sch¢nkeln mehrere Personen bewegengemeinsam im Rhythmus derMusik die Oberkörper hin und her
die Blaskapelle, -n kleines Orchester, in dem es nur Blasinstrumente gibt
(das Blasinstrument, Musikinstrument, in das man mit -e dem Mund Luft stößt)
schw“ndelig von: Schwindel = unangenehmesGefühl, bei dem man meint, dassalles sich im Kreis bewegt
die [chterbahn, -en Bahn mit kleinen Wagen, die aufGleisen nach oben und untenfährt
Bieramphore, die 1935 gefunden wurde.
Das runde Tongefäß ist der älteste
bekannte Nachweis des Bierbrauens auf
deutschem Boden. Forscher haben darin
vergorene Brotreste und Eichenlaub
gefunden – ein wichtiger Nachweis
dafür, dass die Menschen schon vor fast
3000 Jahren Bier brauten. „Denn sie
benutzten Eichenlaub als Ersatz für Hop-
fen“, sagt Martin Ständner vom Bayeri-
schen Brauereimuseum in Kulmbach.
Einen anderen wichtigen Moment in
der Geschichte des Bieres in Bayern
markiert das Jahr 1516. Bis zu diesem
Jahr verwendeten die Brauer die exo-
tischsten Zutaten, wie Bierexperte
Ständner erzählt: „Sie mischten zum
Beispiel Bohnen in die Maische. Manch-
mal wurde sogar Ruß beigefügt, um das
Bier einzufärben.“ Das Ergebnis war oft
schlecht. Deshalb wurden 1516 alle Zuta-
ten verboten, außer diesen dreien:
Hopfen, Gerstenmalz und Wasser. Das
Reinheitsgebot war geboren, das erste
Lebensmittelgesetz der Welt.
Die sehr genauen Brauregeln gelten
in Deutschland bis heute – anders als
in anderen Ländern. In Holland zum
Beispiel gibt es Bier mit Aromen oder
mit Substanzen, die den Schaum stabi-
lisieren. „Damit wird das Bier künstlich
geschönt“, sagt Ständner. „In Bayern
muss der Braumeister mit Hopfen,
Malz, Wasser und Hefe, die im 19. Jahr-
hundert als Gärmittel dazugekommen
ist, auskommen und daraus etwas zau-
bern.“
Das gelingt den Bayern sehr gut. In
Bayern soll es 4000 verschiedene Mar-
ken und 40 unterschiedliche Biersorten
geben, alle aus diesen vier Zutaten. Zum
Beispiel das Helle, das als Durstlöscher
sehr populär ist. Das Weißbier, das nach
Banane schmeckt. Oder das Rauchbier,
das geschmacklich an geräuchertes
Fleisch erinnert.
Zurück ins Hofbräuhaus, wo seit
mehr als 400 Jahren Bier ausgeschenkt
wird. Gegründet wurde der Gasthof
1589, weil Wilhelm V., der damals regie-
rende Herzog von Bayern, ein Problem
hatte. Sein Hofstaat trank sehr viel Bier
– aber das damals in München gebrau-
te Bier war dem Herzog und seinen Leu-
ten nicht gut genug. Deshalb musste es
aus dem entfernten Niedersachsen
importiert werden. Das war sehr teuer.
Irgendwann wurde es dem Herzog zu
perfektDEUTSCH 8/12
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Touristen und Traditionsbayern
Im Hofbräuhaus treffen sie sich
S C H W E R
12-17_Bier_V2_0812.qxd 04.07.12 09:19 Seite 14
15perfektDEUTSCH8/12 15
teuer, und er entschied, eine eigene
Brauerei zu bauen.
Heute ist das Hofbräuhaus eine Touris -
tenattraktion, die in jedem Reiseführer
steht. Aber es ist mehr als das: Auch viele
Münchner treffen sich gerne dort. Viele
von ihnen sind Stammgäste, die immer
wieder kommen. Ihr Privileg: Sie können
ein eigenes Fach für ihren Bierkrug im
sogenannten Maßkrugtresor bekommen,
einer Art Schrank mit abschließbaren Ein-
zelfächern. Das Prinzip ist so einfach wie
genial, erklärt Hofbräuhauschef Sperger:
Wenn der Stammgast kommt, holt er sei-
nen Maßkrug aus dem Tresor. Er reinigt
ihn, setzt sich an den Tisch, gibt den Krug
dem Kellner. Der füllt ihn mit Bier, so oft
der Gast will. Auch wenn der Gast dann
geht, spült er den Krug selbst und stellt
ihn in sein Fach. 694 dieser Fächer gibt es
– wer eines will, muss drei bis fünf Jahre
darauf warten.
Sperger mag Traditionen wie den Maß-
krugtresor. Seit er 2004 gemeinsam mit >
das Tongefäß, -e Gegenstand aus Ton, in den man eine Substanz füllen kann
(der Ton, -e schwere Erde, die man formen unddurch Feuer hart machen kann)
der Nachweis, -e hier: Sache, die zeigt, dass eineVermutung richtig ist
der F¶rscher, - Person, die systematische Untersuchun -gen macht
vergoren ≈ schlecht; so, dass man etwas nichtmehr essen kann, weil es zu einerMischung mit Alkohol geworden ist
das Eichenlaub trockene Blätter der Baumart Eicheder Ers„tz hier: ≈ alternative Substanzder H¶pfen Pflanze, deren Frucht dem Bier sein
Aroma gibtdie Zutat, -en Lebensmittel, das zur Herstellung eines
Gerichts nötig istdie Bohne, -n kleine, lange, grüne Frucht einer
Pflanze, die man gekocht als Gemüseessen kann
die Maische, -n Mischung aus Wasser und Malz(das G¡rstenmalz Getreide, das man in Wasser gelegt,
danach getrocknet und braun gebraten hat)
(das Getreide, - alle Pflanzen, aus deren kleinenFrüchten man Mehl machen kann)
sogar ≈ auchder Ruß schwarzes Material, das zurückbleibt,
wenn man Holz verbrenntbeifügen dazutun, dazumischeneinfärben hier: eine dunklere Farbe gebendas Reinheitsgebot, -e Regel, mit welchen Lebensmitteln Bier
gemacht werden darfdas Lebensmittel- schriftliche Regel, die der Staat fürgesetz, -e Lebensmittel machtder Schaum, ¿e ≈ weiße, weiche, leichte Masse aus vie-
len kleinen Luftbällchenschönen hier: schöner, klarer aussehen lassen
der Braumeister, - Person, die beruflich Bier machtdie Hefe helle Substanz, die aus sehr kleinen
Pilzen bestehtdas Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahrendas Gärmittel, - Substanz, die hilft, dass eine Mischung
zu Alkohol wirdauskommen hier: nicht mehr benutzen alszaubern hier: mit technischem Wissen herstellendie M„rke, -n Produkt mit bekanntem Namendie Biersorte, -n spezielle Biervariantedas H¡lle, -n helles (gelbes) Bier mit rund fünf
Prozent Alkoholder D¢rstlöscher, - ≈ Getränk, das macht, dass man keinen
Durst mehr hatdas Weißbier/ Bier, das man aus Weizen herstelltWeizenbier, -e(der Weizen, - Pflanze, aus deren kleinen, harten
Früchten man auch Mehl macht)geräuchert in Rauch gehängt und dadurch konser-
viertausschenken hier: einschenken und verkaufengr•nden startender H¡rzog, ¿e Aristokrat, der eine Region regiertder Hofstaat, -en ≈ alle Personen, die mit einem
Monarchen am selben Ort lebender St„mmgast, ¿e Gast, der oft kommtdas F„ch, ¿er hier: getrennter Teil, in den man etwas
hineinstellen kannder Bierkrug, ¿e Geschirr aus Glas oder Keramik zum
Biertrinkender Maßkrugtresor, -e Schrank mit Sicherheitsschloss für einen
Krug für eine Maß Bier(die M„ss/Maß, - Menge von einem Liter Bier)bayer., österr.„bschließbar so, dass man etwas mit einem Schlüssel
schließen kann
Hallertauer Hopfenbauer bei der Arbeit
Mehr als jedes dritte Bier der Welt bekommtsein Aroma aus Bayern
EINE BAYERISCHEINSTITUTION: DER
BIERGARTEN
Große Kastanienbäume geben
Schatten, frisches Bier kühlt von
innen – für einen heißen Sommertag
gibt es kaum eine bessere Option als
einen Besuch im Biergarten. Seit
genau 200 Jahren gibt es die bayeri-
sche Institution in diesem Jahr.
Anfang des 19. Jahrhunderts
lagerten die Münchner Brauer ihr Bier
in gigantischen Kellern außerhalb der
Stadtmauern. Im Sommer stellten sie
dort Tische und Bänke auf. Schnell
wurden diese Biergärten zum
populären Ausflugsziel. Den Wirten in
der Stadt, die Angst um ihr Geschäft
hatten, gefiel das gar nicht. Aber am
4. Januar 1812 erlaubte König Max I.
den Bierbrauern ganz offiziell, bei
ihren Kellern Bier auszuschenken.
Allerdings durften die Brauer
keine Speisen verkaufen. Ihr Essen
brachten die Gäste deshalb einfach
selbst mit. Heute werden in den
Biergärten zwar auch kalte und
warme Mahlzeiten verkauft – trotz-
dem gilt noch immer das sogenannte
Biergartenprinzip: Der Wirt schenkt
das Bier aus, die Brotzeit, oft Brezeln,
Obatzdn oder Wurstsalat, haben viele
Besucher selbst dabei.
der Kastanien- Baumart mit runden, baum, ¿e braunen, harten
Früchten
der Brauer, - Person, die Bier macht
ausschenken hier: einschenken undverkaufen
die Brezel, -n Gebäck in Form der ZahlAcht mit Salz darauf
der Obatzde/Obatzda/ Creme aus weichemObazda/Obatzde Käse (Camembert) mit
Butter, Zwiebeln undvielen Gewürzen
der W¢rstsalat, -e sauer schmeckenderSalat aus Wurststückenund Zwiebeln
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Ludwig Thoma von dem Dienstmann Alois
Hingerl. Der stirbt plötzlich und kommt in
den Himmel. Dort soll er fröhlich sein, Hosi-
anna singen und Harfe spielen; das gefällt
dem Mann, der nun der Engel Aloisius ist,
überhaupt nicht. Er ärgert sich sehr und
beginnt, laut zu schimpfen. Dem lieben Gott
tut er schließlich ein bisschen leid. Er schickt
ihn mit einem Spezialauftrag nach München.
Aloisius soll der bayerischen Regierung einen
Brief mit göttlichen Nachrichten bringen.
Aber kaum auf der Erde angekommen, ver-
gisst Aloisius seinen Auftrag und setzt sich ins
Hofbräuhaus. Seitdem trinkt er dort ein Bier
nach dem anderen – und die Politiker war-
ten weiter vergeblich auf die Einfälle von
oben.
Engel hin oder her: Bayern ist ein sehr,
sehr guter Ort für Bier – wie noch zwei wei-
tere Rekorde zeigen. In der Hallertau, einer
Region im Zentrum Bayerns, liegt das größte
Anbaugebiet für Hopfen der Welt. Der Groß-
teil der Ernte, die auf bis zu sieben Meter
hohen Stangen wächst, wird exportiert –
mehr als jedes dritte Bier der ganzen Welt
wird mit Hopfen made in Bavaria gebraut.
Der zweite Rekord: Franken im Norden
von Bayern ist international die Region mit
den meisten Brauereien. Fast 300 Brauerei-
en gibt es dort. Mitten drin: Bamberg mit
seinen neun Brauereien. Der Ort wird auch
heimliche Hauptstadt des Bieres genannt
(siehe Deutsch perfekt 9/2011).
Aber die Globalisierung hat schon lange
auch den bayerischen Biermarkt erreicht.
Viele bekannte Brauereien, wie Franziskaner
seinem Bruder Chef des Hofbräuhauses
wurde, bringt er die Gaststätte wieder zu
ihren Anfängen zurück. In der Küche zum
Beispiel sind Fertiggerichte tabu. Alles wird
frisch gekocht. Auf der Hitliste der Speisen
ganz oben: Schweinebraten, Weißwürste
und Schweinshaxe. Bei der Musik, die live
auf einer kleinen Bühne in der Schwemme
gespielt wird, ist Sperger traditionelle Wirts-
hausmusik wichtig, nach dem Motto: lieber
Polka als Pop.
Das gefällt sicher auch dem Engel Aloisi-
us, dem Maskottchen des Hauses. Der Engel
ist die Hauptfigur der Geschichte Ein Münch-
ner im Himmel. In seinem Märchen für
Erwachsene von 1911 erzählt der Schriftsteller
perfektDEUTSCH 8/12
das F¡rtiggericht, fertig gekochtes Essen,-e das man nur noch
warm machen mussdie Weißwurst, ¿e Wurst aus hellemsüdd., österr. Fleisch, die im Wasser
heiß gemacht wirddie Schweins- (gebratener/gegrillter)haxe, -n südd., unterer Teil des Beinsösterr. eines Schweinsdie W“rtshausmusik traditionelle Musik, die
man in einem Gast -haus spielt
der ]ngel, - Figur, die den Men -schen Nachrichten vonGott bringt
das Mask¶ttchen, - Figur als Talismander Dienstmann, Gepäckträger-männersch“mpfen laut sagen, dass man
sich ärgert… h“n oder her hier: unabhängig von
…
Münchner Oktoberfest Die Besucher trinken 7,5 Millionen Liter Bier
Spezialschrank Der Maßkrugtresor schützt das oft historische Trinkgeschirr im Hofbräuhaus
Einige Große und viele Kleine Bayerisches Bier gibt es in 4000 Varianten
12-17_Bier_V2_0812.qxd 04.07.12 09:19 Seite 16
oder Paulaner, gehören zu interna-
tionalen Firmen. Eine Reaktion dar-
auf ist, dass immer mehr Mini-
brauereien eröffnet werden, zum
Beispiel von Gastwirten, die ihren
Gästen ein eigenes Bier anbieten
möchten. „Denn der Bayer will kein
Einheitsbier!“, sagt der Kulmbacher
Bierexperte Ständner.
Dass auch eine große Brauerei
ohne globale Partner weiterarbei-
ten kann, zeigt Augustiner-Bräu,
die älteste Brauerei Münchens. Die
Firma macht aus Prinzip keine Wer-
bung. Ihren Kunden liefert sie das
Bier nicht in modernen Metalltanks,
sondern wie früher in Holzfässern.
Auf den braunen Flaschen in der
alten, runden Form ist das Bild
eines glücklichen Mönchs zu sehen.
Das wirkt zwar alles etwas histo-
risch. Aber vielleicht ist genau das
der Grund dafür, dass das Bier vor
allem unter jungen Biertrinkern Kult
ist.
Bleibt nur noch eine Frage: Wann
hat das Hofbräuhaus eigentlich
geöffnet? Die kurze Antwort:
Immer! Die längere Antwort:
„Unsere Gaststätte ist eine Institu-
tion, wie eine Kirche“, sagt Wolf-
gang Sperger. „Die Gäste dürfen sich
nicht fragen: Ist offen oder ist
geschlossen? Bei uns gibt es keinen
Ruhetag, sogar an Weihnachten ist
unser Zapfhahn offen!“ <
17perfektDEUTSCH8/12
„BIER MACHT NICHT DICK!“
Sebastian Priller-Riegele gewann 2011 die
Weltmeisterschaft der Bier-Sommeliers. Er
erklärt, wie man Bier richtig trinkt und danach
keinen Kater bekommt.
Herr Priller-Riegele, wie trinkt man Bier rich-tig?Vor allem: langsam, konzentriert und mit
Genuss! Untergärige Biere wie zum Beispiel ein
Helles schmecken am besten mit 7 bis 9 Grad
Celsius, obergärige Biere wie ein Weizenbier
sollten eine Temperatur zwischen 11 und 13
Grad haben. Außerdem gilt: Bier aus dem Fass
ist besser als Flaschenbier, weil sich der
Schaum bei einem Fassbier besser entwickelt.
Woran erkennt man ein gutes Bier, auchwenn man kein Experte ist?Zuerst schaut man, wie sich der Schaum ent-
wickelt. Er sollte feinporig und gleichmäßig
sein und gut im Glas stehen. Wenn man das
Glas leer getrunken hat, sollte man
Schluckringe sehen können, das heißt, der
Schaum sollte am Glas haften geblieben sein.
Als Nächstes untersucht man die Farbe. Ein
filtriertes Bier sollte Glanz haben und schön
leuchten. Ein trübes Bier sollte gleichmäßig
trüb sein. Dann kommt die Riechprobe: Man
versucht, besondere Aromen zu erkennen. Das
macht man am besten, wenn das Bier warm
ist. Schließlich kommt der erste Schluck: Wie
wirkt die Kohlensäure? Welche Textur hat das
Bier? Wie entwickelt sich die Bitterkeit am
Gaumen? Am Schluss muss man sich eigent-
lich nur eine Frage stellen: Hat man Lust auf
einen zweiten Schluck?
Es heißt: Wer viel Bier trinkt, der bekommteinen Bierbauch. Stimmt das?Nein, das Bier allein macht nicht dick! Bier hat
nur halb so viele Kalorien wie zum Beispiel
Wein oder Saft. Allerdings macht der Hopfen im
Bier Appetit, deshalb essen viele Biertrinker
mehr.
Was hilft gegen den Kater am nächstenMorgen?Beim Wein sagt man, dass auf jedes Glas Wein
ein Glas Wasser kommen sollte. Beim Bier rate
ich, pro zwei Gläser Bier ein Glas Wasser zu
trinken – so bekommt man keine Kopf -
schmerzen.
die W¡ltmeister- hier: Treffen von vielen Bier-schaft, -en Sommeliers aus aller Welt: Ein
Sommelier gewinnt den erstenPlatz.
der Kater, - männliche Katze; hier: kör-perlich und psychisch schlechterZustand, weil man (zu) viel Alkoholgetrunken hat
der Gen¢ss hier: kulinarische Freude
¢ntergärig mit Hefe bei niedrigen Tempera- turen gemacht, die am Ende des Brauprozesses auf den Bo den des Braucontainers sinkt
(die Hefe helle Substanz, die aus sehr klei-nen Pilzen besteht)
(der Brauprozess, -e ≈ chemische Reaktionen, die ausWasser und Gewürzen Biermachen)
das H¡lle, -n helles (gelbes) Bier mit rund fünfProzent Alkohol
obergärig mit Hefe bei höheren Tempe ra -turen gemacht, die am Ende desBrauprozesses nach oben steigen
das Weizenbier/ helles Bier, das man aus WeizenWeißbier, -e herstellt(der Weizen Pflanze, aus deren kleinen, harten
Früchten man Mehl macht)
das F„ss, ¿er großer Gegenstand aus Holz oderMetall, in dem man Bier oder Weinlagert
der Schaum, ¿e ≈ weiße, weiche, leichte Masse ausvielen kleinen Luft bäll chen
s“ch entw“ckeln hier: groß werden
feinporig hier: mit vielen kleinen Luft -bällchen
gleichmäßig zu gleichen Teilen
der Schl¢ckring, -e gemeint ist hier: Ring aus Schaum -resten, der bleibt, nachdem man einen Schluck Bier getrunken hat
(der Schl¢ck, -e Menge eines Getränks, die man aufeinmal in den Mund nimmt)
h„ften bleiben ≈ kleben bleiben
filtriert hier: so, dass das Bier durch eine Konstruktion gelaufen ist, die klei-ne Teilchen von Flüssigem trennt
(fl•ssig ↔ fest)
der Gl„nz ≈ Effekt, der das Licht reflektiert
leuchten hier: eine schöne Farbe haben
trüb hier: ≈ mit kleinen Teilchen derBraumasse
die Riechprobe, -n Riechtest
die Kohlensäure ≈ Gas (H2CO3) in vielen Geträn ken,z. B. Limonade und Cola
der Gaumen, - ≈ runde Stelle oben innen imMund
der H¶pfen, - Pflanze, deren Frucht dem Biersein Aroma gibt
das [nbaugebiet, -e Gebiet, in dem man Pflanzen indie Erde setzt, deren Früchteman später sammeln will
die ]rnte Sammeln von z. B. Obst oderGemüse, das man gepflanzt hat
die St„nge, -n hier: langes Stück Holz
heimlich hier: nicht offiziell
erœffnen zum ersten Mal öffnen
der G„stwirt, -e Chef einer Gaststätte
das Einheitsbier, -e Bier, das schmeckt wie alleBiere
das H¶lzfass, ¿er großer Gegenstand aus Holz, indem man Bier oder Wein lagert
der Mœnch, -e Mann, der nur für seine Religionlebt, z. B. auch nicht heiratet
¢nter hier: bei
der Z„pfhahn, ¿e Konstruktion zum Öffnen undSchließen eines Fasses
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18
perfektDEUTSCH 5/08
REUSSDELTA
die |nsel, -n Stück Land in einem Meer, See oder Flusswäre Konj. II von: seindas Gerœll, -e große Masse von Steinen(der Stein, -e sehr harte Substanz, z. B. Granit, Quarzit ...)gew¶rfen Part. II von: werfen = hier: machen,
dass Steine in den See fallender S¶nnenbader, - Person: Sie liegt in der Sonne.
NEUKIRCHEN
¢nter ≈ mit¢mweltverträglich so, dass es die Umwelt nicht kaputt macht(die }mwelt ≈ Natur, Ökologie)der Exp¶rtartikel, - Produkt für den Exportdie [pfelsorte, -n spezielle Apfelvariantedie Spezialität, -en hier: ≈ typisches regionales Produktdas Sch¢tzgebiet, Region/Landschaft: Hier darf man die -e Landschaft nicht ändern, z. B. keine
Straßen machen.w“ld hier: ≈ z. B. Tiere aus dem Wald
MONREAL
das Ufer, - hier: Land an der Grenze von einem Flussdie B¢rg, -en ≈ großes, massives Schlossdas H„ndwerk hier: Arbeit mit Händen und Werkzeugender Honigwein, -e alkoholisches Getränk aus Honig und
Wasser(der Honig, -e gelbe oder braune süße Masse: Kleine
Tiere stellen sie her.)
BRANDENBURGS FLÜSSE
die }mfahrt, -en hier: ≈ Rundweg auf dem Wasserdie Blase, -n hier: kleine Stelle an Hand oder Fuß: Sie
ist voll mit Blut oder Wasser.s“ch lohnen hier: ≈ gut sein, dass man etwas machtp„ddeln ein kleines Schiff mit einem langen Ding
aus Holz durchs Wasser fahrender [ngler, - Person: Sie holt mit einem langen Gerät
Fische aus dem Wasser.
NEUKIRCHEN
ALPINE SCHÖNHEITEN
Unter dem Namen Alpine Pearls kooperieren 27
Urlaubsorte in den Alpen. In diesen Orten sollen
Besucher einen ruhigen und umweltverträglichen
Urlaub machen können. Zum Beispiel in
Neukirchen am Großvenediger. Bekannt ist der
österreichische Ort für seine leckeren Exportartikel: Aus den regionalen
Apfelsorten backen Bäcker Spezialitäten wie Apfelbrot. Die Apfelbäume domi-
nieren aber auch die Landschaft. Mit einem geliehenen Elektrofahrrad fahren
Besucher an Apfelbäumen vorbei in den Nationalpark Hohe Tauern, dem größ-
ten Schutzgebiet Europas. Dort können sie auch mit einem Ranger auf Safari
gehen und mit etwas Glück wilde Tiere sehen.
BRANDENBURGS FLÜSSE
DIE GROSSE UMFAHRT
Blasen an den Händen haben nach der
Märkischen Umfahrt fast alle. Aber es
lohnt sich. Auf Dahme, Spree und dem
Oder-Spree-Kanal paddeln Kajak- und
Kanufahrer durch Brandenburg. Viel Ver-
kehr ist auf dem circa 200 Kilometer lan-
gen Rundweg nicht. Angler kann man sehen und viele Vögel, aber auch einen
Teil von Berlin und den Norden des Spreewalds. Schön sind auch der St. Marien
Dom in Fürstenwalde und das historische
Zentrum von Beeskow. Kanus oder Kajaks
kann man zum Beispiel bei Kanusport Erkner
in Berlin leihen, es gibt aber auch Angebote
mit Übernachtungen.
REUSSDELTA
INSELN MIT BERGBLICK
Ohne den Gott -
hard tunnel wä -
re das Reuss del -
ta im Zen tral -
schwei zer Ur -
ner see bei Ba -
degästen nicht
so populär. Bei
der Konstruktion haben die Arbeiter viel
Geröll aus dem Berg geholt – und in den
See geworfen. Nicht als Müll, sondern als
Inseln. Aus 3,3 Millionen Tonnen Geröll
sind Badeinseln geworden, auf denen sich
Schwimmer und Sonnenbader gerne tref-
fen. Dafür müssen sie aber circa 40 Meter
schwimmen. Das ist Ihnen zu nass? Eine
Alternative ist eine Wanderung am See, auf
der Wanderroute „Weg der Schweiz“ bis
nach Rütli.
Kanusport ErknerTel. +49 (0) 33 62/50 23 16www.kanusport-erkner.de
Tourismusverband Seenland Oder-Spree Tel. +49 (0) 3 36 31/86 81 00www.seenland-os.de
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Strandbad SeedorfTel. +41 (0) 41/8 70 72 72www.reussdelta.ch
REISETIPPS
L E I C H T
Tourismusbüro NeukirchenTel. +43 (0) 65 65/62 56www.neukirchen.at
MONREAL
WIE FRÜHER
Das idyllische Monreal (Rheinland-Pfalz) in der Osteifel
ist eines der schönsten Dörfer Deutschlands. Historische
Brücken und Häuser, viele davon mit Blumen dekoriert,
stehen direkt am Ufer des Elzbaches. Darüber stehen
zwei Ruinen: die Löwenburg und die Philippsburg. Alle
zwei Jahre zeigt sich Monreal wie früher. Dann findet
der Historische Handwerksmarkt statt. Die Monrealer
zeigen dann, wie das Leben vor 600 Jahren in dem Ort war. Sie machen Musik und
verkaufen zum Beispiel selbst gemachte Kleidung und Honigwein. Am 1. und 2.
September findet der Markt zum 15. Mal statt. Tourist-Information Vordereifel Tel. +49 (0) 26 51/80 09 59www.monreal-eifel.de
18_Reisetipps_0812 04.07.12 09:20 Seite 18
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07-0001_Beihefter_Miniabo_Audio_DP 29.06.12 16:06 Seite 2
21perfektDEUTSCH8/12
Die ist aber komisch!“ Das haben am
Anfang sicher viele Gäste über mich
gedacht. Schon in meiner ersten Woche in
Deutschland habe ich begonnen, in einer
Kneipe zu arbeiten, dem White Rabbit. Ich
habe hinter der Bar gestanden und nicht ver-
standen, warum sich die Gäste so über mich
wundern. Ich sehe nämlich aus wie eine
Deutsche. Aber bei den meisten Bestellungen
habe ich mir gedacht: „Was ist das denn?“
Woher sollte ich aber auch wissen, was ein
Bananenweizen ist? Oder dass Kirschsaft mit
Bananensaft Kiba heißt? Jetzt weiß ich nicht
nur das, sondern kenne auch alle Biernamen.
Ich bin nach meinem Studium zu meinem
Freund Leo nach Freiburg gezogen. In den
ersten drei Monaten habe ich bei ihm in sei-
ner Einzimmerwohnung gewohnt. 21 Qua-
dratmeter – unsere Küche war unter dem
Hochbett! Aber so konnte ich mir in Ruhe eine
Arbeit suchen. Ich habe eine Ausbildung zur
Englischlehrerin gemacht, jetzt unterrichte ich
an verschiedenen Sprachschulen. Eigent lich
bin ich aber Fotografin. Zum Glück habe ich
neben der Arbeit als Lehrerin noch Zeit zum
Fotografieren und für andere Projekte. Zurzeit
drehe ich mit einer amerikanischen Freundin
einen Dokumentarfilm über Menschen, die
gerade nach Deutschland gekommen sind.
Am Anfang habe ich zu Hause Deutsch
gelernt, mit Büchern und einem Computer-
HEIMAT: EnglandALTER: 26 JahreBERUF: Fotografin und
EnglischlehrerinERSTER MONAT: Oktober 2010HOBBYS: Wandern, Reisen,
Kuchenbacken
FREIBURG
WO: Baden-Württemberg
EINWOHNER: 224 000
BESONDERHEITEN: Freiburger Münster,
historisches Kaufhaus, Schlossberg,
Augustinermuseum
kurs. Nach zwei Wochen war mir klar: Ich
muss mit Deutschen sprechen, um besser zu
werden. Ich bin viel unterwegs gewesen
und habe allen gesagt, dass sie nur noch
Deutsch mit mir sprechen sollen. Die Leute
waren zum Glück sehr geduldig. Ich habe
nämlich sehr langsam gesprochen. Aber es
hat funktioniert.
Ich habe schnell viele Freunde gefunden.
Gleich am ersten Abend hat ein Freund von
Leo uns zum Essen eingeladen. Es gab Knö-
del mit Pilzen und Sahnesoße. „Ein typisch
deutsches Arme-Leute-Essen“, hat er gesagt.
In den ersten Tagen bin ich viel durch Frei-
burg gelaufen und habe mir die Umgebung
angesehen. Es war Herbst. Die Blätter im
Schwarzwald waren orange und gelb. Ich war
überrascht, wie schön Deutschland ist. Die
Engländer fahren lieber nach Spanien oder
Italien. Warum eigentlich? In Deutschland
gibt es gutes Essen, gutes Bier, viel Kultur und
viel Musik! Mir hat es gleich gefallen.
Ich mag Freiburg, denn es ist eine grüne
Stadt. Direkt neben dem Münster findet zum
Beispiel jeden Tag ein Markt statt. Dort kann
man frisches Obst und Gemüse aus der Regi-
on kaufen. Als Vegetarierin ist es trotzdem
nicht immer einfach für mich. Überall gibt es
Fleisch. Restaurants, die ein größeres Ange-
bot für Vegetarier haben, gibt es nicht so
viele.
Inzwischen fühle ich mich hier
richtig zu Hause. Seit einiger Zeit habe
ich eine eigene Wohnung. Ein zweites
Wohnzimmer habe ich auch – das
White Rabbit! Und auf dem Markt habe
ich vor kurzer Zeit einen Stand gefun-
den, der vegane Wurst verkauft. <MIT HANNAH HUDDY SPRACH JANINA SCHNEIDER-EICKE
die Bes¶nderheit, -en hier: ≈ spezielle Sache
das M•nster, - große Kirche
≤
s“ch w¢ndern überrascht seindas Bananen- helles Bier: Man stellt es ausweizen, - Weizen her und gibt Bananensaft
dazu.(der Weizen Pflanze: Aus ihren kleinen, harten
Früchten macht man Mehl.)(das Mehl weiße Substanz: Man braucht sie
z. B. zur Herstellung von Brot.)der K“rschsaft, ¿e Saft aus süßen, roten Früchtengezogen Part. II von: ziehen = hier: um -
ziehen“n Ruhe ohne Stressdrehen hier: einen Film machenMir war klar: … ≈ Ich habe verstanden: …unterwegs sein hier: draußen sein und Leute treffenged¢ldig hier: so, dass man warten kannder Knödel, - gekochte Speise in der Form einessüdd. kleinen Ballsder P“lz, -e ≈ braunes oder weißes Gemüse mit
viel Aroma: Es wächst z. B. im Wald.(w„chsen groß werden)die Umgebung Landschaft/Region in der Nähe von
einem Ort„ngesehen Part. II von: sich ansehen = hier:
besichtigengrün hier: ökologischdas M•nster, - große Kircheinzw“schen hier: jetzts“ch zu Hause sich an einem fremden Ortfühlen gut fühlenr“chtig wirklichseit einiger Zeit hier: seit ein paar Wochen oder
Monatender St„nd, ¿e kleines Geschäft, oft nur ein Tisch,
auf einem Markt
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21_Erster_Monat_0812 04.07.12 09:20 Seite 21
22 perfektDEUTSCH22 DEUTSCH 8/12
JA ODER NEIN?
Der Fahrradverkehr wird beson-
ders in den Städten zu einer Her-
ausforderung für die Ver kehrs -
politik. Leider vergessen viele beim Radfahren,
dass für sie die gleiche Straßenverkehrsordnung
gilt wie für alle anderen Verkehrsteilnehmer. Öko-
logisch korrektes Radfahren gibt den Menschen
nicht das Recht, die geltenden Verkehrsregeln
nach Lust und Laune zu ignorieren.
Und es ist absolut keine kleine Gruppe, die
permanent Verkehrsregeln missachtet. Anzug -
träger ignorieren rote Ampeln ebenso wie Kinder,
junge Mütter, Jugendliche und auch ältere Men-
schen. Rücksichtslos fahren viele Radfahrer mit
hoher Geschwindigkeit über Straßen und
Gehwege, ohne auf Bushaltestellen oder Fußwege
zu achten. Von nicht richtig funktionierender oder
fehlender Beleuchtung an ihren Rädern in den
Abend- und Nachtstunden ganz abgesehen.
Es ist gut, wenn die verantwortlichen deut -
schen Verkehrspolitiker die extreme Zunahme des
Fahrradverkehrs und das Verhalten seiner Teil-
nehmer stärker beachten. Dabei darf eine Anpas-
sung des Bußgeldkataloges für Radfahrer an den
für Autofahrer kein Tabu sein. Ebenso könnten
eine Kennzeichenpflicht und eine Anpassung der
Promillegrenze für Radfahrer an die für Autofahrer
für mehr Verkehrsmoral sorgen.
Aber ob all dies hilft, hängt allein davon ab,
wie intensiv die Polizei den Verkehr kontrolliert.
Ein wesentlicher Grund für die sinkende
Verkehrsmoral unter Radfahrern ist das geringe
Entdeckungsrisiko. Die Polizei hat nicht genug
Personal, um den kompletten Straßenverkehr,
besonders aber das Verkehrsverhalten von Rad-
fahrern und auch Fußgängern, spürbar zu
überwachen. Es reicht nicht aus, wenn die Politik
die Bußgelder erhöht. Auch bei der Zahl des Per-
sonals in der polizeilichen Verkehrsüberwachung
muss sich deutlich etwas ändern.
JAKENNZEICHENPFLICHTFÜR FAHRRÄDER?
Vor allem in deutschen Städten ist das Rad eine immer beliebtere
Alternative zum Auto. Doch die Polizei kritisiert, dass sich Radfahrer oft
nicht an die Verkehrsregeln halten und so andere Verkehrsteilnehmer
in Gefahr bringen. Es gibt verschiedene Ideen, was man dagegen tun
kann. Wir fragten:
„Ökologisch korrektes Radfahren gibt den Menschen nicht das Recht,die Verkehrsregeln zu ignorieren.“
Bernhard Witthaut ist Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei.
S C H W E R
¢nattraktiv hier: ≈ uninteressant
JA
der B¢ndesvorsitzende, -n Person, die eine Organisation für ganz Deutschland leitetdie Herausforderung, -en hier: schwierige Aufgabedie Straßenverkehrsordnung Vorschriften für den Straßenverkehrg„nz „bgesehen v¶n … hier: und außerdemdie Beleuchtung, -en hier: Lampe, Lichtdie Zunahme von: zunehmen = mehr werdendie [npassung, -en von: anpassen = etwas so ändern, dass es zu einer anderen Sache passt die Prom“llegrenze, -n Grenze der Konzentration von Alkohol im Blut in Milligramm pro Liter, mit der man
noch Auto fahren darfs“nken hier: geringer/weniger werden¢nter hier: beidas Personal hier: Personen, die für die Polizei arbeitenspürbar so, dass man es fühlen oder merken kannüberw„chen hier: kontrollierenerhöhen höher machendeutlich hier: viel
NEIN
verpfl“chtend so, dass man etwas haben muss„bschaffen hier: außer Kraft setzen, nicht mehr gelten lassenvorschreiben sagen, was zu tun istdrohend hier: ≈ so, dass der Kollaps wahrscheinlich bald kommtfl•chten hier: wegfahrendas N¢mmernschild, -er Kennzeicheninfrage kommen ≈ möglich seinbef¡stigen stabil machen anentscheidend hier: wesentlichder Aufwand Kosten, Investition
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Die Verkehrsregeln gelten auch für Radfahrer Hilft ein Kennzeichen bei der Kontrolle?
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Sich vorstellen
perfektDEUTSCHDEUTSCH8/12
Rund 70 Millionen Fahrräder
gibt es in Deutschland. Würde
jedes einzelne davon ein
Kennzeichen bekommen, wäre das sehr viel
Arbeit. Die Frage ist: Lohnt sich das? Unser Nach-
barland Schweiz antwortet inzwischen mit einem
klaren Nein. Dort wurde die bisher verpflichten-
de Velovignette zu Beginn des Jahres wieder
abgeschafft. Kein anderes Land in Europa schreibt
Fahrradkennzeichen vor.
Aus gutem Grund: Eine Kennzeichenpflicht
verhindert keine Unfälle, macht Radfahren aber
unattraktiv. Wir brauchen jedoch mehr und nicht
weniger Radverkehr, wenn wir den drohenden
Verkehrskollaps verhindern wollen. Davon haben
alle Vorteile. Je mehr Radfahrer auf unseren Stra-
ßen unterwegs sind, desto sicherer wird auch der
Verkehr. Bei Unfällen mit Autofahrern und Rad-
fahrern sind Radfahrer schon heute nur in jedem
dritten Fall die Hauptverursacher. Und trotz
Kennzeichen flüchten deutlich mehr Autofahrer
als Radfahrer nach einem Unfall. Wer rücksicht-
los fährt, tut dies auch mit Nummernschild!
Für Fahrräder kämen sowieso nur kleine Kenn-
zeichen infrage, wie sie heute für Mofas verwen-
det werden. Sie sind bei schneller Fahrt nur
schwer zu erkennen. Weil solche Kennzeichen nur
hinten befestigt sind, können sie außerdem von
Kameras nicht gefilmt werden – zum Beispiel,
wenn man bei Rot über eine Ampel fährt. Auch
wenn der Besitzer des Fahrrads identifiziert wer-
den kann, bleibt deshalb vielleicht unklar, wer
das Fahrrad zum entscheidenden Zeitpunkt wirk-
lich benutzt hat.
Es stimmt, dass manche Fahrradfahrer sich
nicht an die Verkehrsregeln halten. Sie haben
aber ein deutlich geringeres Gefahrenpotenzial
als Autos. Der extreme bürokratische Aufwand
einer Kennzeichenpflicht ist viel größer als die
positiven Konsequenzen, die sie bringen könnte.
NEIN
„Eine Kennzeichenpflicht verhindert keine Unfälle, macht Radfahren aber unattraktiv.“
Ulrich Syberg ist Bundesvor-sitzender des AllgemeinenDeutschen Fahrrad-Clubs.
22-23_Ja_Nein_0812 04.07.12 09:57 Seite 23
24 perfektDEUTSCH 8/12
DEUTSCHLAND HILFT EUROPAS SÜDEN
der G“pfel, - hier: Konferenzdrængen zu hier: versuchen zu errei-
chen, dass jemand gegenseinen Wunsch etwasBestimmtes sagt oder tut
“n die Knie zw“ngen ≈ siegen über“n Not geraten hier: einen Notfall habendie Auflage, -n hier: Vorschriftdie Leistung, -en hier: finanzielle Unter -
stützungdie B„nkenaufsicht hier: Institution, die die
europäischen Banken kon-trolliert
einlenken hier: zu einer Forderungschließlich Ja sagen
der Strudel, - hier: finanzielle Krisebefreien frei machenind¡s abergefährden in Gefahr bringender B¢ndestag deutsches Parlamentder B¢ndesrat Art Parlament aus Mitglie -
dern der einzelnen Bundes -länderregierungen
grünes L“cht geben hier: Ja sagen zudas B¢ndesverfassungs- spezielle Institution ingericht Deutschland, die bei einem
Streit über die Verfassung entscheidet
(die Verf„ssung, -en hier: schriftliche Form fürdie politischen und rechtli-chen Grundregeln in einemStaat)
MÜNCHENER GEGEN GRÖSSEREN FLUGHAFEN
die St„rtbahn, -en ≈ Straße, auf der Flugzeugestarten
der Ausbau von: ausbauen = hier: grö-ßer bauen
die CSU kurz für: Christlich-SozialeUnion
die FDP kurz für: Freie Demokra -tische Partei
der Gegner, - hier: Person, die gegen eineneue Startbahn ist
nachhaltig hier: mit starkem und lang-fristigem Effekt
(l„ngfristig für längere Zeit; hier auch:in Zukunft)
die Grünen kurz für: Bündnis 90/DieGrünen
der Befürworter, - Person, die eine Sacheunterstützt
DAS ENDE FÜR SCHLECKER
die Drogeriekette, -n Firma mit vielen Drogerie -märkten an verschiedenenOrten
k¶sten hier: ≈ der Grund sein, dassjemand etwas verliert
die FDP kurz für: Freie Demo kra -tische Partei
die B¢ndesagentur ≈ Arbeitsamt für [rbeitder Verl¢st, -e hier: ↔ Gewinnder Insolv¡nzantrag, ¿e Antrag an das Finanzamt,
mit dem man offiziell sagt,dass man fast bankrott ist
das Unternehmen, - Firma
LEITUNGSWASSER BESSER ALS MINERALWASSER
st“ll hier: ohne Kohlensäure(die Kohlensäure ≈ Gas (H2CO3) in vielen
Geträn ken, z. B. Limonadeund Cola)
“m Tr¡nd liegen ≈ modern seindie St“ftung Warentest Organisation, die Preise und
Qualität von Waren vergleichtder Keim, -e Virus oder Bakteriedas Kart¡llamt, ¿er Amt mit der Aufgabe, die
Marktwirtschaft zu kontrol-lieren
herausfinden entdecken
NACHRICHTEN
S C H W E R
Italiens Regierungschef Mario Monti hatte
vor einer „Katastrophe“ gewarnt. Sein
spanischer Kollege Mariano Rajoy sah
keine Möglichkeit mehr für Reformen. Auf
einem Gipfel der Europäischen Union (EU)
drängten die hoch verschuldeten südeu-
ropäischen Staaten Deutschland dann zu
sehr großer Hilfe, um den Bankrott ihrer
Länder und damit das Ende des Euros zu
verhindern. „Südeuropa zwingt Frau Mer-
kel in die Knie“, schrieb die französische
Zeitung Le Monde.
Anders als Deutschland es lange woll-
te, erhalten in Not geratene Banken in
Zukunft Geld direkt vom europäischen
Rettungsfonds ESM. Dafür müssen die Hei-
matländer der Krisenbanken keine weite-
ren Sparauflagen erfüllen. „Mehr Leistung
ohne größere Gegenleistung“ sei das, kri-
tisiert die Badische Zeitung. Es sei mehr
als fraglich, ob es so gelingen könne, von
den Schulden wegzukommen – wie es fast
alle EU-Staaten im Fiskalpakt verabredet
hatten.
Nach dem EU-Gipfel waren die Finanz-
märkte aber erst einmal beruhigt. Merkel
erreichte außerdem, dass es bei der
Europäischen Zentralbank eine zentrale
Bankenaufsicht geben wird. Viele Beob-
achter glauben auch, dass Deutschlands
Einlenken die Wirtschaft in Italien und
Spanien stabilisieren helfen kann.
Deutschland könne schließlich kein Inter-
esse daran haben, dass seine größten
Exportmärkte nicht mehr funktionieren.
Der Präsident des Münchner Ifo-Insti-
tuts, Hans-Werner Sinn, sieht allerdings
keine Fortschritte bei der Euro-Rettung.
Der Ökonom sagt: „Der deutsche Staat wird
immer tiefer in die südeuropäische Krise
hineingezogen, und die Investoren aus
aller Welt, die sich verspekuliert haben,
können sich noch in letzter Minute aus
dem Strudel befreien.“ Im Handelsblatt
warnte er: „Die finanzielle Stabilität
Deutschlands ist indes gefährdet.“ Zwar
haben Bundestag und Bundesrat schon
grünes Licht für den ESM gegeben, aber die
Gegner geben nicht auf. Sie wollen die Mil-
liardenhilfen nun vom Bundesverfassungs-
gericht stoppen lassen. Das Urteil wird die
Rettung des Euro wesentlich beeinflussen.
DEUTSCHLAND HILFT EUROPAS SÜDEN
Sie musste einen Kompromiss akzeptieren Bundeskanzlerin Angela Merkel in Brüssel
24-27_Nachrichten_0812.qxd 04.07.12 09:58 Seite 24
25perfektDEUTSCH8/12
LEITUNGSWASSER BESSER ALS MINERALWASSER
Stilles Mineralwasser liegt im Trend. 2011 haben die Deutschen 14 Prozent mehr Wasser
ohne Kohlensäure gekauft. Aber das Geld hätten sie sich sparen können. Zu diesem
Ergebnis kommt eine Prüfung der Stiftung Warentest. Denn Wasser aus der Leitung ist in
Deutschland nicht nur billiger, sondern
oft auch besser. Fast zwei Drittel der
getesteten 29 Mineralwassersorten aus
der Flasche enthielten laut Stiftung
Warentest nur sehr wenig oder wenig
Mineralstoffe. In mehr als einem Drittel
der Wasserflaschen fanden die Tester
sogar Keime. Bei diesen Testergebnis-
sen können sich die Berliner noch mehr
über eine Entscheidung des Kartellam-
tes freuen. Die Kontrolleure haben
nämlich herausgefunden, dass Lei-
tungswasser in Berlin zu teuer ist. Es
muss um ein Sechstel billiger werden.
DAS ENDE FÜR SCHLECKER
Deutschlands früher größte Drogeriekette ist bankrott. Insgesamt hat das Ende von
Schlecker mehr als 24 000 Menschen den Arbeitsplatz gekostet. Die meisten davon sind
Frauen. Die Gewerkschaften hatten gefordert, dass der Staat ihnen hilft und eine Trans-
fergesellschaft gründet. Die Transfergesellschaft hätte die Frauen ein halbes Jahr lang
bezahlt und ihnen bei der Suche nach Arbeit geholfen. Aber die liberale Regierungspar-
tei FDP war gegen dieses Modell. Laut Bundesagentur für Arbeit haben bisher rund 2550
der entlassenen Mitarbeiterinnen eine neue Arbeit gefunden. Schlecker hatte jahrelang
Verluste gemacht. Ende Januar stellte die Drogeriekette einen Insolvenzantrag. Ein Käu-
fer für das Unternehmen wurde in den Monaten danach nicht gefunden.
MÜNCHENER GEGEN GRÖSSEREN FLUGHAFEN
Die Münchener wollen keine neue Startbahn für ihren Flughafen. Bei einem Referen-
dum stimmten 54,3 Prozent gegen einen Ausbau des zweitgrößten deutschen Airports.
Das ist eine Überraschung. Denn die bayerischen Regierungsparteien CSU und FDP waren
genauso für einen größeren Flughafen wie der sozialdemokratische Münchener Bürger-
meister. Außerdem leidet kaum ein Münchener unter Fluglärm, weil der Flughafen weit
außerhalb der Stadt liegt.
Die Gegner sehen das Ergebnis als Signal: „Die Politik des schneller, höher, weiter war
gestern, die heute ist besser, nachhaltiger und gerechter“, sagte die Grünen-Politike-
rin Margarete Bause der Zeitung Die Welt. In Deutschland gibt es viel Kritik an Großpro-
jekten. Bürger kämpfen gegen den neuen Stuttgarter Bahnhof, die vierte Startbahn am
Frankfurter Flughafen oder die Berliner Stadtautobahn. Befürworter fürchten, dass der
Protest der Wirtschaft schadet.
RockerkriegDie Motorradklubs Hells Angels und
Bandidos sind schon viele Jahre in den
deutschsprachigen Ländern aktiv. Sie
sind vor allem eines: Feinde. Aber in den
letzten Jahren – und speziell in den letz-
ten Monaten – sprechen Polizei, Justiz
und Medien in Deutschland von einem
Krieg zwischen den Rockern. Denn
immer wieder attackieren sich die Grup-
pen gegenseitig. Manchmal enden die
Angriffe mit Pistolen oder auch Mache-
ten tödlich.
Die Rockerklubs kamen aus den USA
nach Europa. Man erkennt die Mitglieder
an den Emblemen auf ihren Lederjacken
und an ihren schweren Motorrädern. Die
erste Gruppe der Hells Angels ist in den
70er-Jahren nach Hamburg gekommen.
Inzwischen sind rund 50 Gruppen in
Deutschland bekannt. Politiker haben
einzelne Klubs immer wieder verboten.
Man wirft den Hells Angels nämlich
Morde, Handel mit Frauen, Drogen, Waf-
fen und anderes vor. Ähnlich ist es bei
den Bandidos, die Ende der 90er-Jahre
zuerst nach München gekommen sind.
Heute sind von ihnen rund 70 Gruppen in
Deutschland bekannt. Vor zwei Jahren
haben Chefs der beiden Klubs gemein-
sam erklärt, dass sie in friedlicher Koexi-
stenz leben wollen. Das hat die Öffent-
lichkeit in Deutschland schon damals
skeptisch gesehen.
der Feind, -e ↔ Freundder [ngriff, -e Attacke, geplante Aktion mit
Waffentödlich hier: so, dass jemand stirbtvorwerfen hier: sagen, dass sie etwas
Illegales machender M¶rd, -e kriminelles Tun, bei dem ein
Mensch so verletzt wird, dasser stirbt
der H„ndel Kauf und Verkaufdie Droge, -n z. B. Heroin, Kokain …die W„ffe, -n Gerät zum Kämpfen, z. B.
Pistoledie Koexistenz hier: das gleichzeitige Dasein
von zwei oder mehr Gruppendie Œffentlichkeit hier: Medien
WAS HEISST …
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24-27_Nachrichten_0812.qxd 04.07.12 09:58 Seite 25
BEIM EINKAUF VIEL FÜRS GELD
die Studie, -n wissenschaftliche Untersuchung
das Preisniveau, -s Preislage
die Lebenshaltungs- Geld, das man für Wohnung,kosten Pl. Essen und Kleidung ausgeben
muss
die Dienstleistung, hier: Service-en
ÖSTERREICH IM KAMPF GEGEN KORRUPTION
verd¡ckt geheim
die Parteispende, Geld, das jemand gibt, um eine-n Partei zu unterstützen
¢ndurchsichtig hier: so, dass man Zweifel hat,ob dabei alles korrekt ist
beklagen hier: sagen, dass man unzufrie-den ist wegen
„ngeben hier: dem Finanzamt alsInformation nennen
der Zuschuss, ¿e finanzielle Unterstützung
INVESTOREN FEIERN DEUTSCHLAND
bewerten sagen, ob etwas gut oderschlecht ist
der/die Befragte, -n Person, die auf Fragen zu einemspeziellen Thema antwortet
der St„ndort, -e hier: Zentrum wirtschaftlicherAktivität
die Attraktivität von: attraktiv = hier: interessantals Ort für eine Investition
das Qualifikations- ≈ Qualität der Ausbildungniveau, -sdie [rbeitskraft, ¿e hier: jeder Mensch, der arbeiten
kann
der W¡ttbewerbs- hier: Vorteil im Kampf um vorteil, -e Kunden
eindeutig ohne Zweifel
w¡ttbewerbsfähig stark genug, um im wirtschaftli-chen Kampf um Vorteile beste-hen zu können
¢nter hier: zwischen
die V¶lkswirtschaft, Nationalökonomie-endie Studie, -n wissenschaftliche Untersuchung
“n die ¡ngere Wahl nach einem ersten Wahlprozessnehmen noch übrig sein und wahr-
scheinlich Erster werden
ges¢nd hier: funktionierend, intakt
der Haushalt, -e hier: ≈ Geld, das der deutscheStaat bekommt und ausgibt
der F„ll der Fælle ≈ Notfall
die Währungsunion Gebiet, in dem die gleiche Währung gilt; hier: Eurozone
(die Währung, -en Münzen und Scheine, die ineinem Staat als Geld verwendetwerden)
zus„mmenbrechen hier: wirtschaftlich nicht mehrfunktionieren
26 perfektDEUTSCH 8/12
NACHRICHTEN
S C H W E R
BEIM EINKAUF VIEL FÜRS GELD
ÖSTERREICH IM KAMPF GEGEN KORRUPTION
Nach mehreren Skandalen um offene und verdeckte Parteispenden hat das österreichische
Parlament ein Anti-Korruptionsgesetz beschlossen. In der Vergangenheit hatten staatliche
Firmen wie die Bahn zum Beispiel Werbung und Zeitungsartikel bezahlt, die bestimmte
Minister und Parteien unterstützten. Außerdem wurde das undurchsichtige Verhältnis von
Politikern und Lobbyisten beklagt. In Zukunft müssen Parteispenden ab 3500 Euro jährlich
angegeben werden. Spenden ab 50 000 Euro müssen die Parteien sofort publizieren. Spen-
den von staatlichen Firmen sind verboten, wenn der Staat mindestens 25 Prozent daran
besitzt. Weil die Parteien aber Angst haben, dass es nun keine Spenden mehr gibt, verdop-
pelte die Regierungskoalition aus Sozialdemokraten und konservativer Volkspartei die
staatliche finanzielle Unterstützung für Bundesparteien auf 29 Millionen Euro pro Jahr. Dazu
kommen weitere Zuschüsse. Das ist fast viermal so viel wie in Deutschland und so viel wie
in keinem anderen europäischen Land.
Die Deutschen leben günstiger als die Menschen in den meisten Nachbarländern. Zu die-
sem Ergebnis kommt eine Studie des Europäischen Statistikamts Eurostat. Laut der Studie
ist das Leben in Ländern wie Dänemark und auch Frankreich viel teurer, nur die Polen und
Tschechen leben noch billiger. Trotz des großen Reichtums liegt das Preisniveau in Deutsch-
land nur leicht über dem Durchschnitt der Europäischen Union (EU): Nur 3,4 Prozent mehr
als der EU-Durchschnittsbürger muss der Deutsche für Lebenshaltungskosten bezahlen. Zum
Vergleich: In Österreich kosten Waren und Dienstleistungen 6,7 Prozent mehr als im EU-
Durchschnitt, in Frankreich 10,7 Prozent, in Dänemark sogar 42,2 Prozent. Nur in den Nicht-
EU-Staaten Norwegen (plus 50,7 Prozent) und Schweiz (plus 61,8 Prozent) sind die Lebens-
haltungskosten noch höher. „Wer auf’s Geld achten muss, der fährt in diesem Sommer bes-
ser nicht in die Schweiz“, schreibt der Tagesspiegel. Denn dort sind Hotelübernachtungen
so teuer wie nirgends sonst in Europa.
Wie viel landet im Einkaufswagen? In Deutschland etwas mehr als in seinen meisten Nachbarländern
24-27_Nachrichten_0812.qxd 04.07.12 09:58 Seite 26
INVESTOREN FEIERN
DEUTSCHLAND
perfektDEUTSCH8/12
„Made in Germany“ steht international weiter
für beste Qualität. Das zeigt eine Umfrage der
Beratungsfirma Ernst & Young bei Managern von
840 internationalen Firmen. Trotz europäischer
Schuldenkrise bewerten die Befragten den
Standort Deutschland noch besser als im Vorjahr
und erwarten sogar, dass die Attraktivität wei-
ter steigt. Besonders gute Noten erhält Deutsch-
land für die Infrastruktur, das Qualifikationsni-
veau der Arbeitskräfte und das soziale Klima. Der
wichtigste Wettbewerbsvorteil sei die hohe
Qualität von Forschung.
Wie die Umfrage zeigt, ist die Zahl der In -
ves titionsprojekte ausländischer Firmen um
sieben Prozent gestiegen, fast 18 000 Stellen
sind neu entstanden – ein Plus von 43 Pro-
zent. „Deutschland ist heute eindeutig die
dynamischste und wettbewerbsfähigste unter
den großen Volkswirtschaften Europas“, sagte
Peter Englisch von Ernst & Young während der
Präsentation der Studie. „Wer in Europa inves -
tieren möchte, nimmt fast immer Deutschland
in die engere Wahl – das war noch vor fünf
Jahren ganz anders.“ Die europäische Schul-
denkrise habe die Stärken Deutschlands deut-
lich gemacht: die international wettbewerbs-
fähige Wirtschaft und ein im Vergleich gesun-
der Haushalt.
Die Schuldenkrise in Europa macht inzwi-
schen auch den Schweizern Sorgen. Sie haben
aber nicht zu wenig Geld wie viele ihrer Nach-
barn, sondern zu viel davon, weil Sparer aus
ganz Europa Milliarden in die Schweiz transfe-
rieren. Schweizer Medien sprechen in diesem
Zusammenhang von „Fluchtgeld“. Der Chef der
Nationalbank, Thomas Jordan, denkt nun über
Kapitalverkehrskontrollen nach. Der Sonntags-
zeitung sagte er: „Wir müssen auch für den Fall
der Fälle vorbereitet sein, dass die Währungs-
union zusammenbricht.“
AUF DEN ZWEITEN BLICK
IMMER DAGEGEN – UND GANZ AUF LINIE
Linien gibt es nicht nur in der
Geometrie, sondern auch in
der Politik. Nämlich dann,
wenn alle Mitglieder einer
Partei die gleichen politi-
schen Ziele haben: Sie stehen dann politisch ganz auf einer Linie. In der
Politik gibt es aber auch die, die Nein sagen. Und das immer. Immer dage-
gen. Wie die Politikerin Jutta Ditfurth, um die es in dem Zeitungsartikel geht.
Dagegen zu sein ist ihr persönliches und politisches Motto. So bleibt sie mit
sich ganz auf Linie.
BLICK IN DIE RÖHRE
Wer fernsieht, schaut auf einen
Bildschirm – oder in die Röhre.
So heißt das Fernsehgerät in der
Um gangssprache. Röhren gibt es
eigent lich nur noch in alten Fern -
sehern. Das sind lange zylindrische Körper, die das empfangene Bild an
einen Bildschirm senden. In die Röhre schauen bedeutet aber, dass jemand
etwas nicht bekommt. So steht es auch im Zeitungstext: Die Münchner Fahr-
gäste müssen nämlich noch länger als geplant warten, bis sie in U- und
Straßenbahnen Fernsehsendungen sehen können. Bis es so weit ist, blicken
sie weiterhin in dunkle Röhren.
APP IN DEN URLAUB
Ab in den Urlaub – das
bedeutet so viel wie: weg in
den Urlaub. Mit diesem Slo-
gan wirbt ein Reiseveranstal-
ter für seine Angebote. App
klingt so ähnlich wie ab, ist
aber die Kurzform für das
Wort Applikation. Damit ist
Handy-Software gemeint, die sich auf bestimmte Mobiltelefone herunter-
laden lässt. Apps sind auch Thema des Zeitungsartikels. Und zwar solche,
die für Urlauber bei der Planung und auch noch im Urlaubsland sehr prak-
tisch sind.
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IMMER DAGEGEN – UND GANZ AUF LINIE
¡s geht ¢m … das Thema / der Inhalt ist …
der Zeitungsartikel, - Text in einer Zeitung
BLICK IN DIE RÖHRE
die }mgangssprache gesprochene Sprache im Alltag
weiterh“n hier: auch in der nächsten Zeit
APP IN DEN URLAUB
kl“ngen hier: ausgesprochen werden
best“mmte (-r/-s) ≈ spezielle (-r/-s)
her¢nterladen aus dem Internet holen undauf dem PC speichern
der Zeitungsartikel, - Text in einer Zeitung
s¶lche (-r/-s) von der genannten Art
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30
ungefähr auf Stufe A2 – wollte ich auch nach
dem Unterricht Deutsch und nicht nur Spa-
nisch sprechen.“
Machado meldet sich an der Volkshoch-
schule für viele verschiedene Kurse an, in
denen sie Deutsch sprechen muss: ein Koch-
kurs, ein Kurs im Zeichnen, ein Fotografie-
kurs und ein Nähkurs. Das Ziel: die Sprache
so oft wie möglich zu sprechen und mit
Deutschen in Kontakt zu kommen. Die Spa-
nierin lacht, als sie das erzählt. „Natürlich
habe ich in den Kursen nicht alles verstan-
den. Ich musste immer wieder die Lehrer
oder die anderen Teilnehmer fragen.“ Aber
In meiner Deutschklasse habe ich viele
Menschen aus Spanien, Mexiko und
Peru kennengelernt. Aber da ich ganz
schnell Deutsch lernen musste, wollte ich
in meiner Freizeit nicht nur Spanisch
sprechen“, erzählt Luisa Leira Machado
aus Barcelona. Als die 26-Jährige auch
ein Jahr nach Abschluss ihres Chemiestu-
diums in ihrer Heimat keine Stelle findet,
entscheidet sie sich dafür, ihr Glück in
Deutschland zu versuchen. „Anfangs
habe ich in Mannheim in einer Wohnge-
meinschaft mit anderen Spaniern gelebt.
Aber als mein Deutsch gut genug war –
FREUNDE FINDEN, DEUTSCH SPRECHEN
perfektDEUTSCH 8/12
M I T T E L
Sie lernen Deutsch in Ihrem Heimatland oder in einem deutschsprachigen Land? Dann gilt vor allem eines:
viel Deutsch sprechen – am besten mit Muttersprachlern. Denn so lernen Sie die Sprache am schnellsten. Und nicht
nur dafür sind deutschsprachige Freunde gut. CORNELIA LOHS hat Tipps gesammelt, wie Sie am einfachsten mit
ihnen in Kontakt kommen.
„
30-32_SF_Freunde_0812 04.07.12 09:58 Seite 30
31perfektDEUTSCH8/12
mit der Zeit sind Machados Deutsch-
kenntnisse besser geworden. Und: „Ich
habe in diesen Hobbykursen nicht nur
mein Deutsch verbessert, sondern auch
viele Freundinnen gefunden. Wir tref-
fen uns regelmäßig.“
„Freizeitaktivitäten wie Malen, Tan-
zen und Sport bieten gute Möglichkei-
ten, Deutsche kennenzulernen und mit
ihnen ins Gespräch zu kommen“,
bestätigt die 25-jährige Studentin
Begoña Canut Noval aus Mexiko. Sie
lernt Deutsch an einer Heidelberger
Sprachschule. Ihr spanischer Mitschüler
Ruben Garcia Gutierrez geht montags in
eine Schachmannschaft und hat dort
Freundschaften mit Deutschen
geschlossen. „Meiner Meinung nach
findet man Freunde am besten
über gemeinsame Interessen“,
sagt er.
Wer im eigenen Land einen
Deutschkurs besucht, hat in
größeren Städten oft die Mög-
lichkeit, auch außerhalb der
Schule mit deutschen Mutter-
sprachlern in Kontakt zu kom-
men. Zum Beispiel auf Veran-
staltungen der deutschen,
österreichischen und schweize-
rischen Botschaften. „Die
schweizerischen Botschaften
bieten viele kulturelle Veran-
staltungen an, bei denen Ein-
heimische auch mit deutsch-
sprachigen Schweizern in Kon-
takt kommen können“, sagt
eine Mitarbeiterin der Schweizer
Kulturstiftung Pro Helvetia.
Auch Kulturinstitute wie das
Goethe-Institut und das Öster-
reich Institut bieten viele Mög-
lichkeiten. Am Goethe-Institut
in Buenos Aires gibt es zum Bei-
spiel einmal pro Woche einen
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der [bschluss, ¿e hier: Ende desStudiums mit einerPrüfung
sein Gl•ck etwas tun, um Erfolgversuchen damit zu haben
„nfangs am Anfang
die Wohngemein- Gruppe von schaft, -en Personen, die
zusammenwohnt
die Stufe, -n hier: Qualität derSprachkenntnisse
der Nähkurs, -e Kurs, in dem man nähen lernt
(nähen Kleidung machen)
m“t der Zeit langsam
regelmäßig immer wieder; z. B.einmal pro Woche
bieten ≈ anbieten
der M“tschüler, - hier: andererKursteilnehmer
die Sch„chmann- Mannschaft, die imschaft, -en Verein Schach spielt(das Sch„ch ein Strategiespiel für
zwei Spieler)
Freundschaft eine Freundschaftschließen beginnen, Freunde
werden
der/die Einheimi- ↔ Fremdesche, -ndie M“tarbeiterin, Angestellte-nendie Kultur- ≈ Organisation, diestiftung, -en sich um Kultur küm-
mert und diese fi -nan ziell unterstützt
jeweilige (-r/-s) hier: jede, die manlernen möchte
der St„mmtisch, -e hier: Gruppe vonPersonen, die sichregelmäßig in einemLokal trifft
s“ch w¡nden „n hier: sich Informa -tionen holen bei
Konversationskurs, den eine Deutsche
leitet. Das berichtet Andrea Jacob, die
Leiterin der Sprachabteilung des Hau-
ses. Über das Institut kann man
außerdem einen Tandem-Partner fin-
den, um die Sprachkenntnisse zu ver-
bessern. Beim Tandem helfen sich
zwei Partner verschiedener Mutter-
sprachen gegenseitig beim Lernen der
jeweiligen Fremdsprache.
In der argentinischen Hauptstadt
gibt es außerdem einen deutschen
Stammtisch, der regelmäßig stattfindet.
Bei anderen Treffs spielen Deutsche zum
Beispiel das Kartenspiel Doppelkopf.
Auch ein deutscher Klub ist in Buenos
Aires im selben Gebäude wie das
Goethe-Institut. „Es gibt viele Möglich-
keiten – man muss sie nur suchen”,
sagt Jacob. In Buenos Aires können sich
Schüler oder Lehrer, die Kontakt zu
Deutschen haben möchten, direkt an
das Goethe-Institut wenden. Jacob
„Freunde findet man am besten über gemeinsame
Interessen.“
2 Babelyou: In dem sozialen Netzwerk aus Deutschland kann
man nicht nur im virtuellen Klassenzimmer und per Video-Chat
kostenlos Sprachen lernen, sondern auch weltweit Sprach-
partner finden. Circa 500 000 Mitglieder (www.babelyou.com).
2 Busuu: Die spanische Internet-Community bietet neben
kostenlosen interaktiven Übungen auch die Möglichkeit, mit
deutschen Muttersprachlern die Sprache im Video-Chat zu
üben. Weltweit 17 Millionen Nutzer (www.busuu.com).
2 Letternet: Service der Deutschen Post, weltweit größter Brief-
freundeklub. Circa 56 000 Mitglieder aus 140 Ländern. Die
Mitgliedschaft ist kostenlos (www.letternet.de).
2 My Language Exchange: In der kanadischen Sprachaus-
tausch-Community können Deutschlerner nicht nur Sprach-
partner finden, um ihr Deutsch zu verbessern, sondern auch
Brieffreunde in deutschsprachigen Ländern. Weltweit mehr
als 550 000 Mitglieder. Die Mitgliedschaft ist kostenlos
(www.mylanguageexchange.com).
das soziale N¡tzwerk, -e hier: Internetportal, das die Möglichkeit anbietet,Informationen über sich selbst im Internet zu publi-zieren und Kontakte mit anderen zu haben
w¡ltweit auf der ganzen Welt
bieten ≈ anbieten
der N¢tzer, - hier: Person, die ein Internetportal benutzt
die M“tgliedschaft, -en Zustand, dass man Mitglied ist
der Sprachaustausch, -e hier: Lernen der Sprache des Sprachpartners
VIRTUELLE TREFFPUNKTE
30-32_SF_Freunde_0812 04.07.12 09:58 Seite 31
32 perfektDEUTSCH 8/12
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sagt: „Mit dem Tandem-Programm zum Beispiel haben wir seit Anfang
des Jahres schon mehrere Tandem-Partner zusammengebracht. Dieser
Service ist kostenlos, und jeder darf mitmachen – nicht nur unsere Kurs -
teilnehmer.“
Carlos Sotelo vom Goethe-Institut in Mexiko-Stadt sagt: „Es gibt in
Mexiko-Stadt viele kulturelle Aktivitäten, die vom Goethe-Institut orga-
nisiert werden: Konzerte, Ausstellungen, Theater und vieles mehr.“ Beim
Konzert der Düsseldorfer Punkband Die Toten Hosen in der mexikani-
schen Hauptstadt im Jahr 2009 zum Beispiel sei die Hälfte des Publikums
deutsch gewesen. Außerdem gibt es Aktivitäten von Firmen, Restaurants
und Schulen, die ein verschiedensprachiges Publikum zusammenbrin-
gen. Nicht zu vergessen das Oktoberfest des deutschen Klubs in Mexiko-
Stadt. Und erst im Juni gab es eine Veranstaltung zur Fußballeuropa -
meisterschaft in der deutschen Botschaft.
Teilnehmer der Deutschkurse am Goethe-Institut in Chicago haben die
Möglichkeit, im deutsch-amerikanischen Kulturzentrum DANK-Haus mit
Deutschen in Kontakt zu kommen. DANK steht für deutsch-amerikanischer
Nationalkongress. Das DANK-Haus bietet neben Deutschkursen viele ver-
schiedene Aktivitäten an, zum Beispiel deutsche Kinoabende und Kochkur-
se, Stammtische und Partys. Besucher sind zu 30 Prozent Deutsche, die nach
dem Zweiten Weltkrieg emigriert sind, und zu 15 Prozent Expats. Das sind
Deutsche, die für ein oder mehrere Jahre aus beruflichen Gründen in Chi-
cago sind. „Auch junge deutschsprachige Chicago-Besucher nehmen an
unseren Veranstaltungen teil, um auf diese Weise Gleichaltrige kennenzu-
lernen“, sagt die Direktorin des Hauses, Nicholle Dombrowski.
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, schon vor der Ankunft in
Deutschland, Österreich oder der Schweiz deutschsprachige Freunde zu
finden. So wie Jeremy Bray aus Wisconsin in den USA. Ein paar Monate
vor seinem Sprachkurs in Köln sucht der 22-Jährige im Internet nach
einer Möglichkeit, Kontakte zu Menschen in seinem Alter in Köln und der
nahen Region zu knüpfen. Er findet den Brieffreundeklub Letternet.
„Zum Glück gibt es die Website auch auf Englisch. Mit meinen damals
geringen Deutschkenntnissen hätte ich es wahrscheinlich gar nicht
geschafft, mich dort anzumelden“, sagt Bray.
In kurzer Zeit findet der Amerikaner bei Letternet Brieffreunde in sei-
nem Alter, darunter auch Studenten wie er. Bray
erzählt: „Als ich dann zum Sprachkurs nach Köln kam,
haben wir uns regelmäßig getroffen und an den
Wochenenden sehr viel miteinander unternommen.
Ich habe immer versucht, die Vokabeln zu benutzen,
die wir im Unterricht gerade gelernt hatten. Auf diese
Weise habe ich nicht nur mein Deutsch verbessert,
sondern auch die Umgangssprache meiner Altersge-
nossen gelernt.“ <
sei Konj. I von: seindie Fußballeuropa- Treffen von vielen Fußball-meisterschaft, -en national mannschaften, die
um den ersten Platz inEuropa spielen
stehen für hier: kurze Form sein fürdie Weise, -n Artder/die Gleichaltrige, -n Person im gleichen Alternah in der NäheKont„kte kn•pfen Menschen kennenlernensch„ffen hier: machen könnendar¢nter hier: ≈ dabei (sind)regelmäßig hier: immer wieder, z. B.
einmal pro Wochem“teinander/mitein„nder hier: zusammendie }mgangssprache, -n gesprochene Sprache im
Alltagder [ltersgenosse, -n Person im gleichen Alter
2 Deutsche, österreichische und schweizerische Botschaften
und Generalkonsulate: Auf ihren Internetseiten finden sich
viele Hinweise zu kulturellen Veranstaltungen, bei denen
man deutsche Muttersprachler trifft.
2 Goethe-Institut, Österreich Institut und Pro Helvetia: An den
Veranstaltungen der Kulturinstitute können meistens auch
Menschen teilnehmen, die dort keinen Sprachkurs machen
(www.goethe.de, www.oesterreichinstitut.at, www.prohelve-
tia.ch).
2 Deutsche im Ausland (DIA): DIA ist ein Verein für deutsch-
sprachige Reisende, die aus beruflichen Gründen im Aus-
land sind. Über die Website (www.deutsche-im-
ausland.org) findet man deutsche Klubs, Kulturzentren und
die Adressen der deutschen Botschaften.
2 Deutsche Auslandshandelskammern: An vielen Veranstal-
tungen der Auslandshandelskammern können auch Nicht-
mitglieder teilnehmen (www.ahk.de).
s“ch f“nden ≈ sein
der H“nweis, -e hier: Information
die Auslandshandelskammer, -n Organisation für die wirtschaftlichenInteressen von Firmen im Ausland
DEUTSCHSPRACHIGE FREUNDE IM EIGENEN LAND FINDEN
Deutsch lernen beim Kochen
Gemeinsame Freizeitaktivitäten helfen sehr
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33perfektDEUTSCH8/12
Im Open-Air-Kino
LÖSUNGEN AUF SEITE 42
das S“tzkissen, -
der K„rtenabreißer, -
Freiluftkino und Gemütlichkeit
An einem warmen Sommerabend gibt es nichts
Schöneres, als in einem Open-Air-Kino einen guten
Film zu sehen. Streichen Sie das falsche Nomen!
Filme im Freien
Filme unter freiem Himmel. So lässt sich
der Sommer genießen. Bilden Sie sinnvolle
Wörter! Kreuzen Sie an: a) oder b)?
2L E I C H T L E I C H T
ILLUSTR
ATION
: BER
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D FÖ
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1. Laut-
a) kanne
b) sprecher
2. Picknick-
a) abreißer
b) decke
3. Lein-
a) wand
b) kasse
4. Eintritts-
a) karte
b) decke
5. Regen-
a) jacke
b) becher
6. Sitz-
a) kissen
b) igkeit
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(Informationen siehe Seite 20)2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com
) Deutsch lernen
der Kiosk, -e (auch:der St„nd, ¿e)
SPRACHE – WORTSCHATZ
L E I C H T
der Pl„stikbecher, -
die K„sse, -n
die Pommes frites Pl., franz.(auch: die P¶mmes Pl. ) das D“xi-Klo, -s
der Zuschauer, -
die (P“cknick-)D¡cke, -n
die Eintrittskarte, -n der P“cknickkorb, ¿e
der Lautsprecher, -
der Liegestuhl, ¿e
1. Am Eingang kontrolliert a) der Lautsprecher 2
b) der Kartenabreißer die Gäste.
2. Amanda und Peter legen die Decke auf a) die
Wiese 2 b) die Leinwand.
3. Sie kaufen a) am Kiosk 2 b) am Dixi-Klo
Pommes und für Peter ein Bier in einem
a) Plastikbecher 2 b) Sitzkissen.
4. Die Zuschauer können auch auf
a) Thermoskannen 2 b) Klappstühlen sitzen.
5. Amanda holt a) einen Zuschauer 2 b) eine
Thermoskanne aus dem Picknickkorb.
die Regenjacke, -n
die Leinwand, ¿e
der Kl„ppstuhl, ¿e
die Th¡rmoskanne, -n
die Wiese, -n
1
33_Sit_0812.qxd 04.07.12 09:59 Seite 33
34 perfektDEUTSCH 8/12
SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS
21
LÖSUNGEN AUF SEITE 42
3
1. Das Hofbräuhaus passt _______________ besser hin als nach Bayern.
2. _______________ landet jeder Tourist dort.
3. Das Bier ist nicht _______________ Getränk,
es ist ein ganz besonderes Getränk.
4. Vor ungefähr 3000 Jahren hat _______________ angefangen,
Bier zu brauen.
5. _______________ gibt es ein strengeres Reinheitsgebot als in Bayern.
6. _______________ hat gesagt, dass das bayerische Bier das beste ist.
Seite 12 - 17 DIE BAYERN UND DAS BIER Prost!
Wolfgang Sperger hat einen Traumjob – wenigstens für Bierfreunde. Er leitet das Münchner Hofbräuhaus, das
berühmteste Gasthaus der Welt. Setzen Sie das passende Wort ein!
Seite 21 MEIN ERSTER MONATGetränkenamen
Was ist ein Bananenweizen? Was ist ein Kiba? Für Hannah
Huddy gab es am Anfang viele neue Dinge, die sie heute
natürlich alle kennt. Drücken Sie die Widersprüche mit fol-
genden Wörtern aus.
Seite 62 - 65
DER ZU DEN HERZEN SPRICHTHermann Hesse
In Hermann Hesses Romanen spiegelt sich sein
Leben wider: Er ist Individualist, dem Freiheit und
ein unkonventionelles Leben alles bedeuten.
Formulieren Sie die Sätze neu. Ersetzen Sie dabei
die blau markierten Verben durch Nomen!
1. Es gibt viele Biernamen, ich kenne sie _______________
nicht.
2. Die meisten Engländer fahren nicht nur nach Spanien,
_______________ auch nach Italien.
3. Hannah arbeitet als Lehrerin, ist aber _______________
Fotografin.
4. Hannah ist Vegetarierin, die meisten Deutschen aber
nicht; _______________ hat sie sich an die deutsche
Küche gewöhnt.
5. _______________ Hannah am Anfang nichts verstanden
hat, hat sie die Sprache schnell gelernt.
1. Die Leute beschimpften ihn als Verräter. ) Er
war _______________ ausgesetzt.
2. Als Jugendlicher droht er den Eltern mit Suizid.
) Er spricht eine _______________ aus.
3. Er wird zum Mechaniker und später zum
Buchhändler ausgebildet. ) Er absolviert eine
_______________ zum Mechaniker und zum
Buchhändler.
4. Er lässt sich von Freunden helfen. ) Er nimmt
die _______________ von Freunden an.
5. Als er es in Deutschland nicht mehr aushält,
flüchtet er nach Indien. ) Er ergreift die
_______________.
aber 2 obwohl 2 sondern 2 eigentlich 2 trotzdem
irgendein 2 nirgendwo (2x) 2 irgendwann 2 irgendjemand (2x)
Beschimpfungen
L E I C H T S C H W E R
M I T T E L
34-35_uebungen_0812 04.07.12 10:00 Seite 34
35perfektDEUTSCH8/12
SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS
LÖSUNGEN AUF SEITE 42
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Seite 56 - 60 DIE NEUE LUST AUFS LANDJeder Zweite möchte auf dem Land leben
Immer mehr Deutsche träumen vom Landleben, Zeitschriften zum
Thema boomen, Menschen ziehen um. Setzen Sie das passende
Pronomen im richtigen Kasus ein!
4
Seite 52 - 54
EINE FIRMA, ZWEI CHEFS, VIER GENERATIONENGeräte für zu Hause
Die zwei Familien Miele und Zinkann führen seit
1899 das Haushaltsgeräteimperium Miele.
Setzen Sie die passende Form des Präteritums ein!
Seite 68 KOLUMNE Prozente und Zahlen
Die deutsche Wirtschaft ist Weltspitze – die Gewohnheit
der Deutschen, sich zu beschweren auch! Prozente, Zahlen
und mehr: Setzen Sie den richtigen Begriff ein!
1. Laut Alia Begisheva haben _______________ Deutschen
im Frühjahr eine Allergie.
2. Ungefähr _______________ Deutsche hat ein eigenes
Auto.
3. Das Hassobjekt _______________ der Deutschen ist die
Bahn, weil nur _______________ der Züge pünktlich
fahren.
4. _______________ Deutschen ist Vegetarier.
5. Ein _______________ der Menschen reist mindestens
einmal pro Jahr ins Ausland.
65
1. Auf dem Land duzen ________________ viele Menschen.
2. Andrea Müller unterstützt ältere Menschen und hilft ________________.
3. „________________ geht es hier gut!“, meint eine ältere Dame. Es scheint ________________ zu gefallen.
4. „Viele Städter, die bei ________________ Urlaub machen, sind begeistert“, erzählt ein Ehepaar.
5. Die Leute haben ________________ eine kleine Oase geschaffen.
6. „Hattest du es ________________ lange überlegt, aufs Land zu ziehen?“
7. Das Dorf bietet den Bewohnern viel. Es bietet ________________ Ruhe – die Leute genießen ________________.
1. Miele _______________ (beabsichtigen), keine
billigen, sondern gute Maschinen zu bauen.
2. Schon seit Langem _______________ (leben) die
Familien Miele und Zinkann nebeneinander.
3. Zusammen _______________ (erleben) sie Erfolge
und Misserfolge, und sie _______________
(machen) gute und schlechte Erfahrungen.
4. In einer Konsumstudie _______________ (kom-
men) die Firma auf den dritten Platz – weltweit.
5. Im Jahr 1899 _______________ (werden) die
Firma gegründet.
6. Die Firma _______________ (bringen) immer
wieder Innovationen auf den Markt.
7. Im Lauf der Jahre _______________ (wachsen)
die Firma immer mehr.
ÜBEN SIE WEITER!Mehr Übungen finden Sie
2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus
(Informationen siehe Seite 20)2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com
) Deutsch lernen
Nummer 1 2 fast alle 2 einer von elf 2 jeder Zweite 2
95 Prozent 2 Großteil
M I T T E L
M I T T E LS C H W E R
34-35_uebungen_0812 04.07.12 10:00 Seite 35
36 perfektDEUTSCH 8/12
SPRACHE – MAHLZEIT!
M I T T E L ≤
Im nächsten Heft geht’s weiter!
Alles über „Mahlzeit!“ finden Sie aufwww.deutsch-perfekt.com
) Deutsch lernen ) Mahlzeit!
Manni, Tina und Gregor sitzen im Café Dada und essen zu Abend. Daria macht gerade drei Espresso,
als Helene in das Café kommt.
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Mahlzeit! 82
Mahlzeit! hier: Guten Appetit!; auch: Grußzwischen Kollegen
die B„cke, -n einer der beiden Gesichtsteile rechtsund links von Nase und Mund
ein H¡rz ¢nd eine ≈ eine enge Verbindung (haben)Seele (sein)das/die [pfelschorle, Mischung aus Apfelsaft und Mineral- -n wasserW„s h„t ¡s j¡tzt m“t ≈ Was ist das für eine Überraschungmeiner Überr„schung (und warum bekomme ich eine)?auf s“ch?die Geheimnis- ≈ das Geheimhalten von krämerei, -en Sachen, von denen andere nichts
wissen sollenbes¶rgen hier: einkaufendie B¶x, -en engl. kleine PackungWie k¶mme “ch zu ≈ Was ist der Grund für …?dieser Ehre?¢m den heißen Brei unnötig kompliziert reden; nicht überher¢mreden das wirklich Wichtige reden]s wäre mal „n ≈ Man müsste jetzt endlich … tun.der Zeit ...den l¡tzten Schr“tt ≈ eine Aktion machen, um ein Ziel zutun erreichen oder eine Aufgabe zu beendenwohl hier: wahrscheinlichder Heiratsantrag, ¿e ≈ (feierliche) Bitte: Willst du mich hei-
raten?r¡chnen m“t hier: ≈ vorbereitet sein aufS¡lbst “st die Frau. hier: Frauen können das selbst machen.eben hier: ≈ alsobl„ss ohne Farben“cht auf den M¢nd mit Worten schnell und passend gef„llen sein reagieren könnenbr¡chen hier: ungültig machenapropos ... franz. ergänzend zum Thema ...Schieß los! Fang an zu reden!die Jugendliebe, -n Person, die man geliebt hat, als man
jung waraufgeben hier: das Café für immer schließen und
wegziehensprachlos ohne Sprache; hier: ohne Worte für ein
Themaverliebt sein ≈ lieben
SCHON GEWUSST?
Die Redewendung jemandem hat es die Sprache
verschlagen bedeutet, dass jemand sprachlos ist.
Er weiß nicht, was er auf eine bestimmte Frage ant-
worten oder was er in einer konkreten Situation
sagen soll. Der Ausruf Jetzt rück schon raus mit der
Sprache! ist eine Aufforderung an eine Person, end-
lich auf eine Frage zu antworten oder etwas zu einer
konkreten Sache zu sagen.
TINA LANG THOMAS SCHÄFER DARIA MICHALEK MANNI LANG GREGOR KAMINSKI SOPHIA TRAUBE MIKIS PAPADOPOULOS HELENE SIEGMANN-BUCHTER
HELENE Guten Abend zusammen!
GREGOR Helene, da bist du ja endlich! Ich
dachte schon, du kommst nicht mehr.
TINA Hallo, Helene. Wie geht es dir?
HELENE Danke, gut, Tina. (zu Gregor) Hallo
Gregor. (gibt ihm einen Kuss auf die Backe)
Ganz ruhig. Jetzt bin ich ja da.
MANNI Ach, wie schön die beiden – ein
Herz und eine Seele!
GREGOR Jaja, Manni. Und Helene, wo
warst du?
DARIA (kommt mit drei Espresso) Hallo
Helene, darf ich dir auch etwas bringen?
HELENE Hallo Daria. Für mich bitte eine
Apfelschorle.
DARIA Eine Apfelschorle – kommt sofort.
GREGOR Helene, möchtest du mir endlich
erzählen, was los ist? Was hat es jetzt mit
meiner Überraschung auf sich? Immer
diese Geheimniskrämerei!
HELENE Also, ich war gerade in der Stadt
noch etwas einkaufen und … habe das für
dich besorgt. (gibt Gregor eine kleine Box)
GREGOR Was ist das? Gibt es etwas zu fei-
ern? Oder wie komme ich zu dieser Ehre?
MANNI Gregor, jetzt red nicht so lang um
den heißen Brei herum. Mach es auf! (Gre-
gor öffnet die Box.)
TINA Oh, ein Ring. Der ist aber schön! Er ist
nur ein bisschen zu groß für dich, Helene.
HELENE Gregor, ich dachte, es wäre mal an
der Zeit, dass wir den letzten Schritt tun
und heiraten. Was meinst du?
DARIA (kommt mit der Bestellung zurück
an den Tisch) Das ist aber ein schöner Ring!
(zu Gregor) Willst du jetzt endlich doch
alte Versprechen wahr machen, Gregor?
TINA Gregor, du sagst ja gar nichts.
MANNI (lacht) Dem hat es wohl die Spra-
che verschlagen. Mit einem Heiratsantrag
hat er jetzt bestimmt nicht gerechnet.
Selbst ist eben die Frau.
HELENE Gregor, ist alles okay? Du siehst ein
bisschen blass aus.
MANNI Jetzt rück schon raus mit der Spra-
che, Gregor. Du bist doch sonst nicht auf
den Mund gefallen.
TINA Wie sagt man doch so schön: Ver-
sprochen ist versprochen und wird auch
nicht gebrochen. Das weiß auch mein klei-
ner Lukas.
DARIA Apropos Versprechen. Ich habe
auch ein paar wichtige Neuigkeiten zu
erzählen.
MANNI Na, das wird hier ja immer besser.
Schieß los, Daria!
DARIA Meine Jugendliebe Witold hat mir
geschrieben. Er möchte auch ein altes Ver-
sprechen wahr machen. Ich soll zu ihm
kommen. Nach … Malta.
MANNI Wie bitte?
TINA Aber was wird dann aus dem Café?
DARIA Na ja, noch ist ja nichts entschie-
den. Zwar schreiben wir uns schon seit ein
paar Monaten, aber ob ich hier wirklich
alles aufgebe?
TINA Ich bin sprachlos.
DARIA Andererseits ist er wirklich ein tol-
ler Mann. Und ich bin … äh … war total
verliebt.
MANNI Was ist eigentlich heute hier los?
Mir ist das zu viel. Ich gehe!
HELENE Aber Herr Lang, jetzt gehen Sie
doch nicht! (zu Gregor) Äh, und – Gregor?
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ENArbeitsanweisungen
Um im Deutschkurs die Übungen zum Wortschatz oder zur Grammatik lösen zu
können, müssen Sie die Arbeitsanweisungen genau verstehen.
Konjunktionen – Wörter, die verbindenKonjunktionen verbinden Sätze oder Satzteile. Mit Konjunktionen klingt ein Text flüssiger, und sie machen die
Zusammenhänge klarer. Lesen Sie beide Postkarten laut, und vergleichen Sie: Was ist anders?
Beschwerden imHotel
Endlich Urlaub! Aber
manchmal gibt es im Hotel
Probleme. Gut ist es dann,
zu wissen, wie man seine
Beschwerde kommunizieren
kann.
Mein Zimmer ist zulaut!
Im Hotel beschwert sich eine
Touristin (T) bei der
Rezeptionistin (R).
T: Hallo.
R: Guten Tag. Was kann ich
für Sie tun?
T: Ich möchte bitte das
Zimmer wechseln!
R: Was ist der Grund dafür?
T: Ich hatte ein ruhiges
Zimmer gebucht, aber die
Straße vor dem Hotel ist
wirklich extrem laut!
R: Ich sehe mal im Computer
nach, was sich da
machen lässt. Ah …
heute checkt jemand aus
Zimmer 808 aus, das ist
auf der Rückseite. Wäre
das in Ordnung?
T: Ja, wenn es da ruhiger
ist, nehme ich das.
Danke.
R: Bitte schön!
Mein Zimmer istschmutzig!
Ein Tourist (T) beschwert sich
beim Rezeptionisten (R), weil
sein Zimmer nicht sauber ist.
R: Guten Tag. Wie kann ich
Ihnen helfen?
T: Ich bin gerade angekom-
men und sehe, dass das
Waschbecken und die
Dusche voller Haare sind!
R: Ich schicke sofort jeman-
den auf Ihr Zimmer! Kann
ich sonst noch etwas für
Sie tun?
T: Bitte sorgen Sie auch
dafür, dass ich frische
Handtücher bekomme.
R: Natürlich. Warten Sie
doch bitte solange in der
Hotellounge. Es dauert
nicht lang.
T: Danke schön.
Hallo Steffi,
Carla und ich sind schon eine Woche hier auf Kreta. Wirgenießen das Meer. Das Hotel ist auch ganz toll. Mankann zwischen vielen Spezialitäten auswählen. Am Abendgibt es immer eine Nachspeise. Am Abend gibt es einenCocktail umsonst. Wir haben einen sehr nettenReiseführer. Wir haben schon zwei Ausflüge gemacht.Es ist sehr heiß hier. Wir haben viel Spaß. Wir braucheneine Erfrischung. Wir gehen einfach eine Rundeschwimmen.
Viele Grüße aus dem sonnigen Süden!
Carla und Marco
Hallo Steffi,
jetzt sind Carla und ich schon eine Woche hier auf Kretaund genießen das Meer. Das Hotel ist auch ganz toll, weilman zwischen vielen Spezialitäten auswählen kann: AmAbend gibt es immer eine Nachspeise oder einen Cocktailumsonst. Wir haben auch einen sehr netten Reiseführer,deshalb haben wir schon zwei Ausflüge gemacht.Manchmal ist es hier sehr heiß, trotzdem haben wir vielSpaß. Wenn wir eine Erfrischung brauchen, gehen wir ein-fach eine Runde schwimmen.
Viele Grüße aus dem sonnigen Süden!
Carla und Marco
MIT
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„nkreuzen Kreuzen Sie die richtige Antwort an! hier: mit einem Kreuz markieren(das Kreuz, -e hier: zwei kurze Linien: Eine Linie ist horizontal, die andere liegt
in der Mitte vertikal darüber.)
auswählen Wählen Sie einen Text aus! hier: unter verschiedenen Texten einen wählen
der Begr“ff, -e Schreiben Sie weitere Begriffe! Wort
ber“chten Berichten Sie von Ihren Erfahrungen! hier: erzählen
einsetzen Setzen Sie das richtige Wort in die Lücke ein! hier: in etwas hineintun(die L•cke, -en hier: Platz zwischen zwei Wörtern, in den man ein Wort schreibt)
ergænzen Ergänzen Sie die fehlenden Wörter! hier: (einen Satz) komplett machen
ers¡tzen Ersetzen Sie das markierte Wort mit einem Synonym! hier: ein anderes Wort für das frühere schreiben
das Rätsel, - Lösen Sie das Rätsel! Aufgabe: Man muss lange denken, um die Lösung zu finden.
die Reihenfolge, -n Bringen Sie den Text in die richtige Reihenfolge! hier: Ordnung: welcher Textteil an erster/zweiter … Stelle steht
der Sch•ttelkasten, ¿ Setzen Sie die Wörter aus dem Schüttelkasten ein! Box, aus der man Wörter auswählt
das Signal, -e Antworten Sie nach dem Signal! Tonzeichen
die Übung, -en Machen Sie die Übung! hier: die Aufgabe
verb“nden Was passt zusammen? Verbinden Sie die Sätze! hier: richtig kombinieren
zuordnen Ordnen Sie die Überschriften den Bildern zu! hier: richtig kombinieren
zus„mmenfassen Lesen Sie den Text, und fassen Sie zusammen! hier: in eine kurze Form bringen
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2
Anders als beschrieben
Im Katalog stand, dass Sie ein/eine … haben.
Der Swimmingpool sollte/müsste eigentlich
ein/eine … haben.
Ich hatte ein Zimmer mit Balkon gebucht, aber …
Das Zimmer ist anders als beschrieben: …
Es fehlt/fehlen …
Handtücher.
Wann bekomme ich ...?
Könnten Sie mir bitte … bringen?
Ich bräuchte noch ...
Funktion der KonjunktionenKonjunktionen haben verschiedene Bedeutungen: Sie geben zum Beispiel einen Grund, eine
Bedingung, eine Alternative oder temporale Zusammenhänge an.
Umgang mit Arbeitsanweisungen
1. Konjunktionen, die zwei Hauptsätze verbinden:
und, denn, aber, sondern, oder
Bei diesen Wörtern ändert sich die Wortposition im
Hauptsatz nicht. Es gilt: Subjekt – Verb – …
Sie fahren nicht nach Spanien, sondern sie fliegen nach
Griechenland.
2. Konjunktionen, die Nebensätze einleiten:
dass, wenn, als, ob, obwohl, da, weil, damit …
Bei diesen Konjunktionen steht das Verb im Nebensatz auf
der Endposition.
Sie gehen im Meer schwimmen, weil es zu heiß ist.
3. Konjunktionen, bei denen es zur Inversionkommt:
deshalb, daher, deswegen, sonst …
Bei diesen Konjunktionen kommt es zu einer Inversion, das
heißt: Das Subjekt und das Verb tauschen den Platz, das Verb
steht also vor dem Subjekt.
Der Reiseführer ist nett, deshalb haben wir die Ausflüge
gemacht.
4.Die inhaltliche Bedeutung der Konjunktionen:
Wie löse ich eine Aufgabe?
Für die Lösung einer Aufgabe ist es wichtig, die
Arbeitsanweisung richtig zu verstehen. Dafür muss man sie
genau lesen. Arbeitsanweisungen sind oft als Fragen
formuliert: Welches Wort passt in die Lücke? Oder sie stehen
im Imperativ: Ergänzen Sie die fehlenden Wörter!
Beispiele und Hilfen
Beispiele helfen dabei, schwierige Aufgaben zu lösen.
Verstehen Sie die Arbeitsanweisung nicht, sehen Sie sich
das Beispiel an.
Lösungshilfen sind zum Beispiel Schüttelkästen. Das sind
Wörter in Boxen, die korrekt eingesetzt werden müssen.
Strategien
Für die Lösung einer Aufgabe kann es auch wichtig sein,
zuerst einen (Hör-)Text richtig zu verstehen. Folgende
Strategien helfen:
- Lesen Sie die Überschrift. Sie sagt oft etwas über das
Thema eines Textes.
- Versuchen Sie den (Hör-)Text global zu verstehen, und
nicht jedes Wort.
- Achten Sie beim Lesen auf internationale Wörter.
- Wichtige Wörter in einem Text nennt man Schlüsselwörter.
Sie helfen, einen Text global zu verstehen.
- Bilder geben auch Informationen zum Thema eines Textes.
- Verstehen Sie ein Wort nicht, sehen Sie sich den Kontext
an. Er hilft, den Sinn eines Wortes zu verstehen.
Grund: deshalb, daher, deswegen, weil, daBedingung: wenn, falls, sonstFolge/Konsequenz: daher, deshalb, folglich, also, so ... dassKontrast: trotzdem, dennoch, obwohlzeitliche Relation: als, wenn, bevor
… ist kaputt
Könnten Sie jemanden schicken, der nach dem
Licht/Fernseher … sieht?
Mein/Meine … geht nicht / ist kaputt/beschädigt.
Der … ist verstopft/voll.
… ist schmutzig
Bitte putzen Sie mein/meine …
Der ... ist schmutzig/dreckig / nicht sauber.
Könnten Sie mein/meine … reinigen/putzen?
Geld zurück!
Ich hatte für … bezahlt.
Wird mir das erstattet?
Ich möchte mein Geld zurück, weil …
Dafür / Für so etwas hatte ich nicht bezahlt!
Beschwerden kommunizieren
37-38_SSV_Sprachkarten_0812.qxd 04.07.12 10:03 Seite 38
SPRACHE – RATEN SIE MAL!
Seite 50 - 51 BLICK VON INNENFußball, Fußball, Fußball
Lösen Sie das Kreuzworträtsel! Die Buchstaben in den
blauen Kästchen ergeben das Lösungswort!
S C H W E R2
39perfektDEUTSCH8/12
LÖSUNGEN AUF SEITE 42
Seite 22 - 23 JA ODER NEIN?Mit dem Fahrrad im Straßenverkehr unterwegs
Wie heißt das Kompositum? Markieren Sie das passende Wort in der rechten Spalte!
M I T T E L1
Lösung: der __ __ __ __ __ __ __1 2 3 4 5 6 7
1. Kurzform für „Europameisterschaft“
2. Synonym für „Team“
3. Substantiv: der Schuss – Verb: …
4. Person, die Spieler bewundert und sich alle Spiele ansieht
5. Synonym für „staatlich“
6. Mensch aus der Türkei: der …
7. Beim Fußball schießt man ein …
8. Synonym für „Flagge“
9. Person, die nebenan wohnt
10. Das trägt man am Fuß: der …
11. „Wann ist das Spiel …?“
ß = ss
ü = ue
1 2 7 6
8 9
10
3
4 11
5
1. Rad- fahrer / haus
2. Verkehrs- motor / toter
3. Kontroll- lampe / sitz
4. polizei- lich / isch
5. Buß- ampel / geld
6. Verkehrs- unfall / eimer
7. Blau- lampe / licht
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2
3
4
5
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7
39-raten_0812 04.07.12 10:04 Seite 39
40 perfektDEUTSCH 8/12
SPRACHE – GRAMMATIK
Eine nicht zu lösende Aufgabe – Gerundiv
1 2Ein zu lösendes Problem
Bilden Sie die passenden Formen
des Gerundivs!
1. lösen, Problem
___________________________________________
2. vermeiden, Situation
___________________________________________
3. kritisieren, Aktion
___________________________________________
4. nicht, verzeihen, Fehler
___________________________________________
5. bauen, Gebäude
___________________________________________
6. nicht, ändern, Tatsache
___________________________________________
7. nicht, waschen, Hose
___________________________________________
8. nicht, finden, Schlüssel
___________________________________________
9. nicht, hinnehmen, Anschuldigung
___________________________________________
LÖSUNGEN AUF SEITE 42
1. Die Funktion kann aktiviert werden. Das ist eine
___________________________________________.
2. Die Stadt kann man nicht erobern. Das ist eine
___________________________________________.
3. Das ist eine Aufgabe, die man nicht schaffen kann.
Das ist eine _________________________________.
4. Auch der Spezialist kann die Tür nicht reparieren.
Das ist eine _________________________________.
5. Man kann das Ziel leicht erreichen. Es ist ein leicht
__________________________________ Ziel.
6. Man kann den Fehler nicht korrigieren. Das ist ein
______________________________________ Fehler.
7. Man kann den Vorschlag nicht kritisieren. Das ist ein
___________________________________ Vorschlag.
Das ist zu verwenden!
Ergänzen Sie die Sätze!
S C H W E R S C H W E R
S C H W E R
Formen
Das Gerundiv ist eine adjektivisch verwendete Form des
Verbs. Man bildet es aus dem Partizip I und „zu“. Der
Verbstamm wird um das Suffix -nd und die passende
Adjektivendung erweitert. „Zu“ steht vor dem Partizip I oder
hinter dem Präfix bei trennbaren Präfixverben:
eine nicht zu lösende Aufgabe
ein zu verteilender Brief
ein abzuschließendes Tor
Verwendung
Das Gerundiv verwendet man, um eine (Un-)Möglichkeit
oder eine Notwendigkeit auszudrücken, also ob etwas sein
kann oder muss. Es ist auch eine Ersatzform für das Passiv:
Jens öffnet den zu lesenden Brief.
= der Brief, der gelesen werden muss
Anne legt die zu bügelnde Wäsche auf das Bett.
= die Wäsche, die gebügelt werden muss/kann
Tom wirft das nicht zu reparierende Radio in den Müll.
= das Radio, das nicht repariert werden kann
Das ist eine zu lösende Aufgabe.
= die Aufgabe, die gelöst werden kann/muss.
Das ist ein zu vermeidendes Problem.
= ein Problem, das vermieden werden muss/kann.
Er hatte ein nicht zu empfehlendes Produkt verkauft.
= ein Produkt, das nicht empfohlen werden kann.
Das Gerundiv verwendet man fast nur in der Schriftsprache,
in sogenannten Gebrauchstexten. Das sind Texte, die für
ihren Leser/Benutzer einen bestimmten Zweck haben, wie
zum Beispiel Bedienungsanleitungen oder Gesetzestexte.
ein zu lösendes Problemzu aktivierende Funktion
MEHR ÜBUNGEN
2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus
(Informationen siehe Seite 20)2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com
) Deutsch lernen
40_Grammatik_0812.qxd 04.07.12 10:06 Seite 40
41perfektDEUTSCH8/12
SPRACHE – GESEHEN & GELESEN
Das Prinzip Durchwursteln
„Ich mache mir Sorgen um Sara! Ob sie nach dem Studium einen Job findet?“ – „Bestimmt! Die wurstelt
sich schon irgendwie durch!“ Sich durchwursteln heißt in der Umgangssprache: irgendwie durchkom-
men, ohne einen genauen Plan zu haben, manches zu improvisieren und Zwischenlösungen zu finden.
Auch im Alltag gibt es nicht immer sofort die perfekte Lösung, sodass man sich manchmal eben durch-
wursteln muss. Was laut dieser Zeitschrift gar kein so schlechtes Prinzip ist.
Lesen und lesen lassen
Dieser Slogan ist eine
Variante der Redewen-
dung „Leben und
leben lassen“. Das
heißt, dass man die
Lebensweise und das
Verhalten anderer re -
spektiert: „Schau mal,
wie dreckig die Fenster
bei den Nachbarn sind! Die sollten sie mal
wieder putzen!“ –„Mir ist das egal. Mein
Motto ist: Leben und leben lassen.“ In die-
ser Werbung bedeutet lassen aber „machen,
dass jemand anderes etwas tut“. Der Werbe-
spruch ist also so gemeint: Ein Abonnent, der
die Zeitschrift selbst liest, soll nun einen
neuen Abonnenten werben – also das Maga-
zin lesen lassen.
Trainier den inneren Schweinehund!
Was ist ein Schweinehund? Früher waren das
die Hunde für die Schweinejagd. Heute be -
nutzt man Schweinehund aber als Schimpf-
wort für einen moralisch schlechten Menschen.
Mit dem inneren Schweinehund ist das eigene
Verhalten gemeint, das anders ist, als man es
sich eigentlich wünscht. Ein Beispiel: Sie
möchten abnehmen, essen aber trotzdem
Süßes und bleiben auf dem Sofa sitzen, statt joggen zu gehen. Und
warum? Wegen des inneren Schweinehundes, der Sie schwach werden
lässt. Oft muss man sich zu etwas zwingen, also den inneren Schweine -
hund überwinden. In dieser Werbung geht es ums Training in einem
Fitnessstudio: Dort können Sie dann den inneren Schweinehund nicht
nur überwinden, sondern sogar trainieren!
HA
IOPEIS ©
SIEMEN
SEN/A
CHTER
BA
HN
VERLA
G, O
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M I T T E L
LÖSUNGEN AUF SEITE 42
der Haiopei, -s von: Hai = gefährlicher Meeres fisch;auch Wortspiel: Heiopei = rhein-ländisch für: Mensch mitschwachem Charakter
HaiopeisWie kann man Teamgeist hier
verstehen? Kreuzen Sie an!
Gefühl bei allen Mitgliederneines Teams, dass man zusammengehört
Person, die bei Ballspielen imTor steht
eine Art Dämon, der in einemTeam mitspielt
41_Ges_Gel_0812 04.07.12 10:06 Seite 41
SPRACHE – LÖSUNGEN
iq media marketing GmbH Patrick Priesmann, Leiter MarketingKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-23 15 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 15 E-Mail: patrick.priesmann@iqm.deLina Cicelyte, Product Manager Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 67Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 67E-Mail: lina.cicelyte@iqm.deNielsen 1, 2, 5, 6, 7iq media marketing GmbH Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-20 53Fax +49 (0)2 11/8 87-97-20 99E-Mail: marion.weskamp@iqm.deNielsen 3aiq media marketing GmbH Eschersheimer Landstraße 50 60322 Frankfurt Tel. +49 (0)69/24 24-45 10 Fax +49 (0)69/24 24-45 55E-Mail: eva-maria.glaser@iqm.deNielsen 3b, 4iq media marketing GmbHNymphenburger Straße 14 80335 München Tel. +49 (0)89/54 59 07-26 Fax +49 (0)89/54 59 07-24 E-Mail: katja.foell@iqm.de
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REDAKTION Barbara Duckstein, Katharina Heydenreich (Deutsch perfekt Audio),Sonja Krell, Claudia May, Eva Pfeiffer, Barbara Schiele (Deutsch perfekt imUnterricht), Janina Schneider-Eicke, Adamma Stekovics
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AUTOREN Gabriele Bauer (Deutsch perfekt Plus), Tim Oland, Katja Riedel, AxelZahnmesser
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GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Dr. Michael Brockhaus
VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth
LESERSERVICE Birgit Hess
Seite 33
falsch: 1. a; 2. b; 3. b, b; 4. a; 5. a
1. b; 2. b; 3. a; 4. a; 5. a; 6. a
Seite 34 - 35
1. aber; 2. sondern; 3. eigentlich; 4. trotzdem; 5. Obwohl
2. Drohung; 3. Ausbildung; 4. Hilfe; 5. Flucht
1. nirgendwo; 2. Irgendwann; 3. irgendein; 4. irgendjemand;5. Nirgendwo; 6. Irgendjemand
1. sich; 2. ihnen; 3. Mir, ihr; 4. uns; 5. sich; 6. dir; 7. ihnen, sie
1. beabsichtigte; 2. lebten; 3. erlebten, machten; 4. kam; 5. wurde; 6. brachte; 7. wuchs
1. fast alle; 2. jeder Zweite; 3. Nummer 1, 95 Prozent; 4. Einervon elf; 5. Großteil
Seite 39
1. Radfahrer; 2. Verkehrstoter; 3. Kontrolllampe; 4. polizeilich;5. Bußgeld; 6. Verkehrsunfall; 7. Blaulicht
Lösung: der Trainer
Seite 40
2. eine zu vermeidende Situation; 3. eine zu kritisierendeAktion; 4. ein nicht zu verzeihender Fehler; 5. ein zu bauendesGebäude; 6. eine nicht zu ändernde Tatsache; 7. eine nicht zuwaschende Hose; 8. ein nicht zu findender Schlüssel; 9. einenicht hinzunehmende Anschuldigung
2. nicht zu erobernde Stadt; 3. nicht zu schaffende Aufgabe; 4. nicht zu reparierende Tür; 5. zu erreichendes Ziel; 6. nicht zukorrigierender Fehler; 7. nicht zu kritisierender Vorschlag
Seite 41
richtig: Gefühl bei allen Mitgliedern eines Teams, dass man zusammengehört; eine Art Dämon, der in einem Team mitspieltfalsch: Person, die bei Ballspielen im Tor steht
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42_Loesungen_0812 04.07.12 10:38 Seite 58
FOTO
: ZE
FA
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hatten gekämpft fürabgerissendie Stahlrolle
die Generationdie Verhältnisseder Akademiker
die Studiedie Altersvorsorgeder Grunddie Fachkraft
die Klubmitgliedschaftdas Mitglieddie Agentursich rechtfertigenwirkendas Bedenken
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czynbudowaćzakochany, -aosłodzić sobie dzieńbójkabić sięmówić seriozałożyciel
skoczkini wzwyż
drążekmataniedawnotutaj: raczejprofilaktprawo osobiste
tutaj: skoczył, -a, -o
skompresowanyściągaćo wysokiej rozdzielczościcyfrowy
właściciel samochodututaj: wprowadzićbank danych
burmistrzwyboryzwycięstwo w wyborachpoprzedniktutaj: punkt
промышленный районскоростьздесь: был передвинут
зданиездесь: расширениездесь: стоялзанимающийся охра-ной памятниковздесь: боролись заснесёнстальной ролик
поколениеусловиячеловек с высшимобразованиемисследованиенакопления к пенсиипричинаспециалист
членство в клубечлен агентствооправдыватьсяздесь: казатьсяопасения
поступокстроитьвлюблённый, -аяукрасить себе деньдракабитьговорить, делать всерьёзоснователь
прыгунья в высоту
планкаматнедавноскорее всегопрофильдействиеправа личности
здесь: прыгнула
сжатый (информация)скачиватьс высоким разрешениемцифровой
владелец автомобилявводить (информацию)база данных
бургомистрвыборыпобеда на выборахпредшественникздесь: тема
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SPRACHE – STARTHILFE
EIN HAUS GEHT AUF REISEN SEITE 6
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la zonal industrialla velocidadha sido trasladado
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la acciónconstruir el enamoradoprocurarse un buen díala peleagolpearir en serioel fundador
la saltadora de salto alto
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comprimidodescargaren alta resolucióndigital
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el alcaldelas eleccionesla victoria electoralel predecesorel punto
BESSERE CHANCEN FÜR JÜNGERE SEITE 7
HILFE VOM LÜGENEXPERTEN SEITE 7
VIRTUELLER KUSS SEITE 7
DER GUTE TIPP SEITE 8
3 FRAGEN SEITE 9
ARIANE FRIEDRICH SEITE 8
DIE ANTI-PIRATEN SEITE 8
43perfektDEUTSCH8/12
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el cambioen el futuroel compañero de clasela profesión soñada
la campaña electoralla contiendaaquí: el votoentusiasmarutilizarla red socialel modeloel alcaldeel entretenimiento
la encuestaentrela metael Muro de Berlínlos emplazamientos de laBauhausel casco antiguo
el ladrón de tiendasel ladrónrobarel motivoel comercio
el cabaretistael actorel presentadorel canal de televisiónhace pocosutilrechazarpresentarseel escenariocombinación de : Schmidty juntos (miteinander)juntospolemizarprovocar risa
convergirutilizartener bajo controlla señal de avisoel socorristala autoridad
clarodañino para la saludentre
poraquí: abreviadoindefensoel ciegodesarrollarser suficientela instituciónaquí: la manerael sonido de clicel sonidoel númerola dirección
de derechaencargar
arrogante el precio inmobiliario
il cambiamentonel futuroil compagno di classeil mestiere da sogno
la campagna elettoralela lottail votoentusiasmareusarela rete socialeil modelloil sindacol'intrattenimento
il sondaggiotrail’obiettivoil muro di Berlinoi luoghi del Bauhaus
il centro storico
il furto nel negozioil ladrorubareil motivoil commercio
il cabarettistal’attoreil presentatoreil canale televisivoda pocofine, sensibilerifiutarepresentarsi al pubblicoil palcoscenicocombinazione di Schmidte miteinander, insiemeinsiemefar polemicafar ridere
incontrarsiusaretenere sott’occhioil segnale di avvertimentoi mezzi di soccorsol’ente
chiarodannoso alla salutetra
qui: attraversoin breveindifesoil ciecosviluppareessere sufficientel’enteil modoil rumore del clickil rumoreil numerola direzione
di destradare un incarico
arroganteil prezzo dell’immobile
değişiklikgelecektesınıfdaşrüya mesleği
seçim kampanyasıburada: mücadeleburada: oyburada: heyecanlandırmakkullanmaksosyal iletişim sistemiörnekbüyük belediye başkanıeğlence
anketaralarındaburada: hedefBerlin duvarı„Bauhaus“un mahalı
kentin eski semti
hırsızlıkhırsızçalmaksebepticaret
komedyenoyuncusunucutelevizyon kanalıkısa zaman önceince ruhlureddetmeksahneye çıkmaksahneSchmidt ile „miteinan-der“ bir kelimedeberaberpolemik yapmakgüldürmek
burada: buluşmakkullanmakgözde olmaklevhacankurtaranmakam
burada: berraksağlığa zararlıburada: aralarında
burada: ilekısaçaresizkörgeliştirmekyetmekmakamusül„tık“ sesisessayıtaraf
burada: ırkçısipariş vermek
kendini beğenmişemlak fiyatı
zmianaw przyszłościkolega szkolnywymarzony zawód
kampania wyborczawalkagłoszachwycaćkorzystaćsieć socjalnawzórnadburmistrztutaj: zabawa
ankietawśródcelmur berlińskimiejsce narodzin stylu Bauhausstare miasto
kradzież sklepowazłodziejkraśćpowódhandel
artysta kabaretowyaktorprezenterstacja telewizyjnaniedawnotutaj: wyrafinowanyodrzucićwystępowaćscenaprogram telewizyjny: razem ze Schmidtrazempolemizowaćrozśmieszać
zbiegać siękorzystaćtuta: kontrolowaćznak ostrzegawczyratownikurząd
tutaj: czystyszkodliwy dla zdrowiatutaj: wśród
przezkrótkobezradnyniewidomy/-atutaj: wynaleźćwystarczyćurządrodzajodgłos kliknięciaodgłosliczbakierunek
prawicowypolecić komuś zrobienieczegośaroganckicena nieruchomości
изменениев будущемодноклассникпрофессия, о котороймечтаютпредвыборная борьбаздесь: борьбаголосздесь: увлекатьиспользоватьсоциальная сетьпример для подражанияoбер-бургомистрздесь: шоу
опросздесь: средицельБерлинская стенаместо школы Баухаус
старый город
кража в магазиневорвороватьпричинаторговля
юмористактёрведущийтелеканалнедавнос тонким вкусомне приниматьвыступатьсцена„Вместе сo Schmidt“(передача)вместеполемизироватьрассмешить
сходитьсяиспользоватьдержать в поле зренияпредупреждающий знакспасательздесь: служба
здесь: чистыйвредный для здоровьяздесь: среди
посредствомкраткобеспомощныйслепой, -аясоздаватьне хвататьучреждениездесь: способщелчокзвукколичествонаправление
правоэкстремистскийзаказывать
заносчивыйцена на недвижимость
der Wandelin Zukunftder Mitschülerder Traumberuf
der Wahlkampfder Kampfdie Stimmebegeisternnutzendas soziale Netzwerkdas Vorbildder Oberbürgermeisterdie Unterhaltung
die Umfrageunterdas Zieldie Berliner Mauerdie Bauhaus-Stätte
die Altstadt
der Ladendiebstahlder Diebstehlender Grundder Handel
der Kabarettist der Schauspielerder Moderatorder Fernsehsendervor Kurzemfeinsinnigablehnenauftretendie BühneSchmidteinander
miteinanderpolemisierenzum Lachen bringen
zusammenlaufennutzenim Blick haben das Warnschild die Rettungskraft das Amt
klargesundheitsschädlichunter
perkurzhilflosder/die Blindeentwickelnausreichendas Amtdie Artdas Klickgeräusch das Geräuschdie Anzahldie Richtung
rechtsin Auftrag geben
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3 FRAGEN FORTSETZUNG SEITE 9
44 perfektDEUTSCH 8/12
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46 perfektDEUTSCH 8/12
MEIN DEUTSCHLAND-BILD
L E I C H T
46-47_D-Bild_0812 04.07.12 10:08 Seite 46
47perfektDEUTSCH8/12
Die Oberlausitzische Bibliothek in Görlitz
(Sachsen) ist eine der schönsten Bibliothe-
ken, die ich kenne. Die Symmetrie der Bauart
des frisch restaurierten historischen Lesesaals
hat mich zu diesem Foto inspiriert. Für mich
symbolisiert der Saal die Tradition der Wissen-
schaft in der Oberlausitz. Es gibt mehr als
140 000 Bücher in der Bibliothek. Als ich das
Foto gemacht habe, war es dort sehr hektisch.
Das sieht man auf dem Bild aber nicht. Es war
kurz vor der Wiedereröffnung nach der Restau-
rierung. In jeder Ecke waren Handwerker. Es
roch extrem nach Reinigungsmitteln. Und es
war ziemlich dunkel im Raum.
Ich mag das Motiv sehr, weil das Klischee von
einer alten prachtvollen Bibliothek wirklich
wird. Es zeigt auch, dass es so etwas nicht nur
in früher reichen Städten wie Leipzig oder Dres-
den gibt. Auch Kleinstädte wie Görlitz haben
historische Schätze. Die Bibliothek ist nur rund
300 Meter weg von der Lausitzer Neiße, dem
Grenzfluss zu Polen. Görlitz ist nämlich die öst-
lichste Stadt Deutschlands. Es gibt nur eine
Bibliothek, die mir besser gefällt: die Herzogin
Anna Amalia Bibliothek in Weimar.
die Bauart, -en hier: Stil: wie der Lesesaal gemacht ist(der Lesesaal, -säle großer Raum in einer Bibliothek zum Lesen)(bauen hier: ≈ einen Raum machen)
die W“ssenschaft, -en viel systematisches Wissen auf einem Sektor(z. B. Chemie)
h¡ktisch hier: so, dass viele Menschen an einem Ortarbeiten
die Wiedereröffnung, -en hier: Öffnen nach einer Pause wegenRestaurierung
der H„ndwerker, - Person: Sie arbeitet beruflich mit Händenund Werkzeugen.
r¶ch Prät. von: riechen
pr„chtvoll hier: besonders schön und mit teuremMaterial dekoriert
der Sch„tz, ¿e hier: Ding/Sache: Es/Sie ist historisch sehrwichtig.
die H¡rzogin, -nen aristokratischer Titel
Fotograf:
MATTHIAS HIEKEL
FOTO
S: DPA
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NCE; PR
IVAT
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perfektDEUTSCH 8/12
EIN BILD UND SEINE GESCHICHTE
M I T T E L
Es ist die größte Katastrophe Ostdeutschlands seit dem Zweiten Weltkrieg. Aber als vor zehn
Jahren vor allem Sachsen unter Wasser steht, wachsen Ost und West auch ein Stück zusammen.
Wasser, überall Wasser, auch hier an der
Elbe. Weil der Fluss durch Häuser hin-
durchgeflossen ist, ist er voll Heizöl. Was
schön bunt aussieht, ist eine Katastrophe
für die Umwelt.
Viele Tage lang hat es geregnet. Vom
Atlantik ist Tiefdruckgebiet Ilse nach Europa
gekommen: nach Österreich, Bayern, dann
nach Tschechien und nach Sachsen. Vor
allem in Ostdeutschland bringt Ilse vom 12.
August 2002 an Tod und Leid – mit einer
Jahrhundertflut.
Zum Beispiel in dem kleinen Dorf Wee-
senstein. Vor dem 12. August 2002 kennt fast
niemand den Ort, der 20 Kilometer südlich
von Dresden liegt. Genauso wenig den klei-
nen Bach Müglitz. Weil der Bach in wenigen
Stunden zum Fluss wird, kennt Weesenstein
bald jeder in Deutschland.
Das liegt auch an Lutz Henning. Er ist der
Chef des Museums im Schloss von Weesen-
stein. Dort sieht er mit 40 anderen Weesen-
steinern, wie das Wasser im Dorf Häuser,
Dächer und Autos wegreißt. Auch zwei
Menschen sterben in ihrem Haus. Um drei
Uhr nachts hört Henning Hilferufe. Sie kom-
men aus dem Dorf. Mit einer Leuchte sucht
er nach den Menschen.
Auf dem Dach eines Holzschuppens sitzt
eine Familie: Vater, Großmutter und zwei
Kinder. Um sie herum ist nur Wasser. Am
nächsten Morgen reißt das Wasser fast das
ganze Haus weg, nur eine Mauer bleibt ste-
hen. Und die Familie sitzt auf der Mauer,
keiner von ihnen bewegt sich noch. Hen-
ning macht ein Foto davon. Nach vielen
Stunden geschieht das Wunder: Die vier auf
der Mauer können mit einem Helikopter
gerettet werden.
Tage später zeigt Henning das Foto einem
Reporter. Das Magazin Stern kauft es, für
WASSER, ÜBERALL WASSER
≤
48
48-49_BusG_0812 04.07.12 10:09 Seite 48
perfektDEUTSCH 498/12
mehr als 20 000 Euro. Das Geld spendet
Henning für Weesenstein. Es wird das Foto
des Jahres 2002; Weesenstein wird zum
Symbol. Henning wünscht sich später, er
hätte das Foto nicht gemacht. Mit der Fami-
lie, die Angst um ihr Leben hatte, hat er nie
gesprochen, erzählt er der Berliner Zeitung.
Aber er weiß, dass das Foto sie immer wie-
der an die schrecklichen Stunden erinnert.
Deshalb erlaubt er später nicht mehr, das
Foto zu drucken.
Die Familie will vergessen, was passiert
ist. Sie wohnt heute nicht mehr in Weesen-
stein, so wie viele aus dem Ort. 200 Men-
schen wohnen dort vor der Katastrophe. Ein
Jahr später ist nur noch die Hälfte der Ein-
wohner da. Manche Häuser hat das Wasser
ganz weggerissen, andere müssen später
weg. Der Fluss braucht mehr Platz. In einem
Nachbarort bekommen die, die ihr Haus
verloren haben, neues Land. Und eine neue
Straße: die Straße des 12. August.
Nicht nur in Weesenstein, auch in ande-
ren Orten zerstört das Wasser fast alles: Ins-
gesamt 21 Menschen sterben, 100 000 flie-
hen. In Dresden steigt die Elbe von sonst ein
oder zwei Metern auf 9,40 Meter, so hoch
wie nie. Die berühmte Semperoper ist über-
schwemmt. Die Weißeritz, noch so ein in
anderen Zeiten kleiner Fluss, fließt durch
den Dresdener Hauptbahnhof. Keine Bahn
kann mehr in die Stadt hineinfahren. In der
Stadt Grimma wird die Mulde zum breiten
Fluss und zerstört alles. In Sachsen-Anhalt
steht zum Beispiel der historische Park Des-
sau-Wörlitz unter Wasser.
Insgesamt 9,5 Milliarden Euro Schaden
entstehen bei der größten Katastrophe Ost-
deutschlands seit dem Zweiten Weltkrieg.
80 Prozent des Schadens zahlen der Staat
und Versicherungen, den Rest zahlen pri-
vate Spender. Schon wenige Jahre später
sieht es in manchen Orten besser aus als
vor der Flut. Es sind nicht die einzigen
Gewinner der Flut: Auch der damalige
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ist
vor der Flut nicht mehr besonders populär.
Im September sind Parlamentswahlen.
Schröder wird doch noch einmal gewählt,
weil er den Menschen schnell Hilfe ver-
spricht.
das Magazin, -e hier: die Zeitschriftsp¡nden Geld oder andere Dinge schen-
ken, um anderen zu helfenhätte … gemacht Konj. II der Vergangenheit von:
machenzerstören kaputt machenfliehen hier: weggehen, damit man in
Sicherheit istüberschw¡mmen unter Wasser stehen“n „nderen Zeiten hier: früherder Schaden, ¿ hier: Sache, bei der etwas
kaputtgegangen istentstehen hier: gemacht werdendamalig früher; aus dieser Zeitdie SPD kurz für: Sozialdemokratische
Partei Deutschlandsdie Parlam¡ntswahl, -en das Wählen der Mitglieder des
deutschen Parlamentsr“chtig hier: wirklich
hind¢rchfließen sich immer weiter in einerRichtung durch etwas hindurchbewegen
das Tiefdruckgebiet, -e Gebiet mit niedrigem Luftdruck(der L¢ftdruck Kraft, mit der die Luft auf die
Erde wirkt)das Leid ≈ schlimme Problemedie Jahrh¢ndertflut, -en Wasser, das so hoch aus dem
Meer oder einem Fluss über dieUfer steigt wie noch nie vorherin 100 Jahren
der B„ch, ¿e kleiner FlussDas liegt „n ... Der Grund dafür ist …w¡greißen plötzlich wegnehmen und kaputt
machendie Leuchte, -n Lampeder H¶lzschuppen, - kleines Haus aus Holz für Gerätegeschehen passierendas W¢nder, - hier: überraschendes Glück
WAS IM AUGUST NOCH PASSIERTE …
Am 17. August 1987
Die 18 Jahre alte Tennisspielerin Steffi Graf wird nach dem ATP-Turnier in Los Ange-
les Erste der Weltrangliste. Keine deutsche Tennisspielerin wird so erfolgreich und
populär wie sie: Insgesamt 377 Wochen bleibt sie die Nummer eins – davon 187
Wochen ohne Pause. 1988 ist ihr erfolgreichstes Jahr: Da gewinnt sie als einzige Spie-
lerin der Welt alle vier Grand-Slam-Turniere und Gold bei den Olympischen Spielen.
Insgesamt gewinnt sie in ihrer Karriere 22 Grand-Slam-Turniere. Am 13. August 1999
tritt sie zurück – als Nummer drei der Welt.
Am 25. August 1912
Ganz weit im Westen Deutschlands, in Neunkirchen (Saarland), wird Erich Honeckergeboren. Später wird er Staatschef der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Seit
1958 ist der Kommunist Mitglied der DDR-Führung, dem Politbüro. Er ist für den Bau
der Berliner Mauer und den Schießbefehl an der Grenze verantwortlich. 1971 wird er
die Nummer eins der Partei, 1976 des ganzen Staats. Schwer krank muss er am 18.
Oktober 1989 zurücktreten. Er wird verhaftet, dann wieder freigelassen. Nach dem Ende
der DDR fliegt die Sowjetunion ihn nach Moskau aus. Dort flieht er in die Botschaft von
Chile. Trotzdem wird er nach Deutschland gebracht. Dort gibt es einen Prozess:
Honecker sagt, er sei „ohne juristische oder moralische Schuld“. Weil er todkrank ist,
wird der Prozess im Januar 1992 eingestellt. Honecker fliegt nach Chile. Dort stirbt er
am 29. Mai 1994.
25 J
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100 J
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die W¡ltrangliste, Punkteliste mit der Reihenfolge der-n besten Spieler(der P¢nkt, -e hier: Symbol, das gezählt wird)erf¶lgreich mit viel Erfolgdas G¶ld teures Metall; hier: wichtigste
Medaillezur•cktreten hier: aufhören, zu spielendie Berliner Mauer Teil der Grenze zwischen Ost- und
Westdeutschland, die von 1961 -1989 mitten durch Berlin ging
der Schießbefehl, ≈ Kommando an die Grenzsoldaten-e der DDR, auf Personen im Bereich
der Grenze zwischen den beiden Teilen Deutschlands zu schießen
(der Gr¡nzsoldat, Person, die in Uniform für ein Land-en kämpft und die Landesgrenze kon-
trolliert)
zur•cktreten hier: aufhören, in einer offiziellenPosition zu arbeiten
verh„ften fangen und ins Gefängnis bringen(das Gefængnis, Gebäude, in das Kriminelle -se geschlossen werden)ausfliegen hier: mit einem Flugzeug wegbrin-
gendie Sowjetunion 1922 bis 1991 Staat in Ost europa und
Nordasienfliehen hier: vor der Justiz weglaufensei Konj. I von: seindie Sch¢ld Verantwortung für etwas Böses,
Unmoralisches oder Verboteneseinstellen hier: stoppen
Und das Wasser hat auch etwas Gutes: Schon während der Flut gibt es viele Hel-
fer – auch aus Westdeutschland. Später wird man sagen, dass in der Flut Ost- und
Westdeutschland richtig zusammengewachsen sind. < KATJA RIEDEL
48-49_BusG_0812 04.07.12 10:09 Seite 49
50
DER BLICK VON INNEN
MEHMET AKYAZI WIRD
FAHNENANARCHISTSeit der Fußballweltmeisterschaft 2006 zeigen die Deutschen wieder
ihren Stolz auf ihr Land, beobachtet Mehmet Akyazi. Er findet aber,
dass sie ihn ein bisschen zu sehr zeigen. Denn bei jeder Gelegenheit
hängt der Nachbar jetzt die deutsche Fahne auf. Leider auch direkt
vor Akyazis Fenster.
S C H W E R
die Fahne, -n großes Stück Stoff inbestimmten Farben alsSymbol für eine Nationoder einen Verein
die Fl„gge, -n großes Stück Stoff inbestimmten Farben alsSymbol für eine Nationoder einen Verein
bevorstehen hier: bald stattfinden
das Tr¡ppenhaus, ¿er Teil des Hauses, in demdie Treppen sind
Fl„gge zeigen seine Meinung/Ansichtdeutlich zeigen (hierWortspiel)
stændig immer, dauernd
neidisch unzufrieden, weil mangerne etwas hätte, wasandere haben
„ngeben hier: sich zu stolz zeigen
„bstempeln hier: mit einem negativenKlischee in Zusammen -hang bringen
die WM, -/s kurz für: Weltmeisterschaft
s“ch bef“nden sein
klären hier: eine Lösung findenfür
einen auf gute N„ch- so tun, als ob manbarschaft m„chen sich gerne mit den Nach -
barn unterhalten würde
stehen zu hier: öffentlich sagen,dass man ... gut findet
perfektDEUTSCH 8/12
Wie ich sehe, hängt Ihre Fahne wieder?“
„Tag, Mehmet. Ja, das stimmt. Endlich dürfen
wir wieder zu unserem Nationalstolz stehen, ohne
gleich als Nazi beschimpft zu werden.“
„Ja, aber da gibt es ein kleines Problem. Ihre
Fahne versperrt mir die Sicht aus dem Fenster.“
„Na und?“
„Ich sehe kein Tageslicht, sondern nur Tages-
rot.“
„Mehmet, jetzt hab dich doch nicht so. Es ist
doch nur für ein Fußballspiel.“
„Ja, aber das ist schon
das zehnte Mal in diesem
Jahr. Einmal haben Sie
sogar Ihre Fahne rausge-
holt, nur weil Helmut Kohl
Geburtstag hatte.“
„Also, ich verstehe
euch Türken nicht. Was gibt es denn daran auszu-
setzen, dass wir einmal in unserem Leben stolz auf
unser Vaterland sein können! Du lebst doch auch
hier, da solltest du doch auch stolz darauf sein. Aber
stattdessen seid ihr stolz auf ein Land, in dem noch
mit Kamelen und Frauen gehandelt wird. Aber von
euch lassen wir uns nichts mehr einreden! Seit
2006 haben wir wieder das Sagen.“
Nun mischte sich auch noch seine Frau ein:
„Wir stellen damit doch keine Abneigung gegenü-
ber anderen Ländern zur Schau. Ein bisschen Natio-
nalbewusstsein dürfen wir ja wohl alle haben.“
Ich wurde von so vielen Argumenten überrollt,
dass ich gar nicht mehr wusste, auf welches ich
MEHMET AKYAZI
Der Autor, geboren
1992, ist in Duisburg
aufgewachsen. Seine
Eltern kommen aus der
Schwarzmeerstadt Ordu
in der Türkei. Akyazi hat
vor ein paar Monaten
Abitur gemacht und schreibt Satiren über
sein Leben mit der doppelten Staatsbür-
gerschaft.
die Staatsbürgerschaft, -en Staatsangehörigkeit
Eines Morgens wachte ich auf und sah eine
deutsche Fahne vor meinem Fenster hän-
gen. Der Nachbar über uns hatte wieder
seine Flagge rausgeholt. Kein Wunder, es stand
auch ein wichtiges Fußballspiel bevor: Die deut-
sche Nationalmannschaft gegen die Reservemann-
schaft aus Paraguay.
„Endlich dürfen wir wieder unsere Fahne auf-
hängen“, sagte der Nachbar im Treppenhaus zu
seiner Frau. Natürlich hatte er recht. Die Deut-
schen durften ja nie Flagge zeigen. Ständig muss -
ten sie neidisch auf
diese türkischen Natio-
nalisten blicken, die
bei jeder Gelegenheit
stolz mit ihrer Fahne
angeben konnten.
Wenn die Deutschen
so etwas taten, dann wurden sie sofort als Natio-
nalsozialisten abgestempelt. Doch dann kam die
WM 2006, und alles hat sich geändert. Damit die
Deutschen nicht unpatriotisch erschienen, muss -
ten auch sie den ganzen anderen Nationen ihre
Fahne zeigen. Als ob die Leute nicht wüssten, in
welchem Land sie sich gerade befanden. Seitdem
durften die Deutschen bei jeder Gelegenheit ihre
Fahnen rausholen, denn sie waren ja keine Natio-
nalsozialisten mehr, sondern nur noch stolze
Nationalisten.
Die Situation vor meinem Fenster musste ich
aber trotzdem klären. Daher machte ich einen auf
gute Nachbarschaft: „Guten Tag Herr Schönerer.
„Damit die Deutschen nichtunpatriotisch erschienen, mus-sten auch sie den ganzen ande-ren Nationen ihre Fahne zeigen.“
50-51_Bvi_0812 04.07.12 10:11 Seite 50
51perfektDEUTSCH8/12
zuerst eingehen sollte. Es entstand eine kurze
Pause, bis mir wieder das ursprüngliche Problem
einfiel.
„Ich kann aber nicht mehr aus dem Fenster
sehen.“
„Ja, einen Tag kannst du das wohl aushalten“,
sagte Frau Schönerer.
Ich gab klein bei. Mein ganzes Zimmer schim-
merte rot mit einem leichten Gelbeinschlag. Alles
sah aus wie im Puff. Am nächsten Tag sah ich end-
lich wieder das Tageslicht. Eine Woche später
stand dann das Finalspiel der deutschen Eishockey-
Nationalmannschaft an. Wieder rollte die Familie
Schönerer die Fahne aus und versperrte mir damit
die Sicht. Diesmal wollte ich es mir nicht mehr
gefallen lassen. Voller Wut riss ich die Fahne ab,
nahm sie mit vor die Tür und verbrannte sie vor
den Augen der Nachbarn. Geschockt starrte Fami-
lie Schönerer auf die brennende Flagge.
„Soll ich euch mal was sagen? Euer National-
stolz geht mir auf den Sack! Ständig jammert ihr
rum, dass ihr keine Fahnen aufhängen dürft.
Wofür auch? Sechzig Jahre lang habt ihr’s prima
ohne Nationalstolz ausgehalten, und nur wegen
© 2011 W
ILHELM
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S: SAB
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LICKW
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EL/S. ZIESE
besch“mpfen böse Worte gegen jeman-den benutzen
die S“cht versp¡rren verhindern, dass manetwas sehen kann
Hab d“ch d¶ch n“cht so. ≈ Beschwer dichdoch nicht.
aussetzen hier: kritisieren
das Kamel, -e ≈ großes Tier, das manbenutzt, um Waren ineiner Karawane durch dieWüste zu tragen
einreden hier: sagen, was manmachen soll
das Sagen haben sagen, was gemachtwird
s“ch einmischen hier: etwas zu einemThema sagen, ohne dassman gefragt worden ist
zur Schau st¡llen sehr deutlich zeigen
die [bneigung, -en stark ablehnendes Gefühl
das National- Gefühl, dass man zu einerbewusstsein Nation gehört
überr¶llen hier: keine Chance haben,zu überlegen
eingehen auf hier: reagieren auf
ursprünglich hier: eigentlich
aushalten hier: Unangenehmesakzeptieren, wie es ist
klein beigeben hier: nicht mehr protes-tieren und schließlichakzeptieren
rot sch“mmern in roter Farbe zu sehensein
der G¡lbeinschlag Effekt, dass etwas einwenig gelb aussieht
das/der P¢ff, -s Bordell
„nstehen hier: bald stattfinden
ausrollen flach und glatt machen
„breißen hier: mit Kraft herunter-nehmen
v0r die Tür hier: auf die Straße
verbr¡nnen durch Feuer zerstören
st„rren den Blick lange auf etwashalten, ohne wegzusehen
auf den S„ck gehen wütend/ärgerlich machen
r¢mjammern hier: sich häufigbeschweren
besch“ssen hier: doof, blöd
st¶ttern hier: unsicher sein unddeshalb nicht spontansprechen können
erwähnen sprechen von
der Hohlkopf, ¿e dummer Mensch
„nsatzweise ≈ ein bisschen
nachahmen imitieren; kopieren
d„nk wegen
ausgrenzen hier: am gesellschaftlichenLeben nicht teilnehmenlassen
zuknallen mit Kraft schließen,sodass man einen Lauthört
genießen Freude haben an
f¡stnehmen hier: auf die Polizeistationmitnehmen
vaterlandslos ≈ heimatlos
einer beschissenen Sportart wollt ihr das jetzt
ändern? Habt ihr nicht gemerkt, dass das alles völ-
lig sinnlos ist?“
„Aber ihr Türken …“, stotterte die Nachbarin.
„Was ist mit uns Türken? Was? Was? Ich hab
nicht mal erwähnt, dass ich Türke bin, aber Sie wei-
sen ständig darauf hin. Nur weil es bei uns ein paar
Hohlköpfe gibt, die stolz auf ein Land sind, das sie
noch nicht mal ansatzweise kennen, muss das nicht
heißen, dass das für uns alle gilt. Vor allem sollten
Sie damit aufhören, diese Hohlköpfe auch noch
nachzuahmen. Man sollte nicht stolz auf ein Land
sein, so was trennt die Menschen nur. Jeder Mensch
hat das Recht, überall auf der Welt zu leben, aber
dank Ihrem tollen Nationalbewusstsein werden stän-
dig Menschen ausgegrenzt. Und außerdem …“
Das Fenster wurde zugeknallt. Ich konnte in
Ruhe die Flagge verbrennen und danach die Aus-
sicht aus meinem Fenster genießen. Am Abend
stand dann die Polizei gemeinsam mit Herrn Schö-
nerer vor unserer Tür. Er zeigte mit dem Finger
auf mich.
„Nehmt diesen vaterlandslosen Anarchisten
fest!“ <
Ein bisschen zu viel Patriotismus? Direkt vor seinem Fenster mussdie deutsche Fahne auch nicht hängen, findet Mehmet Akyazi
50-51_Bvi_0812 04.07.12 10:11 Seite 51
52 perfektDEUTSCH 8/12
Eigentlich ist das der Stoff, aus dem
Tragödien sind. In manchen Unterneh-
men gibt es schon Streit, wenn sie nur einer
Familie gehören. Hier sind es gleich zwei.
Der Familie Miele gehören 51 Prozent der
Firmenanteile, den Zinkanns 49 Prozent.
Auch das kann Ärger geben. Aber die Mieles
und Zinkanns aus Gütersloh (Niedersach-
sen) leben nun schon seit 113 Jahren in Frie-
den nebeneinander. Miteinander erleben
sie den Erfolg ihres Unternehmens: Im letz-
ten Geschäftsjahr machte Miele einen
Umsatz von rund 2,95 Milliarden Euro – mit
Waschmaschinen, Wäschetrocknern, Ge -
schirr spülern, Herden, Backöfen und Staub-
saugern.
Ihre Produkte stellt die Firma in Deutsch-
land, Österreich, Tschechien, Rumänien und
China her. Vertriebsgesellschaften gibt es
in 47 Ländern, Importeure in weiteren
50. Bei einer Studie
der Gesellschaft für
Konsumforschung (GfK)
kam Miele im Februar
in der Kategorie „Beste
Produktmarke“ auf den
dritten Platz – gleich
hinter Apple und Nivea.
Das Manager Magazin
schätzt das Vermögen
der Familien Miele und
Zinkann heute auf je -
weils 1,4 Milliarden
Euro.
Begonnen hat diese
Erfolgsgeschichte im
Juli 1899. Damals grün-
deten der gelernte Maurer Carl Miele und
der Geschäftsreisende Reinhard Zinkann in
Herzebrock bei Gütersloh die Manufaktur
Miele & Cie. Carl Miele brachte das Kapital,
die Geschäftsgebäude und den Namen mit
und bekam so zwei Prozent mehr der Fir-
menanteile.
Die beiden produzierten erst einmal
Milchzentrifugen: Geräte, mit denen man
die Milch in ihre Hauptteile Fett und Wasser
trennen konnte, um Sahne und Butter her-
zustellen. Es gab nur ein Problem: In der
Region rund um Herzebrock standen schon
31 andere Zentrifugenfabriken. Miele und
Zinkann waren jedoch sicher, dass sie sich
durchsetzen würden – mit Qualität statt mit
einer Billigproduktion. Eine Strategie, die
bis heute gilt: Miele will nicht billigere
Maschinen bauen, sondern bessere als
andere.
Schon 1901 brachte die
junge Firma eine Innovation
auf den Markt: die Butterma-
schine Meteor – das war ein
Holzeimer, in dem ein Dreh-
kreuz Milchrahm zu Butter
schlug. Es war die Basis für
ein Produkt, das die Haus-
halte auf der ganzen Welt
revolutionieren sollte: die
Waschmaschine. Zwar hatten
sich auch schon andere
Erfinder so ein Gerät ausge-
dacht. Aber deren Maschinen
setzten sich nicht durch. 1911
baute Miele dann die erste
elektrische Waschmaschine. FOTO
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(2)
Miele und Zinkann – das sind
die Familien, die seit 1899 das
Haushaltsgeräteimperium
Miele führen. Seit vier Genera-
tionen geben die Väter
die Firma an die Söhne weiter.
ANDREA LACHER
über einen großen
Firmennamen, zwei Chefs
und ihren Erfolg.
EINE FIRMA, ZWEI CHEFS, VIER GENERATIONEN
die Generation, -en Altersgruppe in einerFamilie, z. B. Großeltern,Eltern, Kinder …
der St¶ff, -e hier: Themadas Unternehmen, - Firmader F“rmenanteil, -e Teil des Besitzes an einer
Firmadas Geschæftsjahr, -e Zeit, in der eine Firma ihr
wirtschaftliches Ergebnis ineiner Bilanz zusammen-fasst
der }msatz, ¿e Summe aller Verkäufe ineiner bestimmten Zeit
der Staubsauger, - elektrisches Gerät, mit demman den Boden reinigt
die Vertriebsgesell- Verkaufsfirmaschaft, -endie Studie, -n wissenschaftliche
Untersuchungschætzen hier: ungefähr kalkulieren,
wie viel Geld etwas wert istdas Vermögen, - Besitz einer Person oder
Institution insgesamt (z. B.Geld, Häuser, Autos)
jeweils hier: für jede Familieder Maurer, - Person, die beruflich
Mauern und Wände baut der Geschæftsrei- Person, die im Verkaufsende, -n arbeitet und aus berufli-
chen Gründen viel reists“ch d¢rchsetzen hier: von der Mehrheit
benutzt und gekauft wer-den
das Drehkreuz, -e Konstruktion aus zweiTeilen, die sich dreht: EinTeil ist horizontal, dasandere liegt in der Mittevertikal darüber.
der M“lchrahm Sahnes“ch ausdenken sich etwas Neues überlegenderjenige der¡twas verstehen v¶n sich auskennen mitder F“rmensitz, -e Ort, an dem eine Firma ist¢nter hier: mitcomputergesteuert so, dass ein Gerät von
einem Computer kontrol-liert wird
ver¡rben den eigenen Besitz nachdem Tod an eine anderePerson weitergeben
Alte Miele-Werbung
Produkte für mehrere Generationen
S C H W E R
52-54_Dynastien_0812.qxd 04.07.12 10:40 Seite 52
53perfektDEUTSCH8/12
Schon 15 Jahre nach der Unternehmens-
gründung war es Carl Miele und Reinhard
Zinkann gelungen, ihre Firma zur größten
Fabrik Deutschlands für Milchzentrifugen,
Buttermaschinen und Waschmaschinen zu
machen. Auch Fahrräder stellte Miele her.
Die Kooperation zwischen den beiden Chefs
funktionierte gut: Miele war der Erfinder.
Zinkann war derjenige, der diese Erfindun-
gen zu Geld machen konnte. Ein Kaufmann,
der auch etwas vom Marketing verstand.
„Nur Miele, Miele, sagte Tante, die alle
Waschmaschinen kannte“, war einer der
ersten Slogans. Die Firma hatte inzwischen
schon 500 Angestellte. Zum Firmensitz
machten die beiden Chefs Gütersloh, weil
die Stadt an der Bahnstrecke Berlin-Köln
lag.
Unter den Söhnen Carl Miele und Kurt
Christian Zinkann, später unter den
Enkeln Rudolf Miele und Peter Zin-
kann wurde 1958 der erste Wäsche-
trockner auf den Markt gebracht,
1962 die erste Waschmaschine mit
Ein-Knopf-Automatik und 1978 der
erste computergesteuerte Waschau-
tomat. Mit jeder neuen Generation
wurden auch die Firmenanteile in
den Familien vererbt, vom Vater auf
den Sohn. Seit vier Generationen ist
das nun die Regel. Das Prinzip des
Vererbens gibt es aber nicht nur bei
den Mieles und den Zinkanns. Auch viele
ihrer Kunden zeigen dieses Verhalten:
Miele-Geräte, wie zum Beispiel die Wasch-
maschine, werden gern von einer Genera-
tion zur nächsten vererbt.
Heute ist Reinhard Zinkann (52) einer von
fünf Miele-Chefs. Sein neun Jahre jüngerer
Partner ist Markus Miele. Neben den beiden
führen inzwischen noch drei familienfrem-
de Manager das Unternehmen.
Miele will nicht billigere Maschi-nen bauen, sondern bessere.
>
Revolution im Alltag
1911 wäscht erstmals eine elektrische Maschinestatt ein Mensch
Modernes für den Haushalt Miele zeigt aufeiner internationalen Ausstellung neue Geräte
52-54_Dynastien_0812.qxd 04.07.12 10:40 Seite 53
54 perfektDEUTSCH 8/12
INTELLIGENTE MASCHINEN
Als es im März 2011 im japanischen Fukushima
zu einer Atomkatastrophe kommt, hat das auch
Folgen für Deutschlands Energiepolitik. Die kon-
servativ-liberale Regierung unter Bundeskanzle-
rin Angela Merkel zieht im Sommer 2011 Konse-
quenzen: Bis zum Jahr 2022 sollen alle Atomre-
aktoren in Deutschland abgeschaltet werden.
Umweltfreundliche Energiequellen wie Wasser
und Wind werden nun immer wichtiger. Aber
diese Energiequellen können nicht zu jeder Zeit
genutzt werden. Strom gibt es nur, wenn auch
wirklich die Sonne scheint oder der Wind weht.
In sechs Modellregionen wird zurzeit ein
neues, „intelligentes“ Stromnetz ausprobiert.
Eine dieser Modellregionen ist die baden-würt-
tembergische Stadt Mannheim. Dort probiert
man, die Nachfrage an das Angebot anzupassen.
Die Teilnehmer des Projekts bekommen Informa-
tionen, wann es besonders wenig und teuren
Strom gibt, und wann er besonders billig ist. Ein
„Energiebutler“ hilft dann beim Stromsparen: Er
schaltet Geräte wie zum Beispiel die Waschma-
schine nur dann ein, wenn es gerade auch genug
Strom gibt, dieser also besonders billig ist.
Auch Miele hat auf diese Entwicklung rea-
giert und in manche seiner Waschmaschinen und
Trockner intelligente Stromzähler gebaut. Diese
Geräte wissen, wann der Strom wie viel kostet,
und können sich selbst an- und ausschalten. Die
Computer in den Miele-Geräten reagieren nicht
nur auf die unterschiedlichen Tarife des Strom -
anbieters und starten die Maschine erst bei
billigem Strom. Sie können zum Beispiel auch auf
Solarstrom vom Dach reagieren. Wenn gerade die
Sonne scheint, rechnet die Maschine also aus,
dass es besser ist, den eigenen Solarstrom zu
nutzen. Und da auch Waschmaschine und Trock-
ner verbunden sein können, beginnt der Trockner
erst dann, wenn die Waschmaschine ihr Pro-
gramm beendet hat.
die Atomkatastrophe, -n Nuklearkatastrophe
Konsequ¡nzen ziehen hier: bestimmte Entscheidungenmachen wegen
die Energiequelle, -n Substanz, die Energie liefert
n¢tzen ≈ benutzen
wehen blasen
die Nachfrage hier: Interesse, Strom zu kaufen
„npassen etwas so ändern, dass es zueiner speziellen Situation passt
ausrechnen durch Rechnen feststellen
„Es ist einfach nicht mehr zeitgemäß, eine Firma unserer Größenordnung nur
zu zweit zu führen“, sagt Reinhard Zinkann. Schließlich arbeiten auf der ganzen
Welt mehr als 16 600 Menschen für Miele. Diese Entscheidung brachte Zinkann und
Miele sogar einen Preis ein. Intes, eine Akademie für Familienunternehmen, und
das Unternehmermagazin Impulse wählten die beiden Chefs zu den „Familienun-
ternehmern des Jahres 2009“. Die Jury lobte nicht nur die Doppelspitze aus zwei
Familien, sondern auch die Entscheidung, nicht zur Familie gehörende Manager ins
Unternehmen zu holen.
Jedes Jahr im November treffen sich nun die inzwischen 62 Familienmitglieder
und Gesellschafter in Gütersloh. Sie kommen aus England und Amerika, unter ihnen
sind Ärzte, Wissenschaftler und Banker. Abstimmen können die Gesellschafter nur
über den Familienrat. Das sind drei gewählte Mitglieder pro Familie. Der Familien-
rat tagt zwei- bis dreimal im Jahr und hält engen Kontakt zu den Chefs.
So haben es schon vor rund 100 Jahren die Unternehmensgründer Carl Miele und
Reinhard Zinkann in einen Vertrag geschrieben, der bis heute gilt. Darin steht auch,
dass nur die Hälfte des Gewinns an die Gesellschafter geht. Der Rest wird wieder
ins Unternehmen investiert. So können bei Miele weder Banken noch Aktionäre
mitreden. Auch können die Mieles, die immer noch zwei Prozent mehr Anteile
besitzen, nie etwas ohne die Zinkanns entscheiden: Entscheidungen brauchen
immer eine Zustimmung durch eine Mehrheit von 60 Prozent.
Damit es keinen Ärger gibt, gibt es in Gütersloh aber noch eine andere Regel:
Man trennt Privates vom Geschäftlichen. Zwar wohnen Reinhard Zinkann und
Markus Miele beide am Gütersloher Stadtpark, nur 400 Meter voneinander ent-
fernt. Privat sieht man sich aber kaum. Zwischen den Familien habe es in all
den Jahren keine einzige verwandtschaftliche Beziehung oder enge Freund-
schaft gegeben, erklärt Reinhard Zinkann. Es bleibt bei zwei Familien und beim
Frieden in Gütersloh. <
zeitgemäß ≈ modern
die Größen- hier: Größeordnung, -eneinbringen hier: als Konsequenz haben
das Unternehmer- Zeitschrift für und über Firmenchefsmagazin, -edie D¶ppelspitze hier: Leitung mit zwei Chefs
der Ges¡llschafter, - hier: Geschäftspartner
der Banker, - Person, die bei einer Bankarbeitet
tagen eine Sitzung/Konferenz haben
der Aktionär, -e Person, die Aktien besitzt(die [ktie, -n Dokument über den Besitz eines
bestimmten Teils des Kapitals unddes Gewinns einer Firma)
die Zustimmung Ja sagen
Im nächsten Monat: wie die BMW-Besitzerfamilie Quandt
mithilfe der Nazis zu einer der reichsten Dynastien wurde
Die fünf Chefs
Markus Miele (Zwei-ter von links) undReinhard Zinkann(Zweiter von rechts)leiten die Firmazusammen mit dreiweiteren Managern
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Jeden Monat im Heft!
perfektDEUTSCH
perfektDEUTSCH8/12 55
55_Deins_0812 04.07.12 10:40 Seite 55
56 perfektDEUTSCH 8/12
M I T T E L
Immer mehr Deutsche träumen vom Land-
leben: Seit ein paar Jahren schon boomen
Zeitschriften wie Liebes Land oder Mein
schönes Land. Die größte von ihnen, die
Landlust, verkauft seit Kurzem eine Million
Exemplare. Wie geht es denen, die wirklich
von der Stadt aufs Land gezogen sind?
CAROLIN JENKNER hat einige von
ihnen getroffen.
DIE NEUELUST AUFS
das L„nd hier: ↔ Stadt
ziehen hier: umziehen
greifen hier: die Hand hineinstecken undetwas nehmen
das K¶rn, ¿er harte, kleine Frucht, aus der manauch Mehl machen kann
die Wiese, -n Gebiet, wo Gras wächst
liebevoll hier: so, dass man merkt, dass erFreude an ihnen hat
v¶ller voll mit
der Teich, -e kleiner See
ergænzen hier: auch sagen
schmal ↔ breit
wahr m„chen realisieren
s“ch sch„ffen hier: machen, dass es etwas gibt
„ngeben hier: eine Information geben
n¢tzen ≈ benutzen
s“ch ... nah eine positive Verbindung fühlen haben zu …
s“ch vorstellen hier: eine Idee haben, wie etwassein könnte
zu tun haben eine Verbindung haben mitm“tbegeistert enthusiastisch
d¶ch hier: aber
FOTO
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ERTH
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T/B
ERTH
OF.
DE
Sie lebt ihren Traum Auch wenn das Landlebenfür Gisela Bertholdt viel Arbeit bedeutet
56-60_Landleben_0812.qxd 04.07.12 14:18 Seite 56
57perfektDEUTSCH8/12
Gerd Bertholdt greift in seine Hosen-
tasche und wirft ein paar Körner
auf die Wiese. Sofort kommen fünf
Hühner und holen sich die Körner.
Bertholdt schenkt ihnen noch einen
liebevollen Blick, dann geht er weiter
durch die Wiese voller Blumen, vorbei
am Teich bis zum Backhaus. „Das habe
ich selbst gebaut“, erzählt er stolz.
Seine Frau Gisela ergänzt, dass in dem
Backhaus alle vier bis sechs Wochen
Brot gebacken wird.
Es ist schön, bei den Bertholdts zu
Gast zu sein. Vom Backhaus aus blickt
man auf ihr altes Haus. Eine Holzterras-
se am Teich lädt zu einer Pause ein,
und zwischen den vielen Rhododend-
ren und Tulpen stehen immer wieder
kleine Skulpturen aus Holz. Nur ein
schmaler Weg führt zu der Pension des
hessischen Ehepaars, das vor 14 Jahren
seinen Traum vom Landleben im 300-
Einwohner-Dorf Kleinwörden (Nieder-
sachsen) wahr gemacht hat.
Die Bertholdts haben sich eine Idylle
geschaffen, von der viele Städter träu-
men. 51 Prozent der Menschen in
Deutschland haben in einer Umfrage
angegeben, dass sie sich ein Leben auf
dem Land oder wenigstens in einer
Kleinstadt wünschen. Aber es gibt einen
großen Unterschied zwischen dem
Traum vom Landleben und der Wirklich-
keit: Deutschland ist ein Land mit vielen
Städten. Rund 60 Prozent leben in Groß-
und Mittelstädten, das sind 48,5 Millio-
nen Menschen (siehe Gra fik Seite 60).
Dazu kommen ein paar Millionen, die in
der Nähe einer Großstadt wohnen und
deren Infrastruktur nutzen. Der eigent-
liche Trend geht vom Land in die Stadt.
Aber wenigstens in vielen Küchen ist
der Traum vom idyllischen Landleben
angekommen. Wer in seiner Stadtwoh-
nung selbst gekochte Marmelade ste-
hen hat, der fühlt sich der Natur nah
und stellt sich oft ein angenehmes Le -
ben auf dem Bauernhof vor.
Mit dem Ideal, von dem viele Men-
schen in den Metropolen träumen, hat
das Leben der Bertholdts nicht immer
viel zu tun. „Viele Städter, die bei uns
Urlaub machen, sind ganz begeistert
vom Garten und der Natur. Doch dann
Jeder Zweite wünscht sichein Leben auf dem Land oder
in einer Kleinstadt.
>
TOP-THEMA AM PRESSEKIOSK
Es war der Überraschungserfolg eines kleinen Verlags aus
Münster (Nordrhein-Westfalen): Seit Oktober 2005 publiziert
der Landwirtschaftsverlag die Zeitschrift Landlust. Den
Lesern serviert er alle zwei Monate stilvolle Fotos, Gartentipps,
Rezepte und Geschichten vom Landleben. Der ganz große
Erfolg kam extrem schnell: Inzwischen werden mehr als eine
Million Exemplare verkauft. Auch andere Verlage haben den
Trend erkannt und versuchen es mit ähnlichen Zeitschrif-
ten (Landidee, Mein schönes Land, Liebes Land ). Unter den
Lesern der Landlust sind 75 Prozent Frauen, die meisten
sind zwischen 40 und 59 Jahre alt. Zwar wohnt der größte
Teil der Leser auf dem Land. Aber 16 Prozent von ihnen woh-
nen auch in Großstädten.
der Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt
die L„ndwirtschaft ≈ Agrarwirtschaftdas L„nd hier: ↔ Stadtstilvoll hier: schön, ästhetischerk¡nnen hier: sehen, was in der Zukunft wichtig sein wird¢nter hier: von
56-60_Landleben_0812.qxd 04.07.12 14:18 Seite 57
58 perfektDEUTSCH 8/12
sehen sie die viele Arbeit und stellen fest, dass das nichts
für sie wäre“, erzählt Gisela Bertholdt und steht vom Tisch
auf, um neue Übernachtungsgäste zu empfangen.
Arbeit gibt es bei ihnen sieben Tage in der Woche. Die
Gästezimmer der Pension müssen geputzt, das Frühstück
vorbereitet, die Hühner versorgt und der Garten gepflegt
werden. Als das Ehepaar vor 14 Jahren von der Großstadt
aufs Land zog, war Gerd Bertholdt Frührentner. Um das
Landleben zu finanzieren, richteten die beiden die Pen-
sion ein. Mit selbst gekochter Marmelade, 50 Gänsen im
Jahr und selbst gemachtem Apfelsaft verdienen sie noch
etwas dazu.
„Wir sehen das alles aber nicht als Arbeit an, es ist ein-
fach unser Hobby, das wir zum Beruf gemacht haben“,
sagt Gisela Bertholdt. Man sieht ihr nicht an, dass sie in
diesem Jahr 60 geworden ist. Mit ihren blond gefärbten
Haaren und den Perlenohrringen wirkt sie zehn Jahre jün-
ger. Auch bei ihrem Mann denkt man nicht, dass er 73 ist.
„Wir leben hier einfach unseren Traum“, sagen die bei-
den. Sie wirken dabei sehr zufrieden.
Dass hier auf dem Land jeder jeden kennt, sehen sie als
Vorteil. „Den Norddeutschen wird zwar nachgesagt, dass
sie nicht leicht Freundschaften schließen, aber das kön-
nen wir nicht bestätigen.“ Im Gegenteil: Vor 14 Jahren
empfingen die Nachbarn die Bertholdts sehr herzlich.
Auch heute kümmern sie sich um die Tiere, wenn die bei-
den mal nicht da sind.
Besonders dieses Gemeinschaftsgefühl ist es, das auch
ältere Menschen von der Stadt aufs Land zieht – in Seni-
oren-Wohngemeinschaften auf Bauernhöfen. Eine dieser
Geschichten begann vor acht Jahren an zwei unterschied-
lichen Orten mit zwei ganz unterschiedlichen Menschen:
„DIE REALITÄT SIEHT ANDERS AUS“
Werner Bätzing (63) ist Professor für Kulturgeografie an der Uni-
versität Erlangen (Bayern). Selbst in einem kleinen Dorf aufge-
wachsen, lebt er nun in einer Großstadt. Der Kontrast zwischen
Stadt- und Landleben hat ihn immer wieder beschäftigt.
Herr Bätzing, seit ein paar Jahren boomen die Landzeitschriftenin Deutschland. Gibt es wirklich einen Trend von der Stadt aufsLand?Ich würde sagen, das ist die fingierte Landidylle. Da stellen sich die
Städter das Land so vor, wie sie es gerne hätten. In Wirklichkeit ver-
liert das Land Arbeitsplätze, Einwohner und Infrastrukturen. Diese
Entwicklung gibt es in Deutschland seit 2004. Alle Prognosen
gehen dahin, dass sie sich in Zukunft weiter verstärken wird.
Viele wünschen sich aufs Land, aber nur die wenigsten wollendort wirklich hin?Ich glaube, das ist die kollektive Erinnerung in den Köpfen. Denn
die Bilder vom idyllischen Landleben ziehen sich durch die gesam-
te Kulturgeschichte: Städter, die eng mit sehr vielen Menschen
leben und dazu vielleicht noch eine nicht so saubere Umwelt haben,
fingierten sich auch schon früher ihre Gegenwelt auf dem Land.
Was sind denn die größten Unterschiede zwischen Land- undStadtleben?Auf dem Land wird man permanent beobachtet. Das macht den
Städtern große Mühe. Aber es ist auf der anderen Seite auch etwas
sehr Positives: Nachbarschaftshilfe funktioniert da.
Ist die neue Landlust einfach ein Lebensgefühl? Man wohnt in derStadt, fühlt sich aber dem Landleben verbunden?Ja, das ist Teil unseres postmodernen Lebensgefühls, weil das kon-
krete Alltagsleben nicht gut ist. Die Welt wird immer stressiger und
komplexer, immer arbeitsteiliger und immer globalisierter. Da wird
gerne eine Welt konstruiert, in der man wieder zurechtkommt und
gerne lebt. Mit der Realität hat das wenig zu tun.
beschæftigen hier: ein wichtiges Thema sein für, sehr interessierenfingieren hier: ≈ sich etwas überlegen, was nicht wahr ists“ch vorstellen hier: (sich) denken, wie etwas sein könntedie Entw“cklung, -en Änderung einer Situationverstærken stärker oder intensiver machens“ch ziehen d¢rch hier: da seinges„mt ganz, komplettdie Gegenwelt, -en ≈ Welt, die es nur in der Fantasie gibtbeobachten genau sehen, was andere machengroße Mühe m„chen sehr anstrengend sein fürdie N„chbarschaftshilfe Hilfe zwischen Nachbarneinfach hier: ≈ nurs“ch … verb¢nden fühlen ≈ eine positive Beziehung haben zu …„rbeitsteilig so, dass Arbeit und Aufgaben von vielen verschiede-
ne Personen gemacht werden und sehr spezialisiertsind
zu tun haben m“t eine Verbindung haben mit
Wunsch und Wirklichkeit Jeder Zweite träumt vom Land, aber wenige leben dort
56-60_Landleben_0812.qxd 04.07.12 14:18 Seite 58
59perfektDEUTSCH8/12
Lieselotte Kucht,
heute fast 90, lebte
in einem Altenheim
im Ruhrgebiet und
war dort sehr
unglücklich. Andrea
Müller, heute 48,
wohnte, damals wie
heute, mit ihrem
Mann und zwei Kin-
dern auf einem
Bauernhof im Sau-
erland. Ihre Schwie-
gereltern wa ren ge -
storben, und sie
hatten nun eine Wohnung frei. Sie überleg-
te, ältere Menschen bei sich aufzunehmen
und sich um sie zu kümmern.
„Ich musste mich erst mal erkundigen,
ob das überhaupt geht“, erzählt Müller. Sie
versuchte es mit mehreren Zeitungsanzei-
gen. Eine davon las der Schwiegersohn von
Kucht. Er fuhr mit seiner Schwiegermutter
zu Andrea Müller. „Sie war mir sofort sym-
pathisch“, erinnert sich die alte Dame. Ihr
Schwiegersohn fragte, ob sie wirklich in
diesem 130-Einwohner-Dorf wohnen will.
In einem kleinen Dorf mit vielen Tieren,
aber ohne Geschäfte? Sie wollte. So wurde
sie die erste Bewohnerin der neuen Senio-
ren-Wohngemeinschaft.
Inzwischen wohnen acht ältere Men-
schen bei den Müllers. Sie mieten ein Zim-
mer oder eine kleine Wohnung. Kochen,
Putzen und Waschen können die Bewohner
extra buchen, auch Fahrten zum Arzt und
einen Pflegedienst.
Das alles ist sehr viel
günstiger als ein Al -
ten heim in der Stadt.
Dazu kommt der
Familienanschluss.
Wenn sie wollen,
können sie bei den
Müllers alle gemeinsam essen, sie duzen
sich und haben Zeit zum Erzählen und
Zuhören. „Jeder Geburtstag wird gefeiert.
Wir sind immer zusammen. Das ist es doch,
was die älteren Menschen wirklich brau-
chen“, meint Andrea Müller.
Lieselotte Kucht sitzt in ihrem Lieblings-
sessel in ihrem Zimmer. An der Wand hängen
Jugendfotos von ihren Kindern. Ein Sohn
wohnt auf der deutschen Insel Sylt, eine
Tochter auf der spanischen Insel Mallorca.
Die eigene Familie ist weit weg, aber die alte
Dame hat jetzt eine Ersatzfamilie. „Hier ist
mein Zuhause“, sagt sie. Wenn sie aus dem
Fenster schaut, blickt sie auf Pferde.
Michaela Schlöffel (30) und Tim Görder
(31) sind gerade in einer ganz anderen
Lebensphase: Vor anderthalb Jahren haben
sie ihr erstes Kind bekommen, und das
Landfieber hat auch sie erwischt. In ihrem
Wohnzimmerregal liegen einige Landzeit-
schriften. Die Gartentipps und Landtrends
aus den Zeitschriften probiert die Familie
gleich aus: In Terrakotta-Töpfen wachsen
Kräuter. Inmitten von Bäumen hat sich die
junge Familie eine Oase am Rand der
35 000-Einwohner-Stadt Lage (Nordrhein-
Westfalen) geschaffen.
Vor gut einem Jahr
haben sie es gewagt, von
der Großstadt aufs Land
zu wechseln – zurück zu
ihren Anfängen. Denn
beide kommen aus der
Nähe von Lage. Nach
Berufsausbildung und
Studium gingen sie erst
einmal in größere Städte.
Tim Görder hatte einen
gut bezahlten Job als
Druck- und Medientech-
niker in Frankfurt am
Das wäre n“chts für sie. ≈ Das würde ihnen nichtgefallen.
vers¶rgen hier: zu essen geben
die G„ns, ¿e großer Vogel, der oft aufeinem Bauernhof lebt
„nsehen „ls … meinen, dass es … ist
einfach hier: ≈ nur
„nsehen hier: erkennen
færben hier: blond machen
der P¡rlenohrring, -e Ohrring mit einemSchmuckstein, der vielwert ist
nachsagen hier: ein Klischee erzählenüber
Freundschaft schließen ≈ eine enge Freund -schafts beziehung begin-nen
das Gemeinschafts- Gefühl des Zusammen-gefühl lebens
ziehen hier: den Wunsch machen,dort leben zu wollen
die Wohngemein- Gruppe von Personen, dieschaft, -en zusammenwohnt
das Ruhrgebiet Region mit vielenIndustriestädten inNordrhein-Westfalen
aufnehmen hier: bei sich wohnen las-sen
s“ch erk¢ndigen ≈ informieren
überhaupt hier: eigentlich
die Bewohnerin, -nen hier: Frau, die in derWohngemeinschaft wohnt
¡xtra hier: außerdem, speziell
der Pflegedienst, -e mobiler Service, dessenMitarbeiter alte Menschenin ihrem eigenen Zuhausepflegen
der Familienanschluss ≈ enger Kontakt zu einerFamilie
s“ch duzen Du sagen
die Ers„tzfamilie, -n andere Familie an derStelle der eigenen Familie
„nderthalb Jahre eineinhalb Jahre
das L„ndfieber ≈ intensiver Wunsch, aufdem Land zu leben
erw“schen hier: bekommen
einige ein paar
die Kräuter Pl. Pflanzen, von denen mandie Blätter als Gewürzoder Medizin verwendet
inm“tten v¶n Bäumen hier: zwischen vielenBäumen
der R„nd, ¿er hier: ↔ Zentrum
gut hier: ein bisschen mehrals
wagen riskieren; ohne Angstetwas Neues oderGefährliches versuchen
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(2)
Tim Görder Ihm fehlen Arbeitsplätze und Anonymität
Lieselotte Kucht (rechts) Glücklich bei Andrea Müller
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56-60_Landleben_0812.qxd 04.07.12 14:18 Seite 59
60 perfektDEUTSCH 8/12
Main. Michaela Schlöffel
studierte Betriebswirt-
schaftslehre in Paderborn
(Nordrhein-Westfalen).
Schließlich zogen sie
gemeinsam in die Nähe
von Düsseldorf. Schon
damals überlegte das
Paar, einen Garten zu
mieten, eigene Hühner
und Bienen zu kaufen.
„Als Michaela schwanger wurde, stand für
uns fest, dass wir zurück aufs Land wollen“,
erzählt ihr Mann.
Als Jonas zwei Monate alt war, zog die
junge Familie in das alte Haus in Lage, zu
erreichen über eine schmale Straße zwi-
schen zwei Industriegebäuden. Am Ende
der Sackgasse sind nur noch Felder zu
sehen und auf der rechten Seite das zweck-
mäßige 50er-Jahre-Haus zwischen vielen
Bäumen. „Vorsicht! Bienen!“ steht auf
einem gelben Schild. Aus dem Garten sind
die Hühner zu hören. Statt sich morgens zu
beeilen, pünktlich ins Büro zu kommen,
sammelt das Paar mit seinem Sohn jetzt
Eier auf. Jonas kann im eigenen Garten
sehen, wie Tomaten und Kartoffeln wach-
sen. Die einzigen Nachbarn wohnen mit im
Haus: Tim Görders bester Freund und des-
sen Bruder.
Vom Lebensgefühl könnte es der jun-
gen Familie nicht besser gehen. Aber es
gibt ein großes Problem: die Arbeitssu-
che. „Lippe bietet keine Arbeit, son-
dern nur Natur und Wohlfühlen“,
sagt Görder. „Die Wohnung hier
ist größer und billiger, aber das
Leben auf dem Land ist trotz-
dem teuer, weil man zwei Autos
braucht“, ergänzt seine Frau.
Die Wirt schaftswissenschaftlerin
sucht noch einen angemessenen
Teilzeitjob – auf dem Land ist das
für Hochqualifizierte viel schwieriger
als vorher in und um eine Metropole wie
Düsseldorf. Die Entscheidung, aufs Land
zu ziehen, hat die junge Familie trotzdem
nicht bereut: „Für Jonas ist es einfach
schöner, wenn er über Wiesen und Felder
laufen kann, seinen eigenen Bienenstock
hat und nicht in der Großstadt auf einem
viel zu kleinen Spielplatz spielen muss“,
sagt seine Mutter.
Ihr Mann ist trotzdem manchmal
genervt, wenn er beim Einkaufen jedes
Mal Bekannte trifft. „Manchmal wün-
schen wir uns die Anonymität der Groß-
stadt zurück“, sagt er. „Dort wurde auch
nicht so viel über andere geredet. Man
merkt doch, dass die Leute hier konserva-
tiver sind.“ Als Schlöffel sechs Monate
nach Jonas’ Geburt wieder arbeiten ging
und ihr Mann zu Hause blieb, mussten
sich die beiden manchen dummen Kom-
mentar anhören. „Da sind die Großstäd-
ter moderner“, sagt er.
Aber die beiden wissen: Man kann nicht
alles auf einmal haben. Nicht die Anony -
mität der Stadt und gleichzeitig die Idylle
auf dem Land, nicht die Natur und gleich-
zeitig das Kulturangebot einer Metropole.
Dieses Dilemma hat der deutsche Schrift-
steller Kurt Tucholsky schon 1927 in seinem
Gedicht „Das Ideal“ beschrieben:
Ja, das möchste:
Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;
mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,
vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn –
aber abends zum Kino hast dus nicht weit.
Wie recht Tucholsky hat. Wenn man den
Großstädter auf seinem Balkon mit der
Landlust sieht, sind diese Zeilen aktueller
denn je. <
WO DIE DEUTSCHEN LEBEN
In Kommunen mit jeweils …
mehr als 100 000 Einwohnern 31 Prozent*
mindestens 20 000 Einwohnern 29 Prozent*
mindestens 5000 Einwohnern 25 Prozent*
weniger als 5000 Einwohnern 16 Prozent*
* Durch Rundungen in der Summe 101 Prozent.
jeweils hier: für jede Kommune mitdie R¢ndung, -en von: runden = hier: eine Zahl mit
Komma auf eine ganze Zahl bringen(z. B. 0,6 ) 1)
die Betriebswirt- Studienfach, das sich mitschaftslehre der Organisation und Leitung
von Firmen unter ökonomi-schen Aspekten beschäftigt
die Biene, -n Insekt, das Honig produziert(der Honig, -e gelbe oder braune süße Masse,
die Insekten herstellen)die S„ckgasse, -n Straße, in die man nur von
einer Seite fahren kann, unddie am Ende nicht mehr wei-tergeht
das F¡ld, -er Stück Land, auf dem z. B.Gemüse wächst
zw¡ckmäßig ≈ praktischaufsammeln etwas sammeln, was am
Boden liegtbieten hier: ≈ möglich machenwohlfühlen zufrieden sein, sich gut fühlendie W“rtschaftswissen- Frau, die das Thema Wirt-schaftlerin, -nen schaft systematisch untersucht„ngemessen passendder Teilzeitjob, -s Job, bei dem man nicht den
ganzen Tag oder die ganzeWoche arbeitet
hochqualifiziert mit sehr guter Ausbildungbereuen hier: sich wünschen, dass man
etwas nicht gemacht hätteeinfach hier: auf jeden Fallder Bienenstock, ¿e ≈ Kasten, in dem ein
Bienenvolk lebtgen¡rvt ein bisschen ärgerlichs“ch „nhören m•ssen unfreiwillig hörenmœchste möchtest dudie Friedrichstraße große, bekannte Straße im
Zentrum Berlinsdus kurz für: du esd¡nn je als früher
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Das Huhn legt das Ei Für Kinder vom Land ist das klar
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perfektDEUTSCH8/12
MEIN TAG
8.30 Uhr Mit
dem Einschalten
des Handys beginnt
mein Arbeitstag. Es
sind viele neue
Nachrichten auf
mei ner Mailbox.
Ich höre mir eine
nach der anderen
an. Die Nachrichten
sind von Jugendli-
chen. Sie bitten um
Hilfe. Einer hat
einen Termin im
Jobcenter, ein an -
derer hat Probleme
mit einem Lehrer,
und ein weiterer Anrufer sucht einen
Therapieplatz. Er ist heroinabhängig. Die
nächsten eineinhalb Stunden rufe ich die
Jugendlichen zurück.
10 Uhr In unserer Einrichtung steht ein
Schreibtisch, meistens arbeite ich aber
auf dem Sofa. Dort sitze ich mit meinen
Klienten. Meine wichtigste Aufgabe ist
das Zuhören. Heute Vormittag habe ich
einen Termin mit einem Jungen. Seinen
Namen will er mir nicht sagen. Er erzählt
von Problemen mit den Eltern und dass
er nicht mehr nach Hause zurück will.
„Soll ich mit den Eltern sprechen?“, frage
ich ihn. „Nein!“ Er will wissen: Wo kann
ich heute Nacht schlafen? Ich telefoniere
mit Kollegen in anderen Einrichtungen
und organisiere ein Bett für ihn.
11.30 Uhr Für Gesprächstermine plane
ich eineinhalb Stunden ein. Oft dauern
sie aber viel länger, und oft passiert
etwas Unvorhergesehenes. Ein Notfall.
Dieses Mal ist es zum Beispiel ein türki-
sches Mädchen, das mit den Eltern in die
Türkei fliegen soll und Angst vor einer
Zwangsheirat hat. Für sie suche ich
einen sicheren Ort, wo sie erst einmal
bleiben kann.
EIN TAG MIT JENNIFER SALZMANN ALTER: 32 JahreBERUF: StreetworkerinWOHNORT: Duisburg
hat er Lust, mit seinen Freunden dort ein
Graffiti zu machen.
18 Uhr Schon ein paar Mal ist ein Junge
an unserem großen Fenster vorbeigegan-
gen. Er guckt hinein. Ich trage keinen
Anzug, sitze nicht hinter einem großen
Schreibtisch, und die Jugendlichen sagen
Du zu mir. Das nimmt ihnen die Angst.
Noch traut sich der Junge nicht, er geht
weiter. Vielleicht kommt er morgen durch
die Tür zu mir.
18.15 Uhr Die Arbeit als Streetworker
hört nie auf. Die nächsten vier Stunden
werde ich aber nicht daran denken. Dann
gibt es nur die Musik. Ich singe in einer
Band. Wir spielen speziell Coverversio-
nen von Liedern aus den 50er- und
60er-Jahren.
61
einschalten anmachenweitere (-r/-s) mehr, andere (-r/-s)heroinabhängig so, dass der Körper jeden Tag
Heroin braucht, sonst fühlt mansich schlecht
zur•ckrufen ≈ anrufen die Einrichtung, -en hier: Institution, die sich um
Jugendliche kümmerteinplanen hier: ≈ kalkulierendas }nvorhergesehene ≈ Sache: Man kann nicht wissen,
dass sie in der nächsten Zeit pas-sieren wird.
die Zw„ngsheirat, -en Heirat mit einer fremden Person:Man heiratet nicht freiwillig, son-dern weil die Familie es so will.
¡rst einmal ≈ in der nächsten Zeitdas [mt, ¿er hier: Institution in einer Adminis -
tration, z. B. Rathausdas R¡cht, -e hier: z. B. Garantie auf finanzielle
Hilfe oder einen Ausbildungsplatzdas [rbeitslosengeld II Geld: Arbeitslose und sehr arme
Menschen bekommen es als finan-zielle Hilfe = Hartz IV
der [ntrag, ¿e schriftliche Bitte; hier auch:Formular
das K“ndergeld, -er finanzielle Hilfe, die der StaatFamilien mit Kindern zahlt
los sein hier: passierendas Viertel, - hier: Stadtteildie Visitenkarte, -n kleine Karte: Darauf stehen z. B.
Name, Adresse und Telefon -nummer.
bevor in der Zeit vorherdie Ver„nstaltung, -en Event; ≈ Festdie W„nd, ¿e hier: Grenze zwischen Haus und
Außenseitehineingucken hineinsehens“ch trauen keine Angst haben, etwas zu tun
FOTO
: PRIVAT
12.30 Uhr Ein
weiterer wich -
tiger Teil mei-
ner Arbeit ist
das Informie-
ren. Viele Ju -
gendliche fin -
den Bürokratie
kompliziert. Sie
ha ben Angst,
mit Ämtern zu
sprechen. Und
sie kennen ihre
Rechte nicht.
Ich informiere
sie zum Bei-
spiel über das
Arbeitslosengeld II und helfe beim Aus-
füllen der Anträge. Ich habe nicht auf
alles eine Antwort. Aber ich kenne bei
allen Fragen eine Person, die die Antwort
weiß.
13.30 Uhr Heute habe ich einen Termin
bei einer jungen Mutter. Vor ein paar
Monaten habe ich ihr geholfen, eine
Wohnung zu finden. Heute besuche ich
sie dort und spreche mit ihr über Kinder-
geld. Auf dem Weg zu ihr sehe ich auch,
was in Marxloh los ist. Das ist der Name
von diesem Stadtteil. Davor treffe ich
einen Kollegen von einem Streetwork-
zentrum in einem anderen Viertel. Wir
essen zusammen Pommes und sprechen
über die Arbeit.
16.30 Uhr Arbeit gibt es immer. Auf
dem Weg zurück zur Einrichtung sehe
ich einen Jugendlichen. Er bittet Frem-
de um Geld. Ich gebe ihm meine Visi-
tenkarte. Wenn er Hilfe braucht, soll er
mich anrufen.
17.30 Uhr Bevor ich Feierabend mache,
rufe ich einen Jungen an. Er macht Graf-
fiti. Am Wochenende ist eine Veranstal-
tung in Duisburg. Auf ihr soll eine Wand
mit Graffiti dekoriert werden. Vielleicht
L E I C H T
61-Mein Tag_0812 04.07.12 10:41 Seite 61
62 perfektDEUTSCH 8/12
Das Leben HERMANN HESSES liest sich wie der Roman eines Indivi dua -
lis ten, dem Freiheit und ein unkonventionelles Leben alles bedeuten. Vor 50
Jahren ist der berühmte Autor gestorben. MARCEL BURKHARDT erinnert
an einen Künstler, der seine Leser noch heute tief bewegt.
DER ZU DEN HERZEN
SPRICHT
Der Dichter privat
So sah ihn sein SohnMartin im Juli 1935
S C H W E R
62-65_Hermann_Hesse_0812 04.07.12 10:41 Seite 62
63perfektDEUTSCH8/12
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verkauft worden. Ja, Hesse wollte gelesen
werden, aber gegen die Angriffe wehrt er
sich mit aller Kraft.
Haben er und seine jüdische Frau nicht
viele Flüchtlinge in ihrem Schweizer Haus
aufgenommen? Hat er in seinen politischen
Essays nicht schon seit Jahren erklärt, dass
er das Nazi-Regime nicht toleriert? Er nennt
sich selbst einen „privaten Pazifisten“. Alles
Nationalistische ist ihm fremd. Er glaubt an
Europa. „Französische Kunst, deutsche
Musik und Shakespeare über alles“, hat er
schon zu Beginn des Ersten Weltkrieges
ausgerufen. Die Deutschen beschimpften
ihn deshalb als „Verräter“.
Sein großes persönliches Thema ist der
Kampf des Einzelnen um Freiheit, das
Überleben des Individuums in einer
Gesellschaft, in der Konformität so viel
bedeutet. Wie nur wenige Autoren seiner
Generation spricht der Schriftsteller die
Gefühle junger Leser an. Ihnen ruft er zu:
„Seid eigensinnig und tapfer! Folgt keinen
falschen Autoritäten!“ Das macht ihn bis
heute beliebt.
Während ihn die Literaturkritik inzwi-
schen oft als „zweitklassigen Autor“ abtut,
liest ein Publikum zwischen 20 und 30
Jahren weiterhin begeistert seine Werke:
Es verschafft Hesse eine Weltauflage von
mehr als 100 Millionen Exemplaren. Laut
Umfragen hat er auch das beliebteste
Gedicht der Deutschen geschrieben: „Stu-
fen“. Darin heißt es:
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu
leben.
Als alle Hermann Hesse ganz oben ange-
kommen sehen, fühlt er sich ganz
unten. Alle wollen ihm gratulieren, aber er
will nur weg. Will nichts hören, nichts
sehen von denen da draußen. Im Herbst
1946 wartet die Welt auf den Gewinner des
Literaturnobelpreises. Aber Hesse ist krank.
Er bleibt in einem Schweizer Sanatorium in
den Bergen. Nach Schweden zur Preisverga-
be will er nicht. Er hasst das Spektakel, er
will allein sein.
Was ist mit diesem Hesse los? Das fragen
sich viele ein Jahr nach Ende des Zweiten
Weltkriegs. Hesse, dieser große, schmale
Mann mit dem stechenden Blick hinter
dicken Brillengläsern, stellt das Publikum
vor ein Rätsel.
Dabei hat der gebürtige Deutsche, der
seit 1923 Schweizer Staatsbürger ist, eine
schwere Zeit hinter sich. Die Restauflagen
seiner Bücher sind bei Bombenangriffen
zerstört worden. Neue Bücher werden nicht
gedruckt. Seit 1940 hat er kein Honorar
mehr erhalten – er muss auf die Hilfe eines
reichen Freundes vertrauen.
Dazu kommt nach dem Krieg die Kritik, er
– „der große Herr Hesse“ – habe sich,
anders als Thomas Mann, Stefan Zweig und
Franz Werfel, mit dem Hitler-Regime arran-
giert. Denn während der Diktatur sind eine
halbe Million seiner Bücher in Deutschland
Hesses erfolgreichste Werke
Unterm Rad ist die weltweit bekannteste
deutsche Erzählung über das Scheitern
eines talentierten Schülers. Leistungsdruck
und eine unglückliche Liebe treiben einen
Jungen in den Suizid, während sein Freund
aus der Schule und damit aus der vorbe-
stimmten Karriere flieht. Das Buch gilt als
Hesses aktuellster Text.
In Siddharta erzählt Hesse die fiktive
Lebensgeschichte Buddhas. Ein junger
Mensch befreit sich aus familiärer Fremd-
bestimmung und geht seinen eigenen Weg.
Er lehnt eine Existenz als reicher Kaufmann
ab, um unter einfachsten Bedingungen zu
leben. Der Buddhismus-Boom der 90er-
Jahre brachte dem Buch neuen Erfolg.
Im Roman Der Steppenwolf zeigt
Hesse, wie sein alkoholkranker Held eine
Therapie in einem „Magischen Theater“
versucht. Er hat Erlebnisse wie auf einem
Drogentrip. Sein Ziel, das Lachen zu lernen,
erreicht er aber nicht. Hesses Dokument
einer persönlichen Krise wurde in den 60er-
Jahren zum Kultbuch der Hippies.
scheitern hier: unglücklich endender Leistungsdruck (psychischer) Stress, viel
Leistung bringen zu müssen“n den Suizid treiben ≈ der Grund dafür sein, dass
man sich selbst tötetvorbestimmt hier: von den Eltern
bestimmt oder gewünschtfliehen weglaufen befreien frei machender Kaufmann, Person, die im Einkauf/Kaufleute Verkauf arbeitetder H¡ld, -en hier: Hauptfigurder Drogentrip, -s Zustand, wenn man Drogen
genommen hat
bewegen hier: ≈ starke Emotionen verursa-chen
die Preisvergabe, -n von: einen Preis vergeben ≈ einen Preis geben
st¡chend ≈ intensiv, unangenehm
vor ein Rätsel st¡llen rätselhaft bleiben(das Rätsel, - hier: Sache, für die man keine
Erklärung findet)(rätselhaft so, dass man jemanden nicht
verstehen kann)
geb•rtig geboren
die R¡stauflage, -n Rest von gedruckten Exemplaren
der B¶mbenangriff, -e militärische Attacke aus der Luft,bei der Bomben geworfen werden
s“ch arrangieren m“t hier: etwas Unangenehmesakzeptieren
s“ch wehren hier: kämpfen gegen
der Fl•chtling, -e Person, die aus religiösen, politi-schen oder ethnischen Gründenaus ihrer Heimat weggegangen ist / weggehen musste
aufnehmen hier: bei sich wohnen lassendas/der Essay, -s engl. relativ kurzer Text über ein phi-
losophisches oder literarischesThema
[lles National“stische Er lehnt alles Nationalistische “st ihm fr¡md. ab.über „lles als oberste Prioritätausrufen hier: offiziell sagenbesch“mpfen böse Worte gegen jemanden
benutzenüberleben hier: weiterexistierendie Generation, -en hier: alle Menschen, die unge-
fähr gleich alt sind„nsprechen hier: ≈ erreichen
zurufen aus der Entfernung rufen;gemeint ist hier: als Motivationsagen
eigensinnig so, dass man nur das tut, wasman selbst will
t„pfer mutig, ohne zu klagenzweitklassig mit geringer Reputation„btun „ls hier: ≈ sagen, dass er/sie … ist
und deshalb nicht akzeptierenweiterh“n hier: immer nochbegeistert enthusiastischversch„ffen dafür sorgen, dass man etwas
bekommtdie Auflage, -n hier: Menge der gedruckten
Exemplare“nnewohnen als Charakteristisches zu etwas
gehörender Zauber Magie
>
Von seinen Büchern wie UntermRad, Siddharta und Der Step-penwolf wurden mehr als 100Millionen Exemplare verkauft.
Diesen Kasten können Sie hören:www.deutsch-perfekt.com
) Audio ) Lesen & HörenU
62-65_Hermann_Hesse_0812 04.07.12 10:41 Seite 63
64 perfektDEUTSCH 8/12
Hesse gibt Hoffnung, bietet Lebenshilfe.
Und ja, vielleicht schmückt er seine großen
Geschichten mit zu vielen Sprachgirlanden,
aber das macht ihn nicht klein. Der Litera-
turkritiker Tilman Krause kommt zu dem
Urteil: „Er ist anders groß als Kafka, Musil,
Thomas Mann – groß wie ein gütiger, wei-
ser Helfer, der seine Hilfe in Vers und Prosa
zu gießen versteht.“
Geplant hatte Hesse seinen Erfolg
nicht. Er selbst wollte nur ein „Bekennt-
nis“ veröffentlichen. Geschrieben hat
Hesse vor allem, um persönliche Proble-
me zu bewältigen.
Davon gab es viele. Hesse, am 2. Juli 1877
in der württembergischen Kleinstadt Calw
geboren, kämpft schon als Kind gegen die
streng religiösen Eltern, gegen die auto-
ritären Lehrer. Hesse ist ein sensibler Junge,
der an guten Tagen als sehr talentiert gelobt
wird und an schlechten in den Augen sei-
ner Mitmenschen nur ein „Lügner“ und
„Geisteskranker“ ist. Hesse läuft vor seinen
Lehrern immer wieder weg, droht den
Eltern mit Suizid. Die bringen ihn in die
Psychiatrie. Dort gefällt es ihm. Aber als er
wieder gesund scheint, verliebt sich der
gerade 15-Jährige in eine 22-jährige Schön-
heit. Das kann nicht gut gehen. Wieder
denkt er an Suizid und treibt nun seine
Mutter fast in den Wahnsinn. Erst die Aus-
bildung zum Mechaniker und später zum
Buchhändler in Tübingen (heute Baden-
Württemberg) und im schweizerischen
Basel macht Hesse „geistig gesund“, wie er
in einem Brief schreibt.
Herausgekommen aus
dem „engen Calw“ ge -
nießt er in Basel das
Leben, schreibt Geschich -
ten und nennt sich bald
freier Schriftsteller. Für
kur ze Zeit ist Hesse tat -
sächlich ein freier, fröhli-
cher Mensch. 1904 er -
scheint sein erster Roman
Peter Camenzind, die Geschichte eines jun-
gen Mannes, der frei leben möchte. Das
Buch wird ein großer Erfolg, macht Hesse
plötzlich berühmt und bringt ihm viel Geld.
Und was macht der damals 27-Jährige? Er
heiratet die Fotografin Maria Bernoulli, die
er kaum kennt, und zieht mit ihr in ein Dorf
am Bodensee. Dort führt er das Leben eines
Aussteigers und wird Vater von drei Kin-
dern. Nachts schreibt er seine frustrieren-
den Schulerlebnisse in der Erzählung
Unterm Rad auf (siehe Kasten Seite 63).
Hier könnte die Geschichte eines glück-
lichen Familienvaters enden. Aber Hesse ist
nicht glücklich. Er fühlt sich gefangen! Von
seiner depressiven Frau, von seinen Kin-
dern! Er will weg, ganz schnell. Muss er sich
als Schriftsteller nicht alle Freiheit nehmen?
Muss er die Welt nicht kennen, das große
Abenteuer erleben? Ja, das muss er! 1911
flüchtet Hesse nach Indien, wo seine Eltern
und Großeltern Missionare waren. Was er
sich wünscht? „Gesundsein“, schreibt
Hesse, „eine schöne, junge Geliebte bei mir
haben und über zehntausend Dollar verfü-
gen.“ Zurück aus Asien, berichtet er von
dem Weg in seine Lebenskrise: 1914 das
Scheitern seiner Ehe in Roßhalde, 1919 seine
Psychotherapie in Demian. Dieses Werk
eines zerbrochenen Menschen trifft den
Nerv der verwundeten Kriegsheimkehrer
und wird zum Massenerfolg.
Hesse trennt sich in dieser Zeit endgültig
von seiner Frau. Er bittet Freunde, sich um
seine Kinder zu kümmern. Er selbst sucht
die Einsamkeit. Der Schriftsteller zieht in
die Lebenshilfe, -n hier: psychologischeUnterstützung
die Sprachgirlande, -n ≈ Wortkombination, diekünstlich wirkt und nichtsKonkretes aussagt
kleinmachen hier: unwichtig machen,zweitklassig machen
gütig ≈ gut, herzlich
weise klug
…, der seine H“lfe “n ≈ …, der seine Hilfe in FormV¡rs zu gießen von Gedichten formulieren versteht. kann.
das Bek¡nntnis, -se hier: Erinnerungen
bewæltigen hier: zurechtkommen mit
str¡ng religiös so, dass man genau nachreligiösen Vorschriften lebt
sensibel mit viel Gefühl
der Geisteskranke, -n verrückte, psychischkranke Person
m“t Suizid drohen sagen, dass man sich selbsttöten wird
“n den Wahnsinn der Grund dafür sein, dasstreiben man psychisch krank wird
genießen Freude haben an
der Aussteiger, - Person, die nicht mehr inden gesellschaftlichenNormen leben will
gef„ngen hier: nicht frei
das Abenteuer, - gefährliches, nicht alltägli-ches Ereignis
fl•chten hier: weglaufen; wegfahren
verfügen über hier: haben, besitzen
scheitern hier: kaputtgehen
zerbr¶chen hier: ≈ psychisch krank
den N¡rv tr¡ffen etwas zum Thema machen,was zur Situation von …passt
verw¢ndet in einem Krieg verletzt
der Kriegsheim - Soldat, der aus dem Kriegkehrer, - nach Hause zurückkommt
der M„ssenerfolg, -e Produkt, das von sehr vie-len gekauft wird; Bestseller
Der Schreibtisch des Dichters
Bis heute steht er im Hermann-Hesse-Museum Montagnola
62-65_Hermann_Hesse_0812 04.07.12 10:42 Seite 64
65perfektDEUTSCH8/12
MUSEEN FEIERN HESSE ALS MALER
In der Sonderausstellung „Grenzen
überfliegen“ zeigen gleich drei Schwei-
zer Museen eine andere Seite von Her-
mann Hesse: die des Malers. Viele der
rund 160 Werke werden zum ersten Mal
öffentlich ausgestellt.
bis 12.8. Kunstmuseum Bern
31.8. - 21.10. Museum Hermann
Hesse Montagnola
31.8. - 21.10. Museo Cantonale
d’Arte Lugano
Unter dem Titel „Licht und Farbe – Her-
mann Hesse als Maler“ zeigt Hesses
Geburtsstadt Calw (Baden-Württem-
berg) 40 Aquarelle des Dichters, die er
in größter Lebensnot gemalt hat. Der
Kontrast zwischen Hesses Situation
und den farbigen, zarten, hellen Bildern
ist extrem.
bis 19.8. Hermann-Hesse-
Museum Calw
¢nter hier: mit
das Aquar¡ll, -e Bild, das mit Wasserfarbengemalt ist
zart hier: ≈ mit feinen Linien;↔ kräftig
die Schweiz, ins Tessin, wählt das Dorf
Montagnola hoch über dem Luganer See zu
seiner neuen Heimat. Idyllisch ist es dort.
Im Frühling riecht es nach Jasmin, an den
Wegen wachsen Zypressen. Auf Wanderun-
gen durch die dichten Wälder findet Hesse
Ruhe und sogar Muße zum Malen. Wer
heute Montagnola besucht, kann viele sei-
ner Aquarelle im Hermann-Hesse-Museum
sehen (siehe Kasten rechts).
In Montagnola findet Hesse zu mehr
innerer Ruhe. Er schreibt dort seinen Indi-
en-Roman Siddharta, der in den 70er-Jah-
ren ein Welterfolg wird. Aber auch im Tes-
sin verfolgen Hesse alte Geister. Seine Stim-
mung ist mal gut, mal schlecht, die zweite
Ehe mit der 20 Jahre jüngeren Ruth Wenger
hält nur drei Jahre. Die beiden verbringen
während dieser Zeit nur zwei Wochen unter
einem Dach. Manchmal hat Hesse einfach
nur „größte Todessehnsucht“. In seinem
Roman Der Steppenwolf schildert er seinen
Ekel vor einer Welt im Chaos.
Für sein letztes großes Werk, den 1943
erschienenen Zukunftsroman Das Glasper-
lenspiel, erhält Hesse offiziell den Nobel-
preis. Danach gilt er neben Thomas Mann
lange Zeit als wichtigster Autor deutscher
Literatur. Freut er sich denn gar kein biss -
chen darüber? Einem Freund schreibt er
trocken: „Schade, dass die äußeren Erfül-
lungen im Leben meistens erst dann kom-
men, wenn sie keinen Spaß mehr machen.“
In seinen späten Jahren leidet Hesse,
ohne es zu wissen, an Krebs. Seine Gefühls-
schwankungen sind berüchtigt – er kann
von einem Moment von
Zuständen höchster Lebens-
freude in tiefste De pression
wechseln oder wütend wer-
den. Seine da malige Frau
Ninon schreibt ihrer Schwe-
ster: „Hermann ist ein
Großverbraucher an mensch -
licher Kraft.“ Seine eigene
Kraft bringt ihn bis in den
Sommer 1962. In der Nacht
zum 9. August stirbt er. Seine
Frau findet ihn morgens im
Bett. „Er lag in seiner
gewöhnlichen Schlafstel-
lung“, schreibt Ninon Hesse,
„die Augen geschlossen,
friedlich, entspannt.“ <
Das Tessin in Farbe
Ab 1916 malt Hesse, besondersauf Ausflügen in der Schweiz
„Er ist ein Großverbraucher an menschlicher Kraft“
Der Schriftsteller mit Ninon, seiner dritten Frau
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die Muße freie Zeit und innere Ruhe füreigene Interessen
das Aquar¡ll, -e Bild, das mit Wasserfarbengemalt ist
verf¶lgen hier: immer wieder inErinnerung kommen
der Geist, -er hier: ≈ Dämon
die Todessehn- starker Wunsch, zu sterbensucht, ¿esch“ldern berichten
der Ekel sehr stark ablehnendes Gefühl
tr¶cken hier: ironisch
der Krebs hier: gefährliche Krankheit, beider sich Tumoren entwickeln
die Gefühlsschwan- schneller Wechsel der Launekung, -enber•chtigt sein die Reputation haben, beson-
ders schlimm zu sein
der Großverbrau - hier: Mensch, der etwas incher, - extrem großer Menge braucht
die Schlafstellung, Position des Körpers während -en des Schlafes
entsp„nnt hier: ruhig
62-65_Hermann_Hesse_0812 04.07.12 10:42 Seite 65
66
KULTURTIPPS
DIE SKORPION-FRAU
Ein Dozent der Universität Heidelberg stirbt. Aber warum? Und wie? War es wirklich ein Unfall?
Die Kölner Privatdetektivin Elisabeth Aumann fährt in die schöne Stadt am Neckar. Dort verfolgt
sie unter den Studenten die Spur einer mysteriösen Skorpion-Frau – bis es für Aumann selbst
gefährlich wird. Auf dem Heidelberger Schloss wird die Gefahr schließlich extrem. Hat die
Privatdetektivin zu viel riskiert? Der Krimi ist illustriert. Es gibt Übungen zum Text und
Informationen über Heidelberg. Außerdem ist eine Audio-CD dabei.
FAZIT: LEICHTER KRIMI AN EINEM TOLLEN ORT
Cornelsen Verlag, 9,95 Euro
KINO
THIS AIN’T CALIFORNIA
Unerreichbar: „Kalifornien war für uns genauso weit weg wie
die andere Seite des Mondes.“ In den 80er-Jahren holen sich
ein paar Jugendliche in der Deutschen Demokratischen
Republik Kalifornien nach Ostberlin. Sie fahren Skateboard,
um Spaß zu haben außerhalb des Leistungssports. So sind sie
plötzlich subversiv. Ein wunderbarer Dokumentarfilm über ein
Stück selbst gemachte Freiheit.
Filmstart: 16.8.
M I T T E L
BUCH MIT AUDIO-CDL E I C H T
DIE SKORPION-FRAU
der Doz¡nt, -en Lehrer an einer Universität
verf¶lgen hier: an jeden Ort nach-kommen
¢nter hier: bei
die Spur, -en hier: Ort, an dem einePerson war, die man sucht
mysteriös hier: ≈ so, dass man wenigdarüber weiß
das Fazit, -e/-s hier: Zusammenfassung
der Verlag, -e Firma, die Zeitungen,Zeitschriften oder Bücherherstellt
THIS AIN’T CALIFORNIA
¢nerreichbar unmöglich zu erreichen
der Leistungssport Sport mit dem Ziel, besteErgebnisse zu erreichen
subversiv hier: so, dass man eineRevolution machen will
MINETTI QUARTETT
bezaubern ≈ machen, dass man et -was/jemanden toll findet
das Streichquartett, -e vier Musiker, von denenjeder ein Streichinstru -ment, z. B. Cello, spielt
der Liebeskummer Traurigsein wegenunglücklicher Liebe
M¶ll ≈ Name für ein System vonTönen; ↔ Dur
(der Ton, ¿e Laut)
das T„schentuch, ¿er kleines, viereckiges StückStoff oder Papier
≤
KONZERT
DIE ÄRZTE
„Ist das noch Punkrock? / Wenn euer Lieblingslied in den Charts ist?“, fragen Die Ärzte
auf ihrem neuen Album. Haben die Punkrocker aus Berlin plötzlich Angst vor ihrem großen
Erfolg? Wenigstens an der
Musik hat sich nichts geän-
dert. Sie ist immer noch wie
vor 30 Jahren. Manche mei-
nen, die drei sollten langsam
erwachsen werden. Warum?
Jugendlicher ist doch kein
schlechter Be ruf!
10. - 12.8. Dresden17. - 19.8. Berlin25.8. Hamburg
perfektDEUTSCH 8/12
KONZERT
MINETTI QUARTETT
Seit drei Jahren bezaubert das österreichische Streichquartett Kritiker und Publikum in
ganz Europa: Vielleicht, weil es genau die Musik spielt, die perfekt zu den Musikern des
Quartetts passt. Nach einer Haydn-CD wird jetzt als Nächstes
Mendelssohn gespielt. Sein Liebeskummer in a-Moll ist wie gemacht
für diese vier romantischen Musiker. Taschentücher einpacken!
23.7. A-Zell am See25.7. A-Schwaz26. - 28.7. A-Matrei3.8. Staufen4.8. Eltville/Rhein5.8. Mettlach25.8. A-Grafenegg
66-67_Kulturtipps_0812 04.07.12 10:42 Seite 66
67perfektDEUTSCH8/12
FOTO
S: WILD
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2012; NELA
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M; 2012 CO
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FILMVER
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DAS LEXIKON DER ÜBERSCHÄTZTEN DINGE
Nehmen die Deutschen manche Dinge zu ernst? Ja, sagt Hans
von Trotha. Er hat daraus ein Lexikon gemacht. Mit viel Ironie
stellt der Autor und Publizist Phänomene wie Bonuspunkte,
Callcenter und Navigationssysteme vor. Zum Teil bringen die
Texte historische Informationen, und zum Teil sind auch
intelligente Sprachspiele dabei. Auf jeden Fall lernt der Leser
etwas über die deutsche Gesellschaft. Denn etwas Wahres ist
immer dran an den Definitionen der Wörter, die von A bis Z
geordnet sind. Das sprachliche Niveau ist nicht einfach.
FAZIT: INTELLIGENTER KANON KURIOSER PHÄNOMENE
Fischer Verlag, 8,99 Euro
BUCH
AUSSTELLUNG
MADE IN GERMANY ZWEI
Was verbindet die junge internationale Kunstszene Deutschlands?
Gibt es gemeinsame Themen? Einen ähnlichen Stil? Zum zweiten
Mal nach 2007 zeigt das Hannoveraner Sprengel Museum die
Werke der Künstler im Alter zwischen 25 und 45 Jahren. Dass
ihnen konkrete Gemeinsamkeiten fehlen, kann man auch positiv
sehen: Die Kunst nutzt ihre Freiheit.
bis 19.8. Hannover, Sprengel Museum, Kunstverein und Kestnergesellschaft
S C H W E R
AUSSTELLUNG
BILD-GEGEN-BILD
Seit dem Golfkrieg im Jahr 1990 fragen sich viele, wie frei Medien noch berichten können.
Damals hat das Militär fast alle Informationen aus dem Kriegsgebiet kontrolliert. Aber mit
Internet und Mobilfunk gibt es immer mehr Wege, Zensur zu umgehen, wie letztes Jahr im
Arabischen Frühling. Eine Ausstellung über den Krieg der Bilder mit Beiträgen internatio-
naler Künstler.
bis 16.9. München, Haus der Kunst
MADE IN GERMANY ZWEI
die K¢nstszene ≈ alle Personen, die imBereich Kunst arbeiten
das W¡rk, -e hier: Produkt eines Künstlers
n¢tzen ≈ benutzen
BILD-GEGEN-BILD
das Militär ≈ Armee
der Mobilfunk Telekommunikation mitHandy
umgehen hier: nicht in Kontakt kom-men müssen mit
der Beitrag, ¿e hier: Bild
WER’S GLAUBT WIRD SELIG
Wer’s glaubt, w“rd ≈ Das glaube ich selig! nicht!(selig hier: ≈ sehr glücklich, wie
bei Gott im Himmel)
der G„stwirt, -e Chef einer Gaststätte
big¶tt extrem religiös und so, dass man alles kritisiert, wassich nicht an religiöser Normorientiert
heiligsprechen durch eine feierliche Erklärung zum/zur Heiligen machen
(der/die Heilige, -n Person, die vor langer Zeitein sehr religiöses Lebengelebt hat und von Katho -liken besonders geliebt wird)
der W„llfahrer, - Person, die zu einem Ortreist, weil dort ein religiösesEreignis stattgefunden hat
DAS LEXIKON DER ÜBERSCHÄTZTEN DINGE
überschætzen glauben, dass etwas wichti-ger ist, als es in Wirklichkeitist
¡rnst nehmen hier: sich intensiv beschäfti-gen mit
der Bonuspunkt, -e hier: Symbol, das in einemRabattsystem gezählt wird
bieten hier: etwas Spezielles anbie-ten
]s “st ¡twas Wahres … sind wahr.dr„n „n ...das Niveau, -s franz. hier: Qualität der Sprach -
kenntnisse
das Fazit, -e/-s hier: Zusammenfassung
der Verlag, -e Firma, die Zeitungen,Zeitschriften oder Bücherherstellt
KINO
WER’S GLAUBT WIRD
SELIG
Ein bayerischer Skiort in der Krise. Seit fünf
Jahren kein Schnee mehr. Ist die Änderung
des Klimas der Grund? Oder hat der liebe
Gott andere Sorgen? Gastwirt Georg hat eine
Idee: Seine Schwiegermutter, die sehr bigott war, ist vor Kurzem gestorben. Nun soll sie
heiliggesprochen werden. Wallfahrer statt Skifahrer – wichtig ist nur, dass Touristen kom-
men! Marcus H. Rosenmüllers neue Komödie über das Thema Glauben.
Filmstart: 16.8.
66-67_Kulturtipps_0812 04.07.12 10:42 Seite 67
68 perfektDEUTSCH 8/12
geliebt werden. Das ist ihnen aber egal – sie
haben ja schließlich recht.
Ein deutsches Ehepaar hatte sich in seinem
Hotel das Muster der fünften und der neunten
Wurstscheibe auf dem Frühstücksbuffet
gemerkt. Als es am nächsten Tag sah, dass
diese Scheiben immer noch dalagen, hat es
sich beim Reiseveranstalter beschwert. Ich
kann mir gut vorstellen, dass dies der Höhe-
punkt des Urlaubs war.
Deutsche Touristen beschweren sich auch
darüber, dass Pflanzen im Hotel zu wenig Blät-
ter haben, dass der Rote Platz kleiner ist, als er
im Fernsehen wirkt, und dass die längs
gestreiften Handtücher im Hotelzimmer quer
hängen. Zu Hause klagen sie dann über die
„Servicewüste Deutschland“. Das Hassobjekt
Nummer eins ist die Bahn, weil nur 95 Pro-
zent der Züge pünktlich fahren, aber jeder
glaubt, dass sein Zug zu den restlichen fünf
Prozent gehört. Die Deut-
schen lieben Fahrpläne.
Auch bereiten sie sich
gründlich aufs Meckern vor.
So stand bei unseren ameri-
kanischen Freunden neulich ein Nachbar mit
einem Blatt Papier vor der Tür. Seine Mund-
winkel zeigten nach unten. In einer Excel-
Tabelle hatte er dokumentiert, wann die Amis
laut Musik gehört hatten. Samstag, 7. Juli, von
19.22 Uhr bis 1.34 Uhr, Dienstag, 17. Juli,
22.44 Uhr bis 23.55 Uhr und so weiter. Ich
weiß nicht, was Sie gerade denken, aber ich
war sehr beeindruckt!
Meckern ist die Voraussetzung für das
deutsche Wirtschaftswachstum. Nicht „Beten
und Arbeiten“ – ihr Lebensmotto ist
„Meckern und Arbeiten“. Das Leit-, Pardon,
Leidmotiv des Handelns. Arbeitnehmer
beschweren sich über die vielen Feiertage,
weil dieselbe Arbeit in weniger Zeit erledigt
Das Le -
ben in
Deutschland
ist hart. Wenigstens, wenn
man den Deutschen zuhört. Denn sie
beschweren sich dauernd. Über die Nachbarn,
den Fußpilz und den Fluglärm. Über Dreck auf
den Straßen, zu hohe Kriminalität und zu nied-
rige Gehälter. Am liebsten schreiben sie Leser-
briefe an Zeitungen und füllen in Kaufhäusern
Beschwerdeformulare aus.
Am schlimmsten ist es für die Deutschen
im Frühling. Während sich Menschen in ande-
ren Ländern verlieben und über die Sonne
freuen, leiden die Deutschen unter einer rät-
selhaften Krankheit namens „Frühjahrsmüdig-
keit“. Das gibt es wirklich – Krankheiten,
unter denen nur Menschen in einer Nation lei-
den. Außerdem kriegen 99 Prozent aller Deut-
schen Heuschnupfen.
So laufen sie müde durch die sonnigen
Straßen, schniefen in ihre Papiertaschentücher
(der Deutsche hat immer Papiertaschentücher
dabei und benutzt jedes einzelne mehrfach)
und klagen darüber, dass es
entweder zu kalt oder zu
heiß ist für die Jahreszeit.
Beim Wetter bericht im Fern-
sehen haben die Pollenvor-
hersagen die höchsten Einschaltquoten. Meis -
tens wird davor Werbung für Medikamente
gegen Heuschnupfenmittel gezeigt. Da ver-
steht man sofort, warum der deutsche Begriff
„Angst“ in vielen Sprachen nicht übersetzt
wird: the German angst.
Wenn man einen Deutschen fragt, wie es
ihm geht, dann antwortet er nicht mit „gut“.
Er sagt: „Ich kann nicht klagen.“ Nicht nur bei
Autos, auch beim Meckern sind die Deutschen
Exportweltmeister. Als Touristen haben sie
immer einen Reiseführer dabei. Die Aussagen
ihres lokalen Reisebegleiters vergleichen sie
mit dem, was im Buch steht, und korrigieren
ihn enthusiastisch. Man kann nicht behaup-
ten, dass die Deutschen dafür im Ausland
werden muss. Nur auf Deutsch gibt es den
Ausdruck „Freizeitstress“.
Bei den Arbeitgebern ist es nicht anders.
Sie freuen sich nicht über hohe Gewinne, son-
dern sehen „keinen Grund zur Euphorie“. Vor
Kurzem warnte ein Firmenchef seine Mitar-
beiter davor, sich zu entspannen. Er hatte gera-
de im Jahr der Wirtschaftskrise das beste
Ergebnis aller Zeiten verkündet. Deutschland
ist eines der reichsten Länder der Welt. Und
trotzdem: Das Leben zwischen Alpen und
Nordsee ist hart. <
KOLUMNE
S C H W E R
ILLUSTR
ATION
: BER
NH
AR
D FÖ
RTH
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der Fußpilz, -e ≈ Hautkrankheit am Fußrätselhaft so, dass man etwas/jemanden
nicht verstehen kannder Heuschnupfen, - Allergie, die z. B. von Blütenstaub
verursacht wird(der Blütenstaub extrem kleine Teilchen, die die
Blüte einer Pflanze produziert)schniefen Luft hörbar durch die Nase ziehendie P¶llenvorhersage, Aussage, welche Pflanzenpollen in-n den nächsten Tagen in der Luft
sein werden(der P¶llen, - extrem kleines Teilchen, das die
Blüte einer Pflanze produziert)der Begr“ff, -e Wortm¡ckern hier: sagen, dass man
unzufrieden istder Reiseführer, - hier: Buch mit Informationen über
ein Land, eine Region oder eineStadt und die Sehenswürdigkeitendort
lokal hier: am Urlaubsort lebendder Reisebegleiter, - hier: Person, die Touristen
Sehenswürdigkeiten zeigtdas M¢ster, - hier: Kombination von Formen
und Farbendie W¢rstscheibe, -n dünnes, flaches Stück Wurstlængs gestreift hier: mit langen, schmalen Linien
über die ganze Länge desHandtuchs
quer gemeint ist hier: in falscherRichtung
die Servicewüste, -n Land, in dem es keineServiceangebote gibt
gr•ndlich genaudie [mis Pl. kurz für: Amerikanerbeeindruckt hier: ≈ interessant, aber auch so,
dass man fast ein bisschen Angstbekommt
das Leitmotiv, -e Motiv, an dem sich alle orientie-ren
Pardon franz. hier: Entschuldigungdas Leidmotiv, -e Grund, warum jemand leidetverk•nden öffentlich sagen
„Nur auf Deutsch gibt es den Ausdruck
‚Freizeitstress’.“
ALIA BEGISHEVA ÜBER
WACHSTUM DURCHSCHLECHTE LAUNE
Warum es der deutschen Wirtschaft sogar in der Krise gut geht? Unsere
Autorin hat eine Erklärung dafür gefunden: Die Deutschen beschweren sich
so oft wie kein anderes Volk.
68_Kolumne_0812.qxd 04.07.12 10:43 Seite 68
perfektDEUTSCH8/12
NÄCHSTEN MONAT IN
SALAT MIT ZUCKER
Welche Erfahrungen der italienische Co -
me dy autor Angelo Colagrossi bei seinem
Start in Deutschland machte, und warum
seine Mimik dabei ein Problem war
DIE BESTEN
Mit ihrer originellen Geschäftsidee haben
drei Schüler aus Nordrhein-Westfalen
einen wichtigen Preis gewonnen – wie
geht es mit ihrer Schülerfirma nun weiter?
perfektDEUTSCH
IN DEN NÄCHSTEN MONATEN
WIEN
Stadt der Kultur
DEUTSCHES BROT
Was macht es so speziell?
FRANKFURT
Babylon am Main
DIE GLÜCKSVÖGEL KOMMEN
Es ist eines der größten Naturspek -
takel Deutschlands: Bis zu 70 000
Kraniche landen jeden Herbst im
Nationalpark Vorpommersche
Boddenlandschaft. Naturfreunde
aus ganz Europa reisen dann an
die Ostsee, um beim Deutschland-
Stopp der eleganten Vögel dabei
zu sein.
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DIE FAMILIE HINTER BMW
Der Name ist legendär: Quandt.
Rund 20 Milliarden Euro ist der
Besitz der Familie wert, die auch
hinter dem Autohersteller BMW
steht. Über die Dynastie wird aber
kaum noch wegen ihres großen
Erfolgs geredet – sondern vor allem
wegen ihrer Vergangenheit.
GRAMMATIK-SPEZIAL
Wie gut kennen Sie die Regeln der
deutschen Grammatik? Wir laden
Sie zu einem großen Grammatik-
Spezial ein – mit den wichtigsten
Tipps der Sprachexperten von
Deutsch perfekt. Alles nach dem
Motto: Grammatik üben und Spaß
haben!
DAS SEPTEMBER-HEFT GIBT ES AB 29. AUGUST
69_Vorschau_0812 04.07.12 10:44 Seite 77
70 8/12
UND WAS SAGEN SIE?Schreiben Sie uns an redaktion@deutsch-perfekt.com.Leser-Kommentare, Meinungen, Lob und Kritik aufwww.deutsch-perfekt.com ) Kontakt ) Leserbriefe
SCHLUSSWORTE
„Meine beiden Kinder dachten früher,
die Milch kommt vom Roomservice
und nicht von der Kuh.“Olivier Harnisch, Hotelmanager, über das Leben mit Familieim Hotel
„Ich mag Stadien am liebstenmenschenleer.“Volkwin Marg, Architekt, über einen möglichen Besuch von Fußballspielen in von ihm geplanten Stadien
„Wir hätten Probleme mit spontaner Vegetation, hieß es.“Wladimir Kaminer, Schriftsteller, über schlechte Erfahrungen als Besitzer eines Naturgartensin einer Schrebergartenanlage
„Ich kann aus eigener Erfahrung sagen:
Frauen können auch ein bisschen was.“Angela Merkel, Bundeskanzlerin, zu Frauenquoten in Management-Positionen
s“ch verb¢nden fühlen hier: sehr gerne mögen
m¡nschenleer ohne Menschen
]s hieß … Man sagte …
der Naturgarten, ¿n ≈ Garten, in dem mandie Pflanzen wild wach-sen lässt; ↔ sehrgepflegter Garten
die Schrebergarten- größeres Gebiet einesanlage, -n Vereins, das viele kleine
Gärten hat: Personen ausdem Verein könneneinen Garten mieten.
der W¡ltraumbahnhof, ¿e Startplatz, von dem manins Universum reist
der Außerirdische, -n ≈ Organismus oder Figur,die nicht von unseremPlaneten ist
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perfektDEUTSCH
„Einen Weltraumbahnhof wollen wir nicht.
Nicht, dass noch die Außerirdischen kommen.“Bärbel Appiarius, Bäuerin, über den Plan einer Firma, vom Flughafen in Nordholz (Niedersachsen) aus Weltraumflüge anzubieten
„Ich habe michdiesem Land immerverbunden gefühlt.“Jean-Marc Ayrault, französischer Regierungschef und frühererDeutschlehrer, über Deutschland
70_Schlussworte_0812 04.07.12 10:45 Seite 70
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Max Prosa im Interview
Der jungePoet, dersingt
Kühle Tipps für den Sommer Seite 6
Seite 4
01_Titel_DP_Deins_0812 27.06.12 11:11 Seite 1
BLITZLICHT
Ein Gangster-Rapper als Bürgermeister von Berlin? Musiker Bu shi-
do träumt davon, dass dieses Szenario wahr wird. Im Interview
mit der Bild-Zeitung hat der 33-Jährige gesagt, dass er den Job
des Hauptstadt-Bürgermeisters haben will. Die Deutschen sind
sich aber nicht ganz sicher, ob er es ernst meint.
Bushido orientiert sich mit seinen deutschen Texten am
amerikanischen Gangster-Rap. Manche kritisieren, dass seine
Musik negativ gegenüber Frauen und Homosexuellen ist. Bu -
shido sagt heute aber, dass diese Zeit vorbei ist. Der in Bonn
(Nordrhein-Westfalen) geborene Deutsch-Tunesier sagt, dass
er an gute Chancen für sich in der Berliner Politik glaubt. Und
er verspricht, dass er viel für Ausländer in Deutschland tun
will. Auf seine Politikerkarriere
muss Bushido aber noch ein biss-
chen warten. Die nächs ten Berliner Wahlen sind
im Jahr 2016. Jetzt hat er erst einmal mehr über den politischen All-
tag gelernt – bei einem Praktikum im deutschen Parlament.
Als einem Surfer in Hawaii der Wind
zum Surfen fehlt, kommt ihm eine
Idee: Er stellt sich im Wasser mit
einem Paddel auf sein Surfbrett und
paddelt einfach los. So wurde das
Stehpaddeln geboren. Der Trend-
sport, der unter dem englischen
Namen Stand-up-Paddling (SUP) und
SUP-Boarden bis jetzt speziell in
Hawaii und in den USA bekannt ist,
wird in Deutschland, Österreich und
der Schweiz immer populärer. Diesen
Sommer kann man an vielen Seen und Flüs-
sen SUP-Boards und Paddel leihen. SUP-
Sportler paddeln zum Beispiel gerne in den
Alpen. Denn dort können sie das Bergpano -
rama besonders gut sehen. SUP-Fans mei-
nen, dass der Sport nicht schwer ist und von
Anfang an viel Spaß macht.
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der B•rgermeister, - Chef von einem Ort
wahrhier: wirklich
¡s ¡rnst meinen hier: wirklich tun wol-
len, was man sagt
die Wahl, -en hier: das Wählen von
Politikern für das Par-
lament einer Kommune
das P„ddel, - ≈ langes Holzteil mit einem breiten Ende
das Surfbrett, -er Sportgerät: Darauf stellt man sich zum Surfen.
lospaddeln beginnen, zu paddeln(p„ddeln mit einem Paddel ein Schiff durchs Wasser fahren)
einfach hier: ≈ spontan
So w¢rde das Stehpaddeln ≈ So hat es plötzlich den neuen Sport Stehpaddeln gegeben.geboren.¢nter hier: mit
der Sp¶rtler, - Person: Sie macht viel Sport.
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das Bl“tzlicht, -er helles Licht: Man braucht es zum Fotografieren im Dunkeln.
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DEIN WORT
Die Idee hat ganz praktische Gründe: Sandra Zillgens aus derNähe von München isst gerne Schokolade, wenn sie mit Freun-den telefoniert. Dann werden ihre Finger klebrig. Aber Sandra willnicht aufstehen, um sich die Hände zu waschen. Also muss dieSchokolade an einen Stiel. Sandra recherchiert, probiert Rezepte ausund macht nach mehreren Wochen ihren ersten eigenen Schokoladen-Lollipop.So erzählt sie der Süddeutschen Zeitung von ihrer Geschäftsidee.Zusammen mit ihrer Schwester Tatiana verkauft Sandra über das Inter-net Schokoladen-Lollipops. Am Anfang sollten die Lollis nur Geschenkefür Freunde sein. Aber sie sind schnell populär geworden.Und so wird daraus ein Geschäft, mit dem die Schwesternjetzt neben ihren Hauptjobs Geld verdienen. Die Schokoladeam Stiel gibt es in verschiedenen Formen: Tiere, Flugzeuge,Münder, Roboter, Piraten, Schiffe und viele andere. Sandraund Tatiana sagen, dass ihnen das Geld nicht so wichtig ist.Sie wollen Menschen mit Schokolade glücklich machen.
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der/die Atze (Nomen)
Freunde und Bekannte hat man viele. Vor allem
auf sozialen Internetplattformen wie zum Beispiel
Facebook. Ein Freund aber, mit dem man alles
machen und dem man alles erzählen kann, ist der
beste Freund oder Kumpel. Oder auch der Atze:
Hey Atze, wie geht’s? Oder: Ich fahre heute mit
meinen Atzen in den Urlaub. Das Wort Atze kommt
aus dem Altberlinerischen und bedeutet eigentlich
„großer Bruder“. Populär wurde das Wort auch
durch die deutsche Zwei-Mann-Band Die Atzen.
der Gr¢nd, ¿e hier: ≈ Motiv: Deshalb hat jemand eine Idee.klebrig hier: ≈ voll mit einer süßen Masseder Stiel, -e ≈ dünnes Holzstückrecherchieren genaue Informationen suchenausprobieren etwas Neues versuchenmehrere (-r/-s) mehr als zweidie Geschæftsidee, -n Idee: Welches Produkt stellt man her, undwie kann man es verkaufen?das Geschæft, -e hier: wirtschaftliche Aktivität
Madsen rocken den
Sommer – und den Herbst
Schokolade– noch süßer
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In den letzten Jahren hat sie nur auf wenigen großen
Musikfestivals in Deutschland gefehlt: die Indie-Rock-
Band Madsen. Auch diesen Sommer spielt sie auf den
Festivals, und ab 17. August kann man ihr neues und
fünftes Album Wo es beginnt kaufen. Drei der fünf Musi-
ker aus dem Wendland (Niedersachsen) sind Brüder. Ihr
Familienname Madsen ist deshalb auch der Bandname.
Seit Jahren machen Madsen Musik mit Elementen
aus Rock, Punk und Pop und deutschen Texten.
„Baut wieder auf, was euch aufbaut“, singen sie zum
Beispiel in einem der neuen Songs. Die Band engagiert
sich gegen Rechtsradikalismus. Wer sie diesen Som-
mer auf einem Festival verpasst hat, kann sie im Herbst
in Deutschland und Österreich auf Tour sehen.
wieder aufbauen hier: kaputte Dinge wieder neu machen; etwas Neues machen
aufbauen hier: Energie geben
s“ch engagieren gegen ≈ (mit Aktionen) intensiv arbeiten gegen
der R¡chtsradikalismus extrem nationalistische Ideologie
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Er ist erst 22 Jahre alt – aber für einen jungen deutschen Sän-
ger ist Max Prosa so etwas wie ein Poet der alten Schule.
Seine Texte sind poetisch, und er singt sie auf sehr individu-
elle Art. Zu seinem Gesang spielt er oft Akustikgitarre und Mund-
harmonika. Der Sänger trägt weiße Hemden, weite Mäntel und
manchmal alte Cordmützen, unter denen lange Locken zu sehen
sind.
Sein erstes Album wird seit Januar verkauft. Es heißt Die Phantasie
wird siegen. Das Wort „Fantasie“ schreibt er mit „Ph“ – wie früher.
Nicht nur deshalb ist er untypisch für einen Sänger unserer Zeit. Er
war nie in einer Castingshow. Erfolg hat er trotzdem. Für seine Kon-
zerte gibt es oft keine Eintrittskarten mehr, und mit seinem Album
hat er Platz 20 der deutschen Album-Charts erreicht.
Wann hast du dich entschieden, Musiker zu werden?
In der Zeit, als ich studiert habe. Bis dahin war Musik
nur ein Hobby. Ich habe zwar schon mit sechs Jahren
Gitarre spielen gelernt, aber als Kind habe ich nicht sehr
fleißig gespielt. Das hat erst begonnen, als ich angefan-
gen habe, Songs zu schreiben. Beim Studium habe ich
gemerkt, dass mir Musik als Hobby nicht mehr genug ist.
Musik und Text, das ist eine Lebensaufgabe. Der muss
man sich komplett widmen, sonst kann man nie etwas
Innovatives und Neues schaffen.
Deine Eltern hatten ganz andere Pläne für dich. Was
solltest du eigentlich werden?
Sie wollten, dass ich Professor oder so etwas werde.
Meine Eltern sind sehr ehrgeizig. Darum habe ich schon
mit 17 Jahren Abitur gemacht und gleich angefangen,
Physik zu studieren. Damit hätte ich einen guten Beruf
bekommen. Aber ich habe mit dem Studium aufgehört
und lieber Musik gemacht. Meine Eltern haben sich Sor-
gen gemacht, weil sie das Bild vom armen Künstler vor
Augen hatten, der sich von Monat zu Monat durchschla-
gen muss.
Am Anfang hast du wirklich wie ein armer Musiker
gelebt. Wie war das?
Die erste Zeit war ziemlich verrückt. Ich bin von zu Hause
ausgezogen und habe mit zwei anderen Künstlern
zusammengewohnt. Wir hatten wenig Geld und haben
nur Bratkartoffeln gegessen. Abends sind wir oft in Cafés
gegangen, wo kleine Konzerte waren. Dort habe ich
Musiker für meine erste Band kennengelernt. Nach zwei
Jahren habe ich mein Management gefunden und bald
einen Plattenvertrag unterschrieben.
DerPoet
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Pausen machen und nachdenken. Ich
schreibe in Notizbücher oder an der
Schreibmaschine.
Viel Zeit zum Schreiben hat der 22-Jährige nicht
mehr. Er ist oft auf Tour und auch schon wieder
im Studio, um das nächste Album zu produzie-
ren. Das Thema seiner neuen Lieder ist Verände-
rung, erzählt er: Wie ändern sich Menschen und
das Leben? Damit hat er im letzten Jahr selbst
Erfahrungen gemacht.
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: TINO
SIELAN
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Seine Eltern wollten, dass er Professor wird.Aber jetzt ist seine Musik im Radio zu hören –denn der junge Berliner Max Prosa ist plötz-lich als Sänger sehr bekannt geworden. KATJAHANKE hat mit ihm über seinen persönlichenWeg und seine poetischen Texte gesprochen.
Max Prosa heißt eigentlich Max Podeschwig. Aber seinen wirklichen
Namen kann sich niemand merken, meint er. Deshalb hat er sich den
Namen Prosa gegeben. Das passt zu seiner Leidenschaft fürs Texten.
Seine Lieder kann man auch wie Gedichte nur sprechen – ohne den
Folkrock der Band. Das tut Max oft in einer Form von Sprechgesang.
Seine Stimme ist tief und viel reifer, als er aussieht.
In seiner ersten Single Flügel singt er: „Wo wir dumm rumstehen, in
schweren Stiefeln der Realität, nimm mich mit irgendwohin, ich muss
auch nicht zurück.“ Wünsche und die Sehnsucht nach Menschen,
Emotionen und Orten sind wichtige Themen für den Berliner.
Woher kommt deine Liebe zur Sprache?
Die war schon immer da. Ich habe schon als Kind viel gele-
sen und auch kurze Erzählungen geschrieben, zum Bei-
spiel über eine Schatzsuche in Afrika. Später sind Gedich-
te dazugekommen.
Hast du mal darüber nachgedacht, nicht Deutsch, son-
dern Englisch zu singen?
Am Anfang habe ich engli-
sche Texte geschrieben, weil
man sich gut dahinter ver-
stecken kann. Aber ich habe
dann schnell Deutsch
gewählt, weil ich die Details
der Sprache genau verstehe.
Auf Deutsch weiß ich bei
jedem Wort, was für ein
Gefühl mitschwingt. Ich
spreche sehr gut Englisch.
Trotzdem würde ich das auf
Englisch nicht fühlen.
Wie und wo schreibst du
deine Texte?
Ich schreibe immer zu
Hause. Unterwegs kann ich
das nicht gut, weil es dann
zu viele neue Eindrücke
gibt. Ich brauche Ruhe zum
Schreiben, muss dann auch
Sie machen wieder Lieder
Es gibt plötzlich viele junge Sänger, die
Deutsch singen und mit nachdenklichen
Songs Karriere machen: Tim Bendzko
(siehe deins! 11/2011), Tiemo Hauer,
Philipp Poisel und Max Prosa. Sie schrei-
ben ihre eigenen Texte und die Musik und
singen selbst. Oft begleitet nur eine
Akustikgitarre den Sänger. Dann sagt
man zum Sänger Liedermacher. Lange
Zeit war dieses Genre bei jungen Sängern
nicht populär. Das hat sich jetzt aber
geändert.
der Sænger, - Person: Sie singt vorPublikum.
nachdenklich hier: so, dass man wegeneiner Sache intensiv den-ken muss
begleiten hier: auf einem Musikin- strument zu Gesang spielen
(der Ges„ng, ¿e von: singen)
der Sænger, - Person: Sie singt vor Publikum.der Poet der „lten Schule hier: Musiker: ≈ Er macht Musik wie früher.die [rt hier: Weg, Methode, Technikder Ges„ng, ¿e von: singendie M¢ndharmonika, Musikinstrument aus Metall oder Plastik-s/-endie C¶rdmütze, -n ≈ Ding aus weichem Material: Man trägt es auf
dem Kopf.(der Cord spezieller, sehr stabiler Stoff)die L¶cke, -n ≈ ein paar Haare in runder Formsiegen gewinnender Erf¶lg, -e positives Resultat; hier: Karriereentschieden Part. II von: entscheiden = hier: wählen, was
man machts“ch w“dmen hier: intensiv arbeiten fürsch„ffen ≈ eine schwere Aufgabe gut machenehrgeizig hier: so, dass man möchte, dass jemand in der
Schule gut ist und viel lerntdas Abitur Prüfung am Ende vom Gymnasiumhætte … bek¶mmen Konj. II der Vergangenheit von: bekommendas B“ld v¶n ... ≈ immer denken, wie es als ... sein wird vor Augen habender K•nstler, - hier: Musikers“ch d¢rchschlagen hier: mit großen Problemen genug Geld für sein
Leben verdienender Pl„ttenvertrag, ¿e Vertrag für die Produktion eines Albumsdie Leidenschaft, -en hier: ≈ geliebte Arbeitdas Ged“cht, -e Poesiedie St“mme, -n hier: Laute: Man macht sie, wenn man spricht
oder singt.(der Laut, -e Einen Laut kann man hören.)reif hier: ≈ erwachsender Flügel, - einer von zwei Körperteilen: Damit fliegen Vögel.d¢mm r¢mstehen an einem Platz stehen und nicht wissen,
was man tun sollder Stiefel, - Schuh: Er geht bis zur Mitte des Beins.“rgendwoh“n ≈ an einen Ort: Man kennt ihn nicht genau.die Sehnsucht starker Wunschdas Thema, Themen hier: Inhalt von einem Lieddie Sch„tzsuche, -n ≈ Suche nach einer Menge spezieller Dingenachdenken ≈ intensiv denkens“ch verst¡cken hier: seine wirkliche Person und Emotion nicht
zeigendas Gefühl, -e Emotionm“tschwingen hier: zu fühlen seinunterwegs hier: draußender Eindruck, ¿e hier: Bild, Emotion, Effektdie Verænderung, -en ≈ Änderung
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Die Texte „Der Baggersee“ und „Das Badeschiff“ kannst duhören: www.deutsch-perfekt.com ) Audio ) Lesen & HörenU
Deutschland gehtDer Sommer kann heiß werden. Deshalb ist es wichtig,
zu wissen, wo man sich am besten abkühlen kann.
FELIX FORBERG gibt euch fünf kühle Tipps.
Unkompliziert
Der BaggerseeAls Abkühlungsmöglichkeit hat er Tradition: der
Baggersee. Baggerseen findet man fast in jeder
Region Deutschlands. Aber was ist eigentlich ein
Baggersee? Diese Seen waren irgendwann einmal
Löcher. Entstanden sind sie beim Abbau von Sand
oder anderem Gestein. Später wurden diese Lö-
cher dann mit Wasser gefüllt. Baggerseen sind also
vom Menschen gemachte Seen. Das ist aber mei-
stens nicht mehr zu sehen. Wie in einem norma-
len See gibt es auch in einem Baggersee viele
Fische und Pflanzen – und auch abkühlen kann
man sich in einem Baggersee genauso gut wie in
einem normalen See.
Originell
Das BadeschiffEine fast schon exotische Alternative zum Baggersee und zum normalen
Schwimmbad ist das Badeschiff. Leider gibt es in Deutschland zurzeit nur ein
richtiges Badeschiff – in Berlin. Das Badeschiff ist ein Becken voll mit Wasser
und schwimmt auf der Spree. Das Wasser in dem Becken steht ungefähr so
hoch wie in der Spree. Das Becken ist einer der besten Orte in Berlin für einen
heißen Sommertag. Im Winter bekommt das Badeschiff ein Dach – dann kön-
nen sich die Gäste dort auch nach einem Saunabesuch abkühlen.
Alpin
Der BergseeAbkühlung in alpiner Atmosphäre – die gibt es in einem Bergsee in den Alpen.
Man muss manchmal zwar lange und komplizierte Wege gehen, um einen Berg-
see zu erreichen. Aber als Ausflugsziel sind die alpinen Seen ideal, denn das Ziel
ist gleichzeitig die Belohnung. Ein Bergsee ist eine wunderbare Erfrischung im
Sommer. Man kann in aller Ruhe baden und die Natur genießen. Aber Achtung:
Viele Bergseen sind keine offiziellen Freibäder. Deshalb muss man beim
Schwimmen besonders vorsichtig sein.
die [bkühlungs- ≈ Methode: So kann man sich abkühlen.möglichkeit, -en“rgendw„nn ≈ zu einer Zeit: Man weiß nicht genau, wann.
das L¶ch, ¿er tiefe, leere Stelle
entst„nden Part. II von: entstehen = hier: gemacht werden
der [bbau von: abbauen = aus dem Boden holen(der Boden, ¿ Ort: Darauf geht und steht man.)
der S„nd gelbbraune, trockene Substanz (z.B. am Strandoder in der Sahara)
das Gestein, -e Mineral; spezieller Stein(der Stein, -e sehr harte Substanz, z.B. Granit, Quarzit ...)
f•llen voll machen
das B¡cken, - ≈ tiefes Ding: Darin ist Wasser.
das Ausflugsziel, -e Ort, Stadt: Dort will manbei einem Ausflug an-kommen.
die Belohnung, -en hier: ≈ Dank für schwereArbeit
die Erfr“schung, -en von: erfrischen = wiederkühl und frisch machen
“n „ller Ruhe für sich alleine, ohne Störung
genießen ≈ sich freuen über
das Freibad, ¿er Schwimmbad: Die Poolssind draußen.
s“ch „bkühlen ≈ machen, dass die eigene Körper-temperatur niedriger wird
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die W„nd, ¿e hier: ≈ Außenseite voneinem Haus (z.B. Fas-sade)
kr„tzen hier: mit einem scharfenDing Bilder oder Buchsta-ben in etwas machen
sprayen engl. mit einem Spray Farbeoder Bilder auf etwasmachen
erw“schen hier: jemanden finden,der Verbotenes tut
die Strafe, -n ≈ Sanktion, weil manetwas Böses gemacht hat
¢nter hier: beidie Schablone, -n Form, Modelldie K¢nstgalerie, -n Galerie: Sie zeigt ästhe-
tische Dinge, z.B. Bilderoder Skulpturen
die Berliner Mauer Teil von der früherenGrenze zwischen Ost- und Westdeutschland
der K•nstler, - Person: Sie macht Bilderoder Graffiti.
bemalen hier: ≈ ein Bild oder Graffiti machen auf
CARTOON
■ Heute sieht man sie in jeder Stadt auf
der ganzen Welt. Aber Graffiti hat es schon
bei den alten Ägyptern gegeben. Auch sie
haben schon private Nachrichten auf
Wände geschrieben oder gekratzt – die frü-
heste Form des heutigen Graffiti.
■ Für manche Menschen ist Graffiti Kunst.
Für andere Vandalismus. Und die Resultate
müssen weggemacht werden. Die Deutsche Bahn gibt pro Jahr
circa 50 Millionen Euro für die Graffitireinigung aus.
■ Wer beim Sprayen erwischt wird, bekommt eine Strafe. Nur auf
legalen Graffitiwänden dürfen die Sprayer aktiv werden.
■ Die Sprayer sind anonym. Aber trotzdem gibt es Stars unter ih-
nen. Sie werden mit einem speziellen Stil oder einem Pseu -
donym bekannt. So wie der Brite Banksy, der mit Schablonen ar-
beitet. Über ihn gibt es Filme, Kunstgalerien zeigen und ver-
kaufen seine Arbeiten.
■ Das wahrscheinlich größte Graffitio der Welt wurde fast ganz
kaputt gemacht: die Berliner Mauer. Ein 1316 Meter langes, ori-
ginales Stück der Mauer steht noch im Berliner Stadtteil Fried-
richshain. 118 Künstler haben die Mauer bemalt, die jetzt als East
Side Gallery bekannt ist.
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ELLEN: D
EUTSCH
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, EAST SID
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LLERY
Spaßig
Das ErlebnisbadDer Name sagt alles: Die Besucher eines
Erlebnisbads können besonders viel er-
leben. Dort gehen sie nicht nur hin, um
sich abzukühlen oder um zu schwim-
men – besonders wichtig ist der Spaß.
Eigentlich ist das Erlebnisbad nicht nur
ein Bad. Meistens ist es eine ganze Ba-
delandschaft mit einem Schwimmbad,
einem Freibad, einem Wellenbad,
einem Whirlpool, einer Wasserrutsche
und vielem, vielem mehr. Eines mit
Strand gibt es in Brandenburg: In dem
Erlebnisbad Tropical Islands hat eine
Firma früher moderne Zeppeline gebaut.
Für seine Besucher ist das gigantische
Bad heute ein kleines Stück Karibik.
das Erlebnisbad, Schwimmbad mit vielen Angebo-¿er ten rund um Schwimmen und
Wellness(das Erlebnis, -se hier: ≈ schöne Erfahrung)erleben hier: ≈ schöne Erfahrungen machendas Freibad, ¿er Schwimmbad: Die Pools sind
draußen.das W¡llenbad, Schwimmbad: Dort werden mit¿er einer technischen Konstruktion
Wellen gemacht.(die W¡lle, -n ≈ Form von Wasser, z.B. bei Wind)die W„sserrutsche, Spielgerät an einem Pool: Man -n setzt sich darauf, kommt schnell
nach unten und fällt dann ins Wasser.
Bequem
Die BadewanneMan muss nicht aus dem Haus gehen, um baden zu kön-
nen. Schon ein Bad in der Badewanne kann den heißen
Sommer erträglicher machen. Das Gute an der Badewanne:
Man muss sich das kühle Nass mit niemandem teilen.
Weniger gut: Schwimmen geht nicht. Ein kleiner Tipp: Son-
nenbrille auf die Nase setzen und eine CD mit Meeresrau-
schen hören – dann habt ihr euer eigenes kleines Stück
Karibik!
Das musst du wissen über ...
GraffitiFÜNFPUNKTE
die Badewanne, -n Ding der Sanitäreinrichtung im Bad: Darin kann man baden.erträglich hier: so, dass man eine unangenehme Situation besser
akzeptieren kann(¢nangenehm nicht schön)s“ch teilen hier: zusammen benutzendas Meeresrauschen ≈ Laute: Das Meer macht sie bei Wind.(der Laut, -e Einen Laut kann man hören.)
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der Stiel, -e hier: dünnes Holzstück im Eis: Darankann man es in die Hand nehmen.
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SAG MAL
RÄTSEL
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lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa
Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen≈
Die Lösung findest du imnächsten Heft –und schon jetztim Internet:www.deins.de/loesung deins! liegt jeden Monat Deutsch perfekt bei.
Alle Texte sind auf Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens.ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICESpotlight Verlag GmbH, KundenbetreuungPostfach 1565, 82144 Planegg/DeutschlandTel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax+49 (0)89/8 56 81-159abo@spotlight-verlag.deLehrer, Trainer und Firmen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax+49 (0)89/8 56 81-159lehrer@spotlight-verlag.de
HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITERDr. Wolfgang StockCHEFREDAKTEUR Jörg WalserREDAKTION Barbara Duckstein, Katharina Heydenreich,Sonja Krell, Claudia May, Eva Pfeiffer, Barbara Schiele,Janina Schneider-Eicke, Adamma StekovicsBILDREDAKTION Isabelle HartmannGESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)KOLUMNISTIN Wlada KolosowaLITHO H.W.M. GmbH, 82152 PlaneggPRODUKTIONSLEITUNG Ingrid SturmVERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth
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S: A. SCH
ÖN
HER
R(4)
WAAGERECHT (= HORIZONTAL)1. Wenn die Sonne scheint, sitze ich lieber unter einem …2. „Ich möchte schwimmen. Komm, gehen wir zum …!“3. In dieser Disco gibt es tolle Musik zum …4. Die Form eines Balls ist …5. Synonym für „anrufen“
SENKRECHT (= VERTIKAL)1. Gegenteil von „trocken“2. Er ist krank, … geht er zur Schule.3. „Wirst du in den Ferien …?“ –
„Nein, ich bleibe hier.“4. „Möchtest du auch ein kühles Zitronen…?“5. Kleidung aus zwei Teilen; Frauen ziehen sie zum
Baden an: der …6. „Lena will braun werden. Deshalb liegt sie den
ganzen Tag … der Sonne.“
JANNEKE (22)Beides! In der Stadt ist immer
viel los, und in der Naturkann man abschalten. Ambesten ist: ein Tag in derStadt und dann Ausruhenin der Natur.
viel los sein viel passieren
„bschalten hier: ≈ sich aus-ruhen
TIM (16)Ich finde es in der Naturbesser. Dort ist es freier,und ich kann entspannen.Ich liebe das Wasser undschöne Strände.
entsp„nnen ≈ sich ausruhen
MARTIN (23)Ich bin mehr der Stadt-mensch und besuchegern die Sehenswürdig-keiten einer Stadt. Amschönsten war Paris: Es ist
so groß und hat tolle Mo-numente.
FINJA (20)In der Großstadt ist es unru-
hig. Ich campe gern und bingern am Strand. Da kannich den Sonnenaufgangund die Sterne sehen undkann tun, was ich will.
campen engl. Camping machender S¶nnen- das langsame Hoch-
aufgang, ¿e kommen der Sonneüber den Horizont
der St¡rn, -e hier: heller Punkt: Mansieht ihn wie Hunderteandere nachts überunserem Planeten.
Lösung vom Rätsel 7/2012Waagerecht: 1. Einfuehrungs-; 2. Freund; 3. Diesel;4. huebsche; 5. nah; 6. eingerichtetSenkrecht: 1. hin; 2. Bildschirm; 3. Hunde; 4. schlecht; 5. enden
STÄDTEREISEN ODER LIEBER FERIEN IN DER NATUR?
2
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08_Deins_0812 27.06.12 11:15 Seite 8
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