Seminar: Hauptschule weg – Was passiert mit den Hauptschülern? Funktionale Unfähigkeit zu lesen,...

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Seminar: Hauptschule weg – Was passiert mit den Hauptschülern?

Funktionale Unfähigkeit

zu lesen, zu schreiben und zu rechnen

Referenten: Stefanie, Colleen, Hanne, Ricardo, Pia, Judith, Mandy

Gliederung

1. Einführung und Theorie

1.1. Definitionsansätze

1.2. Größenordnung

1.3. Ursachengefüge

2. Vertiefende Aspekte :

2.1. sozialer Hintergrund

2.1.1. Migrationshintergrund

2.1.2. soziale Herkunft

2.1.3. Ursache Armut

2.2. Genderspezifik

2.2.1. Unterschiede in der Bildungsbeteiligung

2.2.2. Mögliche Ursachen

2.2.3. Geschlechtsbezogene Kompetenzunterschiede

1. Einführung und Theorie

Definitionsansätze

A) Definition i.e.S. totaler Analphabetismus

- keine bis kaum Kenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen

- Unterschreiten der Satzebene und mühsames Zusammensetzen der Worte Buchstabe für Buchstabe

B) Definition i.w.S. funktionale Unfähigkeit/

Analphabetismus- Unterschreiten der Textebene - fehlende Basiskompetenzen

„der individuelle Grad der Beherrschung der Schriftsprache [liegt] unterhalb der gesellschaftlich notwendigen und erwarteten Anforderungen“

(Loebe/ Severing 2011:5)

- relativer Begriff: Einbezug individueller Kenntnisse und dem Grad der Beherrschung innerhalb einer konkreten Gesellschaft

1. Einführung und Theorie

Größenordnung

Level- One Studie der Universität Hamburg (2011):

etwa 7,5 Millionen Menschen mit unzureichenden Schriftsprachkompetenzen

(< 14% der erwachsenen Bevölkerung)

1. Einführung und Theorie

Funktionaler Analphabetismus und Fehlerhaftes Schreiben in der deutsch sprechenden erwachsenen Bevölkerung (18-64 Jahre)

(Grotlüschen; Rickmann 2011:4)

1. Einführung und Theorie

Ursachen

- multifaktoriell und Zusammenspiel dieser Faktoren

- sozioökonomische, familiäre, schulische und/oder gesundheitliche Aspekte

1. Einführung und TheorieTeufelskreis der Entstehung von funktionaler Unfähigkeit zu lesen, zu schreiben, zu rechnen (in Anlehnung an Loebe/ Severing 2011:10)

Sozialer Hintergrund

sozialer Hintergrund

Migrationshintergrund

Erstspracherwerb

Einwanderungszeitpunkt

Eingewandert oder gebürtig in Deutschland

ein Elternteil migriert

Kinder mit türkischem Hintergrund wiesen signifikant schlechtere Kompetenzwerte auf

Sozialer Hintergrund

Quelle: Broschüre Leo-News 2012

sozialer Hintergrund

soziale Herkunft

sozial vererbt

Eltern ohne Schulabschluss

Hauptschulabschlüsse bei beiden Eltern

Nur 3% aller Kinder wachsen in Elternhäusern ohne Schulabschluss auf, diese Kinder bilden aber einen Anteil von 12% aller funktionaler Analphabeten

18% der Mütter und 12,5 % der Väter von funktionellen Analphabeten haben keinen Schulabschluss

Einfluss der Mutter größer

sozialer Hintergrund

sozialer Hintergrund

sozialer Hintergrund

Quelle: Broschüre Leo-News 2012

Unterschied des Einflusses von Müttern

und Vätern ohne Berufsabschluss noch

deutlicherGenuneit, J. (1996)

sozialer Hintergrund

Ursache Armut

ökonomische Armut

soziale Armut

kommunikative Armut

pädagogische Armut

politische Armut

Genderspezifik

Genderspezifik

Text Grundschulvergleich 2011 fasst die Ergebnisse des IQB-Ländervergleichs (Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen) unter verschiedenen Gesichtspunkten zusammen

Blick auf die Kompetenzen der Schüler und Schülerinnen am Ende der Jahrgangsstufe 4 und den Fächern Deutsch und Mathematik

geschlechtsspezifische Unterschiede

Genderspezifik

Unterschiede in der Bildungsbeteiligung

Früher galten Mädchen als benachteiligt heute eher andersrum

Jungen scheinen benachteiligt zu sein

Jungen sind in höheren Bildungsgängen weniger vertreten

Jungen erreichen höhere Abschlüsse seltener als Mädchen

Genderspezifik

Genderspezifik

Genderspezifik

Mögliche Ursachen

Mädchen zeigen Persönlichkeitseigenschaften und Verhaltensweisen, die im schulischen Kontext als angemessen und besser

angepasst gelten

viele weibliche Lehrkräfte Jungen fehlen positive Vorbilder Unterricht auf weibliche Interessen

Genderspezifik

Geschlechtsbezogene Kompetenzunterschiede

Deutsch: Mädchen sind seltener von Sprachstörungen

betroffen Mädchen haben höhere Lesekompetenz Kompetenzvorsprung auch in Orthografie

Mathe: Jungen erwiesen sich als kompetenter

In beiden Fällen nahmen die Unterschiede mit dem Laufe der Schulzeit zu.

Genderspezifik

GenderspezifikLändervergleich 2011

Genderspezifik

Zusammenfassung

Insgesamt Mädchen Vorsprung in Kompetenz Lesen und Orthografie

In mathematischen Kompetenzen die Jungen im Vorteil

Im Bereich Zuhören ausgeglichen

Diskussion

Diskussion

Man muss davon ausgehen, dass die Grundlagen und Ursachen für Analphabetismus bereits in der

Grundschule gelegt werden!

Diskussion

Die Tatsache, dass es in Deutschland offensichtlich möglich ist, auch ohne ausreichende Lese-, Schreib- und

Rechtschreibkompetenz die Hochschulzugangsberechtigung zu

erlangen, ist als Lücke im deutschen Bildungssystem anzusehen!

Quellen

Grotlüschen, Anke; Rickmann, Wibke (2011): leo. – Level-One-Studie. Presseheft. Universität Hamburg, Hamburg. Kleint, Steffen (2009): Funktionaler Analphabetismus – Forschungsperspektiven und Diskurslinien. W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG, Bielefeld.

Loebe, Herbert; Severing, Eckart (Hrsg.) (2011): Arbeitsorientierte Grundbildung. Funktionale Analphabeten qualifizieren. Band 47. Leitfaden für die Bildungspraxis. Schriftreihe des Forschungsinstitutes Betriebliche Bildung (f-bb) gemeinnützige GmbH. W. Bertelsmann Verlag GmbH & CO. KG, Bielefeld. Döbert, Marion; Hubertus, Peter (2000): Ihr Kreuz ist die Schrift. Analphabetismus und Alphabetisierung in Deutschland. Bundesverband Alphabetisierung e.V., Münster und Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart.: http://www.alphabetisierung.de/fileadmin/files/Dateien/Downloads_Texte/IhrKreuz-gesamt.pdf (Zugriff am 05.06.2013)

Was ist funktionaler Analphabetismus: http://www.alphabetisierung.de/fileadmin/files/Dateien/Downloads_BV/Definition_f%C3%BCr_Layout.pdf (Zugriff am 04.06.2013)

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