Ueber Linarit vom Ural

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454 v. Kobell : Ueber Linarit vom Ural.

LVTlI. Ueber Linarit vom Ural.

Von

Fr. v. Kobell.

In der L e u c h t e n b e r g ' schen Sammlung fand ich ein Bleierz aus den I7ndainskischen Gruben im Nertschins- kischen , welches sich bei genauerer Untersuchung als Jifiarit herausstellte. Das Mineral bildet strahlig zusam- mcngehiiufte kleine Krystalle von lasurblauer Fa rbe , und konnte an einigen der Spaltungswinkel von 103O unter dcm Mikroskop beim Kerzenlicht gcmessen werden. Vor dern Lothrohr verknistert das Mineral ; langsam erwarmt schmilzt e s = 1, also ohne Daraufblasen, am Lichtsaum; nach dem Schmelzen mit Salzsaure befeuchtet farbt e s die F lamme b lau , giebt im Kolben Wasser, welches schwach sauer reagi r t , und ist fur sich auf Kohle leicht zu Blei reducirbar (mit Kupfer).

Die Analyse gab : Schwefelsaurcs Bleioxyd 7fi.41 Kupferoxyd 17,43 W'asser und eine Spur

yon Chlor 6,16 100

Das Mineral ha t offenbar die Mischung des Linarit, derin der Tleberschuss an schwefelsaurem Bleioxyd und Wasser , welchen die Analyse gegen die bekannten von B r o o k e und T h o m s o n ze ig t , ruhr t von erdigern Blei- vitriol her, welcher aus kleinea Kluften der Krystallaggre- gate nicht vollkornmeri entfernt werden konnte. Der Ural ist also ein neuer Fundort fur dieses seltene Mineral.

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