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Im neuen Look der Landeskirche
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Nr 1 / Februar 2012Zeitschrift für die Mitarbeitenden der Zürcher Landeskirche
Auf Kurs mit neuen Segeln«notabene» im neuen Look der Landeskirche
Seite 7
Popmusik ist nicht unheilig......aber der Groove im Gottesdienst will gelernt sein
Seite 10
Herzerwärmende Werte Wertedebatte und Herzlichkeits-Offensive an den Kirchenpflegetagungen
notabene 1 / 20122
Liebe Leserin, lieber Leser, Sie halten die
erste Ausgabe unserer Mitarbeitenden-
zeitschrift in Händen, die im neuen Er-
scheinungsbild der Landeskirche gestal-
tet ist. Wir freuen uns, dass nun auch das
«Flaggschiff» der internen Kommunika-
tion im neuen Kleid daherkommt.
Gleichzeitig haben wir die Gelegenheit
genutzt, um ein paar generelle Anpas-
sungen vorzunehmen: Durch eine gross-
zügigere Gestaltung wird die Lese-
freundlichkeit erhöht, beispielsweise
durch die veränderten Spaltenbreiten.
Die bewährte Aufteilung in einen Aktu-
ell-, einen Hintergrund- und einen Ser-
vice-Teil bleibt bestehen, wird aber kon-
sequenter gehandhabt.
Mit der Umstellung von «notabene»
ist die Umsetzung des neuen Erschei-
nungsbildes in den Gesamtkirchlichen
Diensten (GKD) weitgehend abge-
schlossen. Was noch fehlt, sind Gebäu-
debeschriftungen und spezielle Varian-
ten in der Anwendungs-Software. Das
heisst nun nicht, dass Sie keine Produkte
im alten Erscheinungsbild mehr erhalten
werden, denn wir können und wollen es
uns nicht leisten, bestehende Vorräte an
Broschüren und Drucksachen einfach
zu entsorgen, weil das Corporate Design
nicht mehr stimmt. Seit Jahresbeginn
wird in den GKD aber nichts mehr im
alten Erscheinungsbild produziert.
Insgesamt dauert der Umsetzungspro-
zess in den GKD schon über ein halbes
Jahr. Rechnet man den Aufschalttermin
des Internetauftritts der Landeskirche
im Dezember 2010 dazu, ist es sogar
mehr als ein Jahr. Was nach fehlendem
Durchsetzungswillen oder mangelnder
Organisation aussehen könnte, hat
durchaus System: Die Landeskirche hat
nicht die Kapazitäten, eine solche Um-
stellung über Nacht vorzunehmen.
Die Schritt-für-Schritt-Umsetzung ent-
spricht unseren Möglichkeiten.
Das Gleiche gilt auch für die
Kirchgemeinden: Es besteht
nicht nur eine fünfjährige Frist
– was einige für viel zu kurz
und andere für unprofessionell
lang halten –, bis die Umstel-
lung erfolgt sein muss, sie kann
zudem auch gestaffelt erfol-
gen. Sie können dort begin-
nen, wo ein Produkt, z.B. der
Internetauftritt oder die Neuzuzüger-
broschüre, ohnehin neu konzipiert wer-
den muss oder wo vielleicht – wie beim
Briefpapier – der Vorrat zur Neige geht.
Die Einführung des neuen Erschei-
nungsbildes war von zahlreichen theolo-
gischen, ästhetischen und formalen De-
batten begleitet, in denen auch Skepsis
zum Ausdruck kam. Umso mehr hat uns
die ebenfalls vorhandene Begeisterung
gefreut. Regelrecht überrascht worden
sind wir vom Ansturm umsetzungsfreu-
diger Kirchgemeinden (S. 3). Das macht
uns Mut, den eingeschlagenen Weg wei-
terzuverfolgen!
Nicolas Mori,
Leiter Kommunikation
Aktuell
Kurznachrichten3 – 7
Kolumne «Wer’s glaubt»5
Brennpunkte
«Popmusik ist nicht
unheilig»: Der Groove der
neuen Kirchenmusik7 – 9
«Mehr Lehrstellen, bitte!»
Wie Kirchgemeinden
jungen Menschen eine
Berufschance eröffnen9
Umarmungen und andere
Wertsachen –
Wertedebatte an den
Kirchenpfl egetagungen 10 – 11
Rubriken
Themen und Termine12 – 14
Stellenmarkt14
kreuz & quer: Networking
hinter dem Bachtel15
Denkzettel / Impressum16
«Jetzt kommt auch das Flaggschiff der internen Kommunikation im neuen Kleid daher»
Editorial / Inhaltsverzeichnis
notabene 1 / 2012 3
Erscheinungsbild /
Frischer Wind und neue Segel
Budget 2012 / Kirchensynode bleibt auf Sparkurs
sch. Über vierzig Kirchgemeinden im
Kanton Zürich arbeiten bereits mit dem
neuen Erscheinungsbild der Landeskir-
che. Rund Zweidrittel der 180 Gemein-
den haben mit der Planung begonnen,
um sich das neue Kleid für die eigenen
Bedürfnisse masszuschneidern. Das ist
der Stand neun Monate nach der Ein-
führung der neuen Vorgaben des Corpo-
rate Design (CD) der Landeskirche.
Fünf Jahre haben die Gemeinden Zeit,
sich mit dem neuen Kleid der Landes-
kirche vertraut zu machen. Dutzende
haben sich aber regelrecht ins neue Te-
nue gestürzt. Der Fachbereich Kommu-
nikation, der die Gemeinden bei der
Umstellung berät, hat alle Hände voll zu
tun. Bereits in den ersten Monaten be-
suchten fast 100 Mitarbeitende und Be-
hördenmitglieder aus den Zürcher Ge-
meinden die Einführungskurse für die
CD-Umstellung. Mittlerweile stehen ne-
sch. Der Kirchenrat hat seinen Sparkurs
im Voranschlag 2012 fortgesetzt und so-
wohl bei den eigenen Posten wie auch
bei den Beiträgen nochmals den Rotstift
angesetzt. Die Kirchensynode ist ihm an
ihrer letzten Sitzung am 6. Dezember
gefolgt und hat Gegenanträge auf Spar-
verzicht abgelehnt: Auf Antrag der Syn-
odalen Rita Famos, Uster, diskutierte
die Kirchensynode am Beispiel des Kan-
tonalverbandes des Blauen Kreuzes, ob
der jährliche Beitrag von 30 000 Fran-
ken ganz gestrichen werden soll, nach-
dem er schon für 2011 halbiert worden
war. Famos gab zu bedenken, dass der
Alkoholismus immer noch das Sucht-
problem Nummer 1 sei. Kirchenrätin
ben dem Manual Vorlagen für Flyer,
Plakate, Briefe und Präsentationen be-
reit. Die neue Wortmarke ist dabei das
augenfälligste Markenzeichen. Sie bildet
in ihrer einheitlichen Erscheinung die
Klammer zur Landeskirche und betont
gleichzeitig den Ortsnamen der Kirch-
gemeinde. Times und Neue Helvetica
(resp. Arial) geben den Texten der Kir-
che ein einheitliches Gesicht.
Die Umstellung wird auch in den Ge-
samtkirchlichen Diensten der Landes-
kirche schrittweise vollzogen: Die Web-
site zh.ref.ch trägt den Look seit
Gysel entgegnete, dass überall in der
Landeskirche gespart werde, bis an die
Schmerzgrenze beispielsweise auch in
der Spitalseelsorge. Die Kirchenrätin
hielt ausserdem fest, dass das Blaue
Kreuz in Form von Kollekten aus den
Kirchgemeinden weiterhin Geld von der
Landeskirche bekomme.
Die Synodalen folgten dieser Argu-
mentation und bestätigten die Strei-
chung des Beitrags, obschon das Budget
2012 der Zentralkasse einen Ertrags-
überschuss von rund 2,4 Mio. Franken
vorsieht. Unberücksichtigt ist bei die-
sem Betrag aber die schwierige Situation
bei der Beamtenversicherungskasse
(BVK), deren Sanierung die Landeskir-
Dezember 2010, bereits umgestellt sind
auch Jahresbericht und Briefschaften
und seit dieser Nummer auch die Mitar-
beitendenzeitschrift «notabene». Sämt-
liche neuen Druckerzeugnisse verwen-
den seit dem Jahreswechsel die neuen
Vorgaben des CD. Printprodukte im al-
ten Erscheinungsbild werden aber nicht
vernichtet, sondern aufgebraucht.
Kontakt und Beratung: Simone Strohm,
Öffentlichkeitsarbeit Kirchgemeinden. Tel.
044 258 92 15. simone.strohm@zh.ref.ch.
Vorlagen auf: zh.ref.ch/kommunikation
che in den kommenden Jahren voraus-
sichtlich mehrere Millionen Franken
kosten könnte. Zum vorgesehenen Er-
tragsüberschuss trug auch bei, dass ein
Antrag des Kirchenrates – nicht mehr
benötigte Rückstellungen über zwei
Mio. Franken in einen Fonds zu geben
– abgelehnt wurde. Der Fonds sollte für
Lohnmassnahmen verwendet werden.
Die nächste Synodensitzung findet am
13. März statt. Haupttraktandum ist die
Zukunft von Boldern, beziehungsweise
die Integration des Studienbereichs in die
Gesamtkirchlichen Dienste. Beginn: 8.15
Uhr, Rathaus Zürich.
Das Schiff der Landeskirche neu getakelt. Die Fahrtrichtung bleibt.Illu
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notabene 1 / 20124
Kircheneintritt / Zu wem gehören eigentlich die Lutheraner?
Renovation Kloster / Kappel kocht modern
sch. Was tun eigentlich deutsche Zu-
wanderer in Sachen Kirchenmitglied-
schaft in der Schweiz? Anders als in
Deutschland erfolgt eine Kirchenmit-
gliedschaft nicht automatisch durch die
Einwohnerkontrolle. Für die Katholiken
unter den Einwanderern ist die Sache
klar: römisch-katholisch bleibt auch in
der Schweiz römisch-katholisch. Wohin
wenden sich aber die evangelischen Zu-
züger, um sich am neuen Wohnort auch
kirchlich zu beheimaten? Innerhalb der
Evangelischen Kirche Deutschlands fin-
den sich verschiedene Konfessionen:
Lutherische, reformierte und unierte
Kirchgemeinden. Unierte Kirchgemein-
den sind Zusammenschlüsse aus ur-
sprünglich reformierten und lutheri-
sch. Sieben Wochen war das Kloster
Kappel wegen Bauarbeiten geschlossen.
In dieser Zeit wurden die Hotelküche re-
noviert und die 74 Gästezimmer neu
möbliert. Am 26. Februar wird das Bil-
dungshaus wiedereröffnet.
Für Hotelküchen wird mit einer Le-
bensdauer von 15 Jahren gerechnet. Die
Klosterküche war fast 30 Jahre alt. Hö-
here Gästezahlen sowie die heute übli-
chen Ansprüche an eine gepflegte Spei-
sekarte sowie die Vorschriften betreffend
Hygiene und Arbeitssicherheit waren
weitere Gründe für die Sanierung. Für
die Renovation der Hotelküche und des
Klosterkellers, des eigentlichen Restau-
rants des Klosters Kappel, wurden 2.8
Mio. Fr. investiert. Das Kloster Kappel
schen Gemeinden. Vielen Deutschen ist
diese Unterscheidung kaum mehr be-
wusst. Vielfach begnügt man sich dort
mit dem Etikett: Evangelisch.
In der Schweiz ist die Situation eine
andere: Hier hat sich die reformierte
Tradition nach den Lehren der Schwei-
zer Reformatoren durchgesetzt. Die
Lutheraner bilden in der Schweiz eine
sehr kleine Minderheit. Eine Lutheri-
sche Kirche gibt es in der Stadt Zürich.
Sie zählt rund 1500 Mitglieder (www.lu-
ther-zuerich.ch). Wer sich der lutheri-
schen Kirche, vor allem auch mit ihren
liturgischen Eigenheiten, verbunden
fühlt, schliesst sich hier an. Wenn sich
Zuzüger aber als evangelisch empfinden
und nicht explizit am lutherischen Be-
kenntnis hängen, ist es sinnvoll, sich bei
der Einwohnerkontrolle als evangelisch-
reformiert eintragen zu lassen und die
Kirchenmitgliedschaft in der Kirchge-
meinde am Wohnort zu beantragen.
wird vom Schweizer Hotellerieverband
mit dem Label «unique» zertifiziert. Die
in die Jahre gekommenen Gästezimmer
des Hotels genügten den Bedingungen
für eine Unique-Zertifizierung nicht
mehr, weshalb auch die einer Erneue-
rung unterzogen wurden. Die Investitio-
Dies entspricht auch dem gängigen
deutschen Kirchgemeindeprinzip. Nur
dann können sie die kirchlichen Hand-
lungen vor Ort beanspruchen. Aus theo-
logischer und kirchenrechtlicher Sicht
ist dieser Schritt unproblematisch: Lu-
therische und reformierte Kirchen aner-
kennen gegenseitig die volle Kirchenge-
meinschaft.
Der Kirchenrat hat die Einwohner-
kontrollen der Gemeinden über diese
Regelungen für lutherische Neuzuzüger
informiert. Einzelne Kirchgemeinden
sind in dieser Sache auch selber aktiv ge-
worden und informieren evangelische
und lutherische Einwanderer aus
Deutschland in ihrer Gemeinde direkt.
Wallisellen hat eigens ein Informations-
blatt dafür entworfen.
Infos unter: zh.ref.ch/kommunikation/
Projekte. Formulare für den Kirchenein-
tritt: zh.ref.ch/kircheneintritt
nen in diesem Bereich beliefen sich auf
970 000 Franken.
Zur Wiedereröffnung lädt das Kloster
Kappel am 26. Februar zu einem «Kap-
peler Sonntag» ein. Die Gäste erwartet
ein farbiges Programm mit einem Got-
tesdienst, Führungen durch die erneuer-
ten Bereiche, einem Konzert und einer
Vernissage.
Infos unter Tel. 044 764 88 10, oder www.
klosterkappel.ch
Gastronomie wieder auf dem neusten Stand: Die Hotelküche im Kloster ist frisch renoviert.
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notabene 1 / 2012 5
Wahre Religion findet man im Jeansladen
Die Frage ist geklärt! Nach Jahr-
hunderten voll Theologengezänk,
Bibliotheken voll Papier wissen wir,
welches die wahre Religion ist.
Wer hätte das vorgestern gedacht?
Als Taliban die Buddhas von
Bamyan sprengten, Islamisten
ägyptische Christen ausräucher-
ten? Wer hätte gedacht, dass ohne
Konferenzen sich offenbaren
könnte, welche Religion die wahre
ist?
Nun wissen wir es: Sie heisst
«True Religion» und sie ist eine
Jeansmarke! Man kann sie anzie-
hen, wenn der Body passt. Dann
kleidet sie. Man kann sie sich zur
zweiten Haut machen, wenn der
Bodymassindex stimmt. Dann ver-
körpert sie sich. Man kann sie an-
ziehend auf der Strasse tragen,
wenn das Label sichtbar bleibt.
Dann folgen ihr die Blicke. Wahre
Religion ist die angesagte Pass-
form, ob straight leg (CHF 699)
oder skinny (CHF 509). T
Teure Männermodelle, zugege-
ben. Aber eine Religion zu haben,
war schon immer teurer, als keine
zu haben. Und erst noch eine
echte True Religion? Wer würde in
seiner Freude nicht hingehen und
alles verkaufen, was er hat (Mt
13,44 – 45)?
True? Echt? Was ist echt in einer
Welt voller Fälschungen? Was
zählt wirklich, wenn alles möglich
scheint? Was hält sein Verspre-
chen in einem Äther, der vor Ge-
quassel niemals schweigt?
Weniger um wahre Religion geht
es, die man sich aussucht, wie
heute alles wählbar und konsu-
mierbar ist. Eher um Sehnsucht
nach Echtheit, nach Verlässlichem
und Währendem, nach einer Haut,
in der man gerne steckt und mit
der man sich gerne zeigt. Oder gar
eine Sehnsucht, mit Unvergäng-
lichkeit bekleidet zu werden (1Kor
15,53)? Der Denim zerfällt, das La-
bel verblasst. Angesagt ist Echte
Religion.
Matthias Krieg
Kolumne / «Wer’s glaubt …»
Leserbrief zur Milieustudie /
Mitglieder sind keine Kunden
Interreligiöser Runder Tisch / «Mit Multikulti lässt sich gut leben»
Zum Erbe unserer reformierten Tradi-
tion gehört die Betonung des Wertes des
Einzelnen, des Individuums. Neuerdings
haben Vordenker unserer Kirche ein
Marketing-Instrument entdeckt, das die
Mitglieder unserer Kirche als Kunden
(und damit als Mittel zum Zweck) be-
trachtet und sie als Typen zusammen-
fasst. Das ist für eine reformierte Kirche
fragwürdig. Die Rede ist von den Mili-
eus, in die das Markt- und Sozialfor-
schungs-Unternehmen SINUS die Ge-
sellschaft seit dreissig Jahren unterteilt.
Von diesem Instrument und den Ergeb-
nissen der bei diesem Institut in Auftrag
gegebenen «Milieustudie zh.ref.ch» ver-
sprechen sich die Promotoren offen-
sichtlich Orientierung, mannigfaltige
Besserung und höhere Milieusensibilität
(«notabene» 10/2011).
Mit Interesse, aber ohne die geringste
Überraschung habe ich in der Presse von
den Ergebnissen der Sinusstudie gelesen:
Nur in wenigen Milieus ist die Kirche
fester Bestandteil des Lebens – wer hätte
das zu vermuten gewagt! Christoph
Wehrli schreibt am Schluss seines Be-
«Die Schweiz ist heute unwiderruflich
multikulturell und multireligiös. Und
die Bevölkerung lebt gut damit.» Diese
Bilanz zieht der Interreligiöse Runde
Tisch im Kanton Zürich und ruft in sei-
nem Neujahrsbrief dazu auf, die Gast-
freundschaft zwischen den Menschen
verschiedener Religionen aufrechtzuhal-
ten und zu verstärken. Die Vertreter von
christlichen, muslimischen, jüdischen
und buddhistischen Religionsgemein-
richts in der «NZZ»: «Die beziehungs-
stiftende Rolle der Kirche gilt zwar als
zentral. Aber die christliche Deutung
der Milieus wie überhaupt die theologi-
sche Ausgestaltung und Begrenzung des
Marketingmodells bleibt offenbar vor-
erst den Anwendern überlassen.» Ich
stelle fest: Kritiklos, ohne klärende De-
batte wird ein fragwürdiges Instrument
empfohlen und unter der Hand in lau-
fende Verfahren eingeführt. Wie ich er-
fahre, soll bis im Sommer ein Begleit-
band zur Milieustudie erarbeitet werden,
der Kirchgemeinden und Berufsleute
anleiten soll, dieses Instrument auch zu
benutzen. Kirchenratspräsident Michel
Müller sagt in «reformiert.»: «Wir ha-
ben bewusst ein mehrstufiges Verfahren
gewählt. So können sich die Leute neu-
gierig darauf einlassen. Auch bietet sich
dadurch noch ein halbes Jahr Zeit, um
Detailverbesserungen an der Studie vor-
zunehmen.» Ich frage mich, was mit De-
tailverbesserungen gemeint sein könnte
und stelle zweitens fest: Dem Publikum
wird die Studie nur in kommentierter und
«verbesserter» Form zugemutet. Da hört
man zwar: «Selber denken – die Refor-
mierten». Aber man bekommt den Ein-
druck, als Esel eingeschätzt zu werden.
Paul Leuzinger
(Reflexionsgruppe a-sinus)
Diskutieren Sie mit! Senden Sie Ihre
Anregungen, Kritik und Leserbriefe an:
notabene@zh.ref.ch
schaften im Kanton Zürich unter dem
Vorsitz von Kirchenratspräsident Mi-
chel Müller zeigen sich überzeugt davon,
dass Ängste durch menschliche Begeg-
nungen und mehr Wissen übereinander
abgebaut werden können. Das Befrem-
den gehöre beim Befreunden aber durch-
aus dazu.
Alle Infos auf: www.rundertisch.ch
notabene 1 / 20126
Bedrängte Christen / Spendengelder für Kloster Mor Gabriel überwiesen
sch. Die Landeskirche hat dem Kloster
Mor Gabriel in Ostanatolien 73 000
Franken Spendengelder überwiesen.
Der Betrag dient der Unterstützung des
Klosters für seine Aufwendungen rund
um die Gerichtsverfahren, die gegen das
1600-jährige Kloster laufen. Seit Jahren
wird gegen das assyrische Kloster in der
Türkei prozessiert und seine Legitimität
in Frage gestellt («notabene» 7/11). Die
Landeskirche hat letztes Jahr ein Sam-
melkonto für Spenden und Kollekten
eingerichtet. Bis Oktober 2011 gingen
Spenden in der Höhe von über 100 000
Franken ein. Neben dem Betrag für die
Gerichtskosten hat der Kirchenrat wei-
tere je 10 000 Franken für einen Ausbil-
dungsfonds für Jugendliche und für den
Bau einer Solar-Heizung im Kloster ge-
sprochen.
Drei von vier Prozessen hat das Klos-
ter im Tur Abdin im vergangenen Jahr
letztinstanzlich verloren. Damit fallen
rund 90 Prozent des Klostergrundstücks
an den türkischen Staat. Das Kloster
hat dagegen beim Europäischen Ge-
richtshof für Menschenrechte in Strass-
burg Klage eingereicht.
sch. Das Kirchenglücksspiel war ein Er-
folg. Dieses Fazit zogen die Verantwort-
lichen der Öffentlichkeitskampagne be-
reits im letzten Herbst (vergl. «notabene»
8/2011). Die reinen Nutzungszahlen
stellten der Kampagne ein gutes Zeugnis
aus: 136 000 Mal versuchten Menschen
mit den ausgeteilten oder elektronischen
Losen das Glück – nicht für sich selbst,
sondern für Projekte der Kirchgemein-
den. Mit einem Rücklauf von 13 Pro-
zent der verteilten Lose hat die Kam-
pagne ihre Ziele im Vergleich zu üblichen
Werten bei solchen Werbeaktionen
übertroffen.
Neben der quantitativen Auswertung
liegt jetzt auch eine Gesamtanalyse der
Kampagne vor. Darin kommen auch die
beteiligten Gemeinden zu Wort. Von
den 140 Kirchgemeinden aus den vier
Kantonalkirchen, die bei der Kampagne
mitgemacht haben, haben 83 an der
Umfrage teilgenommen. Sie geben der
Aktion gesamthaft die Note 4,6 (auf ei-
ner Skala von 1 bis 6). Als gut taxierten
die Teilnehmenden die Informations-
broschüre und die Unterstützung durch
die Informationsdienste bei der Planung
und Durchführung der Kampagne.
Nicht überall überzeugend war das Ti-
ming der Aktion: Durch den späten Ein-
stieg der Landeskirchen Bern-Jura-So-
lothurn und Zürich im Herbst 2010 war
der Zeitraum für die Vorbereitung für
die Kirchgemeinden zu knapp. Mässig
beurteilten die Kirchgemeinden auch
den Erfolg der Standaktionen (Note
4,1). Auf die Frage «Würden Sie bei ei-
ner nächsten Kampagne wieder mitma-
chen?» sagten die Kirchgemeinden im
Durchschnitt «eher ja».
Ein positives Fazit zogen die Verant-
wortlichen aus der Kosten-Nutzen-
Rechnung: Für einen bescheidenen Auf-
wand von insgesamt 200 000 Franken
hat die Kampagne eine sehr grosse Wir-
kung entfaltet. Vor allem auch das Echo
in den Medien kann sich sehen lassen.
Der Schlussbericht kann bestellt werden
unter info@zh.ref.ch
Gemeinden ziehen Bilanz: Kosten-Nutzen-Bilanz gut; Timing und Standaktionen eher mässig.
Öffentlichkeitskampagne /
Wie gut war das Glücksspiel wirklich?
kom. Felix Reich, Sohn des ehemaligen
Kirchenratspräsidenten Ruedi Reich,
übernimmt ab April die Leitung der
Zürcher Redaktion von «reformiert.»
Felix Reich war seit 2002 Redaktor beim
Winterthurer «Landboten». Er studierte
an der Universität Zürich Germanistik,
ist 34 Jahre alt, verheiratet, hat eine
Tochter und wohnt mit seiner Familie in
der Stadt Zürich. Felix Reich über-
nimmt die Stelle von Jürgen Dittrich,
der nach zwei Jahren als Leiter die Re-
daktion in Zürich verlässt. Jürgen Dit-
trich kehrt in den Pfarrberuf zurück.
«reformiert.» / Felix Reich neuer Chef
notabene 1 / 2012 7
Bach oder Pop? Beides!
Kirchenmusiker Eugenio
Giovine bringt neuen
Groove in die Zwinglikirche.
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Kirchenmusik /
«Pop ist nicht
unheilig»Pop- und Jazzmusik sind
in reformierten Gottes-diensten willkommen. So
steht es in den Legislatur-zielen des Kirchenrates. Damit die Soundqualität
stimmt, setzt die Landes-kirche auf gute Ausbil-
dung. Die Reformierten auf dem Weg zu einem
neuen Groove. Von Christian Schenk
«‹Du bist heilig› kann man auch im
Bossa-Nova-Stil singen», sagt der Kir-
chenmusiker Eugenio Giovine und greift
in die Tasten des schwarzen Flügels in
der Zwinglikirche. Die Bänke sind leer,
und durch die runden Fenster fällt nur
noch Dämmerlicht. Und trotzdem füllt
sich der Kirchenraum jetzt mit südlicher
Sonne und brasilianischer Wärme. Eu-
genio Giovine gleitet über die Tastatur,
singt den Refrain mit sicherer Stimme
und stampft den jazzigen Rhythmus mit
seinem Fuss dazu. Der Kirchenliedklas-
siker ist kaum wiederzuerkennen. Er hat
seine majestätische Würde eingebüsst
und wiegt sie dafür mit Lebendigkeit
und Lebensfreude auf. «Popmusik ist
weder heilig noch unheilig», sagt der
Kirchenmusiker und Chorleiter, «sie hat
die gleiche Berechtigung, im Gottes-
dienst gespielt zu werden, wie ein Orgel-
stück von Bach». Das gelte auch für an-
dere Musikstile, von Volksmusik über
Jazz, zu Rock und Hip-Hop – das alles
dürfe in der Kirche vorkommen. Sagts
und stimmt ein in ein «Nada te turbe»,
das mit einem Salsa-Groove unterlegt ist
notabene 1 / 20128
Diplom für Jazz und Pop in der Kirche
Für Kirchenmusiker besteht seit
letztem Jahr die Möglichkeit, sich
in einem CAS-Lehrgang für Jazz
und Pop weiterzubilden. Der Dip-
lomkurs, getragen von der Zürcher
Hochschule der Künste (ZHdK)
und der Zürcher Landeskirche,
richtet sich an diplomierte Kir-
chenmusikerinnen und Kirchen-
musiker. Ziel der zweisemestrigen
Ausbildung ist die Erweiterung der
Kompetenzen im Jazz- und Pop-
Bereich.
Infos: Beat Schäfer, Fachstelle Mu-
sik, Hirschengraben 50, Zürich
oder ZHdK: Sekretariat Weiterbil-
dung Musik. Tel. 043 446 51 78. Der
nächste Kursstart ist auf Ende Au-
gust 2012 geplant.
Kernliederliste zum Gesangbuch
Egal ob poppig oder klassisch:
Singen gehört zur Kirche, und
besonders zur reformierten. Die
Palette ist breit – von mittelalterli-
chem Gregorianik-Feeling über die
klassischen Choräle aus der Re-
formationszeit, bis zu groovigen
neuen Geistlichen Liedern. Singen
heisst aber auch: zusammen sin-
gen. Und dazu braucht es bei aller
Vielfalt eine Verständigung über
ein Repertoire, damit die Gemein-
samkeit eine Chance hat. Dafür
wurde eine Kernliederliste konzi-
piert: Sie will mit insgesamt 50 Lie-
dern als Einstiegsplattform dienen
und als Einladung, sich auf das
Gesangbuch einzulassen: Wer die-
se Lieder lernt, hat die Chance, ih-
nen wieder zu begegnen und damit
am Zusammen-Singen teilzuha-
ben. Die Kernliederliste gibts als
Poster und Buchzeichen und als
Pdf unter: www.kernlieder.ch
und schon wieder vielmehr in die Beine
geht, als man dies einem Kirchenlied zu-
traut.
Kein Abgesang auf die Orgel
Spielt hier jemand die klassische Kir-
chenmusik an die Wand? Singt hier einer
am Flügel mit Popmelodien und Jazz-
rhythmen den Abgesang auf Orgel und
Choral? Eugenio Giovine winkt ab. Der
Mann, der hier am Flügel sitzt, ist selber
Organist mit Konzertdiplom und seit
Jahren Kantor und Kirchenmusiker mit
Leib und Seele. Daran ändert auch sein
späteres Studium an der Jazzschule
nichts. Musikstile gegeneinander auszu-
spielen ist seine Sache nicht. Heute aller-
dings ist er quasi von Amtes wegen Für-
sprecher für den vermehrten Einzug
neuer Musik in die Kirche. Eugenio
Giovine ist Mitarbeiter der Landeskir-
che im Fachbereich Musik und damit
betraut, Popular- und Jazzmusik in die
Zürcher Kirchen zu bringen – ein bereits
vor vier Jahren ausdrücklich formulier-
tes Legislaturziel des Kirchenrates.
Popmusik ist ich-bezogener
Bei der Umsetzung gilt es zahlreiche
Hürden zu nehmen. «Pop und Jazz sind
ursprünglich ja nicht für die Kirche ge-
boren», sagt Eugenio Giovine. Damit
die neuen Klänge in die Kirche passen,
müssten auch die Texte stimmen. Man
müsse sich auch bewusst sein, dass Pop-
musik ich-bezogener funktioniere und
weniger die Gemeinschaft im Auge habe.
Dafür sei sie näher bei den Leuten, im
wahrsten Sinne des Wortes: Klavier und
Band sind im Kirchenschiff mitten in
der Gottesdienstgemeinde und nicht ab-
gehoben auf der Empore. Das heisst für
die Kirchenmusiker auch, sich mehr zu
exponieren, sich direkter in den Gottes-
dienst einzubringen, «und das in einer
neuen musikalischen Sprache, die man
von Grund auf lernen muss», sagt Gio-
vine. Für die Werke von Bach habe er
Jahre des Studiums und der Übung ge-
braucht. Um Popmusik mitreissend
spielen zu können, brauche es auch ein
entsprechendes Engagement. «So sim-
pel, wie einige Leute meinen, ist gute
Popmusik eben nicht.»
Eugenio Giovine plädiert deshalb für
eine gute Schulung, damit die neue Mu-
sik im Gottesdienst auch funktioniert.
Im Rahmen seines Auftrags für die Lan-
deskirche bietet er hier selbst auch Un-
terrichtsstunden an. Seit kurzem kön-
nen Kirchenmusiker ausserdem an der
Zürcher Hochschule der Künste eine
zweisemestrige Diplomweiterbildung
für Pop- und Jazz-Musik in der Kirche
absolvieren (siehe Kasten).
Wenn Pop, dann professionell, ist das
Credo. Dafür hätten die Leute nämlich
ein sehr feines Gespür, sagt Giovine. Ins
Wippen kommt man nur, wenn der
Groove stimmt.
Jazz- und Popklänge sind im Gottesdienst willkommen. Der neue Groove will aber gelernt sein.
notabene 1 / 2012 9
Kevin Meichtry schliesst diesen Sommer
seine Lehre als Fachmann Betriebsunter-
halt ab. In den vergangenen drei Jahren
hat der 19-Jährige sein Metier in der
Kirchgemeinde Seuzach gelernt. Gar-
tenpflege, Unterhalt von Heizungs-, Sa-
nitär- und Elektroanlagen, Reinigung:
In all diesen Bereichen hat ihn sein Lehr-
meister, Thomas Schuppisser, einge-
führt. «Heute arbeitet Kevin selbstän-
dig. Er ist mir eine grosse Hilfe», sagt
Schuppisser. Der Hauswart der Kirchge-
meinde hat sich vor drei Jahren persön-
lich dafür eingesetzt, dass man einen
Lehrling einstellt. Bis dahin war das in
Seuzach noch kein Thema.
Im Berufslehr-Verbund Zürich (BVZ)
ist man froh, dass reformierte Kirchge-
meinden im Kanton in den letzten Jah-
ren mehr Lehrstellen geschaffen haben.
Nicht nur für Fachpersonen Betriebsun-
terhalt, sondern auch für Büroassisten-
tinnen. Gegenwärtig sind es 13 Auszu-
bildende, die in Zürcher Kirchgemeinden
eine Lehre machen. Dazu kommen die
KV-Lehrstellen, die die Gesamtkirchli-
chen Dienste anbieten und die Lehrstel-
len für Köche und Betriebspraktiker im
Kloster Kappel. Manfred Fasel, Ge-
schäftsführer des BVZ, hofft aber auf
Zuwachs. Die Zahl dürfe ruhig verdop-
pelt werden, findet er. Schliesslich ist er
es, der jedes Jahr Dutzende Schulabgän-
gerinnen und Schulabgänger zu be-
treuen hat, die trotz Vermittlung des
Verbundes keine Stelle finden. «Das
Beste, was man einem jungen Menschen
anbieten kann, ist doch eine Lehrstelle»,
sagt Fasel.
Mehr als Goodwill
Dass die Schaffung von Lehrstellen
nicht nur ein Akt des Goodwills ist,
kann man sich in Seuzach bestätigen
lassen. Die Erfahrungen mit dem jüngs-
ten Mitarbeiter seien für die ganze Ge-
meinde positiv, betont Thomas Schup-
pisser. Kevin Meichtry vermöge als
Berufsmann zu überzeugen, und er
werde auch als Mensch sehr geschätzt.
Nebst dem fachlichen Können zählt im
Hausdienst einer Kirchgemeinde die so-
ziale Kompetenz. Man arbeitet eng mit
dem Pfarrteam, Diakonen, Katechetin-
nen und Sigristen zusammen, assistiert
in der Kirche bei Hochzeiten und Ab-
dankungen und im Gemeindesaal an
Konzerten und kirchlichen Anlässen.
Und wie steht es mit dem Betreuungs-
aufwand für einen Lernenden? «Das
gibt schon Arbeit», sagt Thomas Schup-
pisser, «aber so ein junger Mensch gibt
uns im Team der Mitarbeitenden auch
viel zurück.» Als Lehrmeister kann
Schuppisser ausserdem auf die Unter-
stützung des Berufslehr-Verbunds zäh-
len. Denn eigentlich ist sein Lehrling
beim BVZ unter Vertrag. Die Stiftung
zahlt den Lohn, überwacht die Leistun-
gen in der Berufsschule und regelt alle
personalrechtlichen Fragen. In der Re-
gel bildet die BVZ ihre Lehrlinge im Ver-
bund mit verschiedenen Betrieben aus,
so dass die Lernenden nach einem Jahr
bereits weiterziehen. So oder so: Vom
administrativen Aufwand ist man be-
freit, wenn man die Lehrstelle in Zusam-
menarbeit mit dem BVZ aufbaut. Für
kleinere Gemeinden kann dieser Sup-
port den Ausschlag dafür geben, dass
man den Schritt für die Einrichtung ei-
ner Lehrstelle wagt.
Dass eine Lehre bei einer Kirchge-
meinde auch aus Sicht der Auszubilden-
den eine gute Sache ist, bestätig Kevin
Meichtry gern: «Kann ich empfehlen.
Die Lehrstelle ist interessant, vielseitig,
anspruchsvoll.» Gute Aussichten also,
zumindest für seinen Nachfolger. Die
Kirchgemeinde Seuzach hat bereits wie-
der eine Lehrstelle ausgeschrieben.
Eine Lehrstelle einrichten Die Stiftung Berufslehr-Verbund
Zürich bildet gemeinsam mit rund
180 Lehrbetrieben Lernende in der
Stadt und Region Zürich aus. Der
BVZ vermittelt die Lernenden,
übernimmt die Administration und
koordiniert die Institutionen, die an
der Ausbildung beteiligt sind.
www.berufslehrverbund.ch
Lehrstellen / «Das Beste, was man den Jungen an-bieten kann»Rund ein Dutzend Kirchgemeinden im Kanton Zürich bilden Lehrlinge aus. Es dürften ruhig doppelt so viele sein, findet Manfred Fasel. Als Geschäftsführer des Berufslehr-Verbunds Zürich kämpft er für die Integration von Jugend-lichen ins Berufsleben und weibelt für die Schaffung von Lehrstellen. Von Christian Schenk
notabene 1 / 201210
Werte-Debatte an den Kirchenpflegetagungen / Umarmungen und andere WertsachenNächstenliebe, Respekt oder Freiheit? An den Kirchenpflegetagungen auf Boldern diskutieren Behörden und prominente Gäste, an welchen Werten sich die Kirche orientieren soll. Eine Gruppe von Konfirmanden ging die Sache anders an: Sie plädierte schlicht und eindrücklich für gelebte Wärme und Herzlichkeit. Von Christian Schenk
Stellen Sie sich vor: Sie warten am Bahn-
hof Stadelhofen und plötzlich werden
Sie von vier Teenagern gefragt, ob sie Sie
kurz umarmen dürfen. Es gehe um et-
was mehr Herzlichkeit in der Gesell-
schaft, und das Ganze wolle man fil-
misch festhalten. Vielleicht würden Sie
kopfschüttelnd die Flucht ergreifen –
oder aber sich auf das Experiment ein-
lassen. Eine grosse Mehrheit entschied
sich nach kurzem Überlegen für die
Umarmung. Frauen, Männer, Jugendli-
che, Filmschauspieler und sogar Polizis-
ten liessen sich auf das Experiment ein.
Man kennt das Motiv aus der ameri-
kanischen «Free-Hug»-Bewegung, bei
der Aktivisten auf offener Strasse den
Passanten eine Gratis-Umarmung an-
bieten. In der Stadt Zürich, die auf der
Hitliste der Freundlichkeit noch kaum
von sich reden gemacht hatte, war diese
Aktion überraschend neu und zeitigte
bemerkenswerte Ergebnisse.
Die Filmsequenzen ergaben zusam-
men einen 4-minütigen Film, der an der
Einstiegsveranstaltung der Kirchenpfle-
getagungen auf Boldern gezeigt wurde.
Hinter dem Filmprojekt mit dem Titel
«1 Grad wärmer» steht eine Gruppe
Konfirmanden aus Illnau-Effretikon. Es
ist ihr Beitrag zur Wertediskussion, der
sich die über 700 Behördenmitglieder
und Mitarbeidenden aus den Zürcher
Kirchgemeinden an den traditionellen
Tagungen an sieben Wochenenden von
Januar bis März stellen.
Die Herzlichkeitsoffensive liess nie-
manden kalt: die Macher selbst nicht
(siehe Interview), die überraschten Pas-
santen nicht und auch nicht die Tagungs-
teilnehmer, die sich an zwei Tagen mit
dem Thema Werte auseinandersetzten
und den Film mit Schmunzeln zur
Kenntnis nahmen. Spontanumarmun-
gen zwischen den inhaltsschweren Work-
shops und Referaten sorgten im Nach-
gang zum Kurzfilm auf Boldern immer
wieder für Lacher und Erleichterung.
Kirchen sollen sich einmischen
Bei Herzlichkeitsbekundungen und
Wohlfühlübungen beliessen es die Ta-
gungsteilnehmenden und -leitenden
nicht. Sowohl Kirchenratspräsident Mi-
chel Müller als auch Moderator Mat-
thias Krieg wiesen in ihren Einführungs-
referaten am 13. Januar darauf hin, wie
wichtig es sei, sich als Vertreterinnen
und Vertreter der Kirche in die aktuellen
Diskussionen um Werte in der Gesell-
schaft einmischen. Und diese gibt es
derzeit zuhauf: Michel Müller nannte
als Beispiel die Occupy-Bewegung und
die umstrittene Parteinahme der Kirch-
gemeinde Aussersihl zu Gunsten der
Kapitalismus-Kritiker. Der Fall habe
das ganze Spektrum der Meinungen und
Werteprioritäten in der Kirchenland-
schaft aufgezeigt. Die Frage habe Mit-
glieder zum Kirchenaustritt bewogen,
andere dafür zum Eintritt. Für Michel
Müller stand ausser Frage, dass sich die
Kirche in öffentliche Debatten ein-
mischt. Das brauche Mut und gleichzei-
tig Fingerspitzengefühl. Welche Werte
man höher gewichte, zeige sich erst an
solch konkreten Fällen. Es gelte in jedem
Fall, die Glaubwürdigkeit zu wahren
und nicht nur Position zu beziehen, son-
dern auch entsprechend zu handeln.
Wir sind keine Werteagenturen
«Wie kann es sein, dass man zu politi-
schen Fragen ganz gegensätzlicher Auf-
fassung sein kann und beide Positionen
mit christlicher Ethik begründen
kann?», fragte eine Teilnehmerin später
im Plenum und sprach genau dieses Di-
lemma an, das Christen unterschiedli-
cher politischer Gesinnung seit jeher
aushalten müssen. Stefan Grotefeld,
Theologe und Leiter der Fachstelle Ge-
sellschaft und Ethik der Landeskirche,
lieferte in seinem Grundsatzreferat Deu-
tungshilfen: «Kirchen sind keine Werte-
agenturen», sagte der Theologe und
Fachspezialist für Ethik, auch wenn die
notabene 1 / 2012 11
Gelegenheit für die Kirche gerade wie-
der einmal günstig erscheine, sich als
moralische Autorität zu profilieren.
Schliesslich sei das Misstrauen gegen-
über denen, die Verantwortung tragen,
nach dem Fall Hildebrand und dem Fall
Wulff besonders gross und der Ruf nach
verlässlichen Werten wieder einmal laut.
Die Aufgabe der Kirche aber bestünde
nicht darin, den gesellschaftlichen Wer-
ten auf die Sprünge zu helfen, warnte
Grotefeld.
Was aber dann? Soll sich die Kirche
bei strittigen politischen Fragen raushal-
ten? In der Politik wird diese Forderung
immer wieder laut, wenn sich die Kir-
che, wie zum Beispiel bei der Minarett-
Initiative, eindeutig positioniert. Grote-
feld hielt fest, dass im Fall des
Minarettsverbots aus seiner Sicht ein
klarer Positionsbezug gerechtfertigt ge-
wesen sei. In der Tagespolitik sei aber
oft auch ein anderer Weg angezeigt:
«Für die eigenen, christlichen Werte ein-
zustehen, kann für eine Kirche auch et-
was anderes bedeuten als Parteinahme –
nämlich eine Prüfung des Problems im
Lichte eben dieser Werte.» Den Kardi-
nalsweg sieht Grotefeld im Verstehen,
im Verkörpern, im Vermitteln und im
Vertreten. Man müsse sich klar werden,
welche Werte uns als Christinnen und
Christen leiten, auch wenn man sich da-
bei nicht auf einen einheitlichen christli-
chen Wertekatalog mit fixen Prioritäten
werde einigen können. Dabei spiele die
Bibel und die Bindung an die Tradition
eine grosse Rolle.
Die Kirche soll sich also einmischen,
aber «nicht als moralische Besserwisse-
rin, sondern als kompetente Gesprächs-
partnerin, die nicht ständig auf Sendung
ist, sondern die bereit ist, anderen zuzu-
hören.» Und im Sinne der Konfirman-
den aus Illnau-Effretikon müsste man
hinzufügen, die ihre Werte auch im All-
tag ganz einfach und herzlich lebt.
Kirchenpflegetagungen 2012An der Wertediskussion beteiligen
sich auch prominente Köpfe u. a.
aus Politik, Wirtschaft und Sport:
FCZ-Präsident Ancillo Canepa,
Regierungsrätin Regine Aeppli,
Dietrich Pestalozzi, Verwaltungs-
ratspräsident des Stahl technik-
unter nehmens Pestalozzi, SVP-
Kantonsrat Gregor A. Rutz, SEK-
Ratspräsident Gottfried Locher,
Ethik-Professor Johannes Fischer
und die Medienforscher Vinzenz
Wyss und Carmen Koch. Detailpro-
gramm, Referate und Filme auf:
www.zh.ref.ch/werte
Wie reagierten die Menschen auf
Eure Umarmungsoffensive?
Mike Morf: Am Anfang getrauten Sie
sich manchmal nicht so. Die meisten lie-
ssen sich aber überzeugen. Sogar ein Po-
lizist im Streifenwagen.
Severin Lutz: Einige, die uns bei der Ak-
tion beobachteten, warteten regelrecht
darauf, dass wir sie auch umarmten.
Eine etwas ältere, fast schon verwahr-
loste Frau wollte nicht, dass wir filmten.
Die Umarmungen hat sie aber sichtlich
genossen, und sie zog danach ganz be-
glückt weiter.
Was hat das Filmprojekt bei Ihnen
selbst ausgelöst?
Severin Lutz: Es brauchte am Anfang
viel Mut, um die Menschen anzuspre-
chen. Das ist ja auch ein wichtiger Wert.
Mit der Zeit hat uns die Sache aber so
gefallen, dass wir fast süchtig danach
wurden (lacht).
Mike Morf: Spannend war auch, hinter
der Kamera zu stehen und die Leute zu
beobachten. Wir wollten den Menschen
eine Freude machen. Und das gelang in
den meisten Fällen. Und es hat einfach
Spass gemacht.
Wie sind Sie während der
Planung darauf gekommen, das
Thema Wert auf diese Weise zu
inszenieren?
Mike Morf: Es gibt ja viele Werte und
wir haben auch andere Ideen gehabt und
auch umgesetzt. Dies schien uns eine der
spannendsten.
Severin Lutz: Der Film heisst ja «1 Grad
wärmer». Wir wollten die manchmal et-
was unterkühlte Erwachsenenwelt mit
etwas Herzlichkeit aufwärmen. Ich
glaube, das ist uns gelungen.
«Dürfen wir Sie umarmen?» Konfirmanden als Botschafter für mehr Herzlichkeit. Zu sehen auf youtube unter dem Titel «1 Grad wärmer».
Die Konfirmanden Severin Lutz und Mike Morf über das Film- und Umarmungsprojekt,
das Zürich und die Kirchenpflegetagungen auf Boldern um ein Grad herzlicher machte.
Heizen mit Herzlichkeit
12 notabene 1 / 2012
Themen und Termine
Verkündigung &
Gottesdienst
Evangelisch evangelisieren zwischen Ost und West
Tagung zum Thema Kommuni-
kation des Evangeliums als
Kernaufgabe der Gemeinde.
Der Kirchenrat hält in den
Legislaturzielen fest, dass
«Mission, Evangelisation und
Gemeindeaufbau (...) für das
kirchliche Leben neu zu
er schliessen und für die Arbeit
in der Gemeinde fruchtbar zu
machen sind». Gesucht ist eine
Spiritualität, in der die Sehn-
sucht nach Konkretion und das
Bedürfnis nach Diskretion
zusammenfinden. Durch Erfah-
rungsaustausch und Impulse
lernen wir das Evangelium
buchstabieren.
1. Mai, 9 bis 21 Uhr. Bullingerkir-
che, Bullingerplatz 1, Zürich. Pro-
gramm und Anmeldung: www.zh.
ref.ch/handlungsfelder/gl/
gemeindeaufbau/schulung
Innehalten mitten in Zürich
Unter dem Titel «Haltestille
Bahnhofstrasse» finden
Menschen jeglichen Alters und
unabhängig ihrer Konfession
oder Religion jeweils am
Donnerstag über Mittag in der
Augustinerkirche einen Ort der
Kraft, Stille und Begegnung.
Träger des ökumenischen
Projekts, das Mitte Januar
gestartet wurde, sind die drei
Stadtzürcher Kirchgemeinden
Augustiner (christkatholisch),
St. Peter (reformiert) und St.
Peter und Paul (römisch-
katholisch).
Jeden Donnerstag in der Augusti-
nerkirche (Münzplatz / Bahnhof-
strasse). 12.15 bis 12.45 Uhr. Tel.
044 211 12 76. www.haltestille.ch.
lars.simpson@christkath-zuerich.ch
Religion auf Radio Zürisee
Gott und die Welt sind jeden
Morgen während rund vier
Minuten Thema auf Radio Züri-
see. Produziert wird die Rubrik
«Über Gott und d’ Wält» vom
Medienverein ökumenische
Arbeitsgemeinschaft Zürisee.
Sämtliche Beiträge gibts auch
in einem Webarchiv zu hören:
www.gott-und-welt.ch
Diakonie &
Seelsorge
Brot für alle / Fastenopfer – Kampagne 2012
Der Fokus der Kampagne in der
diesjährigen Fastenzeit richtet
sich auf das Thema Gleichbe-
rechtigung: 70 Prozent der
weltweit Hungernden sind
Frauen, obwohl sie gerade in
den Ländern des Südens für
die Nahrungsmittelproduktion
zuständig sind. Hauptgrund
dafür ist, dass sie weniger
Zugang haben zu wirtschaftli-
chen, politischen und sozialen
Ressourcen. Das diesjährige
Thema der Kampagne lautet
deshalb: «Mehr Gleichberechti-
gung heisst weniger Hunger».
Die Agenda stellt u.a. sechs
Frauen aus drei Kontinenten
vor, welche mit Fantasie und
Energie Projekte zur besseren
Nahrungsproduktion lanciert
haben.
Am Aschermittwoch, 22. Februar,
12.15 Uhr findet in der Augustiner
Kirche in Zürich ein ökumeni-
scher Auftakt zur Kampagne
statt. www.rechtaufnahrung.ch
Umgang mit versteckten Wünschen und Bedürfnissen
Weiterbildung für Freiwillige und
Besuchsdienst-Leistende:
Immer wieder werden Wünsche
und Bedürfnisse in Form von
unausgesprochenen Erwartun-
gen an uns herangetragen. Dies
zu erkennen und angemessen
darauf zu reagieren, ist das Ziel
des Kurses. Leitung: Elisabeth
Rüegg
7./14./21. März, drei Mittwoch-
nachmittage, jeweils von 14 bis
17 Uhr. Hirschengraben 7, Zürich.
Anmeldung: Fachstelle Freiwilli-
genarbeit, Tel.: 044 258 92 56,
freiwilligenarbeit@zh.ref.ch
Fragen – schweigen - antworten
Weiterbildung für Freiwillige und
Besuchsdienst-Leistende: Wie
stelle ich Fragen? Wie verhalte
ich mich beim Schweigen? Wie
sehen gute Antworten aus? In
der Auseinandersetzung mit
dem eigenen Kommunikations-
verhalten kann die Gesprächs-
fähigkeit erhöht werden. Lei-
tung: Margret Surdmann.
8./22./29. März, Drei Donnerstag-
vormittage, jeweils von 9 bis 12
Uhr. Hirschengraben 7, Zürich.
Anmeldung: Tel: 044 258 92 56,
freiwilligenarbeit@zh.ref.ch
Intervisionsgruppe «va bene – besser leben zuhause»
Die Teilnehmenden unterstützen sich gegenseitig in ihrer Arbeit als Verantwortliche von Pilotge-meinden des Projektes «va bene
– besser leben zuhause». Lei-tung: Vreni Burkhard. Jeweils dienstags, 14.15 bis 16
Uhr: 24. Januar / 17. April / 26.
Juni / 18. September / 13.
November. Hirschengraben 50,
Zürich. Infos: vreni.burkhard@
zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 95.
«Hujambo Afrika» – Chöre bauen Gemeinde
Begegnungsprojekt zwischen
schweizerischen Kirchgemein-
den und der «Moravian Church
in Tanzania».
Ein Chor aus Tansania ist die-
sen Sommer auf Tournee in der
Schweiz. Das Projekt, getragen
von der Zürcher Landeskirche
und Mission 21, soll die Begeg-
nung und den Austausch mit
Christinnen und Christen aus
Tansania ermöglichen. Dabei
spielt das Lied eine besondere
Rolle. Die Lieder der Moravian
Church sind ansprechend,
lebendig und ihre Spiritualität
geht zu Herzen. Die Chorsän-
gerinnen und -sänger aus Ost-
afrika sind vom 26. Mai bis 22.
Juni unterwegs in Zürich, Bern
und Graubünden. Im Vorfeld
findet eine Tagung zum Hinter-
grund des Projekts statt:
24. März, 14 bis 17 Uhr, Hirschen-
graben 50, Zürich. www.zh.ref.
ch/oeme
Bildung &
Spiritualität
Ringvorlesung zu Gerhard Ebeling
Reflexion über Sinn und Bedeu-
tung der Theologie als Wissen-
schaft in Universität und Gesell-
schaft.
Ab 21. Februar bis 29. Mai,
jeweils dienstags, 18.15 bis 20
Uhr. KOL-F-121. Universität
Zürich.
Frauentreff Winterthur
Zmorgen und Referat: Eine
Prinzessin im Kloster Töss.
Referentin: Dr. Magdalen Bless-
Grabher, Historikerin.
25. Februar, 9 Uhr. Hotel Krone,
Marktgasse 49, Winterthur. Fr.
20.–. www.vefz.ch
Frauentreff am Lindentor
Artemis, Aphrodite & Co.
Psychologisch präzis wider-
spiegeln die olympischen grie-
13notabene 1 / 2012
chischen Göttinnen die ganze
Bandbreite fraulicher Charak-
tere. Wir erkennen uns darin
selbst. Referentin: Dr. Magdalen
Bless-Grabher, Historikerin.
29. Februar, 9 Uhr. Hirschengra-
ben 7, Zürich. Fr. 15.–. www.vefz.
ch
Beraten: Professionell und Persönlich
Das Seminar bietet die Mög-
lichkeit, die eigene Beratungs-
praxis zu reflektieren, mit pro-
fessionellen Modellen
abzugleichen und sich auf die
eigenen beraterischen Fähig-
keiten zu besinnen. Es richtet
sich an Mitarbeitende aus ver-
schiedenen Tätigkeitsfeldern,
die Einzelne beraten und
begleiten und ihre Beratungs-
kompetenz erweitern wollen.
Leitung: David Keel.
23. März, 20. April, 1. Juni, 29.
Juni und 14. September, 9.15 bis
17 Uhr. Hirschengraben 7, Zürich.
www.zh.ref.ch/eb-th.
Gut zusammenarbeiten
Intensiv-Seminar. Mit anderen
Menschen gemeinsam Ideen
entwickeln, Projekte planen,
Anlässe gestalten oder Organi-
sationen leiten, kann befriedi-
gend sein – wenn die Zusam-
menarbeit klappt. Dass sie das
tut, ist nicht (nur) Glückssache.
Wo Menschen zusammen
arbeiten tragen alle Beteiligten
dazu bei, sowohl in der Rolle
der Leitung wie in der Rolle der
Teilnehmenden. In diesem
Langzeitkurs ist es möglich, in
einer Ausbildungsgruppe
Methode und Haltung der TZI
anwenden zu lernen. Kurslei-
tung: David Keel und Brigitte
Schäfer.
Kursblöcke zwischen Juni 2012
und September 2013 vorwiegend
im Kloster Kappel. www.zh.ref.
ch/eb-th
Bibliodrama leiten lernen
Ausbildungskurs zur Biblio-
drama-Leitung. April 2012 bis
Mai 2014. Bibliodrama ist ein
Wechselspiel, in dem sich Men-
schen und biblische Texte
begegnen. Der Text inspiriert
die Spielenden. Er wandelt sie,
wird aber auch selbst durch die
Spielenden verwandelt. Die
Veranstaltung richtet sich an
Mitarbeitende, die Bildungsver-
anstaltungen mit Erwachsenen
und Jugendlichen gestalten,
Neben der Werbung für unsere
Veranstaltungen geht manch-
mal die Kommunikation der
kirchlichen Werte vergessen.
Diese attraktiv zu vermitteln ist
anspruchsvoll. Im Kurs erhalten
Sie Ideen zur Intensivierung der
inhaltlichen Diskussion sowohl
in der Presse, als auch auf den
Gemeindeseiten reformiert.lokal
und im Internet. Leitung:
Simone Strohm.
26. Juni, 17.30 bis 20.30 Uhr. Hir-
schengraben 50, Zürich. Kosten
Fr. 50.– inkl. Verpflegung. Anmel-
dung: dorathea.morf@zh.ref.ch,
Tel. 044 258 92 66.
Kloster Kappel
Yoga und Singen
Die Befreiung des inneren Sän-
gers. Angela Croce, Tanya Birri.
24. bis 26. Februar
Kloster Kappel Tag
Wiedereröffnung nach dem
Umbau (siehe Bericht Seite 4).
26. Februar, 9.30 bis ca. 20 Uhr
«Kein Jota soll verloren gehen …» – Ausstellung
Erste Bilder der kalligraphi-
schen Bibelabschrift des Klos-
ters Kappel.
Vernissage: 26. Februar, 15.30
Uhr. Ausstellung täglich von 8 bis
22 Uhr bis 10. April
Musik und Wort
«berner in fusion» spielt Cho-
räle und Kirchenlieder im
modernen Jazzgewand.
26. Februar, 17.15 Uhr
Heilen in der Gruppe
Leichtigkeit und neue Perspek-
tiven erfahren. Matthias A.
Weiss, Rosita Serrapica.
2. bis 4. März
Das Zwei mal Eins der Liebe
Kompetenztraining nach Paar-
life Uni Zürich. Hans-Peter Dür,
Melanie Bischofberger-Wirz.
3. bis 4. März
Timeout statt Burnout
Verschnaufpause und Kräfte-
management für Männer. Chris-
toph Walser, Kaspar Zürcher.
9. bis 11. März
Gott sehen
Gottesbilder in der Kunst.
Johannes Stückelberger.
9. bis 11. März
Timeout im Kloster
Stille Tage für Männer.
Christoph Walser.
13. bis 16. März
Yoga – Hinführung zur Meditation
Körperarbeit und Konzentra-
tion.
Jacqueline Zehnder-Quarella.
16. bis 18. März
Die Seele wiederentdecken
Weg zu den verlorenen Seelen-
erfahrungen in den alten Weis-
heiten. Annie Berner-Hürbin.
16. bis 18. März
Am Steuer deines Lebensschiffs
Persönliche Antworten auf
Lebensfragen. Gion Chresta.
17. bis 18. März
Oberton-Gesang
Das sphärische Spektrum der
Stimme. Dana G. Stratil.
23. bis 25. März
Gott, meine Stimme will zu dir
Bibel mit Stimme, Leib und
Seele. Bruno Fluder, Brigitte
Schäfer.
23. bis 25. März
Auskunft/Anmeldung:
Tel. 044 764 88 10
www.klosterkappel.ch
Boldern
Kirchenpflegetagungen 2012
13./14. Januar, 20./21. Januar,
27./28. Januar, 3./4. Februar,
9./10. März, 16./17. März , 23./24.
März. Alle Tagungen sind aus-
einen lebendigen Zugang zu
biblischen Texten suchen und
sich auf die Dynamik einer
Gruppe und Prozesse persönli-
cher Entwicklung einlassen.
Leitung: Bruno Fluder und
Verena Hofer.
Kursbeginn: 23. April. Ausbil-
dungsort: Kloster Kappel.
Anmeldung und Infos: chantal.
huerlimann@zh.ref.ch, Tel. 044
258 92 17. www.zh.ref.ch/eb-th
Gemeindeaufbau &
Leitung
Neue Freiwillige gewinnen
Freiwilligenverantwortliche in
Kirchgemeinden stehen vor der
Herausforderung, neue Freiwil-
lige mit attraktiven Projekten zu
gewinnen. Welches sind die
Botschaften, die neugierig
machen? Welche Kanäle gibt
es? Was machen interessante
Projekte aus?
15. März, 9 bis 13 Uhr. Anmel-
dung: Fachstelle Freiwilligenar-
beit, Tel: 044 258 92 56,
freiwilligenarbeit@zh.ref.ch
PR-Austauschapéro – Mitgliederbindung
Den Mitgliedern Sorge tragen:
Wie stellen wir eine nachhaltige
Verbindung her zu unseren Mit-
gliedern? Wo liegen Potenziale
in der Kommunikation? Leitung:
Maja Graf, Simone Strohm.
22. März, 17.30 bis 20.30 Uhr.
Hirschengraben 7, Zürich. Anmel-
dung: dorathea.morf@zh.ref.ch,
Tel. 044 258 92 66.
Impulsveranstaltung für Besuchsdienstleitende
In der Betreuung von Freiwilli-
gen im Besuchsdienst kann es
immer wieder schwierige
Gesprächssituationen geben.
Wie bringe ich Kritik an oder
fordere jemanden zum Rücktritt
auf? Insbesondere bei langjäh-
rigen Freiwilligen ist dies ein
heikles Thema. Fallsituationen
werden diskutiert mit Organisa-
tionsberater Christian Bünck.
27. März, 16 bis 19 Uhr. Anmel-
dung: Tel: 044 258 92 56, freiwilli-
genarbeit@zh.ref.ch
Unsere Botschaften und Werte vermitteln
Wie bringen wir unsere Inhalte
an die Öffentlichkeit?
14 notabene 1 / 2012
Der Schutz der Einfältigen
Theologische Forschung küm-
mert sich wenig um Menschen
mit geistiger Behinderung.
Umso verdienstvoller ist, dass
Edgar Kellenberger in akribi-
scher Kleinarbeit biblische
Texte dahingehend auslotet,
was sie über geistige Behinde-
rung auszusagen vermögen Auf
Anhieb ist der Befund nicht
wirklich ergiebig. Dies auch,
weil die Unterscheidung von
normbegabten Menschen und
Menschen mit geistiger Behin-
derung ein Konstrukt der Neu-
zeit darstellt und in einer weni-
ger komplexen Gesellschaft
gewisse Formen von Behinde-
rung Menschen nicht aus dem
sozialen und wirtschaftlichen
Gefüge ausschliessen müssen.
Die Beachtung oft nur beiläufi-
ger Bemerkungen, die Auswer-
tung von Personennamen und
der Einbezug von schriftlichen
und archäologischen Quellen
aus dem orientalischen Umfeld
vermitteln jedoch Einblicke in
die Lebensumstände von Men-
schen mit geistiger Behinde-
rung in biblischen Zeiten. Edgar
Kellenberger verbindet seine
Erkenntnisse mit persönlichen
Erfahrungen und schlägt den
Bogen zu aktuellen Fragestel-
lungen.
Walter Lüssi
Edgar Kellenberger: Der Schutz
der Einfältigen. Menschen mit
einer geistigen Behinderung in
der Bibel und in weiteren Quellen.
Zürich 2011, 183 Seiten, Paper-
back mit Abbildungen, Fr. 32.–.
gebucht. Infos und Downloads:
www.kirchenpflegetagungen.ch
Neuland erkunden – Die eigenen Grenzen erfahren und erweitern
Tagung für Menschen mit
Behinderung, Angehörige,
Fachleute und weitere Interes-
sierte. Leitung: Franziska Fel-
der, Walter Lüssi, Renate Rubin.
25. bis 26. Februar.
Spurwechsel – Ressourcen für eine neue Zukunft
Seminar für Männer. Als Mann
lebt man im Spannungsfeld von
Beruf, Partnerschaft oder Fami-
lie und Eigenwelt. Veränderun-
gen im einen Lebensbereich
wirken sich auch auf die andern
aus. Sie beeinflussen die
Gesundheit, das seelische
Gleichgewicht und die Lebens-
lust. Ein äusseres Ereignis kann
zum Innehalten zwingen, aber
auch innere Entwicklungen
können einladen, die eigene
Lebenssituation zu überdenken
und nach neuen Orientierungen
zu suchen. Leitung: Franz
Eidenbenz, Christoph Walser.
30. März, 17.45 Uhr bis 1. April,
13.30 Uhr.
«Mass-voll» – fair und gendergerecht wirtschaften
Fortbildung für Pfarrpersonen
und andere Interessierte. Semi-
nar der a+w. Das Konzept der
Wirtschaftsalphabetisierung
und die Brille des 5-Sektoren-
Modells der Gesamtwirtschaft
wollen uns schlauer machen
bei unserem Umgang mit dem,
was wir haben. Leitung: Brigitte
Becker und Monika Frieden.
17. bis 20. April.
Boldern, Männedorf.
Auskunft/Anmeldung für alle
Kurse : Tel. 044 921 71 71
www.boldern.ch
«Im Namen Gottes»
sch. Im September war es zehn
Jahre her, seit Selbstmordat-
tentäter zwei Flugzeuge ins
World Trade Center in New York
gelenkt und über 3000 Men-
schen in den Tod gerissen
haben. Der Anschlag brachte
die Religionen – insbesondere
den Islam – unter Generalver-
dacht. Schliesslich handelten
die Attentäter aus ihrer Sicht im
Namen Gottes. Das ist der Aus-
gangspunkt eines Schauspiels
von Peter-Adrian Cohen, das
zum 10. Jahrestag des Terror-
anschlags in verschiedenen
Städten aufgeführt worden ist.
In Zürich half die Landeskirche
mit, das Stück auf die Bühne zu
bringen. Jetzt liegt es auch als
DVD vor.
Die Inszenierung des Sechs-
Personen-Stücks ist extrem
nüchtern. Die Schauspieler
schlüpfen in die Rolle eines
Pfarrers, eines Rabbis, eines
Muslims, eines Bischofs und
einer Psychoanalytikerin und
versuchen aus ihrer Warte mit
der Unmenschlichkeit des Men-
schen fertig zu werden und die
Rolle der eigenen Religion zu
reflektieren. Die Fragen nach
Gott stellen sich auch die Men-
schen in den einstürzenden
Türmen, die hilflosen Retter und
die Angehörigen, die via Mobil-
telefon den Tod ihrer Liebsten
miterleben müssen.
DVD. «Im Namen Gottes» – Nine-
Eleven. Eine Reflexion über Reli-
gion und Gewalt. Regie: Peter
Holliger. Produktion: Philippe
Dätwyler. Hg.: Ev.-ref. Landeskir-
che des Kantons Zürich. Bestel-
len: unter info@zh.ref.ch zum
Preis von Fr. 20.–. (inkl. Versand).
Stellenmarkt
Vakante Pfarrstellen
Altikon-Thalheim 1.08.13
Buch am Irchel, 70% 1.08.09
Dättlikon, 70% 1.08.11
Dietlikon, 60%, EPS* 1.08.11
Dorf, 70% 1.09.11
Ellikon an der Thur, 70% 1.05.11
Fehraltorf, 50%, EPS 1.05.11
Fehraltorf 1.09.11
Greifensee 1.07.12
Greifensee, 30%, EPS 1.07.12
Herrliberg 1.10.12
Hombrechtikon 1.07.10
Horgen 1.07.12
Kyburg, 60% 1.07.12
Mönchaltorf 1.09.11
Niederhasli-Niederglatt 1.09.11
Niederweningen 1.02.10
Ottenbach 1.10.12
Regensdorf 1.10.10
Rheinau, 70% 1.07.12
Rümlang 1.03.12
Rümlang, 30%, EPS 1.07.12
Seuzach 1.09.11
Stäfa 1.10.12
Turbenthal 1.07.12
Uster 1.04.12
Uster, EPS, 100% 1.07.11
Wallisellen, 50%, EPS 1.03.11
Zürich Albisrieden, 1.09.11
EPS, 50%
Zürich Altstetten 1.01.12
Zürich Balgrist 1.07.12
Zürich Industriequartier, 1.09.11
EPS, 50%
Zürich Industriequartier 1.09.11
Zürich Oerlikon 1.08.12
*Ergänzungspfarrstelle
Offene Stellen in den Gesamt-
kirchlichen Diensten und den
Kirchgemeinden finden Sie auf:
www.zh.ref.ch/stellen
Bücher & Medien
Frühling in der Bibliothek h50
Suchen Sie Unterrichtsideen für
die Frühlingszeit, dann werden
Sie in der Bibliothek am Hir-
schengraben 50 fündig. Eine
vielfältige Auswahl an Bilderbü-
chern und Materialien zum
Thema Frühling steht für Sie zur
Ausleihe bereit. Das Team der
Bibliothek h50 (Peter Ernst Ber-
noulli, Renate Fiebig und
Susanne Fretz) freut sich auf
Ihren Besuch.
Alle Informationen:
www.bibliothekenderkirchen.ch
notabene 1 / 2012 15
«Ja, wir sind schon Traditionalisten. Wir
stürzen uns nicht gleich auf alles Neue»,
sagt Andrea Gerber und nimmt einen
Schluck Milchkaffee. Man hätte hier im
neu eröffneten Café der Konditorei
Voland durchaus auch einen Latte mac-
chiato bestellen können, aber eben. Sie
wisse, dass einige Leute die Fischentha-
ler als «Chnuschtis» betiteln würden, als
ein eigenes Völkchen, das weit hinter
dem Bachtel lebt. Die Kirchenpflegerin
erzählt das alles mit einer natürlichen
Gelassenheit, die dem Anwurf der Pro-
vinzialität nicht einmal zu trotzen
braucht. Man kennt hier seine Stärken
– und ist sich seiner Möglichkeiten be-
wusst. Zu den Möglichkeiten im Ge-
meindeaufbau in der Kirchgemeinde
Fischenthal gehört das reiche Vereinsle-
ben. In der flächenmässig grössten Ge-
meinde des Kantons Zürich, zu der auch
Steg und Gibswil gehören, zählt man ge-
gen vierzig Vereine: vom Armbrustver-
ein über den Club der Ungeküssten bis
zum Verein zur Erhaltung der Drechsle-
rei Kleintal. In den Vereinen spielt sich
ein Grossteil des gesellschaftlichen Le-
bens ab. Und daran kann die Kirche an-
knüpfen, sagt Andrea Gerber: Am
Erntedankgottesdienst sorgen die Land-
frauen für die Dekoration in der Kirche
und laden nach der Feier zu einem klei-
nen Markt mit regionalen Produkten
ein. Die Jugend-Bigband gestaltet einen
Gottesdienst mit, ein anderes Mal sorgt
das Chelleländer Jodlerchörli für ur-
chige Klänge in der Kirche. Am Feld-
gottesdienst ist die Harmonie-Musik
mit von der Partie, und auf Altersreisen
darf man auf die Unterstützung des
Frauen- und Samaritervereins zählen.
Die Kirche, namentlich das Pfarrehe-
paar Regula Studer und Peter Schafflüt-
zel, agieren hier als Networker, sie schaf-
fen Beziehungen und binden die
Menschen mit ihren Talenten mit ein.
Wenn man in der Stadt Zürich derzeit
an Konzepten einer milieu-orientierten
Kirche tüftelt, setzt man das auf eigene
Weise hinter dem Bachtel ganz selbst-
verständlich um.
«So sind wir dann halt manchmal et-
was skeptisch, was grosse Konzepte an-
belangt», sagt Andrea Gerber. Das sei
kreuz & quer / Networking hinter dem BachtelEin guter Draht zu den Vereinen ist auf dem Land der Schlüssel für Gemeindeaufbau. Auch in Fischenthal. Die Landfrauen und die Harmoniemusik sind in der Kirche genauso gefragt wie die Jugend-Bigband und der Samariterverein. Vereinsmeierei? Von wegen: milieusensibles Networking! Von Christian Schenk
kein Anti-Züri-Reflex, sondern eben
auch Kenntnis der eigenen Ressourcen
und ein Vorbehalt gegenüber zu viel ad-
ministrativem Aufwand. Andrea Gerber
weiss, wovon sie spricht. Die Familien-
frau bewältigt mit einem 20-Prozent-
Pensum das Sekretariat und engagiert
sich neben der Arbeit in der Kirchen-
pflege beim «Fiire mit de Chliine». Die
Sekretariatsarbeiten für die Kirche erle-
digt Andrea Gerber von zu Hause aus.
Da redigiert sie auch das Mitteilungs-
blatt der Kirchgemeinde «Nöis us de
Chile», berichtet vom Weekend des
Teeny-Clubs, vom Abendlager der Jung-
schar, und lädt ein zum Weihnachtsmu-
sical oder zum Suppenzmittag. Die
Kirchennews werden dann in alle Haus-
halte in Fischenthal versandt. Es müss-
ten doch alle wissen, was in und um die
Kirche läuft, sagt Andrea Gerber: «Es
sind schliesslich auch immer alle einge-
laden.»
kreuz & querVon Feuerthalen bis Hütten, von
Niederweningen bis Fischenthal.
Mit der Rubrik «kreuz und quer»
nimmt «notabene» Sie mit auf eine
Tour de Zurich der kirchlichen Art.
Wir besuchen Zürcher Kirchge-
meinden und treffen dort Men-
schen, die uns von ihrem Gemein-
deleben erzählen: von ihren
Freuden und Sorgen und von dem,
was sie einzigartig macht.
P. P.
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Eine Illustration von Daniel Lienhard.
NOTABENE / Denkzettel
Impressum «notabene» ist die Zeitschrift aller, die beruflich, ehrenamtlich oder regelmässig freiwillig in der Zürcher Landeskirche mitarbeiten.Redaktion und GestaltungChristian Schenk (sch), Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich, Tel. 044 258 92 97www.zh.ref.ch / notabene, notabene@zh.ref.chRedaktionssekretariat Helena Klöti, helena.kloeti@zh.ref.chTel. 044 258 92 13
HerausgeberEvang.-ref. Landeskirche des Kantons ZürichKommunikationDruck Robert Hürlimann AG, ZürichAuflage 7000 ExemplareErscheint monatlich mit Doppelnummern im Juli / August und Dezember / Januar.Nächste AusgabenNr. 2 / 2012 (März, Woche 10)Nr. 3 / 2012 (April, Woche 14)Redaktionsschluss: Am 15. des Vormonats
TitelbildDas neue Erscheinungsbild kleidet künftig auch das «notabene». Illustration: Daniel Lienhard
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