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Festo-Technologiefabrik nimmt die Zukunft vorweg 70 Mio. Euro hat Festo in seinen neuen Fertigungsstandort in Scharnstein mit integrierter Lernfabrik investiert.
industrial technology
Voith-Gruppe Neue Spar-te für Digitalisierung und Automation 74
Flexible Roboter Neue Konzepte für die Groß-bauteile-Fertigung 75
Routenplanung Computer lernt mensch-liche Intuition 78
Einkauf 4.0 Industrie-kunden ordern immer öfter online 79
Erfindungsreich Innovativste Patente wurden ausgezeichnet 80
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201445,7 Mrd.
202267,6 Mrd.
Zahl der Woche
Marktwachstum Laut einer aktuellen Studie des Marktforschungs- und Beratungs-unternehmens Ceresana wird das weltweite Umsatzvolumen von Polyurethan-Kunststoffen (PUR) bis 2022 um jährlich knapp 5% auf 67,6 Mrd. € steigen. Wichtigster Treiber ist dabei die Bauindustrie, in der PUR als Dämmmaterial eingesetzt wird.
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Snowden e. a. Das Gottlieb Duttweiler Institut hat die wichtigsten Ideengeber weltweit ermittelt. 76
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medianet.at74 coverstory Freitag, 18. Dezember 2015
••• Von Britta Biron
SCHARNHAUSEN. „Mit der Tech-nologiefabrik haben wir die räumlichen Voraussetzungen für kooperative Technologie- und Pro-duktentwicklungen geschaffen und außerdem die Produkteinführungs-zeit durch optimierte Abläufe und neu ausgerichtete Kernprozesse deutlich verbessert“, so Werksleiter Stefan Schwerdtle.
Einer der zentralen Faktoren der neuen Fabrik, in der Ventile, Ventil-inseln und Elektronik hergestellt wird, ist das ganzheitliche Wert-strom-Management.
„Dabei konzentrieren wir uns darauf, Engpässe zu identifizieren und die Prozesse an diesen best-möglich auszurichten – so vermei-den wir Verzögerungen und errei-chen einen reibungslosen Ablauf“, erklärt Stefan Labonde, Leiter Ma-terialmanagement in der Technolo-giefabrik. „Zum Beispiel haben sich bei der Produktion des pneumati-schen Minischlittens DGSL die ge-samten Transportwege von 32 km auf nur noch 240 m reduziert, wo-durch die Durchlaufzeiten um 66 Prozent gesenkt werden konnten.“
Ein Energietransparenzsystem wird derzeit noch aufgebaut.
Besonderer Wert wird in der Technologiefabrik auf bereichs-übergreifendes Arbeiten gelegt: Schon bei der Planung kooperier-ten Spezialisten aus Einkauf, Ent-wicklung, IT, Logistik, Produktion und Personalwesen unmittelbar zusammen.
Kollege RoboterEin hohes Maß an Interaktion be-steht auch in der Fertigung selbst, wo Fachkräfte direkt und ohne Schutzzäune mit flexiblen Robo-tern zusammenarbeiten.
Der neue Standort dient Festo auch als Referenzfabrik, um den
Kunden modernste Automatisie-rungstechnik in der Praxis zu zei-gen zu können. Besuche und Work-shops werden ab 2016 angeboten.
Integrierte LernfabrikEin besonderes Highlight in Scharnhausen ist die in das Werk integrierte Lernfabrik. Die CP Fac-tory ist Teil einer modularen Lern-umgebung sowohl für Schulungen zu bestimmten Fachbereichen so-wie organisations- und menschen-bezogene Trainings, etwa inter-disziplinäres Handeln und Wand-lungsfähigkeit.
„Es wird immer wichtiger, hoch-flexible und in die Arbeit integrier-te Lernmodelle anzubieten, die in unmittelbarer Nähe zur Produkti-on nutzbar sind und die sich sehr schnell weiterentwickeln lassen“, erklärt Klaus Zimmermann, Lei-tung Training and Consulting bei Festo Didactic Deutschland.
Wesentlich für den nach dem Industrie 4.0-Konzept gestalteten Produktionsstandort, in den Festo insgesamt rund 70 Mio. € inves-tiert hat, ist seine hohe Flexibilität, durch die künftige Anpassungen an neue technische und organisatori-sche Anforderungen möglich sind.
Schwerdtle: „Die Erkenntnisse aus der Forschung von Festo zu In-dustrie 4.0 fließen in die Weiterent-wicklung des Werks ein.“
vorbereitet für die smarte ZukunftIndustrie 4.0 ist am besten Weg vom theoretischen Konzept zur betrieblichen Realität. Jüngster Neuzugang unter den Smart Factorys ist die neue Technologiefabrik von Festo.
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Montageroboter und menschliche Fachkräfte arbeiten in der Festo-Technologiefabrik eng zusammen.
smart glass
Innovatives LichtsystemWIEN. Für die Entwicklung von ALED Daylight – eine Tech-nik, mit der transparentes Glas per Knopfdruck im gesamten Farbspektrum flächig beleuch-tet werden kann – wurde das Wiener Technologieunterneh-men LightGlass mit dem Iconic Award 2015 ausgezeichnet.
Die Jury begründete ihre Entscheidung mit der wegwei-senden Innovation, Tageslicht in hoher Qualität zu simulieren und als Bestandteil der Archi-tektur zu integrieren.
Die LightGlass Technology GmbH wurde 2014 gegründet und entwickelt Smart Glass-Technologien für die interna-tionale Industrie, wie selbst-leuchtendes Glas und Glas mit integrierten technischen Modulen. (red)
greiner packaging
Eine weitere AuszeichnungKREMSMÜNSTER. Gleich über einen doppelten Erfolg darf sich Greiner Packaging bei den WorldStar Packaging Awards in Mumbai freuen: Auszeich-nungen gab es sowohl für die inert barrier-Technologie (die bereits im September mit dem Swiss Packaging Award prä-miert wurde) als auch für eine Verpackungslösung, die man für den ungarischen Lebens-mittelhersteller Sage Foods entwickelt hatte.
Dabei handelt es sich um Karton-Kunststoff-Becher mit mit multi barrier-Schicht und wiederverschließbarem IML-Deckel. (red)
HEIDENHEIM. Mit der Gründung der Voith Digital Solutions, einem neuen Geschäftsbereich, in dem sämtliche Digitalisierung- und Automatisierungsktivitäten des Unternehmens zusammengefasst sind, hat der Voith-Konzern – nach der Beteiligung am Roboterbauer Kuka im Vorjahr – einen weiteren wesentlichen strategischen Schritt für seine künftige Entwicklung gesetzt.
Chancen gezielt nutzen„Damit bündeln wir unsere Kom-petenzen im Bereich Industrie 4.0 und gehen einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zu unserem Ziel: Wir entwickeln Voith konse-quent zu einem Unternehmen, das den digitalen Wandel in unseren Branchen und Märkten maßgeblich
mitgestalten wird“, erläutert Voith-Chef Hubert Lienhard.
Die Strategie sieht vor, das be-reits bestehenden Angebot an Industrie 4.0-Lösungen auszubau-en sowie auch in neuen Geschäfts-bereichen und Märkten aktiv zu werden.
Neue Märkte erschließen„Als Technologieführer verfügen wir in vielen unserer Märkte über ein einzigartiges, weltweites Do-mänenwissen, das wir künftig stark zur Erschließung neuer di-gitaler Angebote für unsere Kun-den nutzen werden. Die richtige Anwendung und Auswertung die-ses Wissens in Kombination mit entsprechenden cyberphysikali-schen Geschäftsmodellen bietet großes Wachstumspotenzial, das
wir mit Voith Digital Solutions gezielt adressieren“, so Roland Münch, designierter Vorsitzender der Geschäftsführung des neuen Konzernbereichs. Mit Voith Digital Solutions soll sowohl neues Wachs-tum mit bestehenden Kunden als auch mit neuen Kunden in neuen Märkten erzielt werden
Mittelfristig sollen zudem alle künftigen Venture- und Start-up-Aktivitäten des Konzerns – der Fo-kus liegt dabei vor allem auf den Themen Software, Plattformen, Cyber Physica Systems und Indus-trie 4.0 – in den neuen Bereich inte-griert werden.
Die neue Sparte startet zunächst mit rund 600 Mitarbeitern und einem Umsatz von circa 250. Mio € aus dem bereits bestehendem Geschäft. (red)
Digitalisierungs-task ForceDer Voith-Konzern fasst sämtliche Digitalisierungs- und Automatisierungsaktivitäten in einer neuen Sparte zusammen.
Roland Münch leitet die Geschäfte der neuen Voith Digital Solutions.
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stefan schwerdtle Werksleiter Technologiefabrik
Viele Aspekte von Industrie 4.0, wie die MenschMaschineInteraktion, wurden in der Technologiefabrik umgesetzt.
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MAGDEBURG. Als Alternative zur herkömmlichen, sehr aufwendi-gen Fertigung von Großbauteilen durch menschliche Arbeitskräfte entwickeln Fraunhofer IFF, Airbus DS, FACC, Profactor, Kuka Robotics, der Systemintegrator IDPSA und Prodintec unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbe-trieb und -automatisierung IFF ein mobiles Robotersystem. Dieses soll die Fachkräfte nicht ersetzen, son-dern sie unterstützen und entlas-ten, in dem es Arbeiten übernimmt, die die Gesundheit des Menschen gefährden oder sehr monoton und körperlich anstrengend sind.
Sehr vielseitigDabei konzentriert sich das For-scherteam auf drei Aufgaben: das Auftragen der Dichtmasse entlang einer Nut, die anschließende Kon-trolle und das Prüfen geflochtener CFK-Bauteile.
Während die ersten zwei Anwen-dungen eng miteinander verbun-den sind, hat das Konsortium eine dritte Anwendung ausgewählt, um die allgemeine Flexibilität des Sys-tems zu zeigen.
Für das Projekt wurde ein om-niRob-Roboter von Kuka entspre-chend aufgerüstet. So wurde unter anderem seine Plattform durch ei-
ne drehbare, vertikale Linear achse ergänzt, sodass der komplette Roboter zwölf Freiheitsgrade und eine menschenähnliche Reichweite besitzt.
Weiters erhielt der Roboter ein Arbeitsraumüberwachungssystem. Dieses besteht aus einem Tiefen-bildsensor mit drei Stereokamera-paaren. Es erfasst die Bewegung des Werkzeugs und legt ein virtu-elles Schutzfeld um diesen Bereich. Bewegt sich nun ein Mensch oder ein Objekt in dieses Schutzfeld, hält
der Roboter an und vermeidet eine Kollision.
Außerdem können die Sensoren auch für die haptische Interaktion mit dem Roboter verwendet wer-den.
Die IDPSA-Experten entwickelten ein Werkzeug zum Auftragen der Dichtmasse und integrierten es in die Robotersteuerung. Damit kann das Auftragen der Dichtmasse eng mit der Geschwindigkeit und Ori-entierung des Roboters abgestimmt werden. Entlang der gekrümmten und flachen Bahnen wird die Dicht-masse deutlich besser aufgetragen.
Tast- und SehsinnDie Forschungseinrichtung Prodin-tec integrierte mit Valeri ein ka-merabasiertes Werkzeug für die Bauteilortung. Die Kamera erfasst 3D-Punktwolken und kann mit ei-ner CAD-Matching-Software die Bauteile erkennen und orten. Somit kann Valeri die Bauteile, die teil-weise auf Rollen stehen und nicht immer in der gleichen Position in der Fabrik stehen, schnell und si-cher lokalisieren und bearbeiten. Von der OÖ Ideenschmiede Profac-tor stammen die beiden Werkzeuge, mit denen der Roboter die Dicht-masse und die geflochtenen CFK-Bauteile prüfen kann. (red)
Freitag, 18. Dezember 2015 innovation & unternehmen 75
mensch & maschineForschungskonsortium entwickelt flexiblen Roboter für Aufgaben, die bisher aus wirtschaftlichen Gründen noch nicht automatisiert werden konnten.
DAS CHRISTKIND HÄLT VIEL VON KLIMA AKTIVEN WEIHNACHTEN.HEIZUNGSTIPPWohlig warm: Schon an den klimaaktiv Heizungs-Check gedacht? Damit das Heim zu Weihnachten wohlig warm ist, lohnt sich eine Überprüfung und Reinigung der Heizungssysteme. Denn jeder Millimeter Ruß im Heizkessel erhöht den Energieverbrauch.
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Künstliche intelligenz
Mehr Intuition für die TechnikWIEN. Computer sind dem Ge-hirn an Rechenleistung zwar weit überlegen, dennoch löst der Mensch komplexe Proble-me oft schneller, weil er intu-itiv vorgeht. Gemeinsam mit der Universität Klagenfurt und weiteren Partnern erforscht Siemens, wie dieses mensch-liche Problemlösen, die soge-nannten Heuristiken, für die Verbesserung von künstlicher Intelligenz genutzt werden kann.
Dafür wird in einer fiktiven Fabrik am Computer Brot ge-backen.
„Der Ablauf ist zwar verein-facht, ähnelt aber einer realen Produktion. Die Teilnehmer müssen Bestellungen planen, die Produktionsschritte auf die Maschinen verteilen und zeitliche Fristen einhalten. Wir wollen herausfinden, mit wel-chen Strategien sie die Aufgabe meistern“, erklärt Bartosz Gula von der Abteilung für Allge-meine Psychologie und Kog-nitionsforschung an der Uni Klagenfurt.
Einen ersten Erfolg ha-ben die Forscher mit ihrem ASCASS-Solver (A Simple Constraint Answer Set Solver) erzielt. Im Vergleichstest mit anderen Systemen war er am stabilsten und bis zu 100mal schneller bei der Lösungs-findung. (red)
Der für das Projekt adaptierte Kuka-Roboter beim Auftragen der Dichtungs-masse.
medianet.at
zungsgrafik der Thought Leader in der englischsprachigen Blo-gosphäre wird deutlich, welche dabei am wichtigsten sind. Von den fünf wichtigsten Medien be-ziehungsweise Quellen sind zwei traditionelle Protagonisten des globalen Diskurses – der britische Guardian und die New York Times. Zwei andere, Twitter und YouTube, gelten eher als Protagonisten des globalen Gesprächs, das fünfte der wichtigsten Medien, die Huffington Post, nimmt eine Zwischenposition ein zwischen schnell und wichtig ein.
Harvard vor BerkeleyÄhnlich wie bei den Nobelpreisträ-gern gibt es auch bei den globalen Ideengebern eine Ballung an und um einige wenige renommierte Universitäten. Und genau wie bei den Nobelpreisträgern liegt auf dem ersten Platz mit weitem Ab-stand: Harvard. Jeder fünfte aus der Liste der diesjährigen Thought Leader ist mit ihr verbunden. Auf den nächsten Plätzen folgen mit gehörigem Abstand die kaliforni-sche Universität Berkeley und das MIT aus Boston. Als beste nicht-amerikanische Universität liegt Ox-ford auf Platz 4 – und keine einzige nicht-angelsächsische Universität schafft es in dieser Wertung unter die Top Ten.
••• Von Detlef Gürtler, Karin Frick und Peter Gloor
Ideen können groß werden. Sie werden diskutiert, bekämpft, verarbeitet und führen zu nach-haltigen Veränderungen in der Gesellschaft, wenn sie sich durchsetzen. Aber das schaffen nicht viele. Die schnellen und
die großen Ideen haben zweierlei gemeinsam: Sie müssen unter den Menschen verbreitet werden – und von Menschen erdacht werden. Das GDI Gottlieb Duttweiler Ins-titute und The WorldPost haben in Zusammenarbeit mit dem MIT-Forscher Peter Gloor die wichtigs-ten Taktgeber der globalen Konver-sation ermittelt. Neben der schon traditionellen Analyse, die sich auf die Medien der Weltsprache Eng-lisch stürzt, wurden zusätzlich der deutsche, der spanische und der chinesische Sprachraum unter-sucht. In vier Listen finden sie fast 400 zeitgenössische Denker.
Die MethodikAls Thought Leader kommt infra-ge, wer als Denker agiert, über die
Grenzen des eigenen Fachgebiets hinaus bekannt und einflussreich ist. Für mehr als 203 Personen – vorgeschlagen vom GDI, der Re-daktion von The WorldPost und von Redakteuren von El Pais, Uni-vision/Fusion, Guancha.cn und The European – wurde die Thought Leader-Analyse für den englischen, deutschen, spanischen und den chinesischen Sprachraum durch-geführt. Die von MIT-Forscher Peter Gloor entwickelte Software der Firma Galaxyadvisors berech-net die Betweenness-Centrality genannte Relation zwischen den Personen in der Infosphäre: Blogo-sphäre, Twitter-Sphäre sowie (eng-lischsprachige) Wikipedia-Sphäre. Für Letztere wurde zusätzlich die Degree Centrality sowie die Zahl der Wikipedia-Seiten in verschie-denen Sprachen erhoben. In allen Kategorien wurden Platzziffern gebildet und addiert. Je niedriger die Summe der Platzziffern, des-to besser die Gesamtplatzierung. In anderen Sprachversionen wur-de zum Teil anders gewichtet. So wurde in der deutschsprachigen Rangliste die Twitter-Sphäre nicht bewertet, da die Quantität der
deutschsprachigen Tweets hinter denen auf Englisch oder Spanisch zurückbleibt.
Think global – act localDas ist nicht nur ein bewährter Ratschlag für globale Unterneh-men, es gilt auch für die Kommu-nikation. Der eigene Sprachraum ist den Menschen vertraut, in ihm und an ihm orientiert man sich eher als an globalen Diskursen. Auch wenn gerade bei den Intel-lektuellen die Bereitschaft (und die Möglichkeit) vorhanden ist, sich mit fremden Welten zu beschäfti-gen, steigt die Anschlussfähigkeit von Ideen, wenn sie mit der Le-benswirklichkeit der Gesellschaft korrespondieren. In allen Sprach-räumen (außer dem deutschen) werden deshalb die Spitzenplätze der Thought Leader-Analyse über-wiegend von Muttersprachlern be-legt. Der Umgang mit den fremden, ungewohnten Anteilen der interna-tionalen Ideen-Welt scheint dabei ähnlich zu funktionieren wie der Umgang mit fremden Nahrungs-mitteln und Rezepten: Wir können alles überall konsumieren, und testen immer wieder Exotisches aus, um zu prüfen, ob es sich um eine Bereicherung handeln könn-te – und wenn ein uns unbekann-tes Gericht von Freunden, Kellnern oder Fernsehköchen empfohlen wird, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir den Versuch wagen. Man-ches davon wird zum dauerhaften oder gelegentlichen Teil unserer Food-Biografie, anderes bleibt ein einmaliger Versuch. Aber trotz al-ler Offenheit für fremde Einflüs-se: Form, Ablauf und Bestandteile unserer Mahlzeiten spiegeln in aller Regel unsere Herkunft und unseren Kulturkreis wider – vom Kaffee (und nicht Wodka) über das Brot (und nicht Getreidebrei) bis zur Kartoffel (und nur manchmal Reis).
Die KulturübergreifendenNur eine geringe Zahl von Intellek-tuellen schafft es, mehr oder weni-ger weltweit im Diskurs zu bleiben. Für 40 der Top-Ideengeber aus der Global-Thought Leader-Liste ha-ben wir das ausprobiert, indem wir sie mit in die Kandidatenlis-te der drei anderen Sprachräume aufgenommen haben. Nur einer Handvoll von ihnen gelang es, in allen vier Ranglisten im vorderen Bereich zu landen – am besten Ed-ward Snwoden, Mario Vargas Llosa und Zaha Hadid.
Die Medien der Thought LeaderFür die Verbreitung von Ideen spielen weiterhin Medien eine ent-scheidende Rolle. In der Vernet-
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Thought Leaders 2015Wer prägt heuer unser Denken? Das GDI präsentiert mit MIT-Forscher Peter Gloor und der WorldPost einmal mehr die einflussreichsten Ideengeber der Welt.
Thought Leaders D/A/CHEdward Snowden Whistle blowerZaha Hadid ArchitektinBenedikt XVI. Papst a.D.Mario Vargas Llosa Schrift-stellerGarry Kasparov Politiker
Global Thought LeadersFranziskus PapstPaolo Coelho SchriftstellerMuhammed Yunus Wirt-schaftswissen-schaftlerOrhan Pamuk SchriftstellerEdward Snowden Whistle blower
Thought Leaders China InsideJinping Xi (außer Konkurr.) PolitikerHenry Kissinger PolitikerJack Ma Entre-preneurMo Yan Schrift-stellerHaruki Muraka-mi Schriftsteller
Thought Leaders China OutsideBenedikt XVI. PapstJane Goodall AnthropologinMo Yan Schrift-stellerMario Vargas Llosa Schrift-stellerDalai Lama Religions führer
Thought Leaders SpanienFidel Castro PolitikerMario Vargas Llosa Schrift-stellerZaha Hadid ArchitektinNoam Chomsky LinguistikerJorge Lanata Autor
Die Thought Leaders-Ranglisten
Globale Spitze Sie ist geprägt vom Kampf Glaube gegen Vernunft. Hier die Religiösen und Romantiker – Papst Franziskus & Paulo Coelho –, da die Atheisten und Bilderstürmer – Edward Snow-den & Richard Dawkins.
Gemeinsamkeit Internationale Stimmen wie Edward Snowden und Papst Franziskus dominieren auch den deutsch- und spanischsprachi-gen Raum – eine Parallele zum globalen Ranking.
medianet.at
Quellen wie Twitter, Google oder Wikipedia innerhalb Chinas kaum genutzt werden. Dementsprechend wurde hierfür eine andere Analyse-Methode verwendet. Bei einer Ana-lyse unter Zuhilfenahme der Krite-rien der anderen Sprachversionen (wie Wikipedia und Twitter) muss zur Kenntnis genommen werden, dass diese Medien fast nur von den chinesischsprachigen Personen außerhalb Chinas genutzt werden. Vernetzungsdiagramme können nur für diesen Teil erstellt werden, und auch die Resultate spiegeln eher die Konversation der Aus-landschinesen wider. Regimekriti-ker sind entsprechend gut platziert – aber ein alter deutscher Papst noch besser. Der liegt auf Platz 1, vor Jane Goodall und Schriftsteller Mo Yan.
Viva EspañaDie einflussreichsten Ideengeber im spanischsprachigen Raum sind nur selten Spanier – aber dafür umso häufiger Latinos: 15 der Top 20 stammen aus Lateinamerika. Insgesamt scheint der hispanische Geist ziemlich weit links zu stehen. Nicht nur Fidel Castro auf Platz 1, auch die meisten der Denker auf den folgenden Plätzen sind eher in der linken Hälfte des politischen Spektrums verortet. http://www.thoughtleaders.world/
Weniger Frauen an der SpitzeWaren 2014 noch zwei Frauen un-ter den zehn bestplatzierten Ide-engebern, so ist es in diesem Jahr keine einzige – die erste Frau in der Rangliste ist auf Platz 21 Malala Yousafzai aus Pakistan. Ein beson-derer Grund für die Rückgänge ist nicht auszumachen: Sowohl die Schimpansenforscherin Jane Goo-dall (Platz 9 im Vorjahr, jetzt 32) als auch die Globalisierungskritikerin Naomi Klein (Platz 10 im Vorjahr, jetzt 77) sind weiterhin in den Top 100 vertreten, was als Beleg für dauerhaft hohen Einfluss gewertet werden kann. Und wenn man diese Gruppe der Top 100 als Maßstab nimmt, so dreht sich das Ergeb-nis sogar um: Waren im vergange-nen Jahr 12 Frauen unter den 100 einflussreichsten Ideengebern der Welt, so sind es dieses Jahr 14.
Globaler/deutscher SprachraumGroße Ideen können die Welt ver-ändern. Und die Denker in dieser globalen Rangliste tragen mit ih-ren Ideen dazu bei. Die besten Plat-zierungen waren diesmal mit guten Werken oder guten Geschichten zu erreichen. Der Frauenanteil in den Top 100 hat sich zwar von 12 auf 14 erhöht – aber in den Top Ten ist er von 2 auf 0 gefallen. Platz 1 geht an Papst Franziskus, ihm folgen Pao-lo Coelho und Muhammed Yunus.
Die einflussreichsten Ideengeber in Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigen diesmal eine Be-sonderheit, die uns noch bei keiner Untersuchung in den vergangenen Jahren vorgekommen ist: Auf den vordersten Plätzen finden sich fast nur Nicht-Muttersprachler – nur ein Deutscher ist unter den Top Ten. Edward Snowden, letztes Jahr noch auf Platz 3, hat den Sprung ganz nach vorn geschafft, auf den Plätzen liegen Architektin Zaha Hadid und Papst Benedikt XVI.
China InsideEines der großen Hindernisse bei der Analyse des Einflusses von Intellektuellen in China ist die re-lativ starke Abschottung des in-nerchinesischen Internets vom
Rest der Welt. Das betrifft sowohl eine technische Abgrenzung mit teilweise blockierten Inhalten als auch die Eigenständigkeit der An-bieter: Überall in der Welt wird gegoogelt, nur in China nutzt man Baidu. Dadurch sind die chine-sischsprachigen Bereiche des regu-lären Internets nicht repräsentativ für die Konversation innerhalb Chinas. Für die Untersuchung der Infosphäre innerhalb Chinas wur-den deshalb drei Baidu-Dienste ausgewertet: Die Zahl der Sucher-gebnisse auf Baidu Search (arith-metisches Mittel aus zwei Suchen im Abstand mehrerer Wochen), die Länge des biografischen Eintrags bei Baidu Baike (mit Wikipedia vergleichbar), und Baidu Index, am ehesten mit Google Trends ver-gleichbar. Obwohl bei der Thought Leader-Analyse aktive Politiker üb-licherweise nicht gewertet werden, wurde Premierminister Xi Jinping außer Konkurrenz mitgezählt. Es hätte für ihn knapp für Platz eins gereicht, vor dem Politveteranen Henry Kissinger, dem Alibaba-Gründer Jack Ma und dem Litera-turnobelpreisträger Mo Yan.
China OutsideDie Systematik unserer Thought Leader-Untersuchungen stößt bei der chinesischsprachigen Info-sphäre an (Landes-) Grenzen, da
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Waren 2014 noch zwei Frauen unter den zehn bestplatzierten Ideen gebern, so ist es in diesem Jahr keine einzige.“
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••• Von Britta Biron
HANNOVER. Autonome Fahrzeuge gewinnen in Produktion und Lager immer mehr Bedeutung. Aber je selbstständiger diese Fahrzeuge agieren können, desto aufwendiger gestaltet sich deren Routenplanung – oft dauert es Wochen, bis Fachleute die optimale Route berechnet haben.
Denn einerseits sollen die Fahrzeuge schnell jedes beliebige Ziel erreichen können, andererseits müssen sie genug Sicherheitsabstand zu den Arbeitsplätzen der Fabrikangestellten halten und dür
fen nicht mit anderen Fahrzeugen zusammenstoßen oder im Stau steckenbleiben.
Wegenetze automatisch per Computer zu erstellen, war deshalb bisher nicht möglich. Denn die Algorithmen lieferten zwar mathematisch korrekte und hocheffiziente Ergebnisse, die allerdings wenig praxistauglich waren.
Menschliches DenkenDaher ist das Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) einen anderen Weg gegangen und hat einen Algorithmus, der ähnlich „denkt“ wie ein Mensch, entwi
ckelt. Die Wissenschaftler haben den Erfahrungsschatz menschlicher WegenetzPlaner in einem Expertensystem zusammengetragen und in eine sogenannte Fuzzy Logic übersetzt: Während die meisten Computerprogramme strengen WennDannRegeln folgen, basiert die FuzzyLogik lediglich auf ungefähren Richtlinien.
Auf die WegenetzPlanung übertragen, bedeutet das beispielsweise: Wenn ein Stau droht, muss die Software eine andere Route festlegen. Oder: Wenn der geplante Weg zu dicht an einer Maschine vorbeiführt, muss er ein paar Meter
verschoben werden. Für Menschen klingt das selbstverständlich – einem Computer beizubringen, so zu denken, ist allerdings eine Herausforderung.
Dass dieser Algorithmus praxistaugliche Wegenetze liefert, konnten die Wissenschaftler bereits in zahlreichen Versuchen nachweisen. Jetzt soll er sich mit menschlichen Planern messen.
Jetzt wollen die Wissenschaftler reale Wegenetze mit den am Computer generierten vergleichen und überprüfen, ob die Software tatsächlich effizientere Ergebnisse liefert als der Mensch.
ComputersimulationDafür suchen die Wissenschaftler Unternehmen, die fahrerlose Transportfahrzeuge nutzen und ihre Daten zu den Wegenetzen sowie das Layout der Produktionsumgebung und das Transportprofil – also Informationen darüber, welche Waren die Fahrzeuge wann und wohin transportiert haben – zur Verfügung stellen.
In einer Computersimulation testen die Forscher sowohl die Effizienz des vorhandenen Wegenetzes als auch die der computergenerierten Alternative.
Sie überprüfen, wie viele Transportaufträge die Fahrzeuge pro Tag erledigen können, wie viele Leerfahren es gibt und ob es zu Staus oder Beinahezusammenstößen kommt.
Die teilnehmenden Firmen erhalten nicht nur einen kostenlosen EffizienzCheck, sondern bekommen auch Tipps, wie sie beispielsweise Leerfahrten reduzieren können. Zudem profitieren sie als erste von der Software, die die Forscher entwickelt haben. Mit ihrer Hilfe kommen WegenetzPlaner in Zukunft schneller zum Ziel: Statt wochenlang an der optimalen Lösung zu tüfteln, können sie innerhalb von Minuten mehrere mögliche Wegenetze berechnen und anschließend miteinander vergleichen. Die Software ist nicht nur in der Lage, neue Wegenetze zu erstellen, sondern kann auch bestehende Wegenetze nachträglich optimieren.
routenplanung per ComputerDie vom Institut für Integrierte Produktion Hannover entwickelte Fuzzy Logic-Wegeplanung für fahrerlose Trans-portfahrzeuge soll jetzt in der Praxis getestet werden.
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Künstliche Intelligenz soll künftig die Routenplanung für autonome Lagerfahrzeuge einfacher und schneller machen.
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Die Pakete sind im AnflugSEATTlE. Seit der Präsentation des ersten DrohnenPrototypen vor zwei Jahren hat der Internetriese Amazon zügig an seinem ambitionierten Luftfahrtprogramm gearbeitet und vor Kurzem ein neues, verbessertes Modell der Paketdrohne vorgestellt.
Der Miniflieger kann senkrecht starten und landen, dank Sensoren beweglichen Objekten ausweichen und hat eine Reichweite von 24 Kilometern. (red)
der neue von still
Ergopick mit Kranausleger
HAMBURG. Still Ergopick basiert auf dem HorizontalKommissionierer CXS 16 und verfügt über einen VakuumSchlauchheber inklusive Kranausleger der Firma Schmalz. Ausgelegt ist er für Lasten bis 40 kg, wobei verschiedene Greifsysteme verfügbar sind, die über ein Adaptersystem schnell gewechselt werden können.
Die Reichweite umfasst einen Radius von 2,1 Metern bei einem Einsatzbereich von bis zu 230 Grad um das Fahrzeug herum.
Durch die elektronische Positionsabfrage des Auslegerarms ist stets gesichert, dass er sich im Fahrbetrieb immer in den Fahrzeugkonturen befindet und keine Kollisionsgefahr besteht. (red)
NEUSS. Laut einer aktuellen Umfrage von UPS unter knapp 800 Industrie unternehmen in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien umgehen mittlerweile bereits 65% der Unternehmen den traditionellen Industrievertrieb und ordern direkt beim Hersteller; weitere 30% gaben an, dass sie derzeit überlegen, zu diesem Einkaufskonzept zu wechseln.
Service ist entscheidendGefragt sind vor allem Anbieter, die einerseits eine benutzerfreundliche Internetpräsenz sowie andererseits exzellenten Kundenservice bieten. Immerhin 75% der Befragten nannten dies als wichtige Entscheidungskriterien; 78% erwartet darüber hinaus, dass ihre Lieferanten ihnen mehr Service nach dem
Kauf und vor Ort bieten, wie z.B. Installation, Reparaturen und Wartung. Dieser Wunsch ist in Italien besonders stark ausgeprägt (93%), britische Unternehmen legen darauf den geringsten Wert (61%).
Länderspezifische Unterschiede gibt es auch bei der Recherche nach neuen Lieferquellen.
Länderspezifische UnterschiedeDie Website des Lieferanten ist zwar in allen untersuchten EULändern die wichtigste erste Anlaufstelle, in Italien folgen knapp dahinter aber bereits Soziale Netzwerke, Blogs und Expertenplattformen, die in Deutschland oder Frankreich eine deutliche geringere Bedeutung haben.
Auch OnlineVideos von Produkten erfreuen sich in Italien beson
ders großer Beliebtheit. Interessant ist auch der Vergleich mit den USA und China, wo UPS ebenfalls Umfragen zum Thema durchgeführt hat.
So bevorzugen USUnternehmen bei der Suche nach neuen Lieferanten die persönliche Empfehlungen von Geschäftspartnern, in China haben Fachmessen die höchste Relevanz.
„Wenn Preis und Qualitätsstandards stimmen, probieren Käufer gern neue Anbieter aus, die ihre Bedürfnisse besser erfüllen“, erläutert Scott Aubuchon, Vice President Marketing UPS Europe, die Umfrageergebnisse. „Um ihre Marktposition zu behaupten, müssen daher die Vertriebe ihr Verkaufsmodelle anpassen und hervorragenden Service bieten.“ (red)
Faktoren im b2b-einkaufUPS-Studien: Wachsender eCommerce und hohe Serviceansprüche sorgen im Industrievertrieb für grundlegende Umwälzungen.
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BONN. Strengere rechtliche Richtlinien sowie insgesamt zunehmende Transportvolumina bei Lebensmitteln und Pharmazeutika bringen steigende Anforderungen im Bereich der temperaturgeführten Logistik.
Nachdem DHL bereits im Sommer sein ColdChainNetzwerk um zusätzliche Umschlagzentren ausgebaut hat, hat der LogistikKonzern nun mit der neuen mobilen LifeTrackApp sein Serviceangebot nochmals erweitert; diese ist sowohl für Android als auch für iOSSysteme verfügbar.
Kunden, die Thermonet oder LifeConEx von DHL nutzen, können auch mit ihren Anmeldedaten für die LifeTrackWebbrowserVersion auf die App zugreifen und Informationen zu den Sendungen abrufen, etwa zum Streckenverlauf, Diagramme zur Umgebungstemperatur an wichtigen Etappenzielen oder notwendige Änderungen sowie die Maßnahmen, die in diesem Zusammenhang gesetzt wurden.
Einfacher Datenzugriff„Mit der LifeTrackApp werden wir den Anforderungen unserer Kunden nach mehr Transparenz und einem komfortablen Datenzugriff von unterwegs aus gerecht“, erklärt
David Bang, Global Head DHL Temperature Management Solutions bei DHL Global Forwarding.
Vielseitige ContainerNeues gibt es auch beim KühlSpezialisten Dometic, der mit der
neuen CoolContainerSerie jetzt maßgeschneiderte Behälter für so gut wie jede Anforderung in Sachen Kühltransporte bietet. Die Stromversorgung der Container kann entweder über 230Volt oder 12VoltStromanschluss erfolgen.
Zudem wurde ein eigener Akku entwickelt, der eine achtstündige Tiefkühlung bei bis zu 32 Grad Außentemperatur sicherstellt.
Die Kühl und Gefriercontainer sind in verschiedenen Größen jeweils als Front oder Toplader erhältlich; sie eigenen sich für die Frischwaren und Tiefkühllogistik, eCommerceLieferungen, die Catering und EventGastronomie, Lebensmittelverarbeitung und kontrolle. Sie sind darüber hinaus auch auf die Anforderungen der Pharmaindustrie und Forschungsinstitute abgestimmt.
Durchgängige DokumentationPer SmartphoneApp kann die aktuelle Innentemperatur jederzeit bequem abgerufen werden. Ein zusätzlicher DatenLogger unterstützt Anwender bei der gesetzlich vorgeschriebenen Dokumentation des Temperaturverlaufs.
Die Transportsicherung im Fahrzeug erfolgt über stabile Befestigungspunkte. Robuste Palettenfüße ermöglichen ein sicheres Be und Entladen per Gabelstapler, zusätzlich sind auch leichtlaufende Transportrollen erhältlich; weitere Ausstattungselemente und Zusatzmodule sind kundenspezifisch konfigurierbar. (red)
Freitag, 18. Dezember 2015 transport & logistik 79
Zwei coole neuheitenDHL bietet seinen Kunden eine App zur Überwachung temperaturgeführter Transporte und Dometic eine neue Serie multifunktioneler Kühlcontainer.
Erfolg für NÖ Start-ups beim i2b-Businessplanwettbewerb 2015Blinos gewinnt den Wettbewerb, HELGA und Farmdoc holen in ihren Kategorien jeweils Platz 2.
WIEN. Anfang Dezember wur-den die Preise des diesjährigen i2b-Businessplanwettbewerbs vergeben. Dabei im Rampenlicht: Nieder österreichs Jungunterneh-merInnen, die vom accent Grün-derservice betreut werden.
Best of TechnologyGesamtsieger und Gewinner der Kategorie „Technologie“ wurde Blinos. Philipp Pamminger und Stefan Hofi nger entwickelten ein Außenrollo, das ganz ohne profes-sionelle Hilfe einfach und sekun-denschnell montiert werden kann und dabei keinerlei Schäden am Gebäude verursacht. Kaufen wird man das Produkt bereits im kom-menden Jahr können.
Den zweiten Platz in der Ka-tegorie „Technologie“ holte sich das Team von Farmdoc, das ein einfaches System für Landwirte entwickelt. Damit wird eine ein-fache Dokumentation der Tätig-keiten möglich und eine automa-tisierte Umsetzung für Förder-formulare realisiert.
Award für AlgendrinkEbenfalls einen zweiten Platz (in der Kategorie „Dienstleistung, Gewerbe, Handel“) holte sich das Damentrio von evasis rund um
Co-Gründerin DIin Ute Petritsch mit ihrem Algendrink HELGA. Durch dieses innovative Produkt sollen die gesunden Inhaltsstoffe von Algen für den Körper effi zient zugänglich gemacht werden.
Top: Im Herbst startete das Unternehmen erfolgreich mit einer Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform CONDA.
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Daten & Fakten im Überblickaccent fördert Unterneh-mensgründerinnen und -gründer, die sich mit inno-vativen und technologie-intensiven Ideen in Nieder-österreich selbstständig machen wollen. Dazu wer-den sie über die gesamte Startphase des Unterneh-mens begleitet und können auf eine umfassende Be-treuung durch intensive Be-ratung, Finanzierung, Infra-struktur und Qualifi zierung zurückgreifen. Ein profes-sionelles Partner-Netzwerk rundet das Gesamtpaket für die accent-Gründer ab.
The winner is …v.l.n.r.: Mag. Anna Maria Hochhau-ser (WKO), Stefan Hofi nger und Philipp Pam-minger (Blinos), Ministerin Dr. Sophie Karmasin, Dr. Peter Bosek (Erste Bank), Mag. Emanuel Bröderbauer (i2b).
Mag. Michael Moll, Leiter des accent Gründerservices, ist hoch-erfreut über die ausgezeichneten Ergebnisse der Start-ups: „Es zeigt sich einmal mehr, dass es in Niederösterreich viele kluge Köpfe gibt, die auch den Mut haben, ein Unternehmen zu gründen. Dabei helfen die kompetenten Berater des accent Gründerservices.“
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F&E-koopEration
Innovative BahntechnikWIEN. Kapsch CarrierCom beteiligt sich als bisher einziger GSMRAnbieter an der 2013 gestarteten europäischen Bahntechnologieinitiative Shift2Rail, deren Ziel es ist, neue Technologien, Produkte und Lösungen für Bahnsysteme zu entwickeln und damit die Marktstellung Europas zu festigen.
Kapsch CarrierCom übernimmt dabei die Analyse, Spezifikation und Implementierung eines Prototyps für Notrufanwendungen. Ergänzt wird das Forschungsprojekt durch neue Ansätze zur Reduktion der Kosten und Komplexität bei Systemtests und Systemvalidierung. Kapsch wird sich dabei auf das Thema auf Cybersecurity konzentrieren. (red)
knapp ag
Lagertechnik für PanamaHART/PANAMA CITY. Dicarina, das führende Großhandelsunternehmen in Panama City, beauftragte Knapp mit der Installation der Lagerverwaltung KiSoft WMS sowie einer Automatisierungslösung mit PicktoBelt, RFKommissionierung und SchuhSorter in seinem neuen im neuen Distributionszentrum. (red)
Die neue Life Track-App liefert alle wichtigen Informationen zur Sendung.
medianet.at80 energie & ressourcen Freitag, 18. Dezember 2015
••• Von Britta Biron
WIEN. „Forschung und Entwicklung und die daraus entstehenden Erfindungen und Patente sind ein entscheidender Antrieb für das Wirtschaftswachstum in Österreich. Deshalb investiert mein Ressort jedes Jahr 500 Mio. Euro in die angewandte Forschung und unterstützt damit die vielen innovativen Weltmarktführer aus Österreich und die Unternehmen, die sich noch auf dem Weg dahin befinden. Mit dem Inventum (vom Patentamt jährlich vergebener Preis) geben wir österreichischen Erfindungen
eine Bühne. Schließlich ist es auch entscheidend, dass die Leistungen unserer innovativsten Unternehmen in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden “, so Technologieminister Alois Stöger.
Effizientes KunststoffrecyclingDen begehrten Preis holte sich heuer der OÖ Recyclingmaschinenhersteller Erema für die 2014 entwickelte Counter CurrentTechnologie, mit der die Produktivität, Flexibilität und ProzessStabilität im Kunststoffrecycling gesteigert und die Bedienung der Anlagen noch einfacher wird.
Ein weiterer Vorteil, der aus umweltpolitischen Gesichtspunkten relevant ist: Im Zusammenspiel mit den anderen Technologien der ebenfalls neuen InteremaAnlagengeneration unterstützt Counter Current die Entwicklung hin zu KunststoffRegranulaten mit besonders hoher Qualität. Dies trägt dazu bei, dass die Akzeptanz und das Image von RecyclingWare bei KunststoffVerarbeitern in der Industrie und in der Folge auch bei Konsumenten steigt – ein Schritt hin zu weniger Abfall und mehr Ressourceneffizienz in der Gesellschaft.
Den Inventum in Silber erhielt die GE Jenbacher für die zylinderindividuelle Optimierung der Verbrennung in einem Verbrennungsmotor. Dabei werden die einzelnen Zylinder gezielt nach den in ihnen herrschenden Randbedingungen eingestellt und nicht, wie bisher üblich, nach einheitlichen Messgrößen gleichgestellt. Durch diese optimierte Ungleichstellung der globalen Motorparameter werden ein wesentlich besseres Motorverhalten, niedrigere Emissionen und Brennstoffeinsparungen erzielt.
Hängematte für SolarmoduleAhmed Adel, Gründer des Startups Solabolic, bekam den BronzeInventum für eine Innovation, mit der die Wirtschaftlichkeit der PVTechnologie signifikant gesteigert wird. Die Konstruktion der neuartigen Sonnenkollektoren – laut Patenttitel sind es Parabolrinnenkollektoren mit verstellbaren Parametern – basiert auf dem Prinzip der Hängebrücke. Dadurch sind besonders große Kollektoren möglich, gleichzeitig wird in der Fertigung weniger Material als bei herkömmlichen Kollektoren benötigt, und auch das Herstellungsverfahren ist deutlich einfacher – Vorteile, die besonders auch für den Einsatz von Sonnenenergie in Entwicklungsländern wichtig sind.
Ausgezeichneter erfindergeistDie Kunststoff-Recycling-Technologie von Erema ist das innovativste Patent 2015. Mit dem Inventum ausgezeichnet wurden auch Erfindungen von GE Jenbacher und Solabolic.
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Herbert Kasser (Generalsekretär im bmvit), Georg Weigerstorfer (Leiter Verfahrenstechnik Erema GmbH), Klaus Feichtinger (Geschäfts führer Erema GmbH) und Mariana Karepova (Präsidentin des Österreichisches Patentamts).
Es ist wichtig, dass die Leistun-gen der innova-tivsten Unter-nehmen in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.
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Kläranlage für TestzweckeWIEN. Die biologischen und chemischen Prozesse, die in der Kläranlage einer Großstadt ablaufen, lassen sich auch im kleinen Maßstab nachbilden, untersuchen und verbessern. Genau das geschieht nun an der TU Wien, wo am Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft eine neue Modellkläranlage installiert wurde.
Das Mess und Regelungssystem der Modellanlage entspricht genau jener einer großen Kläranlage, so können die Studenten alle Prozesse praxisnah steuern und beobachten. Daneben soll die Anlage auch für Forschungszwecke genutzt werden, etwa um neue Sensoren zu testen. (red)
klimAschuTz-rAnking
Österreich ist kein MusterschülerWIEN/PARIS. Das Ergebnis des aktuellen Klimaschutz Performance Index von Germanwatch ist für Österreich wenig erfreulich. Im internationalen Vergleich von 61 Ländern rangiert die Alpenrepublik nur noch auf dem 45. Platz – eine Verschlechterung um sechs Plätze zum Vorjahr.
Zwar hat Österreich relativ gute Werte beim Anteil der Erneuerbaren Energie und der Energieeffizienz erreicht, negative Bewertungen gibt es dafür beim Niveau der Treibhausgasemissionen pro Kopf, dem Energieverbrauch und der Klimapolitik.
Kritik gibt es auch für die mangelhafte Umsetzung des Energieeffizienzgesetzes, Kürzungen bei der Förderung der thermischen Sanierung sowie den niedrigen Beitrag Öster reichs für den Green Climate Fund und die internationale Klimafinanzierung insgesamt. (red)
KLAGENFURT. Sowohl im Verkehr als auch in der Industrie ist die AbgasReduktion ein wichtiges Thema.
Die derzeit am Markt verfügbaren Sensorsysteme sind allerdings groß und relativ kostenintensiv. Im Projekt „Erforschung von hochtemperaturstabilen und gassensitiven NanoSchichten für ‚Surface Acoustic Wave – SAW‘ Abgassensoren“ haben sich unter der Leitung des Forschungszentrums CTR Carinthian Tech Research die Projektpartner NanoTecCenter Weiz (NTC) sowie die Industriepartner AVL List und Ebner Industrieofenbau genau dieser Fragestellung gewidmet.
„Wir haben uns auf Sensoriklösungen konzentriert, die miniaturisierbar und langlebig sind und
eine Messung nahe am Verbrennungsort ermöglichen“, erklärt Gudrun Bruckner, Projektleiterin vom Forschungszentrum CTR. „Das bedingt, dass die Sensorik Temperaturen von 350 bis 500 Grad Celsius standhalten kann.“
Klein & robustDafür haben die Forscher Messprinzipien wie Widerstandsmessungs und Oberflächenwellensensorik in Kombination mit funktionalen Schichten auf MetalloxidBasis gewählt. Beide Prinzipien überstehen bei geeigneter Wahl der Materialien extreme Temperaturen und haben das Potenzial für sehr kleine Sensorsysteme, die in großen Stückzahlen und damit sehr kosteneffizient hergestellt werden können.
„Wir haben verschiedenste Herstellungsverfahren angewandt und dabei mehr als 60 Schichten bzw. Schichtkombinationen aus insgesamt elf Materialien evaluiert und analysiert, um die optimale Variante zu finden“, erläutert Andreas Klug, stellvertretender Leiter für F&E und Projektverantwortlicher bei NTC.
Die neuen SAWSensoren haben eine Größe von 1 mm x 5 mm und wurden in einer Reihe von LithografieProzessen hergestellt, die für eine Produktion in hohen Stückzahlen ausgelegt sind. Die Sensoren halten Temperaturen bis 800 °C aus und sind dabei äußerst sensibel gegenüber Stickoxiden und Wasserstoff, deren Grenzwerte Messungen von wenigen Molekülen erfordern. (red)
neuer mini-AbgassensorÖsterreichisches Forscherteam entwickelt neue Möglichkeit für die intelligente und integrierte Schadstoffmessung.
Winzling: der neue SAW-Sensor im Größenvergleich mit einer Büroklammer.
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Alois stöger Technologieminister
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