Dual mit Wahl Ihre Chance durch Ausbildung Jahreshauptversammlung DVTI am 28.02.2008 Michael...

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Dual mit Wahl

Ihre Chance durch Ausbildung

Jahreshauptversammlung DVTI am 28.02.2008Michael Assenmacher | DIHK

Vorteile der dualen Ausbildung

• qualitativ hochwertige, bundesweit einheitliche berufliche Qualifizierung sichert Mobilität von Fachkräften und deren Einsatz in den Unternehmen.

• Unternehmen sorgen selbst für ihren Fachkräftenachwuchs; Verankerung in der betrieblichen Praxis; Ausbildungsinhalte werden mit technischer Entwicklung „à jour“ gehalten.

• Arbeitsmarktbefähigung: Knapp drei Viertel der Absolventen sind spätestens ein Jahr nach Ausbildungsende als Fachkraft tätig.

• Absolventen finden anschließend gut eine Beschäftigung – weit besser als in Ländern mit rein schulischen Ausbildungsformen; Hälfte der Absolventen werden übernommen.

Fakten zur dualen Ausbildung

Verhältnis der Jugendarbeitslosigkeit zur Gesamtarbeitslosigkeit

in der EU15:

• Deutschland ist europäischer Spitzenreiter mit Index 2,0

• EU15: Gesamt 2,78

• PISA-Gewinner Schweden: 4,32

Im Juli 2007 gab es 200.000 weniger Arbeitslose bei den Unter-

25-jährigen als im Juli 2005.

Die Herausforderungen: allgemein

• Wettbewerbsdruck I: Leistungsstarke Jugendliche wenden sich Hochschulen zu

• Wettbewerbsdruck II: demografische Entwicklung

Duales System muss für Jugendliche und Ausbildungsbetriebe noch attraktiver werden.

Berufsausbildung muss Startschuss für lebenslanges Lernen in der Arbeitswelt geben → bessere Verknüpfung mit Weiterbildung und Höherqualifizierung notwendig.

Die Herausforderungen: speziell

• Technischer Fortschritt, zunehmende Arbeitsteilung haben zu differenzierten, häufig sehr spezifischen Berufen geführt.

• Diese Differenzierung und geringere Schulabgängerzahlen machen flächendeckenden Berufsschulunterricht unmöglich.

• Ausbildungsordnungen sind heute oft überfrachtet.

• Ein Betrieb allein kann die Fülle an Anforderungen von Ausbildungsberufen häufig nicht mehr bewältigen.

• Leistungsschwächere Jugendliche sind überfordert.

DIHK-Bildungsausschuss hat gemeinsam mit Praktikern aus Unternehmen das Reformmodell „Dual mit Wahl“ entwickelt.

DIHK-Vollversammlung hat das Modell im März 2007 verabschiedet.

Politischer Erfolg

Schlusssitzung des BMBF-Innovationskreises BeruflicheBildung am 16. Juli:

• Ministerin Schavan bewertet DIHK-Modell als „solide Grundlage für Modernisierung des Berufsbildungssystems“

• Verabschiedung von „10 Leitlinien zur Modernisierung und Strukturverbesserung der beruflichen Bildung“

Ziel ist es konkret, bei Ausbildungsberufen, die in verwandten Tätigkeitsbereichen geschaffen wurden, eine Strukturierung in Berufsgruppen mit gemeinsamer Kernqualifikation und darauf aufbauenden Spezialisierungsmöglichkeiten durch Wirtschaft und Gewerkschaften zu prüfen und geeignete Vorschläge zu unterbreiten… (aus Leitlinie 4)

grundlegende Qualifikationen für eine Branche oder Berufsgruppe

Auswahl von x aus n Modulen

unternehmens-spezifisches

Modul

Moduleà 3-6 Monate

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Grundform

BerufsabschlussVermittlung von …

Vorteile auf einen Blick

größere Flexibilität für Betriebe und Jugendliche, ohne Beliebigkeit zuzulassen – passgenaue Ausbildung

Konzentration auf für das Unternehmen wichtige Tätigkeitsfelder

Vermeidung von inhaltlicher Überfrachtung und unnötigen Kosten

Berücksichtigung innovativer Geschäftsfelder durch unternehmensspezifisches Modul

Zusatzangebote schaffen Anreize für leistungsstärkere Jugendliche Start in die Weiterbildung

Vorteile auf einen Blick

Integration auch leistungsschwächerer Jugendlicher möglich

Gewährleistung von Durchlässigkeit und Anrechnung bei Berufsabschlüssen unterschiedlicher Kompetenzniveaus

betriebsnaher Berufsschulunterricht auch bei sinkenden Azubi-Zahlen möglich

Aktualisierung, Ergänzung und Wegfall von Modulen ohne langwieriges Neuordnungsverfahren

sofortige Umsetzung möglich,

keine Änderung des BBiG nötig.

Fokus Berufsgruppe

DemonstrationsbeispielEinzelhandelsberufe

KasseWarenannahme,Warenlagerung

Marketingmaßnahmen

Auswahl 1 aus 4 Modulen (à 3 Monate)

Beratung und Verkauf

Verkäufer (2 Jahre)

EQ

AUSBILDUNG

Informations- und Kommunikationssysteme aufgabenbezogen einsetzen und anwenden

kundenorientiert kommunizieren, beraten und verkaufen

Wareneingänge erfassen und kontrollieren; Waren lagern, Warenbestand pflegen

Bestandskontrollen durchführen, bei Inventuren mitwirken

kassieren, Kassen abrechnen, weitere Zahlungsvorgänge bearbeiten

Warensortiment des Betriebes überblicken; Warenbereich darstellen und über Waren informieren

sich selbst Warengruppen- und Warenkenntnisse aneignen können

Beschwerden und Reklamationen bearbeiten

Waren präsentieren; an Marketingmaßnahmen mitwirken

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Auswahl 1 aus 4 Modulen (à 3 Monate)

Beratung und Verkauf

EQ

AUSBILDUNG

Informations- und Kommunikationssysteme aufgabenbezogen einsetzen und anwenden

kundenorientiert kommunizieren, beraten und verkaufen

Wareneingänge erfassen und kontrollieren; Waren lagern, Warenbestand pflegen

Bestandskontrollen durchführen, bei Inventuren mitwirken

kassieren, Kassen abrechnen, weitere Zahlungsvorgänge bearbeiten

Warensortiment des Betriebes überblicken; Warenbereich darstellen und über Waren informieren

sich selbst Warengruppen- und Warenkenntnisse aneignen können

Beschwerden und Reklamationen bearbeiten

Waren präsentieren; an Marketingmaßnahmen mitwirken

Geschäftsprozesse (Pflicht für alle)

Marketing IT-Anwendungen Personal

Beratung, Ware, Verkauf

Beschaffungs-orientierte

Warenwirtschaft

WarenwirtschaftlicheAnalyse

Kaufmännische Steuerung

und Kontrolle

Auswahl 3 aus 8 Modulen (à 3 Monate)

Kaufleute im Einzelhandel (3 Jahre)

Grundlagen unternehmerischerSelbstständigkeit

Musikalienhändler (3 Jahre)

EQ

AUSBILDUNG

Informations- und Kommunikationssysteme aufgabenbezogen einsetzen und anwenden

kundenorientiert kommunizieren, beraten und verkaufen

Wareneingänge erfassen und kontrollieren; Waren lagern, Warenbestand pflegen

Bestandskontrollen durchführen, bei Inventuren mitwirken

kassieren, Kassen abrechnen, weitere Zahlungsvorgänge bearbeiten

Warensortiment des Betriebes überblicken; Warenbereich darstellen und über Waren informieren

sich selbst Warengruppen- und Warenkenntnisse aneignen können

Beschwerden und Reklamationen bearbeiten

Waren präsentieren; an Marketingmaßnahmen mitwirken

Einkaufsplanung

Bezugsquellen, Logistik und Bestellmethoden von Instrumenten, Musikalien und Zubehör

Kaufmännische Steuerung und Kontrolle

Preisbildung

Musikwirtschaft, Musikalische Grundlagen

MusikalienBild- und TonträgerMusikinstrumente

Auswahl 1 aus 3 Modulen (à 4 Monate)

Pflichtqualifikationen

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Fokus Berufsgruppe

AusblickUmwelttechnische Berufefür die Tankinnenreinigung

Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice

EQ

AUSBILDUNG

Arbeitsvorbereitung, Sichern und Räumen des ArbeitsumfeldesAtem-, Brand- und Explosionsschutz

Qualitätssichernde Maßnahmen, Sicherheitstechnik und UmweltschutzEntsorgung

Maschinen und Geräte zur ReinigungRechtsvorschriften und technische Regelwerke

Industrie-service

Tankinnen-reinigung

Auswahl 1 aus 3 Modulen (à 32 Wochen)

Rohr- und Kanalservice

Pflichtqualifikationen

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Betriebswirtschaftliche Prozesse, ArbeitsorganisationInformation und Dokumentation, qualitätssichernde Maßnahmen

Umweltschutztechnik, ökologische Kreisläufe und HygieneGrundlagen der Maschinen- und Verfahrenstechnik, Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik

Umgang mit elektrischen GefahrenAnwenden naturwissenschaftlicher Grundlagen

Werk-, Hilfs- und Gefahrstoffe, gefährliche Arbeitsstoffe, WerkstoffbearbeitungLagerhaltung, Arbeitsgeräte und Einrichtungen

Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice und Tankinnenreinigung

• Erweiterung des bestehenden

Berufsbildes für die besonderen

Anforderungen bei der Tankinnenreinigung

• Geplant: neuer Schwerpunkt (ebenfalls 32 Wochen) für die Tankinnenreinigung

• Option: Erweiterung der Berufsbezeichnung

Tankinnen-reinigung

Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice und Tankinnenreinigung

Qualifikationen Tankinnenreinigung:

• Restentleerung, Abfangen von Produkten

• Montage- und Demontagearbeiten

• Innenreinigung und Trocknung mit Hochdruck

• Innenrevision der Behälter

• Oberflächenvergütung

• Heizen und Kühlen von Behältern

• Reinigung, Wartung und Austausch von Komponenten

Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice und Tankinnenreinigung

Ausblick / Zeithorizont:

• Erarbeitung eines Eckwertepapiers mit den Inhalten abgeschlossen

• Handwerk zeigt sich skeptisch, weitere Gespräche erforderlich, um Überzeugungsarbeit zu leisten

• Bei Konsens mit Handwerk und Gewerkschaften kann eine Anpassung binnen Jahresfrist erfolgen

Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice und Tankinnenreinigung

Qualifizierungsmöglichkeiten (I)

Was ist 2008 möglich?

Ausbildung in über 340 anerkannten Ausbildungsberufen

Möglichkeiten der Verbundausbildung prüfen

Einstiegsqualifizierung als Teil des Ausbildungspaktes nutzen

Sprechen Sie Ihre IHK vor Ort an!

Qualifizierungsmöglichkeiten (II)

Beispiel: Einstiegsqualifizierung (EQ) – Was ist das?

• Chance für Jugendliche, die noch nicht voll für eine klassische Ausbildung geeignet sind.

• Jugendliche lernen in sechs bis zwölf Monaten einen Beruf kennen

• „Türöffner“ für Ausbildung oder Beschäftigung

• Über 80 EQs verfügbar, auch für Recycling und Entsorgungsservice in den umwelttechnischen Berufen

Qualifizierungsmöglichkeiten (III)

Beispiel: Einstiegsqualifizierung (EQ) – Was müssen Betriebe tun?

• Jugendlicher und Ausbildungsbetrieb schließen einen Vertrag über die Einstiegsqualifizierung ab

• Sie vermitteln dem Jugendlichen in Ihrem Betrieb die fachspezifischen und sozialen Kompetenzen.

• Sie stellen einen Antrag auf Erstattung der Praktikumsvergütung bei der Agentur für Arbeit; diese erstattet die Vergütung der EQ von bis zu 192 Euro monatlich zzgl. Gesamtsozialversicherungs-beitrag

Qualifizierungsmöglichkeiten (IV)

Beispiel: Einstiegsqualifizierung (EQ) – Welchen Vorteil haben Sie?

• Der Betrieb muss sich nicht direkt auf drei Jahre binden und sieht in dieser Zeit mehr, als Schulzeugnisse aussagen

• Nicht ausbildende Betriebe können in die Ausbildung einsteigen; auch Betriebe, die nicht alle Anforderungen an eine komplette Ausbildung erfüllen, können mitmachen

• Betriebe können Jugendliche an eine Ausbildung heranführen. Der Übergang in Ausbildung oder Beschäftigung ist jederzeit möglich

• Sie bieten Jugendlichen eine Chance – nutzen Sie den Imagegewinn!

Qualifizierungsmöglichkeiten (V)

Beispiel: Einstiegsqualifizierung (EQ) – Wo gibt es Informationen?

• www.pakt-sucht-partner.de

• www.dihk.de

• www.ihk.de

Kontakt

DIHK e.V.

Michael Assenmacher

Breite Straße 29

10178 Berlin

Tel.: 030 20308-2525

Fax: 030 20308-5-2525

E-Mail: assenmacher.michael@berlin.dihk.de

Vielen Dankfür Ihre Aufmerksamkeit !

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