T A GBLA TT 18 Die Strass e zum Leb enmoviebizfilms.com/2010/panamericana/media/tagblatt_zoom...Thea...

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Publikation: tbhb Pagina: 18 Ist-Farben: cmyk0Ressort: tb-zo Erscheinungstag: 9. 9. 2010 MPS-Planfarben: cmyk

HIN UND WEG

spontanThe Glim Project heisst dieBand, die heute die Graben-halle rockt. Lucanus Randallhat die Band neu formiertund den Luzerner Gitarris-ten Christoph Grob und denWinterthurer Drummer Ka-jo Böni in den Probenraumbeordert. Nebst den erstenKonzerten wird gegenwärtigdas zweite Album von TheGlim Project fertiggestellt.Musikalischen Einfluss hat-ten und haben Bands wie: AtThe Drive In, Dream Thea-ter, DOWN, Soundgarden,Peter Gabriel, Kyuss undRise Against the Machine.Do, 21.00, Grabenhalle,St.Gallen

Zwischen Abendverkaufund einem Glas Wein bietetein ökumenisches Team ausjungen Menschen im St.Gal-ler Dom eine halbe StundederBesinnungund Spiritua-lität an. Ein Stadtgebet fürjunge Menschen.Do, 19.30, Kathedrale,St.Gallen

Die Kulturbeiz Kaff in Frau-enfeld hat eine Veranstal-tungsreihe. « Who the fuck is:Kunst statt Musik». Heuteabend wird sie erstmalspräsentiert. Im Zentrum desInteresses steht die gross-artige mexikanische MalerinFrida Kahlo. Wer sich wie-der einmal die farbenfrohen

Bilder der mexikanischenKünstlerin zu Gemüte füh-ren will oder mit den soebenauf Wikipedia erworbenenKunstkenntnissen angebenmöchte wird genauso be-dient wie der Kunstmuffelmit heimlicher Vorliebe fürDamenbärte.Do, 21.00, Kaff,Frauenfeld

Die Direktoren des DiogenesTheaters Altstätten laden füreinmal nicht in ihr Stamm-theater, sondern den gegen-überliegenden Sonnensaalein. Dort treten Ursus &Nadeschkin mir ihrem ak-tuellen Stück « Zugabe» auf –dem schönsten Nonsens aus23 Bühnenjahren, wie esheisst. Es sind die Trüffelunter den Nummern, jahre-lang gereift, um sie Ihnenheute mit Hochgeschwin-digkeit entgegenzuschleu-dern, vorzustottern, vorzu-streiten und urplötzlich imSynchronen zu landen.Do, 20.00, DiogenesTheater (Sonnensaal),Altstätten

Viktor Giacobbo und MikeMüller haben ihre Freizeitgenutzt, um die von MartinHeckmanns ausgeheckteProduktion einzustudieren.Diese wird heute abend imCasinotheater Winterthurzum besten gegeben mitSabina Schneebeli, Laszlo I.Kish und Norina Nobashariin den weiteren Rollen. Regieführte Katja Früh.Do, 20.00, Casinotheater,Winterthur

DONNERSTAG, 9. SEPTEMBER 2010 zoom TAGBLATT 18

Bilder: Michael Hug

Ein Gesicht, das man schon im Fernsehen sehen konnte: Rudolf Bissegger,Chef im « Liming – Club ab 25», schätzt das gediegene Bar-Ambiente.

BARHOCKER

Solange Hollywood nicht ruft

D as « Firehouse» für dieJungen – das « Liming»für die Älteren: Das

Konzept funktioniert. Das Publi-kum strömt jeden Abend inScharen in den Gastro-Tempelam Weinfelder Stadtrand. VierGastrobetriebe sind hier untereinem Dach vereint. Das grösste,das Firehouse, ist bei der tanz-freudigen Thurgauer Jugend ab18 Jahren seit 15 Jahren beliebt.« Irgendwann wachsen sie ausihrem Alter raus und möchtendoch weiterhin an einem gedie-genen Ort etwas trinken gehen»,sagt « Liming»-BereichsleiterRuedi Bissegger. Mit dem « Liming– Club ab 25» biete man Gastro-nomie für höhere Ansprüche. Beieinem guten Glas Wein undeinem Plättchen mit assortiertenBruschette kann Mann und Fraumit etwas mehr Lebenserfah-rung gemütlich limen und durcheine Glaswand dem Treiben derJungen im Dancing zusehen.

Die Kunst des Nichtstuns

Liming ist die Bezeichnung fürdie « trinbegonische Kunst desNichtstuns», fürs Essen undTrinken, das Erzählen von Ge-schichten, Witzen und Anekdo-ten. Liming, so Ruedi Bissegger,habe sich zu einer Lebensphilo-sophie entwickelt. « Ein typischerLime beginnt mit dem Treffenzweier oder mehrerer Bekannter,meist zufällig, die dann in einemrelaxten Ambiente, in bequemenLounge-Sesseln, limen.» PunktoGeschichtenerzählen ist Bisseg-ger gewiss der Richtige. Der

Mann hat mehr als 30 JahreSchauspielerfahrung. In Zürich,Wien und Berlin hat er gespielt –auch in grossen Häusern; und inFilmen wie « Lüthy & Blanc», « EinBayer auf Rügen» und mit StefanGubser in « Schwarz Rot Gold:Geld stinkt».

Comeback als Drummer

Ein verhindertes Engagementbrachte ihn in die Gastrobran-che. « Führ mir doch die Pianobarin Weinfelden», bat ihn sein Bru-der 1990. Bissegger machte dieWirteprüfung, doch Wirt wurdeer vorläufig nicht. Berlin rief ihnzurück. Zehn Jahrs später kam erauf dem Weinfelder Golfplatzmit dem Geschäftsleiter des« Firehouse» ins Gespräch – undzum Engagement im « Liming».Seit vier Jahren führt er den Clubnun: « So lange, bis Hollywoodmich ruft.» Aber Amerika rief ihnbisher nicht. So konnte derSchauspieler-Wirt dieser Tageseinen 60. Geburtstag in Wein-felden feiern. Und gleichzeitigbeim Premierenkonzert der Roa-ring Fourties nach 40 Jahren seinComeback als Drummer geben.Michael Hug

Liming – Club ab 25Amriswilerstrasse 578570 WeinfeldenÖffnungszeiten:Täglich ab 19 Uhr bis SchlussStange: 5 FrankenSpezielles: Raucherbetrieb,Shishas, Snackswww.liming.ch

EINSCHALTEN

Neue Quizshowrund um denMenschen

D er Mensch ist bekannt-lich voller Rätsel: Nunsteht er im Mittelpunkt

einer neuen Wissens- und Spiel-show, die der Arzt Eckart vonHirschhausen am 2. Septemberund 9. September auf ARD prä-sentiert. In « Das phantastischeQuiz des Menschen» nimmt derMediziner und Entertainer dieZuschauer, Kandidatinnen undKandidaten mit auf eine faszinie-rende Reise in die Wunderweltdes Homo sapiens. Wie gut sichder Mensch, die « Krone derSchöpfung» selbst kennt, zeigenin den beiden Ausgaben derShow jeweils drei prominenteRateteams. Als Hauptpreis sindin jeder der Shows 20000 Euro füreinen guten Zweck zu gewinnen.Wer profitieren soll, entscheidendie Sieger. Die Themenpalette inden Fragen und Spielen reichtvon winzig kleinen Lebewesen,die unseren Körper bevölkern,bis hin zu den ganz grossen Ge-fühlen. Eckart von Hirschhausen,Deutschlands humorvollstes« Kombi-Präparat» aus Arzt undKabarettist, lüftet beim Quiz daseine oder andere menschlicheGeheimnis um die Mediziner.Extra für die neue Show hat auchdas Team der Ärzte-Serie « In allerFreundschaft» eine Sonder-schicht eingelegt. (red./phr)

ARD Das phantastische Quizdes Menschen 20.15 Uhr

Die Strasse zum LebenKino Thomas

Rickenmann, Jonasund Severin Frei sind

auf der Panamericanavon Mexico City nachBueno Aires gefahren.Ihr Film ist das Leben

selbst.! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

Philippe Reichen

Wer nie in Südame-rika war, den trifftder Film ins Herz;den Südamerika-

Kenner erst recht. « Panameri-cana» hat etliche Stärken. SeverinFrei, hauptberuflich Drogist, be-fragt Menschen in fliessendemSpanisch und auf offener Strassenach ihrem Leben: Wie ein Jour-nalist auf Recherche oder einSoziologe oder Anthropologe beider Feldforschung.

Sein Bruder Jonas Frei sagt:« Die Leute, die reden, haben wiralle zufällig getroffen, neben derStrasse sozusagen.» Es sind Poli-zisten, Taxifahrer, Buschauffeure,Prostituierte, Coiffeure, Fischer,Metzger und Nonnen, die Aus-kunft geben. Sie schildern ihrenAlltag offen, eloquent und au-thentisch, kokettieren mit der Ka-mera; sie sprechen darüber, wassie bewegt, freut und enttäuscht,die einen analysieren die Gegen-wart, andere erinnern sich an Ver-gangenes, begleitet von einem ex-quisiten Soundtrack.

« Wir zeigen, was wir sehen»

Die Menschen kommen auszwölf Ländern: Mexico, Guate-mala, El Salvador, Honduras, Ni-caragua, Costa Rica, Panama, Ko-lumbien, Ecuador, Chile und Ar-gentinien. Was der Film auchzeigt: Von Mexiko bis Peru lebenweit mehr Angehörige indigener

Völker als weiter südlich, also inChile oder Argentinien. Und ob-wohl das Filmteam ohne Dreh-buch, sondern nach dem Prinzip« Wir machen eine Reise und zei-gen, was wir sehen», arbeitete,entwickelt der Film je länger erdauert, desto klarere Grundaussa-gen. Sogar die Nationalitäten ver-schwinden hinter dem, was alssüdamerikanische Identität inden Vordergrund tritt.

Dazu gehört: Wir haben viel-leicht nicht viel Geld, aber davonhängt ein erfülltes Leben zumGlück nicht ab; wir arbeiten undsind dennoch arm; hier passierenhässliche Dinge, wir brauchenmehr Gerechtigkeit; und: Nur Gottist allmächtig.

Die Toggenburger führten eineKamera, eine kleine Back-up-Ka-

mera (für Notfälle) und eine Foto-kamera mit sich. Weder sei etwasabhanden gekommen, noch seiensie am Zoll je aufgehalten worden,sagt Jonas Frei. Mit diesem Equip-

ment pflegt Kameramann undRegisseur Thomas Rickenmannim Film den Blick für die Schön-heiten und Auffälligkeiten auchneben der Strasse.

Schnee und Wüste

Die Aufnahmen aus den Städ-ten verdeutlichen die selbst-erzeugte Hektik der Massen, derLärm der Autos, der selbst in denNachtstunden nicht verschwin-det. Die Landbevölkerung hin-gegen lässt sich nicht aus der Ruhebringen. Die Trachten indigenerFrauen wirken wie ein Feuerwerkder Farben. Die Naturbilder, indenen auch Tiere vorkommen,bieten Momente der Ruhe. Ri-ckenmann zeigt imposante Land-schaften, denn Südamerika bietetalles: vom Skigebiet, über tropi-

sche Wälder bis zur Sandwüste.Die gelegentliche Rauheit des Le-bens wäre mit den Erzählungender Menschen ausführlich doku-mentiert, doch « Panamericana»geht dank einzigartigem Materialdarüber hinaus. Der Film zeigt,wie ein Metzger ein Schwein amStrassenrand schlachtet oder wiein Peru Meerschweinchen getö-tet, ausgenommen und gegessenwerden. Es sind Momente, indenen einem der Atem wegbleibt.

Premiere heute im Kino Scala 4 inSt.Gallen (um 20 Uhr im Beisein derFilmemacher); am Sonntag um 17Uhr präsentierten sie Panamericanaim Kino Liberty (Weinfelden),am Dienstag um 20 Uhr im KinoRosenthal (Heiden); am Mittwochum 20 Uhr im Cinetreff (Herisau).

Bilder: Movie Biz Films

Das Kinopublikum reist im Film « Panamericana» von Mexiko bis Argentinien, trifft Einheimische und lernt Landschaften kennen.

Die Panamericanaist eine Strasse, die in Laredo(Mexico) beginnt und aufder historischen Original-route 13000 Kilometer spä-ter in Buenos Aires (Argenti-nien) endet. Sie gilt als dielängste Strasse der Welt,verbindet zwei Kontinenteund führt durch zwölf Län-der. Wer auf der Panameri-cana unterwegs ist, begeg-net auf und abseits derStrasse den verschiedenstenMenschen. (phr)